Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag
Der Geburtstag des "Führers" Adolf Hitlers hatte in der Feierfolge des Jahres natürlich eine herausragende Stellung. Er war ein nationaler Feiertag. In der Frühzeit der Nationalsozialisten in Tirol feierte man den Geburtstag des "Führers" mit dem Abbrennen von Höhenfeuern. Dies war ein symbolischer Akt in Erinnerung an die Verbotszeit der NSDAP im faschistischen Österreich, wo die Nationalsozialisten ihre geheime Stärke durch Bergfeuer am Vorabend von Adolf Hitlers Geburtstag bekundeten. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten in Innsbruck zu Hitlers Geburtstag war aber der Festakt vor dem Goldenen Dachl mit dem fahnengeschmückten Aufmarsch der Politischen Leiter, allen wesentlichen Repräsentanten der Partei und ihrer Gliederungen sowie der programmatischen Ansprache des Gauleiters. Musik spielte dabei als ideologische Klanginszenierung eine wichtige Rolle, die vor allem von der Hitlerjugend mit Gesang, Trommeln und Fanfaren, dem gemischten Chor der Lehrerbildungsanstalt und den Gaumusikzug ausgeführt wurde. In Kufstein diente als ein solches Klangsymbol insbesondere die Heldenorgel.
Mit dem Geburtstag Adolf Hitlers verbunden waren zudem die Aufnahmefeierlichkeiten der Zehnjährigen in die Hitler-Jugend. Spezielle Lieder und Fanfaren begleitenden den Festakt. Das Treuegelöbnis der Buben und Mädchen auf den Führer fand unter Trommelwirbel statt. An diesem Tag wurden auch die Achtzehnjährigen feierlich in die Partei aufgenommen.
Eine besondere Festfolge mit überschwänglicher Begeisterung, Militärparade und überreich beschmückter Stadt ereignete sich 1939 zum 50. Geburtstag Adolf Hitlers.
Im Jahr 1944 wurde das übliche Ritual der Treuegelöbnisse der Politischen Leiter mit Ansprache des Gauleiters vor dem Goldenen Dachl, vermutlich aufgrund der schon prekären militärischen Lage, die eine öffentliche Kundgebung problematisch erscheinen ließ, in den Stadtsaal verlegt. Dort war es möglich, das Symphonieorchester in die Programmgestaltung mit einzubeziehen und das Vorspiel zum Drama "Michel Gaismair" von Josef Eduard Ploner als weihevolle symbolträchtige Musik aufzuführen. Ploner ist auch schon bei den Feierlichkeiten zu Hitlers Geburtstag 1943 mit einer "Feierlichen Musik" genannt, die vom Gaumusikzug als Teil der musikalischen Umrahmung der propagandistisch-liturgischen Festivität gespielt wurde.
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1938, 19. April - Innsbruck
"Höhenfeuer" am Vorabend von Hitlers Geburtstag in Erinnerung an die Verbotszeit der NSDAP
Höhenfeuer am Dienstag
Richtlinien für das Abbrennen der Feuer
In: Innsbrucker Nachrichten vom 19. April 1938
Die Kreisführung des deutschen Reichsbundes für Leibesübungen verlautbart: So wie in der Zeit der illegalen Betätigung der NSDAP. wollen wir auch heuer wieder am Vorabend des Geburtstages unseres geliebten Führers die Feuer auf den Höhen unserer Berge entzünden. In den letzten Jahren des Kampfes gaben die Höhenfeuer an diesem Abend den Machthabern Kunde, daß der Nationalsozialismus in Oesterreich noch lange nicht tot sei, wie sie es so gerne gemocht hätten, den Zaghaften und Geknechteten gaben sie aber in ihrer Bedrängnis wieder neuen Mut zu weiterem Ausharren. Heuer sollen sie auflodern als Zeichen des Dankes für die große, rettende Tat des Führers. Die Innsbrucker Vereine erhalten das Feuermaterial und nähere Weisungen durch Kameraden Albrecht (Donau-Versicherung), Unterinntal und Brixental erhalten Weisungen durch SA.-Standartenführung Schwaz. Oberinntal und Außerfern erhalten Weisungen durch SA.-Standartenführung Gärber, Telfs. Feuermaterial kann durch Fernruf Innsbruck, 2 von 1798, Kreisführung des deutschen Reichsbundes für Leibesübungen, angefordert werden. Der Führer des SA.-Alpinsturmes Alexander Möchel oder sein Stellvertreter erscheint Dienstag 9 Uhr in der Kreisführung des deutschen Reichsbundes für Leibesübungen, Innsbruck, Salurnerstraße 4, 1. Stock. Feuermaterial, das am 9. d. M. nicht aufgebraucht wurde, muß diesmal verwendet werden. Die Männer, die bisher immer für die Durchführung der Höhenfeuer sorgten, tragen auch diesmal die Verantwortung für deren Durchführung.
Der Landes-Sportkommissär im Verein mit dem Sonnwendring Innsbruck verlautbart: Am Vorabend des Geburtstags des Führers werden im ganzen Lande Höhenfeuer aufflammen. Wir richten daher an alle Vereine des Sonnwendringes Innsbruck sowie an alle übrigen Sportvereine die Aufforderung, sich am Abbrennen der Bergfeuer zu beteiligen. Vom Sonnwendring Innsbruck werden an der Nordkette und im Patscherkofelgebiet Höhenfeuer abgebrannt werden. Ein Großteil des für die Nordkette bestimmten Feuerstoffes lagert bereits auf der Seegrube. Weiteres Feuermaterial wird am Dienstag, den 19. d[ieses] M[onats April], von 9 bis 14 Uhr, in der Turnhalle des Innsbrucker Turnvereines, Fallmerayerstraße 12, aufgegeben. Die Teilnehmer an den Höhenfeuern werden ab 13 Uhr mit den Seilbahnen kostenlos befördert. Die Zuweisung der Feuerplätze an der Nordkette erfolgt gleichzeitig mit der Feuerstoffausgabe auf der Seegrube. Die Feuer werden um 20 Uhr entzündet.
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1938, 16. April Tirol
Pressebericht: Ein Bild des Innsbrucker Malers Heinrich Berann (1915-1999) wird von der SA-Brigade 6 in Innsbruck angekauft als Geburtstagsgeschenk für den "Führer".
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. April 1938, Seite 3
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1938, 19. April Tirol
Presseverlautbarung: Festprogramm zu Hitlers Geburtstag am 20. April
Tagesbeginn mit "großem Wecken durch die Musik des Tiroler Jägerregiments und des 6. Gebirgsjägerregiments 98"
Tirol feiert den Geburtstag des Führers
Zahlreiche Paraden Pflanzung der Adolf-Hitler-Eichen Heute abends großer Fackelzug
In: Neuste Zeitung vom 19. April 1938, Seite 1
Heute und morgen wird, so wie in ganz Großdeutschland, das Land Tirol, ganz besonders Innsbruck, im Zeichen des Geburtstages unseres Führers Adolf Hitler stehen. Man muß sich in Gedanken zurückversetzen in die Verbotszeit, wo es noch erlaubt war, auch in unserem Lande Geburtstagsfeiern für Adolf Hitler zu veranstalten. Die größte Feier dieser Art war wohl die große Kundgebung in der Ausstellungshalle im Frühjahr 1933, in der Hans Schemm eine flammende Rede hielt. Was damals das Sehnen vieler Tausender war, ist heute Wirklichkeit geworden: Tirol darf als ein Teil Großdeutschlands den Geburtstag seines Führers, der es aus schmachvoller Zeit nun einer lichten Zukunft entgegenführt, festlich begehen.
Für diesen großen Tag des deutschen Volkes, an dem jeder Deutsche mit ganz besonderer Eindringlichkeit der geschichtlich einzigartigen Taten Adolf Hitlers gedenken soll, wurde für Innsbruck ein umfangreiches Programm aufgestellt. Auch im ganzen übrigen Land Tirol ist der morgige Tag dem Führer geweiht.
Großer Fackelzug als Auftakt
Als Auftakt zu den morgigen Feiern findet heute abends um 20.15 Uhr ein großer Fackelzug statt. Die Formationen der SA., SS., HJ., des BdM. sowie der Jugendgruppe der NS.-Frauenschaft versammeln sich am Innrain und marschieren von dort durch die Altstadt - Maria-Theresien-Straße Triumphpforte Salurner Straße Südtiroler Platz Brixener Straße Bozner Platz Meraner Straße Maria-Theresien-Straße Burggraben zum Adolf-Hitler-Platz, wo sich der Zug auflöst.
Die Veranstaltungen am Mittwoch
Aus Anlaß des Geburtstages des Führers und obersten Befehlshabers der Wehrmacht findet morgen um 6.30 Uhr nach der feierlichen Hissung der Reichskriegsflagge ein großes Wecken durch die Musik des Tiroler Jägerregiments und des 6. Gebirgsjägerregiments 98 statt. Um 9 Uhr vormittags findet eine große Polizeiparade auf dem Südtiroler Platz statt, bei der der Inspekteur der Ordnungspolizei für Vorarlberg, Tirol und Salzburg, Oberst Hoffmann, eine Weiherede halten wird.
Der Adolf-Hitler-Platz ist dann um 11 Uhr Schauplatz der großen Geburtstagsparade der Wehrmacht, bei der sämtliche Truppenkörper der Garnison Innsbruck, einschließlich der derzeit in Innsbruck befindlichen bayrischen Gebirgsjäger, vor dem neuen Divisionskommandeur Generalmajor Feuerstein vorbeimarschieren.
Nach dem Abschreiten der Front der ausgerückten Truppen durch den Kommandeur Generalmajor Feuerstein findet die Begrüßung der Ehrengäste statt. Es folgt eine Ansprache des Divisionärs Generalmajor Feuerstein, die mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht und mit den Hymnen schließt. Hierauf beginnt der Vorbeimarsch in den Zugfronten vor dem Kommandeur.
Pflanzung der Adolf-Hitler-Eichen
Um 12 Uhr wird in den Gemeinden, deren Abstimmungsergebnis hundertprozentig für den Führer war, die feierliche Pflanzung der Adolf-Hitler-Eichen vorgenommen. Die Aufzählung der Gemeinden bringen wir an anderer Stelle.
Um 13 Uhr ist Betriebsschluß in allen Betreiben und sämtlichen öffentlichen Aemtern und Behörden. Anschließend findet ein Betriebsappell statt, bei dem die zuständigen Amtsleiter und Betriebsführer Ansprachen halten werden.
Um 19 Uhr ist Feierstunde der Partei in der Ausstellungshalle, und zwar der Formationen der SA., SS., HJ., des BdM. und der NSBO. Die Ortsgruppen des Kreises Innsbruck hören im Gemeinschaftsappell die Feierstunde in jenen Lokalen, die noch in den morgigen "Innsbrucker Nachrichten" bekanntgegeben werden.
Anschließend an die Feierstunde findet um 20 Uhr in der Ausstellungshalle und in den bestimmten Lokalen ein Gemeinschaftsempfang statt, bei dem die Feierlichkeiten vom Königlichen Platz in München übertragen werden.
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1938, 20. April Innsbruck
Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag
6 Uhr: Aufmarsch und Spiel der "Musikzüge der Tiroler Jäger und des bayrischen Gebirgsjägerregimentes"
Parade und die "Hymnen der Nation" Platzkonzerte
19 Uhr: Kundgebung mit Musik der "Kapelle des Tiroler Jägerregiments" unter Kapellmeister Bernhauer und des Innsbrucker Männergesangvereins unter "Chormeister" Kanetscheider
Festakt an der Universität: Musikalische Umrahmung durch das "Quartett des Musikvereins" und den Deutschen Männergesangverein Beschluss mit den "Liedern der Nation"
Innsbruck feiert den Geburtstag des Führers
In: Deutsche Volkszeitung vom 21. April 1938, Seite 7
Innsbruck, 20. April. Tief hingen die Wolken über der Stadt an diesem trüben Apriltag. Schneegestöber ließ die Leute frösteln.
Die Ungunst des Wetters vermochte aber nicht, die Festesfreude zu dämpfen, die ganz Innsbruck am Geburtstag des Führers beseelte.
Schon um 6 Uhr früh marschierten die Musikzüge der Tiroler Jäger und des bayrischen Gebirgsjägerregimentes mit klingendem Spiel durch die Straßen.
Um 9 Uhr fand am Südtirolerplatz eine große Parade der Polizei statt, bei welcher der Inspekteur der Ordnungspolizei für Vorarlberg, Tirol und Salzburg, Oberst Hoffmann, eine Weiherede hielt.
Die Parade
Der Adolf-Hitler-Platz, wie die ganze Stadt, in ein Meer von Fahnen getaucht, sah um 11 Uhr den Aufmarsch aller Truppen des Standortes Innsbruck, die den Geburtstag ihres obersten Führers feierten. Der neue Kommandeur der 2. Gebirgsdivision, GM. Feurstein, schritt in Begleitung des Obersten im Generalstab Eglseer die Front der ausgerückten Truppen ab. In einer kurzen, markigen Ansprache erinnerte er dann seine Soldaten an die Bedeutung des Eides und an ihre Pflicht, sich restlos dem Führer und dem Vaterlande hinzugeben. Mit dem Wunsches, ein gütiges Geschick möge dem deutschen Volk seinen Führer lange erhalten, schloß GM. Feurstein. In das dreifache Sieg-Heil auf den Führer und die Hymnen der Nation stimmten die zahlreichen Zuschauer begeistert ein. Dann defilierten die Truppen im Stahlhelm, die Oesterreicher mit dem Tannenreisig, vor den Vertretern der militärischen und zivilen Behörden und der Partei.
Neuste Zeitung vom 21. 4. 1938, S. 3
Für die Notleidenden
Der notleidenden Volksgenossen gedachte am Festtage des Führers die NSV. Im Gasthof "Gold. Schiff" wurden rund 5.000 Lebensmittelpakete verteilt und die Feldküchen gaben 15.000 Eßportionen aus.
Die Universität veranstaltete um die Mittagsstunde eine würdige Feier in der alten Universitätsbibliothek.
Die Gefolgschaften der einzelnen Betriebe sammelten sich vor Arbeitsschluß, der für 13 Uhr festgesetzt wurde, an ihren Betriebsstätten, wo die Betriebsführer in kurzen Ansprachen die Bedeutung des Tages hervorhoben.
Am Nachmittag waren nur mehr die lebenswichtigen Betriebe bis 17 Uhr geöffnet. In den Straßen entwickelte sich ein ganz festtäglicher Verkehr.
An verschiedenen Stellen der Stadt wurden Platzkonzerte veranstaltet.
Um 19 Uhr vereiniget die Feierstunde der Partei die Formationen der SA., SS., HJ und BdM in der Ausstellungshalle, während sich die Ortsgruppen des Kreises Innsbruck in verschiedenen Gasthöfen zum Gemeinschaftsempfang der Feier am Königlichen Platz in München einfanden.
Feierkundgebung in der Ausstellungshalle
Die Ausstellungshalle war schon vor 19 Uhr beinahe bis auf den letzten Platz gefüllt. Zur Feierkundgebung hatten sich auch Landeshauptmann Christoph und Bürgermeister Dr. Denz eingefunden. Nach dem Einzug der Fahnen sprach Parteigenosse Ingenieur Lezuo Worte der Begrüßung. Die Kapelle des Tiroler Jägerregiments unter der Stabführung des Kapellmeisters [xxx] Bernhauer sowie der Innsbrucker Männergesangverein unter Leitung des Chormeisters [Artur] Kanetscheider absolvierten ein der feierlichen Stunde angepaßtes Programm. Beethovens "Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" brauste durch den weiten Raum. Zwei Chöre, "Wo gen Himmel Eichen ragen" [Text: Otto Schairer, Melodie: Hans Heinrichs, 1918] und die sehnsuchtsvolle Nationalhymne unserer Voreltern "Was ist des Deutschen Vaterland?" [Text: Ernst Moritz Arndt, 1813; Melodie: z. B. Johann Cotta, 1815, Gustav Reichardt, 1825] folgten. In begeisterten Worten gab dann Pg. Lezuo ein Bild der letzten Wochen. "Der Sieg ist unser. Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt beten 75 Millionen in dieser Stunde zum Allmächtigen um seinen weiteren Segen für seinen Sendboten Adolf Hitler. Jeder dieser Millionen will heute sein Herzblut im Dienst für den Erwecker der Nation opfern, gleich jenen Unbeugsamen, die durch diese fünf Jahre des Kampfes hindurch als ein fanatischer Block der Fahne der Idee hochhielten und bis zum Siege führten. Jenen Mittag des11. März werden wir niemals mehr vergessen, an dem der SA-Sturm 6 und der SA-Sturm Lausegger mit glühender Opferbereitschaft gegen die schußbereiten Maschinengewehre der Polizeimannschaften vorrückten und dem Willen des Führers auch in unserer Stadt Bahn brachen. So wie der Führer in jedem einzelnen von uns lebt und wirkt, so hat er das deutsche Volk von Grund auf gewandelt und aus dem ärmsten und entrechtetsten zur führenden Nation der Weltpolitik gemacht. An Stelle der Parteien, Stände und Klassen steht heute die herrliche Volksgemeinschaft der deutschen, für die wir unserem Führer auch weiterhin, wenn es sein muß durch Not und Tod, folgen wollen!"
Das Adagio catanbile von Beethoven leitete zur Uebertragung der Feierstunde in München über, die die Anwesenden im Gemeinschaftsempfang voll Ergriffenheit anhörten.
Die Feier an der Innsbrucker Universität
Am Geburtstag des Führers versammelten sich im Auditorium Maximum der Alten Universität Lehrkörper und Studentenschaft zu einer eindrucksvollen Feier, der auch die Spitzen der Bewegung und Behörden sowie eine Abordnung von Hörern des Außenpolitischen Amtes der NSDAP (Rosenberg) unter Reichsamtsleiter Scheidt beiwohnten. Die Stirnwand des Saales schmückten die Hakenkreuzfahnen. SA und SS standen zu beiden Seiten des Katheders. Nach Variationen der Haydn-Hymne [Joseph Haydn, "Kaiserquartett", Hob. III:77, 2. Satz], die das Quartett des Musikvereins spielte, ergriff Studentenführer Krejdi das Wort. "Wir Deutschösterreicher sind stolz darauf, daß, nachdem ein Norddeutscher, Bismarck, das Zweite Reich gründete, ein Mann unserer Heimat das Dritte Reich schuf. Mit den Hochschullehren, die in den Kampfjahren Seite an Seite mit uns standen, übernehmen wir die Verpflichtung, unablässig an uns selbst zu arbeiten, damit der Student wirklich einmal "Führer des Volkes" sein kann. Vor uns steht in Opfer- und Einsatzbereitschaft, an Mut, Tatkraft, Ehre und Treue vorbildlich der Führer. Student, leben deinem Führer nach!"
Ernst Moritz Arndts Lied, aus dem die Sehnsucht nach dem großen deutschen Vaterland klingt: Was ist des Deutschen Vaterland? Soweit die deutsche Zunge klingt das ganze Deutschland soll es sein! leitete, vom Deutschen Männergesangverein vorgetragen, über zu der Festrede des Rektors Professor Dr. Harold Steinacker.
In großen Zügen entwarf der Innsbrucker Historiker ein Bild der Geschichte der deutschen Volkswerdung und feierte Adolf Hitler als den Zusammenführer der deutschen Köpfe und Herzen. Nach einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer wurde die erhebende Feier mit den Liedern der Nation beschlossen.
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1938, 19./20. April Innsbruck
Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag
19. April, abends: Fackelzug unter "aufbrausenden Marschklängen der Musikkapellen"
20. April, 8.30 Uhr: Aufmarsch mit Musik
"Voran die SA.-Musikkapelle von Innsbruck"
Mit dabei der "Musikzug der Münchner Polizei"
Fanale der Weihe und Verehrung
Lodernde Flammen und glühende Herzen
Fackelzug und Höhenfeuer als Auftakt für die Geburtstagsfeiern
In: Innsbrucker Nachrichten vom 20. April 1938, Seite 10
Signiert "E. Sp."
Innsbruck, 20. April. Die grenzenlose Liebe des ganzen deutschen Volkes zu seinem Führer und Bannerträger Adolf Hitler macht es nicht zur Pflicht, sondern zur glühenden Forderung des Herzens, jenen Tag in allen deutschen Landen festlich zu begehen, an dem eine höhere Vorsehung diesem Volk seinen Erretter aus Ehrlosigkeit, Schmach und Elend geschenkt hat.
Und allein dem größten Sohne unserer österreichischen Heimat danken wir es, wenn nun auch wir wieder frei und offen an diesem Tag unsern Gefühlen auch nach außen hin Ausdruck verleihen dürfen. Nicht mehr haben wir uns vor der Schergen Willkür irgendwohin zu flüchten und zu verbergen, um eine Stunde größter innerster Weihe zu begehen, an diesem Glückstag der deutschen Nation.
Ein lebendiges Feuerband
So wie im ganzen großen Deutschland begeht auch unsere Stadt in würdiger Form den Geburtstag des Führers. Den Auftakt zu den heute im ganzen Lande einsetzenden Feiern bildete gestern abends ein Fackelzug der Parteiformationen, an dem Tausende und aber Tausende strammer Kämpfer, unserer SS. und SA., aber auch die deutschen Jungens der HJ. und die Mädels des BDM., die Jugendgruppe der NS.-Frauenschaft in unübersehbaren Sechserreihen unter immer wieder dazwischen aufbrausenden Marschklängen der Musikkapellen, die lodernden Fackeln tragend, wie ein riesiges flüssiges Feuerband durch die Straßen zogen.
Flammende Embleme auf den Bergen
Und auf den Höhen unserer Berge zündeten die unzähligen Bergfeuer, die flammenden Embleme unserer Gesinnung. Besonders vom Brandjoch bis zum Bettelwurf reihte sich auf Kamm und Joch Feuerstelle an Feuerstelle, als stünde der Berg in hellem Feuer, in mittleren Höhen zeichneten sich die riesigen Hakenkreuze rotglühend aus dem Dunkel der klaren Bergnacht, das größte und schönste unter den Sattelspitzen, ein fesselndes Schauspiel, das zehntausende von Augenpaaren um die achte Abendstunde wie gebannt zur Höhe lenkte.
Zehntausende standen Spalier
Der lange Zug der Sechserreihen formierte sich vor 8 Uhr abends am Innrain, rasch waren die Fackeln ausgeteilt an die Tausende[n], die dann in fast halbstündigem Marsche an uns vorbeizogen. In allen Straßen stand das Volk und drängte sich, besonders natürlich in der Maria-Theresien-Straße. Es waren Zehntausende. Die Straßen boten insbesondere dort, wo künstliche Mehrbeleuchtung durch Scheinwerfer eingesetzt war, wieder das farbenglühende Bild der vergangenen Tage des Sieges, des Führerbesuches, ein einziges wogendes Flaggenmeer.
"Fahnen hoch!"
Um halb 9 Uhr marschierte man los, voran die SA.-Musikkapelle von Innsbruck mit klingendem Spiel und gerührten Trommeln. Es folgten die Formationen der SA., ihnen voran die Träger der Fahnen der Bewegung, die überall, wo sie aufwehten, den stummen Händegruß der Zehntausende[n] fanden. Die weißen Kolonnen der Hitler Jugend, die Abteilungen des BDM., dazwischen die Musikkapellen, folgten. Dann der Musikzug der Münchner Polizei mit den Pfeifenmännern und Trommlern des Spielmann[s]zuges, zum Schluß der wuchtige Marschtritt der SS.-Formationen des Sturmbannes Innsbruck.
Adolf-Hitler-Platz ein unvergleichliches Bild
Der Zug bewegte sich durch die Menschenmauern des Spaliers durch die Altstadt, Maria-Theresien-Straße, Salurnerstraße, Südtirolerplatz, Brixnerstraße, Boznerplatz, Meranerstraße, Maria-Theresien-Straße, Burggraben zum Adolf-Hitler-Platz, wo sich die vor dem Stadttheater zu Hauf geworfenen Fackeln zu einer riesigen Feuergarbe emporzündeten, in deren magischen Widerschein das blutrote Tuch der Fahnen wie ein besinnliches Mahnmal aufleuchtete. Es war ein wundervolles, unvergeßliches Bild, das die rings um den freigehaltenen Platz drängenden deutschen Menschen einer ewig deutschen Stadt in dieser weiheerfüllten Stunde der Besinnung und Dankbarkeit für unseren Führer Adolf Hitler in sich aufnahmen.
Ja, auch in seinem äußeren Erleben war dieser Abend so verschieden von den noch unmittelbar in uns brennenden Erinnerungen der Tage seit dem 12. März. Kein stimmbrausender Durchbruch inneren Aufruhrs und blut- und volkshaft bestimmter Leidenschaften, kein ohrengellender Jubel des durch Jahre bittersten Leides schwer und teuer erkauften Sieges, das sollte nicht sein in diesem Augenblicken, nein, eine stille, dafür um so tiefere Einkehr und einen unaussprechlichen Gefühl des Dankes an diese göttliche Fügung eines besseren Schicksals erfüllte und getragene Stunde, in der wir uns allein vor der gewaltigen Größe dieser Zeit und der Taten eines Mannes in Ehrfurcht beugten, der unser Führer ist.
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1938, 19./20. April Tirol
Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag
Hall, 20. April: Truppenparade mit Musik und "Regimentsmarsch"
Jenbach, 19. April: Fackelzug mit der "Dorfmusik"
Jenbach, 20. April: "Musikalischer Weckruf"
Mayrhofen, 19. April: "Fackelzug unter Führung der Musikkapelle Mayrhofen"
Ötz, 20. April: Aufmarsch der "Formationen unter Vorantritt der Musikkapelle"
Die "Musik" spielt die "deutschen Hymnen" Alle Anwesenden singen mit
Matrei i. O., 19. April: Fackelzug mit der "Musikkapelle" und "klingendem Spiele"
Feiern des Führer-Geburtstages
In: Neueste Zeitung vom 21. April 1938, Seite 4
In Hall
Festlich mit Fahnen und Girlanden war am Mittwoch der sonst so nüchterne Exerzierplatz auf der Unteren Lend zu Ehren des Führer-Geburtstages geschmückt. Vor dem aus Tannenreisig hergestellten, mächtig über den Platz ragenden Hoheitszeichen hatten die Abteilungen der Truppen des Standortes Hall mit Musik und Fahne Aufstellung genommen. Nachdem Regimentskommandant Oberstleutnant Weiß unter den Klängen des Regimentsmarsches die Fronten abgeschritten hatte, richtete er an die Truppe eine markige Ansprache, die in die Aufforderung ausklang, in höchster Einsatzbereitschaft dem Führer und dem Vaterland zu dienen. Ein Vorbeimarsch vor den Offizieren und Ehrengästen beendete dann die Feier. Wie überall im Lande, leuchteten am Vorabend [19. 4.] von den Höhen zahlreiche Bergfeuer. Hunderte von bedürftigen Familien erhielten dann auch am Mittwoch Lebensmittepakete und warmes Mittagessen.
In Jenbach
In Jenbach fand am 19. d[ieses] M[onats April 1938] abends ein großer Fackelzug der SA. und SS., der HJ. und des BDM. statt, dem die Dorfmusik und wohl der größte Teil der Einwohnerschaft Jenbachs folgte. Der imposante Zug bewegte sich vom Adolf-Hitler-Platz durch die festlich geschmückten Straßen, während von den Bergen Hakenkreuzfeuer herableuchteten. Mittwoch [20. 4. 1938] früh fand ein musikalischer Weckruf statt, nachmittags wurde am Adolf-Hitler-Platz die Parade der SA., SS. HJ., und BDM. abgehalten und abends fand eine Weihestunde im Gasthof "Prinz Karl" statt.
In Mayrhofen
Der Vorabend des Führer-Geburtstages gestaltete sich in Mayrhofen besonders festlich. In der nächsten Umgebung konnte man an den Berghängen zehn Hakenkreuzfeuer und viele Bergfeuer zählen. Auf der "Breitlahne" erschien in Flammenschrift die Zahl 49 über einem Hakenkreuz und sogar an den Abhängen des Grünberges erstrahlte das Zeichen der Bewegung. Nach der Rede des Reichsministers Goebbels bewegte sich ein großer Fackelzug unter Führung der Musikkapelle Mayrhofen durch das Dorf.
In Wörgl
Nach dem Schulgottesdienst zogen am Mittwoch sämtliche Hauptschüler und Hauptschülerinnen mit ihren Klassenvorständen in die Schulzimmer zur Klassenfeier, bei der jeder Schulraum mit dem Bildnis des Führers geschmückt wurde. Hierauf fand in der festlich geschmückten Turnhalle um 9 Uhr die Uebertragung der Rede des Reichsministers Rust an die deutsche Jugend statt. Den Abschluß der Feier bildete die Pflanzung zweier Hitler-Eichen beim Eingange zur Hauptschule.
In Oetz
In Oetz wurde der Geburtstag des Führers durch Pflanzung einer Hitlereiche gefeiert. Mittags zogen die Formationen unter Vorantritt der Musikkapelle zum Platze beim Hotel "Kaßl". Von der Terrasse hielt der kommissarische Bürgermeister Paul an die Versammelten eine kurze Ansprache, worauf die Musik die deutschen Hymnen spielte, die von allen Anwesenden mitgesungen wurden. Dann wurde die Eiche gesetzt und die Formationen defilierten vor der gepflanzten Eiche.
In Matrei in Osttirol
Zur Feier des Geburtstages des Führers fand Dienstag abends ein großer Fackelzug durch den Markt statt. Der Musikkapelle mit klingendem Spiele folgten die SA.-Abteilungen, Hitlerjugend und BDM. mit ihren Bannern und gaben allein schon dem Zug eine beträchtliche Länge, so zahlreich sind sie heute bereits; überdies beteiligte sich eine große Menge Volkes an dem imposanten Zug. Matrei war von den vielen Fackeln taghell erleuchtet und hat einen solchen Zug wohl noch nie gesehen. Nachher hielt der Sturmführer und Bürgermeister Armand Trost eine Ansprache und brausendes Sieg-Heil erfüllte den Adolf-Hitler-Platz. Ebenso hielt der akademische Maler Walter Hoeck aus Braunschweig eine Ansprache an seine neuen Landsleute. Böller krachten und Raketen stiegen zum nächtlichen Himmel empor. Ueberall waren prächtige Höhenfeuer und flammende Hakenkreuze auf den umliegenden Bergen, so u. a. auf dem Großen und dem Kleinen Zunig, Hinteregg usw. Zum erstenmal dürfte es wohl der Fall gewesen sein, daß auf dem Großglockner ein Höhenfeuer brannte.
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1938, 20. April Kitzbühel
Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag
Festabend im Casino:
"Die Stadtmusikkapelle übertraf sich diesmal an Eifer und fleißigem Spiel selbst"
"Nationalhymnen" und "gemischtchörig mehrere Kampflieder"
Adolf Hitlers Ehrentag in Kitzbühel
In: Kitzbüheler Nachrichten vom 23. April 1938, Seite 3
Mit ganz Deutschland, jeder Stadt, jedem Ort, feierte Kitzbühel dankbaren Herzens, zum erstenmal in wahrer Freiheit den Geburtstag des Führers. Frei und offen dürfen wir dank Adolf Hitler unseren Gefühlen wieder Ausdruck geben, und glühender Dank war es, den mit allen Deutschen auch wir an diesem Tage in ganz besonders inniger Weise abstatteten.
Am Vorabend des Geburtstages des Führers zog wieder ein langer Fackelzug durch die Straßen der Stadt, wie in Kitzbühel in der letzten Zeit schon einige Male gesehen hatte. Das Städtchen selbst prangte wieder im Schmuck der Hakenkreuzfahnen und Tücher und Tannengirlanden, und wieder tauchten Scheinwerfer unsere Hauptstraße in feenhaftes Licht.
Auf den Höhen unserer Berge zündeten die unzähligen Bergfeuer, die in sternenklarer Nacht leuchteten, die flammenden Embleme unserer Gesinnung, und auf dem Laning leuchtete ein großes Zeichen, 49 darstellend, das Alter des Führers. Auf allen Gipfeln rings um die Bergstadt loderten sie, ein fesselndes Schauspiel, das hunderte Augenpaare gebannt zur Höhe lenkte.
Mittwoch, am Abend des Geburtstages des Führers sammelten sich im Reisch Casino insbesondere die Mitglieder der NSDAP. und ihrer Gliederungen, um den Tag in erbauendem Beisammensein im Gedenken an den Führer zu beschließen. Als Gast war erschienen Pg. Rudolf Wienerroither aus Innsbruck, und zufällig in Kitzbühel anwesend war auch Pg. Gauredner Pfautsch aus Mecklenburg. Komm. Bezirkshauptmann Kreisleiter Posch konnte auch Bürgermeister Herold begrüßen.
Die Stadtmusikkapelle übertraf sich diesmal an Eifer und fleißigem Spiel selbst, und dann ergriff Pg. Wienerroither das Wort, um in längerer Rede dem Anlaß gerecht zu werden. Er erwähnte in seiner Rede insbesondere, daß jenen Menschen, die einer vermeintlichen Selbstständigkeit Oesterreichs nachtrauern, zum Bewußtsein kommen möge, daß gerade jetzt erst das verdiente Ansehen Oesterreichs gewährleistet sei, ist doch nicht mehr der Rhein der größte Strom des Reiches, sondern die Donau, nicht mehr die Zugspitze der höchste Berg sondern der Großglockner, nicht mehr Hamburg die zweitgrößte Stadt Deutschlands, sondern Wien, und ist doch der Führer selbst Oesterreicher. Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer endete der Redner, worauf die Nationalhymnen ertönten. Sangesfrohe Kehlen brachten dann gemischtchörig mehrere Kampflieder der Bewegung zu Gehör, abgelöst von Darbietungen der Stadtmusikkapelle. Sodann ergriff noch Gauredner Pg. Pfautsch das Wort, der in rascher, klarer Rede vorerst den ersten Eindruck schilderte, den unsere nationale Erhebung auf die damaligen Reichsdeutschen machte, sodann auf unser aller blutsmäßige Verbundenheit zu sprechen kam, und seine Rede in einen herzlichen Glückwunsch an den Führer ausklingen ließ.
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1938, 19./20. April Kitzbühel
Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag
19. April: Fackelzug mit der "Stadt- und Eisenbahner-Musikkapelle"
Zum Beschluss "Deutschland- und Horst-Wessel-Lied"
20. April, abends: "Konzert" der "Stadtmusikkapelle mit großem Beifall"
Des Führers Geburtstag [in Kitzbühel]
In: Tiroler Grenzbote vom 22. April 1938, Seite 6
Rubrik Kitzbüheler Bote
Am Tag des Vorabends zum 49. Geburtstag unseres Führers herrschte stürmisches, kaltes Wetter. In den späteren Nachmittagsstunden setzte das Schneetreiben endlich aus, allmählich stiegen die schweren Wolken in die Höhe. Fluggs ging es, ungeachtet des kalten, scharfen Windes, den Höhen zu, und mit Eintritt der Dunkelheit flammten auf allen erreichbaren und sichtbaren Bergesspitzen vom Kitzbühler Horn bis zum Hahnenkamm die Freudenfeuer auf.
An den Hängen von 1000 bis 1200 Meter Höhe brannten mächtige Hakenkreuzfeuer auf und auch die Geburtszahl des Führers leuchtete in die dunkle Nacht hinaus.
Der imposante, von der Stadt- und Eisenbahner-Musikkapelle begleitete Fackelzug (rund 700 Teilnehmer) durchzog die Straßen der Stadt, vom Jägerwirt ausgehend durch die Gries-, Wegscheid- und Bahnhofstraße und zurück zum Hauptplatz der Stadt, wo Aufstellung genommen wurde und nach der Intonierung des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes sowie einem auf den Führer ausgebrachten dreimaligen "Sieg-Heil!" die Auflösung des Zuges erfolgte.
Der Geburtstag wurde früh 5 Uhr durch Böllerschüsse verkündet.
Nachmittags 14 Uhr fand ein Aufmarsch sämtlicher nationalsozialistischer Formationen mit Defilierung vor der Kreisleitung am Hauptplatz statt, dem sich abends im dichtbesetzten Tanzkasino Reisch zur Geburtstagsfeier ein von der Stadtmusikkapelle mit großem Beifall ausgeführtes Konzert anschloß.
Die bereits schon vielfach zugewendeten Hilfen an die notleidenden Bewohner durch Lebensmittel, Bekleidung usw. rufen überall Freude und heißen Dank hervor. Auch die Arbeitsbeschaffung für die seit Jahren Arbeitslosen und Ausgesteuerten setzt programmmäßig ein, und schon am Dienstag, den 19. April, ging ein Großteil hievon an die zugewiesenen Arbeitsplätze ab.
Des Führers Werk geht überall in Erfüllung.
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1938, 20. April Kufstein
Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag
Aufmarsch der NSDAP-Formationen "unter Vorantritt der Stadtmusikkapelle"
Festakt im Egger-Saal "eingeleitet mit einem Musikstück der Stadtmusikkapelle"
"Feierlich getragene Musik Richard Wagners" unter Dirigent Max Greiderer "rauscht" durch den Saal Politische Lieder mit HJ und BdM
Festakte an den Schulen: "Begeistert sangen die Schüler"
Feierstunden
Der Geburtstag des Führers in Kufstein
In: Tiroler Grenzbote vom 22. April 1938, Seite 3
Wieder konnten wir einen Geburtstag des deutschen Volkes feiern, diesmal unter ganz besonders bedeutsamen Ereignissen! Führers Geburtstag! Den 20. April! Immer schon, seit Jahren, von der Nation gefeiert, als Inbegriff des Sehnens und Dankes eines Volkes an seinen ihm von Gott gesetzten Lenker. Auch in Oesterreich mitgefeiert im Geiste und auch in der Wirklichkeit in einer treuen und ergreifenden Weise, die ihren sichtbaren flammenden Ausdruck in den Feuerbränden auf unseren Bergen gefunden hat!
Und wieder, Anno 1938, wurden in Tirol die Feuer entzündet, doch anders als noch vor einem Jahr. Frei und offen konnte sich das Volk unseres Heimatlandes zum Führer, zu Großdeutschland bekennen. Die wackeren Männer, die das schwierige Werk auf den noch winterlich verschneiten Höhen in eisigen Lüften vollbracht haben, sie brauchten sich nicht mehr scheu umzusehen, ob nicht ihre Häscher auf sie Jagd machten, brauchten nicht mehr zu erschrecken, wenn es im Gezweig der Bäume knackte, unter deren Schutz sie verborgen waren. Nicht mehr Kerkernot und Verfolgung stand[en] auf ihrem und ihrer Kameraden mutigem Tun, die Zeiten haben sich gewendet, die Feuer grüßen ins Land, alle Orte landauf, landab feiern Führers Geburtstag, Ausdruck größter Liebe, Verehrung und Dankbarkeit für den Erretter der Ostmark!
Feuergruß
So war es auch in Kufstein. Da hüllte sich die Stadt wieder in das schon rühmlich bekannt gewordene Flaggenkleid, der schönsten eines in deutschen Landen, da leuchteten die Hunderte der Glühbirnen von Häuserfronten und von der Festung. Da standen am Abend, als es 8 Uhr geworden war, die Leute von hier, zu denen sich Gäste von auswärts gesellten, auf den freien Plätzen und schauten zum Stadtberg und Winterkopf hinauf, wo sich ihnen ein prächtiges Bild bot: Zwei große, schön und deutlich auszunehmende Hakenkreuze grüßten als Feuer durch das nächtliche Dunkel, dazu in Flammenschrift "SA" und darüber noch eine leuchtende Feuerkette. Es war bitterkalt oben, aber der Himmel hatte sich für diesen Abend aufgeheitert und mit Sternen geschmückt. Die Berge widerhallten vom Dröhnen der Böller. Auch vom Kaisertal und vom Thierberg lohten Feuer.
Am Mittwoch, 20. April, schlossen um die Mittagsstunde alle Betriebe und Geschäftsläden. Winterstürme fegten über das Land. Zeitweise rissen die Wolken und die Sonne ließ den Schnee von den frühlingsgrünen Fluren rasch hinwegschmelzen. Die Berge waren tief verschneit. In mehreren Orten im Bezirk, in denen am 10. April zu 100 Prozent mit Ja gestimmt worden war, wurden um diese Stunde zum dauernden Gedenken Adolf-Hitler-Eichen gepflanzt.
Um 11 Uhr vorm[ittags] waren die Kompagnien der Garnison Kufstein auf dem Boznerplatz gestellt zur Truppen-Parade. Im Schneetreiben vollzog sich der Aufmarsch, an dem sich auch der Krieger- und Kameradschaftsverein, Kaiserjäger und Kaiserschützen in ihren Uniformen mit den Fahnen beteiligten. Ortskommandant Oberstleutnant Philipp hielt eine Ansprache. Kreisleiter Wille sprach ebenfalls zur Bedeutung des Tages. In der Kinkstraße fand der Vorbeimarsch statt. Die Reichskriegsflagge ward gehißt.
Den ganzen Nachmittag belebte trotz des unfreundlichen Wetters ein reger Verkehr die Stadt, der zwar nicht mehr an den gewaltigen Osterverkehr heranreichte, aber dennoch die Gaststätten mit Gästen von hier und auswärts in bisher ungewohnt großer Zahl füllte.
Feierlich gestaltete sich der Abend des 20. April.
Um 1/2 7 Uhr waren die Formationen der NSDAP. in der Kaiserbergstraße gestellt, SA., SS., HJ. und BDM., unter Vorantritt der Stadtmusikkapelle [Kufstein] zogen sie über den fahnengeschmückten Adolf-Hitler-Platz und zurück. Auch die Kreis- und Ortsgruppenleitung beteiligten sich am Aufmarsch.
Anschließend versammelten sich die Teilnehmer am Umzug, die Parteigenossenschaft, NSF. usw., im Eggersaal, dessen Festschmuck wieder den prächtigen Rahmen bildete für eine Feierstunde seltener und eindrucksvoller Art. Sie wurde, nach dem Einzug der Fahnenträger, eingeleitet mit einem Musikstück der Stadtmusikkapelle. Ortsgruppenleiter der NSDAP. Stephan Lang eröffnete mit Begrüßungsworten die Feierstunde und erinnerte daran, daß zum erstenmal in unserer Heimat der 20. April von der Bevölkerung öffentlich gefeiert werden kann dank der Tat unseres Führers.
Wieder rauschte die feierlich getragene Musik Richard Wagners, vorgetragen von der Kapelle unter Stabführung Max Greiderers, durch den Saal.
Nun trat Pg. Toni Hofbauer als Redner vor die Volksgenossen. In eindringlichen Worten, die durchdrungen waren von der Stimmung und Gewalt der Stunde, sprach er von der Persönlichkeit und vom Werden und Werk des Führers, dessen ganzes Leben erfüllt ist vom Glauben und der Arbeit für das Volk bis zum Sieg der Idee, die ihre Krönung in diesen Tagen gefunden hat in der Befreiung und Heimführung der Ostmark in das Großdeutsche Reich. Unermeßlichen Dank schulden wir dem Führer für seine erlösende Tat.
Die Hitlerjugend und [der] Bund deutscher Mädel erhoben sich von den Plätzen und sangen, die Weihe des Augenblicks damit hebend, das Lied "Vorwärts, vorwärts, schmetternde Fanfaren!".
Anschließend war der Gemeinschaftsempfang der Feier auf dem Königlichen Platz in München. Man hörte zuerst Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, den Führer der deutschen Arbeitsfront, sprechen. Und dann wurde die große Rede des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß allen Lauschenden zum packenden Erlebnis. Stumm stehend wurde die Weise des Deutschlandliedes gehört. Man erlebte es mit, wie die politischen Leiter für das gesamte Reichsgebiet den Treueid auf den Führer leisteten. Damit war um 10 Uhr die Weihestunde, die mit dem Horst-Wessel-Lied ausklang, beendet. Der ganze Saal stimmte ein in das vom Ortgruppenleiter ausgebrachte "Sieg-Heil!" auf den Führer. So war die erste Feier des 20. April nach der nationalsozialistischen Machtergreifung in Oesterreich in unserer Heimatstadt ein Freudentag, würdig der Größe der Geschichte.
Die Feier in den Schulen
Volks- und Hauptschulen
Zur ersten Feier des Geburtstages unseres Führers in dem ins Reich zurückgekehrten Oesterreich am 20. April versammelten sich auch allenthalben die Schüler, in Kufstein um 9 Uhr vormittags im Eggersaal (da die Schulen noch kein Rundfunkgerät besitzen), die Lehrpersonen und Schüler der Volksschulen und Mädchen-Hauptschule nahmen daran teil. Das erste Mal konnte den Schülern der Führer aller Deutschen im geeinten großdeutschen Reich an seinem Geburtstag, dem Feiertag des ganzen Volkes, als leuchtendes Beispiel vor Augen geführt werden ein denkwürdiger Tag, ein neuer Abschnitt in der Schulgeschichte. Glücklich, die ihn erleben durften! Im Mittelpunkt der schlichten Schulfeier stand die Rundfunkrede des Reichsministers für Erziehung und Unterricht Rust, die dem Verständnis der Schüler angepaßt war und mit den Worten schloß:
"Ihr könnt dem Führer Adolf Hitler nichts Schöneres schenken zu seinem Geburtstag, als wenn Ihr Euch gelobt, fleißig und mutig zu sein und zusammenzuhalten in guten wie in bösen Tagen, und wenn Ihr im neuen Arbeitsjahr, das das 50. Lebensjahr des Führers ist, Euer Gelöbnis in die Tat umsetzt, soweit Ihr es heute schon könnt. Gebt alle heute Deutschland und dem Führer den Schwur und haltet ihn: Wir wollen werden wie Adolf Hitler, fleißig und mutig und nur deutsch. Davon hängt das Werk des Führers und Deutschlands Zukunft ab."
Begeistert sangen die Schüler am Schlusse das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied.
Realgymnasium
Zur Feier des 49. Geburtstages des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler versammelten sich Lehrkörper und Schüler des Realgymnasiums Kufstein um 8.15 Uhr in der Aula der Anstalt. Die Feier wurde mit einem Lied eingeleitet. Ein Schüler trug darauf ein Gedicht vor. Prof. Friedr[ich] Prenn, der Leiter der Anstalt, hielt die bedeutungsvollen Ereignisse, die Volksabstimmung und den beispiellosen Siegeszug des Führers im deutschen Oesterreich, in einer Ansprache fest, die das große Werk des Einigers des deutschen Volkes den Schülern vor Augen führte. Zwei Schüler lasen nun Worte Adolf Hitlers aus seinem Werke vor. In feierlicher Weise wurde das Bild des Führers in der Aula angebracht. Es folgte darauf die Anhörung der Rede, die Reichsminister Rust durch den Rundfunk für alle Schulen im großdeutschen Reich hielt. Mit dem Singen der beiden deutschen Hymnen schloß die Feier, die besonders denkwürdig ist, weil sie die erste ihrer Art in der Anstaltsgeschichte war.
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1939, 20. April - Innsbruck
Pompöse Feier von Hitlers 50. Geburtstag
"Rundfunkmusik" tönt für alle
Zum Tagesbeginn "Marschweisen des Musikkorps der Wehrmacht" und "klingende Weisen der Musikzüge der SA"
Parade und "zündende Klänge des Kaiserjägermarsches"
HJ-Propagandamarsch mit "Spielmanns- und Fanfarenzügen"
mit Militärparade, Schützen und Marschmusik
Der 20. April ein strahlender Festtag
Innsbrucks Liebe zum Führer
Herzliche Beteiligung der ganzen Stadt an der Geburtstagsfeier Eindrucksvolle Veranstaltungen
In: Innsbruckern Nachrichten vom 21. April 1939, S. 6 f
Von "W. Sch."
Im Ablauf des Jahres hat der 20. April seine besondere Bedeutung, denn an diesem Tage schenkte die Vorsehung dem deutschen Volk seinen Führer. Weder durch besondere Vorrechte seiner Geburt, noch durch die Gunst irgendwelcher einflußreicher Persönlichkeit hat Adolf Hitler seinen Aufstieg begonnen. Als Sproß eines kleinen Beamten lernte er schon frühzeitig im eigenen Daseinskampf den Kampf der Unterdrückten gegen die Bedrücker kennen. Indem er sich selbst mitten in dieses Ringen hineinstellte, seine Idee und sein Leben mit Kraft und Mut gegen eine feindliche Welt verfocht, wurde er dem deutschen Volk die ersehnte heldische Führergestalt. Und forschen wir weiter nach einer Erklärung für den einzigartigen und mitreißenden Willen, der von dieser starken Persönlichkeit ausgeht, so finden wir sie in der Tatsache, daß Adolf Hitler sich selbst stets treu geblieben ist, so wie er dem Volke und seiner Idee die Treue bewahrte. In sich verkörpert unser Führer das Gute und Edle, nachdem der deutsche Mensch von sich aus strebt. Als Sohn unseres Volkes, einfach und schlicht, untadelig und rein, tritt Adolf Hitler vor sein Volk.
Das Schicksal ist sparsam in der Erweckung großer Geister, es verleiht die schöpferische Kraft als den Ausdruck einer Gnade, die unabhängig ist von Geburt, Rang und angelernter Wissenschaft. Von einem solchen Schicksal begnadet erscheint uns der Führer heute als der Vollstrecker einer höheren Vorsehung, der die Zukunftsbestimmung des deutschen Volkes in der Welt erfüllen wird. Wir haben in ihm den Ueberwinder aller volksentfremdenden Gewalt erschaut, wir sehen in ihm den Volksversöhner, Volkserzieher und Einiger des Großdeutschen Reiches. So ist für das deutsche Volk Adolf Hitler politischer Führer und Glaubensbringer zugleich, die sittlich stärkste Verkörperung des deutschen Glaubens, des urdeutschen Begriffs.
Und weil wir diese Erkenntnis in uns tragen, darum ist uns der Führer auch der Inhalt unseres ganzen Seins. Ihm gilt alle unsere Arbeit, Treue und Liebe, ihm sind wir verschworen bis zur letzten Konsequenz.
Die unermeßliche Verehrung und Dankbarkeit für den Führer, die in den Herzen unserer Innsbrucker wohnt, erhielt ihren sinnfälligsten Ausdruck am 50. Geburtstag Adolf Hitlers, den die Gauhauptstadt in einer Form beging, die der Größe des Tages würdig war.
Gang durch die Stadt
Aus Anlaß des nationalen Feiertages hatte Innsbruck einen Festschmuck angelegt, wie man ihn bisher selten gesehen hat. Die Stadt war ein einziges Flaggenmeer. Von allen Giebeln wehten die Fahnen, die leuchtenden Farben der Wiedererstehung der deutschen Nation, das kreisende Sonnenrad der arischen Rasse, das Hakenkreuz. An manchen Häuserfronten prangten außerdem frisches Grün und Girlanden, sich schwingend von Fenster zu Fenster. Das Landhaus, die Reichpostdirektion, das Rathaus, das Gaupropagandaamt, das Gebäude der Kreisleitung trugen wie noch verschiedene andere öffentliche Gebäude einen Festschmuck besonderer Art, der in seinen Ausmaßen und in der künstlerischen Wirkung ein äußerst eindrucksvolles Bild bot.
Alle in festlichem Schmuck
Aber auch dort, wo die Häuser kleiner sind, wo der Arbeiter und damit zugleich die Treue wohnt, waren die Fenster in bunter Vielheit geziert. Wohl sind die Fahnen kleiner geworden, aber derselbe Sinn, derselbe Glaube hat sie gesetzt, und gar mancher hat sich den Betrag für eine Fahne vom Munde abgespart, nur um mitfeiern zu können an diesem Tag.
Auch die Schaufenster waren auf den Geburtstag des Führers abgestimmt. Es gab wohl kaum ein Geschäft, das nicht eine Auslage mit sinngemäßer Beziehung auf die Bedeutung des Tages gestaltet hätte. Die meisten hatten eine Festdekoration geschaffen, die davon Zeugnis ablegte, daß an die Schmückung mit unendlicher Liebe herangegangen worden war. Frühlingsblumen, das Fahnentuch der Bewegung oder bedeutsame Führerworte umrahmten Führerbildnisse und Führerbüste. Man sah auf allen Schritten, das Volk huldigte seinem Führer mit stillen heißen Wünschen!
In einzelnen Betrieben hatte[n] sich Betriebsführung und Gefolgschaft zu Appellen zusammengefunden, bei denen die Bedeutung des Tages gewürdigt wurde. Und in gar manchen hilfsbedürftigen, kinderreichen Familien saßen jung und alt um die Lautsprecher, die ihnen dank der Dr.-Goebbels-Spende von einem Beauftragten der Kreisleitung in den letzten Tagen anläßlich des Führergeburtstages ausgehändigt worden waren. So kamen im Bereich des Kreises Innsbruck allein 34 Rundfunkgeräte zur Verteilung.
Und überall war in den Straßen eine festliche Bewegtheit, ein unaufhörliches Fluten der Menschen. Die Innsbrucker dachten gar nicht daran, den freien Tag etwa zum Ausschlafen zu benutzen. Sie waren längst auf den Beinen, legten letzte Hand an den Schmuck der Häuser und an sich selbst, während aus den offenen Fenstern die Lautsprecher Rundfunkmusik an alle weitergaben. In früher Morgenstunde erklangen außerdem die Marschweisen des Musikkorps der Wehrmacht und die klingenden Weisen der Musikzüge der SA. [Sturmabteilung], des NSKK. [Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps], des Reichsarbeitsdienstes und der Poltischen Leitung zum Großen Wecken, indessen die HJ. [Hitlerjugend] mit Sprechchören und Liedern die letzten Schläfer aus den Fendern rüttelten.
Des Volkes Dank für friedliche Siege
Es war so, als sei die heitere Festesfreude, von der alle Volksgenossen erfaßt waren, ein einziger stürmischer Dank an den Mann, in dessen Persönlichkeit sich das neue Deutschland konzentriert. Aber diese Flugwelle der Dankgefühle hatte am gestrigen Ehrentag des Führers sicher einen ganz bestimmten Charakter. Denn noch niemals in der Menschengeschichte hat es einen großen Staatsmann gegeben, der ein geknechtetes, ausgeplündertes Volk aus einer buchstäblich verzweifelten Lage ohne Kriege, ohne blutige Aufstände, nur durch friedliche Siege herausgeführt hat und gleichzeitig zum Mehrer seines Reiches geworden war.
Die Parade der Wehrmacht
Ein besonderes Schauspiel aber bildete für alle Volksgenossen die Parade der Wehrmacht. Schon lange vor ihrem Beginn strömte alles hin zum Adolf-Hitler-Platz, für dessen Absperrung in mustergültiger Weise die Polizei gesorgt hatte. In tiefen Reihen gestaffelt standen die Menschen Kopf an Kopf. Die Massen der Zuschauer waren unterbrochen von dem bunten Bild der Uniformen der SA., SS [Schutzstaffel], des NSKK. und der HJ., dazwischen leuchteten in der Morgensonne die farbenprächtigen Trachten der traditionsreichen Schützenkompanien, während auf Ehrenplätzen die Kriegsbeschädigten Platz gefunden hatten. An der Spitze der zahlreichen übrigen Ehrengäste hatte sich namens des beim Führer in Berlin weilenden Gauleiters der stellvertretende Gauleiter P[artei]g[enosse] Parson eingefunden.
Die zündenden Klänge des Kaiserjägermarsches kündeten schließlich das Anrücken der Truppen des Standortes Innsbruck zur Parade vor dem Kommandeur der 2. Gebirgsdivision, Generalmajor Feurstein. An der Spitze der Parade ritt der Kommandeur des Gebirgsjägerregimentes 136, Oberst Eglseer, dem in strammer Haltung die einzelnen Truppenteile folgten. Hart erklang der Marschtritt der Waffenträger im grauen Rock. Die Infanterie wurde abgelöst von motorisierten Abteilungen, Nachrichtenkompanien, Panzerabwehrkanonen und schweren Haubitzen des Gebirgsartillerieregiments.
Die Parade hinterließ einen ausgezeichneten Eindruck und vermittelte die Gewißheit, daß der Führer in der deutschen Wehrmacht dem Reich einen starken Schutz und Garanten des Friedens gegeben hat.
Nach Beendigung der Parade begannen an acht verschiedenen Plätzen der Stadt die Speisungen von hilfsbedürftigen Volksgenossen aus Küchen der Wehrmacht. Wiederum waren die Helfer der NS.-Volkswohlfart einsatzbereit zur Stelle, die 2000 bereitstehenden schmackhaften Mittagsportionen zu verteilen. Mit größter Freude und dankbarem Herzen nahmen an den einzelnen Küchen die Volksgenossen das willkommene Mahl in Empfang, das ihnen tätiger Sozialismus und der Geist der Volksgemeinschaft bescherte[n].
Nachmittag im Zeichen der HJ.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der Hitler-Jugend, des Jungvolkes und des B[undes] D[eutscher] M[ädel], die sich nach einem Propagandamarsch durch die Straßen der Stadt mit ihren Fahnen, Spielmanns- und Fanfarenzügen zu ihren Feierplätzen bewegten, wo die Aufnahme des neuen Jahrganges 1928/29, die Vereidigung und Ueberweisung der Vierzehnjährigen in die Hitler-Jugend und in den BDM. erfolgte, denn der Geburtstag des Führers ist zugleich der Ehrentag für alle Jungen und Mädel, die nun als Pimpfe und Jungmädel eintreten durften in die große Organisation der Hitler-Jugend. In froher Spannung sahen sie diesem Ereignis entgegen, das für sie den Beginn eines neuen Lebensabschnittes bedeutet, da sie nun allmählich eingeführt werden in die Pflichten künftiger Staatsbürger. Gleichzeitig werden sie erfüllt mit dem Geiste des neuen deutschen Reiches, der gipfelt in Kameradschaft, Gehorsam und Einsatzbereitschaft, in der Liebe zur Heimat und in dem stolzen Bekenntnis zum Volk. Früher pflegte man zu sagen, Jugend und Politik sollten nichts miteinander zu schaffen haben. Heute, wo des Führers genialer Wille mit all der zersetzenden Sinnlosigkeit aufgeräumt hat, ist es Notwendigkeit, ja Selbstverständlichkeit, daß schon die Jugend nicht bloß das praktische und theoretische Rüstzeug durch den Unterricht in der Schule erhält, sondern daß sie auch mit Verständnis und Liebe zu Hause ist in dem Staatswesen, dem sie angehört, und es später nicht wie Außenseiter als etwas Fremdes betrachtet, an dem sie Kritik übt und dessen Schutz und Förderung sie dabei als ihr gutes Recht hinnimmt. Vor diesem großen Ziel haben alle kleinlichen Bedenken zu weichen.
Zu einigen Feierstunden der Hitler-Jugend und des BDM. waren auch der stellvertretende Gauleiter Pg. Parson und Obergauführerin Mignon zur großen Freude der Jugend erschienen.
Innsbrucker Nachrichten vom 21.4.1939
Auf den Führer vereidigt
Den Abschluß des nationalen Feiertages bildete am Abend die Vereidigung der Politischen Leiter und der Leiterinnen und Walterinnen der NS.-Frauenschaft, die auf dem historischen Platz vor dem Goldenen Dachl, das in helles Scheinwerferlicht getaucht war, angetreten waren. Zu der feierlichen Kundgebung waren außerdem Ehrenstürme aller Formationen aufmarschiert, während sich auf einer eigens errichteten Tribüne zahlreiche Ehrengäste versammelt hatten. Nachdem SA.-Sturmbannführer Walser dem stellvertretenden Gauleiter Meldung gemacht hatte, daß 1154 Politische Leiter und 820 Frauen zur Vereidigung angetreten waren, sprach Pg. Parson vom Balkon des Goldenen Dachl aus.
Der stellvertretende Gauleiter umriß die Pflichten und Aufgaben des Politischen Leiters, der als Führerpersönlichkeit den Nationalsozialismus vorzuleben habe. Nur dann werde er Autorität und eine einsatzbereite Gefolgschaft finden. Bedingungslose Treue zum Führer und seine[n] Mitarbeiter[n], Kameradschaft und unermüdliche Pflichterfüllung, das seien die Tugenden, die jeden Politischen Leiter auszeichnen müßten. Dabei sei es durchaus unwichtig, an welcher Stelle er seine Pflicht als Politischer Leiter erfülle.
"Sie haben", so wandte sich der stellvertretende Gauleiter abschließend an die Versammelten, "den Vorzug, Politische Leiter in einem Gau zu sein, der in der Spitzengruppe aller Gaue des Großdeutschen Reiches steht. Erweisen Sie sich dieser Ehre jederzeit würdig und vergessen Sie nie, daß Ihre Arbeit, Ihr Einsatz und Ihre Treue die Voraussetzung sind, daß unser schöner Gau Tirol-Vorarlberg seine stolze Stellung nicht nur beibehält, sondern nach Möglichkeit noch verbessert. Nehmen Sie sich den Führer als Vorbild und leuchtendes Beispiel. Sein Glaube ist der unsere und seine Parole ist unsere Verpflichtung: "Nichts für uns, alles für Deutschland!"
Nachdem der stellvertretende Gauleiter seine Ausführungen beendet hatte, begann die Uebertragung der Sportpalastkundgebung in Berlin, bei der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und der Stellvertreter des Führers, Rudof Heß, sprachen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde im gesamten Reichsgebiet die Vereidigung von fast einer Million Politischer Leiter, Walter und Warte der Partei sowie der angeschlossenen Verbände und Leiterinnen und Walterinnen der NS.-Frauenschaft durch den Stellvertreter des Führers vorgenommen. So legte auch die Führerschaft Innsbrucks in erhebender Form den Treueeid auf den Führer ab. Mit klingendem Spiel verließen nach der Feierstunde die Politischen Leiter und Formationen den Platz, um zum Bismarckplatz zu marschieren, wo die Auflösung erfolgte. Die Durchführung der bedeutungsvollen Kundgebung lag in den Händen der Kreisleitung der NSDAP.
Unser Gelöbnis: unverbrüchliche Treue!
[Fettdruck:] Der Geburtstag des Führers, des besten und treuesten Sohnes des Volkes, ist zeitlich zu Ende, aber er lebt im Innern aller Volksgenossen fort in dem Gelöbnis, so wie bisher auch in Zukunft in unerschütterlichem Vertrauen zu Adolf Hitler zu stehen. Der Kampf um Freiheit und Ehre, um Frieden und Brot ist noch nicht beendet. Er birgt Opfer in sich, das wissen wir. Aber wer wäre unter uns, der nicht gerne freudig jedes Opfer auf sich nehmen würde, wenn es der Führer zum Besten Deutschlands von uns verlangt. Wir alle sind und wollen nichts anderes sein als Glieder der großen Gemeinschaft, die treu und ergeben hinter ihrem Führer marschiert in dem stolzen Bewußtsein, in Deutschlands größter Zeit mithelfen zu dürfen am Bau des neuen deutschen Hauses, in dem alle arteigenen deutschen Menschen zufrieden und glücklich sein können. Adolf Hitler ist Deutschland. Für ihn leben und kämpfen wir in nationalsozialistischem Geiste!
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1939, 19./20. April Innsbruck
Festlichkeiten zu Hitlers 50. Geburtstag
19. April: Fackelzug und "Kameradschaftsabende" mit imposanter Musikbegleitung
20. April, 6-7 Uhr: "Militärisches Wecken" musikalisch "Straßensingen"
Das Festprogramm zum Geburtstag des Führers in Innsbruck
In: Deutsche Volkszeitung vom 18. April 1939, Seite 6
NSG. Zur Feier des Geburtstages des Führers finden am 19. und 20 d[iese]s [Monats April 1939] nachstehende Veranstaltungen statt:
Fackelzug, Kundgebung und Bergfeuer
Mittwoch, den 19. [April], 20 Uhr, Fackelzug der Partei und der Wehrmacht vom Innrain durch die Altstadt, Maria-Theresien-Straße, Triumphpforte, Gegenzug bis zum Landhaus. Am Fackelzug nehmen teil (Reihenfolge der Marschordnung): Ein Musikzug der Wehrmacht, ein Standarten- und Fahnenblock, Marschblock der Führer, eine Kompanie Wehrmacht unter Gewehr, SA-Musikzug und SA, NSKK-Musikzug und NSKK, Gaumusikzug und Politische Leiter, HJ-Spielmannszug und HJ, RAD-Musikzug, NS-Fliegerkorps, NSKOV, SS.
Nach dem Aufmarsch der Fackelzugteilnehmer vor dem Rathaus Kundgebung dortselbst mit Ansprache des stellv[ertretenden] Gauleiters z[ur] V[erwendung] Pg. Parson. Am Ende der Ansprache gibt ein Raketensignal das Zeichen zum Entflammen der Bergfeuer.
Die Formationen marschieren zum Rennweg und treten dort weg.
Hernach Kameradschaftsabende, wozu nachstehende Musikzüge spielen: Wehrmacht im Stadtsaal, SA im Hotel "Maria Theresia", NSKK im "Grauen Bär", RAD im Adambräu, Gaumusikzug im Breinößl.
Militärisches Wecken
Donnerstag 20 ds., 6 bis 7 Uhr: Ein Kommando der Wehrmacht mit Musikkorps marschiert zum großen Wecken durch die Straßen der Stadt. Zugleich marschieren Musikzüge der SA, des NSKK, des RAD und der Gaumusikzug. Die HJ beteiligt sich mit Sprechchören, außerdem finden Straßensingen statt.
Große Truppenparade
11 Uhr vormittags Parade der Truppen des Standortes Innsbruck mit Pferden und Kraftfahrzeugen vor der Hofburg. Die Parade wird vom Kommandeur der 2. Gebirgsdivision, Generalmajor Feurstein, abgenommen und vom Kommandeur der Geb[irgs]-Jäg[er]-Reg[imen]t[s] 136, Oberst Eglseer, geführt. Nach dem Vorbeimarsch rücken die Truppen des Geb.-Jäg.-Regt. 136 durch die Universitätsstraße in die Kloster- und Saggenkaserne, die motorisierten Truppen über Burggraben, Maria-Theresien-Straße, Salurnerstraße, Südtirolerplatz in die Konrad- bezw. Eugenkaserne. Für Zuschauer steht der nicht abgesperrte Teil des Gehsteiges vor der Hofburg und zu beiden Seiten des Stadttheaters zur Verfügung.
Vor der Parade stehen die Truppen in Paradeaufstellung in der Falkstraße. Die Falkstraße und deren seitliche Zufahrtsstraßen sind von 9.45 bis 11 Uhr für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Zuschauer können in den westlichen Zugangsstraßen und auf dem westlichen Gehsteig der Falkstraße Aufstellung nehmen.
Aufnahme der Zehnjährigen ins Jungvolk
Ueberführung der Vierzehnjährigen in die HJ und in den BdM
16 Uhr: Der gesamte Standort, HJ und BdM marschiert vom Adolf-Hitler-Platz durch die Maria-Theresien-Straße. Dort trennen sich die Einheiten und nehmen zu den Einzelfeiern wie folgt Aufstellung.
Hitlerjugend:
Stadtteil Wilten: Schloß Ambras; Stadtteil Stadtmitte: Berg Isel; Stadtteil Saggen: Judenbichel; Stadtteil Pradl: Rechenhof; Stadtteil Hötting: Höttinger Steinbruch.
BdM:
Stadtteil Wilten: Berg Isel; Stadtteil Stadtmitte: Wiltener Steinbruch; Stadtteil Saggen: Scheibenbichel; Stadtteil Pradl: Reichenau; Stadtteil Hötting: Großer Gott.
Beginn der Feiern je nach Eintreffen der Einheiten auf den Feierplätzen (16.45 bis 17 Uhr). Alle Volksgenossen, insbesondere aber die Eltern unserer Jungen und Mädel, sind zu diesen Feiern als Zuseher herzlichst eingeladen.
Vereidigung der Politischen Leiter
19.40 Uhr Aufmarsch der Politischen Leiter und der Ehrenformationen zur Vereidigung vor dem Goldenen Dachl. Es spricht der stellv. Gauleiter z. V. Pg. Parson.
20.30 Uhr Einschaltung der Uebertragung aus dem Sportpalast in Berlin. Es spricht der Reichsorganisationsleiter Pg. Dr. Ley, hierauf der Stellvertreter des Führers Pg. Heß, der sodann die Vereidigung der Politischen Leiter vornimmt.
Die Bergfeuer am Mittwoch
Zur Feier des 50. Geburtstages unseres Führers Adolf Hitler werden am Mittwoch abends auf der Nordkette Bergfeuer abgebrannt. Die Durchführung obliegt der Kreisleitung Innsbruck der NSDAP.
Verteilung der Bergfeuer
Brandjochhochgipfel und Osthang: Akademischer Alpenklub Innsbruck; Brandjoch-Südgrat: Turnverein Friesen, Hötting; Brandjochkreuz: Bergsteigergesellschaft Edelweiß; Achselkopf: Turnverein Friesen, Hötting; Frau Hitt: Melzerknappen; Westliche Sattelspitze: Gipfelstürmer; Oestliche Sattelspitze: Real-Alpenklub; Langer Sattel: SA; Kemmacher: Alpiner Klub Karwendler; Westliche Kaminspitze: Berg- und Skisportverein Hötting; Mittlere Kaminspitze: Gruppe OeTK, Akad. Alpiner Verein; Oestliche Kaminspitze: Deutscher Turnerbund Innsbruck; Seegrubenspitze und [Seegruben]köpfl: Bergsteigerriege ses ITV und Innsbrucker Alpenklub; Hafelekar-West und [Hafelekar]-Ostgrat und [Hafelekar]-Spitze: SS; Müllerkarspitze: Glockenhofer; Müllerkarköpfe: Wettersteiner; Gleirschspitze: Bergbrüder; Sattel zwischen Gleirsch- und Mandelspitze: Kalkkögler-Nordkettler; Mandelspitze: Alpeiner; Mandelgrat: Kalkkögler; Arzler Scharte-Rumer Joch: Deutscher Turnerbund Innsbruck; Rumerspitz-Westgrat, Gipfel und Ostgrat: NS-Fliegerkorps und NSKK.
Die zu den Feuermannschaften eingeteilten Mitglieder der vorstehend angeführten Gliederungen der NSDAP und Vereine sind für den Abend des 19. April vom Formationsdienst befreit.
Die Feuerstoffausgabe erfolgt morgen Mittwoch [19. 4. 1939], ab 10 Uhr vormittags und nachmittags in der Turnhalle des ITV, Wurnigstraße.
Die Bergfeuer werden auf den vorgezeichneten Plätzen nach einem Zeichen entzündet, das durch Raketen vom Rathaus, vom Hochhaus und vom Berg Isel aus zwischen 20.30 und 20.45 Uhr gegeben wird.
Die Hungerburgbahn und die Nordkettenbahn können von den Feuermannschaften bei der Hin- und Rückfahrt unentgeltlich benützt werden. Letzter Zug ab Seegrube um 23.30 Uhr.
Alpiner Rettungsdienst: SA-Sanitätssturm mit den Hilfsplätzen Höttingeralm und Seegrube.
Die Betriebsführer werden gebeten, den Teilnehmern an den Höhenfeuern am Mittwoch [19. 4. 1939] ab mittags freizugeben.
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1939, 8. März Tirol-Vorarlberg
Aufruf zum Beitritt zu Deutschem Jungvolk und Deutschen Jungmädeln an Hitlers 50. Geburtstag
Innsbrucker Nachrichten vom 8. 3. 1939, Beilage der Hitler-Jugend, S. 1
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1939, 20. April Tirol-Vorarlberg
An Hitlers 50. Geburtstag:
Aufnahme der 10-Jährigen in das Deutsche Jungvolk bzw. zu den Deutschen Jungmädeln
Übertritt der 14-Jährigen in HJ bzw. BdM
Fanfarenruf und politische "Lieder"
Festtag der neuen Pimpfe
Die Jüngsten auf den Führer vereidigt
Ueberstellung der 14jährigen Jungvolkjungen und Jungmädel in HJ. und den BDM.
In: Neuste Zeitung vom 21. April 1939, Seite 4
NSG. Für die zehnjährigen Jungen und Mädel des ganzen Großdeutschen Reiches war der Geburtstag des Führers ein bedeutsames Erlebnis. Ein neuer Abschnitt ihres Lebens begann damit, denn mit dem gestrigen Tage wurden sie in die Reihen der Jungkämpfer unseres Führers aufgenommen und schwuren ihm Treue und gehorsam. Dieser Schwur, den sie mit begeistertem Herzen leisteten, wird sie für ihr ganzes Leben an den Führer und an die eine große Idee, die die Haltung unseres Volkes für immer bestimmen wird, binden.
In Innsbruck sammelten sich, wie kurz berichtet, am Donnerstag [20. 4. 1939] um 16 Uhr die Kolonnen der HJ., des BDM., des DJ. und der JM. auf dem Adolf-Hitler-Platz. An der Spitze jeder Einheit standen in weißen Hemden die Zehnjährigen, die gestern in die Reihen der HJ. eintraten. Vom Adolf-Hitler-Platz marschierten die langen Kolonnen durch die Maria-Theresien-Straße, wo der stellv. Gauleiter, Pg. Parson, der Stabsleiter des Gebietes Tirol-Vorarlberg, HJ.-Bannführer Willi Holzknecht, und der Bannführer von Innsbruck-Stadt, Oberstammführer Höllwarth, sowie das Führerkorps des Gebietes den Vorbeimarsch abnahmen. Die Formationen trennten sich dann, um sich an die jeweilige Feierstätte der einzelnen Stadtteile zu begeben.
Den Platz auf dem Berg Isel zu Füßen des Andreas-Hofer-Denkmales hatte sich der Stadtteil Innere Stadt für seine Feier ausgesucht. Die aufmarschierten Einheiten meldete der Stammführer dem stellvertretenden Gauleiter Pg. Parson und dem Bannführer. Ein Fanfarenruf leitete die Feier ein. Nach einem Vorspruch und dem Lied "Es dröhnt der Marsch der Kolonnen" [Text und Melodie: Herbert Napiersky, 1933] verlas der Jungstammführer die Botschaft des Reichsjugendführers, in der er die Jüngsten in der HJ. begrüßte, an die Pflichten und Aufgaben, die sie von nun an zu erfüllen haben, gemahnte und sie auf die Bedeutung ihres Eides hinwies.
Dann nahm der Jungstammführer die Vereidigung der zehnjährigen Pimpfe vor. Anschließend meldete er dem Stammführer die 14jährigen Jungvolkjungen zur Ueberstellung in die HJ. Nach einem Lied sprach der Stammführer zu den Ueberstellten und ermahnte sie, genau so wie bisher als Jungvolkjungen ihre Pflichten auch in der HJ. zu erfüllen. Dann sprach er die Vereidigungsformel vor, die von den angetretenen Jungen Satz für Satz nachgesprochen wurde. Die Lieder der Nation und das Fahnenlied der HJ. schlossen die Feier ab.
In ähnlicher Art verliefen die Vereidigungsfeierlichkeiten der übrigen Stämme und der Mädelringe des Bannes Innsbruck-Stadt.
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1939, 20. Februar Kitzbühel
Aufruf zum Beitritt zu Deutschem Jungvolk und Deutschen Jungmädeln am Vorabend an Hitlers 50. Geburtstag
Alle zehnjährigen Jungen und Mädel in die HJ
In: Kitzbüheler Nachrichten vom 18. Februar 1939, Seite 2
Rubrik Hitlerjugend. Bann Kitzbühel. Folge 17
(NSG.) Alljährlich wird zum 20. April, dem Geburtstag des Führers, der Jahrgang der zehnjährigen Jungen und Mädel in die Hitler-Jugend aufgenommen. An diesem Tage wird auch späterhin die Ueberstellung der Jungvolk-Jungen und -Mädels in die HJ und in den BDM vorgenommen.
In diesem Jahr wird am 10. März der Reichsjugendführer in unsere Gauhauptstadt Innsbruck kommen und vom Stadtsaal aus über alle Reichssender die Jugend des Großdeutschen Reiches zum Eintritt in die Hitler-Jugend auffordern. Der Führer selbst hat der Hitler-Jugend mit dem Staatsjugendgesetz vom 1. Dezember 1936 den Auftrag erteilt, die gesamte deutsche Jugend in ihre erzieherische Gemeinschaft aufzunehmen. Auch aus dem Gau Tirol-Vorarlberg sollte als unser Geburtstagsgeschenk an den Führer in diesem Jahr die restlose Erfassung und Aufnahme aller zehnjährigen Jungen und Mädel gemeldet werden können. Für die Aufnahmeaktion sind in den vergangenen Wochen bereits alle nötigen Vorbereitungen geschehen. In den nun folgenden Wochen werden alle Lehrer, vor allem aber die gesamte Elternschaft über Ziel und Zweck unserer nationalsozialistischen Jugendbewegung aufgeklärt werden, so daß sie dann ihre Kinder der Hitler-Jugend anvertrauen werden. Alle Stellen der Bewegung und des Staates haben dieser Erfassungsaktion ihre volle Mithilfe zugesichert. Die Elternschaft, welche natürlich ein ganz besonderes Anrecht hat zu erfahren, was in der Hitler-Jugend mit ihren Kindern geschehen soll, wird in erster Linie durch Elternversammlungen aufgeklärt werden.
Außer den Aufklärungsversammlungen wird den Eltern, wie auch den Jungen und Mädeln in zahlreichen Elternabenden gezeigt werden, wie das Leben in den Einheiten vor sich geht. Wenn auch der Ablauf des Elternabends nicht mit dem Dienst in den Einheiten verglichen werden kann, bei dem die Jungen und Mädel ja nur im kleinen Kreis unter sich sind, so kann doch die Elternschaft einen Einblick gewinnen in die Ergebnisse der körperlichen Ertüchtigung. Das gemeinsame Heraustreten der Jungen und Mädel bei solchen Veranstaltungen zeigt darüber hinaus der gesamten Elternschaft, daß die Hitler-Jugend auch hier darangeht, eine saubere Haltung, ein gegenseitiges Sich-achten-lernen in sich zu tragen.
Auch der Jungvolk-Junge und das Jungmädel steht [!] schon fest in die nationalsozialistische Weltanschauung eingefügt, doch wird ihm diese nicht durch Vorträge übermittelt. Bei der weltanschaulichen und charakterlichen Ausrichtung gerade der jüngsten Kameraden kommt es ja in erster Linie auf das Erlebnismäßige an, kommt es darauf an, daß tüchtige, anständige und charakterfeste Führer ihnen als Vorbilder ein Beispiel geben. Der Pimpf hört schon beim ersten Dienst in den Schwertworten des Jungvolkes, daß Ehrenhaftigkeit über allem anderen zu stehen hat.
Daß die zehnjährigen Jungen und Mädel, die nun aufgenommen werden, durch den Dienst in der Hitler-Jugend nicht überanstrengt werden, dafür ist die vollste Gewähr gegeben durch die genaue gesundheitliche Ueberwachung. Bereist der Aufnahme ging eine Musterung durch Schulärzte oder HJ.-Aerzte voraus, die nur die Gesunden zur Dienstleitung zuließ. Laufend wird von Aerzten der Dienst der unteren Einheiten überwacht, um sicher zu sein, daß die Gesundheit der jungen Kameraden und Kameradinnen in keinem Falle Schaden erleidet und daß auch nicht etwas übereifrige Führer zu große Anstrengungen verlangen. Der Reichsjugendführer hat gerade zur Jahreswende das Jahr der Gesundheitsführung in der Hitler-Jugend verkündet, um den Gesundheitszustand der Jungen und Mädel zu erhalten und zu bessern. Auch auf diesem Gebiete geht die Hitler-Jugend daran, die Jungen zu einem Leben zu erziehen, das durch Genügsamkeit und Enthaltsamkeit unserem ganzen Volke zunutze kommen soll. Die Hitler-Jugend läßt in diesen Wochen den Ruf ergehen: "Alle zehnjährigen Jungen und Mädel in die Hitler-Jugend!"
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1939, 19./20. April Kufstein
Festlichkeiten zu Hitlers 50. Geburtstag
19./20. April: "Unermüdlicher Einsatz unserer Gebirgsjägermusik"
19. April: Abendliche "Feierstunde" mit Aufmarsch der Formationen und "Musik des Gebirgsjägerbataillons"
"Festliche Melodien" und "Musiktöne Richard Wagners, gespielt auf der Heldenorgel"
Die Lieder "Heilig Vaterland" und der "Nation"
19. April, 18 Uhr: "Feierstunde" der HJ Aufmarsch "singend" "Fanfaren und Trommelwirbel" "Gemeinschafts-", Deutschland- und "Fahnenlied"
20. April, 7 Uhr: "Großes Wecken" durch den "Musikzug unserer Gebirgsjägertruppen"
20. April, 9 Uhr, Kasernenhof: Truppenappell und "Präsentiermarsch" des "Musikzugs" Beschluss mit den "Liedern der Nation"
20. April, 9 Uhr, Adolf-Hitler-Platz: Aufmarsch der HJ unter "Wirbel der Trommeln" und "Weisen des Spielmannszugs"
Übertritt der Junkvolkjungen und Jungmädel in HJ und BdM: "Alle sangen das Lied von der Fahne"
20. April, 11 Uhr: Aufmarsch und Parade, "voran der Musikzug mit klingendem Spiel"
20. April: "Vereidigung der Politischen Leiter" mit "klangvollen Weisen des Musikkorps des Gebirgsjägerbataillons"
20. April, 17 Uhr: Konzert auf der Heldenorgel mit Übertragung im Reichsrundfunk Organist: Sebastian Hutterer aus Rosenheim
Glanz und Sonne des 20. April
In: Tiroler Volksblatt vom 21. April 1939, Seite 4
Stadt im Festschmuck
Seit Mittwoch, 19. April, mittags prangte unsere Stadt im Festschmuck. Er war sehr geschmackvoll gestaltet nach einem einheitlichen Plan, würdig des 20. April, des 50. Geburtstags des Führers. Vor allem war Kufstein in ein Flaggenmeer gehüllt, was auf dem Adolf-Hitler-Platz, wo goldschimmernde Bänder mit dem Rot der Hakenkreuzfahnen von den Masten flatterten, besonders eindringlich zur Geltung kam. Aehnlich war es auf dem Platz der SA., auch sonst straßauf, straßab kein Haus, das nicht in irgend einer Weise durch Beflaggung oder Schmückung dem Volksempfinden Rechnung trug. Girlanden aus Tannengrün schmückten die Fenster in jenen Straßen, durch die sich der abendliche Fackelzug bewegte. Auch die Schaufenster boten einen erfreulichen, schönen Anblick. Viele Geschäftsinhaber oder Angestellte wetteiferten darin, das "Führer-Fenster" mit Geschmack, zu dem auch die einfachen Mittel beitragen, auszugestalten. Wenn die Sonne das Bild der geschmückten Stadt beschien, war der Anblick fast märchenhaft zu nennen.
Illumination
Und am [Mittwoch] Abend, dem Vorabend des 20. April, erstrahlte das Ganze im Zauber der stimmungsvollsten Beleuchtung, die sich denken läßt. In allen Fenstern gleichmäßig rotes Licht aus den Leuchtbechern. Die übrige Beleuchtung war während der Feierstunde abgeblendet.
Feierstunde auf dem Adolf-Hitler-Platz
Die Abendstunden in Kufstein trugen ganz festlichen Charakter. In der Maderspergerstraße sammelten sich die Formationen. Um 19.15 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung unter dem klingenden Spiel der voranmarschierenden Musik des Gebirgsjägerbataillons. In voller Stärke marschierten sie, die SA., die Politischen Leiter, NSKK., NS.-Fliegerkorps, HJ., BDM., Reichskriegerbund und die SS. Der weitläufige Adolf-Hitler-Platz faßte sie alle. Vor dem Sparkasse[n]gebäude war eine hohe Wand, gebildet aus rotem Fahnentuch mit dem Hoheitszeichen sowie aus Tannengrün und Girlanden, errichtet. Links und rechts davon nahmen der Musikzug, bezw. die leitenden Männer von Partei, Wehrmacht, Staat und Stadt Aufstellung (der Kreisleiter und der Ortsgruppenleiter nahmen an der Feier in Berlin teil). Stille trat ein, als unter dem Kommando des SA.-Sturmführers Rieder und den Ehrenbezeigungen der Formationen der feierliche Fahneneinmarsch erfolgte. HJ.-Führer Kirchler sprach einen Aufruf der Treue, des Glaubens und der Hingabe an Großdeutschland. Die Musik spielte festliche Melodien. Der Platz bot im Lichte der Scheinwerfer und dem Glanze der unzähligen Lämpchen ein unvergeßliches Bild. BDM.-Untergauführerin A. Cologna trug eine Dichtung der Opferbereitschaft und dem stillen Heldentum deutscher Mütter vor. Feierlich klangen Musiktöne Richard Wagners, gespielt auf der Heldenorgel. Darauf betrat Kreisschulungsleiter Pg. Hofbauer das Rednerpult und hielt eine ganz der Größe des Augenblicks abgestimmte Rede, in deren Mittelpunkt die große Persönlichkeit und das schöpferische Werk unseres Führers Adolf Hitler stand. Ein einziger Mann, so führte er unter anderem aus, der unbekannte Gefreite des Weltkriegs, habe das deutsche Erbübel, die Zwietracht, überwunden. Er hat aus dem Deutschland der Not und der Schmach in wenigen Jahren ein einiges Volk und das Großdeutsche Reich der Freiheit, des Friedens und der Macht geschaffen. Die Vorsehung hat uns den Führer geschenkt, der uns den rechten Weg weist. [Der] Redner gedachte der deutschen Mutter, die uns den Führer geboren hat. Er schloß mit dem allen aus dem Herzen steigenden Wunsche, der Himmel möge uns und der Welt den Führer noch recht lange erhalten.
Das Lied "Heilig Vaterland", von den Formationen gesungen [Text: Rudolf Alexander Schröder, 1914, Melodie: Heinrich Spitta, 1933], klang wie ein Schwur und Dank zum nächtlichen Himmel. Von den Höhen des Stadtberges und des Winterkopfs leuchteten zwei große Hakenkreuz-Feuerzeichen und die Zahl 50 auf die feierliche Stunde herab. Die 7. Kompanie unserer Garnison hatte diese und ein riesiges Edelweiß dort oben aufflammen lassen.
Mit einem Bekenntnis zu Führer, Volk und Reich schloß Versammlungsleiter Pg. H. Laad die Feierstunde. Begeistert klang das "Sieg-Heil!" durch die Lüfte. Die Lieder der Nation [das "Deutschland-" und "Horst-Wessel-Lied"] bildeten den Abschluß der Kundgebung, an der ganz Kufstein, in Massen den Platz säumend, teilgenommen hat. Nach einem Fahnenspruch von Sturmführer Rieder erfolgte unter dessen Kommando der Fahnenausmarsch.
Der Fackelzug
An die einzelnen Formationen wurden auf dem Platze Fackeln ausgegeben. Bald darauf bewegte sich der lange Fackelzug, an dem alle Gliederungen, jede einzelne mit Fahnenabordnung, teilnahmen, durch die belebten Straßen. Der Zug ging über den Platz der SA. zum Südtirolerplatz, kehrte zurück und marschierte unter dem Jubel besonders der Jugend über den Adolf-Hitler-Platz die Kaiserbergstraße hinab und über die Adolf-Pichler-Straße wieder zurück und weiter die Kinkstraße hinauf zum Boznerplatz, wo sich die Gliederungen auflösten. Ueberall standen oder gingen Gruppen von frohen Menschen, die sich freuten, in Kufstein Führers 50. Geburtstag so schön mitgefeiert zu haben.
Die Parade der Wehrmacht
Zum erstenmal wurde die im Altreich schon Tradition gewordene Parade der Wehrmacht am Geburtstag des Führers auch in der Ostmark durchgeführt. Sie entfaltete sich zum 50. Jubelfest Adolf Hitlers besonders glanzvoll.
Auch die Garnison Kufstein hatte für den Tag der Parade gerüstet. Prächtig brach der Morgen des 20. April an. Um 7 Uhr zog der Musikzug unserer Gebirgsjägertruppen, begleitet von einer Abteilung Jäger, mit klingendem Spiel zum Großen Wecken aus der Salurnerstraße herein in die Stadt und gab dem Tag die erste festliche Weihe.
Um 9 Uhr war das gesamte 11. Bataillon des Gebirgsjäger-Regiments 140 im Kasernenhof zum Appell angetreten. Der Musikzug spielte den Präsentiermarsch. Standortältester Major Oertel schritt die Front der Truppen ab. Sodann hielt er an di Soldaten eine Ansprache, in der er ihnen die Gestalt des Führers an dessen 50. Geburtstag als unabänderliches Vorbild vor Augen führte und auf das Glück hinwies, das es für das Bataillon bedeutet, für das Werk des Führers aktiv mitarbeiten zu dürfen. [Der] Redner erinnerte an den Einmarsch in Znaim, an dem unser Bataillon hervorragend beteiligt war. Die Besichtigung der Truppen der Ostmark durch den Führer in der vorigen Woche war eine besondere Auszeichnung. Den Schluß bildete das Treueversprechen an den Führer, dem zu folgen bis zum letzten Atemzuge die größte Ehre des deutschen Mannes ist. Wie zur Bekräftigung dieser Worte des Kommandeurs scholl das "Sieg-Heil!" über das Feld. Die Hymnen des Volkes [das "Deutschland-" und "Horst-Wessel-Lied"] beschlossen den feierlichen Appell der Soldaten.
Nun formierten sich drei Ehrenkompanien zum Marsch in die Stadt. Voran der Musikzug mit klingendem Spiel. Um 11 Uhr fand auf dem Adolf-Hitler-Platz die Parade statt, von einer großen Menge der Bevölkerung erwartet. Abteilungen der Parteigliederungen, des Reichskriegerbundes und der NSKOV. hatten sich dort aufgestellt. Die Vertreter der Partei, Staat und Stadt und andere Ehrengäste wohnten der Parade bei. In der neuen Paradeordnung, in drei stattlichen geschlossenen Blocks, in breiter Front, erfolgte der Vorbeimarsch vor dem Standortältesten, der zu Pferd war, während die Musik spielte. Es war wie eine Bestätigung der Feststellung, die der Führer vor wenigen Tagen gemacht hatte, daß die Truppen der Ostmark ein ebenbürtiges Glied der deutschen Wehrmacht sind. Dies gilt vor allem auch von unseren Gebirgstruppen. Nach dem Marsch durch mehrere Straßen ging es wieder zur Kaserne zurück.
HJ. schwört zur Fahne
Am 20. April hatte auch die Hitler-Jugend ihren großen Tag. Schon am Morgen, der mit prächtiger Sonne angebrochen war, ordnete sie sich für ihre Feier am Geburtstag des Führers. Diese begann um 9 Uhr auf dem festlichen Adolf-Hitler-Platz. Unter dem Wirbel der Trommeln und den klingenden Weisen des Spielmannszugs marschierten die Jungen- und Mädelgruppen, alle in einheitlicher Ausrüstung, auf und nahmen an der Weihestätte vom Vorabend Aufstellung, die Fahnengruppe voran. HJ.-Führer Kirchler erstattete dem Bannführer die Meldung. Vertreter der Partei und Gliederungen sowie die SS. hatten sich zur Feier eingefunden. Ein Hitlerjunge brachte einen Spruch mitten aus der Reihe heraus, desgleichen ein Mädel. Dann rief ein Jungvolkführer die Jungvolkjungen und Jungmädel auf und sagte ihnen, daß sie in die Hitlerjugend und BDM. übernommen werden. Die Vierzehnjährigen reihten sich ein unter ihren Kameraden, und alle sangen das Lied von der Fahne [das sog. "Fahnenlied", Text "Vorwärts! schmettern die hellen Fanfaren" (oder geringfügige Varianten) von Baldur von Schirach, ca. 1933, Melodie: Hans Otto Borgmann (1901-1977)]
Nun trat Bannführer Huber vor die Hitlerjugend hin und sprach zu ihr vom Sinn und Inhalt dieses bedeutungsvollen Tages im Leben des jungen deutschen Menschen. Zum erstenmal findet in Kufstein am Geburtstag des Führers, noch dazu dem fünfzigsten, die Uebernahme in die Hitler-Jugend statt. Kein bequemes Leben erwartet sie, sondern Pflichterfüllung von Jugend an. Sie müssen sich in die Gemeinschaft einordnen, nur das tun, was Deutschland Ehre macht, und dürfen sich im Glauben und in der Treue zum Führer von niemand übertreffen lassen. Dies gelobten die Neuaufgenommenen in die Hände des Bannführers. Untergauführerin Cologna übernahm die Mädeln. Das "Sieg-Heil!" auf den Führer und das Deutschland-Lied klangen aus jungen Kehlen über den strahlend schönen Platz. Mit dem [HJ-] Lied "Vorwärts, schmetternde Fanfaren!" wurde die Kundgebung der Hitlerjugend, der viele Volksgenossen als Zuschauer freudig beigewohnt haben, beendet, und mit klingendem Spiel marschierten die Gruppen ab.
Der neue Jahrgang der Pimpfe und Jungmädel wird verpflichtet
Am 19. April war der große Tag, an dem der neue Jahrgang in der Hitlerjugend aufgenommen wurde und an dem alle Jungmädel, die schon ein Jahr Dienst getan hatten, Tuch und Knoten bekamen. Singend marschierten Jungen und Mädel zum Andreas-Hofer-Denkmal, nahmen Aufstellung, und erwarteten in freudiger Erregung den Beginn der Feierstunde. Um 6 Uhr zog die Fahne ein, begrüßt von Fanfaren und Trommelwirbel. Nach dem Sprechchor "Anruf des Führers" wurde der Tagesbefehl des Reichsjugendführers verlesen. Nach einem Gemeinschaftslied sprach der Jungbannführer zu den Jungen und Mädel über die Bedeutung dieser Stunde. Stolz und freudig sprachen dann alle die Verpflichtungsformel und bekräftigten ihr Versprechen mit Handschlag an den Jungbannführer und die Untergauführerin. Aus allen Gesichtern konnte man die Freude lesen, nun die jüngsten Soldaten des Führers zu sein. Stolz hielten die neuen Jungmädel ihre hübschen Urkunden in den Händen und die anderen waren glücklich, als sie sich mit den Zeichen der Zugehörigkeit zur Hitlerjugend schmücken durften. Aus dem tiefsten Herzen einer dankbaren Jugend kommend, klang das Sieg-Heil auf den Führer, tönten das Deutschlandlied und das Fahnenlied der Hitlerjugend ["Vorwärts!"] in den Vorabend des großen Festtages des deutschen Volkes. Unter Trommelwirbel und Fanfarenklängen zog die Fahne aus und hinter ihr marschierte eine glückliche Jugend, dem Führer verschworen und im tiefsten Herzen verpflichtet [ ].
Vereidigung der Politischen Leiter
Mit der Vereidigung der Politischen Leiter und Walter der Verbände der NSDAP., die traditionsgemäß am Geburtstag des Führers stattfindet, klang auch in Kufstein der 20. April 1939, an dem der Führer 50 Jahre als wurde, aus. Es war eine Kundgebung von feierlichem Ernst, wie sie unsere Stadt das erstemal sah. Im Hofe der Oberschule sammelten sich die Politischen Leiter und Walter, Gruppen in Uniform und in Zivil, und marschierten in geschlossenem Zuge auf den Adolf-Hitler-Platz, wo sie vor dem Sparkassengebäude Aufstellung nahmen. Sie waren aus den Ortsgruppen Kufstein, Langkampfen, Thiersee, Ellmau, Scheffau, Erl, Niederndorf, Walchsee, Ebbs. Zu der Kundgebung, zu der die Vertreter von Partei, Staat und Stadt erschienen, marschierten auch die SS. und Abordnungen der übrigen Formationen auf. Feierlich gestaltete sich der Fahneneinmarsch unter den klangvollen Weisen des Musikkorps des Gebirgsjägerbataillons. Pg. Lamche meldete dem Kreisorganisationsleiter, daß 644 Politische Leiter und Amtswalter angetreten sind. Kreisorganisationsleiter Pg. Dr. Dillersberger betrat das Rednerpult und sprach zur ersten öffentlichen Vereidigung der politischen Soldaten des Führers. Er forderte sie auf, mit demselben Glauben und mit derselben Hingabe wie der Führer ans Werk zu gehen und im politischen Kampf für Deutschland nie zu erlahmen, komme was wolle. Es folgte nun die Rundfunkübertragung der Feierlichkeiten aus dem Berliner Sportpalast. Wir hörten die mannhaften Worte des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley, dann die bedeutungsvollen Ausführungen des Stellvertreters des Führers Rudolf Heß, welcher der Toten der Bewegung gedachte und dann die Vereidigung von fast einer Million deutscher Männer und Frauen vornahm. Nach der Eidesleistung wurde die eindrucksvolle Kundgebung, bei der der Adolf-Hitler-Platz dicht gefüllt war, mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied und dem Fahnenausmarsch beendet, worauf die Gliederungen abmarschierten. Es verdient hervorgehoben zu werden. mit welch unermüdlichen Einsatz unsere Gebirgsjägermusik diese und die anderen Kundgebungen des 19. und 20. April mitgestalten half, welche nun bei allen, die daran teilgenommen haben, in schönster Erinnerung stehen.
"Vereidigung der politischen Leiter" am 20. April 1939 in Kufstein
Tiroler Volksblatt vom 23. 6. 1938, S. 3
[Fortsetzung Tiroler Volksblatt 21. 4. 1939, S. 4:]
Heldenorgelkonzert der Alten Garde
Am 20. April [1939] um 17 Uhr ertönte die Heldenorgel zu Ehren des Führers, auf Veranlassung des SA.-Reiterkorps 1923 München, von dem eine Abordnung nach Kufstein gekommen ist. Das Konzert genoß die besondere Auszeichnung, daß es vom Reichsrundfunk übertragen wurde. Am Spieltisch saß der uns schon bekannte Organist Seb[astian] Hutterer, Rosenheim.
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1940, 24. Februar Gau Tirol-Vorarlberg
Aufruf zum Beitritt zu Deutschem Jungvolk und Deutschen Jungmädeln am Vorabend von Hitlers Geburtstag
Innsbrucker Nachrichten vom 24. Februar 1940, Seite 3
Werbeeinschaltung mit gleichem Text in: Tiroler Landbote vom 1. März 1940, Seite 4.
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1940, 20. April - Innsbruck
Hitlers Geburtstag
Aufnahme der Hitler-Jugend: Marschgesang
"Fanfarenzug des Deutschen Jungvolks" mit 65 Spielern
Angelobung unter Trommelwirbel
"Von frischen Stimmen gesungen: die Lieder der Nation"
Die jüngsten Soldaten unseres Führers
Verpflichtung der Zehnjährigen in die Hitler-Jugend Feierstunde des Bannes Innsbruck-Stadt auf dem Spitzbichl
In: Innsbrucker Nachrichten vom 20. April 1940, S. 5
Signiert "R. H. S."
Im ganzen Großdeutschen Reich wurden, wie alljährlich, die zehnjährigen Buben und Mädel am Vorabend von Führers Geburtstag in feierlichem Rahmen in die Hitler-Jugend verpflichtet. Für die Pimpfe und Jungmädel von Innsbruck wurde für diese nachmittägige Feierstunde ein landschaftlich hervorragend gelegener und dennoch von der Stadt aus leicht und rasch erreichbarer Platz ausgewählt: die ebene Gipfelfläche auf dem Spitzbichl, den der Oberbürgermeister der Gauhauptstadt mit den Weiherburganlagen durch ein eigenes Wegnetz verbinden ließ. Schon lange bevor die gesammelten Pimpfe und Jungmädel von Innsbruck auf dem Spitzbichl Aufstellung nahmen, konnte man den Anmarsch der einzelnen Fähnlein durch die Straßen der Stadt von oben aus beobachten und ihren Marschgesang heraufklingen hören. Und dann zogen sie auf den drei zur Verfügung stehenden Anmarschwegen durch die Anlagen herauf.
Es war das nicht nur eine Feier für die Zehnjährigen, die von nun an zum Deutschen Jungvolk oder zu den Jungmädel in der Hitler-Jugend gehören, sondern für alle Pimpfe und Jungmädel, die den Neuaufgenommenen zu ihrer feierlichen Verpflichtung das Geleite gaben. Während die "alten" Pimpfe und Jungmädel in ihren Uniformen anmarschierten, waren die Neuaufgenommenen noch deutlich von ihnen zu unterscheiden: die Buben zumeist im weißen Hemd, die Mädel im Dirndl. 2150 Pimpfe und Jungmädel fanden auf dem Spitzbichl Platz. Rund 600 von ihnen wurden auf den Führer verpflichtet. Der Fanfarenzug des Deutschen Jungvolkes war in einer Stärke von 65 Mann angetreten.
Nachdem Kreisleiter Dr. Primbs mit der Obergauführerin und der Jungmädelbeauftragten am Festplatze erschienen war, zogen unter Fanfarenklängen die Fahnen und Wimpel des DJ. und J[ung]M[ädel] auf. Scharlieder umrahmten die Feierstunde. In der den jungen Angehörigen der Hitler-Jugend der Aufruf des bevollmächtigten Vertreters des Reichsjugendführers, Stabsführer Hartmann Lauterbacher, verlesen wurde. (Den Wortlaut des Aufrufes brachten wir bereits in den "I[nnsbrucker] N[achrichten]" vom 18. d. M.)
Zunächst richtete der K[reis]-Führer des Bannes Innsbruck-Stadt, Gefolgschaftsführer Schirmer, einige Worte an die Zehnjährigen, mit denen er sie auf den Sinn der Verpflichtung auf unseren Führer aufmerksam machte. Die Angelobung selbst nahmen die Jugendschaftsführer und Jungmädelschaftsführerinnen der einzelnen Fähnlein an jedem neuaufgenommenen Pimpf oder Jungmädel mit Handschlag vor und überreichten ihnen die Urkunde der Aufnahme in die Hitler-Jugend. Trommelwirbel begleitete die feierliche Angelobung.
Dann sprach Kreisleiter Dr. Primbs zur angetretenen Hitler-Jugend. Er bezeichnete die Verpflichtung der Zehnjährigen auf den Namen des Führers als eine heilige Stunde der Ehre, deren tiefsten Sinn sie jetzt wohl kaum noch erfassen könnten. Nun seien sie eingetreten in die Reihe der Soldaten des Führers und hätten unserem heißgeliebten Führer gegenüber gemäß dem Beispiel, das ihnen ihre Väter und Brüder in dieser ernsten Zeit an der Front geben, auch soldatische Pflichten. Nun sie eingerückt seien in das Korps der treuesten und jüngsten Soldaten unseres Führers, hätten sie ihm ab heute unverbrüchliche und ewige Treue zu schwören. Mit diesem Schwur auf unseren Führer klang die kurze Ansprache des Kreisleiters aus.
Dann schollen, von frischen Stimmen gesungen, die Lieder der Nation empor. Nach dem Fahnenausmarsch verließ auch der Kreisleiter mit seiner Gefolgschaft wieder die Feierstätte und dann rückten die einzelnen Fähnlein ebenso geschlossen, wie sie gekommen waren, wieder ab. Noch lange nach der Feierstunde hörte man ihren Marschschritt und ihre Lieder durch die Straßen der Gauhauptstadt klingen.
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1940, 24. Februar Gau Tirol-Vorarlberg
Aufruf zum Beitritt zu Deutschem Jungvolk und Deutschen Jungmädeln am Vorabend von Hitlers Geburtstag
Die Zehnjährigen treten an!
In: Innsbrucker Nachrichten vom 24. Februar 1940, Seite 3
Von Stammführer Edward Wehner
Wie alle Jahre, tritt auch heuer wieder die Hitler-Jugend mit der Werbung für den Jahrgang der Zehnjährigen stärker in den Vordergrund. Im Jahre 1940 wird der Geburtsjahrgang 1929/30 pflichtmäßig erfaßt. Das soll jedoch für uns in der Hitler-Jugend nicht heißen, daß wir uns nun nicht mehr bemühen müssen, um die Jungen in unsere Reihen zu bringen da sie ja doch von alleine kommen. Die Hitler-Jugend will nach wie vor den Jungen innerlich erfassen und dazu bringen, daß er freudig und gerne mit seinem jungen Kameraden den Dienst in ihren Reihen leistet.
Daher treten wir auch heute wieder an die Eltern heran mit der Bitte, daß sie unsere Arbeit verstehen mögen und uns freiwillig und gerne ihre Jungen überlassen sollen. Wir führen deshalb auch in allen Orten unseres Gebietes nach wie vor die Elternabende durch. Wir wollen aber, daß die Väter und Mütter an diesen Abenden nicht nur schöne und frohe Stunden in der Gemeinschaft mit ihren Jungen und Mädeln verbringen, sondern daß sie auch die Arbeit sehen, die auf Grund der heutigen besonderen Umstände zu leisten ist. Sie sollen wissen, daß heute jeden Kraft heran muß, und sei es der kleinste Pimpf. Es müssen heute überall da, wo ein Mann fehlt, zwei Jungen einspringen, und auch die Mädel müssen in Küche und Stube, in Hof und Feld aushelfen. Wer in diesen Monaten die Arbeit der Hitler-Jugend verfolgt hat, weiß, daß sie im Ernteeinsatz, im Landdienst, im Sammeln von Altmaterial, in den verschiedensten Hilfsdiensten Vorbildliches geleistet hat. Wir wollen, daß diese Leistungen gemeinsam betrachtet werden mit denen, die die Hitler-Jugend im inneren Dienstbetrieb vollbringt, nämlich mit der politischen, charakterlichen und körperlichen Ausrichtung der Jungen und Mädel.
Außerdem ist es nach wie vor notwendig, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des einzelnen zu steigern, zumindest aber zu erhalten. Diese Aufgabe erfüllt die Hitler-Jugend auf dem Gebiete der vorbeugenden Gesundheitsführung und der körperlichen Ertüchtigung. Die Sonderformationen der Hitler-Jugend, die Flieger-HJ., die Nachrichten-HJ., die Motor- und Marine-HJ., die Feldschereinheiten, sollen den Nachwuchs für die entsprechenden Gliederungen der Wehrmacht liefern. Man sieht, wie groß und mannigfaltig die Aufgaben der Hitler-Jugend sind und wie sehr sie an Bedeutung durch diesen Krieg noch gewonnen haben.
Mehr denn je steht im Vordergrund die Frage: wird das deutsche Volk auch nach diesem Siege Menschen haben, die in der Lage sind, dieses Deutschland weiterhin zu stützen, zu festigen, noch stärker und schöner zu machen, und die dafür auch neben den geistigen Voraussetzungen die körperliche Kraft haben, allen Anforderungen standzuhalten? Nach wie vor gilt der Satz, daß die Jugend von heute das Volk von morgen ist. Nur dadurch, daß der junge Mensch schon erzogen und in die Gemeinschaft der Nation eingegliedert wird, kann er für kommende Zeiten vorbereitet und stark gemacht werden. So muß denn jeder Vater und jede Mutter gerade in diesen Kriegszeiten erkennen, daß es ein Gebot der Stunde ist, ihre Jungen und Mädel der Hitler-Jugend, der Jugend des Führers, anzuvertrauen.
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1940, 1. März Gau Tirol-Vorarlberg
Aufruf zum Beitritt zu Deutschem Jungvolk und Deutschen Jungmädeln am Vorabend von Hitlers Geburtstag
Tiroler Landbote vom 1. März 1940, Seite 4
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1940, 20. April Kufstein
Feier zu Hitlers Geburtstag
Musikalische Beiträge der HJ:
"Trommelwirbel und schmetternde Fanfaren des Fanfarenzuges der Pimpfe"
"Immer wieder sinngemäße gemeinsame Lieder"
Auftritt von "Quintett des HJ-Bannorchesters" und Flötenensemble des BdM
"Der Kampf und endliche Sieg des Führers wieder in Sprüchen und Liedern aufgezeigt"
Zum Schluss die "Lieder der Nation"
Feierstunde im Kaiserturm
Am Geburtstag des Führers
In: Tiroler Volksblatt vom 22. April 1940, Seite 2
Im großen Raum im Kaiserturm der Festung Kufstein fand diesmal, am Samstag, 20. April, die Feier des Geburtstages des Führers, veranstaltet von den Ortsgruppen Kufstein Nord und Süd, statt. Der mächtige Rundsaal des alten Festungsturmes war der passendste Schauplatz für diese Kundgebung der Liebe und Treue der Gefolgschaft des Führers. Außer den Formationen der Partei haben zahlreiche Volksgenossen die schlichte, doch umso ergreifendere Feierstunde miterlebt. Zu ihrer Gestaltung trug vor allem die Hitler-Jugend bei.
Pünktlich um 20 Uhr kündeten Trommelwirbel und die schmetternden Fanfaren des Fanfarenzuges der Pimpfe den Beginn der Feierstunde. Nach dem Lied "Deutschland, heiliges Wort " sprachen dann Pimpfe und Jungmädel kleine Gedichte und Verse, dazwischen immer wieder sinngemäße gemeinsame Lieder, Weisen eines Quintetts des HJ.-Bannorchesters, einmal bildete auch Flötenspiel der Jungmädel eine überraschende Abwechslung. So wurden in wechselnder Folge von Sprüchen, Gedichten und Liedern das Leben und der Kampf Adolf Hitlers bis zum Ende des Weltkrieges geschildert. Alle waren dann ergriffen, als das Gedicht eines Jungmädels mit dem Schwur schloß, den damals Adolf Hitler gasblind im Lazarett von Pasewalk schwor: "Deutschland, ich kämpfe dich frei!" Und als daraufhin die Fanfaren einsetzten, glaubte man förmlich, den Ruf wiederzuhören, der damals von Adolf Hitler ausging und durch ganz Deutschland und über die Grenzen des alten Reiches hinaus in alle deutschen Länder seinen Siegenszug nahm: "Deutschland erwache!"
Im weiteren Verlauf der Feier wurde der Kampf und endliche Sieg des Führers wieder in Sprüchen und Liedern aufgezeigt, wie auch sein Werk, die Schöpfung Großdeutschlands. Die Darbietungen der Jugend standen unter der Leitung der JM.-Führerin Elfriede Wagner, von der auch die meisten Sprüche stammten.
Zum Abschluß sprach dann kurz Ortsgruppenleiter Pg. Dr. Dillersberger und brachte in seinen Worten all die Liebe und Treue zum Ausdruck, die wir unserem Führer schuldig sind und die wir ihm gerade an seinem Geburtstag wieder neuerdings schwören wollen. Den Höhepunkt und Abschluß der Worte des Ortsgruppenleiters bildete das Gelöbnis an den Führer, das schönste Geburtstagsgeschenk, das wir Adolf Hitler bringen können:
"Wir werden alles tragen und niemals klangen,
Da es gilt, unsere Feinde zu schlagen."
Das begeisterte "Sieg-Heil!" auf den Führer und die Lieder der Nation schlossen die Feierstunde, die in dem fahnengeschmückten historischen Festungsraum einen würdigen Rahmen hatte.
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1941, 19./20. April Kreise Kufstein, Kitzbühel
Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag
20. April, 11 Uhr, Kufstein: "Standkonzert" der Stadtmusikkapelle am Adolf-Hitler-Platz
21. April, 0.01 0.05 Uhr: "Nachthymne" auf der Heldenorgel mit Direktübertragung "auf die Reichssender" zum "Ausklang"
Tiroler Volksblatt vom 18. April 1941, Seite 4
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1941, 19./20. April Kufstein
Festlichkeiten zu Hitlers Geburtstag
"Kufstein, die Stadt der Heldenorgel"
19. April: Feierstunde mit Standschützenkapelle Kufstein und Bachler-Quartett
"Es erklangen die Lieder der Nation und das Engellandlied"
20. April, 11 Uhr: "Kleines Standkonzert" der "Standschützenkapelle"
BdM und JM singen am Adolf-Hitler-Platz "schöne Scharlieder"
20. April, 24 Uhr: Emil Berlanda spielt auf der Heldenorgel "ein Werk" von Gottfried Rüdinger mit Direktübertragung im "Großdeutschen Rundfunk"
Kufstein feierte den Geburtstag des Führers
Feierstunde in der Aula
In: Tiroler Volksblatt vom 21. April 1941, Seite 3
Der 52. Geburtstag unseres geliebten Führers Adolf Hitler versetzte auch die Bevölkerung unserer Stadt in eine würdige Feststimmung. Von den Häusern wehten die Fahnen des Großdeutschen Reiches und auch auf dem Kaiserturm unserer Festung flatterte das Hakenkreuz im Frühlingswind. In manchem Schaufenster sah man in stimmungsvoller Aufmachung das geschmückte Bild des Führers, dessen Geburtstag uns diesmal, im zweiten Kriegsjahr, ganz besonders zu Herzen ging. Am Vorabend, am Samstag [19. 4. 1941], fand in der Aula der Oberschule eine schlichte Feierstunde der beiden Ortgruppen Kufstein Süd und Nord statt.
Der Ortgruppenleiter Pg. Dr. Dillersberger konnte den Kreisleiter Pg. Hans Ploner und den Standortältesten Major Ständebach begrüßen. Nach dem Fahneneinmarsch, begleitet von der Standschützenkapelle Kufstein, dem ein Wechselspruch, ausgeführt von der HJ. und BDM. folgte, spielte das Bachler-Quartett. Hierauf ergriff Kreisleiter Pg. Hans Ploner das Wort. In zu Herzen gehenden Worten gab der Kreisleiter ein anschauliches Bild der Person des Führers. Er führte u. a. aus, daß mit Adolf Hitler der Sieg ist, wenn die politischen Soldaten je stolz sein durften, unter seiner Führung für Deutschland zu marschieren, dann heute erst recht. Sein Kampf ist unser Kampf, und das Ziel dieses Kampfes ist die sichere Zukunft, die Freiheit, das Brot und die Größe unseres Volkes.
Der Kreisleiter betonte, wer Adolf Hitlers Weg überschaue von der verrauchten Hinterstube des Münchener Sternecker-Bräu bis zum Kaiserhof in Berlin, vom Kaiserhof zur Reichskanzlei, von der Reichskanzlei zur Führung Europas, der mag wohl an ein Wunder glauben, aber es gebe auch kein großes Ereignis der Weltgeschichte, wo das Wunder geschenkt worden wäre. Das Wunder ist die Anerkennung für das rastlose Ringen eines unbändigen Willens. Dieser Wille, der das Wunder ruft, ist heute von einem gewaltigen Mann auf das ganze Volk übergegangen. Aus diesem Willen wächst unser unerschütterlicher Glaube, daß das Reich der Deutschen in der Welt gekommen ist durch Adolf Hitler und bleiben wird durch Adolf Hitler. Adolf Hitler ist Deutschland, und Deutschland ist Adolf Hitler.
Die Ausführungen des Kreisleiters wurden mit großem Beifall aufgenommen. Der Ortsgruppenleiter schloß die eindrucksvolle Feier mit dem Gruß an den Führer. Es erklangen die Lieder der Nation und das Engellandlied. Nach dem Fahnenausmarsch war die Feier beendet.
Am Sonntag [20. 4. 1941] feierte dann auch die übrige Bevölkerung Kufsteins den Geburtstag des Führers. Um 11 Uhr Vormittag gab die Standschützenkapelle ein kleines Standkonzert. BDM. und JM. sangen am Adolf-Hitler-Platz einige schöne Scharlieder. Gegen halb 12 Uhr marschierte die SA. des Standortes Kufstein auf den Adolf-Hitler-Platz, der umsäumt war von vielen Hunderten von Volksgenossen. Der Standortführer Obersturmführer Pg. Alois Rieder erstattete dem Ortgruppenleiter Meldung über das Einrücken der SA. vom Geländedienst, der aus Anlaß des Geburtstages unseres Führers veranstaltet wurde. Hierauf ergriff der Ortsgruppenleiter Pg. Dr. Dillersberger das Wort. Er wies auf die Bedeutung des Tages hin und gab einen kurzen Ueberblick über das Leben unseres Führers. Unser Dank und unser Glaubensbekenntnis kann in die Worte gekleidet werden, so schloß der Ortsgruppenleiter seine Ausführungen:
Wir glauben an unseren Führer,
Wir lieben ihn,
Wir lassen nicht von ihm,
Herrgott, segne seinen Kampf,
Mache uns frei und damit
Unser deutsches Volk und Vaterland.
Wir wollen niemals klangen,
Wir wollen alles tragen,
Denn es gilt:
England zu schlagen!
Nach dem Hymnen und dem Engellandlied war die Kundgebung geschlossen. Nachher fand vor dem Ortsgruppenleiter und dem Standortältesten der SA. ein Vorbeimarsch der SA. statt.
[Engellandlied: "Heute wollen wir ein Liedlein singen", Refrain: "Denn wir fahren gegen Engeland", Text: Hermann Löns, 1914, gesungen auf verschiedene Melodien, s. Liederbuch "Hellau" (1942) Nr. 3 und 4].
So beging auch Kufstein, die Stadt der Heldenorgel, würdig den Geburtstag unseres herrlichen Führers.
Rundfunkübertragung der Kufsteiner Heldenorgel
Im Rahmen der Ringsendung des Großdeutschen Rundfunks anläßlich des Geburtstages unseres Führers wurde auch unsere Heldenorgel in das Programm mit eingeschaltet. Am Sonntag [20. 4. 1941] um Mitternacht, Punkt 24 Uhr, erklangen durch den Aether die Weisen unserer Heldenorgel, gespielt von dem bekannten Innsbrucker Komponisten Emil Berlanda, der ein Werk von Gottfried Rüdinger (München) [(1886 Lindau Gauting 1946), Schüler von Max Reger] zur Aufführung brachte. Der Großdeutsche Rundfunk brachte u. a. am Sonntag vorm[ittags] ein Morgensingen der Hitler-Jugend mit Liedern aus der Heimat des Führers, durchgeführt von Spielscharen der alpenländischen Gaue.
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1941, 19. April Kufstein
Beitritt der Zehnjährigen zur HJ. zu Hitlers Geburtstag
Feier mit "Weisen des HJ.-Orchesters und des Chores der Musikschule"
Lied "Vorwärts schmettern die hellen Fanfaren"
Aufnahme der Zehnjährigen in die HJ.
Appell in der Aula der Oberschule
In: Tiroler Volksblatt vom 23. April 1941, Seite 3
Am Vorabend des Geburtstages des Führers, am 19. April, erfolgt in ganz Großdeutschland alljährlich in feierlichem Rahmen die Aufnahmeverpflichtung des neuerfaßten Jahrganges der Zehnjährigen beim Standortsappell. In Kufstein wurde diese Feier am Samstag nachmittag in der Aula der Oberschule vorgenommen. Unter den anwesenden Persönlichkeiten sah man Kreisleiter Pg. Hans Ploner, Stammführer Pg. Pepeunig, Untergauführerin Lisl Mathes, Landrat Dr. Pflauder sowie den Kreisamtsleiter des NSLB. Direktor Sachsenmaier und den Ortsbeauftragten der NSV. Mühlmann. Im Mittelpunkt der Feier, die von Weisen des HJ.-Orchesters und des Chores der Musikschule umrahmt war, stand eine Ansprache des Kreisleiters [Hans] Ploner, der in eindringlichen Worten die Bedeutung dieser denkwürdigen Stunde hervorhob und die anwesenden Jungen und Mädel ermahnte, sich der Zugehörigkeit zur Jugend des Führers stets würdig zu zeigen, echt deutsche Tugenden zu pflegen, Gehorsam, Treue und Kameradschaft zu üben und den Dienst in der HJ. als eine heilige Verpflichtung zu betrachten. Nachdem die Sprechweisen der Jungen und Mädel verklungen waren, erfolgte der feierliche Handschlag. Mit dem Gesang des Liedes "Vorwärts! Vorwärts! schmettern die hellen Fanfaren" wurde der Appell beschlossen.
Nachmittag[s] fand in Eggers Tonkino für die Jungen und Mädel eine Filmstunde statt, in der der bekannte Film "Hitlerjunge Quex" zur Vorführung kam.
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1942, 19. April - Innsbruck
"Kundgebung" am Vorabend zu Hitlers Geburtstag
"Musik- und Spielmannszüge" der HJ sowie "Gaumusikzug" für "musikalischen Umrahmung"
Fanfaren, Trommeln, Politisches Lied
Innsbrucks Treuegelöbnis am Geburtstag des Führers
Abendliche Kundgebung vor dem Goldenen Dachl Stimmungsvolle Feierstunde in der Gauhauptstadt Ansprache des Kreisleiters
In: Innsbrucker Nachrichten vom 20. April 1942, Seite 3
Innsbruck 19. April [1942]. Die nationalsozialistische Bewegung der Gauhauptstadt feierte den Geburtstag des Führers mit einer Kundgebung, die unter stärkster Anteilnahme der Bevölkerung in den Abendstunden des 19. April vor dem Goldenen Dachl stattfand. Es waren dabei der Stellvertretende Gauleiter, Befehlsleiter P[artei]g[enosse] Parson und zahlreiche Gäste aus Partei, Wehrmacht, Staat und der Gauhauptstadt zugegen; die Partei hatte ihre Politischen Leiter und starke Marschblocke ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände gestellt; in voller Stärke war die Hitler-Jugend aufmarschiert, die auch den größten Teil der Feiergestaltung trug. Ihre Musik- und Spielmannszüge und der Gaumusikzug besorgten die musikalische Umrahmung der Feierstunde. In dichter Menge füllten die Formationen und zahlreiche Volksgenossen die Herzog-Friedrich-Straße in ihrer ganzen Länge nach beiden Richtungen, als der Aufmarschleiter dem Stellvertretenden Gauleiter Meldung erstattete und die Fanfaren und Landknechttrommeln, deren Klangwirkung in dem hochumbauten Raum machtvoll zur Wirkung kam, die Feierstunde einleiteten.
Im Mittelpunkt der mit Gemeinschaftsliedern und Sprechvorträgen gestalteten Feier stand eine Ansprache des Kreisleiters Pg. Doktor Primbs, der die Persönlichkeit und das Werk des Führers würdigte und seine Zuhörer dazu aufrief, dem Führer festen Glauben, grenzenloses Vertrauen und unverbrüchliche Treue als einziges und schönstes Geschenk darzubringen und an diesem Tage erneut das Gelöbnis zu tun: Führer befiehl, wir folgen dir!
Als Kundgebungsplatz bildete die Herzog-Friedrich-Straße in Innsbruck den Rahmen, der an Würde und Schönheit seinesgleichen sucht. Dies kam auch bei dieser Feierstunde wieder einmal voll zur Geltung. Die Bedeutung des Anlasses, eines Lebensfestes unseres Führers, empfindet jeder Deutsche mit der vollen Kraft des Herzens; kommt dazu noch eine Umgebung wie diese, wo im sinkenden Abend an hochragenden Fronten geschichtsumwobener alter Häuser die Fahnen des jungen Deutschland herniederwallen, das Licht der Fackeln sich in malerischen Erkern und Laubenbögen bricht, die einzigartigen Bauformen des Stadtturms im letzten Abendschein nur noch zu ahnen sind; wo die Klänge des Schwurliedes "Heilig Vaterland", die kampffrohen Weisen von "Der Freiheit gehört unser Leben", unser unvergängliches Deutschlandlied und zum Schluß unser ewiges Willensbekenntnis "Die Fahne hoch!" von Wänden widerklingen, die uns von vielen Jahrhunderten deutscher Geschichte erzählen, da kann sich nicht einer der Gewalt der Stunde entziehen und allen, die diese Führergeburtstagsfeier erleben durften, musste mit voller Kraft der Sinn aufgehen: für das, was uns der Führer verkörpert: Ewiges Deutschland!
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1942, 19. April - Innsbruck
Vorabend von Hitlers Geburtstag
Aufnahme Zehnjähriger in die Hitler-Jugend mit Marschmusik des HJ-Musikzugs und Politischem Lied
"Werdet wie unsere tapferen Soldaten!"
Über 600 Zehnjährige der Gauhauptstadt wurden in die Hitler-Jugend aufgenommen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 20. April 1942, Seite 3
Innsbruck, 19. April [1942]. Im Rahmen einer würdigen Feier wurden am Sonntagnachmittag die Zehnjährigen des Bannes Innsbruck-Stadt in die Reihen der Hitler-Jugend aufgenommen. Über 600 Jungen und Mädel erhielten die Urkunde der Aufnahme in die Hitler-Jugend
Der Große Stadtsaal, festlich geschmückt mit den Fahnen der Bewegung, konnte die vielen Menschen kaum fassen, da ja außer den Jungen und Mädeln auch deren Eltern erschienen waren, um der Verpflichtungsfeier ihrer Kinder beizuwohnen. Der Führer des Bannes Innsbruck-Stadt, Stammführer Pepeunig, meldete die angetretenen Zehnjährigen dem Kreisleiter P[artei]g[enossen] Dr. Primbs, der in Begleitung der Orstgruppenleiter von Innsbruck erschienen war. Dann klang Marschmusik auf, gepielt vom Musikzug der Hitler-Jugend des Bannes Innsbruck-Stadt. Hitlerjungen trugen sinnvolle Weihesprüche vor. Lieder der jungen Nation klangen voll Glauben und Zuversicht durch den weiten Raum. Dann sprach der Bannführer. Er wies auf den Sinn dieser Verpflichtungsfeier hin und gemahnte die Zehnjährigen daran, daß sie nun als Pimpfe die jüngste Gefolgschaft des Führers bilden und die Ehre haben, seine Jugend genannt zu werden. Gerade der Name Hitler-Jugend verpflichtet. Nun seien sie, führte der Bannführer aus, in den großen Kreis der Jugend des Führers getreten und damit beginne erst recht der Ernst des Lebens für sie. Ihr schönster Dank sei Kameradschaft und Gehorsam, Pflichterfüllung und Einsatzbereitschaft. Sodann verlas der Bannführer die Botschaft des Reichsjugendführers Axmann an die Millionen der Zehnjährigen im ganzen Reich, die an diesem Tage in die Jugend des Führers aufgenommen wurden.
Nachdem das Lied "Vorwärts, vorwärts schmettern die hellen Fanfaren" gesungen worden war, richtete der Kreisleiter einen Appell an die Zehnjährigen und gemahnte sie an die Pflicht, die sie mit dem Eintritt in die Reihen der Hitler-Jugend auf sich genommen haben. Der Kreisleiter wies sodann auf die Leistungen und den Einsatz unserer Soldaten hin und forderte die Pimpfe auf, so zu werden wie diese. Nur der ist ein ganzer Hitlerjunge, der seine Pflichten gegenüber der Hitler-Jugend, der Schule und der Eltern erfülle. Und nur der ist ein Hitlerjunge, der stets daran denkt, daß er einmal in die Fußstapfen unserer tapferen Soldaten treten, ihr glorreiches Erbe auf sich nehmen und hüten muß. Nach diesem Appell meldete der Bannführer dem Kreisleiter die Aufnahme der Zehnjährigen in die Hitler-Jugend. Mit den Liedern der Nation fand die Verpflichtungsfeier ihren Abschluß.
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1943, 20. April - Innsbruck
Zeremonie zu Hitlers Geburtstag
"Gaumusikzug" spielt "Feierliche Musik" von Josef Eduard Ploner
Fanfarensignale Politische Lieder
"Wir wollen zu den treuesten Kämpfern des Führers zählen"
Gauleiter Hofer sprach zum Geburtstag des Führers bei der Kundgebung in Innsbruck Feierstunden im ganzen Gau
In: Innsbrucker Nachrichten vom 21. April 1943, S.
Innsbruck, 20. April [1943]. In der Gauhauptstadt und in allen Kreisstädten des Gaues Tirol-Vorarlberg wurde der Geburtstag des Führers durch festliche Veranstaltungen der NSDAP. würdig gefeiert.
In Innsbruck gab das Herzstück der Stadt, der alte Stadtplatz vor dem Goldenen Dachl, den stimmungsvollen Rahmen für die abendliche Feierstunde, in deren Mittelpunkt die Rede des Gauleiters und Reichsstatthalters Hofer stand. In Gegenwart des Stellv[ertretenden] Gauleiters, Befehlsleiter P[artei]g[enosse] Parson, der Politischen Leiter des Gaustabes, von Vertretern der Wehrmacht, der staatlichen Behörden und der Gauhauptstadt begann die Feier mit der Meldung, die der Kreisleiter Pg. Dr. Primbs dem Gauleiter erstattete. Unmittelbar vor dem historischen Bau des Goldenen Dachl[s] nahmen die Fahnen Aufstellung. Die Herzog-Friedrich-Straße war dicht besetzt von den Formationen der Politischen Leiter, der Gliederungen der Bewegung, einer Wehrmachtabteilung und der Bevölkerung der Gauhauptstadt, die in großer Zahl ihre Anteilnahme an dieser Feier, die jedem Deutschen besonders zu Herzen geht, kundgab.
Während im flackernden Lichtschein zahlloser Fackeln die Häuserfronten mit ihren Laubengängen und Erkern und den wehenden fahnen aufleuchteten, erklang das Lied "Kameraden, hebt die Fahnen", von hundert Jungen und Mädeln der Lehrerbildungsanstalt gesungen, dem die Worte eines Sprechers der Hitler-Jugend und das gemeinsame Lied "Ein junges Volks steht auf" folgten. Der Gaumusikzug trug wirkungsvoll zur musikalischen Umrahmung der Feier bei, unter anderem durch den Vortrag der "Feierlichen Musik" des heimischen Komponisten Josef Eduard Ploner. Ein Fanfarensignal leitete dann über zur Rede des Gauleiters.
Der Gauleiter wies einleitend darauf hin, daß noch nie in der Geschichte unseres Volkes der Geburtstag eines großen Deutschen mit soviel Dankbarkeit, Verehrung und Liebe gefeiert worden sei, daß Millionen und aber Millionen deutscher Herzen heute höher schlagen und uns alle nur ein einziger Wunsch beseelt: Herrgott, erhalte unseren Führer!
Im Drange des Alltags vergessen wir nur zu leicht, wie es noch vor zehn oder zwanzig Jahren in Deutschland aussah, als die Gegenwart trostlos war, die Zukunft hoffnungslos schien, das Schrecklichste aber der völlige Zusammenbruch des deutschen Selbstvertrauens war. Der Gauleiter schilderte dann, wie der Führer das deutsche Volk aus dieser Not wieder herausführte, aus uns Deutschen ein einiges Volk machte und ihm das Selbstvertrauen und den Glauben an die Zukunft wiedergab. Heute, im vierten Jahr unseres gewaltigsten Ringens, erkennen wir erst richtig den Vorsprung, den uns das Schicksal vor allen anderen Völkern gab, als es uns den Führer schenkte. Wir wissen aber auch, daß ganz Europa und alle gutwilligen und arbeitsamen Völker dieser Erde dem Schicksal dankbar sein müssen, daß Adolf Hitler ein uneinnehmbares Bollwerk gegen den Ansturm des jüdischen Untermenschentums schuf. Er hat die Gefahr der jüdisch-bolschewistischen Weltpest nicht nur rechtzeitig erkannt, sondern auch wirtschaftlich, militärisch und außenpolitisch alle Vorkehrungen getroffen, um diese Gefahr ein für allemal zu bannen.
Wir wissen, daß wir dem Führer alles verdanken; der Führer soll wissen, daß nicht nur er für uns alles ist, sondern daß auch wir für ihn alles sein wollen. Er soll aber auch wissen, daß wir Nationalsozialisten im Gau Tirol-Vorarlberg im vierten Kriegsjahr noch mehr als sonst unseren ganzen Ehrgeiz daransetzen, zu den getreuesten und zuverlässigsten Kämpfern und zu jenen gehören, auf die er sich allzeit blindlings verlassen kann. Dies ist unser Gelöbnis.
Mit dem begeistert aufgenommen Sieg-Heil auf den Führer klang die Rede des Gauleiters aus. Die Lieder der Nation beschlossen die Kundgebung, an die sich ein Vorbeimarsch der Formationen, die an der Kundgebung teilgenommen hatten, vor dem Gauleiter und Reichsstatthalter in der Maria-Theresien-Straße anschloß.
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1943, 17./18. April - Tirol
Zu Hitlers Geburtstag am 20. April: Aufnahme der 18-jährigen in die NSDAP
Innsbruck, 17./18. April:
Politische Lieder der Jugend zu Feierstunden im Großen Stadtsaal
Mit dabei "ein gemischter Chor der Lehrerbildungsanstalt"
Kufstein: "Feierliche Klänge der Heldenorgel"
"Angetreten bist du, junger Orden!"
Feierliche Aufnahme der Achtzehnjährigen in die NSDAP. Die Zehnjährigen sind angetreten
In: Innsbrucker Nachrichten vom 19. April 1943, Seite 4
Innsbruck, 18. April. Zum Führer-Geburtstag fand am Samstagnachmittag in Innsbruck die Aufnahme der Achtzehnjährigen Hitlerjungen und BDM-Mädel der Banne Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land in die NSDAP. in feierlichem Rahmen statt. Der Große Stadtsaal war mit den Fahnen der Bewegung und der Jugend des Führers geschmückt. Sämtliche Ortgruppenleiter der Innsbrucker und der umliegenden Ortsgruppen waren anwesend, weiter zahlreiche Eltern der Jungen und Mädel. Nachdem der Führer des Bannes Innsbruck-Stadt, Oberstammführer Pepeunig dem Kreisleiter P[artei]g[enossen] Dr. Primbs, die zur Aufnahme in die Partei angetretenen Jungen und Mädel gemeldet hatte, erfolgte der Einmarsch der Fahnen der Bewegung und der Gliederungen der Partei. Ein Sprecher der Hitler-Jugend sprach die Worte des Feierspruches: "Angetreten bist du, junger Orden, da die Stunde zur Entscheidung zwingt. Komme der nur, der bereit geworden, der nur, der sich ganz und opfernd bringt." Diesen verpflichtenden Worten folgte das Lied: "Volk ans Gewehr". Dann sprach der Kreisleiter zu den Jungen und Mädel und gemahnte sie daran, daß sie nun mit der Aufnahme in die NSDAP. vor allem Pflichten übernehmen, Pflichten gegenüber Führer, Volk und Reich. Er gemahnte die Jungen und Mädel an den heldischen Einsatz unserer Soldaten an allen Fronten und gedachte der toten Helden. Voll Ehrfurcht und Verpflichtung klangen die Weisen des Liedes vom guten Kameraden auf. Die Jungen und Mädel gelobten dem Führer allzeit die Treue. Mit ihrem Handschlag nahm der Kreisleiter als Hoheitsträger der Partei ihr Versprechen, diesen Treueschwur stets zu halten, entgegen und überreichte jeden Jungen und Mädel einzeln das Parteiabzeichen. Mit den Liedern der Nation schloß die Feierstunde.
Am Sonntag vormittags traten dann die Zehnjährigen zur Aufnahme in die Hitler-Jugend an. Wiederum war der Stadtsaal Schauplatz der Feierstunde. Nach dem Fahneneinmarsch klang das Lied auf: "Wach auf, deutsches Volk!", das ein gemischter Chor der Lehrerbildungsanstalt sang. Stehend sangen die Zehnjährigen das Fahnenlied der Hitler-Jugend. Der Bannführer gemahnte anschließend die zehnjährigen Pimpfe und Jungmädel daran, daß sie nun als jüngste Gefolgschaft in die Reihen der Bewegung eintreten und damit sich dem Kampfe für Führer, Volk und Vaterland verschreiben. Er verlas die Botschaft des Reichsjugendführers an die Zehnjährigen. Frisch und froh klang das Lied "Hellau, mir sein Tiroler Buam!" auf. Der Kreisleiter wandte sich an Eltern, Jungen und Mädel und sagte u. a.: "Vorbild für unsere Jugend ist gerade heute mehr denn je der Soldat draußen an der Front. Seiner würdig zu sein, ist heilige Pflicht der Jugend." Am Nachmittag fand die Aufnahme der Zehnjährigen der Fähnlein und Jungmädelgruppen 8, 9, 11, 12 und des Fähnleins "Langemarck" statt, nachdem am Vormittag die Zehnjährigen der Fähnlein und Jungmädelgruppen 1 bis 7 in die Hitler-Jugend aufgenommen worden waren.
Von den zahlreichen gleichartigen Feiern, die in den Kreisstädten und Ortsgruppen des ganzen Gaues stattfanden, liegen uns bis zur Stunde Berichte aus Kufstein und Imst vor. In Imst gab der Festsaal der Landeslehranstalt den Rahmen für die Übernahme einer stattlichen Anzahl von Mädeln und Jungen; viele von diesen trugen die Uniform des Reichsarbeitsdienstes, dem sie derzeit angehören. Aufnahme und Verpflichtung durch Handschlag mit Ueberreichung des Parteiabzeichens nahm der Kreisleiter, Pg. Pesjak vor. In Kufstein wurde die Uebernahme des Jahrgangs 1925 in die Partei auf dem festlich geschmückten Adolf-Hitler-Platz durch den Kreisleiter Pg. Ploner durchgeführt. Sie war mit einer Heldenehrung verbunden, die von den feierlichen Klängen der Heldenorgel auf der Feste Geroldseck begleitet wurde. Kreisleiter Dr. Primbs begab sich im Anschluß an die Feiern in Innsbruck nach Solbad Hall und Wattens zu den dortigen Uebernahmsfeiern, in deren Rahmen er in Ansprachen auf die kämpferische Verpflichtung der Jugend nach dem Vorbild unserer Soldaten hinwies.
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1943, 20. April Innsbruck
Kundgebung zu Hitlers Geburtstag
"Der Gaumusikzug trug wirkungsvoll zur musikalischen Umrahmung der Feier bei"
"Hundert Jungen und Mädeln der Lehrerbildungsanstalt" sangen
Zum Beschluss die "Lieder der Nation"
"Der Führer ist uns alles!"
Die Kundgebung am Geburtstag des Führers in Innsbruck Aus der Rede des Gauleiters
In: Tiroler Landbote vom 23. April 1943, Seite 5
In der Gauhauptstadt und in allen Kreisstädten des Gaues Tirol-Vorarlberg wurde der Geburtstag des Führers durch festliche Veranstaltungen der NSDAP. würdig gefeiert.
In Innsbruck bildete der alte Stadtplatz vor dem Goldenen Dachl den Rahmen für die abendliche Feierstunde, in deren Mittelpunkt die Rede des Gauleiters und Reichsstatthalters [Franz] Hofer stand. In Gegenwart des Stellv[ertretenden] Gauleiters, Befehlsleiter Pg. Parson, der Politischen Leiter des Gaustabes, von Vertretern der Wehrmacht, der staatlichen Behörden und der Gauhauptstadt begann die Feier mit der Meldung, die Kreisleiter Pg. Dr. Primbs dem Gauleiter erstattete. Die Herzog-Friedrich-Straße war dicht besetzt von den Formationen der Politischen Leiter, der Gliederungen der Bewegung, einer Wehrmachtsabteilung und der Bevölkerung der Gauhauptstadt.
Während im Schein zahlloser Fackeln die Häuserfronten aufleuchteten, erklang das Lied "Kameraden hebt die Fahnen", gesungen von hundert Jungen und Mädeln der Lehrerbildungsanstalt. Ihm folgten die Worte eines Sprechers der Hitler-Jugend und das gemeinsame Lied "Ein junges Volk steht auf". Der Gaumusikzug trug wirkungsvoll zur musikalischen Umrahmung der Feier bei.
Der Gauleiter wies einleitend darauf hin, daß noch nie in der Geschichte unseres Volkes der Geburtstag eines großen Deutschen mit soviel Dankbarkeit, Verehrung und Liebe gefeiert worden sei. Millionen und aber Millionen deutscher Herzen schlagen heute höher und uns alle beseelt nur ein einziger Wunsch: Herrgott, erhalte uns unseren Führer!
Im Drange des Alltags vergessen wir nur zu leicht, wie es noch vor zehn oder zwanzig Jahren in Deutschland aussah, als die Gegenwart trostlos war, die Zukunft hoffnungslos schien, das Schrecklichste aber der völlige Zusammenbruch des deutschen Selbstvertrauens war. Der Gauleiter schilderte dann, wie der Führer das deutsche Volk aus dieser Not wieder herausführte, aus uns Deutschen ein einiges Volk machte und ihm das Selbstvertrauen und den Glauben an die Zukunft wiedergab. Heute, im vierten Jahr unseres gewaltigen Ringens, erkennen wir erst richtig den Vorsprung, den uns das Schicksal vor allen anderen Völkern gab, als es uns den Führer schenkte. Wir wissen aber auch, daß ganz Europa und alle gutwilligen und arbeitsamen Völker dieser Erde dem Schicksal dankbar sein müssen, daß Adolf Hitler ein uneinnehmbares Bollwerk gegen den Ansturm des jüdischen Untermenschentums schuf.
Wir wissen, daß wir dem Führer alles verdanken; der Führer soll wissen, daß er für und alles ist, und daß wir Nationalsozialisten im Gau Tirol-Vorarlberg im vierten Kriegsjahr noch mehr als sonst unseren ganzen Ehrgeiz dareinsetzen, zu den getreuesten und zuverlässigsten Kämpfern und zu jenen zu gehören, auf die er sich allezeit blindlings verlassen kann. Dies ist unser Gelöbnis.
Die Lieder der Nation beschlossen die Kundgebung, an die sich ein Vorbeimarsch der Formationen vor dem Gauleiter und Reichsstatthalter in der Maria-Theresien-Straße schloß.
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1943, 17./18. April Innsbruck, Imst, Kufstein und Gau Tirol-Vorarlberg
Aufnahme der Jugend in die Partei-Organisationen zu Hitlers Geburtstag am 20. April
17. April, Innsbruck: Aufnahme der 18-Jährigen in die NSDAP
"Voll Ehrfurcht und Verpflichtung klang die Weise des Liedes vom guten Kameraden" Zum Beschluss die "Lieder der Nation"
18. April, Innsbruck: Aufnahme der 10-Jährigen in die HJ
Feier mit "gemeinsam gesungenen Liedern"
Kufstein: Aufnahme der 18-Jährigen in die NSDAP und "Heldenehrung", begleitet "von den feierlichen Klängen der Heldenorgel"
Allzeit dem Führer treu!
Feierliche Aufnahme der Achtzehnjährigen in die Partei Die Zehnjährigen traten an
In: Tiroler Landbote vom 20. April 1943, Seite 3
Zum Geburtstag des Führers wurden in den Kreisstädten und Ortsgruppen des ganzen Gaues die achtzehnjährigen Hitlerjungen und BDM.-Mädel feierlich in die Partei aufgenommen. In Innsbruck versammelten sich die Jungen und Mädeln der Banne Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land am Samstag [17. 4. 1943] im Großen Stadtsaal zu der Feierstunde. Auch die Leiter der Innsbrucker und der umliegenden Ortsgruppen sowie viele Eltern waren erschienen. Nach dem Einmarsch der Fahnen der Bewegung und der Gliederungen der Partei sprach ein Hitlerjunge den Feierspruch. Dann mahnte der Kreisleiter Pg. Doktor Primbs die Jungen und Mädel an die Pflichten, die sie mit dem Eintritt in die NSDAP. übernehmen gegenüber dem Führer, Volk und Reich. Das Heldentum unserer Soldaten müsse ihnen immer als Vorbild vor Augen stehen. Voll Ehrfurcht und Verpflichtung klang die Weise des Liedes vom guten Kameraden auf. Die Jungen und Mädel gelobten dem Führer allzeit Treue. Mit ihrem Handschlag nahm der Kreisleiter als Hoheitsträger der Partei ihr Versprechen der Treue entgegen und überreichte jedem Jungen und Mädel das Parteiabzeichen. Die Feierstunde schloß mit den Liedern der Nation.
Die Zehnjährigen traten am Sonntag im Großen Stadtsaal zur Aufnahme in die Hitler-Jugend an. Der Führer des Bannes Innsbruck-Stadt, Oberstammführer Pepeunig, hielt den zehnjährigen Pimpfen und Jungmädeln vor Augen, daß sie nun als jüngste Gefolgschaft in die Reihen der Bewegung eintreten und sich damit dem Kampfe für Führer, Volk und Vaterland verschreiben. Er verlas die Botschaft des Reichsjugendführers an die Zehnjährigen. Gemeinsam gesungene Lieder umrahmten die Feier.
Im gleichen Geiste verliefen die Aufnahmefeiern in den Kreisstädten und Ortsgruppen des ganzen Gaues. In Imst gab der Festsaal der Landeslehranstalt den Rahmen für die Uebernahme einer stattlichen Anzahl von Mädeln und Jungen; viele von diesen trugen die Uniform des Reichsarbeitsdienstes, dem sie derzeit angehören. Aufnahme und Verpflichtung durch Handschlag mit Ueberreichung des Parteiabzeichens nahm Kreisleiter, Pg. Pesjak, vor.
In Kufstein wurde die Uebernahme des Jahrgangs 1925 in die Partei auf dem festlich geschmückten Adolf-Hitler-Platz durch den Kreisleiter Pg. [Hans] Ploner durchgeführt. Sie war mit einer Heldenehrung verbunden, die von den feierlichen Klängen der Heldenorgel auf der Feste Geroldseck begleitet wurde.