Details zur Feier des Muttertages

Der ursprünglich aus den USA kommende Muttertag wurde von den Nationalsozialisten zu einem Fest der Allgemeinheit umgestaltet, ganz wie es ihrer Ideologie nach der Schaffung einer Volksgemeinschaft entsprach und 1933 zu einem öffentlichen Feiertag erklärt. Festveranstaltungen wurden mit den Utensilien und Emblemen der Partei umrahmt. Im Mittelpunkt stand die Festrede zur Mütterehrung, wo entweder der Ortsgruppenleiter der NSDAP oder die Führerin der NS.-Frauenschaft die große Bedeutung der deutschen Frau als Mutter und daher als "Quell der Erneuerung des Volkes" betonte. Musik spielte bei der Feier eine wesentliche Rolle. Regelmäßig eingebunden waren dabei der Bund deutscher Mädel und die Hitler-Jugend mit Liedern, Sprechchören, dem Vortrag von Gedichten und der Aufführung von Tänzen. Oft wirkten ortsübliche kleinere Musikensembles mit und manchmal die Blasmusikkapelle. In Innsbruck spielte das Städtische Orchester im großen Stadtsaal. Den Schlusspunkt der vielfach schablonenhaften Festlichkeit bildeten in der Regel der Vortrag der Lieder der Nation [Deutschlandlied und Horst-Wessel-Lied] und ein dreifaches "Sieg-Heil!" auf den Führer.

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1938, 15. Mai Kössen
Gasthof Brunner
Erstmals Muttertagsfeier: Geschenkte Schuhe für die ärmsten Mütter und Kinder
"Liedvorträge" des BDM und Spiel einer "Streichmusik"
Kurzbericht im Tiroler Grenzboten vom 20. Mail 1938, Seite 6
Kössen. Der Muttertag wurde heuer am Sonntag, den 15. Mai, zum ersten Male in Kössen in feierlicher und würdiger Form gefeiert. Die NS.-Frauenschaft hielt nämlich an diesem Tage um 2 Uhr nachmittags im Garten des Gasthofes Brunner eine Feierstunde ab, welche von der bewährten Frauenschaftsführerin Maria Windbichler eröffnet wurde. Gleichzeitig hielt auch der Ortsgruppenleiter der NSDAP. und Bürgermeister Georg Pirmoser an die erschienenen Frauen eine kurze, sinnvolle Ansprache, in welcher er auch auf die großen Opfer der Mütter während der früheren großen Arbeitslosigkeit und Not hinwies. Er sagte auch, wenn es heute der deutschen Mutter in unserer Heimat Oesterreich wieder besser gehe, so habe sie dies nur unserem Führer Adolf Hitler zu verdanken. Bei dieser Feier wurden 107 Mütter bewirtet und die ärmsten Frauen und Kinder mit Schuhen beteilt. Auch wurde die Feier durch Liedvorträge des BDM. und durch Musikvorträge einer Streichmusik verschönert. Am Schluß der Feier dankte der Ortsgruppenleiter der NSF.-Führerin und deren Mitarbeiterinnen für das Gelingen dieser Feier.

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1938, 15. Mai Aurach bei Kitzbühel
Gasthof Auwirt
1. Muttertagsfeier: Zithermusik, Kinderlieder, Reigentänze
Nach der Ansprache das "Sieg-Heil" und die "Nationalhymnen"
Kurzbericht in den Kitzbüheler Nachrichten vom 21. Mai 1938, Seite 7
Aurach. Muttertagsfeier. Der Nachmittag des 15. Mai sah auch in unserem stillen Gebirgsdorf zahlreiche Frauen zur Feier des Muttertages versammelt. Fleißige Hände hatten die große Veranda des Gasthauses "Auwirt" mit den Symbolen des Reiches, Tannengrün und den ersten Frühlingsblumen ganz besonders schön geschmückt und so für die Feier einen würdigen Rahmen geschaffen. Die Beteiligung war sehr stark und wohl noch nie sah Aurach so viele Frauen und Mütter versammelt. Sie wurde durch Musikstücke und einen Sprechchor (BDM. und HJ.) eingeleitet, dann folgten dem Charakter des Tages entsprechende Gedichte und Lieder, welche von Schulkindern sehr hübsch vorgetragen wurden. In der nun folgenden Ansprache betonte die Sprecherin die Bedeutung des Tages und die Stellung der Frau im nationalsozialistischen Staate, sowie die besonderen Aufgaben und Pflichten, welche die deutsche Frau und Mutter im Hinblick auf die Zukunft des ganzen Volkes zu erfüllen hat. Die Ansprache schloß mit einem Sieg-Heil auf den Führer und den Nationalhymnen. Der weitere Verlauf der Feier wurde verschönt durch Zithermusik, Kinderlieder und mit viel Liebe einstudierten Reigentänzen unserer Schulkinder. Anschließend gab es noch an festlich gedeckten Tischen eine Jause für Mütter und Kinder, deren Zustandekommen nicht zuletzt freiwilligen Spenden zu danken war. Damit fand die Feier zur Ehrung der deutschen Mütter nach würdigem Verlaufe als erste vom Geiste nationalsozialistischer Volksgemeinschaft getragene Veranstaltung in Aurach ihren Abschluß.

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1938, 15. Mai Jochberg
Gasthof Wagstätt
"Erhebende". Muttertagsfeier: Lieder mit verschiedener Instrumentalbegleitung
Auftritt der "Zithervirtuosin" Grete Schütz aus Kitzbühel
Volkstanzvorführungen der Schulkinder
Kurzbericht in den Kitzbüheler Nachrichten vom 21. Mai 1938, Seite 7
Jochberg. Muttertagfeier in Jochberg. Am Sonntag, den 15. Mai hielt die NS.-Frauenschaft im Saale des Gasthof Wagstätt unter Leitung von NS.-Frauenschaftsführerin Luise Fröhlich eine schöne, erhebende Muttertagsfeier ab. Eingeleitet wurde sie durch zwei meisterhaft gespielte Zitherstücke, vorgetragen von der weit über die Grenzen unseres Heimatlandes bekannten Zithervirtuosin Frau Grete Schütz aus Kitzbühel. Nun folgten Volkstänze, aufgeführt von Schulkindern, unter Leitung von Fräulein Elfriede Kaaserer, dann die Ansprache der NS.-Frauenschaftsführerin Luise Fröhlich an die Mütter. In bunter Reihenfolge wechselten Gedichte, Sprechchöre und Lieder mit Zither-, Gitarre- und Harfenbegleitung, vorgetragen vom BDM., und HJ. Recht gut gefallen hat auch das Lied: "Mutterglück und Mutterliebe" mit Klavierbegleitung gesungen von Herrn Lehrer Pizinini. Zum Schluß richtete Frau Fröhlich noch einige Worte an die Mütter und schloß die offizielle Feier mit einem dreifachen Sieg-Heil auf unseren lieben Führer. Die ganze, wirklich ausgezeichnet gelungene Veranstaltung war ein Hohelied auf deutsche Mutterliebe und Mutterwürde. Alle versammelten Mütter, 100 an der Zahl, bekamen hierauf eine reichliche und gute Jause. Allen Mitwirkenden, vor allem aber Frau Luise Fröhlich, die alles darangesetzt und keine Mühe gescheut hat, die Feier möglichst eindruckvoll zu gestalten, sei an dieser Stelle im Namen der Mütter nochmals herzlichst gedankt.

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1938, 15. Mai Innsbruck
Großer Stadtsaal
Muttertagsfeier: Eröffnung durch das Städtische Orchester
Beschluss "mit dem Absingen der beiden Nationallieder"
Kurzbericht im Tiroler Grenzboten vom 18. Mai 1938, Seite 3 f.
Innsbruck. Muttertag. Es wird uns berichtet: Zu Ehren der deutschen Mütter Innsbrucks fand am Sonntag vormittags im großen Stadtsaal eine Feier statt, an welcher auch der Landeshauptmann [Edmund] Christoph teilnahm. Das städt[ische] Orchester eröffnete mit einem Musikvortrag die sehr gut besuchte Veranstaltung, worauf nach einem Sprechchor der HJ. und des BDM. die Leiterin der NS.-Frauenschaft, Frau Dr. Ostheimer, das Wort ergriff und u. a. ausführte: Der Muttertag war beim vergangenen Regierungssystem eine Angelegenheit der Familie, während er heute zur ganzen Sache des Volkes geworden ist. Eine solche war es bereits seit Jahren im Deutschland Adolf Hitlers, der auch das Wort geprägt hat, daß die Mutter die wichtigste Staatsbürgerin sei. Der Mann kann und soll das Volk sichern, erneuern kann es nur die Frau, indem sie dem Volk das Höchste gibt, was man ihm geben kann, das Kind. Nach dem Weltkriege hieß es, was soll sich die Frau mit Kindern plagen? Unsere Erbfeinde, die Juden, waren es, die mit diesen Lehren unser Volk vernichten wollten. Tatsächlich sank im Schuschigg-Oesterrreich die Zahl der Geburten in erschreckender Weise, während sie in Deutschland seit der Machtergreifung Adolf Hitlers ständig zunahm. Zum Schlusse ihrer Ausführungen wies die Rednerin auf die segensreichen Auswirkungen des großen deutschen Mutterhilfswerk hin, das nun auch den österreichischen Müttern und Kindern zugutekommt. Nach Vortrag einiger dem Sinne der Feier entsprechenden Gedichte wurde diese mit dem Absingen der beiden Nationallieder geschlossen.

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1938, 15. Mai Landl
Postgasthof
Muttertagsfeier: Konzert der Musikkapelle Landl
Notiz im Tiroler Grenzboten vom 18. Mai 1938, Seite 4
Landl. Muttertag. Die Abhaltung des Muttertages am Sonntag gestaltete sich zu einer erhebenden nationalen Feier. Im festlich geschmückten Saale des Postgasthofes waren fast alle Mütter von Landl versammelt, wo die Obfrau der NS.-Frauenschaft Maria Handl eine sinnige Ansprache hielt. Kinderchöre, Versvorträge und ein Konzert der Landler Musikkapelle gestalteten das Fest zu einem ungezwungenen fröhlichen Nachmittag. Mit einem Sieg-Heil auf die Mutter des Führers und den beiden deutschen Hymnen wurde Feierabend gemacht.

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1938, 15. Mai Kitzbühel
Kinosaal und Casino Reisch
Muttertagsfeier
"Fanfarenklänge" zum Auftakt und "flotte Weisen" der "Kapelle Huschka"
Der Muttertag
In: Kitzbüheler Nachrichten vom 21. Mai 1938, Seite 3
Zum erstenmal in unserem schönen Heimatstädtchen feierten wir das Fest der Mutter unter dem Hakenkreuzbanner. Ein deutsches Fest sollte es werden und wir dürfen wohl auch mit Stolz behaupten, daß es so gewesen ist. Nachmittags um 2 Uhr versammelten sich viele Mütter (teilweise brachten sie auch ihre Kinder mit) im Kinosaal zu einer schlichten Feier. Der Saal war geschmückt mit den leuchtenden Fahnen Großdeutschlands. Auf der Bühne war das Wort des Führers zu lesen: "In meinem Staate ist die Mutter die wichtigste Staatsbürgerin."
Fanfarenklänge leiteten die Feier ein. Dann wurden in bunter Reihenfolge Lieder, Gedichte und Sprüche vorgetragen, die auf die Bedeutung des Tages abgestimmt waren. Die Kinder der dritten Hauptschule sangen reizend. Auch die heitere Note kam daran, ein lustiges Duett, Tänze und Reigen. Den Schluß bildete ein Sprechchor und ein Weihelied, das von BDM. und HJ. vorgetragen wurde. Das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied wurde von allen Anwesenden gesungen und begeistert stimmten sie in das Sieg-Heil auf unseren Führer ein. Nach Beendigung dieser stimmungsvollen Stunde wurde 220 Müttern von der NS.-Frauenschaft im Casino Reisch eine Jause geboten. An weiß gedeckten, herrlich mit Blumen geschmückten Tischen ließ sich die Schar der Gäste nieder und wurde alsbald von BDM. bedient. Es gab Kaffee und Kuchen, das schmeckte natürlich. Die Kapelle Huschka spielte flotte Weisen und fand dankbare Zuhörer [...].

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1938, 15. Mai Ehrwald
Saal des Hotels Sonnenspitze
1. Muttertagsfeier
Kinderchor und Kinderreigen, Plattler und "schneidige Märsche" am Klavier
Ehrwald. Muttertag
In: Neuer Außerferner Bote vom 21. Mai 1938, Seite 5
Am Sonntag wurde wie in allen Gemeinden, auch in Ehrwald im Saale des Hotels "Sonnenspitze", den der Besitzer Herr Robert Leitner in uneigennütziger Weise zur Verfügung stellte, zum ersten Male der Muttertag im großen deutschen Reich gefeiert. Nach einer einleitenden Ansprache unserer Ortsgruppenleiterin Frau Christl Paulweber, die in warmen, beredten Worten auf den hohen Wert und die Pflichten der deutschen Frau aufmerksam machte, wurde zirka 200 Müttern eine sehr reichhaltige Jause mit riesigen Mengen von Kaffee und Kuchen von den B.d.M.-Mädeln serviert. Während dieser jause wurde das abwechslungsreiche Programm durchgeführt, das von unserer arbeitsamen und beliebten Ortsgruppenleiterin zusammengestellt und einstudiert wurde. Welche Mühe das kostete, kann man daraus entnehmen, daß Kinderchöre von 7 bis 10jährigen Mädchen, Kinderreigen und Zwiegespräche den Anfang der Vortragsfolge bildeten. Sieben fesche Matrosen in Uniform, jedoch Mädels, zwei kleine Schuhplattler als würdiger Nachwuchs ihrer hiesigen großen Meister, sowie vier weibliche Holzknechte, die den Holzknechtplattler vorführten, vervollständigten das Programm. Frau Frieda Leitner am Klavier füllt die Zwischenpausen mit schneidig gespielten Märschen aus und sorgte für Stimmung. Es war ein schönes Fest, an das jede Mutter noch mit Dank zurückdenken wird. Wenn sich dieses wohltuende Gemeinschaftsgefühl der Zusammengehörigkeit auch über bisher noch fern stehende Mütter weiter ausdehnen wird, dann werden wir eine starke Frauenschaft im Orte mit Freude und Liebe am Aufbauwerk des Staates mitwirken sehen, wozu hiemit alle Frauen und Mütter nochmals eindringlichst aufgefordert werden.

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Seit 1939: Ehrenkreuz für besonders kinderreiche Mütter zum Muttertag
Über Muttertagsfeiern in verschiedenen Gemeinden des Tiroler Unterlandes berichtet 1939 das Tiroler Volksblatt, von
Häring, Neuwirt: Streichorchester der Knappenkapelle, "Festlieder" des BDM
Jung und Alt vereint mit den "Liedern der Nation"
Wörgl
, Astner-Saal: "rhythmische Vorführungen des BDM" und ein Streichquartett
Achenkirch, Gasthof Post: "Fröhliche Weisen" und "muntere Lieder"
Hopfgarten, Gastof Traube: Gedichte und ein "Lebensmittelpaket" für "arme Mütter"
Kramsach
, Volksschauspielhaus: Erste Autofahrt für Mütter und "Musikvorträge"
Langkampfen
, Altwirt: Liedvorträge und Volkstanz der Jungmädel
Landl
, Postgasthof: Lieder der Jungmädchen und Pimpfe, Primel mangels Ehrenkreuz
Walchsee: BDM- und HJ-Lieder, Mitwirkung der Musikkapelle

Ehre der deutschen Mütter
42 Ehrenkreuze in Häring
In: Tiroler Volksblatt vom 24. Mai 1939, Seite 3
Freude leuchtete aus den Augen unserer 300 geladenen Mütter, welche im neuerweiterten großen Saale des Neuwirt von der Frauenschaft der NSDAP. zu ihrem Ehrenfest geladen waren. Ein feurig-goldenes "Mutter" gab dem festlichen Bilde ein Dom in einem Blütenmeer das Hauptgepräge. Das Streichorchester unserer strammen Knappenkapelle eröffnete die Festfeier, der Ortsführer Pg. Obereder begrüßte die Vertreter der Partei und Gemeinde und dankte allen, die zur Gestaltung der Feier beigetragen. Im besonderen galt sein Gruß jenen kinderreichen Müttern, welche, wären für den heutigen Tag nicht vier Millionen Ehrenzeichen notwendig gewesen, durch das vom Führer geschaffene Ehrenkreuz ausgezeichnet worden wären. Häring weist die erfreuliche Zahl von zwei Müttern mit 15 Kindern, einer mit 12, drei mit 11, zwei mit 10, drei mit 9, fünf mit 8, drei mit 7 und den vielen anderen Müttern mit 6 bis 4 Kindern, im ganzen 41 [laut Titel 42] Ausgezeichnete, auf.
Die Feier gestaltete sich teils durch die dem Feste angepaßten Weisen der Musikkapelle, durch die Festlieder des BDM. und durch die Gedichte zu einem abwechslungsreichen Bilde.
Pg. Gasteiger des Gemeinderates nahm als Thema seiner Ausführungen "Mutter, du weißt nicht, wie nötig ich dich habe!".
Ortsführer Pg. Obereder zeigte in seiner Festrede auf, wie im jetzigen Reich durch den Führer die Mutter neu geadelt, in ihrer höchsten Würde als Quell der deutschen Nation gewürdigt worden ist.
Welch ein erhebendes Bild! Das alte Mutterl, mit Wagen abgeholt, wie die junge aufrechtstehend, um mitzusingen die hehren Hymnen der Nation und freudig dem Führer das "Sieg-Heil!" zu bieten. Kaffee und Kuchen in reichlichster Fülle ließ die Mütter bei dem fröhlichen Spiel des Jungvolks im gemütlichen Teil wirklich frohgemut werden.

Ein Freudenfest für ganz Wörgl.
Werktätige Frauen und Mitglieder der Jugendgruppe der NS.-Frauenschaft halfen armen, alten und kinderreichen Müttern, einen Festtag zu bereiten, der sowohl bei den Veranstaltern als auch bei den Teilnehmern lange in schönster Erinnerung bleiben wird. Mitglieder des NSKK. [Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps] stellten ihre Wagen zur Verfügung und holten die geladenen Gäste von ihren Wohnungen ab. Im reichgeschmückten Astner-Saale, bei weißgedeckten Tischen, wurde den Müttern duftender Kaffee und reichlich Sahne, schönes Backwerk und Guglhupf verabreicht. Pg. Pecherstorfer hielt die Begrüßungsrede. Bürgermeister Pg. Gschöpf zeichnete alle Anwesenden mit einer Ansprache aus. Im Rahmen eines Festes wird in einem späteren Zeitpunkt die Verteilung der Ehrenkreuze stattfinden. Die BDM. führte ganz reizende rhythmische Vorführungen vor und verschönte den Festtag durch gesangliche Vorträge. Auch ein Streichquartett bereitete durch die wohlgelungenen Darbietungen große Freude. Den Abschluß des Festes bildete ein sinniges Spiel der Jungmädelschar, welches die innige, selbstlose Mutterliebe vorführte.

Achenkirch. Um 2 Uhr nachm[ittags] fand im renovierten Speisesaal des Gasthofes Post eine würdige Mutterfeier statt. Die Führerin der Achentaler Frauen, P[artei]g[enossi]n Frau Staudigl, konnte neben Bürgermeister Pg. Maurer und Führer der Ortsgruppe der NSDAP., Pg. Lezuo, noch 80 Mütter begrüßen. Ein Musikquartett spielte fröhliche Weisen. Sangesbegabte Frauen sangen muntere Lieder. Dazwischen hielten die Führerin der Frauenschaft und der Führer der Ortsgruppe der NSDAP. herzliche Ansprachen. Lobend müssen die zahlreichen Naturalspenden anerkannt werden, wodurch die Beschaffung einer reichhaltigen Jause für alle erschienen Mütter möglich war.

Hopfgarten. Die Muttertagsfeier der NS.-Frauenschaft fand im Gasthof Traube statt. Die Festansprache hielt Frau Schwippl. BDM.-Mädchen umrahmten die Feier mit Gedichten. Arme Mütter erhielten ein Lebensmittelpaket. Am Schluß gab es eine Jause. Sichtlich erfreut gingen die Mütter nach Hause.

Kramsach. Die Feier des Muttertages fand im festlich geschmückten Volksschauspielhaus in erhebender Weise statt. Sämtliche Autobesitzer der Gemeinde hatte ihre Fahrzeuge zur Herbeiholung der zu ehrenden Mütter, von denen viele noch nie in einem Kraftwagen gesessen hatten, zur Verfügung gestellt. Nachdem die Gäste an den schön gedeckten und gezierten Tischen Platz genommen hatten, erfolgte deren Bewirtung mit einer ausgiebigen Kaffeejause. Den Ansprachen des Ortsgruppenleiters, des Bürgermeisters und des Ortsamtsleiters der NSV. Folgten in bunter Reihe Musik-, Gesangs- und Gedichtvorträge. Allen denen, die zum Gelingen des schönen festes beigetragen haben, mögen die glückstahlenden Gesichter der geehrten Mütter der schönste Dank sein.

Langkampfen. Zu der Feier hatten sich im Altwirtssaal 250 Mütter eingefunden, darunter 36 Mütter über 60 Jahre, welche für die Auszeichnung mit dem Mutterkreuz ausersehen waren. Ein Spiel der Kinder und ein Lied der Jungmädeln leiteten die Feier ein. Sodann sprach Schulungsleiterin der NSF. [Nationalsozialistischen Frauenschaft], Pgn. Thea Haslwanter. Sie ermahnte die Mütter, des Führers stets in Dankbarkeit zu gedenken, der den deutschen Müttern das Bewußtsein gab, daß jedes Kind ein Segen Gottes ist, daß sie sich des Mutterglückes wieder tief und ehrlich freuen dürfen. Pgn. Antonie Haendl sang das Lied "Die Mutterliebe". Gedichte und Volkstänze der Jungmädel fanden starken Beifall. Ortsgruppenleiter Pg. Stropek gedachte in seiner Ansprache der Ehre der deutschen Mutter. Nach den Schlussworten des Ortsgruppenleiters, dem "Sieg-Heil!" auf den Führer und den beiden Hymnen wurde den Müttern Kaffee und Backwerk verabreicht.

Landl. Im festlich geschmückten Saale des Postgasthofes hatten sich am Sonntag, 3 Uhr nachm[ittags], nahezu 70 Mütter und Frauen zur Muttertagsfeier eingefunden. Vom Zellenleiter Rieberer begrüßt, hielt Frau Obl. Stöckl die Festansprache über das Thema "Der Führer und die Mutter". Jungmädel und Pimpfe brachten den Müttern Versgrüße und Lieder zum Vortrag. Da die Ehrenkreuze an die neun Mütter, die schon sechzig Jahre alt, noch nicht überreicht werden konnten, erhielt jede einen Primelstock als einstweiligen Trost. Unterdessen waren Hitler-Jungen und Jungmädchen am Werke, kranken und unabkömmlichen Müttern Päckchen als Gruß ins Haus zu übermitteln.

Walchsee. Am 21. Mai wurde von der hiesigen Ortsgruppe anläßlich des Muttertages eine Feier veranstaltet. Die Musikkapelle wirkte mit. Die Frauenschaftsleiterin P[artei]g[enossi]n Mutschlechner hielt die Begrüßungsansprache und Ortgruppenleiter Pg. Wurnig sowie Organisationsleiterin Pgn. Gottinger hielten Ansprachen. BDM. und HJ. sangen einige Lieder. Die Feier war zahlreich besucht und mit einer Jause verbunden.

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Da die Ehrenkreuze für kinderreiche Mütter zum Muttertag noch nicht verfügbar waren, wurden sie 1939 im Rahmen einer Feier im Oktober überreicht. In den folgenden Jahren erfolgte die Verleihung wieder im Mai.

1939, Oktober Angath
Krämerwirtssaal
20 Mütter mit Ehrenkreuz ausgezeichnet
"Musikalischer Teil" mit "12 Mann der Peter-Mayr-Musikkapelle"

Angath. Ueberreichung der Ehrenkreuze
In: Tiroler Volksblatt vom 11. Oktober 1939, Seite 3
Am Sonntag nachm[ittags] fand im festlich geschmückten Krämerwirtssaale die Verteilung der Ehrenkreuze für kinderreiche Mütter durch den Ortsgruppenleiter Pg. Embacher in Anwesenheit des Bürgermeisters Pg. Horngacher statt. Um die Gestaltung des Festes haben sich besonders Pg. Roman Lichtmaneggeer und die NS.-Frauenschaft verdient gemacht. Die drei kleinen Geschwister Wageneder trugen recht sinnige Gedichte vor. Den musikalischen Teil besorgten 12 Mann der Peter-Mayr-Musikkapelle. Der Ortsgruppenleiter konnte 11 goldene und 9 silberne Ehrenkreuze zur Verteilung bringen. Frau Moriz dankte im Namen der Ehrenkreuzträgerinnen. Eine kleine, von der Gemeindeverwaltung gegebene Jause beendete die schöne Feier.

Neueste Zeitung vom 3. 10. 1939, S.4

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1939, Oktober Wörgl
Großgasthof Astner
94 Mütter mit Ehrenkreuz ausgezeichnet weitere kommen "aus technischen Gründen" am 1. Mai 1940 an die Reihe
Musikalische Umrahmung durch HJ-Fanfarenzug und BDM-Chor
Wörgl. Mütterehrung
In: Tiroler Volksblatt vom 13. Oktober 1939, Seite 4
Im Rahmen einer schlichten Feier lud am Sonntag die Ortsgruppenleitung die kinderreichsten deutschen Mütter zu einer Feierstunde ein. Der Saal des Großgasthofes Astner war festlich geschmückt, weiß gedeckte Tische mit einer kleinen Jause erwarteten die Festteilnehmer. Die Feier eröffnete der HJ.-Fanfarenzug mit dem Fanfarenruf. Pg. Pechersdofer sprach die einleitenden Worte und bedauerte, daß aus technischen Gründen nicht alle kinderreichen Mütter gleichzeitig mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet werden können. Die anderen werden am 1. Mai 1940 darankommen. Der BDM. brachte zwei Chöre zum Vortrag. Ein Jungmädel trug das Gedicht "Wenn du noch eine Mutter hast" vor. In den Zwischenpausen spielte der HJ.-Musikzug schneidige Märsche. Ortsgruppenleiter Pg. Gschöpf würdigte in einer Ansprache die deutsche Mutter und nahm im Auftrag des Führers die Verteilung der Ehrenkreuze vor. Es gelangten 57 goldene, 33 silberne und 4 bronzene Kreuze zur Verteilung. Mit der Mahnung an die Jugend, den Trägerinnen des Ehrenkreuzes stets und überall die gebührende Achtung zu erweisen, und mit dem Absingen des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes sowie einem dreifachen "Sieg-Heil" auf den Führer schloß die erhebende Feier.

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1941, Mai Angath
Großgasthof Astner
16 Mütter mit Ehrenkreuz ausgezeichnet
Musikalische Gestaltung: BDM und HJ mit Volksliedern - "Sangesdorfgemeinschaft" mit "Mutterliedern"
Angath. Mütterehrung
In: Tiroler Volksblatt vom 3. Mai 1941, Seite 3
Im Rahmen einer Feierstunde und in Anwesenheit einer großen Menge Dorfbewohner konnte Ortsgruppenleiter Pg. Johann Fuchs 4 silberne und 12 bronzene Ehrenkreuze der deutschen Mutter zur Verteilung bringen. Für die Ausgestaltung dieses Festes machte sich besonders P[artei]g[enossi]n Moritz verdient. BDM. und HJ. gaben Sprechchöre zum besten und brachten Gedichte und Volkslieder zum Vortrag. Eine Sangesdorfgemeinschaft sang mehrere Mutterlieder, welche allgemeinen Anklang fanden.


Mütterehrung

Innsbrucker Nachrichten vom 20. 5. 1944, S. 3

1939, 20. April Gau Tirol-Vorarlberg

Presseverlautbarung zur Auszeichnung mit dem "Ehrenkreuz der deutschen Mutter"

Wer bekommt das Ehrenkreuz der deutschen Mutter?
Die näheren Bestimmungen der Verleihung Ehrentitel: Deutsche Mutter!
In: Innsbrucker Nachrichten vom 20. April 1939, Seite 14

[ ] Das mit Erlaß des Führers und Reichskanzlers vom 16. Dezember 1938 gestiftete "Ehrenkreuz der deutschen Mutter" wird in drei Stufen verliehen:

Die erste Stufe (bronzegetönt) erhalten die Mütter von vier und fünf Kindern,
die zweite Stufe (versilbert) Mütter von sechs und sieben Kindern,
die dritte Stufe (vergoldet) Mütter von acht und mehr Kindern.

1. Deutschblütigkeit der Eltern der Kinder, das heißt auch die vier Großeltern der beiden Elternteile dürfen nicht jüdisch oder sonst fremdrassig sein. Als Nachweis genügt in der Regel die Fertigung einer Erklärung im Antragsvordruck durch die zu ehrende Mutter.

2. Erbtüchtigkeit der Kindeseltern. Diese Voraussetzung wird in Zuge des Verfahrens vom Gesundheitsamt beim Landrat festgestellt.

3. Die Kinder müssen von der zu ehrenden Mutter lebend geboren sein. Angenommene Kinder, Pflegekinder usw. scheiden für die Anrechnung aus.

Wer ist würdig?
4. Die Kindesmutter muß der Auszeichnung würdig sein. Unwürdig ist die Mutter, die wegen verbrecherischer, insbesondere dem Sinne des Ehrenkreuzes widersprechender Handlungen (z. B. Abtreibung) bestraft worden ist oder sonst das Ansehen der deutschen Mutter schwer geschädigt hat (z. B. durch Gewerbeunzucht oder Rassenschande).

Unwürdig ist aber auch die Mutter, wenn die von ihr ins Leben gesetzten Kinder voraussichtlich nicht zu Volksgenossen heranwachsen werden, die der Mitarbeit im Rahmen der Volksgemeinschaft fähig sind. Dies gilt vor allem für Mütter asozialer Großfamilien. Als asoziale Großfamilien sind Familien anzusehen, deren Mitglieder fortgesetzt mit den Strafgesetzen und den Behörden in Konflikt stehen, arbeitsscheu oder Trinker sind oder sich einem unsittlichen Lebenswandel ergeben. Asozial ist aber auch die Familie, deren Kinder unbeaufsichtigt und schlecht erzogen heranwachsen oder von ihren Eltern zu Bettel und sonstigen Beanspruchung der öffentlichen Mildtätigkeit herangezogen werden. Asozial ist schließlich auch die Familie, die unwirtschaftlich lebt und bei Anschaffungen Lebensnotwendigkeiten zugunsten von überflüssigen Luxusgegenständen zurückstellt.

Anträge an den Bürgermeister
Die große Zahl der zu erwartenden Anträge wird es nicht ermöglichen, alle Anträge bis zum als ersten Verleihungstag in Betracht kommenden Muttertag (21. Mai 1939) der Erledigung zuzuführen. Es sind daher zurzeit in erster Linie die Mütter im Alter von 60 Jahren aufwärts vorzuschlagen.

An der Ermittlung der in Frage kommenden Mütter haben sich neben dem nach dem ständigen Wohnsitz der Mutter zuständigen Bürgermeister in erster Linie die Ortsgruppenleiter der NSDAP. aktiv zu beteiligen und die Bürgermeister bei der schwierigen, erstmaligen Erfassung der in Frage kommenden Mütter tatkräftigst zu unterstützen; den Ortsgruppenleitern sind entsprechende Weisungen vom Stellvertreter des Führers zugegangen. Ueberdies können Anträge vom Kreiswart des Reichsbundes der Kinderreichen gestellt werden. Selbstverständlich können auch Anregungen von anderer Seite, etwa von mündigen Kindern der zu ehrenden Mutter gestellt werden.

Der Bürgermeister ist jedoch jene Stelle, bei der alle Anträge zusammenlaufen. Er hat dafür zu sorgen, dass für die gleiche Person nicht mehrfache Anträge gestellt werden. Die kanzleimäßige Behandlung der Anträge an Hand der hiefür vorgeschriebenen Drucksorten ist ebenfalls Sache des Bürgermeisters, der die Anträge nach Herstellung des Einvernehmens mit dem Ortsgruppenleiter der NSDAP. gesammelt dem Landrat vorlegt.

Der Landrat stellt nach Ergänzung der Anträge durch ein Gutachten des Gesundheitsamtes über die Deutschblütigkeit und Erbtüchtigkeit der Kindeseltern das Einvernehmen mit dem Kreisleiter her und legt die Anträge seines Landkreises gesammelt nebst Listenverzeichnissen dem Landeshauptmann als oberer Verwaltungsbehörde vor.

In Fällen, in denen ein Einvernehmen mit dem Kreisleiter nicht herzustellen ist, trifft der Landeshauptmann die erforderlichen Verfügungen und veranlaßt die Weiterleitung der endgültig festgestellten Liste der Anträge an die Präsidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers.

Nach Erfassung und Bearbeitung aller Fälle, die Mütter über 60 Jahren betreffen, gehen die Bürgermeister im steten Einvernehmen mit den Ortsgruppenleitern an die vollständige Behandlung der jüngeren Altersstufen, die sie spätestens bis zum 10. Dezember d[ieses] J[ahres 1939] den Landräten vorzulegen haben. Damit ist die schwierige erstmalige Erfassung abgeschlossen.

Die weiter zuwachsenden Fälle sind leichter zu erfassen. Ist der Bürgermeister selbst Standesbeamter, so erhält er in dieser Eigenschaft Kenntnis von dem Vorliegen der Voraussetzungen. Sonst wird er sich mit dem Standesbeamten im Einvernehmen halten und im übrigen auch weiter Hand in Hand mit dem Ortsgruppenleiter arbeiten. Die laufenden Fälle sind jeweils bis zum 15. d[ieses] M[onats April 1939] dem Landrate vorzulegen, das erste Mal bis zum 15. Jänner 1940.

Deutsche Volkszeitung vom 29. 12. 1939, S. 3

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1938, 15. Mai Tirol

Mütterehrung

Innsbruck
, Großer Stadtsaal:
Das "Städtische Orchester" unter Musikdirektor Max Köhler Freischütz-Ouvertüre, das "ewig junge Werk"
"Weihevoll einem Schwure gleich [ ] die Hymnen der Nation"

Zirl
, Dorfzentrum und Gasthof Löwe:
Mütter "marschieren" vom Schulhaus ins Dorf "unter den Klängen der Zirler Musikkapelle"

Im Löwen "Musikvorträge, Reigen der Kinder, Gesänge"
Zum Beschluss das "Deutschland- und Horst-Wessel-Lied"


Feierstunde der Innsbrucker Mütter
Dank an den Führer Geborgen im Schoße Großdeutschlands
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. Mai 1938, Seite 7

Kühl und dämmerdunkel wirkt der große Stadtsaal, als Sonntag vormittags viele hundert Frauen aus dem sonnenstrahlenden Maienmorgen in den festlich geschmückten Raum strömen. Es sind Mütter aus unserer Stadt, zu einer Feierstunde eingeladen, die sie alle ehren soll. Da kommen grauhaarige Frauen in feierlichem Schwarz, junge Frauen im frisch gebügelten Waschkleid, vielfach kleine, zum Sonntag besonders sorgfältig und sauber angezogene Kinder an der Hand, das Jüngste wohl gar auf dem Arm, und füllen in bunter Reihe den weiten Saal [ ].

Das Städtische Orchester unter Leitung von Musikdirektor [Max] Köhlers spielt die Freischütz-Ouvertüre. Der Zauber der Melodik dieses ewig jungen Werkes Carl Maria von Webers zwingt die Zuhörerinnen in Bann, erfreut das musikalisch geschulte Ohr ebenso wie das schlichte Gemüt. Dann sprechen Hitlerjungen und Mädchen einen Bekenntnisspruch zu Deutschland, ihrer großen Allmutter [ ].

Gaufrauenschaftsführerin Dr. Ostheimer begrüßte die Mütter der Stadt Innsbruck und erinnerte an die Worte unseres Führers: "In meinem Staate ist die Mutter die wichtigste Staatsbürgerin" [ ].

Die Festrede Frau Dr. Ostheimers klang in den Dank an die Mutter unseres Führers Adolf Hitler aus.

Hans Kogler trug dann in seiner Art einige Gedichte vor, Verse heißesten Dankes an die Mutter unseres Führers und Worte der Verehrung und Liebe für das ewig opferbereite Mutterherz. Weihevoll einem Schwure gleich klangen zum Abschluß der schönen Feierstunde die Hymnen der Nation auf.

Muttertagsfeier in Zirl
Veranstaltet und gut organisiert von der NS.-Frauenschaft Zirl fand gestern, wie uns berichtet wird, in Zirl der erste deutsche Muttertag einen würdigen Verlauf. Nachdem schon vormittags die kranken und sonst verhinderten Mütter mit Liebesgaben beteilt wurden, sammelten sich um 14 Uhr die übrigen Mütter beim Schulhause und marschierten unter Vorantritt der HJ., BDM., Jungmädel und Jungvolk unter den Klängen der Zirler Musikkapelle ins Dorf. Eine schöne Feier im Gasthof "Löwen" ließ den Nachmittag rasch vergehen. Musikvorträge, Reigen der Kinder, Gesänge, Gedichte, eine Begrüßung der Mütter durch den Bürgermeister und eine kleine Ansprache brachten ein reiches Programm.

Die Veranstaltung, beschlossen mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied, fand reichen Beifall und führte manches Herz unserem Führer erst recht zu, dem wir ja den ersten deutschen Muttertag verdanken.

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1938 , August Lanersbach, Imst
Eröffnung von Erntekindergärten

Um die Mütter zu entlasten, vor allem aber, um die Menschen schon von kleinster Kindheit an im nationalsozialistischem Sinn zu Gemeinschaftswesen zu formen, wurden bereits 1938 in Tirol sogenannte "Erntekindergärten" eingerichtet. Über ihren Sinn wird zum Beispiel in der Neuesten Zeitung vom 5. August 1938 informiert.

Aufgabe der "Erntekindergärten"
Erziehung im Geist der Volksgemeinschaft
Bauernkinder in richtiger Obhut Kindergärten in Lanersbach und Imst
In: Neueste Zeitung vom 5. August 1938, Seite 4
NSG. Täglich werden jetzt in Tirol NSB.-Kindergärten ihrer Bestimmung übergeben, die zunächst darin besteht, die elterliche Aufsicht über die Kleinen zu ergänzen und schon in den Kinderherzen das Gefühl der kameradschaftlichen Zusammengehörigkeit zu wecken, das mit zunehmender geistiger Reife zum Begreifen der Verantwortung vor der Volksgemeinschaft in jedem einzelnen führen soll. Ganz besonders auf dem Lande ist die Einrichtung dieser Kindergärten, die ihre vordringlichste Bestimmung in ihrer Bezeichnung als "Erntekindergärten" erkennen lassen, wichtig. Die viel geplagten Bäuerinnen müssen notgedrungen die Kinder sich selbst überlassen, wenn in den kurzen Sommerwochen sich die Arbeit auf den Berghöfen zusammendrängt und alle Arbeitsfähigen vom grauen Morgen bis in die sinkende Nacht zusammenhelfen müssen, um die Ernte zu bergen. Da tritt der Erntekindergarten als eine der unschätzbaren Hilfen, die die nationalsozialistische Volkswohlfahrt einrichtet, in Erscheinung. Wie oft konnte man doch früher lesen, daß Bauernkinder, deren Beaufsichtigung bei der vielen Arbeit einfach nicht möglich war, verunglückt sind und wie manches Unheil seelischer Art ist aus dem gleichem Grund entstanden. Nun sind die Kinder unter ihresgleichen und unter liebevoller, gewissenhafter Aufsicht im Kindergarten gut versorgt und aufgehoben und ihre Eltern sind die schwere Sorge los.
Es ist kein pedantischer Schulbetrieb, in dem die Kinder herumdressiert werden, sondern sie sitzen auf kleinen Stühlen rund um Tischchen herum, die Kindergärtnerin weiß immer neue Spiele und Handarbeiten zur Belehrung und zum Zeitvertreib; für die Reinlichkeit und Körperpflege wird gesorgt; jedes Kind bekommt Zahnbürste und Becher zur Mundpflege, denn schlechte Zähne sind Eingangstore für böse Krankheiten. Die für Kindergärten beauftragten NSV.[Nationalsozialistische Volkswohlfahrt]
-Walter und Kindergärtnerinnen nehmen ihre Aufgabe so ernst, wie jeder Dienst an Volk und Führer ernst genommen werden muß und wünschen dringend, daß die Eltern sich je öfter je lieber davon überzeugen, wie es ihren Kindern im Kindergarten geht. Die Eröffnung eines solchen Kindergartens fand am letzten Sonntag in Lanersbach bei Tux in Gegenwart des Gauamtsleiters für Volkswohlfahrt Pg. Ellensohn statt. An der Fahnenhissung, die zum Zeichen der Eröffnung vorgenommen wurde, nahmen Einheimische und derzeit dort anwesende Sommergäste in großer Zahl, auch eine Gruppe BDM.-Mädel aus dem Altreich teil. Der Gauamtsleiter eröffnete den Kindergarten mit einer Ansprache und Pg. Wiesbauer erläuterte Zweck und Wert dieser Einrichtung.

Beim Singen der Lieder der Nation
Neueste Zeitung
vom 5. 8. 1938, S. 4

Am Montag, den 1. d[ieses] M[onats August 1938], wurde der Kindergarten in Imst eröffnet, wobei die Gaubeauftragte Pgn. Friedl besonders zu den anwesenden Müttern sprach und erwähnte, daß die vorläufigen Erntekindergärten später in Dauerkindergärten umgewandelt werden sollten. Kreisamtsleiter für Volkswohlfahrt Pg. Oberkofler und Kreisleiter Pg. Zürtz aus dem Altreich ergriffen ebenfalls das Wort. Pg. Zürtz setzte sich mit allerhand Einwänden auseinander, die gewisse kritiksüchtige Einzelgänger auch gegen diese Einrichtung vorzubringen haben und verwies besonders darauf, daß die Wohlfahrtspflege an unseren Kindern und ihre Heranziehung zu gesunden, lebenstüchtigen und frohen Menschen der schönste Gottesdienst sei.

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1938 , Ende Juli/Anfang August Kreis Kufstein
Ebbs, Oberlangkampfen, Unterlangkampfen, Niederbreitenbach, Niederndorf
Eröffnung von 5 Erntekindergärten-Kindertagesstätten
Erntekindergarten im Kreis Kufstein
Eröffnung am 29. Juli
In: Tiroler Grenzbote vom 3. August 1938, Seite 2
Endlich war es soweit! Fünf Erntekindergärten im Kreise Kufstein konnten nun eröffnet und ihrer Bestimmung übergeben werden. Diese Einrichtungen, die anfänglich bei mancher maßgeblicher Ortsstelle wenig Verständnis fanden, sind nun doch, dank dem Entgegenkommen der Gauamtsleitung sowie der unermüdlichen Bemühungen unserer Kreisbeauftragten für das Hilfswerk "Mutter und Kind", P[artei]g[enossi]n Beck, und ihrer Mitarbeiterinnen in der Kreisstelle und in den Dörfern Tatsache geworden.
Es war ein schöner Sommertag, als der Kreisamtsleiter der NSV. [
Nationalsozialistische Volkswohlfahrt] P[artei]g[enosse] Laad mit noch drei Mitarbeitern seines Amtes hinausfuhr, um in den Ortschaften Unterlangkampfen, Niederbreitenbach, Oberlangkampfen, Ebbs und Niederndorf die Eröffnung der Kindertagesstätten vorzunehmen. Und überall war es dasselbe Bild: Im Freien versammelte Mütter, denen man die Zufriedenheit über die Einführung am Gesicht ansah, und an der Hand erwartungsvolle, neugierig blickende Kinder. Zwischen diesen und den Kindergärtnerinnen, die schon einige Tage im Ort weilten, herrschte bereits gute Fühlungnahme. Die Feier vollzog sich überall schlicht und würdig unter Mitwirkung der JM. Der Ortsamtsleiter bez[iehungs]w[eise] Ortsgruppenleiter sprach begrüßende Worte, worauf auf sein Zeichen die Fahne gehißt wurde, während die JM. das Lied "Unsere Fahne steigt" sangen. Sodann erläuterte Pg. Laad den Zweck der Erntekindergärten und ersuchte die Mütter, ihre Kinder vertrauensvoll der Obhut der Kindergärtnerinnen zu übergeben. Ein dreifaches "Sieg-Heil" auf den Führer beschloß in allen Orten die einfache Feier.
Nun wurden die Kinder in die Kindergärten geführt, und hier gab es des Staunens und Bewunderns über die niedlichen Einrichtungen kein Ende. Die Mütter selbst hätten sich am liebsten mit ihren Kleinen hingesetzt und gespielt. Fürwahr, in solch kindertümlicher Umgebung kann wohl in keinem Kindchen für längere Zeit das Heimweh aufkommen!
[...]Mögen nun diese Einrichtungen der NSV. recht bald auch den uns noch fernstehenden Volksgenossen zeigen, wie wertvoll und segenbringend sie für die Kinder und Eltern sind und wie sehr unserem Führer daran liegt, das deutsche Volk durch Erziehung und Pflege seiner Gesundheit schon von frühestem Alter an glücklich zu machen.

AUFFÜHRUNGEN
VON KOMPOSITIONEN
JOSEF EDUARD PLONERS
(19. MAI 1938 bis
12. JULI 1944)

1938/39/40

1941/42

1943/44

Werkverzeichnis


Komponisten

Josef Eduard Ploner
Emil Berlanda
Karl Senn
Artur Kanetscheider
Karl Koch
Josef Gasser
Peter Marini
Albert Riester