1941, II. Quartal

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1941, April

"Bergbauern im Stubai" ein Bavaria-Film
Eine Bildsymphonie aus unserer Bergwelt Einblicke in das harte Leben des Bergbauern
In: Innsbrucker Nachrichten vom 3. April 1941, Seite 3 f.
Signiert "Geßner"

In einen der landschaftlich schönsten Teile Tirols, ins Stubaital, führt uns der von Walter Leckebusch gestaltete Kulturfilm der Bavaria "Bergbauern im Stubai". Oberhalb Neustift befindet sich das wechselvolle Aufnahmegelände zu diesem Film, dessen eindrucksvolle Stimmungsbilder Kameramann Joseph Rubner mit seinem Beobachtungsvermögen einfing. Ihm und Leckebusch ist eine symphonische Bildgestaltung der Tiroler Bergwelt gelungen, in deren Mittelpunkt das schicksalhaft der Natur verbundene Leben und Schaffen der Bergbauern steht [ ].

Den Einklang von Mensch und Heimat, Lebenskampf und Natur im Daseinskreis der Tiroler Bergbauern läßt dieser Bavaria-Kulturfilm in schön abgestimmter Bildsymphonie lebendig werden. Wir erleben im gleitenden Fluß der Bilder das "ländliche Jahr" im Mittelpunkt ein schöner, kurz nach 1700 gebauter Berghof mit seinen Menschen.

Nichts ist gestellt. Die Bauern, darunter ein prächtiger Alter von 75 Jahren mit markigen Zügen, leben uns ihren arbeitsharten Alltag im Wandel der Jahreszeiten vor. Aber auch der freundliche Glanz des Feierabends leuchtet wärmend auf [ ].

Ist das harte Tagewerk getan, dann sitzt man des Abends wohl auf der Bank vorm Haus. Der Bauer raucht sein Pfeifchen, die Bäuerin sitzt am Spinnrad, das junge Volk singt zur Zither ein heimatliches Lied. Noch einmal umfassen liebevoll die Blicke der Berghofbewohner das berggegürtete Rund im stillen Abenddämmern; von schneeigen Höhen leuchtet abschiednehmend der Widerglanz der Sonne herüber.



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Innsbrucker Nachrichten vom 8. April 1941, Seite 6

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Innsbrucker Nachrichten vom 8. April 1941, Seite 7

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Tiroler Landbote vom 8. April 1941, Seite 4

Tanzverbot
Mit sofortiger Wirkung werden öffentliche Tanzlustbarkeiten verboten. Erteilte Tanzerlaubnisse sind sofort zurückzuziehen, neue nicht zu erteilen.



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Tiroler Volksblatt vom 12. April 1941, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 15. April 1941, Seite 6

Das Landestheater bringt
Dienstag [15. 4. 1941]: "Der Lügner und die Nonne", Lustspiel von Curt Götz.
Mittwoch [16. 4. 1941]: "
Wochenend im Mai", Revueoperette in acht Bildern [Text:] von Ignaz Brantner und Rudolf Weys [Musik: Josef Carl Knaflitsch (1907 Wien-1982 Salzburg)].

Breinößl-Bühne
Erstaufführung: "Spatzenhochzeit" von Lippel.

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Ueber alles in der Welt".
Zentral-Lichtspiele. "So gefällst du mir".
Triumph-Lichtspiele. "Das Mädchen von Fanö".
Löwen-Lichtspiele, 6.30 und 9 Uhr: "Truxa".
Filmbühne Solbad Hall. [Verfilmung der Operette] "
Gasparone" von [Carl] Millöcker.



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"Wochenend im Mai"
Erstaufführung am Ostersonntag im Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 14. April 1941, Seite 6
Von Dr. Rainer v. Hardt-Stremayr

Die Revue-Operette, deren Titel allein schon viel von Inhalt und Gehalt des Stückes verrät, stammt vom Intendanten des Landestheaters in Linz, Ignaz Brantner, in gemeinsamer Textbucharbeit mit Rudolf Weys, einem Mitgestalter der Kleinkunstbühne "Wiener Werkl", die auch bei uns schon ihre Gastspiele gab; die in die Beine und ins Ohr gehende Musik dazu schrieb Josef Knaflitsch, dessen Name gleichfalls mit dem "Wiener Werkl" verquickt ist. In Graz uraufgeführt, an ihrer Linzer Heimatbühne ein anerkannter Erfolg und bereits über mehrere Bühnen des Reiches gegangen, stand die Publikum[s]wirkung dieser achtbildrigen Osterüberraschung unseres Landestheaters auch für Innsbruck im vorhinein fest [ ].

Für unsere Tanzmädeln gibt es manche Gelegenheit, sich erfreulich ins Rampenlicht zu stellen; am erfolgreichsten ist natürlich das "Leuchtfarben-Ballett", ein netter Regieeinfall bei verdunkelter Bühne und Badeanzügen mit Leuchtfarbenmustern der gegebene Platz, um Luise Wicks und Ferdinand Madls Kostümentwürfe herauszustellen, ebenso Hans Siegerts Bühnenbilder, deren eines im Leuchtfarbenanstrich mitwetteiferte. Die
Stabführung hatte Werner Gotsch, der sich bei den zahlreichen Vorhängen am Schlusse die Beifallsfreude verlangte während der Aufführung mehrere Wiederholungen mit den Hauptdarstellern gemeinsam auf der Bühne zeigen mußte.



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Konzert des Landes-Symphonieorchesters
In: Innsbrucker Nachrichten vom 15. April 1941, Seite 6
Von Dr. Karl Senn

Das fünfte Symphoniekonzert, das am Freitag, den 11. April, vom verstärkten Landes-Symphonieorchester unter Leitung von Musikdirektor Fritz Weidlich gegeben wurde, eröffnete Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge in d-moll. Dieses Orgelwerk, dessen Einmaligkeit in seiner musikalischen Haltung und Tiefe gerade in der Ausführung durch die Orgel ganz eindringlich zur Auswirkung kommt, wurde des öfteren für Orchester bearbeitet und gerade auch von großen Orchestern gerne als Glanzstück gespielt.

Die
Orchesterfassung für die Aufführung am Freitag stammt von dem heimischen Komponisten Emil Berlanda. Diesem, der ja selbst Organist ist, ist es gelungen, unter getreuer Anlehnung an das Original, das Orgelmäßige in die Orchesterfassung zu übertragen. Insbesondere brachten strahlende Blechsätze feierliche Stimmung, wie überhaupt die Bearbeitung gute Kenntnis von orchestralen Wirkungsmöglichkeiten zeigte.

Das Hauptwerk des Abends, mit allgemeiner Spannung erwartet, war Anton
Bruckners Neunte Symphonie. Bruckner schrieb diese Symphonie in den Jahren 1891 bis 1894, ohne sie vollenden zu können. Vom letzten Satz sind nur wenige Skizzen vorhanden, die aber keinen Aufschluß geben, wie er ihn zu gestalten gedachte. Als er seine Kräfte schwinden fühlte, empfahl er, besorgt um den Abschluß dieses gewaltigen Werkes, sein (1884 vollendetes) Tedeum als Schlußsatz anzufügen. Der Eindruck des Werkes, das ohne Schlußsatz gebracht wurde, ist gewaltig und dank der außerordentlichen Kraft der thematischen Erfindung und der unerreichten Ausarbeitung [ ].

Meister
Weidlich hat beiden Werken eine glanzvolle Aufführung zuteil werden lassen. Er dirigierte auswendig und holte die verborgensten Schönheiten hervor. Bewundernswert ist, wie er die kolossalen Formen zu meistern versteht und immer neue Tonfluten ausströmen läßt. Es war ein wahrhaft festlicher Abend, für den die zahlreichen Zuhörer in herzlichem, langem Beifall ihr Verständnis für das Außerordentliche des Dargebotenen kundtaten.



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Innsbrucker Nachrichten vom 19. April 1941, Seite 16

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Schillers "Wallenstein" zum Geburtstag des Führers
Ein erfolgreicher Festabend im Tiroler Landestheater Beifallstürme für die hervorragenden Leistungen der Darsteller
In: Innsbrucker Nachrichten vom 22. April 1941, Seite 4
Von Karl Paulin

Den Geburtstag des Führers, den die ganze Nation, der Kriegszeit entsprechend, in tiefinnerster Weise feierte, und den Adolf Hitler selbst im Hauptquartier an der Front inmitten seiner siegreichen Wehrmacht verlebt hat, beschloß das Tiroler Landestheater mit der Darstellung eines Meisterwerkes klassischer deutscher Bühnendichtung, Schillers "Wallenstein" [ ].

Für die Bühne der Gegenwart ist "Wallenstein" ein dramaturgisches Problem; in jüngster Zeit hat man die bisher auf zwei Abende verteilte Tragödie in einen zusammenhängenden Ablauf gedrängt, der in ununterbrochener Folge eine mehr als vierstündige Aufführung füllt. Diese Konzentration hat Vor- und Nachteile: die einheitliche künstlerische Gestaltung der ganzen Tragödie kommt zweifellos an einem Abend besser zur Geltung, sie erfordert aber eine außergewöhnliche Anspannung des Interesses und der Aufmerksamkeit und gewährt den einzelnen Akten nicht mehr jenen zeitlichen Spielraum, den sie zum Ausschwingen des dichterischen Erlebnisses brauchen. Schiller hat ja selbst einst den ungeheuren Stoff, der ihm unter den Händen anschwoll, auf Goethes fachkundigen Rat, in zwei Teile mit einem Vorspiel gegliedert und in dieser Einrichtung hat sich "Wallenstein" das ganze 19. Jahrhundert auf der deutschen Bühne behauptet.

Unsere Zeit drängt auf Steigerung und Vertiefung des dramatischen Geschehens, das nun auch in dem "Wallenstein" an einem Abend zu voller Wirkung kommt. Siegfried Süßenguth hat das dramatische Gedicht mit künstlerischem Feingefühl eingerichtet und inszeniert und dabei bei aller Zusammenziehung die unentbehrlichen Teile mit jener Ehrfurcht und Schonung behandelt, die jede Zeit dem Schillerschen Meisterwerk schuldig ist. Klar und scharf treten die Abschnitte und Höhepunkte der Tragödie vor und auch die Ueberschneidungen sind so angebracht, daß sie den Fluß der Dichtung nicht stören. Vor allem ist dies von dem gekürzten "Wallensteins Lager" anzuerkennen, das ein so scharfer Kritiker wie Hebbel als Schillers glänzendste Dichterschöpfung bezeichnet hat.

Im Brennpunkt des Abends stand Anton Straka als Wallenstein. Wir haben schon wiederholt auf die starke und tiefe Begabung dieses Schauspielers hingewiesen, dessen jugendliche Rollen manchmal einen gewissen schwerflüssigen Zug zeigten. Diese Eigenart, die unverkennbar auf das Charakterfach deutet, führte im Wallenstein zu einer überraschenden erstaunlich reifen Leistung.

Straka gelang es, dem brüchigen Charakter des Friedländers jene Größe und Einheitlichkeit zu geben, die im Sinne Schillers lag, deren letzte Prägung aber immer Sache der schauspielerischen Auffassung und Darstellung bleibt. Sein Gegenspieler Octavio Piccolomini wurde von Otto Loewe als Gast verkörpert. In der geistigen Schärfe und Plastik seines Spieles erkannten wir einen Künstler wieder, der vor zehn Jahren unter der Direktion Kolkwitz sich bereist als Charakterdarsteller bewährt hat. Der junge Max Piccolomini fand in Siegfried Süßenguth einen reifen Darsteller, dessen geistige Vertiefung in die Rolle das jugendliche, tragisch beschattete Blut ersetzen musste. Den Oberst Buttler gab Karl Zander als Gast so kraftvoll, daß sein Spiel den letzen Akten ihren tragischen Akzent gab; in der Erscheinung hätte man sich den alten Haudegen wohl soldatisch straffer denken können. Von rauhem überschäumendem Temperament war Erich Bauer-Dorn als Illo, drastisch skizziert Rudolf Tlusty den Isolani. Hannes Schiel trat als Graf Terzky weniger hervor, Walter Jerab als Questenberg und Gustav Pretsch als Gordon entsprachen durchaus ihren Aufgaben.

Die Gräfin Terzky fand durch Berthe Waeber eine Verkörperung, in der die geistige Ueberlegenheit und das tragische Gefühl zur Einheit verschmolzen, der Thekla gab Rita Kocurek mädchenhafte Schwermut.

Fast das ganze Personal unseres Landestheaters stellte sich in den Dienst der Dichtung, die 42 Rollen und daher manche Doppelbesetzung erforderte. So zeichnete sich z. B. Kurt Lenz als Wachtmeister im Lager und als Oberst Wrangel aus, Hans Birnstiel verwandelte sich aus einem Arkebusier in den Astrologen Seni, Hermann Kellein sprach den Prolog und wirkte als erster Holkischer Jäger sowie als Pappenheimischer Gefreiter mit. Im Lager hielt Ottomar Mayr mit trefflicher Wirkung die berühmte Kapuzinerpredigt. Auch alle übrigen Darsteller und Darstellerinnen leisteten ihr Bestes zum harmonischen Verlauf des Abends, was umso anerkennenswerter ist, als ein großer Teil der Mitwirkenden dem Chor und der Statisterie entnommen werden mußte.

Hans Siegerts stilvolle Bühnenbilder berücksichtigten und begünstigten die rasche Wandlung der Szenen. Das vollbesetzte Haus folgte mit gespannter Aufmerksamkeit den 14 Bildern, die mit nur einer größeren Pause abrollten und fühlte den Herzschlag der Dichtung besonders bei jenen Stellen, die von ewigdeutscher Geltung sind. Brausender Beifall belohnte die künstlerische Leistung unseres Landestheaters, das nun mit Schillers "Wallenstein" nach Goethes "Faust" und Hebbels "Nibelungen" der gegenwärtigen Spielzeit ihr klassisches Gepräge gegeben hat.

Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag


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Tiroler Landbote vom 22. April 1941 Seite 6

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Innsbrucker Nachrichten vom 25. April 1941, Seite 8

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Neueste Zeitung vom 25. April 1941, Seite 4

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1941, Mai

Innsbrucker Nachrichten vom 2. Mai 1941, Seite 7

__________________________________________________________________________________ Neueste Zeitung vom 2. Mai 1941, Seite 4

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5500 Wohnungen für die Südtiroler in Innsbruck
Trotz Krieg Durchführung eines großzügigen Wohnbauprogramms Im Osten von Innsbruck entsteht ein neuer Stadtteil
In: Innsbrucker Nachrichten vom 3. Mai 1941, Seite 6
Signiert "E. Sp."

Innsbruck, 3. Mai. "Die Ereignisse der Gegenwart und die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen uns, daß wir im Glauben an die Richtigkeit unserer Führung jedes Ziel erreichen und auch scheinbar Unmögliches machen. Ein Beispiel dafür ist der Fortgang der Bautätigkeit für die Südtiroler Umsiedler!"

Dieser Hinweis unseres Gauleiters bei der kürzlich stattgefundenen zweiten Tagung der Gauarbeitskammer ist mit ein Beweis dafür, daß im nationalsozialistischen Deutschland das Wort erst der Tat folgt [ ].

Staunend stehen zu dieser Zeit die Innsbrucker und vor allem auch die ausländischen Besucher immer wieder auch in unserer Gauhauptstadt vor den Fluchten neuerstandener oder im Entstehen begriffener Wohnungsbauten, vor allem im Osten und Westen unserer Stadt. Es handelt sich dabei um die trotz Materialknappheit und Mangel an Arbeitskräften in erstaunlich raschem Fortschritt ausgeführten Neubauten für die Südtiroler Umsiedler.

Ueber das Programm dieser Bauten in der Hauhauptstadt, die jedoch in bescheidenen Verhältnissen zur Bautätigkeit im Gaugebiet stehen, erfahren wir aus einer Unterredung mit dem Beauftragten des Gauleiters für Wohnungs- und Siedlungswesen, Pg. Leo Tusch, folgende Einzelheiten:

Nicht weniger als 5500 Wohnungen aller Größen sind in Innsbrucker Stadtgebiet allein in diesem Jahre zur Fertigstellung vorgesehen. Davon sind rund 3700 Wohnungen derzeit im Bau, etwa 400 schon bezogen. Die größten der geschlossenen Bauanlagen entstehen in Pradl, in der Reichenau und im westlichen Wilten.

Es ist ein völlig neuer Stadtteil, der zur Zeit in Pradl, süd- und nordwärts der Gumpstraße, im Entstehen begriffen ist und der im wesentlichen begrenzt wird im Westen durch die Gabelsberger- und Lindenstraße, im Süden durch die Kranewitter-, Kofler- und die verlängerte Gumpstraße und der im Norden durch die verlängerte Amthorstraße, im Osten durch die Reichenau seine Begrenzung findet. Die breit angelegten Hauptstraßen, die den neuen Stadtteil senkrecht zueinander durchschneiden, sind in west-östlicher Richtung die Gump-, in nord-südlicher Richtung die Langstraße.

Allein in diesem Areal entstehen 1723 Wohnungen, von denen rund 350 bereits bezogen sind. Den Charakter eines geschlossenen Stadtteils erhält dieses neue Stadtviertel nicht allein durch die ihm eigene gefällige Bauweise, sondern auch durch die Unterbringung von Dienststellen und modernst eingerichteten Geschäftsräumlichkeiten für fast alle Branchen: in den Fronten der als künftige Einfallstraße vom Osten her besonders breit angelegten Gumpstraße, zu deren beiden Seiten zwei mächtige, bogenförmig sich der Straßenführung anpassende Blocke mit ostwärts abschließendem Vorsprung entstehen, werden u. a. die Ortsgruppe, ein Postamt, eine Polizeiwache, eine Tiroler Weinstube, eine Café-Konditorei, eine moderne Großbäckerei, ferner eine Eisenhandlung, ein Tapeziergeschäft, eine Fleischhauerei und mehrere Einzelhandlungen untergebracht sein. Ja sogar ein neues Lichtspielhaus, mit dessen Bau noch in diesem Sommer an der Ecke Gumpstraße-Gabelsbergerstraße begonnen wird, wird den Bewohnern der näheren und weiteren Umgebung auch in der Freizeit einen zeitraubenden Gang in das Stadtinnere ersparen. Geplant, jedoch ebenfalls noch nicht begonnen, ist der Bau eines Schulgebäudes und eines HJ.-Heimes an dem der Reichenau zugewandten Siedlungsrande. Also wirklich eine Stadt für sich!

Betont ist in der Bauweise die Anlehnung an die herkömmliche Tiroler Bauart, die insbesondere durch das Vorhandensein zahlreicher schmucker Erkerwohnungen unterstrichen wird [ ].



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Innsbrucker Nachrichten vom 3. Mai 1941, Seite 6


Veranstaltungsring Dienststelle "Umsiedlung Südtirol"
Montag, 5. Mai, 20 Uhr, Tiroler Landestheater, "Brillanten aus Wien", Singspiel von C. v. [Kurt] Lessen [Text] und A[lexander] Steinbrecher [(1910 Brünn 1982 Wien), Musik], ab 18 Jahre. Dienstag, 6. Mai, 19.30 Uhr, Tiroler Landestheater, "Wallenstein" von Friedrich von Schiller, ab 16 Jahre. Donnerstag, 8. Mai, 20.30 Uhr, Bierwastlsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre. Pünktliches Erscheinen zu allen Veranstaltungen ist selbstverständliche Pflicht.



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Innsbrucker Nachrichten vom 3. Mai 1941, Seite 7

Das Landestheater bringt
Samstag [3. 5. 1941]: "Das Land des Lächelns", Operette von Franz Lehar.
Sonntag [4. 5. 1941]: "
Das Land des Lächelns" [von Franz Lehár].

Breinößl-Bühne
"Spatzenhochzeit".

Stadtsaalcafé.
Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag Konzert mit Tischpost.

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Die schwedische Nachtigall".
Zentral-Lichtspiele. "Kampfgeschwader Lützow".
Triumph-Lichtspiele. "Herzensfreud Herzensleid".
Löwen-Lichtspiele: "Mein Leben für Irland".
Filmbühne Solbad Hall. "Falschmünzer".



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Innsbrucker Nachrichten vom 7. Mai 1941, Seite 6

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Innsbrucker Nachrichten vom 8. Mai 1941

Das Landestheater bringt
Donnerstag [8. 5. 1941]: "Das Land des Lächelns", Operette von Franz Lehar.
Freitag [9. 5. 1941]: "
Brillanten aus Wien", Singspiel in vier Bildern von C. v. [Kurt] Lessen [Text] und A[lexander] Steinbrecher [Musik].

Breinößl-Bühne
"Dirndl mach"s Fensterl auf".

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Die schwedische Nachtigall".
Zentral-Lichtspiele. "Carl Peters".
Triumph-Lichtspiele. "Der Herr im Haus".
Löwen-Lichtspiele. "Mein Leben für Irland".
Filmbühne Solbad Hall. "Traummusik". Letztmalig.



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"Die lustigen Weiber von Windsor"
Erstaufführung am Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 9. Mai 1941, Seite 5
Von Dr. Karl Senn

[ ] "Die lustigen Weiber" wurden schon längere Zeit auf unserer Bühne nicht mehr gegeben; es war daher ein guter Gedanke der Leitung des Landestheaters, diese entzückende Oper wieder in den Spielplan aufzunehmen. Daß alles getan wurde, das Werk in einer tadellosen, fein abgerundeten und ausgeglichenen Vorstellung herauszubringen, bewies die Aufführung am Mittwoch, den 7. d[ieses] M[onats Mai 1941]. Alle Mitwirkenden waren mit höchsten künstlerischem Verantwortungsgefühl bei der Sache und boten den, ob der ausgezeichneten Aufführung freudig bewegten Zuschauern einen glanzvollen Beweis der Leistungsfähigkeit unserer Landesbühne [ ].

Dem musikalischen Leiter der Vorstellung, Musikdirektor Fritz Weidlich, war eine klanglich prächtig ausgewogene, rhythmisch sehr exakte und schwungvolle Ausdeutung der Partitur zu danken. Die Chöre, für deren Einstudierung Hermann Keis zeichnete, klangen sauber und waren von ausgezeichneter Wirkung. Ebenso verdient das Orchester für eine klangvolle und trotzdem die Singstimmen nie deckende Wiedergabe Anerkennung.

Die von Gretl von
Heimburg geführten Tänze waren stimmungsvoll und sinnfällig in den Rahmen der Handlung gestellt. Mit schöpferischer Phantasie hatte Hans Siegert neue Bühnenbilder gestaltet, die einen eigenartigen Hintergrund für die Vorgänge auf der Bühne gaben.

Einer besonderen Hervorhebung bedarf die
Spielleitung Dr. Sigfrid Färbers. Man merkte, daß hier ein Musiker am Werke war.

Lebhafter Beifall des vollen Hauses setzte schon nach der stimmungsvollen, meisterlich gebrachten Ouvertüre ein, um sich dann nach jeder Nummer zu wiederholen und am Schluß in einen wahren Begeisterungssturm auszuweiten, der alle Darsteller, den Dirigenten und Spielleiter oft und oft vor den Vorhang rief.

Szene aus "Die lustigen Weiber von Windsor", Aufführung am Tiroler Landestheater
In: Tirol-Vorarlberg. Natur Kunst Volk Leben 1943, Heft 1, Seite 20

"Hintergrundgobelin" von Hans Siegert zur Oper "Die lustigen Weibern von Windsor"
In: Tirol-Vorarlberg. Natur Kunst Volk Leben 1943, Heft 1, Seite 21

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Innsbrucker Nachrichten vom 9. Mai 1941, Seite 5

Das Landestheater bringt
Freitag [9. 5. 1941]: "Brillanten aus Wien", Singspiel in vier Bildern von C. v. [Kurt] Lessen [Text] und A[lexander] Steinbrecher [Musik].
Samstag [10. 5. 1941]: Nachmittags: "Kasperl ruft", ein fröhliches Puppenspiel. Abends: "
Das Land des Lächelns", Operette von Franz Lehar.

Breinößl-Bühne
"Dirndl mach"s Fensterl auf".

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Die schwedische Nachtigall".
Zentral-Lichtspiele. "Carl Peters".
Triumph-Lichtspiele. "Der Herr im Haus".
Löwen-Lichtspiele. "
Operette" [Musikfilm von Willi Forst (1903 Wien-1980 ebd.), Uraufführung Wien 1940].
Filmbühne Solbad Hall. "Abend auf der Heide".



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Innsbrucker Nachrichten vom 10. Mai 1941. Seite 9

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Innsbrucker Nachrichten vom 17. Mai 1941, Seite 8

Das Landestheater bringt
Samstag [17. 5. 1941]: "Die lustigen Weiber von Windsor", komisch-phantastische Oper von O. Nicolai.
Sonntag [18. 5. 1951]: "
Wochenend im Mai", Revueoperette in acht Bildern, [Musik] von [Josef Carl] Knaflitsch, [Text von Ignaz] Brantner und [Rudolf] Weys.



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Innsbrucker Nachrichten vom 17. Mai 1941, Seite 10

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Beethovens Neunte Symphonie
Zur Innsbrucker Aufführung am 16. Mai
In: Innsbrucker Nachrichten vom 19. Mai 1941, Seite 5
Von Dr. Karl Senn

[ ] Wenn die Grundidee der Symphonie meisterhaft gewahrt, die großen Züge im Aufbau, in der thematischen Entwicklung und schließlich in der in unendliche Weiten weisenden Struktur dieses übergewaltigen Werkes förmlich und inhaltlich glänzend ausgeschöpft waren, so ist es ein Beweis für Meister Weidlichs außerordentliches Gestaltungsvermögen. Beethovens "Neunte", den letzten Anstrengungen eines Titanen entsprungen, bietet eben Aufgaben, die ungewöhnliche Anforderungen stellen. Das Orchester rhythmisch bis ins Dämonenhafte gesteigert, war im großen auch dem Melos gewachsen, dank energischer Zusammenballung der wesentlichen Züge, auf deren Verflechtung und aufbauenden Gliederung die Gesamtwirkung beruht.

Die Tatsache, daß
in Innsbruck kein ständiger gemischter Chor zur Verfügung steht und für diese Aufführung eigens zusammengestellt werden mußte, beleuchtet mit die Schwierigkeiten, die zu bewältigen waren. Der Chor, besonders der zahlenmäßig geringe Männerchor hatte Mühe, sich durchzusetzen. Alle waren offensichtlich mit tiefster Hingabe bemüht, ihr Bestes zu geben.

Vom
Soloquartett, das mit Mitgliedern unseres Landestheaters besetzt war (Sopran: Margot Koechlin, Alt: Fritzi Heinen, Tenor: Georg Wilhelm Rothhaar, Bariton: Max Bender), muß man sagen, dass es mit anerkennenswertem Bemühen seine überaus schwierige und deswegen wenig dankbare Aufgabe mit bestmöglichem Gelingen bewältigt hat. Wenn so, in Anbetracht der ungeheuren Schwierigkeiten, eine die Zuhörer befriedigende und von ihnen mit lautem Beifall anerkannte Aufführung zustande kam, ist dies der mit glühender Hingabe immer wieder anfeuernden Leitung Direktor Weidlichs, aber auch der vom besten Willen, Können und Mitgehen getragenen Anspannung aller Mitwirkenden zu danken.



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Innsbrucker Nachrichten vom 19. Mai 1941, Seite 5

Am Montag, den 26. d[ieses] M[onats Mai 1941], findet eine nochmalige Wiedergabe der Aufführung von Beethovens "Neunter" statt.



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Das "Herz am rechten Fleck"
In: Innsbrucker Nachrichten vom 19. Mai 1941, Seite 5
Von Dr. Rainer von Hardt-Stremayr

Das "Herz am rechten Fleck" hat eine junge, aber umso selbstbewußtere Wirtschafterin, die Hauptfigur eines an der Breinößl-Bühne aufgeführten bäuerlichen Lustspieles von Anton Hamik. Mit diesem ihrem Herzen bringt sie es zustande, einen vollkommen verlotterten Hof binnen Jahresfrist zu einen kleinen Mustergut zu machen. Dem Auftreten der Eva Volkmer glaubt das beifallsfreudige Publikum gerne diesen Erfolg über das von Gustl Burger, Herbert Nigg und Leo Gasser gebildete, von seiner Arbeitsscheuheit zu bekehrende, brüderliche Hofbesitzerkleeblatt. Die übrigen Gestalten dieses Lustspiels werden von Hans Baumann, Hedi Kinberger, Lisl Hörmann, Ludwig Hupfauf, Emma Gstöttner, Sepp Resch und dem für die Inszenierung verantwortlich zeichnenden Albert Peychär in der vorgeschriebenen derb-komischen Art gebracht, so daß nicht nur das besagte Herz, sondern das ganze Lustspiel in der Breinößl-Bühne am rechten Fleck steht.



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Innsbrucker Nachrichten vom 20. Mai 1941, Seite 6

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Innsbrucker Nachrichten vom 21. Mai 1941, Seite 5

Letzter Kammermusikabend
Der letzte Kammermusikabend der Spielzeit 1940/41 findet am Donnerstag, den 22. Mai, 20 Uhr, im Konzertsaal der Städtischen Musikschule statt. Das Programm ist diesmal besonders abwechslungsreich. Unter Leitung von Musikdirektor Fritz Weidlich spielt ein Kammerorchester des Tiroler Landes-Symphonieorchesters die Goldoni-Intermezzi von Enrico Bossi [(1861-1925)], eine Serenade von P. J. Tschaikowsky und eine Musik für Harfe und Streicher des bekannten Innsbrucker Komponisten Karl Senn (Harfensolo: Dr. Albert Riester). Dr. Hermann Juch, Wien (Baß) trägt Lieder von Hugo Wolf und Richard Strauß vor. Antonie Brixa und Julius Baßler spielen auf zwei Klavieren die überaus wirkungsvolle Suite von Serge Rachmaninoff. Gleichzeitig sei nochmals auf die Wiederholung von Ludwig van Beethovens IX. Symphonie hingewiesen, die auf vielseitigen Wunsch am Montag, 26. Mai, 20 Uhr, im Großen Stadtsaal stattfindet.



Houston-Stewart-Chamberlain-Denkmal in Wien
Schon seit einiger Zeit plant die Stadt Wien die Errichtung eines Denkmals für den "Seher von Bayreuth", den aufrechten Vorkämpfer des Rassegedankens und einer neuen germanischen Weltanschauung, Houston Stewart Chamberlain. Ein Wettbewerb wurde in diesem Zusammenhang ausgeschrieben. Jetzt wurde der erste Preis dem Bildhauer Ernst Kubiena zuerkannt, zwei weitere Preise kamen an Bildhauer Artur Hecke und Bildhauer Professor Alfred Hofmann. wpd.



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Innsbrucker Nachrichten vom 22. Mai 1941, Seite 6

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Innsbrucker Nachrichten vom 24. Mai 1941, Seite 7

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Innsbrucker Nachrichten vom 24. Mai 1941, Seite 5

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Innsbrucker Nachrichten vom 23. Mai 1941, Seite 6

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Innsbrucker Nachrichten vom 24. Mai 1941. Seite 7

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Theater / Musik / Kunst
Tanzabend der Schule Fini Pointner
Gegeben im Tiroler Landestheater Innsbruck am 27. Mai
In: Innsbrucker Nachrichten vom 29. Mai 1941, Seite 4
Von Dr. Rainer v. Hardt-Stremayr

Zum Abschluß des Ausbildungsjahres pflegt Fini Pointner mit ihrer Tanzschule vor die Innsbrucker Oeffentlichkeit zu treten. Die Kinder und jungen Mädel zeigen dann, was sie können. Wenn aber, wie in diesem Ausbildungsjahr 1940/41, noch vor Weihnachten ein erstes öffentliches Auftreten der Schule lag, dann gibt ein Tanzabend zum Abschluß auch einen Einblick darein, was an einer zielbewußt arbeitenden Tanzschule innerhalb rund eines halben Jahres alles gelernt werden kann. Der Zeitraum zwischen beiden öffentlichen Vorführungen liegende Fortschritt ist vielleicht am augenfälligsten bei den Allerkleinsten, den Drei- bis Fünfjährigen, die am Anfang eigentlich nichts weiter als eben kleine herumhüpfende Kinder waren, jetzt aber schon die Grundbegriffe von Körperbeherrschung, Rhythmus und Tanzschritten los haben. Sie zeigten ein Märchenspiel mit Prinz, Prinzessin und diese umschwirrenden Elfchen. Die gehobene und beifallfreudige Stimmung des nahezu ausverkauften Hauses was bereits im vorhinein zur Festlegung einer Wiederholung des Abends auf der Bühne des Tiroler Landestheaters am kommenden Pfingstsonntag führte setzte schon hier ein und hielt bis zum Schluß an.

Mit den größer werdenden Kindern steigen auch die Ansprüche: der "Festliche Auftakt" zweigt schon das choreographische Verständnis der im volksschulpflichtigen Alter stehenden Mädel, das Gepräge einer Ballettschule spricht aus den bereits den Ausdruckstanz lernenden Halbwüchsigen, die wie das Beispiel Gerti Staneck mit ihrem "Zierlichen Spiel" beweist, auch schon ansprechende Sololeistungen führen kann, selbst wenn diese immer noch unter dem Sammeltitel "Rhythmische Spiele der Kindergruppen" über die Bretter gehen.

Wenn auch zahlreiche Eltern ihre schon beinahe erwachsenen Töchter hauptsächlich der rhythmischen Gymnastik wegen in eine Tanzschule schicken, so liegt vom Standpunkt der Tanzlehrerin aus das Hauptaugenmerk auf der tänzerischen Ausbildung, um den Nachwuchs für den Tanz als Beruf zu stellen. Ohne den Entschlüssen der einzelnen vorgreifen zu wollen, läßt sich ganz allgemein festhalten, dass die Schule Fini Pointner über solche Kräfte verfügt. Die öffentlich gezeigten Tänze sind Beweis dafür. Das gilt sowohl für die Auftritte größerer Gruppen wie für die mit nur wenigen Teilnehmerinnen gezeigten Ausdruckstänze. Unter jenen stehen an der Grenze dessen, was schulmäßig geboten werden kann, die Vielfalt der "Jugendlichen Anmut" der etwa Fünfzehnjährigen, sowie der auf Breitenwirkung und Massenszene aufgebaute "Zyklus" über das Thema "Gefangene Aufruhr Auferstehung"; hier wirkt die Leiterin der Schule, Fini Pointner, als Mittel- und Angelpunkt getanzter Handlung mit. Man sieht sie auch in Soloszenen, deren Sinn wohl darin liegt, zu zeigen, bis zu welchen Leistungen sie die Schülerinnen ihrer Meisterklasse bringen will. Ihre Solotänze, ein
Chopin-Walzer, Künstlervariationen über "Poet, Maler und Sänger" und "Klage" bedeuten naturgemäß die Höhepunkte des Abends. In einem Grotesktanz "Die verliebten Mägde" zeit sie sich mit ihren besten Schülerinnen, wie auch in dem den Abend beschließenden "Rosenkavalier-Walzer". Solodarbietungen brachten ferner die Schülerinnen Herta Lienert und Edith Martinstetter mit einer Mazurka und Erika v. Zallinger in einem spanischen Tanz, während die Leiterin der Tanzschule als "Fromme Helene" mit Mila Thüringer als "Vetter Franz" eine vielleicht am meisten beklatschte Buschiade vorführte. Viele Tanzszenen mußten wiederholt werden und eine wahre Blumenfülle bewies die große Anhängerschaft der Schule Fini Pointner.

Franz
Tschernich, der mit Musik von Beethoven, Bizet, [Hans] Bund [(1898-1982)], Chopin, [Ernst] Fischer [(1900-1975)], [Umberto] Giordano [(1867-1948)], Grieg, [Bruno] Lüling [(1873-1940)], [Francis] Popy [(1874-1928)], Schubert und Richard Strauß die Tänze am Flügel begleitete, musste sich zum Schluß der Aufführung mit auf der Bühne zeigen. Eigens hervorgehoben zu werden verdient auch die Vielfalt der mit Geschmack auf die verschiedenen Szenen jeweils abgestimmten Kostüme, die die Einheit der künstlerischen Leitung und Choreographie Fini Pointners kenntlich machen.



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Innsbrucker Nachrichten vom 29. Mai 1941, Seite 4

Konzert erblindeter Künstler im Stadtsaal
Unter Aufsicht der Reichsmusikkammer, Blindenkonzertamt, findet, wie schon berichtet, im Rahmen einer Konzertreise am 30. d[ieses] M[onats Mai 1941], 19.30 Uhr, im Stadtsaal ein Solistenkonzert erblindeter Künstler statt. Es handelt sich dabei um eine künstlerisch hochstehende Veranstaltung, die gleichzeitig dazu dient, die Existenz der blinden Künstler zu sichern.



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11.400 neue Wohnungen entstehen in unserem Gau
Großzügiges Wohnbauprogramm für die Südtiroler Umsiedler in Durchführung 1536 Wohnungen bezogen, 5954 in Bau
In: Innsbrucker Nachrichten vom 30. Mai 1941, Seite 4 f.

[ ] Wie wir in einer neuerlichen Unterredung mit dem Beauftragten des Gauleiters für Wohn- und Siedlungswesen Pg. Leo Tusch erfahren, werden in diesem Jahre noch im ganzen Gaugebiet Tirol-Vorarlberg insgesamt rund 11.400 neue Wohnungen für die Südtiroler Umsiedler erstellt werden.
Die 5500 in Innsbruck zur Durchführung kommenden Wohnungsbauten sind dabei mit inbegriffen.

Von diesem 11.400 Wohnungen umfassenden Bauvorhaben sind jetzt bereits 1536 Wohnungen beziehfertig, bzw. bereits bezogen, 5954 Wohnungen befinden sich zur Zeit im Bau, die restlichen Bauten werden noch in diesem Jahre in Angriff genommen werden.

Die Größenverhältnisse der einzelnen Wohnungen sind auch bei den Neubauten in den einzelnen Kreisen ähnlich gelagert wie in Innsbruck selbst. Fast die Hälfte sind Drei-Raum-Wohnungen, rund 30 v[on] H[undert] entfallen auf Vier-Raum-Wohnungen, etwa 20 v. H. sind Fünf-Raum-Wohnungen, und wieder nehmen die für kinderlose Ehepaare vorgesehenen zweiräumigen Wohnungen nur einen verschwindenden Teil des Gesamt-Wohnraumes ein. In jeder Wohnung ist ein eingebautes Bad. Im Stil gleichen sich die Neubauten in den verschiedenen Landschaftsteilen des Gaues jeweils der dort vorherrschenden, überkommenen Bauweise an. Auch hier entsprechen natürlich die Wohnflächen den bereits im Erlaß des Führers für Siedlungsbauten vorgesehenen Ausmaßen.

Das großzügige Gesamtvorhaben verteilt sich auf die einzelnen Kreise wie folgt:

Im Kreis Innsbruck nimmt die Gauhauptstadt naturgemäß hinsichtlich der Bautätigkeit den ersten Rang ein. Es sind hier, wie schon berichtet, 5500 Wohnungen im Entstehen. In Solbad hall sind in der Planung 250 Wohnungen in geschlossener Bauweise vorgesehen, davon sind 71 schon bezogen, 123 im Bau, der Rest ist noch zu erstellen. Wir fügen bei den nachstehenden Ortsangaben die analogen Zahlen in Klammer bei. Weitere Neubauten erstehen im Kreis Innsbruck in Telfs (150), Wattens (126), Kematen (120), Fulpmes (50). Insgesamt werden im Kreis Innsbruck, ohne Gauhauptstadt, 696 Wohnungen heuer noch fertiggestellt, von denen 176 bezogen und 402 schon im Bau sind.

Im Kreis Imst wird in Imst selbst eine geschlossene Siedlung gebaut, die 150 Wohnungen umfaßt. Davon sind 63 bezogen.

Im Kreis Landeck konzentriert sich die Bautätigkeit verständlicherweise auf die Kreisstadt (211); in Flirsch sind 10 Wohnungen in der Planung und fertiggestellt.


Im Kreis Reutte sind zur Zeit in Reutte 156 Wohnungen im Bau.

Für den Kreis Schwaz sind 496 Wohnungen in der Planung vorgesehen, davon entfallen 394 auf Jenbach (260 bereits bezogen), auf Schwaz 102 Wohnungen.

Im Kreis Kufstein erstreckt sich die Bautätigkeit auf Kufstein (465) und auf Wörgl (232), insgesamt 697 Wohnungen, davon 110 bezogen, 402 im Bau, der Rest wird demnächst in Angriff genommen.

Für den Kreis Kitzbühel sind 307 Wohnungen vorgesehen; gebaut wird in St. Johann (126), Kitzbühel (100), Hopfgarten (41), Jochberg (40). Fertiggestellt sind im ganzen Kreisgebiet 108, im Bau 127 Wohnungen.

Besonders rege wird auch in Vorarlberg gebaut. Hier nimmt der Kreis Dornbirn mit 1125 Wohnungen die Spitze ein. Die Zahlen verteilen sich wie folgt: Dornbirn (600), Götzis (150), Feldkirch (126), Lustenau (99) und Rankweil (50). Bezogen sind in diesem Kreis 153, im Bau 812 Wohnungen.

Nahezu die gleiche Zahl erreicht der Kreis Bregenz mit einem Vorhaben von 1092 Wohnungen (180 bezogen, 872 im Bau). Die Kreisstadt steht naturgemäß mit 797 Wohnungen an der Spitze. Es fallen auf Lochau (149), Hard (116), Lauterach (30).

In der Kreisstadt Bludenz sind von 270 geplanten Wohnungen 189 im Bau, der Rest wird, wie auch in allen anderen Fällen, diesen Sommer noch erstellt werden.

Zu dem Gesamtbauvorhaben von 10.710 Wohnungen kommen noch fast 700 neue Landhäuser, die sich auf das gesamte Gaugebiet verteilen.

Dieselben sind für Landarbeiter und Forstangestellte vorgesehen und werden als Einzelbauten aufgeführt, in denen durch den Anbau entsprechender Wirtschaftsräume und die Zuweisung eines entsprechenden Grundstückes den Bewohnern auch Gelegenheit zur Führung eines kleinen landwirtschaftlichen Betriebes gegeben ist.



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Neueste Zeitung vom 30. Mai 1941, Seite 4

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Innsbrucker Nachrichten vom 30. Mai 1941, Seite 7

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Innsbrucker Nachrichten vom 30. Mai 1941, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 31. Mai 1941, Seite 4

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1941, Juni

Jahresschlußkonzert der Innsbrucker Musikschule
In: Innsbrucker Nachrichten vom 3. Juni 1941, Seite 6
Von Dr. Karl Senn

Die Musikerziehung, im Gau Tirol-Vorarlberg bereits auf eine einheitliche Linie gestellt, ist auf einem neuen Wege. Es genügt nicht, daß der Schüler ein oder das andere Instrument lernt; er muß zu den Wurzeln der Kunst geführt werden und verstehen, wie sich die Musik aus dem Volk[s]haften entwickelt, wie auch die Meisterwerke der Tonkunst aus dem Volksmäßigen ihre Kraft beziehen und wie nur heimatverbundene und in der Heimaterde wurzelnde, in künstlerischem Schaffen gestaltete Musik wahrhaft lebendig und lebensnahe wirkt. Den Weg zu veranschaulichen, den die Musikerziehung in diesem Sinne zu gehen hat, war der Zweck des am Freitag, den 30. Mai, im Landestheater unter dem Leitspruch: "Die Musikschule Innsbruck singt, spielt und tanzt für Jugend und Volk!" veranstalteten Jahresschlußkonzertes der Musikschule.

Mit dem "
Prinz-Eugen"-Marsch von [Andreas] Leonhard[t (1800 Asch/Böhmen-1866 Wien)], gespielt von einem Musikzuge der HJ., wurde die Spielfolge eingeleitet. In einer Begrüßung wurde Sinn und Aufgabe der Musikerziehung umrissen. Es gilt Kraft und Schönheit deutschen Wesens vor aller Welt zu erweisen. Nirgends spricht sich der Mensch so aus, wie im Kunstwerk. Der Lebenswille kommt erst ganz zur Gestaltung in seinem künstlerischen Schaffen. Wir müssen aber wieder zurückkehren zum Urgrund, zur Urheimat der Kunst, um uns selber wiederzufinden. Aus der unbewußten Kraft des Volkstums entwickelt sich alles künstlerische Schaffen; Volkstum ist die Wurzel. Die Tänze, die Mozart geschaffen. ähneln in ihrer Form und Gliederung dem Volksmäßigen. Aus diesem heraus entwickelt sich sein ganzes Kunstwerk. Mozarts deutsche Seele, die aus seinem ganzen Schaffen spricht, kann erst in unserer Zeit ganz verstanden werden.

In der weiteren Spielfolge sang ein
Kinder- und Frauenchor drei Tiroler Volkslieder, um damit die Verbundenheit mit dem Tiroler Boden zu bekunden: das volkstümliche "Mei Hoamatl" von Josef Pöll, dreistimmig mit Gitarre, "Du, du dalkata Jagersbua", dreistimmig mit Instrumenten und den zweistimmigen Kanon "Hätt i di". Eine Volkstanzgruppe tanzte zwei Tiroler Volkstänze: "Kreuzpolka" und "Rheinländer". Zwei Tänze von Mozart: "Schwabentanz" und "Landlerischer Tanz" spielte, von Instrumenten begleitet, eine Spielschar der Jungendmusikschule.

Um auch die Zuhörer mit einzubeziehen, wurde eine Art
offenes Singen mit dem Tiroler Volkslied "Fein sein, beinander bleib"n" veranstaltet. Dann tanzte das Ballett des Landestheaters drei deutsche Tänze von Mozart: "Der Kanarienvogel", "Kontertanz" [!] und "Schlittenfahrt" und bildete damit den Uebergang vom Volkstümlichen zum kunstgemäßen Schaffen.

Das verstärkte
Schülerorchester der Musikschule bot die schön ausgefeilte "Kleine Nachtmusik" von Mozart. Weiterhin dem Mahnen Mozarts huldigend und damit die Feier anläßlich seines 150. Todesjahres gestaltend, spielte Konzertmeister Roman Wisata meisterhaft das "Andante cantabile" aus dem D-dur-Violinkonzert und ebenso der Leiter der Anstalt, Musikdirektor Fritz Weidlich, das "Rondo" aus dem Klavierkonzert in Es-dur. Damit waren die Höhepunkte des in schöner Steigerung und Entwicklung aufgebauten Abends erreicht.



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Das Solistenkonzert erblindeter Künstler
In: Innsbrucker Nachrichten vom 3. Juni 1941, Seite 6
Von Dr. Albert Riester

Am Freitag, den 30. Mai, hörten wir im Großen Stadtsaale einen Solistenabend von hohem künstlerischem Wert. Es musizierten drei erblindete Wiener Künstler: Lotte Swoboda, Violine, Otto Binder, Klavier und Karl Seifert, Bariton. Nicht nur virtuoses technisches Können, sondern vor allem ein wirkliches Künden der Erlebniswerte der dargebotenen Werke und ein "Nach-innen-schauen", wie wir es so oft gerade beim Virtuosen vermissen, machten diesen schönen Abend so eindrucksvoll.

Lotte Swoboda eröffnet das Konzert mit der virtuos gestalteten "
La Folia" von A. Corelli und schloß den Reigen der Darbietungen mit der temperamentvollen Ausdeutung von Smetanas "Aus der Heimat". Für den herzlichen Beifall bedanke sich die Künstlerin mit der innig und in blühender Tongebung gespielten "Träumerei" von R. Schumann. Otto Binder spielte die Sonate in As-dur, Op. 26, von L. v. Beethoven. Besonders gediegen und dynamisch fein abgestuft gestaltete er den Variationensatz. In Werken von Fr. Chopin und besonders in "Die Wasserspiele der Villa d"Este" von Liszt zeigte er seine glänzende Lauf- und Passagentechnik. Die stürmisch bejubelte Zugabe "Die Nachtigall" von Fr. Liszt war ein Beweis für Binders hohe anschlagtechnische Kultur und ausgeprägten Farbensinn. Dazwischen hörten wir Karl Seifert. Mit einem in allen Registern ausgeglichenen und wohlgeschulten tenoralen Bariton sang er Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Hugo Wolf, die in ihrer Auswahl aufs glücklichste seiner biegsamen, lyrischen Stimme entgegenkamen. Besonders schön gelangen Schuberts "Du bist die Ruh" und das "Ständchen" von J. Brahms.

Abschließend sei nochmals Otto Binder als feinsinniger und einfühlender Begleiter am Flügel erwähnt.


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Innsbrucker Nachrichten vom 6. Juni 1941, Seite 3

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Innsbrucker Nachrichten vom 7. Juni 1941, Seite 3

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Innsbrucker Nachrichten vom 7. Juni 1941, Seite 6

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Tiroler Volksblatt vom 9. Juni 1941, Seite 2

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Innsbrucker Nachrichten vom 10. Juni 1941, Seite

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Tiroler Volksblatt vom 11. Juni 1941, Seite 3

Lockerung des Tanzverbotes
Der Chef der Ordnungspolizei teilt mit: Mit sofortiger Wirkung wird das bestehende Tanzverbot insofern gelockert, als bis auf weiteres an drei Tagen in der Woche von 16 Uhr ab wieder getanzt werden darf. Diese Tage sowie der Beginn der Tanzunterhaltung werden nach Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse durch die Kreispolizeibehörde bestimmt. Dabei ist Voraussetzung, daß die Polizeistunde bei Tanzveranstaltungen genau eingehalten wird.



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Innsbrucker Nachrichten vom 12. Juni 1941, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 13. Juni 1941, Seite 7

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Gemeinschaftskonzert in Ebbs
In: Tiroler Volksblatt vom 13. Juni 1941, Seite 6

Um unser Dorf einmal ganz zusammenzufassen und einen besonderen Beitrag für die N[ational]S[ozialistische] V[olkswohlfahrt] zu bekommen, wurde schon vor vier Wochen ein Wunschkonzert geplant. Es war gar nicht so einfach, Leute zu finden und zum Mitmachen zu bewegen. Aber allen Widerständen zum Trotz war doch der Saal des Gasthauses zum Oberwirt leidlich gut gefüllt, und zum Mitwirken waren angetreten: die Maiden des Reichsarbeitsdienstes Ebbs, die Schulkinder des Dorfes unter Leitung des Oberlehrers Daxer, die Mädel der Jugendgruppe, die männliche Jugend von Ebbs, die Schrammelkapelle und der Kindergarten unter Leitung von Tante Irmgard.

Leider waren nun keine Wünsche eingegangen. Aber die Zuhörer gaben sich auch mit einem vorbereiteten Programm zufrieden. Es war aber auch nett, im Wechsel die frischen Kinderstimmen, die
Mundart- und Volkslieder sangen, die der Arbeitsmaiden, die Volkslieder, und jene der Jugendgruppenmädel, die zusammen mit der Schrammelkapelle mehrstimmig alpenländische Lieder sangen, zu hören. Zwischendurch kam dann noch die männliche Jugend von Ebbs, die Soldatenlieder brachte, und alle Zuhörer sangen auch mit, wenn es sich gerade so gab, daß man es konnte. Am Ende des Konzertes konnte dann eine Einnahme von 41.- R[eichs]M[ark] bekanntgegeben werden. Aber die Zuhörer begannen nun, zu wünschen und zu spenden, und alle Mitwirkenden mußten noch eine Stunde zugeben, um alle Wünsche zu erfüllen. Als wirklich das Engelland-Lied [Text (Hermann Löns, 1914): "Heute wollen wir ein Liedlein singen", Refrain: "Denn wir fahren gegen Engeland", gesungen auf verschiedene Melodien, s. Liederbuch "Hellau" (1942), Nr. 3 und 4] als Schlußlied erklang, war die Einnahme auf 75.85 RM. gestiegen. Die Zuhörer gingen froh nach Hause und die Hauptsache ist, daß gezeigt wurde, daß auch in einem Dorfe wie Ebbs eine solche Zusammenarbeit möglich ist.



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Das Haller Freischwimmbad feierlich eröffnet
Festlicher Rahmen Ansprachen des Landrates und Ortsgruppenleiters Innsbrucker Schwimmer über München erfolgreich
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. Juni 1941, Seite 5
Signiert "E. Sp."

Solbad Hall, 16. Juni. Die Strebsamkeit der führenden Männer in Solbad Hall, der Tiroler Kurstadt durch die Verwirklichung fortschrittlichen Geist aufzeigender Projekte auch moderne Einrichtungen zu geben, die der alten Salzstadt am Inn gerade als Kurort und Fremdenverkehrsplatz den Ruf neuzeitlicher Entwicklung zu geben vermögen, zeigt mit am stärksten die Vollendung des neuen, wunderschön gelegenen und ebenso schön und geschmackvoll ausgeführten Freischwimmbades in nächster Nähe der Stadt, dessen Eröffnung am gestrigen Sonntagnachmittag in feierlichem Rahmen in Anwesenheit von rund 3000 Besuchern erfolgte.

Im Jahre 1938 bereits begonnen, konnte die große und prächtige, nach neuzeitlichen Gesichtspunkten ausgeführte Anlage trotz aller durch den Krieg bedingten Schwierigkeiten nunmehr der Vollendung zugeführt werden, was nicht zuletzt auch der in vorbildlichem Gemeinschaftssinn ausgeprägten uneigennützigen freiwilligen Arbeitsmithilfe zahlreicher Haller Volksgenossen zu danken ist, die damit dem Wort des Führers, Gemeinnutz vor Eigennutz, auch in diesem Belang die Tat folgen ließen.

Nach dem Aufmarsch der Parteigliederungen und der
Haller Standschützen mit Musik und dem Einmarsch der Fahnen gab Landrat Pg. Dr. Hirnigel einen Rückblick auf die Entstehung des großzügigen Planes und des Werkes selbst. Die Stadt Hall sei vor der Machtübernahme ein Musterbeispiel für die Verhältnisse im alten Oesterreich gewesen. Die zerrütteten Finanzen der Gemeinde ließen den völligen Zusammenbruch unausbleiblich erscheinen, bis dann nach dem 13. März 1938 die durch das Reich einsetzende Hilfe dem Chaos ein jähes Ende bereitete. Das Erstehen dieses der Kurstadt in Zukunft zum Wohle gereichenden Werkes sei zugleich ein Symbol der Gemeinschaftsarbeit und des Opfersinns. 47.800 freiwillig geleistete Arbeitsschichten und 2803 freiwillige Geldspenden der Haller Bürger haben den Bau der Anlage endgültig möglich gemacht. Die Schaffung der Anlage sei ein Markstein im Aufbau der Gemeinde. Der Landrat schloß mit Dankesworten an alle, die dazu beigetragen, das Werk zu schaffen und zu vollenden.

Ortsgruppenleiter und Bürgermeister Pg. Baur streifte, zum Teil mit kräftigem Humor, alle Widerstände und Schwierigkeiten, die durch Zähigkeit erst überwunden werden mußten, um diese Anlage für die Gesundheit des Volkes dann um so schöner erstehen lassen zu können. Nur durch die Wahrmachung des nationalsozialistischen Grundsatzes: Gemeinnutz geht vor Eigennutz! konnte das Ziel zum Wohle aller erreicht werden. Begeistert erscholl schließlich der vieltausendstimmige Gruß an den Führer, die
Lieder der Nation [Deutschlandlied und Horst-Wessel-Lied] klangen auf, und nach dem Ausmarsch der Fahnen gab. Pg. Baur die grünschimmernde Wasserbahn zum sportlichen Kampfe frei [ ].



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Innsbrucker Nachrichten vom 17. Juni 1941, Seite 5

Die "Lieder der Nation"

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Drittes Meisterkonzert Siegfried Borries
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. Juni 1941, Seite 6
Von Dr. Karl Senn

Im Rahmen der von der Konzertunternehmung Johann Groß veranstalteten Meisterkonzerte spielte am Freitag, den 13. d. M., Siegfried Borries, erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, am Bechsteinflügel begleitet von Musikdirektor Fritz Weidlich, im Großen Stadtsaal.

Siegfried Borries, geboren im Jahre 1912 zu Münster in Westfalen, war bereits mit 14 Jahren solistisch tätig. Noch als Musikstudent errang er 1932 unter zahlreichen Bewerbern in Wien den "Großen Internationalen Preis", bekam dann den Violinpreis der Staatlichen Hochschule Berlin, den "Musikpreis der Reichshauptstadt" und in Düsseldorf den Nationalpreis für Violine. Als Zwanzigjähriger wurde er bereits erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Von dem innerhalb kurzer Zeit so vielfach Ausgezeichneten durfte man daher für sein erstes Auftreten in Innsbruck allerhand erwarten. Siegfried Borries hat diesen Erwartungen auch in jeder Weise entsprochen und sich als ganz erstrangiger Geiger erwiesen.

Die Vortragsfolge enthielt im ersten Teile drei große klassische Werke der Violinliteratur:
Beethovens Frühlingssonate, sehr flüssig und mit großem Schwung gespielt, dann J. S. Bachs Chaconna für Violine allein, die nicht nur virtuos, sondern auch in der durchgeistigten Auslegung einen Höhepunkt des Abends darstellte, endlich Mozarts Violinkonzert in D-dur, das in so stilgerechter Wiedergabe kaum überboten werden kann.

Im zweiten Teil der Vortragsfolge kam mehr das virtuose Element zur Geltung, wobei der Künstler durch eine faszinierende Technik und blitzsauberen Ton glänzte, immer aber die künstlerische Linie in erster Linie betonte. So kamen von
Paganini zwei Capricen, von Richard Strauß-Prihoda [Vá a P íhoda, Bearbeiter] "Rosenkavalierwalzer" und Pablo de Sarasate Faust-Fantasie zum Vortrag, denen eine Reihe von Zugaben folgen mußte, die das sehr beifallsfreudige, ausverkaufte Haus dem Künstler abnötigte.

Musikdirektor Fritz Weidlich war ihm ein sehr anschmiegsamer, die Absichten des Geigers bestens unterstützender Begleiter, der künstlerisch sein Bestes gab.



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Theater + Musik + Kunst
Elly Ney spielt in Innsbruck
Konzert für das DRK. am 21. Juni im Großen Stadtsaal
In: Innsbrucker Nachrichten vom 14. Juni 1941, Seite 7

Dem Innsbrucker Konzertpublikum steht ein seltener Genuß bevor: Professor Elly Ney hat sich bereit erklärt, für das Deutsche Rote Kreuz im Rahmen des 2. Kriegshilfswerkes in Innsbruck ein Konzert zugeben. Elly Ney, die alle musikliebenden Menschen auf ihren Reisen durch Deutschland, Europa, Amerika usw. begeisterte und große Triumphe feierte, wird von Beethoven die Sonata quasi una fantasia cis-moll op. 27/2, die Sonate C-dur op. 53 (Waldsteinsonate) und die sechs Variationen in F-dur op. 34 sowie von Schubert das Forellenquintett op. 114 am Flügel zum Vortrag bringen.



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Zum Konzert von Elly Ney in Innsbruck
In: Innsbrucker Nachrichten vom 18. Juni 1941, Seite 5

Am 21. Juni spielt, wie schon angekündigt, Professor Elly Ney im Rahmen des 2. Kriegshilfswerks für das Deutsche Rote Kreuz im Stadtsaal. Es gelangen Werke von Beethoven und das beliebte Forellenquintett von Schubert zum Vortrag. Mehrere Mitglieder des Innsbrucker Kammerorchesters, Frl. Friedl Haßlwanter (Bratsche), Max Becke (Cello) und Josef Drevo (1. Violine), begleiten das Konzert. Ferner wirkt Professor Ludwig Jäger aus München (Kontrabaß) mit.



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Innsbrucker Nachrichten vom 16. Juni 1941, Seite 6

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Eine Nacht im Mai".
Zentral-Lichtspiele. "Spähtrupp Hallgarten".
Triumph-Lichtspiele. "Für die Katz".
Löwen-Lichtspiele. "Der Jäger von Fall".
Filmbühne Solbad Hall. "Die schwedische Nachtigall". Letzter Tag.



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Tirol-Vorarlberg. Natur Kunst Volk Leben 1941, Heft 2, Cover

"Die kleine Anna-Barbara aus dem Bregenzerwald", Aquarell von Erna Piffl

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Tirol-Vorarlberg. Natur Kunst Volk Leben 1941, Heft 2,

Mädchen aus Kals in Osttirol, Aquarell von Erna Piffl

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Musikabend der Hitler-Jugend
In: Innsbrucker Nachrichten vom 18. Juni 1941, Seite 5
Von Marianne Strasser

G. Zum Abschluß der Winterarbeit trat am Montag, den 16. d. M., die Gefolgschaft 26 des Bannes Innsbruck-Land (NS.-Jungenheim Siebererhaus) im Verein mit dem Mädel-Schülerheim der Lehrerinnenbildungsanstalt mit einem Musikabend im Musikvereinssaal an die Oeffentlichkeit.

In Gegenwart des Gebietsführers Weber, der Obergauführerin Waltraud Mignon und zahlreicher Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht begann der Abend in dem überfüllten Saal mit Begrüßungsworten des Gefolgschaftsführers Wölken.
Oberscharführer Kratz, der die musikalische Leitung des Abends innehatte, sprach anschließend über die Bedeutung der Musikerziehung der Jugend. Die Liebe und Freude zur Musik, die Anlage, die in jedem jungen Menschen steckt, aber vor allem unsere großen deutschen Meister verpflichten die Jugend zur Musikpflege und Ausbildung.

Das reichhaltige Programm des Abends, zu dem der
Chor der Hitlerjungen und BDM.-Mädel auf der Bühne angetreten waren, brachte einen bunten Reigen von frischen und ernsten, von älteren und neueren Volksliedern, deren Wiedergabe auf eine sehr sorgfältige chorische Schulung schließen ließ, aber auch der beste Beweis dafür ist, wie sehr die Jungen und Mädel aus ganzem Herzen bei der Sache sind. Im Verlauf des Abends gab der gemischte Chor eine Reihe von Löns-Liedern und ein paar heimatliche Volkslieder zum Besten. Einen besonderen Höhepunkt bildete jedoch zweifellos die "Waldkantate" mit dem fröhlichen Text von Matthias Claudius [Musik: Otto Jochum (1898 Babenhausen-1969 Bad Reichenhall)].

In die gesanglichen Darbietungen waren [!] eine Reihe von Instrumentalstücken alter Meister eingestreut, die ein nettes Zusammenspiel der Jungen zeigten. Besondere Erwähnung verdient das Spiel des Geff. =? Toni
Kratz, der am Flügel eine kleine Folge von eigenen Kompositionen "Gesänge der Frühe" in ausdrucksvoller Weise wiedergab.

Die Forderung nach immer erneuten Zugaben, welcher die Jungen und Mädel gerne nachkamen, zeigte, daß der Abend im Ganzen ein sehr schöner Erfolg war, der dazu beitragen wird, daß die Heimgefolgschaft im Siebererhaus mit noch größerem Schwung an die Weiterbildung ihrer jungen Kräfte gehen wird.



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Innsbrucker Nachrichten vom 20. Juni 1941, Seite 6

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Tiroler Volksblatt vom 20. Juni 1941, Seite 3

Standkonzert der Standschützen Musikkapelle
Diesen Samstag, 21. Juni, veranstaltet die Standschützen-Musikkapelle Kufstein um 20.00 Uhr auf dem Adolf-Hitler-Platz ein Standkonzert unter der Leitung des Kapellmeisters Cyrill Deutsch [(1892 Reichenau/Mähren-1992 Kufstein)]. Spielfolge:
1. [Rudolf]
Herzer [(1878 Rottleben-1914 Allenstein)]: "Hoch Heidecksburg", Marsch [op. 10].
2. Walt[h]er
Noack [(1900 Berlin-1992)]: Ouvertüre "Fest im Elysium" [komponiert 1937].
3. Han[n]s
Löhr [(1892 Braunschweig-1982 ebd.)]: "Im Tal der schönen Isar", Walzer.
4. [Giuseppe]
Verdi [(1813-1901)]: Große Fantasie aus der Oper "La Traviata".
5. [Hans]
Kliment [(1877 Wien-1951 ebd.)]: "Der Gaukler", Intermezzo.
6. [Gottfried]
Sonntag [(1846 bei Schwarzenbach/Oberpfalz-1921 Bayreuth)]: "Nibelungen", Marsch [nach Motiven aus Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen"].



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Innsbrucker Nachrichten vom 21. Juni 1941, Seite 4

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Innsbrucker Nachrichten vom 30. Juni 1941, Seite 7

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Innsbrucker Nachrichten vom 28. Juli 1941, Seite 4 (zu den Artikeln vom 21. und 30. Juni 2015)

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Innsbrucker Nachrichten vom 23. Juni 1941, Seite 10

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Innsbrucker Nachrichten vom 25. Juni 1941, Seite 4

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Innsbrucker Nachrichten vom 26. Juni 1941, Seite 8

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Trachtenschau Im Volkskunstmuseum
Aus Anlaß des Großappells Von der NS.-Frauenschaft in Verbindung mit dem Volkskunstmuseum aufgestellt
In: Innsbrucker Nachrichten vom 28. Juni 1941, Seite 5

G. In den schönen Arbeitsräumen des Tiroler Volkskunstmuseums ist aus Anlaß des Großappells der NSDAP. eine Schau aufgebaut, die zeigt, wie ungemein reich, dank der im Gau Tirol-Vorarlberg liebevoll geleisteten Trachtenpflege dun vorbildlich durchgeführten Trachtenerneuerung der Gebrauch der Trachten in unserem Gau heute noch dasteht. Veranstalterin dieser Ausstellung ist die NS.-Frauenschaft in Verbindung mit dem Volkskunstmuseum.

Die Aufgabe der Frau war es ja von jeher, für ihre ganze Familie, Mann und Kind, für Gast und Gesinde das Gewand zu richten. Wo diese Aufgabe hineingestellt wird in den Rahmen einer gemeinschaftsgebundenen Kleidform, wo der Gestaltungswille und die Handfertigkeit sich der auf dem Ueberlieferten weiterentwickelten Tracht unserer Heimat wieder einzufügen bereit sind, wird das einfache alltägliche Mühen um das Kleid zur Volkstumsarbeit im schönsten Sinne.

Die Trachtenschau führt uns die erneuerten Gewandformen der einzelnen Talschaften in sorgfältiger schneiderischer Handwerksarbeit vor, zeigt gute und als Gegensatz dazu schlechte Stoffmuster, Knöpfe und sonstige Zutaten, weist auf gediegene Wäscheausstattung für den bäuerlichen Haushalt hin, läßt uns aber auch einen Blick tun in die wissenschaftliche Werkstatt der aus tiefer Verbindung mit dem Ueberlieferungsgut geschöpften Trachtenerneuerung, indem sie uns nebeneinander das alte Vorbild und den neuen Vorschlag sehen läßt. Die Bestandsaufnahmen nach alten Stücken und trachtenkundlich wertvollen volkstümlichen Darstellungen, geht dem Neuentwurf voraus. Wir stehen bewundernd vor den reizvollen Bildern der Trachtenmalerinnen und glauben in der sorgfältigen farbigen Darstellung oft den Stoff selbst zu greifen.

Der Großappell, bei dem die große lebendige Schau der Tiroler Schützen in ihren Trachten vorüberzieht, ist der gegebene Anlaß, wenigstens im kleinen Rahmen einen Ueberblick über die Trachtenarbeit zu bieten. Wir hoffen, daß die schönen farbenfrohen Gewänder unserer heimatlichen Täler immer mehr wieder Ausdruck werden für eine aufrechte heimat- und volksverbundene Haltung.



Weitere Details zur Trachtenerneuerung und -pflege


Trachtenmodelle



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Innsbrucker Nachrichten vom 28. Juni 1941, Seite 5

Arbeitsschau von "Glaube und Heimat" Der Gauleiter bei der Eröffnung

G. Das BDM.-Werk "Glaube und Schönheit" veranstaltete im Rahmen des Großappells des Gaues Tirol-Vorarlberg eine Arbeitsschau aus den städtischen und ländlichen Einheiten. An der Eröffnung am Freitagvormittag nahmen Gauleiter Hofer, der Führer des Gebietes, Hauptbannführer P[artei]g[enosse] Weber, Obergauführerin P[artei]g[enossi]n Mignon und weitere Ehrengäste teil.

Der Versuch, mit dieser Arbeitsschau das Wesen, die Aufgaben und das Ziel des BDM.-Werkes "Glaube und Schönheit" den Besuchern anschaulich vor Augen führen, ist gut gelungen. Hübsche geschmackvolle Handarbeiten, wie bemalte Spanschachteln, "Godldosen", Holzteller, Handarbeiten mit selbstentworfenen Mustern und Flechtarbeiten mannigfaltiger Art zeigen den erzieherischen Wert der Werkarbeit. Die Arbeitsgemeinschaft "Kochen" und "Nähen", die in Zusammenarbeit mit der DAF. zahlreichen Mädeln die Grundbegriffe der Hauswirtschaft vermittelt, stellt sauber gearbeitete Kleider und Wäschestücke sowie leckere Bäckereien aus, während Bilder vom Fechtboden und vom Sportplatz die Freude der Siebzehnjährigen an der körperlichen Ertüchtigung zeigen.



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Innsbrucker Nachrichten vom 28. Juni 1941, Seite 15