Musik im sozialen Einsatz

1. BENEFIZVERANSTALTUNGEN FÜR DAS WINTERHILFSWERK (WHW) SAMT "TAG DER POLIZEI" UND "TAG DER WEHRMACHT"

Im Rahmen dieser sozialen Aktionen wurden Sach- und Geldspenden für bedürftige "Volksgenossen" gesammelt. Neben Haus- und Straßensammlungen, an denen auch potente Persönlichkeiten wie z. B. der Gauleiter und die Politischen Leiter öffentlich wirkungsvoll teilnahmen, erwiesen sich Veranstaltungen mit Musik als besonders effiziente Einnahmequellen für diesen guten Zweck einer solidarischen Hilfeleistung.

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1938, 8. Oktober Innsbruck
Stadtsaal

"Kundgebung zur Eröffnung des WHW"
"Gaumusikkapelle" spielt zur Ankunft von Gauleiter Hofer den "Kaiserschützenmarsch"

Die Eröffnung des Winterhilfswerkes 1938/39 im Gau Tirol
In: Deutsche Volkszeitung vom 10. Oktober 1938, Seite 3

Innsbruck, 10. Oktober.
NSG [Nationalsozialistischer Gauverlag]. Am Samstag, den 8. Oktober, fand im Stadtsaal die große Kundgebung zur Eröffnung des Winterhilfswerkes 1838/39 im Gau Tirol statt.

Die Stirnwand des Saales war ganz mit rotem Tuch verkleidet, dessen Mitte der Hoheitsadler schmückte. In großen silbernen Lettern leuchtete darüber das Führerwort: "Ein Volk hilft sich selbst!". Die Wände waren mit Hakenkreuzfahnen bespannt und an beiden Seiten der Galeriebrüstung trugen Spruchbänder die Worte: "Dank dem Führer durch Deine Opferbereitschaft" und "Das WHW ist das mächtigste Bekenntnis zur Volksgemeinschaft".

Innsbrucker Nachrichten vom 10. 10. 1938, S. 6


[Fortsetzung Deutsche Volkszeitung vom 10. 10. 1938, S. 3:]
Der machtvollen Kundgebung wohnten fast alle Politischen Leiter der Gauleitung, der Kreisleitung und der Innsbrucker Ortsgruppen, die Gliederungsführer, Abordnungen der angeschlossenen Verbände, der Wehrmacht und des Staates bei.

Die lebendige Gemeinschaft des Volkes
Nach dem Eintreffen des Gauleiters, den die Gaumusikkapelle mit dem Kaiserschützenmarsch begrüßte, und dem Einmarsch der Fahnen sprach der Gauamtsleiter für Volkswohlfahrt, Pg. Elsensohn [ ].

Nun trat Gauleiter Hofer ans Rednerpult und verwies darauf, dass der Führer selbst dem Winterhilfswerk die größte Bedeutung beimißt, weil er in diesen Tagen, da er das Sudetenland ins Reich heimholt, in die Reichshauptstadt geeilt ist, um selbst den Auftakt zu diesem größten sozialen Werk des Jahrhunderts zu geben. Der Redner stellte ferner den grundsätzlichen Unterschied der Werke der NS-Volkswohlfahrt heraus gegenüber der früheren sentimentalen, gefühlsduseligen Almosengeberei, die wir Nationalsozialisten ablehnen. Für jeden Volksgenossen, der etwas geben kann, ist es Gewissenspflicht, soviel zu geben, daß seine Gabe für seine Verhältnisse ein Opfer bedeutet. Mit diesem Grundsatz hat das Winterhilfswerk den gewaltigen Erfolg erreicht, daß im Dritten Reich niemand zu hungern und zu frieren braucht.

[ ]

Nach einer Erinnerung [ ] schloß der Gauleiter: "[ ] Es ist unser Stolz und unser Wille, so wie wir in den Jahren des Kampfes mit unseren Opfern an der Spitze aller deutschen Gaue marschiert sind, daß wir Deutsche der Ostmark auch in diesem Winterhilfswerk an der Spitze aller deutschen Gaue marschieren.

Die Tiroler und Vorarlberger statten dem Führer ihren Dank für die gewaltigen Geschehnisse der letzten Monate dadurch ab, daß sie im Sinne seines Rufes dafür sorgen, daß das heurige Winterhilfswerk ein monumentales Ereignis zeitigt.

Der Führer ruft zur Tat, wir erfüllen seinen Willen. Deutschland und Adolf Hitler Sieg-Heil!"

Wie groß die Aufgeschlossenheit der Volksgenossen war, mit der sie den Gedankengängen des Gauleiters folgten und seinen Mahnruf in sich aufnahmen, bewies der ständig steigende Beifall, der gegen Schluß der Rede beinahe nach jedem Satz durch den Saal brauste und sich zum Schluß zu stürmischen Zustimmungskundgebungen steigerte. Mann für Mann und Frau für Frau wird der Gau Tirol seinem Gauleiter folgen und, eingedenk der Hilfe, die ihm selbst in den Zeiten der Not zuteil wurde, nun das Wort des Führers wahrzumachen bestrebt sein: "Ein Volk hilft sich selbst!"

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1938, 8./9. Oktober Innsbruck, Gau Tirol-Vorarlberg

Aktionen für das WHW Aufruf von Gauleiter Hofer zum "Eintopfsonntag"
"Feierlich erklangen die Hymnen der Nation [ ] von all den Hunderten mitgesungen"

Erster Eintopfsonntag als Auftakt zum WHW.
In: Innsbrucker Nachrichten vom Montag, 10. Oktober 1938, Seite 6

Aufruf von Gauleiter Hofer im Rahmen der Eröffnung des WHW 1938/39 am 8. Oktober:

"Morgen [9. 10. 1938] ist der erste Eintopfsonntag. Ich kann mir keinen schöneren Gedanken vorstellen, als gerade den Gedanken des Eintopfes, den Gedanken des gesamten gleichgedeckten Tisches der 78 Millionen, den Gedanken, daß der Besitzende auch einmal sich bescheidet und dafür dem Bedürftigen abgibt, damit auch er satt wird. Tirol wird beweisen, daß es diesen wahrhaft sozialistischen Gedanken, der deutsch ist vor allem, versteht und erfüllt.

Wenn dann die Lebensmittelsammler kommen, wenn die Winterhilfsabzeichen angeboten werden und Sammelbüchsen klappern, niemand im Gau wird sich ausschließen, jeder freudig geben und stolz die Zeichen tätiger Kameradschaft tragen. Freiheit und Frieden hat uns der Führer errungen, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft sei unser Dank.

Mein Wunsch aber ist, dass die Leistung des Gaues Tirol im eben begonnenen Winterhilfswerk sich ehrenvoll und würdig neben die Leistungen der anderen deutschen Gaue stellen wird, meine Hoffnung ist, dass dieser Gau mit gutem Beispiel vorangehen wird. Das sind wir unserer Vergangenheit schuldig und das soll unser Stolz und unsere Ehre sein, daß wir hier wie immerdar getreue Gefolgsleute des Führers, Soldaten des Reiches, hilfreiche Brüder und Schwestern jedem deutschen Bruder und jeder deutschen Schwester sind. Es ist unser Stolz und unser Wille, so wie wir in den Jahren des Kampfes mit unseren Opfern an der Spitze aller deutschen Gaue marschiert sind, daß wir Deutsche der Ostmark auch in diesem Winterhilfswerk an der Spitze aller deutschen Gaue marschieren.

Die Tiroler und Vorarlberger statten dem Führer ihren Dank für die gewaltigen Geschehnisse der letzten Monate dadurch ab, daß sie im Sinne seines Rufes dafür sorgen, daß das heurige Winterhilfswerk ein monumentales Ergebnis zeitigt. Der Führer ruft zur Tat, wir erfüllen seinen Willen. Deutschland und Adolf Hitler Sieg Heil!"

Minutenlanger Beifall jubelte zu Gauleiter Hofer empor und dankte ihm stürmisch für seine hinreißenden Worte, die immer wieder von Zurufen begeisterter Zustimmung unterbrochen worden waren. Feierlich erklangen die Hymnen der Nation und wurden von all den Hunderten mitgesungen. Dann verließ der Gauleiter mit seiner Begleitung den Saal, Standarten und Fahnen marschierten ab, die würdevolle Kundgebung war beendet.

Innsbrucker Nachrichten vom 10. 10. 1938, S. 6

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1938, 15./16. Oktober Innsbruck
Innenstadt

Straßensammlung und Broschürenverkauf zu Gunsten des WHW
"Vor allem [ ] auch die Musikkapellen" im "Dienst der Sache"
Auftritt der "Wiltener Musikkapelle" am Adolf-Hitler-Platz: "beim musikalischen Appell besonders reichlich Spenden"
"Zwei Spielmannszüge" der HJ haben "besonders starke Zuhörerschaft"


Keiner stand abseits
Volksgemeinschaft im Zeichen des WHW.
Die erste Reichsstraßensammlung des Winterhilfswerkes 1938/39 Tirol im Kampf gegen die Not
In: Innsbrucker Nachrichten vom 17. Oktober 1938, Seite 5

Innsbruck, 17. Oktober.
Zum erstenmal steht nun auch die Ostmark in der Front des WHW. und hat damit Gelegenheit, im Kampf gegen Not und Winterkälte einen Teil der Dankesschuld für die Befreiungstat des Führers abzustatten. Zwei Tage lang beherrschten die roten Sammelbüchsen das Straßenbild. Seit den Morgenstunden des Samstags [15. 10. 1938] waren Tausende von Sammlern im ganzen Gau aufgeboten, um auch in Tirol anläßlich der ersten Reichsstraßensammlung des Winterhilfswerkes 1938/39 die Spenden aller schaffenden Volksgenossen aufzunehmen.

Das Winterhilfswerk des deutschen Volkes hat über den eigentlichen Rahmen hinaus in diesem Jahr auch die Aufgabe zugewiesen erhalten, die ungeheure Not im deutschen Sudetenland zu lindern. Die Volksgenossen, die noch vor wenigen Tagen dem blutigen Terror ausgesetzt waren und Vernichtung und schwere Not erleben mußten, werden rasche und durchgreifende Hilfe erfahren. Das Winterhilfswerk sorgt für sie. Doppelte Pflicht war daher, freudig und viel zu spenden. Und vielleicht war gerade dieser Gedanke, daß wir in der Ostmark heute schon helfen können, während wir gestern noch selbst Hilfe in Anspruch nehmen mußten, der beste Ansporn.

"Schaffende sammeln Schaffende geben"
Die erste Reichsstraßensammlung dieses Winters war der Deutschen Arbeitsfront übertragen worden. Sämtliche Walter und Walterinnen waren aufgeboten und hatten sich gern und freudig in den Dienst der Sache gestellt. Dazu gesellten sich viele Hunderte von Helfern, Hitlerjungen und BDM.-Mädels. "Schaffende sammeln Schaffende geben!" leuchtete es von den Plakaten.

Schon rein äußerlich hatte sich Innsbruck für die beiden Sammeltage vorbereitet. Spruchbänder in der Herzog-Friedrich-Straße, am Rennweg und an anderen Stellen der Stadt forderten zum Geben auf. In der Maria-Theresien-Straße und vor dem Stadttheater waren weißverkleidete Pylonen errichtet worden, die das Zeichen des WHW. trugen und deren Inschriften sich auf den Zweck der Sammlung bezogen.

In den Morgenstunden des Samstag erschienen die ersten Sammler mit den roten Büchsen in den Betrieben. Es war ein vielversprechender Auftakt. Wir sprachen Sammler, die bereits nach zwei oder drei Stunden mehrere hundert Reichsmark "aufgebracht" hatten. Da klimperte nicht nur das Silber in den Büchsen, auch kleine und große Reichsbanknoten verschwanden, klein zusammengerollt, in den eigens für diesen Zweck angebrachten Oeffnungen. Es gab bereits in den Mittagsstunden des Samstag[s] keinen Betrieb in Innsbruck, der nicht seinen Teil im Kampf gegen die Not beigesteuert hätte.

Innsbruck im Zeichen des WHW.
Auf den Straßen waren indessen ebenfalls die Sammler und Sammlerinnen erschienen, zumeist zu zweit. Natürlich setzte jeder seine Ehre darein, alsbald in den Besitz einer oder mehrerer der hübschen kleinen Bilderbücher zu gelangen, die für zwanzig Pfennig zu haben waren. Das Büchlein "Der Führer und seine Heimat" brachte Bilder aus dem Heimatgau des Führers. "Der Führer und sein Volk" zeigte besonders hübsche Aufnahmen, in engster Beziehung zum Zweck der Sammlung brachte das Büchlein "Der Führer und das Winterhilfswerk" eine Bilderreihe von der großen sozialen Tat Adolf Hitlers, und schließlich berichteten die Büchlein mit dem Titel "Der Führer und seine Bauten" und "Der Führer und Mussolini" von großen Tagen und gewaltigen Taten des Führers.

Vor allem waren es auch die Musikkapellen, die sich in den Dienst der Sache gestellt hatten. Am Adolf-Hitler-Platz scharte sich eine größere Menschenmenge um die Wiltener Musikkapelle, und natürlich gab"s beim musikalischen Appell besonders reichlich Spenden.

In den späteren Nachmittagsstunden vermehrte sich das kleine Heer der Sammler noch wesentlich. In der Maria-Theresien-Straße marschierten zwei Spielmannszüge der Hitlerjugend mit Trommeln und Pfeifen auf und fanden mit strammem Auftreten und schneidigem Spiel eine besonders starke Zuhörerschaft. Wohlwollend duldete die Polizei die Ansammlung der vielen Hunderte von Menschen, erst als der Verkehr ganz ins Stocken zu geraten drohte, wurde recht freundlich zum Weitergehen aufgefordert. Denn schließlich wollten ja auch andere an Musik und Sammelbüchsen herankommen. Hier hatten sich auch sämtliche führenden Männer der Deutschen Arbeitsfront als Sammler eingefunden und einen namhaften Erfolg erzielt.

Die Veranstaltungen am Samstag und Sonntag, natürlich auch der "Kirta" in der KdF.-Halle, waren von den klimpernden Büchsen nicht vergessen. Und fast schien es, als ob alles vorhergesehen oder nicht dem WHW. schuldigen Tribut zu leisten hätte [ ].

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1938, 22. Oktober Reutte
Hotel Hirsch, Kinosaal

"Laucherchor Nürnberg" zu Gast beim Männergesangverein Reutte
Chorkonzert mit 80 Sängern für das WHW
"Unterhaltung mit Tanz und Gesangsvorträgen"

Konzertabend zugunsten des WHW.
Vorschau in: Neuer Auß[er]ferner Bote vom 22. Oktober 1938, Seite 6

Heute um 8 Uhr abends veranstaltet der Laucherchor Nürnberg aus Anlaß seines Besuches beim Männergesangsverein Reutte im Kinosaal des Hotels Hirschen unter Leitung des Chormeisters Ernst Kirschmann und der Mitwirkung des etwa 80 Sänger und Sängerinnen starken Chors ein Konzert, dessen Erträgnis zur Gänze dem Deutschen Winterhilfswerk in Reutte zur Verfügung gestellt wird.

Im Anschluß an dieses Konzert, das vor 10 Uhr abends beendet sein wird, findet eine ungezwungene gesellschaftliche Unterhaltung mit Tanz und Gesangsvorträgen statt. Der Eintrittspreis beträgt 50 Pfennig pro Person, als Eintrittskarte gilt die Vortragsfolge des Laucherchors Nürnberg mit Stampiglienaufdruck des Männergesangsvereins Reutte, welche im Vorverkauf bei den Mitgliedern des Männergesangsvereins Reutte und bei der F. Adalbert Ihrenberger im Magistratsgebäude oder ab 7 Uhr abends an der Abendkasse erhältlich ist.

Vortragsfolge:

1. Heimatgebet, Männer und Frauenchor v[on] Hugo Kaun [(1863 Berlin ebd. 1932)]
2. Der stille Hof, Männerchor mit Bratsche v[on] O[tto] Siegl [(1896 Graz Wien 1978)]
3. Hochsommernacht, gemischter Chor v[on] Hugo Kaun
4. Aus: Reigen des Jahres, Frauenchöre v[on] O[tto] Jochum [(1898 Babenhausen Bad Reichenhall 1969)]
a) Steig auf du helle Sonne; b) Erntefest

Pause

5. Drei Volkslieder, Männerchor
a) Das stille Tal, b) Jubilate, c) Landsknechtlied
6. Deutschland, o heiliger Name, Frauenchor v[on] W[aldemar] v[on] Baußnern [(1866 Berlin Potsdam 1931)]

Ansprache

7. Drei vaterländische Lieder, Männerch[öre] v[on Gustav?] Weißenborn
a) O Land, b) Des Führers Wächter, c) Hitler.

Der Männergesangsverein Reutte ruft im Interesse des WHW alle Volksgenossen zum Besuch dieser gemeinnützigen und geselligen Unterhaltung auf!

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1938, 5./6. November Innsbruck
Innenstadt

Benefizveranstaltungen für das Winterhilfswerk
"Platzkonzert des SA-Spielmanns- und Musikzuges"

Neueste Zeitung vom 7. 11. 1938, S. 3

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1938, 19. November Innsbruck
Hotel Maria Theresia, großer Saal

Benefizveranstaltung für das Winterhilfswerk
"Handharmonika-Klub Innsbruck" (Akkordeonorchester) gibt Konzert

WHW-Konzert
In: Deutsche Volkszeitung vom 18. November 1938, Seite 8

Zugunsten des Winterhilfswerkes des Deutschen Volkes veranstaltet der erste Handharmonika-Klub Innsbruck unter Leitung des Dirigenten P[artei]g[enossen] Anton Nogler am 19. November 1938 im großen Saale des Hotels "Maria Theresia" ein Handharmonikakonzert.

Das mit Verständnis zusammengestellte Programm des Abends weist u. a. die Komponisten [Franz]
Lehar [(1870-1948)], [Al.?] Mühlbauer, [Maurice] Thöni [(1897 Lausanne ebd. 1980)], Helbring [ev. Hermann Helbing?] und viele andere auf und gibt damit kund, daß an diesem Abend Bestes geleistet wird, um der deutschen Volksgemeinschaft zu helfen.

Da zu erwarten ist, daß der Abend ausverkauft sein wird, empfehlen wir allen, die Karten im Vorverkauf zu nehmen. Dieselben sind zu erhalten beim Portier des Hotels "Maria Theresia", sowie auch bei Pg. [Anton] Nogler, Maximilianstraße 5.

Innsbrucker, helft im Kampfe gegen die Not und beweist durch eure Teilnahme an dieser Veranstaltung euren Anteil am Gemeinschaftswillen.

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1938, 3. Dezember Innsbruck
Innenstadt

Zum "Tag der nationalen Solidarität": "Standkonzerte" der Musikkapellen
Operette Waldmeister von Johann Strauß (1825-1899) im Stadttheater
Konzerte des "Tiroler Sängerbunds" unter Dirigent Artur Kanetscheider
Abendveranstaltungen in Gasthäusern mit "Musikkapellen", "Sängervereinigungen" und "Solokräften der städtischen Bühne"

Neueste Zeitung vom 2. Dezember 1938, Seite 4

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1938, 3. Dezember Innsbruck
Maria-Theresien-Straße, Adolf-Hitler-Platz

Benefizveranstaltung für das WHW am "Tag der nationalen Solidarität"
"Straßenkonzerte" des "Tiroler Sängerbunds" unter Dirigent Artur Kanetscheider

Konzert in der Maria-Theresien-Straße bei der Annasäule
Neueste Zeitung vom 5. Dezember 1938, Seite 3

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1938, 3. Dezember Innsbruck
Innenstadt, Hötting

"Tag der nationalen Solidarität": Musik "überall in den Hauptstraßen"
"Eine Musikkapelle" bei der Annasäule spielt "flotte Märsche" und gibt Platzkonzert
Marsch eines "strammen Musikzugs der HJ durch die Maria-Theresien-Straße mit klingendem Spiel"
Autoparade von Kapellmeister Pflugmacher "mit kostümierten Schauspielern"
"Tiroler Sängerschar" wohl unter Kanetscheider gibt "mächtige Chöre" zu Besten

Im Stadtsaal: das "Musikkorps des Gebirgsjägerregiments 136", der Deutsche Männergesangverein, "Harmonika-Einlagen von Kauth und Stolz", "Nationaltänze der Schneetaler und Darbietungen der Nationalsängergruppe Franz Mayr"

Im Hotel Grauer Bär: "SA-Musik", Männergesangverein Eintracht, Akkordeon-"Meister" Helmut Kauth

Im Hotel Österreichischer Hof: "Orchester" unter Bernhard Mazegger sorgt für gutes Gelingen des Abends

Im Adambräu: "Musikkapelle der Innsbrucker Polizei" unter "Musikmeister Frank", "Tanzgruppen, Volksliedersänger"

Beim Grauen Bären in Hötting: die "Höttinger Musikkapelle" und der "Volkssänger Berchtold"


Der Tag der nationalen Solidarität in Innsbruck
Gauleiter Hofer an der Spitze der Sammler Innsbruck im Zeichen der Hilfsbereitschaft
In: Deutsche Volkszeitung vom 5. Dezember 1938, Seite 7


Innsbruck, 5. Dezember.
Seit Jahren gibt es im neuen Deutschland einen Tag, an dem an die nationale Solidarität appelliert wird. Und alle führenden Männer der Partei und des Staates, der Wirtschaft und der Kunst gehen auf die Straße, um für die große Idee des Winterhilfswerkes zu werben. Zum erstenmal ist nun heuer auch in der Ostmark der Tag der nationalen Solidarität durchgeführt worden. Ueberall im Lande, von den Großstädten bis zu den kleinsten Dörfern, ist dieser Tag mit beispielloser Freude aufgenommen worden.

Innsbruck stand am 3. Dezember völlig im Banne dieses großen Tages. Schon äußerlich konnte man wahrnehmen, daß diesmal ein großer Unterschied zu den sonstigen Sammelaktionen besteht. Die Stadt bot in ihrem Flaggenschmuck und den teilweise prächtig geschmückten Häuserfronten einen festlichen Anblick. Aus allen Stadtteilen marschierten Kolonnen der Parteigliederungen, überall in den Hauptstraßen hörte man Musik. Alles war diesmal für das Winterhilfswerk mobilisiert und selbst der Wettergott steuerte sein Scherflein bei und beschied der Aktion einen warmen Dezembertag.

Die Sammlung der Führenden
Um 4 Uhr nachmittags begann die Sammeltätigkeit der führenden Männer des Gaues. Allen voran stand Gauleiter Hofer. Pünktlich auf die Minute begann er, bei der Annasäule in der Maria-Theresien-Straße, mit einer Sammelbüchse bewaffnet, mit der Sammlung für das Winterhilfswerk. Kaum hatte sich der Gauleiter aufgestellt, als schon eine große Schar Spender ihn umringten. Die erste Opfergabe konnte ein herziges Büblein einwerfen. Immer wieder mußte sich der Gauleiter bücken, um die Spenden der vielen Kleinen und Kleinsten entgegenzunehmen. Eine Musikkapelle, die beim Parkplatz vor der Annasäule Aufstellung genommen hat, spielte flotte Märsche und an beiden Gehsteigen der Maria-Theresien-Straße stauten sich viele hunderte Menschen, die mit viel Interesse die Sammeltätigkeit unseres Gauleiters, des SA-Oberführers Waidacher und des SS-Oberführers Feil beobachteten. Während die Musikkapelle das Platzkonzert gibt, marschiert ein strammer Musikzug der HJ durch die Maria-Theresien-Straße mit klingendem Spiel zu einem der vielen Sammelplätze. Eine volle Stunde sammelte der Gauleiter mit seinen beiden Helfern am Bummel beim Brixdurchgang. Zur gleichen Zeit sah man die anderen führenden Männer der Partei und des Staates mitten unter den Volksgenossen für das Winterhilfswerk werben. So war es am Rennweg, wo Stellvertretender Gauleiter Pg. Christoph und der Führer des Gebietes 33 der HJ, Oberbannführer Weber, tätig waren; auf dem Südtirolerplatz standen Standartenführer Willam und Obersturmführer Kußtatscher, an der Ecke in der Maria-Theresien-Straße war Oberstarbeitsführer Pg. von Kahlen, auf dem Bismarckplatz sammelten Landesstatthalter Dr. Knöpfler, Landesdirektor Dr. Riebel und der Leiter des SD-Unterabschnittes Pg. Dr. Gelb. Oberbürgermeister Pg. Dr. Denz und Magistratsdirektor Dr. Oefner waren in Hötting, Oberfinanzpräsident Dr. Holtei und Postdirektor Dr. Metzler vor dem Hauptpostamt, der Rektor der Universität, Prof. Dr. Steinacker, in der Museumstraße tätig.

Nach einer Stunde wurden sämtliche Sammelstandorte gewechselt. Gauleiter Hofer fuhr nach Hall und Schwaz, wo er überall je eine Stunde sammelte. Aber auch die Bühnenlieblinge stellten sich in den Dienst des Winterhilfswerkes. Intendant Robert Hellwig und Betty Fischer, begleitet von einem Nikolaus (ein Bühnenarbeiter), schwangen die Sammelbüchsen, [der Innsbrucker] Kapellmeister [Max Alexander] Pflugmacher fuhr im Schneckentempo mit kostümierten Schauspielern im Auto durch die Straßen. Eindrucksvoll war die Werbefahrt des NSKK [des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps]: eine schier nicht endenwollende Kette von Motorrädern, mit Tannengrün und Spruchbändern geschmückten Autos und Lastwagen durchfuhr die Straßen der Stadt. Am Stockereck stand der beliebte Operettenkomiker Fritz Kallmann und ermahnte in launiger Weise die Vorübergehenden an die Sammelbüchse. Aber auch die vielen namenlosen Sammler waren unermüdlich tätig. Originell waren die Sammler in St. Nikolaus. Da führten zwei "waschechte" Inder (aus Hötting) einen Elefanten spazieren. So halfen alle mit, den Tag der nationalen Solidarität zu einem mächtigen Erfolg zu gestalten. Gab es doch diesmal keine Abzeichen oder ein Geschenk und der Opferfreudigkeit waren keinerlei Schranken gesetzt. Und gegen Abend konnte man an dem Klang der Sammelbüchsen erkennen, dass Sammler und Spender gleich tüchtig waren.

Die Abendveranstaltungen
Um 8 Uhr marschierte die Tiroler Sängerschar durch die Maria-Theresien-Straße, machte Front gegen das Rathaus und dann stieg der mächtige Chor, "Deutschland, du mein Vaterland" [Text vermutlich: Heinz Hill, 1921], und "Das ganze Deutschland soll es ein" [Refrain in: "Des Deutschen Vaterland", Text: Ernst Moritz Arndt, 1813] auf. Die zahlreichen Zuhörer spendeten den Sängern für die zwei ausgezeichnet vorgetragenen Chorgesänge ehrlichen Beifall. Die Sänger, die wieder geschlossen abmarschierten, begaben sich an einen anderen Standplatz, währenddessen begann in der Herzog-Friedrich-Straße eine Freilichtaufführung. Eine große Menschenmenge staute sich zwischen dem Goldenen Dachl und der Riesengasse, die Polizei hatte im Umkreis die Straßen für Fahrzeuge gesperrt und die Strecke war vorbildlich abgedunkelt. Vier Filme wurden gezeigt: "Durch Kampf zum Sieg", ein Film von den Wintersportkämpfen der Parteigliederungen; "Gebt mir vier Jahre Zeit", ein Bilddokument von dem gewaltigen Aufbau; dann ein Film von der Tätigkeit und dem Wirken der NSV [der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt]
. Bis 9 Uhr abends dauerten die Aufführungen, und immer wieder war der große Platz voll von Menschen. Im Stadttheater, im Triumph- und Zentralkino fanden geschlossene Vorstellungen der Betriebe statt, bei denen Ansprachen gehalten wurden.

Als Abschluß des großen Tages wurde eine Reihe Bunter Abende durchgeführt. Im großen Stadtsaal war die Ortsgruppe Innere Stadt versammelt. Es gab Musikvorträge des Musikkorps des Gebirgsjägerregiments 136, Gesangsvorträge des Deutschen Männergesangvereines, Harmonika-Einlagen von Kauth und Stolz. Nationaltänze der "Schneetaler" und Darbietungen der Nationalsängergruppe Franz Mayr. Außerdem wirkten Kräfte des Innsbrucker Stadttheaters mit. Freudige Ueberraschung gab es, als nach der Ansprache des Gauinspekteurs Pg. Klaus Mahnert Gauleiter Hofer erschien und schnell nochmals seine Sammelbüchse ertönen ließ.

Die Ortsgruppe Saggen-Dreiheiligen hielt ihren Kameradschaftsabend im Hotel "Grauer Bär" ab. Die SA-Musik, [der] Alttiroler Trachtenverein, sowie die Männergesangsvereinigung "Eintracht" und der bekannte Handharmonikameister Helmut Kauth sorgten für Unterhaltung. Pg. Max Depolo erntete mit seinem Vortrag "Filmschlacht am Berg Isel" tatsächlich einen unbestrittenen Erfolg.

Im Großgasthof "Breinößl" feierte die Ortsgruppe Mühlau den Tag der nationalen Solidarität. Pg. Dr. Lederer hielt eine kurze Ansprache. Ein Zauberkünstler großen Formats Fraskate, brachte schier Unmögliches zustande. Gauleiter Hofer, der zugunsten des WHW eine Operation der Geldbeutel vornahm, verabschiedete sich zufrieden und wohlgelaunt mit humorvollen Worten.

Im großen Saale des Hotels "Maria Theresia" fand der Kameradschaftsabend der Ortsgruppe Hötting-Ost statt. Kreisamtsleiter Pg. Artur Reuck gab in kurzen, treffenden Worten Aufschluß über die Bedeutung des Tages der nationalen Solidarität. Im "Leipziger Hof" haben sich die Volksgenossen von Pradl versammelt und nach einer kurzen Ansprache des Gauamtsleiters Pg. Giselbrecht huldigte man auch da der Fröhlichkeit und echten Kameradschaft.

Die Ortsgruppe Wilten-West hielt ihren Kameradschaftsabend im Hotel "Oesterreichischer Hof" ab. Das Orchester unter der Leitung des Pg. Bernhard Mazegger hatte den Löwenanteil am guten Gelingen des Abends.

Die Volksgenossen von Wilten-Ost trafen sich im Adambräu. Die Musikkapelle der Innsbrucker Polizei unter der Führung des Musikmeisters [Josef?] Frank, Tanzgruppen, Volksliedsänger und der bekannte Humorist Pg. Prisner sorgten reichlich für köstliche Unterhaltung.

Im "Schlachtensaal" beim "Grauen Bären" in Hötting trafen sich die West-Höttinger; die Höttinger Musikkapelle, Pg. [Max] Depolo, die "Schneetaler" und der bekannte heimische Volkssänger Berchtold sorgten gemeinsam für Unterhaltung. Zur allgemeinen freudigen Ueberraschung erschien um Mitternacht Gauleiter Hofer mit den Führern der SA-Brigade und des SS-Abschnitts, um auch hier für das WHW zu sammeln. Daß Gauleiter Hofer sich mit den Höttingern überdies noch köstlich unterhielt, hat die Freudenstimmung der Volksgenossen in diesem Saale noch um ein Bedeutendes gesteigert. Gauamtsleiter Pg. Dr. Ulm und SA-Standartenführer Mathoi hielten kurze Ansprachen.


In Amras fand beim "Bierwirt" in den festlich geschmückten Räumen eine bis zur Überfülle besuchte Versammlung der Ortsgruppe statt. Reichsredner Pg. Dr. Euhorst, Stuttgart, hielt eine von den Versammelten mit heller Begeisterung und Zustimmung aufgenommene Rede.

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1939, 20. Januar Kufstein
Eggersaal

Konzert für das Winterhilfswerk
Das "Musikkorps des 11. Gebirgsjäger-Regiments" instrumental und vokal mit Klassik und Marschmusik

Das große Militärkonzert für das WHW.
In: Tiroler Grenzbote vom 23. Jänner 1939, Seite 3

Am Freitag, 20. Jänner, abends spielte und sang das Musikkorps des 11. Gebirgsjäger-Regiments 140 mit Spielleuten und [dem] Soldatenchor in Kufstein zugunsten des Winterhilfswerks. Wer wollte da wegbleiben! Und in der Tat gestaltete sich der Abend zu einem großen Erfolg. Der Egger-Saal war von den Besuchern unter diesen Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht bist auf den letzten Platz voll besetzt. Und alle, die gekommen sind, bekamen Erlesenes zu hören und gaben ihrer Freude darüber unwillkürlich in offenen Worten Ausdruck. Die Soldaten können etwas, dies war das einmütige Urteil. Nicht zuletzt ist dies der meisterhaften Leitung von Korpsführer Oberfeldwebel W[illy] Niehaus zu danken.

Der erste Teil des Konzerts sah festliche Musik auf dem Programm, deren nicht geringe Schwierigkeiten gemeistert wurden. Es waren Werke von
Beethoven, R. Wagner, Grieg, Liszt, und die mehrteilige Suite "Aus Landknechts Zeiten" [op. 24] von M[ax] Hempel [(1877-1959)], die stärksten Eindruck machten. Es ist gar nicht möglich, auf die Schönheiten der einzelnen Tonstücke in kurzem Rahmen näher einzugehen.

Der zweite Teil brachte vorwiegend Märsche, volkstümliche Musik, der die breiten Kreise noch leichter zu folgen verstehen. Besonders der Konzertmarsch "
Regimentsgruß" von H[einrich] Steinbeck [(1884-1967)] gefiel den Zuhörern ganz ausgezeichnet. Dasselbe gilt, wie der große Beifall bewies, von dem "Altdeutschen Fanfarenmarsch" von C. Apitius, und von den Märschen mit Spielleuten. Den Höhepunkt erreichte der Abend aber zuletzt mit drei Märschen, bei denen der Soldatenchor mitwirkte. Spiel und Sang in bester Harmonie und voller männlicher Kraft: der "Argonner Marsch" von H[ermann] Männecke [komponiert 1932, Text: Hermann Albert von Gordon, 1914/15], der Marsch "Sieg oder Tod im Alpenrot" von R[udolf] Kummerer [(1883-1961)], sozusagen der Leibmarsch der Hundertvierziger-Jäger, und "Volk ans Gewehr" von Prof. H[ermann] Schmidt, welcher die Anwesenden zu minutenlangen Beifallskundgebungen hinriß und wiederholt werden musste. Es war spät geworden. Dankbar für das reichlich Gebotene verließen die Musikfreunde den Saal. Unsere Wehrmacht kann stolz darauf sein, für den Erfolg des Winterhilfswerks des deutschen Volkes bei diesem zweiten Konzert wieder in so hohem Maße beigetragen zu haben!

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1939, 28./29. Januar Innsbruck
Innenstadt und Mühlau

"Tag der Deutschen Polizei": Polizei hilft dem WHW
Mühlau, Bozner Platz, Adolf-Hitler-Platz: "Standkonzerte der Feuerwehrkapelle"
Maria-Theresien-Straße: "Standkonzert der Kapelle der Schutzpolizei"
Adolf-Hitler-Platz: "Standkonzert der Polizeikapelle"
"Marsch der Feuerwehrkapelle durch die äußeren Bezirke"

Innsbrucker Nachrichten vom 27. 1. 1939, S. 5


Tag der deutschen Polizei in Innsbruck
Polizei hilft dem Winterhilfswerk
In: Deutsche Volkszeitung vom 27. Jänner 1939, Seite 5

NSG [Nationalsozialistischer Gauverlag]. Am Sonntag, 29. Jänner, findet zum ersten Male in der Ostmark "Der Tag der deutschen Polizei" statt. Er wurde 1934 zum ersten Male im Altreich eingeführt und ist auf Befehl des Reichsführers der SS. H[einrich] Himmler, in jedem Jahr am gleichen Tag durchzuführen. Der Tag soll Ausdruck sein für die enge Verbundenheit zwischen Polizei und Bevölkerung. Er soll zeigen, daß die Polizei nicht nur Helferin des Gesetzes, sondern auch Helferin in der Not ist.

Auch in unserem Gau wird am Sonntag die Polizei ihre Bereitschaft im Dienste des Winterhilfswerkes beweisen.

Für die Stadt Innsbruck ist ein reichhaltiges Programm vorgesehen, das am Samstag, 28. Jänner, seinen Anfang findet.

Samstag, 28. Jänner
17 Uhr Standkonzert der Feuerwehrkapelle am Dorfplatz in Mühlau; 18 Uhr Standkonzert der Kapelle der Schutzpolizei auf der Maria-Theresien-Straße und Sammeln durch den Polizeidirektor, Polizeidirektor-Stellvertreter, Kommandeur der Schutzpolizei und Leiter der Kriminalpolizeistelle Innsbruck; 18 Uhr Standkonzert der Feuerwehrkapelle am Bozner Platz. Es sammeln der Landesfeuerwehrinspektor und Landesführer; 19 Uhr Speisung von 150 Kindern in der Polizeidirektion; 19 Uhr Speisung von 50 Kindern durch die Feuerwehr.

Sonntag, 29. Jänner
Beginn der Sammlung ab 7 Uhr, insbesondere auf den Bahnhöfen und Ausfahrtstraßen; 10 Uhr Kranzniederlegung durch den Polizeidirektor, Chef der Geheimen Staatspolizei und Kommandeur der Gendarmerie für Tirol, am Ehrenmal der Gendarmerie am Innrain, anschließend am Ehrenmal der Feuerwehr beim Stadtturm; 10.30 bis 11.15 Uhr Standkonzert der Polizeikapelle am Adolf-Hitler-Platz. Es sammelt der SS-Standartenführer und sein Stab; 11.15 bis 12.15 Uhr Standkonzert der Feuerwehrkapelle am Adolf-Hitler-Platz; 12.30 Uhr Speisung von 75 Kindern durch die Gendarmerie, Innrain 32; 14 bis 16 Uhr Standkonzert der Polizeikapelle auf der Maria-Theresien-Straße. Es sammeln der Chef der Geheimen Staatspolizei und sein Stellvertreter, der Kommandeur der Gendarmerie und sein Stellvertreter, der Bezirksführer der Technischen Nothilfe und der Bezirksgruppenführer des Reichsluftschutzbundes; 15 bis 16 Uhr Marsch der Feuerwehrkapelle durch die äußeren Bezirke; 18 bis 18.30 Uhr Weihestunde der SS auf dem Adolf-Hitler-Platz; 20.15 Uhr Fest der Polizei im "Grauen Bär".

Neben diesen allgemeinen Programmpunkten werden die einzelnen Polizei-Formationen, Verkehrspolizei, Feuerwehr, Kriminalpolizei, Gendarmerie, mit besonderen Darbietungen aufwarten und die Volksgenossen in ihr umfangreiches Aufgabengebiet einführen.

Wird hier ein Verkehrsunfall gezeigt, so sieht man an einer anderen Stelle wieder die Tätigkeit eines Ueberfallkommandos oder einen Feuerwehralarm, sowie die Arbeiten des Rettungsdienstes.

Während dieser Vorführungen werden die Beamten fleißig mit ihren Büchsen sammeln. Als Dank dafür erhalten die Spender ein Verkehrszeichen, was in einer kleinen Ausführung hergestellt wurde. Die reizend ausgeführten Verkehrszeichen im kleinen, die alle vorkommenden Hinweise, Warnungs- und Verbotszeichen umfassen, wird jeder gerne in Empfang nehmen, Teilnehmer am motorisierten Straßenverkehr werden sich von diesen, ungemein netten Verkehrszeichen gewiß einen ganzen Satz erstehen wollen.

Deutsche Volkszeitung vom 27. 1. 1939, S. 5


Im Zeichen des Tages stehen auch die Kinderausspeisungen. Die Speisungen werden von der Polizei, Feuerwehr und Gendarmerie vorgenommen. Weiter bereitet die Polizei für unsere Kinder eine ganz besondere Freude vor. Am Sonntag, von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr, gibt es Freikarten ab Maria-Theresien-Straße auf Personenwagen und Motorrädern der Polizei.

Die Sammlung wird durchgeführt von den Angehörigen der Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Geheimen Staatspolizei, Gendarmerie, motorisierte[n] Gendarmerie, SS, Technische[n] Nothilfe (TN), Freiw[illigen] Feuerwehr und dem Rettungsdienst.

Der Tag der deutschen Polizei wird in Innsbruck durch ein Fest, das im Gasthof "Grauer Bär" stattfindet, beendet. Es wird von der Kameradschaft der Polizei gegeben und natürlich auch im Zeichen des Winterhilfswerkes stehen.

So werden am Sonntag, 29. Jänner, die Tiroler und Vorarlberger wieder ihre Opferbereitschaft und das Verständnis für unsere große Zeit durch die Tat beweisen.

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1939, 1. Dezember Kufstein
Eggersaal

Konzert für das Winterhilfswerk
Musikkorps und Soldatenchor der Gebirgsjäger Kufstein bringen Schlager aus Klassik, Operette sowie Marschmusik und Lieder zu Gehör


Das erste WHW.-Konzert
In: Tiroler Volksblatt vom 4. Dezember 1939, Seite 2
Von Fritz Bachler

Ueber das vom Musikkorps und dem Soldaten-Chor der Kufsteiner Gebirgsjäger am 1. Dezember im Eggersaal ausgeführte erste WHW.-Konzert einen erschöpfenden Bericht in musikalischer Hinsicht zu schreiben. wäre fehl am Platze, denn dieses Konzert sollte naturgemäß weniger der Tonkunst dienen, als vielmehr eben dem Winterhilfswerk. Dennoch wäre es eine grobe Undankbarkeit, wollte man das sehr reichhaltige Programm und die auf es verwendete harte Probenarbeit nicht wenigstens in großen Umrissen auch musikalisch würdigen.

Der erste Programmteil brachte ernste Musik. Am besten daraus gelang das "Capriccio italien" [op. 45] von
Tschaikovsky. Es war aber auch zweifellos neben dem "Krönungsmarsch" [aus der Oper "Die Folkunger"] von [Edmund] Kretschmar unter den fünf Stücken dieses Programmteils das für eine Blechkapelle am besten geeignete. Eine [Carl Maria von] Webersche Ouvertüre ("Euryant[h]e") und die Musik Edward Griegs ("Morgenstimmung" und "Ases Tod" [aus der Peer-Gynt-Suite op. 46]), die nun einmal für ein normales Orchester (mit Streichern) gedacht sind, werden für Blechkapellen jeder Besetzung, auch wenn sie von ihnen noch so gerne und noch so oft gespielt werden, stets eine problematische Angelegenheit bleiben. Im erwähnten Capriccio aber, das mit seinem häufigen Tempowechsel, mit den vielen accellerandis [!] und mit komplizierten Rhythmen (Viertel-Triolen im Viervierteltakt) nicht unerhebliche Schwierigkeiten bietet, wurden Korpsführer W[illy] Nienhaus und seine tüchtigen Leute (darunter besonders der erste Hornist) allen Anforderungen in einer Weise gerecht, die weit über das durchschnittliche Maß hinausging und die auch von der stark beeindruckten Zuhörerschaft entsprechend bedankt wurde.

Den Meistern der Operette war der zweite Teil zugedacht. Die unvergänglichen Melodien von
Millöcker, Ziehrer, Strauß und Lehár wurden lebendig und erfreuten, wie es Ortsgruppenleiter Stefan Lang in einer das Konzert einleitenden Ansprache treffend in Aussicht stellte, die Herzen der Anwesenden.

Den Höhepunkt aber erreichte das Konzert mit den verschiedenen Märschen des dritten Teils. Hier hätte man sich keinen besseren Klangkörper denken können. Der "
Egerländer Marsch" [von Wendelin Kopetzky (1844-1899)] und der "Marsch der Deutschen in Polen" von Prof. H[ermann] Schmidt, dem Lehrer des Korpsführers, rissen so richtig mit, und die Fanfarenmärsche erfreuten zudem noch durch das stramme äußere Bild. Ein besonders glücklicher Gedanke unseres tatkräftigen Korpsführers war es, am Schluß den Soldatenchor zu bringen mit den herzhaft gesungenen Liedern "Erika" [Marschlied von Herms Niel: "Auf der Heide blüht"] und "Wir fahren gegen Engelland" [Text: Hermann Löns, 1914; gesungen auf verschiedene Melodien].

So war denn dieses übrigens bis auf den letzten Platz ausverkaufte Konzert ein in jeder Beziehung schöner Erfolg an der so wichtigen Front im Hinterland, mit dem sich alle Ausführenden Ehre und Dankbarkeit erworben haben.

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1939, 8. Dezember Innsbruck
Großer Stadtsaal

Benefizkonzert für das KWHW

Archiv Institut für Tiroler Musikforschung


Jaroslav Prohaska (1891 Wien München 1965) war 1898-1907 Mitglied der Wiener Sängerknaben, dann Absolvent des Konservatoriums und der Musikakademie Wien, seit 1934 preußischer Kammersänger-
Seit 1931 im Engagement an der Staatsoper Berlin, 1933-1934 mit großen Wagner-Partien in Bayreuth, 1934-1937 an der Staatsoper Wien, 1949 in Salzburg. 1947-1959 Lehrtätigkeit an der Musikhochschule Berlin, dort u. a. Lehrer von Hermann Prey.

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1940, 13. Januar Schwaz
Hotel Post, Großer Saal und weitere Räume

Wunschkonzert zugunsten des KWHW
Propagandamarsch: "voran ein Musikzug"
"Versteigerung" des Lieds "In München steht ein Hofbräuhaus" um 260 RM
Conférencier und Dirigent: "Feldwebel Walter Mayr"
"Höhepunkt": "Xyolophonsolo" und "Tiroler Volkslieder" der Geschwister Lorenzetti
"Innsbrucker Stimmungssänger" geben mit Zitherbegleitung den Erzherzog-Johann-Jodler zum Besten
"Schrammel- und Schlagzeugkapelle" der Wehrmacht spielt zum Tanz


Schwaz meldet: "Wir freuen und aufs nächste Wunschkonzert"
Großer Erfolg des ersten Wunschkonzertes der Wehrmacht für das Kriegs-Winterhilfswerk
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. Jänner 1940, Seite 4
Signiert "G."

Das erste Wunschkonzert der Wehrmacht in Schwaz, das am Samstagabend [13. 1. 1940] in Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe Schwaz der NSDAP. in den gastlichen Räumen des Hotels "Post" abgehalten wurde, zeugte von dem Vorhandensein einer einmütigen und kraftvollen Kameradschaft aller deutschen Volksgenossen.

Am frühen Nachmittag führte eine Kompanie des Standortes, voran ein Musikzug, unter Führung des Oberleutnants Dr. Sutter einen Propagandamarsch durch die Stadt durch, an dem die Bevölkerung, die die Straßen dicht einsäumte, herzlichen Anteil nahm. Abends waren schon eine Stunde vor Beginn des Konzertes alle verfügbaren Räume, in die das Wunschkonzert durch eine Nachrichtenabteilung aus dem großen Saal übertragen wurde, überfüllt und viele Volksgenossen konnten leider nicht mehr Einlaß finden. Neben den Politischen Leitern des Kreisstabes und der Ortsgruppe Schwaz der NSDAP. und ihrer Gliederungen, den Offizieren und Mannschaften des Standortes nahmen u. a. Kreisleiter Pg. Aichholzer, Landrat Assessor Schnee, Bürgermeister Ebenbichler und Volksgenossen aller Schichten teil.

Nach der kurzen Begrüßungsansprache des Ortsgruppenleiters Pg. Thürridl, in der er die außergewöhnlich starke Anteilnahme und Opferbereitschaft der Bevölkerung von Schwaz anerkennend hervorhob, leitete Major Ritter von Schöneich das Wunschkonzert mit herzlichen Worten der Kameradschaft, die die Verbundenheit der Wehrmacht mit der Bevölkerung besonders unterstrichen, ein. Dem geistvollen und lustigen Ansager, Feldwebel Walter Mayr, gelang es bereits in den ersten Minuten, die Besucher des Wunschkonzertes zu begeistern und die Herzen mitzureißen. Wie gut ihm dies glückte, bewies der großartige Erfolg der Veranstaltung. Allein die Versteigerung des bekannten Liedes "In München steht ein Hofbräuhaus" [Text: Klaus Siegfried Richter, Melodie: Wilhelm Gabriel, um 1935], das von allen Teilnehmern gesungen wurde, ergab den stattlichen Betrag von 260 R[eichs]M[ark]. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung erwies sich Feldwebel Mayr nicht nur als einfallsreicher Meister der Unterhaltung, sondern auch als vorzüglicher Dirigent mit starker persönlicher Note. Der Musikzug gab bei den Vorträgen der Musikstücke sein Bestes und fand reichen Beifall und Anerkennung. Den Höhepunkt der musikalischen Darbietungen bildeten u. a. ein Xylophonsolo und die Tiroler Volkslieder der kleinen Geschwister Lorenzetti, deren helle, reine Stimmen den Jodlern ein eigenes Gepräge gaben. Das "Echo" und der "Erzherzog-Johann-Jodler" mit Zitherbegeleitung zweier Innsbrucker Stimmungssänger, die später im "Gasthaus zum Affen" mit seinen vielen verborgenen Nischen für Stimmung sorgten, fanden entsprechenden Beifall. Die Nischen zeigten humorvolle Karikaturen, zum Teil politischen Inhalts. In einem anderen Raume sorgte eine Schrammel- und Schlagzeugkapelle, die ebenfalls von der Wehrmacht beigestellt war, für dauernde Bewegung der Tanzlustigen. Die Veranstaltung war ein ganz großer Erfolg. Die Besucher gingen restlos mit, sangen, tanzten und unterhielten sich, und manche Freundschaft wurde geschlossen. Und das Kriegs-WHW erhielt einen ansehnlichen Betrag zugewiesen, den höchsten, den die Volksgenossen unserer Stadt bisher aufbrachten. Die Organisation der restlos gelungenen Veranstaltung führten Feldwebel Walter Mayr und Hauptfeldwebel Max Kaiser durch, die künstlerische Ausstattung stammte vom akad[emischen Schwazer] Maler [Fred] Hochschwarzer [(1914-1990)].

Wir rufen zum Abschied unseren Kameraden von der Wehrmacht noch eine Versicherung zu: Wir freuen und herzlich auf das nächste Wunschkonzert!

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1940, 20. Januar Innsbruck
Großer Stadtsaal

Die "Musikkapelle des RAD" und "prominente Künstler des Tiroler Landestheaters" im Benefizkonzert für das WHW

Innsbrucker Nachrichten vom 19. Jänner 1940, Seite 8

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1940, 20./21. Januar - Innsbruck
Innenstadt und Großer Stadtsaal

Straßensammlung und Benefizveranstaltungen für das WHW
Samstag, 20. Januar
:
Innenstadt, Maria-Theresien-Straße, nachmittags: Aufmärsche und "Platzkonzerte"
Mit dabei die "Standschützenkapelle von Hatting" in ihrer "schneidigen Tracht"
sowie die Musikzüge des RAD und der SA

Großer Stadtsaal: Konzert
Mitwirkend der Musikzug des RAD und "Künstler des Tiroler Landestheaters"
Als "Höhepunkt" das neue "Tiroler Heimatlied Du Innsbruck musst das schönste Erdenfleckerl sein" von Karlfritz Kalmann

Sonntag, 21. Januar
:
Maria-Theresien-Straße, vormittags: Konzert des RAD-Musikzugs


Wappen über Wappen überall
Hochbetrieb bei der Gaueigenen Straßensammlung Vorbildliche Gebefreudigkeit aller Volksgenossen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 22. Jänner 1940, Seite 3
Signiert "Fk."

Zum zweiten Male führte der Gau Tirol-Vorarlberg am Samstag und Sonntag seine gaueigene Straßensammlung durch. Im Vorjahre gelang es uns, das beste Sammelergebnis des Reiches zu erringen. Und heuer? Noch liegen zwar keine endgültigen Ergebnisse vor, aber wir können, nachdem, was man überall beobachten konnte, wieder eines beachtlichen Ergebnisses sicher sein. Gerade die gaueigene Straßensammlung, die wieder wie im Vorjahre vom Gauleiter und allen Politischen Leitern durchgeführt wurde, war vor allem ein "Kampf gegen die Kälte". Die grimmige Kälte der beiden Tage konnte der Straßensammlung aber keinen Abbruch tun.

Zur Hebung der Gebefreudigkeit aller Volksgenossen trugen diesmal insbesonders die schmucken und sinnvollen Abzeichen bei. Die Wappen der zehn Kreisstädte unseres Gaues sind nicht nur schön, sondern ihr Reiz lag vor allem darin, daß jedermann unwillkürlich sich Gedanken über die Entstehung dieser Wappen machte. Es war daher auch ganz selbstverständlich, daß die Wappenserien zum Großteil schon am Samstag an den Mann gebracht wurden.

In der Gauhauptstadt setzte die Sammeltätigkeit in den frühen Morgenstunden des Samstag ein. Einzelne besonders eifrige Sammler besuchten schon am Freitag abends ihre Bekannten. Ihren Höhepunkt erreichte die Sammeltätigkeit dann am Samstagnachmittag. Da sammelte in der Maria-Theresien-Straße unser Gauleiter, der stets von großen Scharen von Gebefreudigen umlagert war. Die meisten Gauamtsleiter und Mitarbeiter des Gauleiters sammelten draußen in den Kreisstädten. Mochte es am Samstagnachmittag auch noch so kalt sein, die Standschützenkapelle von Hatting, die ihre schneidige Tracht trug, und der Musikzug des Reichsarbeitsdienstes zogen doch mit klingendem Spiele durch die Straßen Innsbrucks und führten auf der Maria-Theresien-Straße Platzkonzerte durch. Auch der Musikzug der SA. marschierte auf. Der Musikzug des Reichsarbeitsdienstes konzertierte auch am Sonntag vormittags in der Maria-Theresien-Straße [ ].

Neues Innsbrucker Lied beim WHW.-Konzert
Ein voller Erfolg war das am Samstagabend von der Ortsgruppe Innere Stadt durchgeführte WHW.-Konzert im Großen Stadtsaal, an dem der Musikzug des Reichsarbeitsdienstes und mehrere Künstler des Tiroler Landestheaters mitwirkten. Ansager war Karlfritz Kalmann, der es verstand, durch würzigen Humor für beste Stimmung zu sorgen. Der Höhepunkt des Abends trat dann ein, als Karlfritz Kalmann sein in Zusammenarbeit mit Hans Kofler erst kürzlich geschaffenes Tiroler Heimatlied "Du Innsbruck mußt das schönste Erdenfleckerl sein" sang. Text und Noten wurden sofort von den Politischen Leitern den Zuhörern verkauft, und schon nach wenigen Minuten sangen die fast fünfhundert im Saale anwesenden Personen das Lied mit.

Die Sammlung wurde dann in den Morgenstunden des Sonntag wieder fortgesetzt, und gegen Mittag waren auch draußen am Lande schon fast alle Abzeichen verkauft. Den Abschluß fand die Sammlung erst in den späten Abendstunden. Und nun warten wir auf das Ergebnis.

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1940, 1. Februar - Innsbruck
Großer Stadtsaal

"Chorfeier der Wehrmacht" zugunsten des Kriegs-WHW:
ein musikalisches Manifest zum "Bekenntnis der Treue"
Mit "Fanfarenklang des Deutschen Jungvolks", HJ- und "Gemeinschaftsgesang",
mit dem "Männerchor der Innsbrucker Gesangvereine" und einem Wehrmachtschor

Unser ewig Lied: Deutschland
Chorfeier der Wehrmacht, Hitler-Jugend und Innsbrucker Gesangvereine im Stadtsaal
In: Innsbrucker Nachrichten vom 3. Februar 1940, Seite 6
Signiert "Fk."

Innsbruck, 2. Febr[uar]. In harten Zeiten wird immer bestes Kunstgut geboren, gleich ob Lied oder Dichtung. Es hätte nie unser unsterbliches Lied vom "Guten Kameraden" gegeben, wäre dessen Schöpfer, Ludwig Uhland [1809] nur Dichter und Denker allein und nicht auch glühender Patriot und pflichtbewußter Soldat gewesen [Melodie: Friedrich Silcher, 1825]. Wir würden heute auch kein Engelland-Lied besitzen, hätte es nicht ein Soldatenherz, Hermann Löns, [1914] geschaffen. Und es wird immer so bleiben: in schweren Zeiten wird die ewig währende Kunst geboren. Der Weltkrieg, die Kampfzeit und jetzt wieder der Krieg sind ein beredtes Zeugnis dessen. Das Lied ist der Ausdruck unserer Gesinnung und Haltung. Und wenn ein Volk ein Lied mit solch einer Inbrunst und Begeisterung singt, wie heute wir das Engeland-Lied, so liegt das nicht daran, weil es uns an sich gefällt, sondern wir drücken damit, ohne daß es uns überhaupt bewußt wird, aus, von welch geschlossenem und wehrhaftem Gedanken das ganze deutsche Volk beseelt ist.

Darum hätte die am Donnerstag [1. Februar] im großen Stadtsaal in Innsbruck zugunsten des Kriegs-Winterhilfswerkes erstmalig veranstaltete Chorfeier keinen besseren Ausdruck finden können als in den Worten: Wehrhaft Volk! Angehörige der Wehrmacht, der Hitler-Jugend, des Deutschen Jungvolkes, die Innsbrucker Gesangvereine und das Städtische Orchester zeigten in dieser Kundgebung, wie tief der Gedanke der Wehrhaftigkeit im deutschen Volke verwurzelt ist. Und es war gleichzeitig eine Veranstaltung der Zusammengehörigkeit, denn an dieser Chorfeier nahmen jung und alt im gleichen Maße teil.

Mit Fanfarenklang des Deutschen Jungvolkes nahm diese bestgelungene Chorfeier ihren Anfang. Dann trat P[artei]g[enosse] Hanns Kogler als Sprecher vor und verlas Will Vespers Gedicht "In die Mitte der Welt, hat Gott uns gestellt!" Eine dichterische Schau der bestimmenden Macht und Größe Deutschlands. Der Männerchor der Innsbrucker Gesangvereine eröffnete die musikalischen Darbietungen mit dem Chorgesang "Fackelträger" von Hermann Grabner [(1886 Graz Bozen 1969)]. Wiederum hallten Fanfarenrufe durch den Raum. Hitlerjungen und Pimpfe sangen ihr Fahnenlied: "Auf hebt unsre Fahnen!" und anschließend das Chorlied "Lewer dod as Slav" ("Lieber tot als Sklave") von Christian Lahusen [(1886-1975)]. Die Wehrmacht brachte das in knappem Rhythmus gehaltene Soldatenlied: "Braun wie die Erde und grau wie der Himmel" zum Vortrag. Dann brandeten die Chöre aller Mitwirkenden im Bekenntnis der Treue mit dem Liede "Wenn alle untreu werden" [Text: Max von Schenkendorf 1814; Melodie: Variante eines französischen Jagdlieds, 1724] auf. Josef Pölls [(1874 Heiligkreuz/Hall in Tirol Hall 1940)] feinsinnige Bearbeitung des Liedes vom "Guten Kameraden" war Zeugnis dafür, daß der Deutsche nicht nur ein guter Soldat, sondern auch ein unentwegter Kamerad ist.

Pg. Hanns Kogler sprach nun von der neuen Zeit, der großen und darum auch ernsten Zeit, in der wir uns alle bewähren müssen. Und der Ruf der vorwärtsstürmenden Jugend mit dem Liede "Wach auf, du deutsches Land!" [Text und Melodie: Johann Walter (1496-1570)] war wiederum Zeugnis des gerades Strebens der deutschen Jugend. Der anschließende Gemeinschaftsgesang "Siehst du im Osten das Morgenrot" [Text und Melodie: Arno Pardun, 1931, Joseph Goebbels gewidmet] war ein Wachruf an alle jene, die noch nicht wissen, worum es heute geht. Dann klang die erhebende Chorfeier in dem Bekenntnis aus: Deutschland! Jenes Wort unserer Sprache, das so lange währen wird, wie unsere Ehre und unsere Treue.

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1940, 3./4. Februar Gau Tirol-Vorarlberg

4. Reichs-Straßensammlung
Komplementär Unterhaltungsveranstaltungen zugunsten des WHW

Tirol
Achenkirch: "Gesangsvorträge" der HJ und "Liederversteigerung"
Aurach (bei Kitzbühel): "Musik und Volkslieder" von "fünf frischen Auracher Dirndln"
Vomp: "Lieder" fördern das "gute Ergebnis für die roten Büchsen"
Walchsee: SA-Kameradschaftsabend mit "Schrammelmusik aus Ebbs"

Vorarlberg
Göfis: "Männerchor und Burschen" tragen "Heimat- und Soldatenlieder" vor
Götzis: SA-Veranstaltung mit "Musikvorträgen des Zollgrenzschutzes"
Hohenems: "Bunter Abend mit Musik" und "Akkordeonsoli"
Röthis: "Flotte Musikstücke" beim Abend des "Musikvereins und Gesangsvereins"


Humor und Frohsinn fürs Kriegs-Winterhilfswerk
WHW.-Veranstaltungen im ganzen Gau Anläßlich der 4. Reichsstraßensammlung
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. Februar 1940, Seite 6
Signiert: "G."

Zahlreiche Veranstaltungen zugunsten des Kriegs-Winterhilfswerkes fanden im Rahmen der 4. Reichsstraßensammlung im ganzen Gaugebiet statt. Dem Ernst der Zeit entsprechend ist es selbstverständlich, dass ein toller Faschingswirbel in einem Kriegsjahr undenkbar ist, womit durchaus nicht einer kopfhängerischen Stimmung in der Heimat das Wort gesprochen werden soll. Grundsätzlich ist jeder Ausdruck einer zuversichtlichen und frohen Stimmung in der Heimat als Zeichen eines gesunden Lebenssinnes unserer Volksgenossen angebracht und erwünscht.

Innsbrucker Nachrichten vom 22. 1. 1940, S. 3


[Fortsetzung Innsbrucker Nachrichten vom 8. 2. 1940, S. 6:]
Daß auch ein gesunder Humor und lebendiger Frohsinn der Zeit entsprechend gefördert werden können, beweisen zahlreiche Veranstaltungen zugunsten des Kriegs-WHW. anläßlich der 4. Reichsstraßensammlung, die durchwegs ausgezeichnet besucht waren und in doppelter Hinsicht einen erfreulichen Erfolg zeigten, denn sie vermittelten den Besuchern einige nette Stunden mit Lachen und Kurzweil, gaben der besonders in unserem Gau so regsamen Volkskunst in Wort, Musik und Darstellung neuen Ansporn und ermöglichten in allen Fällen eine wesentliche Erhöhung der Straßensammelergebnisse am vergangenen Samstag und Sonntag.

Onkel Nolte wird versteigert!
Hohenems berichtet von einem wohlgelungenen bunten Abend mit Musik, Akkordeonsoli und Ballgymnastikvorführungen des BDM.-Werkes "Glaube und Schönheit" in der Turnhalle. In Achenkirch gestaltete die Hitler.Jugend einen SA.-Kameradschaftsabend mit Gedicht- und Gesangsvorträgen froh und gehaltvoll aus, während eine Liederversteigerung viel Abwechslung und ein gutes Ergebnis für das WHW. ergaben. Eine amerikanische Versteigerung des Onkel Nolte, eines letzen übrig gebliebenen Abzeichens bildete den Höhepunkt eines Abends in Göfis, an dem der Männerchor und die Burschen des Ortes Heimat- und Soldatenlieder zum Besten gaben. In Röthis sorgten flotte Musikstücke, Lieder und lustige Einakter in einem vom Musikverein und Gesangsverein gemeinsam veranstalteten Abend für Heiterkeit und einen ansehnlichen Batzen für die WHW.-Büchse.

Volksmusik an Stelle abgedroschener Schlager
Fünf frische Auracher Dirndln brachten Musik und Volkslieder in einem Abend der NSDAP.-Ortsgruppe
Aurach, während eine Schießbude und Almhütte für lebhaften Betrieb sorgten. Ein Bestschießen mit Zimmergewehr stand im Mittelpunkt eines SA.-Kameradschaftsabends in Walchsee, dem die Schrammelmusik aus Ebbs eine stimmungsvolle Umrahmung verlieh. Herzlichen Beifall dankte in einem von der SA. aufgezogenen Abend in Götzis den Musikvorträgen des Zollgrenzschutzes und den Groteskturnern, die mit ihren Vorführungen für das nötige Lachen sorgten. Ein Ski-Langlauf ging einem Kameradschaftsabend der SA. in Leutasch voraus, in dessen Verlauf eine Preisverteilung in frohester Stimmung stattfand und ein ansehnlicher Betrag für das Kriegs-WHW. zustande kam, Die Kampfformationen in Vomp hatten mit einem Kameradschaftsabend vollen Erfolg. Lieder, komische Vorträge, Versteigerungen und Schießstände erbrachten eine ausgezeichnete Stimmung und ein gutes Ergebnis für die roten Büchsen.

Diese unter der stärksten Anteilnahme aller Volksgenossen, gleichgültig welchen Standes oder Ranges, durchgeführten Veranstaltungen in Stadt und Land haben gar nichts gemein mit den exklusiven Wohltätigkeitskränzchen früherer Zeiten, in denen der Aufwand im stärksten Mißverhältnis zum sogenannten "wohltätigen Zweck" stand. Wenn heute zugunsten des Kriegs-WHW. veranstaltet wird, dann ist alles da, freut sich und gibt, wie nur eine Volksgemeinschaft opfern kann.

Neueste Zeitung vom 23. 9. 1940, S. 4

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1940, 4. Februar Innsbruck
Tiroler Landestheater

Kundgebung für Politische Leiter und Leiterinnen der NS-Frauenschaft
Zur Umrahmung "Musikvorträge des Städtischen Orchesters und Chöre der Jugendgruppe der NS-Frauenschaft sowie der Schwesternschülerinnen der NSV"
Zum Beschluss: "Festlich klangen die heiligen Lieder der Nation"

Eindrucksvolle Feierstunde im Tiroler Landestheater
Reichsfrauenführerin Scholtz-Klink und Reichshauptamtsleiter Hilgenfeldt in Innsbruck
In: Innsbrucker Nachrichten vom 5. Februar 1940, Seite 4
Signiert "f."

Innsbruck, 4. Febr[uar]. Das Tiroler Landestheater war gestern der Schauplatz einer eindruckvollen Kundgebung. Die Reichsfrauenführerin P[artei]g[enossi]n [Gertrud] Scholtz-Klink und der Reichshauptamtsleiter P[artei]g[enosse Erich] Hilgenfeldt, sprachen im Rahmen der Arbeitstagung vor Politischen Leitern und Leiterinnen der NS.-Frauenschaft. Die Bühne und die überfüllten Ränge des Hauses prangten im festlichen Schmuck der Farben und Zeichen der Bewegung. Eine besondere Note erhielt dieses von früheren Kundgebungen gewohnte erhebende Bild einer nationalsozialistischen Feierstunde durch die Anwesenheit zahlreicher Südtiroler, Männer, Frauen und Kinder, die zum ersten Male dieses tiefe Gefühl des Verbundenseins im Erstreben eines großen Zieles und in der Liebe zu unserem Führer Adolf Hitler spürten, das man möchte beinahe sagen sichtbar über dem Raume wob.

Musikvorträge des Städtischen Orchesters und Chöre der Jugendgruppe der NS.-Gemeinschaft sowie der Schwesternschülerinnen der NSV. [der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt] umrahmten die richtungsgebenden Ansprachen der beiden Gäste aus der Reichshauptstadt, die vom stellvertretenden Gauleiter z. V. Pg. Parson im Namen des erkrankten Gauleiters mit herzlichem Dank für ihr Kommen begrüßt wurden.

Reichshauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt umriß den Aufgabenkreis des Winterhilfswerkes, in dem sich nach dem Willen des Führers das ganze deutsche Volk im Opfer finden soll, und gab eine kurze, aber stolze Leistungsschau dieses gigantischen Hilfswerkes. Die Fürsorge der ersten Jahre nach der Machtergreifung hat sich längst in Vorsorge wandeln können. Hunderttausende deutsche Kinder wachsen dank der Vorsorge durch Staat und Partei zu gesunden, leistungsfähigen Menschen heran. Der Reichshauptamtsleiter verwies dabei auf das Zusammenwirken der staatlichen Gesundheitspflege mit den Einrichtungen der NS.-Volkswohlfahrt, wobei von der Partei, der das Recht des Volkes immer über allen Gesetzen steht, immer wieder die Initiative zu neuen Wegen ausgeübt wird.

Unter jubelnder Zustimmung der Zuhörer bestätigte Reichshauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt, daß unser Gau in seiner Opferleistung stets an der Spitze aller Reichsgaue marschiert. Die Opferleistung der Ostmark widerlege die Behauptung der Plutokraten, daß dieses Volk geknechtet sei [ ].

So wurde die Kundgebung im Stadttheater für jeden Teilnehmer ein Erlebnis [ ]. Festlich klangen die Lieder der Nation durch den weiten Raum, in dem der stürmische Beifall für die Gabe der Gäste aus Berlin kaum hatte verebben wollen.

Innsbrucker Nachrichten vom 11. 10. 1940, S. 4

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1940, 16.-18. Februar Innsbruck
Landestheater und Innenstadt

"Tag der Deutschen Polizei"
Technische Vorführungen Straßensammlung Appell
16. Februar, Landestheater: "Großer Bunter Abend" mit Musik
18. Februar, Landestheater: "Festvorstellung" Gruß und Kuss aus der Wachau von Jára Bene

Innsbrucker Nachrichten vom 14. Februar 1940, Seite 5


Das Musikprogramm des "großen Bunten Abends" siehe in den Innsbrucker Nachrichten vom 19. Februar 1940, Seite 3.

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1940, 16.-18. Februar Innsbruck
Landestheater und Innenstadt

"Tag der Deutschen Polizei"
"Reichsstraßensammlung" und Benefizveranstaltungen für das Kriegs-WHW

16. Februar, Landestheater: "Bunter Abend" mit dem "Polizeisänger-Sextett" und der Uraufführung des Innsbrucker Polizeimarsches von Hugo Morawetz

18. Februar, Landestheater: "Festvorstellung" Gruß und Kuss aus der Wachau von Jára Bene



Erfolgreicher "Kampf" der Polizei für das Kriegs-WHW.
Bunter Abend im Landestheater Standortappell am Adolf-Hitler-Platz Löschvorführung beim "Goldenen Dachl"
In: Innsbrucker Nachrichten vom 19. Februar 1940, Seite 3
Signiert "Fk."

Innsbruck, 18. Febr[uar]. Wieder hat die Heimat eine stille Schlacht geschlagen, einen Kampf gegen Kälte, Not und Hunger. Träger der am Samstag [17. 2.] und Sonntag [18. 2.] durchgeführten Reichsstraßensammlung für das Kriegs-WHW. war diesmal die Polizei und die ihr angeschlossenen Gliederungen Verbände. Als Freund und Helfer jedes anständigen Volksgenossen traten die Männer in der grünen Uniform an jung und alt mit der Bitte heran, ihr Scherflein zur Durchführung der gewaltigen Aufgaben des Kriegs-WHW beizutragen.

Den Auftakt zum Tag der Deutschen Polizei bildete in Innsbruck der von der Polizei selbst unter Mitwirkung namhafter Künstler und Gäste veranstaltete große Bunte Abend am Freitag [16. 2. 1940] im Tiroler Landestheater, dessen Reinertrag selbstverständlich dem Winterhilfswerk zufloß. Bereits einige Tage zuvor waren für diese Veranstaltung alle Karten ausverkauft. Mit einer kurzen Ansprache des Polizeimajors Balke wurde die Veranstaltung eröffnet. In pausenloser Reihenfolge wurde an diesem Abend wirklich "ausgezeichnete Kost" serviert. Neben Darbietungen durch Mitglieder des Tiroler Landestheaters, ernteten vor allem Ausschnitte aus einer Polizeisportstunde, wie Bodengymnastik, Kastenspringen starken Beifall. Ausgezeichnet war das Sextett der Innsbrucker Polizeisänger, das sich an den Sammeltagen auch in manchen Gaststätten hören ließ, mit Tiroler Heimatliedern. Zum Schluß des Bunten Abends gab es dann noch die Uraufführung des Innsbrucker Polizeimarsches, dessen Text und Melodie von den bekannten Autoren des Tiroler Heimatliedes "Mein schönes Innsbruck am grünen Inn", [Adolf] Denk [Text] und [Hugo] Morawetz [(1883 Altenburg/D Innsbruck 1977), Konzert- und Kapellmeister in Innsbruck], stammen [ ].

Den Abschluß des Tages der Deutschen Polizei bildete am Sonntagabend [18. 2. 1940] die Festvorstellung der Operette "Gruß und Kuß aus der Wachau" [von Jára Bene (1897 Prag - Wien 1949), Druckausgabe eines Klavierauszugs: Wien 1938] im Tiroler Landestheater. Das Haus war selbstverständlich ausverkauft. Der Reinertrag floß dem Kriegswinterhilfswerk zu.

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1940, 10. März Gau Tirol-Vorarlberg

Tiroler Volksblatt vom 8. März 1940, Seite 3

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1940, 16./17. März Innsbruck

"Tag der Wehrmacht": Straßensammlung und Veranstaltungen

Samstag, 16. März:
15-16 Uhr, Maria-Theresien-Straße: "Standkonzert" des Militärmusikkorps
19 Uhr, Hotel Maria Theresia: "Bunter Abend mit Tanz"

Sonntag, 17. März:
9.30-10.30 Uhr, Maria-Theresien-Straße: "Standkonzert" des Militärmusikkorps
13-16 Uhr, Eugenkaserne: "Musik- und Gesangvorführungen"

Innsbrucker Nachrichten vom 16. März 1940, Seite 3

Neueste Zeitung vom 18. März 1940, Seite 1

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1940, 16./17. März Innsbruck

"Tag der Wehrmacht": Presserückblick
Standkonzerte des Militärmusikkorps
"Eine Reihe von Musikkapellen, die zu Konzert und Tanz aufspielten"
Erlös der "Versteigerung von Militärmusikstücken" für das WHW vorab 7.000 RM
Eugenkaserne "vorwiegend mit Musik- und Gesangsvorträgen" im "Dienst des WHW"
Tanz für jedermann im Speisesaal der Eugenkaserne


Der veranstaltungsreichste WHW.-Sammeltag
Abzeichen zum "Tag der Wehrmacht" vergriffen Eintopfessen in den Kasernen um zwei Stunden verlängert
In: Innsbrucker Nachrichten vom 18. März 1940, Seite 3
Signiert: "R. H. S."

Innsbruck, 17. März. Dem "Tag der Wehrmacht" dieses Jahres musste wegen des Krieges zwangsläufig ein anderes Geicht gegeben werden als im Vorjahre, denn unsere Soldaten stehen an vorderster Front. Es waren also nicht die aktiven Soldaten mit der Sammelbüchse zu sehen, sondern es stellten sich an diesen beiden Sammeltagen neben der Gefolgschaft der Wehrmacht vor allem die alten Soldaten und zwar die Mitglieder des NS.-Reichskriegerbundes, der NS.-Kriegsopferversorgung, des Reichstreubundes ehemaliger Berufssoldaten, des Tiroler und Vorarlberger Standschützenverbandes und des Deutschen Roten Kreuzes in den Dienst der Inneren Front. Die zwanzig verschiedenen Fahnen und Standarten der Wehrmacht, die diesmal die WHW.-Abzeichen darstellten, waren im großen und ganzen bereits am ersten Sammeltag vergriffen. Die hübsche WHW.-Postkarte zum "Tag der Wehrmacht" wurde daher in vielen Fällen zum Beweisstück des in die Sammelbüchse gegebenen Opfers.

Es gehört bereits zur Tradition, daß am "Tag der Wehrmacht" veranstaltungsmäßig am meisten los ist. Innsbruck erlebte Samstagnachmittag und Sonntagvormittag Standkonzerte des Militärmusikkorps in der Maria-Theresien-Straße. Die Hauptveranstaltung war der vom Reichstreubund ehemaliger Berufssoldaten in den Räumen des Großgasthofes "Maria Theresia" veranstaltete Bunte Abend, für den sich neben einer Reihe von Musikkapellen, die zu Konzert und Tanz aufspielten, die bekanntesten unserer heimischen volkstumsverbundenen Kräfte zur Verfügung stellten. Das Hauptergebnis dieses Bunten Abends war die Versteigerung von Militärmusikstücken zugunsten des Kriegswinterhilfswerks, also eine Art Wunschkonzert, für das bereits vor Beginn der Veranstaltung rund 7000 Reichsmark gezeichnet worden waren. Es versteht sich bei einer Veranstaltung zum "Tag der Wehrmacht" bereits von selbst, daß auch die aufgestellten Schießstände stärksten Zuspruch fanden, zumal noch in unserem, besonders dem Schützenwesen verbundenen Gau. Am Sonntag öffneten sich wie alljährlich zum "Tag der Wehrmacht" die Tore der Kasernen. Die aktiven Soldaten hatten sich bekanntlich durch ein bereits zwei Monate lang dauerndes tägliches Opfer von ihren Essensrationen in den Dienst des WHW. gestellt, denn dadurch wurde es möglich, daß jeder, der zur Mittagszeit in die Kaserne kam, ein billiges markenfreies Eintopfessen erhalten konnte. Und es waren in Innsbruck viele tausend, so daß die ursprünglich nur bis 13 Uhr vorgesehene Essenszeit um ganze zwei Stunden verlängert werden mußte. Zum Eintopfessen im Hofe der Klosterkaserne erschienen auch Gauleiter Hofer, sowie der Standortälteste Innsbrucks, Generalleutnant Doehla, und Generalleutnant Freiherr von Waldenfels. Das Kleinkaliberschießen im Keller der Klosterkaserne fand regsten Zuspruch. Große Aufmerksamkeit erregte auch eine kleine Ausstellung von Bildern, von Soldaten unserer Garnison selbst geschaffen. Während die Eugenkaserne sich vorwiegend mit Musik- und Gesangsvorträgen in den Dienst des WHW. stellte, zeigten die Soldaten in der Conradkaserne hauptsächlich einen Ausschnitt aus der Tätigkeit der Nachrichtentruppe. Ueber den Kasernhof hinweg wurde gewunken und geblitzt; Bewunderung erregte der Lichtfernsprecher; am meisten Zuspruch aber hatten naturgemäß die Funksprechanlagen, die gegen eine billige Gebühr von jedermann benützt werden konnten. Die Vorführung militärischer und sportlicher Filme fand gebührenden Anklang; daß es am höchsten aber im großen Speisesaal zuging, in dem zum Tanz aufgespielt wurde, ist wohl nicht weiter verwunderlich.

War die Gebefreudigkeit der Bevölkerung allein schon daraus ersichtlich, daß die Abzeichen zum "Tag der Wehrmacht" so rasch vergriffen waren, so bezeugte dies auch der starke Besuch unserer Kasernen, der ja bekanntlich auch nicht "umsonst" war. Das Ergebnis der Sammlung wird es ja beweisen, daß Volks und Wehrmacht jetzt im Kriege erst recht sich zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammengeschweißt fühlen.

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1940, 22./23. Juni Innsbruck
Hofgarten und Innenstadt

Straßensammlung und Veranstaltungen zugunsten des Kriegshilfswerks
Das "ausgezeichnete HJ-Bannorchester" spielt im Hofgarten Barockmusik und "Tanzfolgen aus den Alpenländern"
"Beschwingter Reigen der Mädel"

Mit bunten Blumen fürs Kriegshilfswerk
Die erste Reichsstraßensammlung für das Deutsche Rote Kreuz
Zahlreiche Veranstaltungen in der Gauhauptstadt
In: Innsbrucker Nachrichten vom 24. Juni 1940, Seite 6
Signiert "F. O."

Innsbruck, 23. Juni. Die Gauhauptstadt stand zwei Tage lang im Zeichen der ersten Reichsstraßensammlung für das Deutsche Rote Kreuz. Wie in allen Städten und Dörfern des ganzen Reiches waren auch bei uns die Soldaten des Weltkrieges gemeinsam mit der Jugend und den Helfern und Helferinnen des Deutschen Roten Kreuzes angetreten, um die Spenden für das Kriegshilfswerk entgegenzunehmen, das alle Volksgenossen zu freudigem und tatkräftigem Einsatz für unsere verwundeten Soldaten aufruft.

Man sah überall in den Straßen die klimpernden Büchsen, die schon so viele Spenden fürs Kriegswinterhilfswerk aufgenommen hatten und deren Klingen diesmal besonders starken Widerhall fand. Galt es doch, für unsere Soldaten zu spenden, für die Verwundeten und Kranken, und so mitzuhelfen durch ein kleines Zeichen der Dankbarkeit, an dem gewaltigen Kampf unseres Volkes, der gerade in diesen Tagen von stolzem und mit unsagbarer Dankbarkeit aufgenommenem Erfolg gekrönt wurde.

Innsbrucker Nachrichten vom 24. 6. 1940, S. 6


Hitlerjungen und BDM.-Mädel, Pimpfe und Jungmädel waren wieder mit voran in erster Reihe. Es war eine Freude für sich, die Jungen und Mädel am Werk zu sehen, unermüdlich in den Straßen, und die schweren Büchsen füllten sich rasch. Alles, was irgendwie zum Spenden aneifern konnte, war eingesetzt. Motor-HJ., Musikzüge, kleine Veranstaltungen zogen die Aufmerksamkeit der Volksgenossen auf sich.

Der von einer großen Menschenmenge besuchten Veranstaltung des BDM.-Werkes "Glaube und Schönheit" im Hofgarten am Samstagnachmittag wohnten an der Spitze zahlreicher Ehrengäste aus Partei, Staat und Wehrmacht der stellvertretende Gauleiter z. V. Parson, der Führer des Gebietes Tirol-Vorarlberg der Hitler-Jugend, Oberbannführer Otto Weber und die Führerin des Obergaues Herta Mignon bei. Das ausgezeichnete HJ.-Bann-Orchester umrahmte die Vorführungen mit musikalischen Darbietungen, die stärksten Beifall fanden. Die Mädel zeigten Laufspiel, Ballgymnastik, Grundgymnastik, Keulengymnastik und schließlich einen Mädeltanz; der leichte, beschwingte Reigen der Mädel, die abwechslungsreichen Vorführungen zeigten in der Harmonie der Bewegungen und im blendendem Weiß der Kleider alles Schöne, das im BDM.-Werk "Glaube und Schönheit" starken Ausdruck findet. Das HJ.-Bann-Orchester [Leitung Fritz Engel] brachte Musikstücke von Frank [Melchior Franck? (ca. 1580-1639)], [Christoph Willibald] Gluck [(1714-1787)], [Georg Philipp] Telemann [(1681-1767)] und Tanzfolgen aus den Alpenländern zu Gehör.

Innsbrucker Nachrichten vom 24. 6. 1940, S. 6


Wie diese erbrachten auch die übrigen Veranstaltungen an den beiden Sammeltagen vollen Erfolg fürs Kriegswinterhilfswerk. Die Lichtspieltheater stellten sich in den Dienst des Deutschen Roten Kreuzes und führten Sondervorstellungen am Sonntagvormittag durch, deren Erträgnisse dem Kriegshilfswerk zuflossen. Auch die Leichtathletik-Gaumeisterschaften am Sonntag und andere sportliche Veranstaltungen standen im Dienste des Kriegshilfswerkes und führten die Eintrittsgelder an das Deutsche Rote Kreuz.

So wetteiferte alles zum guten Gelingen der Reichsstraßensammlung. Unermüdlich klimperten in den Straßen die Sammelbüchsen. Die hübschen Blumen, die als Abzeichen gegeben wurden, waren bald "ausverkauft". Sie prangten an allen Aufschlägen, leuchteten an allen Kleidern, ein Bild freudigen Gebens und Helfens der Volksgemeinschaft, die sich ihrer Aufgaben im Kriege voll bewußt ist.

Und wenn die Hitlerjungen am Abend, als die Blumen längst ausverkauft waren, Hand in Hand in langer Reihe durch die Straßen zogen und immer und immer wieder freudige Geber fanden, da spürte ein jeder Sinn und Zweck dieses Gebens, das nicht als Opfer in einer Zeit aufgefaßt wird, wo unsere Soldaten an der Front ihr größtes Opfer zu geben bereit sind, sondern das sich aus Hunderttausenden unbekannten Spenden zu einem stolzen Zeugnis deutschen Siegesbewußtseins gestaltet.


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1940, 18. Oktober Innsbruck
Großer Stadtsaal

Unter dem Ehrenschutz von Gauleiter Hofer
Konzert des "Landessymphonieorchesters" mit "Orchestersolisten der Münchner Staatsoper" und den Münchner Opernsängern Gerlach-Rusnak, Hornegg-Ruepp, von Milinkovi , Reich, Ruepp
Klaviersolist: Musikdirektor Weidlich Dirigent: Staatskapellmeister Wetzelsberger



Großes Festkonzert zu Gunsten des Kriegs-WHW.
Kräfte der Münchner Staatsoper kommen nach Innsbruck
Musikalisches Erlebnis am 18. Oktober 1940
In: Innsbrucker Nachrichten vom 17. Oktober 1940, Seite 4
Signiert "Dr. Kp."

Innsbruck, 16. Okt[ober]. Innsbruck steht in Erwartung eines großen künstlerischen Erlebnisses. Unter dem Ehrenschutz des Gauleiters [Franz Hofer] findet am 18. d[ieses] M[onats] ein großes Festkonzert statt, in dem zu Gunsten des Kriegs-Winterhilfswerkes 1940/41 Kräfte der Münchner Staatsoper, vereint mit dem verstärkten Landessymphonieorchester, zu Worte kommen werden. Außerordentlich reich ist das Programm. Im ersten Teil finden wir C[arl] M[aria] von Webers Ouvertüre zu "Oberon", dieses Meisterwerk der Tondichtung, das in seiner Geschlossenheit an die Vorspiele Glucks und Beethovens erinnert. Arienvorträge aus Opern Händels und Glucks, Orchesterlieder von Richard Strauß sowie dessen symphonische Dichtung für großes Orchester "Don Juan" schließen die Folge, in deren Mittelpunkt das hinreißende Klavierkonzert in D-dur von Josef Haydn [Hob. XVIII, 11] steht. Die Vortragsfolge wird neben dem Landessymphonieorchester durch Orchestersolisten der Münchner Staatsoper sowie in den Arienvorträgen unter anderem von den Münchner Kräften Georgine von Milimkovic [richtig: Milinkovi (1913 Prag München 1986)] und Kammersänger Odo Ruepp [(ca. 1901 nach 1955)] bestritten. Haydns Klavierkonzert bringt Musikdirektor Fritz Weidlich zum Vortrag.

Der zweite Teil des Abends greift in die Welt der Operette. Nach einem Introitus von
J[ohann] Strauß" "Sphärenklänge", leitet das Konzert weiter zu zwei Ariendarbietungen, die Mela Hornegg-Ruepp, ebenfalls von der Staatsoper München, zu Gehör bringen wird: "Einer wird kommen " aus Franz Lehars "Zarewitsch" und das "Heimatlied" aus dem "Land des Lächelns". Kammersänger Rudolf Gerlach-Rusnak [Pseudonym für: Orest Rusnak (1895 Duboutz München 1960)] singt zwei andere Arien aus derselben Operette: "Von Apfelblüten " und "Dein ist mein ganzes Herz". Im Duettgesang werden Mela Hornegg-Ruepp und Kammersänger Rudolf Gerlach-Rusnak die Arie "Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt" und aus Johann Strauß" "Zigeunerbaron" "Wer uns getraut" zum Vortrag bringen. Richard Heubergers Ouvertüre zu "Opernball" wird die Programmfolge abschließen. Die musikalische Gesamtleitung liegt in den Händen von Staatskapellmeister Bertil Wetzelsberger [(1892 Ried/Innkreis Stuttgart 1967)].

Neben diesem reichhaltigen und vielversprechenden Programm aber wird vor allem der Anlaß der Veranstaltung für den Erfolg des Festabends bürgen: Das Reinerträgnis fließt dem Kriegs-Winterhilfswerk zur Gänze zu!

Innsbrucker Nachrichten vom 17. 10. 1940, S. 7


Die Sopranistin Cäcilie Reich (1911 Berlin München 1965) ist im Text des Artikels in den Innsbrucker Nachrichten vom 17. 10. 1940, S. 7 nicht erwähnt, erst dort im Konzertbericht vom 21. 10. 1940, S. 5.

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1940, 21. Oktober Innsbruck

Pressebericht zum "großen Festkonzert zu Gunsten des Kriegs-WHW." am 18. 10. 1940

Münchner Künstler spielen für das Kriegs-WHW.
In: Innsbrucker Nachrichten vom 21. Oktober 1940, Seite 5
Von Dr. Ehrentraut Straffner

Den Auftakt der Veranstaltung, die die Deutsche Arbeitsfront in Erfüllung ihres Auftrages für das Kriegs-WHW. durchführte, bildete ein von der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" groß aufgezogenes Festkonzert, zu dem sich neben den besten heimischen Kräften eine Reihe von Künstlern und Orchestersolisten der Münchner Staatsoper in vorbildlicher Opferbereitschaft kostenlos zur Verfügung gestellt hatten.

Das Konzert wurde am Freitag, den 18. d[ieses] M[onats Oktober], im besonders festlich und geschmackvoll geschmückten Großen Stadtsaal, der selbstverständlich bis auf das letzte Plätzchen ausverkauft war, durchgeführt. Wer konnte, hatte sich einen Platz gesichert, denn das Opfer war ja an diesem Tage leicht gemacht, wurde es doch durch ein außergewöhnliches künstlerisches Ereignis gelohnt.

In Vertretung des Gauleiters war der stellvertretende Gauleiter Pg. Parson mit Mitgliedern des Gaustabes und Vertretern der Gliederungen der NSDAP. anwesend. Ebenso waren Gäste aus der Wehrmacht, dem Reichsarbeitsdienst, sowie Oberbürgermeister Dr. Denz und Bürgermeister Christoph erschienen.

Die Vortragsfolge war in dem Maße, das ein Konzert für die breiteste Oeffentlichkeit genußreich erhält, ohne im Wert abzusinken, aufgelockert. Einem Abschnitt mit ernster Musik war ein zweiter mit wertvoller leichter Musik gegenübergestellt. Den Beginn machte die schwungvolle, immer liebenswerte Ouvertüre zu
Oberon von Carl Maria von Weber, die unserem, durch zahlreiche Mitglieder des Münchner Staatsopernorchesters verstärkten Tiroler Landesorchester, das unter der energischen und sicheren Stabführung von Staatskapellmeister Bertil Wetzelsberger stand, in einer überraschend eindringlichen Wiedergabe gelang. Wir möchten den besonderen Schwung dieser Wiedergabe und besonders der von Richard Strauß" symphonischer Dichtung "Don Juan" deshalb hervorheben, weil sie eine Bewährungsprobe ganz besonderer Art für unser Landesorchester bedeutete. Denn die Mitglieder unseres Landesorchesters waren es, die in diesem Falle bestehen mußten, die neben den bewährten, über jede Kritik erhabenen Künstlern des Münchner Staatsopernorchesters am Pulte saßen, und die den Grundklang eines Orchesterkörpers zu besorgen hatten, dem durch die auswärtigen Kräfte die besonderen Lichter aufgesetzt waren.

Vor allem erfreulich war die Bekanntschaft mit Staatskapellmeister Bertil Wetzelsberger, einem Dirigenten, dessen sichere und eindringliche Taktgebung noch ergänzt wird durch eine völlige Freiheit der Gebärde, die nicht nur das Zuhören, sondern auch das Zusehen zum Vergnügen werden lässt. An Gesangssolisten der Münchner Staatsoper hörte man im ersten Teile der Vortragsfolge Cäcilie Reich, die in einer überzeugend kultivierten Art zwei Arien von
Händel und Gluck gestaltete, und Odo Ruepp, der Richard Strauß" weit ausschwingendes Lied "Das Tal" [op. 51/1] und die Leporello-Arie aus "Don Juan" [Don Giovanni von Mozart] in einer künstlerisch und stimmlich gleich wunderbaren Wiedergabe brachte. Als Instrumentalsolist war Direktor Fritz Weidlich mit dem reizenden D-dur-Konzert von Haydn zu hören. Direktor Weidlich spielte das Konzert schon einmal ganz ausgezeichnet im Rahmen der Innsbrucker Symphoniekonzerte. Dieses Mal gelang es ihm fast noch ausgeprägter in der Stimmung und in der klaren Durcharbeitung der Figuration.

Diese gehaltvolleren Werke des ersten Teiles wurden abgelöst durch das verführerische Klingen der Melodien der Meister der deutschen Operette. Eine Reihe von Liedern von
Lehar und von Johann Strauß umrahmten zwei Orchesterstücke, die schmissige Ouverture zu [Richard] Heubergers "Opernball" und ein Straußwalzer, die beide unter der Leitung von Direktor Fritz Weidlich eine klingende, rhythmisch prickelnde Aufführung erfuhren. Für die Wiedergabe der einzelnen Lieder und Duette waren Spitzensolisten der Münchner Staatsoper, Mela Hornegg-Ruepp, deren weicher, schmelzender Sopran sich in hohem Maße gerade für solche Musik eignet, und der weltberühmte Rudolf Gerlach-Rusnak eingesetzt. Sie sangen beide mit dem Geschmack, mit der Zurückhaltung, die vor allem die Musik Lehars braucht, um so zu klingen, wie sie gedacht ist, weich und verlockend, ohne haltlos zu werden.

Der schöne, festliche Abend wurde beschlossen durch eine kurze Ansprache des Beauftragten des Gauleiters für die Deutsche Arbeitsfront, Gauamtsleiter Pg. Giselbrecht, der den Künstlern für ihr opferwilliges Eintreten für das Kriegs-WHW. herzlich dankte.

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1940, 19./20. Oktober Innsbruck
Großer Stadtsaal und Gastlokale der Innenstadt

"Bunte Abende" als Benefizveranstaltungen für das Winterhilfswerk
DAF organisiert "Wunschkonzert" im Stadtsaal mit "Musikzug der Nachrichtenkompanie" und "Polizeisängern"
"Heimatliche Tänze" im Hotel Grauer Bär
"Wunschkonzert" im Gasthof Breinößl
Im Café Hiebl Abend mit "Künstlern und Künstlerinnen" sowie dem Ballett des "Tiroler Landestheaters"


Veranstaltungen für die 2. Reichsstraßensammlung
Großer bunter Abend am Samstag im Stadtsaal
Künstler und Künstlerinnen des Landestheaters am Sonntag im Café Hiebl
In: Innsbrucker Nachrichten vom 18. Oktober 1940, Seite 4

Der kommende Samstag [19. 10.] und Sonntag [20. 10. 1940] wird auch diesmal wieder ganz im Zeichen von Veranstaltungen stehen, die für die 2. Reichsstraßensammlung im Kriegs-WHW. 1940/41 werben werden. Ein großer bunter Abend mit einem Wunschkonzert am Samstag, den 19. d[ieses] M[onats Oktober], 20 Uhr, im Großen Stadtsaal wird von der Ortsverwaltung der DAF. [Deutschen Arbeitsfront] Wilten-West durchgeführt. Ein Musikzug der Nachrichtenkompanie, Polizeisänger, Lehrlinge des Reichsbahnausbesserungswerkes und als Ansager der Schauspieler Othmar Fabro vom Landestheater werden für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Ab 16 Uhr beginnt im Luftschutzkeller des Stadtsaales bei freiem Eintritt ein großes Preisschießen.

Weitere bunte Abende veranstalten im Hotel "Grauer Bär" die Ortswaltung der DAF. Wilten-Ost mit heimatlichen Tänzen, Ritterspielen und Schattenspielen im Hotel "Maria Theresia", die Ortswaltung der DAF. Innere Stadt und im "Breinößl" die Kreiswaltung der DAF. "Das deutsche Handwerk" mit einem Wunschkonzert.

Ein besonderer Kunstgenuß wird am Sonntag, 20. d[ieses] M[onats Oktober], um 20 Uhr im Café Hiebl geboten. Hier veranstaltet der Kreisbeauftragte für das WHW. einen bunten Abend unter Mitwirkung von Künstlern und Künstlerinnen des Tiroler Landestheaters. Auch das Ballett wirkt an diesem Abend mit. Eingeflochten in die Veranstaltungsfolgen sind überall besondere Ueberraschungen, über die hier nichts verraten wird. Die Erlöse werden dem Kriegs-Winterhilfswerk zugeführt.

Die Mühe und bewährte Gestaltungspraxis der Schaffenden in der Deutschen Arbeitsfront bieten auch in diesem Jahr die Gewähr für frohe und abwechslungsreiche Stunden.

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1940, 19./20./21. Oktober Innsbruck
Großer Stadtsaal und Innenstadt

"Bunte Abende" zugunsten des Kriegswinterhilfswerks: Presserückblick
"Wunschkonzert" im Stadtsaal mit "Musikzug der Nachrichtenkompanie" und "Polizeisängern"
"Heimatliche Tänze" im Hotel Grauer Bär
"Vor dem Landestheater" Vorführungen der "Volkstanzgruppe der deutschen Volksbildungsstätte"
Abend im Café Hiebl mit "Mitgliedern des Tiroler Landestheaters"


Tage im Zeichen der 2. Reichsstraßensammlung
Eine Fülle von Veranstaltungen bot frohe Stunden
Die Abzeichen suchten und fanden ihre Träger
In: Innsbrucker Nachrichten vom 21. Oktober 1940, Seite 4
Signiert "S. B."

Innsbruck, 20. Okt[ober]. Samstag [19.] und Sonntag [20. 10. 1940] standen ganz im Zeichen von Veranstaltungen, die für die zweite Reichsstraßensammlung im Kriegs-Winterhilfswerk 1940/41 warben. Sammler und Sammlerinnen der Deutschen Arbeitsfront hatten sich in den Dienst des größten sozialen Hilfswerkes gestellt und gaben die schmucken Abzeichen der zweiten Reichsstraßensammlung, altgermanische Streitäxte, die natürlich wieder bei der Jugend besonderen Anklang fanden, aus. Die Abzeichen, die kleine Halbedelsteine schmückten, hatten sich bald alle Rock- und Mantelaufschläge erobert und sprachen vom Opfergeist, der die Innere Front in diesem Kampf um Deutschlands Weltgeltung beseelt.

Den Auftakt zu den verschiedenen Veranstaltungen und bunten Abenden, welche die DAF. veranstaltete, bildete der große bunte Abend mit Wunschkonzert im Stadtsaal, den die Ortswaltung der DAF. Wilten-West zur gelungenen Durchführung brachte. Ein Musikzug der Nachrichtenkompanie, Polizeisänger, Lehrlinge des Reichsbahnausbesserungswerkes wechselten sich in den Darbietungen ab, die den Beifall der vielen Zuhörer fanden. Die verbindenden Worte sprach Schauspieler Othmar Fabro vom Landestheater. Bunte Abende, die ebenfalls alle guten Besuch aufwiesen, fanden noch im Hotel "Grauer Bär" mit heimatlichen Tänzen, Ritter- und Schattenspielen, veranstaltet von der Ortswaltung der DAF. Wilten-Ost, im Hotel "Maria-Theresia", veranstaltet von der Ortswaltung der DAF. Innere Stadt, und im "Breinößl" statt, wofür die Kreiswaltung der DAF. "Das Deutsche Handwerk" verantwortlich zeichnete. Alle Veranstaltungen boten den Teilnehmern einige vergnügte, frohe Stunden und brachten einen schönen Erlös für das Kriegs-Winterhilfswerk.

Zahlreiche Zuschauer fanden sich am Sonntagmittag [20. 10. 1940] vor dem Landestheater ein, wo die Volkstanzgruppe der deutschen Volksbildungsstätte ihre Vorführungen zeigte. Der Herbst mit seinen prächtigen Farben war der schöne Rahmen für diese farbenfrohen Tänze. Auf dem Leipziger Platz konzertierte der RAD. [Reichsarbeitsdienst]-Musikzug unter Leitung von Obermusikmeister Schmid und erntete mit seinen strammen Vorträgen reichen Beifall. Daß bei allen diesen Veranstaltungen des KWHW. nicht vergessen wurde, dafür sorgten die vielen Sammler und Sammlerinnen, die flink mit ihren Büchsen durch die Menge schritten und die Opfer der vielen, vielen Tausende, die sich eingefunden hatten, sammelten.


Für die Schießlustigen war im Luftschutzkeller des Stadtsaales ein Schießstand aufgebaut, wo ein gut besuchtes Preisschießen abgehalten wurde.

Am Sonntagabend veranstaltete der Kreisbeauftragte für das WHW. im Café Hiebl einen großen bunten Abend, den die Mitglieder des Tiroler Landestheaters bestritten. Alle die Größen des Theaters, die wir sonst auf der Bühne im ernsten Kleid tragischer Gestalten oder heiterbeschwingt und gut gelaunt in der Operette oder im Lustspiel sehen, trugen zur Unterhaltung der zahlreich erschienenen Gäste bei. Auch das Ballett schwang mitunter die wohltrainierten Beine [ ].

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1940, vor bzw. am 23. November Imst, Nassereith, Telfs

"Genussreicher Unterhaltungsabend" zugunsten des WHW
Die "schönsten Militärmärsche und Soldatenlieder" dargeboten von Soldaten-Musikkapelle und -Chor
"Besonderer Beifall" für Jodlerin Rosa Walch und Gitarristin Helene Salchner

Soldaten singen und spielen für"s WHW.
Unterhaltungsabende der Wehrmacht des Standortes Imst in Imst, Nassereith und Telfs
In: Innsbrucker Nachrichten vom 22. November 1940, Seite 5

Der Standortälteste, Hauptmann Niklas, hatte kürzlich die Imster Bevölkerung zu einem Unterhaltungsabend geladen, der unter der Devise stand: "Soldaten singen und spielen fürs Kriegs-WHW." Die Veranstaltung, zu der die örtlichen Vertreter von Partei und Staat erschienen waren, erfreute sich eines ausgezeichneten Besuches, fand die begeisterte Anerkennung des Publikums und brachte einen beachtlichen Reinerlös zugunsten des 2. Kriegs-Winterhilfswerkes. Das gilt auch von einer Wiederholung des Abends in Imst und von einem Gastspiel in Nassereith. In Telfs wird das Programm unter den gleichen Voraussetzungen am Samstag, den 23. d[ieses] M[onats November] abgewickelt.

Nach der Begrüßung durch den Standortältesten stellte sich jeweils der Ansager vor, der durch gelungene Vorträge den genussreichen Unterhaltungsabend humoristisch untermalte. In dreistündiger flotter Aufeinanderfolge wickelte sich sodann ein reichhaltiges Programm ab, in dem die ausgezeichnet zusammengespielte, 30 Mann starke Musikkapelle und ein gleichfalls aus 30 Mann bestehender Soldatenchor in der Darbietung der schönsten Militärmärsche und Soldatenlieder wetteiferten. Solovorträge auf der Trompete wechselten mit Jodler- und Gitarrevorträgen ab, wobei sich Frl. Rosa Walch als Jodlerin und Frl. Helene Salchner als Meisterin auf dem Saiteninstrument besonderen Beifall holten.

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1940, 28. November Innsbruck
Großer Stadtsaal

Konzert eines "Musikkorps der Kriegsmarine" zugunsten des WHW
"Wirkungsvoller Abschluss": "Marsch mit Pauken und Fanfaren"
"Beifallssturm" für das "Engelland-Lied": Die dritte Nationalhymne?

Marine-Musikkorps spielt für das Kriegs-Winterhilfswerk
Konzertabend im festlich geschmückten Großen Stadtsaal
Herzlicher Beifall dankt für das Spiel
In: Innsbrucker Nachrichten vom 29. November 1940, Seite 5
Signiert "S. B."

Innsbruck, 28. Nov[ember]. Im festlich gezierten Großen Stadtsaal gab gestern abend das Musikkorps einer Ersatz-Marineartillerie-Abteilung, welches, wie wir schon berichtet haben, eine 14tägige Rundreise durch die Ostmark gemacht hatte, ein Konzert für das Kriegs-Winterhilfswerk, das vom Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk, P[artei]g[enossen] Elsensohn, veranstaltet wurde. In Vertretung des Gauleiters war Gauamtsleiter Pg. Pisecky, Leiter des Gaupresseamtes, mit mehreren Gauamtsleitern erschienen.

Lauter Beifall begrüßte das Musikkorps der Kriegsmarine, das mit einem reichhaltigen Programm die Besucher überraschte. Jedes Programmstück wurde von den begeisterten Zuhörern mit herzlichem Beifall quittiert. Den wirkungsvollen Abschluß des gelungenen Konzertabends, der für alle Besucher ein genußvolles Erleben bedeutete, bildete ein Marsch mit Pauken und Fanfaren.

Anschließend übermittelte Gauamtsleiter Pg. Pisecky dem Musikkorps den Dank des Gauleiters für den Besuch und begrüßte mit herzlichen Worten die Kameraden aus dem Norden. Der gemeinsame Einsatz im Norden habe Kriegsmarine und Gebirgsjäger in enger Waffenbrüderschaft verbunden, ja eine Blutsbrüderschaft geschlossen, die alle Zeiten überdauern wird. Der Redner gedachte weiter derer, die ihr Leben im Kampfe ließen, und der Männer, die bereit sind, im neuen Einsatz alles zu opfern. Zum Schluß dankte er nochmals herzlich den Männern von der Wasserkante und rief ihnen ein "Auf Wiedersehen!" zu. Unter dem Beifall aller Besucher stimmte das Musikkorps nach diesen Worten das Engellandlied an ["Heute wollen wir ein Liedlein singen", Refrain: "Denn wir fahren gegen Engeland", Text: Hermann Löns, 1914, gesungen auf verschiedene Melodien, s. Liederbuch "Hellau" (1942) Nr. 3 und 4], das alle Zuhörer stehend mit erhobenem Arm anhörten. Der nach dem Verklingen des Liedes ausbrechende Beifallssturm mag den blauen Jungen gezeigt haben, wieviel Freude ihr Besuch im Land der Berge hervorgerufen hat und wie von der fernen Wasserkante bis in die höchsten Alpentäler ein Volk geschlossen hinter einer Fahne steht, die zum Siege führt.

Innsbrucker Nachrichten vom 29. 11. 1940, S. 5

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1940, 14. Dezember Innsbruck
Großer Stadtsaal

Konzert für das Kriegs-WHW mit Musikzügen des RAD:
aus dem "eigenen Arbeitsgau" und dem "Nachbargau XXX aus München"
Dazu eine "Sängerschar von 100 Arbeitsmännern"


Der Reichsarbeitsdienst singt und spielt
Zwei Musikzüge mit insgesamt 84 Mann und ein Chor von 100 Arbeitsmännern beim Abend im Großen Stadtsaal
In: Innsbrucker Nachrichten vom 13. Dezember 1940, Seite 5

Von zahlreichen Gelegenheiten her, seien es öffentliche Konzerte oder Mitwirkungen an Kundgebungen und Veranstaltungen, ist uns Innsbruckern der Gaumusikzug des Reichsarbeitsdienstes in bester Erinnerung. Ueberall, wo die Arbeitsmänner in ihren schmucken Uniformen als Spielleute auftreten, finden sie größte Beachtung und aufrichtigen, herzlichen Beifall nicht nur wegen ihres hervorragenden Spieles, sondern auch wegen ihrer straffen soldatischen Haltung. Diese Haltung ist der äußere Ausdruck dafür, daß der Reichsarbeitsdienst in allen seinen Teilen seiner Verpflichtung bewußt ist, die hohe Schule der Arbeitsgemeinschaft, Kameradschaft und weltanschaulich begründete Auffassung des Arbeitsbegriffes zu sein. Und weil wir wissen, welch gewaltige Erziehungsaufgabe der Reichsarbeitsdienst Jahr für Jahr an unserem Nachwuchs erfüllt, weil wir die segensreichen Auswirkungen dieser Erziehung für die Zukunft unsers Volkes und Reiches zu schätzen wissen, nicht zuletzt aber deshalb, weil wir den großen Beitrag des Reichsarbeitsdienstes zum Siegeszug unserer großdeutschen Wehrmacht im gegenwärtigen Kriege kennen, aus allen diesen Gründen freuen wir uns jedes Mal, die Formationen des Reichsarbeitsdienstes und besonders seinen Musikzug sehen und hören zu können.

Nun stellt sich der Reichsarbeitsdienst auch in den Dienst des Kriegs.-WHW. und es wird zum erstenmal in Innsbruck außer dem Musikzug des eigenen Arbeitsgaues auch der des Nachbargaues XXX [30] aus München bei uns zu Gast sein. Die vereinigten Musikzüge, zusammen 84 Mann stark, spielen am Samstagabend [14. 12. 1940] Punkt 8 Uhr im Großen Stadtsaal. Dazu wird noch eine Sängerschar von 100 Arbeitsmännern zu hören sein.

Die Gauhauptstadt findet durch diese Veranstaltung Gelegenheit, dem Reichsarbeitsdienst in gewissem Sinn für die Bereicherung ihres Musiklebens, die sie dem Musikzug des RAD. verdankt, ihren Dank abzustatten, denn es ist selbstverständlich, dass der RAD. seinen Ehrgeiz dareinsetzt, gerade bei dieser Veranstaltung durch ein ausverkauftes Haus einen möglichst hohen Beitrag für das Kriegs.-WHW. sicherzustellen. Wir dürfen deshalb auch gewiß sein, dass die Arbeitsmänner ihr ganzes Können einsetzen werden, damit die Besucher voll und Ganz auf ihre Rechnung kommen. Andererseits wird ein voller Erfolg dieser Veranstaltung auch wieder dazu beitragen, die Vorrangleistung unseres Gaues im Ergebnis des Kriegs.-WHW. zu stärken, zumal der gesamte Ertrag dem Kriegs.-WHW. zufällt und die Mitwirkenden sich vollkommen ehernamtlich zur Verfügung stellen.

Der Kartenvorverkauf für das Konzert ist bereits im Gange. Er findet in der Dienststelle der NSV [der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt]
(Ortsgruppe Innere Stadt) in der Hofburg, Eingang von der Hofgasse, statt. Das Konzert beginnt pünktlich um 8 Uhr; die Besucher werden daher jetzt schon gebeten, die Plätze spätestens einige Minuten vor 8 Uhr einzunehmen, um Störungen zu vermeiden.

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1940, Dezember Gau Tirol-Vorarlberg, Deutsches Reich

Weihnachtsaktivitäten im Sozialbereich
BDM-Gruppen fahren "mit Spielscharen, Flöten und Liedern" in den Warthegau
"Die Weihnachtslieder des BDM werden in allen Lazaretten erklingen"

BDM. richtet Weihnachtsmärkte für das WHW.
Ueberall Weihnachtswerkstätten Vorbereitung zur Reichsstraßensammlung Weihnachts-pakete werden gepackt.
In: Innsbrucker Nachrichten vom 13. Dezember 1940, Seite 6
Signiert "NSK"

Mitten in die ersten Schneeflocken des Winters über Stadt und Land wirbeln die herrlichen Gedanken der Vorbereitung des deutschen Weihnachtsfestes. Niemals ist die Verbundenheit aller Deutschen inniger und stärker als in dieser Zeit, kaum jemals ist sie sichtbarer als jetzt zu Weihnachten. Da erfüllen Männer als Soldaten ihre Pflicht. Da freuen sich Soldatenkinder, deren Mütter wieder berufstätig wurden, in den Tagesstätten der NSV. [der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt] auf das schönste Fest des Jahres. Da bereiten Siedler im deutschen Osten die erste Feier der deutschen Weihnacht in ihrer neuen Heimat vor.

Sie alle sollen wissen, dass vor allem die deutsche Jugend in diesen Wochen ihrer mit besonderer Liebe gedenkt. Sie alle sollen überrascht werden durch die einzigartige Fülle immer neuer Wunderwerke, die in den Weihnachtswerkstätten der Hitler-Jugend entstanden sind.

Was wäre natürlicher, als daß es gerade die Mädel sind, die in aller Stille wie Heinzelmännchen am Werk sind, um alle ihre Pläne für die diesjährige Volksweihnacht zu verwirklichen. Seit den ersten Oktobertagen sind alle Heime des Jungmädelbundes, des BDM. und des BDM.-Werkes "Glaube und Schönheit" in Weihnachtswerkstätten verwandelt. In allen Gauen, überall von den Großstädten bis hin zum letzten deutschen Dorf diesseits und jenseits der Grenzen, ist in der gleichartigen Weise emsig gearbeitet worden. Die Reichsjugendführung hat für dieses Wettrüsten aller Einheiten fachliche Arbeitsanleitungen herausgegeben, die jeweils durch die einzelnen Obergaue ausgebaut und ergänzt werden konnten.

Was ist nun in diesen Wertstätten alles entstanden? Fangen wir einmal bei den Jungmädeln an. Sie haben aus einer Fülle verschiedenartigsten Materials, aus Holzleisten und mancherlei weiteren Abfällen, die sie beim Tischler oder sonst wo immer entdeckt und zusammengetragen haben, ein buntes Spielzeugparadies hervorgezaubert. Eisenbahnen, Dörfer mit Soldaten, Puppen mit lustigen Wiegen, Schubkarren und viele andere Spielzeuge sind unter den geschickten Händen entstanden.

Innsbrucker Nachrichten vom 13. 12. 1940, S. 6


Zu gleicher Zeit haben die Mädel vom BDM. und vom BDM.-Werk "Glaube und Schönheit" aus Resten, die sie im häuslichen Kreise ausfindig machten, Kinderbekleidungsstücke genäht, gestrickt, gestickt und entworfen. Alle diese Arbeiten sind nicht allein für die Volksweihnacht in den Heimatgauen bestimmt, und werden Mitte Dezember an die NSV. übergeben, sondern sollen in diesem Jahre zum erstenmal auch die Kinder auf den vielen tausend Siedlerhöfen des deutschen Ostens erfreuen. So wie im Sommer 800 BDM.-Führerinnen aus allen Gauen des Reiches zum Einsatzdienst in den Osten fuhren, um den Umsiedlern beim Aufbau im Osten zu helfen, so werden auch dieser Tage wieder Gruppen des BDM, aus allen Teilen des Reiches in den Warthegau [Reichsgau Wartheland, zuvor: Reichsgau Posen] fahren; sie werden nicht mit leeren Händen kommen. Sie werden mit Spielscharen, Flöten und Liedern den herzlichen Gruß der ganzen deutschen Jungend zur Weihnacht auf die Siedlerhöfe des deutschen Ostens tragen.

So groß und vielseitig diese Aufgaben, so wenig haben die Mädel über allem unsere Soldaten vergessen! Für alle Kameraden der Hitler-Jugend, die im Felde stehen, aber auch für die, denen keine Mutter oder Frau von daheim schreiben kann, sind Weihnachtspakete gepackt worden, die angefangen von den bemalten Festbriefen der ganzen Mädelschaft bis zu den selbstgefertigten Spielen, den selbstgestrickten Wärmehüllen, den Aepfeln und selbstgebackenen Keks[en], dem Tannengrün von daheim, Kerzen und Scherenschnitten der "Weihnachtssterne" Freude über Freude bereiten werden. Alle Soldaten aber, die zur Zeit im Lazarett einen unfreiwilligen Erholungsaufenthalt genießen müssen, werden ihr Weihnachtspaket aus der Hand der Jungmädel selbst in Empfang nehmen. Die "Weihnachtslieder des BDM." werden in allen Lazaretten erklingen.

Zu guter Letzt aber haben sich die Mädel vom BDM. auch für die Reichsstraßensammlung am 14./15. Dezember etwas ganz besonders ausgedacht. Aus den lustigen Kasperlfiguren, die in dieser Reichsstraßensammlung zum Verkauf kommen, haben sie fröhliche Figurenkränze, Kasperltheater und allerlei andere Werkarbeiten gearbeitet, die überall auf "Weihnachtsmärkten des BDM." zum Verkauf gelangen.

Innsbrucker Nachrichten vom 13. 12. 1940, S. 6

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1940, 14./15. Dezember Innsbruck
Burggraben und Innenstadt

Für das 2. Kriegs-WHW: 4. Reichsstraßensammlung
Kasperlvorführung, Ausstellung und Verkauf von Bastelarbeiten

Kasperl-Vorstellungen des BDM. fürs WHW
Weihnachtsleuchter am eigenen Verkaufstand
Ausstellung von Werkarbeitsspielsachen des BDM. in den Schaufenstern
In: Innsbrucker Nachrichten vom 14. Dezember 1940, Seite 5

Innsbruck, 14. Dez[ember]. Während heute und morgen der Kasperl und sein Gefolge in einer Auflage von vielen hunderttausend Stück seinen Dienst als Abzeichen für die 4. Reichstraßensammlung des 2. Kriegs-WHW. tut, hat er sich bereit erklärt, höchst persönlich nach Innsbruck zu kommen und zu jung und alt zu sprechen. Der BDM. und die Jungmädel von Innsbruck haben ihn gastlich aufgenommen und werden ihn heute, Samstag, den 14., um 15 Uhr und morgen, den 15. Dezember, um 10 Uhr vormittags am Burggraben zeigen. Es ist selbstverständlich, daß er sich über eine zahlreiche Zuschauerschaft herzlich freuen wird und daß alle, die ihn sehen wollen, ganz auf ihre Rechnung kommen werden.

Innsbrucker Nachrichten vom 14. 12. 1940, S. 5


In diesen Tagen waren viele Mädel der Untergaue Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land beim Dienst und in ihrer Freizeit damit beschäftigt, aus den WHW.-Abzeichen für die Reichsstraßensammlung am 14. und 15. Dezember, festliche Weihnachtsleuchter herzustellen [ ].

Die Innsbrucker Mädel werden ihre Weihnachtsleuchter in einem eigenen Verkaufsstand am Burggraben um den Preis eines kleinen Opfers für das Kriegs-WHW. abgeben und die vielen hunderte und hunderte Stücke werden reichlich Absatz bei der gebefreudigen Innsbrucker Bevölkerung finden.

Außerdem wird der Untergau Innsbruck wieder wie im Vorjahr einen Teil dessen zeigen, was seine Mädel und Jungmädel im Laufe weniger Wochen für das WHW. gearbeitet haben. Die Ausstellung der Spielsachen für die Kindertagesstätten und für die Südtiroler Kinder, sowie anderer nützliche Dinge wird heuer in verschiedenen großen Schaufenstern der inneren Stadt, die für den Zweck bereitwillig zur Verfügung gestellt werden, erfolgen.

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1940, Dezember Gau Tirol-Vorarlberg

"Außergewöhnliche Steigerung des Spendenaufkommens" zugunsten des Kriegs-WHW

Verdoppelte Ostersonntag-Ergebnisse
Außergewöhnliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahre
Bereits eine halbe Million überschritten.
In: Innsbrucker Nachrichten vom 14. Dezember 1940, Seite 5

NSG [Nationalsozialistischer Gauverlag]. Innsbruck, 13. Dez[ember]. Schon nach Ablauf der ersten Hälfte des Kriegs-WHW. kann eine außergewöhnliche Steigerung des Spendenaufkommens bei den Opfersonntagen im Gau Tirol-Vorarlberg festgestellt werden. Während im gleichen Zeitraum des Vorjahres R[eichs-]M[ark] 230.000 aufgebracht wurden, hat der Gau bei den ersten vier Opfersonntagen im laufenden Kriegs-WHW. RM. 503.000 gespendet.

Nicht nur bei den Reichsstraßensammlungen, sondern auch bei den Opfersonntagen haben die Volksgenossen des Gaues, wobei in diesem Fall den Hausfrauen der Hauptanteil an dem guten Ergebnis zufällt, ihren Opferwillen erneut erwiesen.

Die Verdoppelung des bisherigen Ergebnisses und noch einiges darüber hinaus darf uns mit Stolz und Freude erfüllen, soll uns aber auch ein Ansporn für die Zukunft sein, in der Opferfreudigkeit nicht nachzulassen, damit auch im Kriegs-Winterhilfswerk 1940/41, wenn einmal die Ergebnisse vorliegen, der Gau Tirol-Vorarlberg ganz vorne eingereiht werden kann.

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1940, 14./15. Dezember Innsbruck
Burggraben und Innenstadt

Für das 2. Kriegs-WHW: 4. Reichsstraßensammlung
Vorführung: "Kasperl im Kampf gegen das Böse"

Hitler-Jugend sammelt für das Kriegs-WHW.
Jungen und Mädel setzen sich für das große Hilfswerk ein
Die Ueberraschungen unserer BDM.-Mädchen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. Dezember 1940, Seite 5
Signiert "S. B."

Innsbruck, 16. Dez[ember]. Mit der Begeisterung und der Einsatzfreudigkeit, deren nur die Jugend in diesem Ausmaße fähig ist, hat am letzten Samstag und Sonntag die Hitler-Jugend für das Kriegs-Winterhilfswerk des deutschen Volkes volle Arbeit geleistet. Unermüdlich waren die Hitlerjungen und die Mädel des BDM. mit ihren Sammelbüchsen auf dem Wege und setzten die vielen Kasperlfiguren ab [ ].

Kasperl und sein Gefolge gaben am Samstag und Sonntag [14. und 15. Dezember] persönlich noch Vorstellungen, um für das Kriegs-Winterhilfswerk zu werben und alle Volksgenossen anzuspornen, gerne ihr Opfer zu geben. Der Eingang zum Verkehrsamt der Stadt Innsbruck am Burggraben wurde zur Bühne umgewandelt, auf der Kasperl seine Heldentaten zeigte und sich wacker im Kampf gegen das Böse durchsetzte und den Bedrängten und Hilflosen half [ ].

Da stauten sich die Zuschauer, groß und klein, vor der Bühne und erlebten Kasperls Schicksale mit. Daß das Kriegs-Winterhilfswerk dabei nicht zu kurz kam, dafür sorgten schon wieder die Sammelbüchsen, die das Eintrittsgeld für das genossene Schauspiel absammelten [ ].

Innsbrucker Nachrichten vom 16. 12. 1940, S. 5

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1940, 14. Dezember Innsbruck
Stadtsaal

Für das Kriegs-WHW:
"Großkonzert" der "vereinigten Musikzüge der Arbeitsgaue" München und Innsbruck
"Mitwirkung eines starken Arbeitsmännerchores"
Aus dem "Reich ernster Musik" Schuberts h-Moll-Symphonie
"Schöne Lieder" des RAD und "Marschmusik" in "Exaktheit, Klangreinheit und Klangfülle"
Als Dirigenten die "Musikzugführer" Karl Wälde und Hermann Schmid


Das Großkonzert des Reichsarbeitsdienstes
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. Dezember 1940, Seite 5
Signiert "H[einz] C[ornel] P[feifer]"

Innsbruck, 15. Dez[ember]. Am Samstagabend [14. Dezember] gaben im schön geschmückten Stadtsaal die vereinigten Musikzüge der Arbeitsgaue XXX, München, und XXXIII, Innsbruck, unter Mitwirkung eines starken Arbeitsmännerchores ein Großkonzert, dessen Ertrag dem Kriegs-Winterhilfswerk zufließt.

Der Führer des Arbeitsgaues XXXIII, Generalarbeitsführer Hoppenrath, konnte als Ehrengäste Gauleiter Hofer, Kreisleiter Pg. Dr. Primbs, eine große Anzahl Politischer Leiter des Gau- und Kreisstabes und der Ortsgruppen, die Vertreter der Wehrmacht, des Staates und der Stadt begrüßen. Zu Beginn des Konzertes hielt der Kreisleiter eine kurze Ansprache, in der er auf die Opfer hinwies, die unsere Soldaten in Nord, Ost und West täglich und stündlich mit glühender Begeisterung für Führer, Volk und Reich bringen, und dankte der Heimatfront für ihre würdige Haltung, die sie aufs neue wieder dadurch bewiesen hat, daß allein aus dem Kreis Innsbruck innerhalb der Weihnachtsfeldpostaktion der Partei bis zum heutigen Tag eine sehr große Anzahl Feldpostpakete an unsere Soldaten gesandt wurde, welche Mitteilung das volle Haus mit rauschendem Beifall quittierte.

Führte der erste Teil des Großkonzertes ins Reich ernster Musik, aus der sich besonders die "Unvollendete", Franz Schuberts wundervolle H-moll-Symphonie, heraushob, so brachte der zweite Teil unter Einsatz eines großen Arbeitsmännerchores die schönen Lieder des Reichsarbeitsdienstes und Marschmusik, die in ihrer Exaktheit, Klangreinheit und Klangfülle einen überwältigenden Eindruck gaben. Die begeisterten Zuhörer überschütteten die sich abwechselnden Musikzugführer K[arl] Waelde, der auch prächtige Eigenkompositionen zum Vortrag brachte, und Hermann Schmid begeistert immer wieder mit Beifall, so allen Mitwirkenden verdiensten Dank und Anerkennung ausdrückend.

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1940, Dezember - Reutte

"Schöne alte Lieder" und Tänze der "Arbeitsmaiden" für das KWHW

Arbeitsmaiden singen und spielen für das Kriegs-W[inter]H[ilfs-]W[erk]
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. Dezember 1940, S. 8

Beim Vorweihnachtsabend der Höfner Arbeitsmaiden mit einer vorhergehenden Kinderveranstaltung am Nachmittag wimmelte es von fröhlichen Besuchern und auch am Abend konnte man sich nicht über Zuschauermangel beklagen. Schöne alte Lieder, Tänze, ein Märchenspiel und die Darstellung unserer alten Weihnachtsbräuche fanden großen Anklang, die zahlreichen Zuhörer gingen in bester Stimmung mit den Vorführungen der Arbeitsmaiden mit und bekundeten ihre Zufriedenheit durch ein sehr hohes Ergebnis der Veranstaltung für das Kriegs-WHW.

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1941, 4./5. Januar Gau Tirol-Vorarlberg

Straßensammlung für das 2. Kriegs-WHW
Stoffblumen als Abzeichen und spätere Applikation

Innsbrucker Nachrichten vom 3. Jänner 1941, Seite 3

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1941, 10. Januar Gau Tirol-Vorarlberg

"1. Opfersonntag im Kriegsjahr 1941" am 12. Januar
Zeitungswerbung

Neueste Zeitung vom 10. Jänner 1941, Seite 4

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1941, 12. Januar Gau Tirol-Vorarlberg

"1. Opfersonntag im Kriegsjahr 1941"
NSV organisiert aus Finanzmitteln des Kriegs-WHW Schulkinderspeisung

Innsbrucker Nachrichten vom 8. Jänner 1941, Seite 3

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1941, 1./2. Februar Gau Tirol-Vorarlberg

5. Reichsstraßensammlung für das 2. Kriegs-WHW
Tierkreiszeichen als Mahnmarke für den "Opfersinn des kämpfenden Deutschen"

Des Kalendermachers Zeitzeichen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 29. Jänner 1941, Seite 3
Signiert "G."

Niemand kann es bestreiten, wie sehr der Ablauf eines Jahres für jeden einzelnen, für den Menschen überhaupt, für Völker und ganze Kontinente entscheidend, ja für die Zukunft ausschlaggebend ist. Kurze Zeit trennt uns erst von der Jahreswende, an der wir stolze Rückschau halten konnten auf die überwältigenden Ereignisse des Kriegsjahres 1940 mit seinem für die Gesamtheit des deutschen Volkes bedeutungsvollen Geschehen.

Innsbrucker Nachrichten vom 29. 1. 1941, S. 3


Wenn nun das 2. Kriegs-WHW. zur 5. Reichsstraßensammlung uns die 12 Tierkreiszeichen bringt, dann wollen wir sie als Symbol gelten lassen, weil sie uns an den soeben abgeschlossenen Jahreskreis erinnern. Die Abzeichen umfassen als Sternbilder der Tierkreiszeichen den jährlichen und ewigen Ablauf unseres Lebens. Sieben von den zwölf Namen stammen aus dem Tierreich, deshalb bekam der ganze Kreis den Namen Tierkreis. Diese Namensgebung erfolgte aber nicht durch Astronomen oder Astrologen, sondern durch die Kalendermacher für die Zeiteinteilung. Wenn nun auch die Menschen immer wieder Glaube[n] und Aberglaube[n] auf den Spuren dieser Zeichen suchten und sich Regeln aufstellten, deren Stichhältigkeit niemals zu erweisen sind, so wollen wir die Tierkreiszeichen als Abzeichen für die kommende Reichsstraßensammlung begrüßen, weil sie uns ermahnen, dem Ablauf des neuen Jahreskreises mit der Zielstrebigkeit und dem Opfersinn des kämpfenden Deutschen unseren Willen aufzudrücken und unsere Verpflichtung für die Zukunft zu erkennen.

Möge jeder das Abzeichen für sich und seine Verwandten und Freunde erstehen, das seinen Geburtsmonat symbolisiert; je mehr dieser Abzeichen er ersteht, desto schöner und besser hilft er dem Kriegs-WHW!

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1941, 14. Februar Kufstein

Zum "Tag der Deutschen Polizei":
Schülerkonzert der Städtischen Musikschule Kufstein

Das Kriegs-WHW.-Konzert der Städt. Musikschule
Solo- und Gruppendarbietungen der Schüler Die Singscharen und das große Orchester
In: Tiroler Volksblatt vom 19. Februar 1941, Seite 2
Signiert "ng."

Zum Gelingen des "Tages der Deutschen Polizei" half auch die städt. Musikschule Kufstein mit einem Schülerkonzert am Freitag, 14. Februar 1941 [ ].

Nach einer kurzen Pause [nach dem ersten Teil des Konzerts mit vielen solistischen Darbietungen zahlreicher Instrumentalschüler] trat das große Orchester der Musikschule zusammen und brachte unter der Direktion des Leiters der Schule, des Pg. Fritz Bachler, eine Kantate "Wacht auf!" von [Herbert] Napiersky [(1904-1987)] mit Chor und Sprecher (Bodo Mittrach) zur Wiedergabe. Konnte man schon über die großen Anzahl der Geiger (zirka 25) erstaunt sein, so war die Zahl der Cellisten (7 an der Zahl) in einer Stadt wie Kufstein geradezu unwahrscheinlich. Daß sich bei dieser Streicherfülle, zu der sich noch die bewährte Trompete [Sebastian] Exenbergers, die vorzügliche Klarinette Oskar Millers und der starke Chor der Musikschule und der Jungmädel gesellte, eine sehr eindrucksvolle Wiedergabe des dankbaren Werkes ergab, war in Verbindung mit der allgemeinen und offensichtlichen Begeisterung aller Mitwirkenden eine Selbstverständlichkeit.

Musikdirektor Fritz Bachler hat durch die gewissenhafte Vorbereitung wie durch die erfolgreiche Durchführung des Konzertes erneut sein vielseitiges Können und Wirken unter Beweis gestellt.

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1941, [15.] Februar - Innsbruck
Großer Stadtsaal

"Tag der Deutschen Polizei"
"Großes Wunschkonzert" zugunsten des WHW

Innsbrucker Nachrichten vom 10. Februar 1941, Seite 12


Konzertdatum richtig wohl Samstag, "15." Februar; vgl. Innsbrucker Nachrichten vom 14. Februar 1941, Seite 5.

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1941, 15./16. Februar Innsbruck
Innenstadt

"Tag der Deutschen Polizei"
Samstag, 15. Februar:
11-12 Uhr: Reichssender München überträgt die "beliebten Innsbrucker Polizeisänger"
Nachmittags, Maria-Theresien-Straße und vor Goldenem Dachl: "Platzkonzerte"
20 Uhr, Wunschkonzert im Großen Stadtsaal:
"Mein schönes Innsbruck am grünen Inn" um 200 RM

Sonntag, 16. Februar:
Am "frühen Morgen": Weckruf mehrerer Musikkapellen "mit strammen Marschweisen"
Vormittags, Maria-Theresien-Straße und Bismarckplatz: "Platzkonzerte"
Nachmittags, Adolf-Hitler- und Leipziger Platz: "Platzkonzerte"

Innsbrucker Nachrichten vom 14. Februar 1941, Seite 5


"Mein schönes Innsbruck am grünen Inn":
Lied entstanden ca. 1928, Text: Adolf Denk, Melodie: Hugo Morawetz (1883 Altenburg/D Innsbruck 1977).

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1941, 1./2. März Gau Tirol-Vorarlberg

6. Reichsstraßensammlung für das 2. Kriegs-WHW
Porträts großer historischer Persönlichkeiten auf Glasplaketten
Die Auserwählten der Musik: Bach-Beethoven-Mozart-Schubert-Wagner

Köpfe berühmter Deutscher
In: Innsbrucker Nachrichten vom 25. Februar 1941, Seite 5


Am 1. und 2. März bringt das WHW., das mit seinen Abzeichen für die Reichs-Straßensammlung schon manche kulturelle Aufgabe erfüllt hat, eine Serie von zwanzig hellfarbigen Glasplaketten unserer größten Feldherrn und Staatsmänner, Maler und Musiker, Dichter und Denker heraus, die jedem Volksgenossen besondere Freude machen werden. Es sammeln SA., SS., NSKK., NSFK. [Sturmabteilung, Schutzstaffel, das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps, das Nationalsozialistische Fliegerkorps] und NS.-Frauenschaft.

In der Gruppe der Maler tritt uns Albrecht Dürer (1471 bis 1528) entgegen, der deutscheste Maler und Meister des Holzschnitts und Kupferstichs. Neben ihm finden wir Hans Holbein d. J. (1497-1543), über dessen historische Bildnisse wir nicht vergessen wollen, dass er dem deutschen Volk auch herrliche Holzschnitte, darunter den "Totentanz", geschenkt hat. Als dritten Vertreter der bildenden Kunst treffen wir Adolph von Menzel (1836 [richtig: 1815]-1905), den Bahnbrecher des Realismus und Darsteller vaterländischer Geschichte, während wir in Franz v. Lenbach (1836-1904) den größten Bildnismaler seiner Zeit schätzen. Sein bekanntestes Porträt ist das Bild Bismarcks.

Unter den Musikern sein Johann Sebastian
Bach (1683 [richtig: 1685] bis 1750) erwähnt, von dessen zwanzig Kindern [Wilhelm] Friedemann Bach bekannt ist. Aus seinem Lebenswerk nennen wir die Fülle seiner Kantaten, Fugen und Präludien. Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) war schon in der Jugend als musikalisches Wunderkind berühmt. Seine Opern, Symphonien, Serenaden und Konzerte werden heute mehr denn je gepflegt. Sein berühmtester Schüler [nicht erwiesen], Ludwig van Beethoven (1770-1827), gilt als Vollender der klassischen Instrumentalmusik. Am bekanntesten sind seine "Neunte", die "Eroica" und die Oper "Fidelio". Er schrieb insgesamt über 140 Werke. Franz Schubert (1797-1828) gilt als der Meister des deutschen Liedes. Ihm verdanken wir rund 600 Lieder, ferner Singspiele, eine Oper [richtig: 5 Opern], Symphonien, Streichquartette und Klavierkompositionen. Die Reihe der Musiker beschließt Richard Wagner (1813-1883), der Schöpfer des deutschen Musikdramas. Seine nationalen Opern sind unvergängliches deutsches Kulturgut.

Deutschlands größte Dichter Joh[ann] Wolfgang von Goethe (1749-1832) und Friedrich von Schiller (1759-1805) haben sich durch ihre Werke in das Buch der Nation eingetragen. Zu den großen Deutschen zählen wir auch den Ostpreußen Immanuel Kant (1723 [richtig: 1724]-1804), den kritischen Geist und scharfen Denker, dessen Philosophie seiner Zeit neue Wege wies.

Mit den schönen Künsten allein lässt ein Reich sich nicht bauen und erhalten. Ein Volk braucht auch Staatslenker und Feldherren. Noch wissen nicht alle, was wir Heinrich dem Löwen ([um] 1129-1195) zu verdanken haben, dem tatkräftigen Förderer deutscher Ansiedlung im Osten. Nicht nur ihm, sondern auch dem Prinzen Eugen (1663-1736) schwebte die Idee eines großen deutschen Reiches vor, sein Leben weihte der große Feldmarschall und Bezwinger der Türken allein der deutschen Sache. Feldherr und Staatsmann zugleich war Friedrich der Große (1712-1786), der heute jedem Deutschen so nahe steht, wie kaum ein anderer Herrscher. Unter den Feldherrn, die im vergangenen Jahrhundert ihre glänzendsten Siege erfechten konnten, finden wir den "Marschall Vorwärts", [Gebhard] Leberecht von Blücher (1742-1819) der bei Leipzig und Belle-Alliance entscheidend eingriff und Hellmuth von Moltke (1800-1891), den Schöpfer der Feldzugspläne von 1864, 1866 und 1870/71. Nicht vergessen sei in dieser Reihe der Freiherr vom Stein (1757 bis 1831), der Reorganisator des preußischen Staates, der trotz der Aechtung durch Napoleon unermüdlich für sein Vaterland arbeitete. Otto von Bismarck (1815-1898) war der meist umjubelte Staatsmann des zweiten Reiches, als dessen Schmied er in die Geschichte seines Volkes einging.

Alle diese Männer haben zu ihrer Zeit unvergängliche Leistungen für Reich und Volk vollbracht. Sie sind uns Vorbilder in der größten Zeit deutscher Geschichte, die von einem Mann meisterlich gelenkt wird, der Bauherr, Staatsmann und Feldherr in einer Person ist und den ein freies Volk zu seinem Führer erwählt hat Adolf Hitler.

So werden am 1. und 2. März d[ieses] J[ahres] diese Abzeichen mit den Köpfen großer Deutscher als Mahner zur Erfüllung unserer Pflicht rufen, unserem Vaterlande in seiner Entscheidungsstunde kein Opfer zu versagen. Die Männer der Formationen der Partei, SA, SS., NSKK., NSFK. und NS.-Frauenschaft werden dafür sorgen, daß keines dieser geschmackvollen Abzeichen, die vielen Arbeitern der Heimindustrie auf lange Wochen hinaus Arbeit und Brot gegeben haben. übrig bleibt.

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1941, 22./23. März Innsbruck, Solbad Hall, Fritzens-Wattens

"Tag der Wehrmacht": Straßensammlung und Veranstaltungen zugunsten des WHW
"Musikalische Vorführungen" in den Kasernen

Samstag, 22. März
Innsbruck, abends, Großer Stadtsaal: "Bunter Abend" der Wehrmacht mit Wunschkonzert
Solbad Hall, 17-24 Uhr, Turnhalle: "Vorführungen mit Tanz"
Fritzens, ab 16 Uhr, Fritzner Hof: "Tanzveranstaltung"
Wattens, ab 18 Uhr, Neuwirt: "Tanzveranstaltung"

Innsbrucker Nachrichten vom 20. März 1941, Seite 5


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1941, 22./23. März Innsbruck, Schwaz, Fulpmes

"Tag der Wehrmacht": Veranstaltungen zugunsten des WHW
"Sonderveranstaltungen wie Konzerte, Soldatenchöre"

Samstag, 22. März:
Innsbruck, Großer Stadtsaal: "Bunter Abend"
Kartenvorverkauf in der Musikalienhandlung Groß
Mitwirkende: "ein Musikkorps der Wehrmacht, Mitglieder des Tiroler Landestheaters, Handharmoniker und Zitherkünstler, Wiener Schrammeln, Polizeisänger"

Samstag, 22. März:
Schwaz, "Platz vor der Volksbank": Konzert von "Stadtmusikkapelle" und "Soldatenchor"
Schwaz, Vomper Hof: "Kameradschaftsabend" "Musik und Tanz"
Fulpmes: "Bunter Abend" der Heereshochgebirgsschule mit "zwei Tanzkapellen"

Sonntag, 23. März:
Schwaz, 10 Uhr: "Platzkonzert"



Ein ereignisreiches Wochenende steht bevor
Der Kreis der Veranstaltungen zum "Tag der Wehrmacht" wird immer größer
Opfern fürs WHW. leicht gemacht
In: Innsbrucker Nachrichten vom 21. März 1941

Seit Jahren stehen zwei Sammeltage im März im Zeichen der deutschen Wehrmacht. Diese Sammlung zeichnete sich stets durch einen besonderen Erfolg aus. Er wird sich auch in diesem Jahre einstellen in einem Ausmaß, wie es die Wehrmacht erwartet. Zwölf Abzeichen aus Trolitul, einem Preßwerkstoff, wie er schon für WHW.-Abzeichen verwendet wurde, stehen für diese Sammlung zur Verfügung. Sie stellen Soldaten aller Waffengattungen des Heeres, der Marine und der Luftwaffe dar [ ].

Die Wehrmacht selbst wird in der Heimat mithelfen, diese beiden Tage entsprechend zu gestalten durch verschiedene Sonderveranstaltungen wie Konzerte, Soldatenchöre, Reiten für die Zivilbevölkerung, Kleinkaliberschießen, bunte Kompanienachmittage, Filmvorführungen usw. Unsere Wehrmacht wird auch in der Heimat beweisen, dass sie die Herzen des Volkes besitzt. Das Volk aber wird den Soldaten durch seine Opferbereitschaft und durch seine lebhafte Teilnahme an den Veranstaltungen einen kleinen Teil des Dankes abstatten, umsomehr, als das finanzielle Ergebnis dieses Tages der Wehrmacht der Heimat wieder zugute kommt.

Innsbrucker Nachrichten vom 21. 3. 1941, S. 3


Filmschauspieler kommen zum Bunten Abend
Ueber die umfangreiche Veranstaltungsfolge, die zum "Tag der Wehrmacht" für den Standortbereich Innsbruck vorgesehen ist, haben wir bereits in unserer gestrigen Ausgabe ausführlich berichtet. An der Sammlung für das Kriegs-WHW. beteiligen sich bekanntlich die Gefolgschaften der Wehrmacht, des Standschützenverbandes Tirol-Vorarlberg, [der] NSRKB. [Nationalsozialistische Reichskriegerbund], [die] NSKOV [Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung], der NS.-Reichstreubund ehemaliger Berufssoldaten und das Deutsche Rote Kreuz. Ein besonderer Anziehungspunkt im Rahmen der Veranstaltungen am Tag der Wehrmacht in der Gauhauptstadt wird der Bunte Abend am Samstag im Großen Stadtsaal sein, zu dem in der Musikalienhandlung Groß, Maria-Theresien-Straße 37, Vorverkaufskarten zum Preis von RM. 1.- erhältlich sind. Bei diesem Abend beteiligen sich unter anderem ein Musikkorps der Wehrmacht, Mitglieder des Tiroler Landestheaters, Handharmoniker [Ziehharmonikaspieler] und Zitherkünstler, Wiener Schrammeln, Polizeisänger, und nicht zu vergessen werden auch zwei beliebte Filmschauspieler, die sich derzeit in Innsbruck befinden, nämlich Viktor Staal und Oskar Sima, zu Gunsten des WHW. Autogramme geben [ ].

Pionierangriff auf die Herzen der Schwazer
So bereiten die Pioniere des Standortes Schwaz ein Stoßtruppunternehmen vor, diesmal nicht auf einen Bunker, sondern auf die Herzen der Schwazer Bevölkerung. Schon am Samstagabend werden mehrere Trupps mit der Aufklärung beginnen. Um 17 Uhr werden die Stadtmusikkapelle und ein Soldatenchor auf dem Platz vor der Volksbank konzertieren und um 20 Uhr werden Pioniere im "Vomper Hof" in einem Kameradschaftsabend Proben köstlichen Soldatenhumors geben. Daß Musik und Tanz nicht vernachlässigt werden, ist selbstverständlich. Am Sonntag um 10 Uhr eröffnet ein Platzkonzert den Reigen der verschiedenen Veranstaltungen, von welchen nur einige erwähnt seien: Fährenbetrieb auf dem Inn, Reitschule, Wagen-Pendelverkehr zwischen Holzbrücke und Pionierlager, Besichtigung des Lagers, Kleinkaliberschießen, Vorführung von Soldatenfilmen, Telephonie und anderes. Die Feldküchen werden in der Zeit von 11 bis 13 Uhr ein schmackhaftes Eintopfgericht verabreichen.

WHW.-Stiftung der Heereshochgebirgsschule Fulpmes
Die Heereshochgebirgsschule Fulpmes stellt sich am Samstagabend in den Dienst des WHW. durch einen Bunten Abend, für den zwei Tanzkapellen, Vorführungen, Belustigungen, Bar- und Almhüttenbetrieb vorgesehen sind. Anschließend daran gibt es gar eine Führung in die Schlick mit kostenlosem Skiunterricht unter dem Motto: "Was kann ich als zünftige Skikanone noch alles dazulernen?"

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1941, 22./23. März Innsbruck
Maria-Theresien-Straße, Großer Stadtsaal

"Tag der Wehrmacht": "Standkonzerte" eines "Musikkorps der Wehrmacht"
Innsbruck, Großer Stadtsaal: "Bunter Abend" mit Wunschkonzert
Kartenvorverkauf in der Musikalienhandlung Groß


Samstag, 22. März
Innsbruck, 16-18 Uhr: "Standkonzert" mit folgenden Werken:
Josef Bayer (1852-1913): "Melodien" aus dem Ballett Die Puppenfee
Jar. Kubat: Einzug der Komödianten. Charakterstück
Karl Mühlberger (1857-1944): Mir san die Kaiserjäger. Marsch
Theo Rupprecht (um 1900): Aus eigener Kraft. Marsch
Johann Strauß (1825-1899): Ouvertüre aus der "Oper[ette]" Der Zigeunerbaron
Richard Wagner (1813-1883): "Fantasie" aus der Oper Tannhäuser
Carl Zeller (1842-1898): Grubenlichter aus der Operette Der Vogelhändler

Innsbruck, 20 Uhr: "Bunter Abend" mit Wunschkonzert


Sonntag, 23. März
Innsbruck, 10.45-11.30 Uhr: "Standkonzert" mit folgenden Werken:
Julius Fu ik (1872-1916): Winterstürme. Walzer
Franz Lehár (1870-1948): "Melodienfolge" aus der Operette Die lustige Witwe
Hans Pernklau: Hessen-Infanterie. Marsch
Carl Teike (1864-1922): Graf Zeppelin. Marsch
Carl Maria von Weber (1786-1826): Ouvertüre aus der Oper Peter Schmoll

Innsbrucker Nachrichten vom 22. März 1941, Seite 5

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1941, 22./23. März Innsbruck

"Tag der Wehrmacht"
Tanz in der Kaserne und "richtige Tafelmusik"

Gedränge in den Kasernen wie noch nie
"Tag der Wehrmacht", wahres Fest der Volksgemeinschaft
Reichsminister Rust und Gauleiter Hofer in der Klosterkaserne
In: Innsbrucker Nachrichten vom 24. März 1941, Seite 3 f.
Signiert: "R. H. S."

Innsbruck, 24. März. Der "Tag der Wehrmacht" pflegt sich von den übrigen Reichsstraßensammlungen des Winterhilfswerks durch eine Vielzahl von Veranstaltungen zu unterschieden, die ihren Sinn und Zweck stets voll erfüllen: die Verbundenheit zwischen Wehrmacht und Bevölkerung, damit gleichzeitig zwischen Front und Heimat, aufzuzeigen und noch zu vertiefen [ ].

Die zahlreichen Sammler, die sich aus Gefolgschaftsmitgliedern der Wehrmacht, Mitgliedern des Standschützenverbandes Tirol-Vorarlberg, des NS.-Reichskriegerbundes, des NS.-Reichstreuebundes ehemaliger Berufssoldaten, der NS.-Kriegsopferversorgung und des Deutschen Roten Kreuzes zusammensetzten, hatten es bei der Vielzahl der Veranstaltungen, wie Standkonzerten, Filmvorführungen, Bunten Abend u. dgl. schon am Samstag, dem ersten Sammeltag, nicht schwer, sich günstige Plätze zu suchen, um ihre Sammelbüchsen auch rasch gefüllt zu erhalten [ ].

Mittags kam der zurzeit in Innsbruck weilende Reichsminister [Bernhard] Rust, geleitet von Gauleiter und Reichsstatthalter [Franz] Hofer, in den Hof der Klosterkaserne. Sie wurden am Tor der Kaserne vom Standortältesten, Generalleutnant Freiherr von Waldenfels, empfangen und an ihren Tisch geleitet, wo sie mitten unter dem Gedränge der Volksgenossen ihr mittägliches Eintopfgericht einnahmen. Anschließend wurden auch von ihnen die Kaserne und das lebendige Treiben zum "Tag der Wehrmacht" in allen Einzelheiten besichtigt.

Innsbrucker Nachrichten vom 24. 3. 1941, S. 3


Das Gedränge setzte sich vom Hofe überall in den weiträumigen Kasernenanlagen fort. Jedermann hatte Gelegenheit zu sehen, wie unsere Soldaten wohnen. Gar mancher Wehrmacht[s]angehörige konnte da seinem Mädel seine Stube zeigen und es gleich anschließend zum Tanz in der zur Bar ausgestalteten Kantine bitten und zu einem echten Schwarzen einladen, anschließend auch noch zum Mitmachen bei den zahlreichen Belustigungen anregen [ ].

Richtige Tafelmusik vertrieb auch die Zeit des Wartens und Anstellens bei der Tellerausgabe und vor den Gulaschkanonen, man konnte ja zwischendurch ein anderes Familienmitglied um einen zischenden oder guten Tropfen an die Schank schicken. Das markenfreie Essen stand in seiner Güte dem der Vorjahre natürlich in nichts nach: Das Gulasch zerfloß nur so am Gaumen, die Kinder wollten immer mehr von der guten Erbswurstsuppe haben und die eingelegten Würstel waren von erstaunlicher Größe [ ].

Es gehört für den Gau Tirol-Vorarlberg nun schon zur Überlieferung, bei jeder Reichsstraßensammlung zugunsten des Winterhilfswerkes mit dem Ergebnis eine der besten Stellungen unter den Gauen des Großdeutschen Reiches einzunehmen. Wenn das schon bei allen anderen Sammlungen gelungen ist, wie sollte es diesmal bei der geradezu sprichwörtlichen Opferfreudigkeit der Bevölkerung unseres Gaues wovon sich ja jeder an berufenster Stelle überzeugen konnte anders gewesen sein?

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1941, 24. März Innsbruck

Zeitungsbericht über das Wunschkonzert zum "Tag der Wehrmacht" am 22. 3. 1941

"Musikkorps unserer Gebirgsjäger" spielt "ausgezeichnet"
Im Wunschkonzert am 22. März "höchster Erlös" für den "mit stürmischem Beifall aufgenommenen Kaiserjägermarsch"
"Lieblinge unseres Landestheaters" brachten "Sing- und Tanzduette aus älterem Operettengut"
Mitwirkend ferner: das Ballett des "Landestheaters", Schüler von Anton Nogler auf der Ziehharmonika, der "Gefreite Amareller" mit seiner Zither, eine "Wiener Schrammelmusik"
"Gesangsvorträge" der Gebirgsjäger, des Polizeichors und der Geschwister Buchberger
"Soldatenlieder" und das "Narvik-Lied" mit "stärkster Wirkung"


Zwei Abende zum "Tag der Wehrmacht"
Ein "Bunter Abend mit Wunschkonzert" im Stadtsaal
"Abend der Komiker" im Hotel "Maria Theresia"
In: Innsbrucker Nachrichten vom 24. März 1941, Seite 5
Signiert "E. Sp."

Ja, das war wirklich ein bunter Kranz bester Darbietungen, die im "Bunten Abend mit Wunschkonzert" am Samstag [22. 3. 1941] im Großen Stadtsaal geboten wurden. Doch beginnen wir von vorne. Am Anfang war die Stimmung. Vielleicht wie kaum bei einer anderen Veranstaltung dieses "Tages der Wehrmacht", schon gegeben durch die räumliche, festschmuckprangende Geschlossenheit, schlang sich von erster Minute an ein kameradschaftliches Band beschwingten Frohsinns um Soldaten und Bevölkerung, eines Frohsinns, der gerade dadurch so verbindend wirkte, da er trotz "Bar zum blutenden Herzen" im ersten Stock und allerlei Allotria zwischen Heiter und Ernst auf der Bühne jederzeit in Grenzen hielt, die uns der Ernst der Zeit an sich auferlegt, auch bei jenen Gelegenheiten, in denen die vorwiegend heitere Muse des Szepter schwingt, wie eben vorgestern abends.

Voran dem "unbekannten Meister der Regie" ein lautes Bravo! Da war alles drin, was auch Anspruchsvolleren diese vier Stunden wie im Höllentempo vergehen ließ. Einmal musikalisch, einmal heiter, einmal ernst, Bewegung und Stabiles, Witz und Humor, ein bißchen Sentimentalität, Komisches, die Groteske und die Krone: das Singen, das besonders in den Soldatenliedern und in den glücklichen Griffen in das Schatzkämmerlein besten heimatlichen Volksliedgutes Höhepunkte und stürmische Akklamation, ungestümes Verlangen nach Dreingabe erreichte.

Anfang, Schluß und zwischendurch Leitfaden durchs Ganze waren die zehn von einem Musikkorps unserer Gebirgsjäger ausgezeichnet zu Gehör gebrachten Musikstücke des Wunschkonzertes. Des Ansagers ausgetrocknete Kehle sprach sich förmlich vor jedem Stück heiser an der Spenderliste. Da fiel ein netter Batzen Geld für die gute Sache ab. Sehr gut so, war auch der Zweck des Tages. Den höchsten Erlös erzielte der mit stürmischem Beifall aufgenommene Kaiserjägermarsch [von Karl Mühlberger (1857-1944), Text "Wir Jager lassen schallen" zum Trio von Max Depolo, 1911].

Alle Mitwirkenden standen sichtlich unter dem Einfluß des hochgestiegenen Stimmungsbarometers, gaben ihr Bestes. Frl. Pokorny und Poldi Harlanns, zwei Lieblinge unseres Landestheaters, stiegen mit Feuereifer in die "Salzburger Nockerln" hinein und holten sich auch mit Sing- und Tanzduetten aus älterem Operettengut großen Beifall. Fräulein Pokorny "terremetete" mit viel Paprika und Pusztatemperament zum allgemeinen Gaudium dann noch solo! Wie reizend die zwei Trachtenkinder, Schüler [Anton] Noglers, die mit ihren Handharmonikas [Ziehharmonikas] erfreuten.

Eine stille Augenweide (auch für ältere Semester) das in duftigen Farben schillernde Ballett des Landestheaters, das allerdings durch die kleine Bühne an der Entfaltung etwas gehindert war. Die sehr guten Zithervorträge des Gefreiten Amareller wie auch die Wiener Schrammelmusik hätten vielleicht noch mehr Beifall und Aufmerksamkeit im ersten Teil des Programms gefunden.

Es ist keine Hintansetzung alles bisher Genannten, wenn wir feststellen, daß die freudigste Aufnahme den Gesangsvorträgen unserer Gebirgsjäger, des Polizeichores und der Geschwister Buchberger zuteil wurde. In fein abgewogener Stimmenharmonie, in der besonders die Bässe voll und schön klangen, bot der Soldatenchor eine gute Auslese unserer Soldatenlieder, wie einleitend den "Gebirgsjäger-Gruß" und "Schön ist"s bei den Soldaten ". Zugaben, immer wieder Zugaben forderten kategorisch die Kopf an Kopf gedrängt und auch den letzten Stuhl des Saales nicht freilassenden Zuhörer und Zuschauer, in deren Mitte der Standortälteste der Wehrmacht, Generalleutnant Freiherr von Waldenfels, und zahlreiche Ehrengäste aus Partei, Wehrmacht und Staat Platz genommen hatten. Also von den Zugaben sprachen wir: So gaben die Soldaten noch das "Narvik-Lied" ["Fern der Heimat übers weite Meer", Refrain: "Aus dem Steirerland und aus Tirol < > sind wir wohl"] zu Gehör, das wohl mit die stärkste Wirkung des Abends erzielte.

Wie köstlich der kleine Chor der Polizisten mit seiner klangschönen Wiedergabe der bestbekannten "Kasermandln", der "Dampfnudln" und Lachbombe über Lachbombe über die "Saumetten". Solch humoristische Explosivkraft steckte wohl nur noch in den "Zehn Marterln" ([von] Rudolf Greinz), von den Geschwistern Buchberger nicht nur stimmenschön, sondern auch mit bester mimischer Wirkung gebracht. Die drei Geschwister hatten auch mit anderem großen Anteil am Erfolg der abendlichen Buntheit.

Was ich eigentlich doch nicht sein möchte: ein gefeierter Filmliebling! Was hatten doch Viktor Stahl und Oskar Sima an diesem Abend schwerste "Handarbeit" zu leisten. Kaum war durch den vortrefflichen "Ansager vom Dienst" die Jagd auf Autogramme freigeblasen, fanden die beiden beliebten Schauspieler kaum mehr genug Atem, so waren sie ringsum belagert und "zärtlichst belächelt". Ja, das mag das einzige Angenehme dabei für sie gewesen sein, daß sich Beide haben jedenfalls richtiggehend im Schweiße ihres Angesichts zum Sammelbüchsenerfolg beigetragen.

Innsbrucker Nachrichten vom 24. 3. 1941, S. 5


Zuletzt soll auch dem Ansager, Unteroffizier Mair ein papierenes Denkmal gesetzt sein. Auf dem Programm stand zu lesen, dass er für die Lachmuskeln sorgen werde. Das hat er in seiner humortrockenen, ganz trefflichen Weise auch besorgt, wenn er über die Probleme des modernen Skilaufs humorte oder gar der Liebe heikle Saiten mit derbdeutlicher Hand anschlug. Förmlich Münchner "Platzl"-Erinnerungen [Erinnerungen an die Volkssängerbühne am Platzl in München] konnte Unteroffizier Mair wachrufen.

Und wer im großen Saale, dessen Stirnwand die Reichskriegsflagge schmückte, nicht mehr Platz gefunden, der fand schon "höherenorts" eine bleibsame Bleibe.

Alles in allem: Ein durchschlagender Erfolg in mehrfacher Hinsicht. Daß dabei die Sammelbüchsen pfropfvoll wurden, ist im Nachklang das Erfreulichste und nicht zuletzt Wichtigste.

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1941, 30. März Innsbruck
Innenstadt

Straßensammlung und Benefizveranstaltungen für das 2. Kriegs-WHW
Platzkonzerte des "Gaumusikzugs" und des "Gaumusikzugs des RAD" am Adolf-Hitler-Platz und in der Marien-Theresien-Straße

Die letzte Straßensammlung für das 2. Kriegs-WHW.
Blütensträuße in allen Straßen Platzkonzerte und Volksfest Die Männer der Deutschen Arbeitsfront füllten die Büchsen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 31. März 1941, Seite 5
Signiert "f."

Innsbruck, 30 März. Zum letzten Male in diesem Winterhalbjahre stand die Stadt im Zeichen der Sammlung für das 2. Kriegs-Winterhilfswerk des deutschen Volkes. Doch wer da etwa befürchtet hatte, es könnte sich eine leise Sammel- und Gebemüdigkeit in der Bevölkerung geltend machen, der sah sich schon in den ersten Sammelstunden froh enttäuscht. Es ist eben auch bei diesen Sammlungen für das Winterhilfswerk so, daß die Mitarbeit am erfolgreichen Werk nicht müde, sondern stärker und froher und zu noch intensiverer Leistung fähig macht. Und eine gute Leistung war es wieder, die Sammler der Deutschen Arbeitsfront wie Spender an diesem Wochenende boten. Da waren zunächst einmal die hübschen Abzeichen, die geradezu reißend abgingen, so daß in einzelnen Ortsgruppen trotz reichlicher Vorräte zu Aushilfen aller Art gegriffen werden mußte. Einzelne Sammler konnten schon am Samstagnachmittag mit der vollgefüllten Büchse, in die auch nicht ein Pfennig mehr hineingegangen wäre, auf der Ortsgruppe der NSV. [der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt] erscheinen, um sich nicht etwa nach erfüllter Pflicht über den Rest des Wochenendes auf die faule Haut zu legen o nein, sie nahmen eine neue Büchse und suchten auch diese zu füllen. Mit lachender Zustimmung wurden überall Volksgenossen begrüßt, die ihren Hut ringsum mit den bunten Blüten und grünen Blättern der Heilkräuter besteckt hatten und auf die dicken Büschel an manchen Rockkragen hätte sogar ein Senner beim Almabtrieb neidig werden können.

Sehr guten Zuspruch fanden, wie ja nicht anders zu erwarten war, die "Speisewagen" unserer Straßenbahn. Da stand mitten in der Maria-Theresien-Straße ein großer Wagen der Haller Linie, reich bekränzt und mit großen Schildern in seiner Sondermission gekennzeichnet, während ein zweiter Sonderwagen auf der Strecke der Einserlinie durch die Stadt fuhr. Belegte Brote, Bäckereien und Schnäpse lockten zu kurzer Imbißpause, bzw. war der Gedanke, die 20 Pfennig Fahrgeld einmal nicht für die eigene Bequemlichkeit, sondern gleichzeitig als weiteren kleinen Beitrag zu dem großen Werke auszugeben, Anreiz zu einer Spazierfahrt.

Wie immer bei Straßensammlungen, erfreuten der Gaumusikzug und der Gaumusikzug des Reichsarbeitsdienstes durch Platzkonzerte auf dem Adolf-Hitler-Platz und in der Maria-Theresien-Straße, unter deren zahlreichen Zuhörern die Sammler gebefreudige Stimmung vorfanden. Auf dem Leipziger Platz gab es ein kleines Volksfest. Es wurde zugunsten des Winterhilfswerkes fleißig geschossen oder nach vollen Weinflaschen und süßen Zuckerln geangelt. In den tollsten Sprüngen umgaukelte da der Ring an der langen Schnur den Hals verheißungsvoll versiegelter Flaschen, und gar mancher Volksgenosse, der schon den guten Tropfen förmlich auf der Zunge zu kosten meinte, musste mit trockener Kehle abziehen, während andere wieder das Glück bezwangen und mit ihrer "Beute" verschwanden.

Sonntag in den späten Nachmittagsstunden, als das fordernde Klappern der Büchsen in den Straßen immer mehr verstummte, setzte der Hochbetrieb in den NSV.-Ortsgruppen ein. Ein Sammler nach dem anderen brachte die schwere Büchse zurück und jeder wollte am liebsten gleich wissen, wie viel wohl drin wäre. Das war aber nicht so rasch festzustellen, obwohl eine ganze Reihe ehrenamtlicher Helfer an langen Tischen Münzen sortierte, zählte und die Summen aufschrieb. Feste Stoffsäcke nehmen dann die vielen Münzen auf, die am nächsten Tage in der Bank geprüft und nachgewogen werden. Es macht der Genauigkeit der Zähler alle Ehre, dass ihre Ziffern immer bis auf wenige Pfennig richtig sind.

Außer in der Gauhauptstadt fanden auch in zahlreichen Orten des Gaues WHW.-Veranstaltungen statt, bei denen der Eifer der Sammler und die Gebefreudigkeit der Bevölkerung einander nicht nachstanden. "Schaffende sammeln Schaffende geben", das war das Leitwort dieser letzten Reichssammlung für das 2. Kriegs-WHW., dessen Ergebnis in unserem Gau wieder von der tiefen Verbundenheit der Bevölkerung mit den Aufgaben der Zeit zeugen wird.

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1941, ab 13. Dezember Innsbruck

Ausstellungen zeigen weihnachtliche Werkarbeit der NS-Frauenschaft und der HJ
Die "Parole": "Wettrüsten für das Kriegs-Winterhilfswerk 1941/42"

Frauen und Hitler-Jugend schaffen Kinderfreuden
Ausstellung von Weihnachtsarbeiten der NS.-Frauenschaft
Werkarbeitsausstellung der HJ.
In: Innsbrucker Nachrichten vom 13. Dezember 1941, Seite 6
Signiert "G."

Innsbruck, 13. Dez[ember]. Seit heute ist in Innsbruck in einem Schaufenster des Neubaues neben dem Landhauserweiterungsbau eine Ausstellung von Weihnachtsarbeiten der NS.-Frauenschaft zu sehen.

Eine zweite ähnliche Ausstellung wird von der HJ. am Montag in der Museumstraße 21 (Ecke Straße der Sudetendeutschen) eröffnet. Es handelt sich dabei um eine Werkarbeitsausstellung, in der ein Teil der verschiedenartigen Geschenke gezeigt wird, welche von der Hitler-Jugend anläßlich des "Wettrüstens für das Kriegs-Winterhilfswerk 1941/42" hergestellt wurden.

Wohl in keinem Jahre seit der Heimkehr ins Reich ist in der NS-Frauenschaft soviel gearbeitet worden, wie in diesem dritten Kriegswinter. Es scheint manchmal, als ob die Mitarbeiterinnen in den Ortsgruppen und Kreisen ganz auf diese Arbeit abgestellt wären und nicht noch zuhause eine Familie hätten, für die sie ebenfalls in vermehrter Arbeit und Verantwortung stehen. In den Nähstuben der NS.-Frauenschaft hat sich seit vielen Wochen, gleich nach der Sommerruhepause die Arbeit zu Bergen gehäuft. Alte Sachen sind zu hunderten verarbeitet worden und neue schöne Dinge entstanden. Die Südtiroler Kinder, die das Weihnachtsfest noch nicht in eigener Wohnung feiern können und die Kinder der NSV.-Kindergärten sollen hauptsächlich damit beschenkt werden. Hemdchen, Höschen, Röckchen und Häubchen und viele andere warme, nützliche Sachen sind da zu sehen. Auch die Mütterheime werden ihren Anteil an der Säuglingswäsche haben.

Innsbrucker Nachrichten vom 13. 12. 1941, S. 6


Außer den Sachen aus den Nähstuben zeigt die Jugendgruppe der NS-Frauenschaft, was sie neben ihrem Beruf, in dem die Mädel alle stehen, an den langen Vorwinterabenden geschafft hat. Die Dienststelle der Gaujugendgruppenführerin hatte sich schon seit Wochen völlig in eine Werkstätte verwandelt, in der es eine Fülle schöner Sachen zu sehen gab. Alles, was in den Kreisen und Ortsgruppen fertig geworden war, sammelte sich hier an: Ausgesägtes Holzspielzeug, bunte Holztiere und Eisenbahnzüge, Bauklötze, Bauerndörfer und dann wieder Flechtarbeiten aus Türken- und Weizenstroh, wie Puppenwiegen, Strohmatten, Taschen und Hausschuhe und viele Bekleidungssachen für Kinder. Schöne Puppen, große und kleine, die vom ersten bis zum letzten Bestandteil aus altem Material selbst hergestellt und in schöne Trachten- und Dirndlkleider gesteckt worden sind, gleich ein ganzes Theater mit Kasperlköpfen aus Zeitungspapier, Baumschmuck aus Stroh und noch vielerlei andere Herrlichkeiten für Kinder sind da unter den fleißigen Händen der Jugendgruppenmädel entstanden.

Innsbrucker Nachrichten vom 13. 12. 1941, S. 6


Mit gleichem Eifer und gleichem Fleiß hat die Hitler-Jugend gearbeitet. In der Museumstraße 30 herrschte während der letzten Tage Hochbetrieb! Schachteln, große und kleine Körbe, ja sogar Kisten mit geheimnisvollem Inhalt wurden von Angehörigen der Hitler-Jugend herangeholt und wanderten in die Diensträume des Bannes und Untergaues Innsbruck-Stadt. Dort wurde ausgepackt und sortiert. In den Körben und Schachteln befanden sich nämlich Werkarbeiten, welche von den Jungen und Mädel in den letzten Monaten in gemeinsamer Arbeit angefertigt wurden. Puppenstuben, Näharbeiten, Holztiere und [Holz]-Figuren, Papparbeiten, Eisenbahnzüge, kleine Flugmaschinen und vieles andere lustige Spielzeug mischte sich in buntem Durcheinander, lag und stand herum.

Der Reichsjugendführer stellte nämlich den alljährlichen Einsatz der Hitler-Jugend mit Werkarbeiten und Näharbeiten des Bundes Deutscher Mädel unter die Parole "Wettrüsten für das Kriegs-Winterhilfswerk 1941/42". So gab es denn wirklich in allen Einheiten der Hitler-Jugend ein Wettnähen, -basteln, und -leimen. Ein Teil dieses Reichtums aus Holz und Pappe wird nunmehr im Rahmen einer Werkarbeitsausstellung in der Museumstraße zur Schau gestellt und wandert dann mit allen übrigen Arbeiten zur NS.-Volkswohlfahrt. Bei dieser Ausstellung wird ein kleines Eintrittsgeld von 20 Reichspfennig eingehoben, das einen zusätzlichen Reichtum für die roten Sammelbüchsen, die am 20. und 21. [Dezember] klappern, bedeutet.

Alle die vielen schönen Dinge, welche in den letzten Wochen und Monaten von den Frauen und von der Hitler-Jugend in emsiger Arbeit angefertigt wurden und von denn natürlich nur ein kleiner Teil in den beiden Ausstellungen gezeigt werden kann. sind als Weihnachtsgaben für die Kinder bestimmt. Die Partei hat umsichtig dafür gesorgt, dass auch im 3. Kriegsweihnachtsfest kein Kind ohne Geschenk bleibt.

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1941, 18. Dezember Kufstein
Egger-Saal

HJ veranstaltet "Bunten Abend" für das Kriegs-WHW
"Fröhlicher Gesang" der Jungmädel
"Entzückende Volkstänze" einer ARGE von "Glaube und Schönheit"
Klavierkonzert von Mozart mit dem "Bannorchester" unter Musikdirektor Fritz Bachler
Debüt des "prächtigen Musikzugs" der HJ unter Kapellmeister Cyrill Deutsch



Heitere Stunden bei der Hitler-Jugend
In: Tiroler Volksblatt vom 19. Dezember 1941, Seite 3
Signiert "G. B."

So viel Leben, Heiterkeit und jugendfrische Tatenfreude hat der Egger-Saal noch selten gesehen, wie am Donnerstag [18. 12. 1941] abend. Es ist schon so, wenn unsere Hitler-Jugend etwas in die Hand nimmt, dann klappt es. Darum waren auch die Stuhlreihen schon vor Beginn dieses vom Standort Kufstein der HJ. für das Kriegs-Winterhilfswerk veranstalteten "Bunten Abend" dicht besetzt. Gefolgschaftsführer Katschthaler konnte den Landrat des Kreises Kufstein Pg. Dr. Pflauder, zahlreiche Ehrengäste und die Elternschaft begrüßen, ehe er in knappen, humorgewürzten Worten den Zweck der fröhlichen Veranstaltung umriß. Gearbeitet haben sie, alle diese Jungen und Mädel aus den Reihen der HJ. und des BDM., und was sie erarbeitet, gebastelt und erlernt haben, werden sie euch jetzt zeigen so ungefähr sagte der Gefolgschaftsführer. Und dann ging es los, und in bunter Reihe folgte alsbald Schlag auf Schlag eine wohlgelungene Darbietung nach der anderen; es war wie bei einer richtigen Großveranstaltung mit Berufskünstlern, nur viel natürlicher, zwangloser und heiterer. Alles griff harmonisch ineinander, es gab zu hören und zu sehen die Fülle. Die Jungmädel erfreuten durch fröhlichen Gesang, der BDM. und eine Arbeitsgemeinschaft von "Glaube und Schönheit" zeigten sich bald in anmutigem Spiel mit Bällen, Reifen und Keulen, bald in entzückenden Volkstänzen, das Bannorchester trat unter der Stabführung seine Leiters Musikdirektor Fritz Bachler in Aktion und wartete mit der sehr achtbaren Wiedergabe eines Mozartschen Klavierkonzertes auf, und schließlich stellte sich sogar der prächtige Musikzug unserer Hitler-Jugend der bekanntlich der zweitbeste des ganzen Bereiches ist zum erstenmal der Oeffentlichkeit vor. Es ist uns eine Freude, feststellen zu können, daß das Debüt, verständnisvoll geleitet von Kapellmeister [Cyrill] Deutsch [(1892 Reichenau/Mähren Kufstein 1992)], zu einem vollen, allerseits mit großer Genugtuung aufgenommenen Erfolge wurde. Die Jungen spielten aber auch in der Kapelle wie im Bläserquartett wirklich prächtig. Für die Bewegung der Lachmuskeln sorgte Ingenieur Max de Polo [Depolo] (Innsbruck) durch den Vortrag vorzüglicher humoristischer Dichtungen, zum Teil aus der eigenen Feder, in reichlichem Maße. Eine besondere mit Begeisterung aufgenommene Ueberraschung bildete endlich die Versteigerung jener wunderhübschen Schaukelpferde, die die HJ. selber gebastelt hat. Für ihren Erwerb wurde hitzig gesteigert, und manches Pferdchen brachte recht achtbare Summen ein, ehe es endgültig an seinen glücklichen Besitzer überging. So fand dieser prächtige Bunte Abend, an dessen künstlerischem Gelingen Direktor [Fritz] Bachler und Kapellmeister [Cyrill] Deutsch und an dessen regiemäßiger Abwicklung Kreisamtsleiter Lerch maßgebenden Anteil hatten, zuletzt noch einen Ausklang, mit dem auch das Kriegs-WHW. voll und ganz zufrieden sein wird.

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1941, 20./21. Dezember Innsbruck, Solbad Hall

Reichsstraßensammlung der HJ zusammen mit NS-Lehrerbund und DRK

Samstag, 20. Dezember
Innsbruck
, Außenbezirke der Stadt: nachmittags "Standkonzerte" der Spieleinheiten der HJ
Innsbruck
, Maria-Theresien-Straße: 16 Uhr "großes Platzkonzert"
Innsbruck
, Großer Stadtsaal: 20 Uhr "Wunschkonzert"
Solbad Hall
, Stadtsaal: 20 Uhr "Wunschkonzert"

Sonntag, 21. Dezember
Innsbruck
, Maria-Theresien-Straße: vormittags "großes Platzkonzert aller Spieleinheiten der Innsbrucker HJ"

Innsbrucker Nachrichten vom 20. Dezember 1941, Seite 5

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1942, 2. Januar Kufstein

NSDAP-Ortsgruppen veranstalten Wunschkonzert als Auftakt zur Straßensammlung für das Kriegs-WHW
"Namhafte Beträge für die einzelnen Musikstücke geopfert"
"Kapellen" unter Kapellmeister Cyrill Deutsch geben ihr Bestes
"Gauleiter-Hofer-Marsch" von Sepp Tanzer erzielt RM 7.200,-


Wunschkonzert
In: Tiroler Volksblatt vom 5. Jänner 1942, Seite 3

Am 2. Jänner 1942 veranstalteten die beiden Kufsteiner Ortsgruppen der NSDAP. ein wohlgelungenes Wunschkonzert als Einleitung für die gaueigene Straßensammlung. Der Ortsgruppenleiter Dr. Dillersberger konnte zahlreiche Offiziere und Soldaten des hiesigen Standortes sowie viele Betriebsführer samt ihrer Gefolgschaft begrüßen. Eine harmonische Stimmung beherrschte den Abend, alle Anwesenden hatten nur ein Ziel im Auge: das Ergebnis für das Kriegs-Winterhilfswerk möglichst gut zu gestalten. Besonders hervorzuheben ist die Gebefreudigkeit der Offiziere und Soldaten unseres Standortes, die neben Fronturlaubern namhafte Beträge für die einzelnen Musikstücke geopfert haben.

Die unter der Leitung von Kapellmeister Cyrill Deutsch spielenden Kapellen gaben ihr alles, um den Besuchern des Wunschkonzertes einige frohe Stunden zu ermöglichen. Einzelne Musikstücke wiesen ein besonders gutes Ergebnis auf, so erzielte der Gauleiter-Hofer-Marsch die stattliche Summe von RM. [Reichsmark] 7200,-.

Um Mitternacht wurde das Wunschkonzert beendet, der Ortsgruppenleiter sprach allen Besuchern für ihre Gebefreudigkeit den herzlichsten Dank aus und gab das Endergebnis mit RM. 20.000,- bekannt, was mit großer Begeisterung zur Kenntnis genommen wurde.



Der Gauleiter-Hofer-Marsch:

Komponiert 1938 von Sepp Tanzer (1907 Matrei am Brenner Kramsach 1983), dem Leiter des Gaumusikzugs der NSDAP Tirol-Vorarlberg (bzw. der Wiltener (Stadt-) Musikkapelle, so der Name des Ensembles vor und nach dem Dritten Reich).

Uraufgeführt vom "Gaumusikzug" unter Leitung des Komponisten im Hof des Landhauses, bei der Baustelle zu dessen Erweiterung, am Samstag, 26. November 1938 anlässlich des Geburtstags von Gauleiter Franz Hofer am Sonntag, 27. November.

(Vgl. den Artikel Zum Geburtstag des Gauleiters. Erstaufführung des "Gauleiter-Hofer-Marsches", in: Deutsche Volkszeitung vom 29. November 1938, S. 7. In den Innsbrucker Nachrichten vom 4. Juli 1939, Seite 4, wird kurz mitgeteilt, dass der von Sepp Tanzer "zu Ehren unseres Gauleiters komponierte" Marsch "soeben erschien", ohne Angabe des Erscheinungsortes. Es muss also bereits vor der 1943 bei Johann Groß in Innsbruck publizierten Ausgabe ein Druck existieren; möglicherweise ebenso bei Groß, dann wahrscheinlich ohne Verlagsnummer.)

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1942, 14./15. Februar Innsbruck
Innenstadt

Zum "Tag der Deutschen Polizei" Standkonzerte
Die Polizeikapelle "im Einsatz", daher spielt der "Gaumusikzug des RAD"

Der Tag der Deutschen Polizei
Zahlreiche Veranstaltungen am Wochenende zu Gunsten des Kriegs-Winterhilfswerkes
In: Innsbrucker Nachrichten vom 10. Februar 1942, Seite 3

[ ] Für den Tag der Deutschen Polizei ist eine Reihe von Veranstaltungen vorgesehen. Wenngleich sie der Zeit entsprechend einfacher gehalten sind als in den Vorjahren, wurden sie doch liebevollst vorbereitet und harren nun des Zuspruchs aller [ ].

Da die Polizeikapelle zurzeit im Einsatz steht, wird der Gaumusikzug des Reichsarbeitsdienstes in kameradschaftlicher Weise mit Standkonzerten aushelfen. Sie finden am Samstag [14. 2. 1942] von 15 bis 16 Uhr und am Sonntag [15. 2. 1942] von 11 bis 12 Uhr in der Maria-Theresien-Straße und am Sonntag von 15 bis 16 Uhr am Adolf-Hitler-Platz statt.

Schießen ist Volkssport! Innsbrucker, zeigt eure Treffsicherheit am Bismarckplatz oder am Burggraben auf den Kleinkaliberschießständen!

[ ] Hübsche Märchenfilme für kleine und größere Kinder werden im Festsaal der Schutzpolizeikaserne, Straße der Sudetendeutschen, vorgeführt. Spielzeiten sind: Samstag um 14, 16 und 18 Uhr, Sonntag um 10, 14 und 16 Uhr. Eintrittspreise einheitlich 20 R[eichs]pf[ennig].

[ ] Viele Volksgenossen haben sicherlich noch nie die Leistungen unserer Feuerwehr bei einem Großbrand so recht aus allernächster Nähe beobachten können. Eine Angriffsübung am Samstag um 15.45 Uhr in der Maria-Theresien-Straße und eine Schaumlöschübung an einem brennenden Lastkraftwagen am Sonntag um 11.15 Uhr, ebenfalls in der Maria-Theresien-Straße, werden Gelegenheit bieten, diese bewährte Einsatztruppe an der Arbeit zu sehen.

Den Abschluß des Tages der Deutschen Polizei bildet der Bunte Abend am Sonntag, den 15. Februar, um 19.30 Uhr im Großen Stadtsaal. Wer vieles bringt, bringt jedem etwas. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Für Humor und gute Laune ist jedenfalls bestens vorgesorgt. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Eintrittskarten zu dem Unterhaltungsabend bereits bis auf einen kleinen Rest vergriffen [ ].

Zum Schluß noch ein Wort zur Straßensammlung selbst: Die Polizei und die ihr helfenden Organisationen werden an beiden Tagen fleißig die Opferbüchsen schwingen. Die Höhe eurer Spenden mag beweisen, dass ihr die Polizei als das anerkennt, was sie euch sein will: Freund und Helfer des Volkes im wahrsten Sinne des Wortes!

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1942, 28./29. März Innsbruck, Rum, Schwaz, Gau Tirol-Vorarlberg

"Tag der Wehrmacht"
In den Kasernen "musikalische Vorführungen" für die Besucher
"Bunter Abend" mit Wunschkonzert im Großen Stadtsaal
"Zahlreiche Standkonzerte"
Lichtbildervortrag im Musikvereinssaal

Der Tag der Wehrmacht in Innsbruck
"Bunter Abend" mit Wunschkonzert am Samstag
Reiche Veranstaltungsfolge in den Kasernen am Sonntag
In: Innsbrucker Nachrichten vom 25. März 1942, Seite 3

Innsbruck, 24. März. Am Tag der Wehrmacht bieten unsere Soldaten wieder eine Fülle von Veranstaltungen, die auch in diesem Jahre wieder dem stärksten Interesse der Bevölkerung begegnen werden. Dieser Tag ist ja wie kaum ein anderer geeignet, die wirkliche und lebendige Verbundenheit der Heimat mit unseren Soldaten deutlich erkennbar zum Ausdruck zu bringen. In allen Standorten Großdeutschlands werden am Samstag [28. März] und Sonntag [29. März] Millionen Deutsche, vor allem unsere Jugend, in die Kasernen strömen, um Gäste unserer Soldaten zu sein.

Auch den Innsbruckern bietet sich Gelegenheit, Kasernenluft zu atmen. Die Klosterkaserne, die Conradkaserne und das Lager
Rum stehen den Besuchern von 9 Uhr vormittags bis 18 Uhr offen. Während dieser Zeit werden unsere Soldaten fortlaufend ihre Gäste mit militärischen und musikalischen Vorführungen unterhalten. den Besuchern wird auch in diesem Jahre wieder Gelegenheit geboten, unter fachkundiger Führung Unterkünfte u. dgl. zu besichtigen. Für die Jugend werden auf dem Kasernenhof wieder die Pferde gesattelt Als seltene Freude wird gerade das Reiten von der Jugend wieder besonders begrüßt werden.

Innsbrucker Nachrichten vom 30. 3. 1942, S. 3


[Fortsetzung Innsbrucker Nachrichten vom 25. März 1942:]
Zahlreiche andere Belustigungen werden für die Unterhaltung der vielen Gäste Sorge tragen.

Am Sonntag wird in der Klosterkaserne, in der Conradkaserne und im Lager Rum ab 12 Uhr Mittag ein öffentliches Eintopfessen verabreicht. Für 50 Pfennig erhalten die Besucher ein markenfreies, schmackhaftes Mittagessen. Wie wir hören, gibt es Gulasch und Würstchen. Auch diese "Attraktion" wird zweifellos viel Anklang finden.

Am Samstag um 17 Uhr und am Sonntag um 20 Uhr hält im Rahmen des Tages der Wehrmacht der Obergefreite Hans Guggenberger im Musikvereinssaal einen Farbenlichtbildervortrag "Als Gebirgsjäger im Lande der Mitternachtsonne". Karten zu diesem interessanten Vortrag sind im Vorverkauf in der K[raft] d[urch] F[reude]-Dienststelle, Museumstraße, erhältlich. Am Samstag, um 20 Uhr, beginnt dann im Großen Stadtsaal der "Bunte Abend", verbunden mit einem großen Wunschkonzert.

Zahlreiche Standkonzerte werden am Samstag und Sonntag die Sammeltätigkeit unterstützen.

Wie immer, wird auch in diesem Jahre der Tag der Wehrmacht für das Winterhilfswerk einen vollen Erfolg bedeuten. Die Gefolgschaften der Wehrmacht, der NS.-Reichskriegerbund und der Standschützenverband Tirol-Vorarlberg, der NS.-Reichstreubund ehemaliger Berufssoldaten und die Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes werden mit den Sammelbüchsen die Heimat an ihre selbstverständliche Verpflichtung mahnen.

In
Schwaz werden die gebefreudigen Volksgenossen Gelegenheit haben, die verschiedensten Einrichtungen, Kampfmittel und Waffen kennenzulernen, bzw. selbst zu bedienen. Auf mehreren Schießplätzen ist den Schützen Gelegenheit geboten, ihr Können zu zeigen. Die Sportler werden als Zuseher bei einem Handballwettkampf auf ihre Rechnung kommen. Die größte Anziehungskraft für die Jugend dürften wohl das Reiten auf Gebirgspferden, Fahren in Karret[t]en u dgl. und die Sturmboote und Fähren auf dem Inn haben. Im Hotel "Post" findet gleichzeitig eine Ausstellung von Photos und Bildern aus der Front und vom Einsatz statt. Kameradschaftsabende am Samstag und Sonntag sorgen für den Kontakt zwischen Wehrmacht und Zivilbevölkerung.

In allen mit Truppen belegten Orten des Gaues finden Eintopfessen; Kameradschaftsabende oder Standkonzerte und ähnliche Gemeinschaftsveranstaltungen der Wehrmacht statt.

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1942, 28. März Innsbruck
Stadtsaal

Zum "Tag der Wehrmacht": Wunschkonzert
"Ein Musikkorps der Wehrmacht brachte die schönen alten Märsche"

Vom Landestheater:
das "Solotänzerpaar Gerti Simpl-Egger" mit "prächtigen Tanzvorführungen" sowie "Edith Boewer und Poldi Harlanns mit Duetten aus beliebten Operetten"

"Der Chor der Polizeisänger [ ] wieder mit den beliebten, gaugeborenen Liedern"

"Reicher Beifall" für den "Einakter Wehrmeldeamt Pompej [ ] ein vertonter Scherz von Hubert Rück, musikalische Bearbeitung von Sebald Randl"


Der "Bunte Abend" mit Wunschkonzert
In: Innsbrucker Nachrichten vom 30. März 1942, Seite 3 f.
Von Heinz Cornel Pfeifer

Eine Veranstaltung, wie man sie so wohlgelungen, stimmungsfroh und abgerundet selten erleben kann, war der "Bunte Abend" mit Wunschkonzert am Samstag im Stadtsaal. Freilich wurde auch sowohl von der geschätzten Gastgeberin, der Wehrmacht, als auch von den Künstlern und den zahlreichen Helfern und Helferinnen, die sich dieser schönen Aufgabe freiwillig zur Verfügung gestellt hatten, alles getan, diesen Abend zum erfolgreichsten zu gestalten.

Außer dem Standortältesten Generalleutnant Freiherr von Waldenfels und dem zahlreichen Offizierkorps waren Kreisleiter Dr. Primbs und andere führende Persönlichkeiten aus Partei, Staat und Stadt anwesend. Ein Musikkorps der Wehrmacht brachte die schönen alten Märsche in vollendetem Vortrag zu Gehör, die bei der Versteigerung ganz bedeutende Summen einbrachten. Die Ansage lag in den bewährten Händen besser gesagt, im tüchtigen Mundwerk Herrn Nagys vom Tiroler Landestheater, der mit Witz und Humor die verbindenden Worte zu den einzelnen Darbietungen sprach. Vom Landestheater trat außerdem noch das Solotänzerpaar Gerti Simpl-Egger auf, das trotz der schwierigen Bühnenverhältnisse prächtige Tanzvorführungen zeigte, weiter Edith Boewer und Poldi Harlanns mit Duetten aus beliebten Operetten und Othmar Fabro mit heiteren Vorträgen. Alle konnten wohlverdienten und stürmischen Beifall einheimsen. Der Chor der Polizeisänger, Tiroler, die sich schon weit über die Grenzen ihrer engeren Heimat Ruf und Ansehen erworben haben, wartete wieder mit den beliebten, gaugeborenen Liedern auf und durften zahlreiche Hervorrufe quittieren. Eine besondere Nummer, geradezu erschütternd in ihrer Komik und voll urwüchsigen, schlagkräftigen Witzes bot Alois Mair, ein Amateur, der das Zeug zu einem Komiker besten Formats an sich hat. Die Innsbrucker werden bald Gelegenheit haben, ihn auf der heimischen Breinößlbühne zu erleben, die damit eine wertvolle Erwerbung machen wird und wo der richtige Boden zur Entfaltung seines Könnens ist.

Den Vogel schoß aber wohl der Einakter "Wehrmeldeamt Pompej" ab, ein vertonter Scherz von Hubert Rück, musikalische Bearbeitung von Sebald Randl. Vor stilgerechten Kulissen spielte eine Handlung voll köstlicher Einfälle, geschliffener Ironie und beißender Satire, die Parallelen zwischen Altertum und Jetztzeit zog und den Witz wie wirbelnde Bälle tanzen, den Humor wie Raketen steigen ließ. Unteroffizier Rück als Pförtner Filuzius, Herr Hornsteiner als Putzfrau Paphnutia, Dr. Peterlunger als Legionär und Helene Salchner als schöne Helena, übrigens alle Angehörige des Wehrmeldeamtes Innsbruck, boten eine Glanzleistung und riefen Stürme von Heiterkeit hervor. Verfasser und Darsteller konnten sich in [den?] reichen Beifall und Anerkennung teilen.

Eine besondere Ueberraschung gab es noch durch die Versteigerung begehrter, weil außerordentlich rarer Schätze. Bald war ein fröhliches Bieten in Gang, nette runde Sümmchen flossen wieder dem guten Zweck zu, und die glücklichen Gewinner hatten diesmal wirklich "alle Hände voll" zu tun, die Dinge heimzubringen. Den Geschenkkorb gewann übrigens unser Ritterkreuzträger Unteroffizier Helmut Valtiner, was vom brechend vollen Saal mit rauschendem Beifall bedacht wurde.

Aber auch sonst gab es außergewöhnliche Dinge bei der großzügigen Gastgeberin "Wehrmacht" zu erstehen. Ein ungemein reichhaltiger Glückstopf mit mancherlei Seltenheiten lockte zum Kauf von Losen und erfreute sich lebhaften Andrangs, in den Nebenräumen gab es Dinge, die die vielen Besucher wie der Honig die Wespen anzogen, die aber auch und das war der Zweck der Uebung der Endsumme des an das Kriegswinterhilfswerk abzuführenden Betrages jene plastische Rundung gab, wie sie dem Großerfolg dieses Abends zukam.

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1942, 29. März Innsbruck

Zum "Tag der Wehrmacht":
"Klingende Musik der Wehrmacht- und Standschützenkapellen"

Am Tag der Wehrmacht:
Zehntausende strömten in die Kasernen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 30. März 1942, Seite 3 f.
Signiert "E. Sp."

[ ] Es mag vielleicht etwas abgedroschen klingen, zu sagen: Unsere Stadt stand gestern [am Sonntag, 29. 3. 1942] im Zeichen [!]. Aber es war wirklich so. Klingende Musik der Wehrmacht- und Standschützenkapellen, Pferdegetrampel, Reiter, dampfende Feldküchen mit blütenweiß angezogenen Truppenköchen, geschmückte Zweispänner mit feisten Rappen und Bräunln im glänzenden Zuggeschirr, am hohen Bock schmucke Gebirgsjäger, im "feudalen Fond" lustige Kinderstimmen, von den an der reinen Kinderfreude teilnehmenden, schmunzelnden Eltern sorgsam vorm Herausfallen behütet, Menschenmauern an der Straße da und dort, das ungewohnte Bild beschauend, dazwischen das vertraute Büchsenklappern der zahllosen "WHW.-Stoßtrupps" das war der sonntägige Vormittag.

Innsbrucker Nachrichten vom 30. 3. 1942, S. 3

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1942, 29. März Wattens

Zum "Tag der Wehrmacht"
11-12 Uhr, Kirchplatz: Konzert der "Standschützenkapelle Rettenberg, Wattens"
Ab 13 Uhr, Turnhalle: "Bunte Veranstaltung"
mit "Vorführungen der Standschützenkapelle Rettenberg", einem "Wunschkonzert" und der "Sängergruppe Berchtold"

Innsbrucker Nachrichten vom 26. März 1942, Seite 3

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1942, 28./29. März Innsbruck, Solbad Hall, Wattens, "Standorte" wie "Thaur, Imst usw."

Zum "Tag der Wehrmacht":
"Ueberall werden die Soldaten ihre Gäste mit militärischen und musikalischen Vorführungen [ ] unterhalten"


Samstag, 28. März
Innsbruck, Stadtsaal: "Bunter Abend" mit Wunschkonzert
Unter den Mitwirkenden: "Ein Wehrmachtmusikkorps", "vom Landestheater die Damen Boewer und Koller", ferner die "Herren Fabro, Harlan[n]s und Nagy", das "Solotänzerpaar Simpl-Eger" und die "beliebten Innsbrucker Polizeisänger"

Sonntag, 29. März
Innsbruck, Klosterkaserne, nachmittags: "Vorführungen von Volkstänzen durch die Hitler-Jugend und Konzert der Regimentsmusik", "Roulettespiel bei Musik" und das "Höttinger Peterlspiel"
Innsbruck, Saggenkaserne
, nachmittags: "Fronttheater mit Musik"
Solbad Hall, Oberer Stadtplatz, vormittags: "Standkonzert"
Wattens, Kirchplatz
, 11-12 Uhr: "Konzert"


Wir besuchen unsere Soldaten!
Reiche Veranstaltungsfolge zum Tag der Wehrmacht in den Standorten
In: Innsbrucker Nachrichten vom 28. März 1942, Seite 5

Innsbruck, 28. März. Der Tag der Wehrmacht wird auch diesmal wieder in der Gauhauptstadt wie auch in allen übrigen Standorten unseres Gaues durch einen Massenbesuch der von unseren Soldaten vorbereiteten Veranstaltungen die enge Verbundenheit der Heimat mit unserer Wehrmacht zum Ausdruck bringen. Wir haben über die reiche Veranstaltungsfolge zu diesem Tage bereits mehrmals ausführlich berichtet und wiederholen nun zusammenfassend die wichtigsten Veranstaltungen.

In
Innsbruck findet am Samstag nach zahlreichen Standkonzerten am Abend im Stadtsaal ein "Bunter Abend" mit Wunschkonzert statt. Es wirken dabei ein Wehrmachtmusikkorps, vom Tiroler Landestheater die Damen Boewer und Koler, die Herren Fabro, Harlans und Nagy, das Solotänzerpaar Simpl-Eger, weiter eine Künstlergruppe des Wehrmeldeamtes Innsbruck, die belebten Innsbrucker Polizeisänger, der Komiker Maier usw. Ein reichhaltiger Glückstopf, und eine weitere, besonders große Ueberraschung werden den in seiner Folge wirklich bunten und vielfältigen Abend auszeichnen. Für die "müde Gewordenen" stehen um 1 Uhr nachts am Burggraben "Sonderzüge" der Straßenbahnlinien 1 und 3 bereit. Am Samstag um 17 Uhr und am Sonntag um 20 Uhr hält der Obergefreite Guggenberger im Musikvereinssaal einen Farblichtbildervortrag aus dem Lande der Mitternacht[s]sonne.

Der große Tag ist der Sonntag. In Innsbruck stehen von 9 Uhr vormittags bis 18 Uhr die Tore der Conradkaserne und des Lagers
Rum für den allgemeinen Besuch offen, wogegen die Koster- und Saggenkaserne ihre Pforten erst mittags Schlag 12 Uhr öffnen werden. Ab 11.30 Uhr nimmt in der Maria-Theresien-Straße eine Propagandafahrt der Feldküchen durch die Straßen der Stadt ihren sicherlich viel beachteten Ausgang. Um 12 Uhr mittags wird überall für 50 Pfennig ein schmackhaftes, noch dazu markenfreies Eintopfessen (Gulasch und Würstchen) verabreicht. Ueberall werden die Soldaten ihre Gäste mit militärischen und musikalischen Vorführungen, aber auch mit allerlei Belustigungen unterhalten.

Im großen Hof der Klosterkaserne lautet das Programm von 12 Uhr mittags bis 18 Uhr: Reiten für Erwachsene und Kinder, Bolzenschießen, Kleinkaliber- und MG. [Maschinengewehr]-Schießen, Schießen der Panzerabwehr, Kinderschaukel, Wunderkammer, Standesamt, Versteigerung von Bonbonständen. Für die Durstigen gibt es Kaffee, Bier, Wein und Schnaps. In den Pausen Vorführungen von Volkstänzen durch die Hitler-Jugend und Konzert der Regimentsmusik. In der Klosterkaserne selbst ist eine Weinstube mit Roulettespiel bei Musik eingerichtet, weiter gibt es hier Filmvorführungen, Kabarett und das lustige Höttinger Peterlspiel zu sehen. Auch im Hof der Saggenkaserne erfolgt Ausschank von Kaffee, Bier, Wein und Schnaps in einem Zelt, sogar ein Fronttheater mit Musik wird hier für Unterhaltung sorgen. In der Reitschule der Saggenkaserne können die Schützen ihre Kunst erproben. Zum besonderen Gaudium der Kinder startet in der Kaiserjägerstraße ein Kutsche[n]fahren durch die Stadt.

Im Falle schlechter Witterung werden das Eintopfessen sowie auch die Vorführungen und Belustigungen vom Freien in die geschlossenen Räume verlegt. Das Reiten findet in solchem Falle in der Reithalle statt. In der Conradkaserne gibt es neben "Panzerkrieg" auch einen reichhaltigen Glückstopf, dessen Gewinne aus vielen hundert gediegenen Bastelarbeiten bestehen. Beinahe hätten wir übersehen, daß für die Klosterkaserne auch eine Besichtigung der Unterkünfte und Stallungen sowie eine Waffenschau des Bataillons vorgesehen sind.

In
Solbad Hall gibt es Sonntag [29. März] vormittag am Oberen Stadtplatz ein Standkonzert zu hören, dem das Eintopfessen als erwünschte "Begleitung" beigefügt ist. Mit einem besonders reichhaltigen Programm wartet das Lager Eichat auf, wie Scharfschießen mit Gewehr und Maschinengewehr, Stoßtruppunternehmung mit scharfer Bunkersprengung, Reiten, Kino usw. Auch hier wie überall Eintopf, außerdem Bier, Kuchen usw. Am Schießplatz Thaurer Mure beginnt am Sonntag 14 Uhr ein öffentliches Scharfschießen. Ab Hall ist hiefür ein Fuhrwerkspendelverkehr eingeschaltet.

Der Gebirgstruppenübungsplatz Wattener Lizum hat sich auf diesen Tag ebenfalls bestens vorbereitet. Neben einer Besichtigung der Fohlenaufzucht im Anwesen Barteler-Bauer am Samstag um 14 Uhr, zu dem ebenfalls ein Pendelverkehr von Fritzens nach
Wattens eingeführt ist, finden am gleichen Tage von 13 bis 18 Uhr verschiedene Veranstaltungen (Plutokraten-Halle usw.) statt. Am Sonntag von 8 bis 13 Uhr wieder Fohlenbesichtigung, von 11 bis 12 Uhr Konzert am Kirchplatz, ab 11.30 Uhr Eintopfessen, ab 13 Uhr eine bunte Veranstaltung in der Turnhalle mit reichhaltigem Programm. Für das leibliche Wohl ist auch hier bestens Sorge getragen.

In
Schwaz gibt es Gelegenheit, die verschiedensten Kampfmittel kennenzulernen und sogar selbst zu bedienen. Besonderem Interesse dürften die Vorführungen mit Sturmbooten und Fähren auf dem Inn, das Reiten auf Gebirgspferden, Karrettenfahren usw. begegnen.

Auch in allen übrigen mit Truppen belegten Standorten des Gaues, u. a. in
Thaur, Imst usw., finden Eintopfessen, Kameradschaftsabende oder Standkonzerte, Vorführungen und Belustigungen oder sonstige Gemeinschaftsveranstaltungen der Wehrmacht statt.

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1942, 19./20. Dezember Innsbruck
Adolf-Hitler-Platz und Innenstadt

HJ unterstützt Kriegs-WHW: "Weihnachtsmarkt", Straßensammlung und Musik
An wechselnden Plätzen: Gesang der "Jungmädel" und "BDM-Singschar"
Spiel von HJ-Fanfarenzug und "Musikzug des Bannes Kufstein"

Hitlerjugend im Einsatz für das Kriegs-Winterhilfswerk
In: Tiroler Volksblatt vom 18. Dezember 1942, Seite 3
Signiert "G. K."

Haben Sie schon ein Spielzeug zum Weihnachtsfest für Ihre Kinder? Noch nicht? Dann aber schnell zum Weihnachtsmarkt der Hitler-Jugend. Morgen, am Samstag, den 19. Dezember, um 10 Uhr vormittag eröffnen unsere Jungmädel und Pimpfe den Weihnachtsmarkt der Hitler-Jugend. Hier bietet sich allen Eltern die Gelegenheit, gegen eine Spende für das Kriegs-WHW. und gegen Vorweis der Kleinkinderkarte ein schönes Spielzeug zu kaufen. Also vergessen Sie nicht, morgen, 10 Uhr vormittags, Weihnachtsmarkt der Hitler-Jugend am Adolf-Hitler-Platz. Zugleich erinnern wir an die Reichsstraßensammlung der Hitler-Jugend am 19. und 20. Dezember 1942. Diese beiden Tage bringen gleichzeitig für unsere Sing- und Spielschar-Einheiten einen Großeinsatz. An allen Plätzen und Straßen werden Mädel und Jungen durch Gesang und Spiel die Reichsstraßensammlung unterstützen. Besuchen Sie also diese Veranstaltungen unserer Sing- und Spiel-Einheiten und verbinden Sie damit Ihre Spende für das Kriegs-WHW.

Mädel und Jungen spielen und singen am Tage der Reichsstraßensammlung am Samstag, den 19. Dezember 1942: Um 10 Uhr singen die Jungmädel am Adolf-Hitler-Platz, um 11 Uhr am Bahnhofplatz, um 11.30 Uhr vor dem Kaufhaus Eder. Um 15 Uhr spielt unser FZ. [Fanfarenzug] auf dem Adolf-Hitler-Platz, um 15.30 Uhr vor dem Kaufhaus Eder, um 16 Uhr auf dem Platz der SA. (Forstamt), um 16.30 Uhr auf dem Bahnhofplatz.

Sonntag, den 20. Dezember 1942: Um 10 Uhr spielt der Musikzug des Bannes Kufstein am Adolf-Hitler-Platz, die BDM.-Singschar singt am Bahnhofplatz, um 10.30 Uhr spielt der Musikzug auf dem Bahnhofplatz, die BDM.-Singschar singt am Adolf-Hitler-Platz, um 11 Uhr spielt der FZ. am Bahnhofplatz, um 11.30 Uhr sing die BDM.-Singschar vor dem Kaufhaus Eder und der FZ. spielt auf dem Platz der SA (Forstamt), um 12 Uhr Spiel des Fanfaren-Zuges auf dem Adolf-Hitler-Platz.

Zugleich findet am Sonntag, den 20. Dezember 1942, in der Zeit von 9.00-12.00 Uhr ein Spielzeugverkauf im Schuhgeschäft Hofbauer, Kinkstraße 12, statt.

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1943, Januar Innsbruck

Sonderverkauf von Liederheften zugunsten des Winterhilfswerks
Volkstrachten und Volkslieder der Heimat
Gaueigene Straßensammlung am Samstag und Sonntag
In: Innsbrucker Nachrichten vom 15. Jänner 1943, S. 3

Innsbruck, 14. Jänner. Am kommenden Samstag und Sonntag hat der Gau Tirol-Vorarlberg bei der gaueigenen Straßensammlung eine besondere, alljährlich nur einmal wiederkehrende Gelegenheit, seine Hilfsbereitschaft zur Mitwirkung am Kriegs-Winterhilfswerk des deutschen Volkes eindrucksvoll unter Beweis zu stellen.

An den weltweiten Fronten dieses Krieges verfolgen unsere Soldaten die Ergebnisse der Sammlungen im Kriegs-Winterhilfswerk mit wacher Aufmerksamkeit, denn die Erfolge der Heimat bei diesen Sammlungen bilden einen untrüglichen Maßstab für ihre Haltung und ihre Bereitschaft, zum Siege beizutragen. Unsere Kämpfer an der Front kennen aber auch die Zweckbestimmung der Mittel, die bei den Sammlungen aufgebracht werden; jetzt im Kriege kann dieser Zweck in erster Linie nur der sein, unseren Soldaten einen Teil ihrer Sorgen abzunehmen. In den Kindergärten der NSV. [Nationalsozialistische Volkswohlfahrt]

weiß der Soldat seine Kinder versorgt, während seine Frau ihrer Berufsarbeit nachgehen muß. Wenn die Soldatenfrau Mutter werden soll, so findet sie in allen Nöten und Sorgen bei der Hilfsstelle "Mutter und Kind" Rat und tatkräftige Hilfe. Alle die vielfältigen Einrichtungen, welche die NSV. aus den Ergebnissen der Sammlung schafft und unterhält, sind in irgendeiner Weise dazu bestimmt, dem Soldaten an der Front, der seine ganze seelische und körperliche Kraft für den Kampferfolg einsetzt, die Gewißheit zu verschaffen, daß er um das Schicksal seiner Angehörigen in der Heimat unbesorgt sein kann.

Bei der bevorstehenden gaueigenen Straßensammlung bieten die Politischen Leiter und die Mitglieder des Standschützenverbandes Tirol-Vorarlberg den gebefreudigen Volksgenossen sechs verschiedene kleine Heftchen an. Diese Heftchen enthalten Trachtenbilder aus den verschiedensten Gegenden unsres heimatlichen Berggaues und eine Erläuterung über den Wert unserer Volkstrachten, ihrer Erhaltung und Erneuerung. Außerdem enthält jedes Heftchen Melodien und Texte bekannter heimatlicher Volkslieder, die vorzugsweise in den Gegenden gesungen werden, wo die im gleichen Heft abgebildeten Trachten zu Hause sind. So stellen die einzelnen Heftchen und noch vollkommener alle sechs in ihrer Gesamthit einen Querschnitt durch eines der wichtigsten volkskulturellen Arbeitsgebiete unseres Gaues dar und einen Ueberblick über die wertvollsten Güter unserer heimatlichen Volkskultur, das Volkslied und die Volkstracht.

Innsbrucker Nachrichten vom 15. 1. 1943, S. 3

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1943, 3./4. April Innsbruck

Straßensammlung für das Kriegs-WHW: Zur Eröffnung "Standkonzerte"

3. April
Adolf-Hitler-Platz, 17-18 Uhr: "Musikkorps der Wehrmacht" spielt

4. April
Maria-Theresien-Straße, 10.30-11 Uhr: "Standkonzert der Wehrmacht"


Am Sonntag wieder in die Kasernen!
Die Wehrmacht sammelt für das Kriegs-Winterhilfswerk Die Veranstaltungen in Innsbruck
In: Innsbrucker Nachrichten vom 1. April 1943, Seite 3

Innsbruck, 31. März. Am Wochenende finden anlässlich der Straßensammlung für das Kriegs-Winterhilfswerk in den Kasernen zahlreiche Veranstaltungen statt, die wie immer einen Massenbesuch finden werden. Wir erinnern uns an die vorjährigen ähnlichen Veranstaltungen, die einen durchschlagenden Erfolg zu verzeichnen hatten. Ein Blick in die reiche Darbietungsfolge für den kommenden Sonntag beweist, daß unsere Soldaten, die ja auch in ihrem Einsatz für das Kriegs-Winterhilfswerk nie versagen und immer vorbildlich sind, wieder mit ganzem Eifer und froher Begeisterung für die gute Sache am Werk sind.

Die Straßensammlung wird am Samstag [3. April 1943] mit Standkonzerten eingeleitet. So spielt ein Musikkorps der Wehrmacht von 17 bis 18 Uhr am Adolf-Hitler-Platz. In verschiedenen Standorten werden am gleichen Tage Kameradschaftsabende durchgeführt.

In Innsbruck gibt es am Samstag erstmalig in der Reithalle der Saggenkaserne die große Attraktion "Revue-Expreß 43". Nach dem überaus lebhaften Kartenvorverkauf im "Revue-Kiosk" am Burggraben läßt sich schon heute ein sensationeller Publikumserfolg voraussagen. Zudem verspricht das Programm zu diesem "Revue-Expreß" eine wahre Fülle von Darbietungen, die den Humor und Ideenreichtum unserer Soldaten wieder unter Beweis stellen werden. Die Revue wird übrigens im Laufe des Sonntag[s] in der Reithalle mehrmals wiederholt werden.

Am Sonntag gibt es in der Maria-Theresien-Straße von 10.30 Uhr bis 11 Uhr wieder ein Standkonzert der Wehrmacht. Am Sonntagvormittag zwischen 10 und 11 Uhr wird ein Marsch einer Gruppe von Feldküchen durch die innere Stadt erfolgen [ ].

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1943, 3./4. April Innsbruck
Reithalle der Saggenkaserne

Zirkus-Varieté zugunsten des WHW
"Kary Barnett, ein stattliches Mädel, sang zarah-leanderisch"
"Sonderbeifall" für den "klangvollen Bariton Kerberetti"
"Balletteinlage [ ] von vier Tänzerinnen des Reichsgautheaters"

Der große "Revue-Expreß"
In: Innsbrucker Nachrichten vom 5. April 1943, Seite 3
Signiert "H[einz] C[ornel] P[feifer]"

Am Samstagabend [3. April] und während des Sonntags "gastierte" zu einem "einmaligen Gastspiel" man kann sich über den Ideenreichtum unserer Soldaten nur immer wieder wundern in der großen Reithalle der Saggenkaserne eine Art Zirkus und Varieté in einem, der sich "Revue-Expreß 43" nannte und dem Witz und Humor, der Erfindungsgabe und dem Können einzelner weitesten Spielraum ließ. Die Programmnummern schlugen dementsprechend auch ein, und die sich köstlich amüsierenden Besucher sparten nicht mit Lachsalven und stürmischem Beifall.

Empfangen vom "Personal" in richtigen Stallmeisterjacken und "Gala-Livree", schob man sich in die Sitzreihen, die in weitem Rund um die sauber mit Ziegelsteinen eingefaßte Manege aufgebaut waren. Ein Lautsprecher übertrug muntere Weisen, die Beleuchter erkletterten bereits auf Strickleitern ihre hoch oben im Gebälk der Decke angebrachten Scheinwerferbühnen, und während sich noch die letzten am "Revue-Büfett" für die kommenden Genüsse stärkten, begannen bereits die Vorführungen, die über zwanzig Nummern brachten, von denen aus Platzgründen können leider nicht alle genannt werden wir einige besonders anführen wollen. Im eleganten roten Parforcefrack ritt "Joe Rose" auf einem prachtvollen Lipizzaner Hohe Schule, "Flamari", ein indischer Jogi und Fakir, produzierte sich als Feuerspucker und auf dem Nagelbrett, die Exzentrik-Parodisten "Zwei Traber" zeigten Bodenakrobatik und den Sprung über zwei Pferde, "Don Bosco" war ein moderner Magier von werdendem Format, die "Drei Amores" unterhielten mit kräftigem Witz, "Kary Barnett", ein stattliches Mädel sang "zarah-leanderisch" und "Fredo Taba" zeigte einen Cowboy-Akt. Den Innsbruckern besonders bekannt und daher mit Sonderbeifall bedacht waren eine Gesangnummer, die der jetzt auch bei den Soldaten weilende klangvolle Bariton "Kerberetti" zum besten gab, und eine Balletteinlage diesmal und einzig wirklich von Gästen von vier Tänzerinnen des Reichsgautheaters. Reizend aber auch das programmanzeigende "Frl. Nummer" und staunenswert die Fixigkeit der "Manege-Diener", die in "Null-Komma-nischt" eine richtige Bühne auf- und abbauten. Dem edlen Zweck entsprechend, blieben alle Künstler und Artisten ungenannt und versteckten sich daher unter einem möglichst exotischen Pseudonym. Soldaten gaben einfach ihr Bestes, um der Sammlung für das Kriegs-Winterhilfswerk auf ihre ganz vortreffliche Weise zu dienen.

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1943, 19. Dezember Innsbruck
Großer Stadtsaal

Wunschkonzert der HJ anlässlich der Reichsstraßensammlung am 18./19. 12. 1943

Archiv Institut für Tiroler Musikforschung