Mosaik 1945
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1945, Jänner
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Innsbrucker Nachrichten vom 3. Jänner 1945, Seite 4
Provinz Bozen meldet:
Gedenken an Eduard Lucerna
Der Bozner Sender brachte kürzlich zum Gedenken an den unlängst verstorbenen heimischen Komponisten Eduard Lucerna [11. November 1869 Klagenfurt - 26. November 1944 Bozen-Gries] dessen Streichquartett in C-dur zu Gehör, das von einem Wehrmachtquartett vorzüglich wiedergegeben wurde. Das Quintenquartett von Haydn [op. 76/2] und die G-dur-Sonate für Violine und Klavier von Mozart bildeten die weiteren Musikwerke der Sendung.
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Abschied von einem Standschützen-Kameraden
In: Bozner Tagblatt vom 8. Jänner 1945, Seite 3
Innsbruck. – Der Führer eines Standschützenbataillons Parteigenosse Josef Peer ist bei einem Terrorangriff feindlicher Flieger auf Innsbruck am 20. v[origen] M[onats Dezember 1944] gefallen.
In Gegenwart von Gauleiter Hofer bereiteten ihm die nationalsozialistische Bewegung der Gauhauptstadt und die Innsbrucker Standschützen eine würdige Abschiedsfeier. Sämtliche Bataillons- und Kompanieführer und eine Standschützenabteilung unter Gewehr waren angetreten. Als der Gauleiter eintraf, erklang [auf der Trommel geschlagen] der Generalmarsch. Kreisleiter Pg. Dr. Primbs sprach die Abschiedsworte für den gefallenen Kameraden, der im ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger zu den Fahnen eilte und vier Jahre vor dem Feinde stand, dann in der Kampf- und Verbotszeit sich als treuer Gefolgsmann der nationalsozialistischen Bewegung bewährte und am gegenwärtigen Krieg, abermals nach freiwilliger Meldung drei Jahre lang als Oberleutnant z[ur] S[ee] teilnahm. Wenige Tage vor seinem Tode bezeichnete er es selbst als schönste Erfüllung, daß ihm die ehrenvolle Aufgabe übertragen worden sei, ein Standschützenbataillon zu führen. Nun sei, so führte der Kreisleiter weiter aus, eine Lücke gerissen, was uns aber nur veranlassen könne, noch enger und fester zusammenzurücken und dem Feind noch verbisseneren Widerstand und noch härtere Entschlossenheit entgegenzusetzen.
Unter den Klängen des Liedes vom Guten Kameraden [„Ich hatt’ einen Kameraden“, Text: Ludwig Uhland, 1809, Melodie: Friedrich Silcher, 1825] legte sodann Gauleiter Hofer seinen Kranz am Grabe nieder. Mit der Ehrensalve der Standschützen und den Liedern der Nation [Deutschlandlied und Horst-Wessel-Lied] fand die Abschiedsfeier, die von einem Bläserquartett und Sprechvorträgen umrahmt war, ihren Abschluß.
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Künftige Führer der Standschützeneinheiten
Sonderlehrgang im winterlichen Hochgebirge
Hervorragende Leistungen der alten Jahrgänge
In: Bozner Tagblatt vom 10. Jänner 1945, Seite 3
Unmittelbar nach Beendigung der ersten Standschützen-Lehrgänge berief Gauleiter Hofer eine stattliche Anzahl ihrer Teilnehmer zu einem neuerlichen Lehrgang ein. Unter der Anleitung hervorragender, frontbewährter Lehroffiziere und Unteroffiziere werden die Männer für ihre Aufgabe, die künftigen Einheiten der Standschützen zu führen, weiter ausgebildet. Nach einwöchigem Lager im Talstandort, das mit theoretischer und praktischer Ausbildung bestens ausgefüllt war, verlegte der Lehrgang seinen Stützpunkt ins Hochgebirge und schlug in einer Hütte in 2400m Höhe sein neues Lager auf, um hier den Teilnehmern die Erfahrungen des modernen Gebirgskrieges zu vermitteln […].
Es war von vorneherein klar, daß ein Ausbildungslehrgang im winterlichen Hochgebirge mit Teilnehmern, von denen die meisten das 50. Lebensjahr überschritten haben, von Erfolg nur begleitet sein kann, wenn jeder einzelne sein Bestes einsetzt, um den gestellten Anforderungen, die auf jüngere Jahrgänge abgestellt waren, gerecht zu werden. Und diese „alten Knaben“ haben nun Tag für Tag gezeigt, daß sie durchaus gewillt sind, jede Strapaze des winterlichen Gebirgskrieges auf sich zu nehmen. Daher konnten auch die Lehroffiziere immer wieder ihrer freudigen Genugtuung Ausdruck geben, daß diese Lehrgangsteilnehmer an freudigem Einsatzwillen den bestgewillten jungen Unteroffizieren und Offizieren der Wehrmacht gleichkämen […].
An einem Sonntag trat der Lehrgang im Freien unter der wehenden Hakenkreuzfahne zu einer Morgenfeier an. Keiner der in der winterlichen Pracht der gewaltigen Hochgebirgswelt angetretenen Teilnehmer der erhebenden Feier konnte sich der Wirkung dieser wahrhaften Weihestunde entziehen. In den Herzen aller Teilnehmer stieg neuerlich das Gelöbnis auf, der alten Heldentradition der Bevölkerung unseres Gaues in standhafter Betätigung eines ungebrochenen Wehrwillens treu zu bleiben und unter Einsatz aller Kräfte dem Führer zu helfen, den Sieg über Großdeutschlands Feinde zu erringen.
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„Kameradschaftsdienst des Rundfunks“
In: Tiroler Volksblatt vom 10. Jänner 1945, Seite 3
Der außerordentlich starke Posteingang an Grüßen für die eingeschlossene Besatzung in den Weststützpunkten und Suchnachrichten macht die Neuordnung des Briefverkehrs für die Kameradschaftsdienste des Rundfunks notwendig. Nunmehr können Grüße an die eingeschlossenen Besatzungen und Suchmeldungen nur auf offener Karte von den Kameradschaftsdiensten des Rundfunks angenommen werden. Diese offenen Karten müssen links oben in der Ecke den Namen des Stützpunktes und die genaue Anschrift des Empfängers sowie die genauem Angaben des Absenders in lesbarer Schrift enthalten. Die Uebermittlung der Wünsche und Grüße kann nur mit wenigen Worten im Telegrammstil erfolgen. Briefe, die im Haus des Rundfunks für die Kameradschaftsdienste eingehen, müssen ungeöffnet an die Absender zurückgeschickt werden. Bestätigungen über Grußdurchsagen können für das Jahr 1944 nicht mehr gegeben werden. Es wird gebeten, von Rückfragen wegen Ueberlastung der Telephonverbindungen und des Postverkehrs abzusehen. Die Kameradschaftsdienste bemühen sich, alle bis zum 31. Dezember 1944 eingegangenen Grüße und Suchmeldungen an die Empfänger gelangen zu lassen, wenn nicht eine besondere Mitteilung an den Absender erfolgt.
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Bozner Tagblatt vom 11. Jänner 1945, Seite 3
Meran. Heimatbühne
Die Heimatbühne Meran spielt am 14. Jänner um 15 und 20 Uhr und am 21. Jänner um 15 und 20 Uhr drei Einakter von Ludwig Thoma, nämliche: „Gelähmte Schwingen“, „Lottchens Geburtstag“ und die „Kleinen Verwandten“.
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Bozner Tagblatt vom 12. Jänner 1945, Seite 3
Kuens. Heldenehrung
Die Ortsgruppe veranstaltete eine weihevolle Heldenehrung für Unterwachtmeister Johann Haller, der im Kampf für Deutschlands Zukunft sein Leben hingegeben hat. Zur Feier hatten sich mit dem Ortsgruppenleiter die Hinterbliebenen des Gefallenen, die Vertretungen der Gliederungen und der Jugend, die Musikkapelle des Standschützenverbandes sowie breite Kreise der Bevölkerung von Kuens und Umgebung eingefunden. In Vertretung des Kreisleiters sprach Kamerad Luis Dona, Meran, der mit ehrenden Worten des Toten gedachte. Mit dem Liede vom „Guten Kameraden“ [„Ich hatt’ einen Kameraden“, Text: Ludwig Uhland, 1809, Melodie: Friedrich Silcher, 1825] fand die Feier ihren Ausklang.
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Bozner Tagblatt vom 12. Jänner 1945, Seite 3
Kortsch. Volksversammlung
Im großen Musiksaal fand eine gutbesuchte Volksversammlung unserer Ortsgruppe statt, in der Kreisleiter Wielander über die gegenwärtige Lage sprach und die Volksgenossen aufforderte, fernerhin mit noch größerem Eifer ihre Pflicht zu erfüllen und sich stets durch erhöhte Opferbereitschaft auszuzeichnen. Für jeden rechtschaffenen Deutschen ist es eine selbstverständliche Pflicht, alle seine Kräfte restlos in den Dienst des totalen Kriegseinsatzes zu stellen. Je fester wir auf unseren Führer vertrauen, umso leichter werden wir unsere Aufgabe meistern und umso eher erreichen wir das gesteckte Ziel. Mit der Führerehrung und den Liedern der Nation klang die Versammlung aus.
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Bozner Tagblatt vom 12. Jänner 1945, Seite 3
Laas. Nähstube der Mädel
Nunmehr wurde auch in unserer Ortsgruppe (Laas) von der Mädelschaft eine eigene Nähstube eingerichtet. Unter bewährter Leitung wird den Mädeln Gelegenheit gegeben, ihre Nähkenntnisse zu vervollkommnen und vor allem zu lernen, wie man sich mit beschränktem Material unter Auswertung gebrauchter Sachen nette Kleider anfertigen kann. Die Nähstube hat seit ihrer Eröffnung dauernd einen überaus starken Besuch zu verzeichnen.
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Dein Beitrag zum „Volksopfer“ sei wirklich ein Opfer
In: Tiroler Volksblatt vom 12. Jänner 1945, Seite 3
Es ist selbstverständlich, daß im schonungslosen Einsatz unseres Volkes zwangsläufig Engpässe entstehen, die überwunden werden müssen, wenn nicht das Gesamtwerk gefährdet werden soll. Insbesondere auf dem Gebiet der Spinnstoffversorgung treten jetzt Mangelerscheinungen auf dem Rohstoffsektor selbst und auch in der Bereitstellung der erforderlichen Arbeitskräfte auf […].
Das „Volksopfer“ fordert nun von jedem Deutschen, sich selbst in dem Verbrauch von Textilien aller Art weitestgehend einzuschränken und auf alle Entbehrliche im täglichen Bedarf zu verzichten […].
Das nationalsozialistische Deutschland hat schon einmal in der „Woll- und Wintersachensammlung“ bewiesen, daß die Front keinen Wollschal entbehren muß, solange er noch in der Heimat aufzutreiben ist […].
Das „Volksopfer“ ist nicht bloß eine Aktion im Sinne der vorangegangenen Spinnstoffsammlungen, sondern es verlangt von jedem einzelnen ein Opfer! Eine Opfergabe ist nur dann der kämpfenden Front dargebracht, wenn der Spender hernach sein Opfer durch eine freiwillig auf sich genommene Einschränkung verspürt. Der im deutschen Volke lebende und immer wieder bewährte Opfergedanke wird sich im „Volksopfer“ noch deutlicher als bisher zeigen. Er wird den Erfolg für die Geschlossenheit von Front und Heimat und für den unerschütterlichen Siegeswillen aller deutschen Männer und Frauen erbringen!
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Tiroler Volksblatt vom 12. Jänner 1945, Seite 3
Für Deutschland gefallen
[…]
Ihr Opfer ist uns Verpflichtung zu höchstem Einsatz!
[Ständige Formel bei Gefallenenmeldungen]
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Ein neuer Jahrgang zur Wehrertüchtigung
Zur Einberufung des Geburtsjahrganges 1929 in die WE.-Lager
In: Tiroler Volksblatt vom 15. Jänner 1945, Seite 4
Auf Grund des Führer-Erlasses über die Bildung des Deutschen Volkssturmes (im Gau Tirol-Vorarlberg der Standschützen-Bataillone) sowie der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen werden ab Jänner 1945 alle Jungen des Geburtsjahrganges 1929 in ein sechswöchiges Wehrertüchtigungslager, Reichsausbildungslager oder Führerlager der Hitler-Jugend einberufen.
Es ist jeder Junge verpflichtet, vor seinem Einrücken zum Reichsarbeitsdienst oder zur Wehrmacht an einem solchen Lager teilzunehmen. Eine Befreiung von dieser Ausbildung kann nicht erfolgen (ausgenommen sind lediglich Wehruntaugliche und Wehrunwürdige).
Jeder Junge hat sich auf Grund eines schriftlichen Befehles, der ihm sechs Wochen vor Lagerbeginn zugeht, bereitzuhalten. Eine Woche vor Lagerbeginn wird er einberufen. Der Junge hat für diesen Lehrgang den ihm laut Jugendschutzgesetz zustehenden Urlaub zu verwenden […].
Ansuchen um Zurückstellung der Einberufung können nur in Ausnahmefällen bei ganz dringenden, kriegswichtigen Gründen berücksichtigt werden […].
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Kreisarbeitstagung der Ortsgruppenleiter in Bozen
In: Bozner Tagblattvom 16. Jänner 1945, Seite 3
Am Wochenende berief Kreisleiter Franz Kiebacher die Ortsgruppenleiter des Kreises zu einer Arbeitstagung zusammen. Der Kreisleiter gab einleitend einen zusammenfassenden Ueberblick über die militärische und politische Lage und wies auf die rastlose Arbeit des Führers hin, der auch der schwierigsten Situationen Herr geworden ist. Im unerschütterlichen Vertrauen auf den Führer ist auch der Erfolg unseres Kampfes tief begründet. Der Kreisleiter gab dann Richtlinien für die Durchführung des Volksopfers für Bekleidung und Ausrüstung unserer Standschützenbataillone. Er betonte, daß es sich hierbei um einen wichtigen Beitrag der Heimat für die Verstärkung unserer Wehrkraft handelt. Es sei darum mit Fug und Recht zu erwarten, daß die gesamte Bevölkerung geben wird, was sie nur irgend entbehren kann um der Sammlung einen überragenden Erfolg zu sichern. Im Verlaufe der Arbeitstagung wurden weiter die verschiedenen laufenden und in den nächsten Monaten anfallenden Arbeiten in reger Aussprache besprochen, worauf mehrere Mitarbeiter des Kreisleiters Bericht aus ihrem Tätigkeitsbereich erstatteten. In seiner Schlußansprache wies der Kreisleiter auf die wichtigen Aufgaben der Heimat hin, die Schritt halten müsse mit den unabdingbaren Erfordernissen des großen Ringens an den Fronten für Freiheit und Leben des deutschen Volkes.
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Ludwig Thoma im Meraner Stadt-Theater
In:Bozner Tagblatt vom 16. Jänner 1945, Seite 3
Von Helene Prinnegg
Die Meraner Heimatbühne hat sich diesmal eine gar nicht leichte Aufgabe gestellt und sie glänzend gelöst. Um Werke von Ludwig Thoma spielen zu können, muß man schon über sehr gute Kräfte verfügen, und diese Voraussetzung ist bei der Meraner Heimatbühne gegeben. Auch an die Regie stellen der feine Humor und die unübertreffliche Situationskomik keine geringen Anforderungen. Ludwig Thoma geißelt in seinen Bühnenwerken die Heuchelei und Oberflächlichkeit des Gesellschaftslebens um die Jahrhundertwende, den verlogenen kleinlichen Klassengeist und Standesdünkel, die jetzt glücklicherweise längst begrabenen Vorurteile einer Welt, deren Treiben uns heute leises Lächeln und herzliches Lachen entlockt. Wahrer Humor aber ist zeitlos wie jede echte Kunst. Erst rückwirkend können wir die ganze Komik richtig erfassen, die Ludwig Thoma in seine Arbeiten zu legen wußte. Wir denken an die tragikomische Figur des erfolglosen Dichters Otto Haselwanter im Einakter „Gelähmte Schwingen“ und an seinen Gegenpol im gleichen Stück, den wohlbestallten Metzgermeister Benno Summerer. Wir freuen uns über die naive Kurzsichtigkeit des Herrn Geheimrats und Universitätsprofessors Dr. Otto Giselius in „Lottchens Geburtstag“, an der verstiegenen Wissenschaft des Privatdozenten Dr. Traugott Appel, wir leiden mit Mama Häßler in „Die kleinen Verwandten“ alle Schmerzen einer Mutter, die ihre „Tochter aus guter Familie“ glücklich unter die Haube bringen will, und sind gleichzeitig entzückt über die urwüchsige Bosheit der guten Babette Bonholzer aus Dornstein.
Die Mitglieder der Meraner Heimatbühne stellten durchweg gute und einzelne sehr gute Leistungen auf. Gustav Kastl führte eine vorzügliche Regie und verkörperte seinen Metzgermeister Summerer mit trockenem Humor, der die Stimmung der Zuschauer gleich für sich gewann. Hermann Uebergänger war ein typischer weltfremder Gelehrter, der seinen Erfolg im praktischen Leben wirklich nur einer Reihe von glücklichen Zufällen zu verdanken hat. Berta König-Stummer zeigte ein frisches Spiel, Routine und Natürlichkeit. Eine gut gelungene Karikatur war der Privatdozent Sepp Hubers. Vorzügliche Leistungen waren ferner der Herr Regierungsrat des Dr. Vinatzer und Mama Häßler, gespielt von Tina Schäfer. Marianne Kirchlechner würzte die dankbare Rolle der Babette Bonholzer mit sprühendem Temperament. Auch alle übrigen hier nicht namentlich genannten Darsteller bewiesen Verständnis, Einfühlungsvermögen und gute bühnenmäßige Vorbereitung.
So wurden zwei sehr unterhaltende entspannende Stunden in unserem gemütlichen Stadttheater eine richtige Erholung für die zahlreich anwesenden Verwundeten und Genesenden aus den Lazaretten.
Die Aufführung wird am kommenden Sonntag, 21. Jänner, wiederholt und wird zweifellos wieder – wie das erste Mal – ein volles Haus erzielen.
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Volksversammlung in Latsch
In: Bozner Tagblatt vom 18. Jänner 1945, Seite 3
Im Theatersaal von Latsch fand eine gutbesuchte Volksversammlung statt, in der Kreisleiter Wielander über das Zeitgeschehen sprach. Der Redner gab einen klaren Ueberblick über die gegenwärtige Lage und erläuterte die Aufgaben, die die Heimat gerade jetzt erfüllen muß, um der kämpfenden Front würdig zu sein. Der bedingungslose Einsatz und die Opferbereitschaft jedes einzelnen bieten sicherste Gewähr für den Sieg unserer Waffen. Unausdenkbar wäre unser Los, wenn wir in dieser Entscheidungsstunde schwach würden, wie die Völker, die feige die Waffen wegwarfen und nun geknechtet im Massenelend für immer versinken. Die von großer Siegeszuversicht getragene Rede wurde mit lebhaftem Interesse aufgenommen. Mit der Führerehrung und den Liedern der Nation [Deutschlandlied und Horst-Wessel-Lied] fand die Versammlung ihren Abschluß.
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Abschied von Standschützen David Leitner
In: Tiroler Volksblatt vom 22. Jänner 1945, Seite 2
Kufstein. – Standschütze David Leitner aus Kufstein-Weißach ist am 18. Jänner auf der Fahrt nach Kufstein im Alter von 52 Jahren gestorben. Er verbrachte seinen Lebensabend nach vieljähriger Tätigkeit bei der Deutschen Reichsbahn und im Ehrendienst der Freiwilligen Feuerwehr Kufstein mit unermüdlicher Arbeit auf seinem kleinen Anwesen. Als vor einigen Monaten die Standschützen begannen, sich auf die Verteidigung der Südgrenze des Reiches vorzubereiten, da war auch Volksgenosse David Leitner zur Stelle. Wie im Ersten Weltkrieg im Osten und im Süden, wollte er auch jetzt die Heimat verteidigen, wenn einmal die Standschützen hierzu aufgerufen würden. Das Schicksal hat ihm diesen Wunsch nicht mehr erfüllt, es hat sein Leben früher abgeschlossen.
Am Sonntagvormittag nahm die Volksgemeinschaft auf dem Heldenfriedhof Abschied von Standschützen David Leitner. Auf dem mit der Hakenkreuzfahne geschmückten Sarg stand vor lodernden Opferschalen die Ehrenwache der Standschützen in Kufsteiner Tracht. Zu beiden Seiten des Katafalks standen die Fahnen der Partei und der Standschützen, ferner die Ehrenabordnungen der Gliederungen und angeschlossenen Verbände der NSDAP. sowie ein Ehrenzug der Standschützenkompanie und die Standschützen-Musikkapelle. Den übrigen Teil des Heldenfriedhofes füllten zahlreiche Partei- und Volksgenossen. Nach dem Eintreffen des Abschnittsleiters Pg. Troger als Vertreter des Kreisleiters mit der Sippe des Standschützen Leitner und den beiden Kufsteiner Ortsgruppenleitern sowie Landrat Dr. Walter und SA.-Hautsturmführer Pg. Reisch für den Bürgermeister klang feierliche Musik auf, der ein Wort des Führers folgte. Standschütze Pg. Riedl würdigte in einer Ansprache das Leben und das für die Volksgemeinschaft verdienstvolle Wirken des nun toten Kameraden. Er betonte dabei insbesondere die unerschütterliche Treue der Standschützen zu Führer und Volks sowie deren freimütiges und sieggläubiges Bekenntnis, jeden Fußbreit Heimaterde bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. Mit dem Versprechen, daß sich die deutsche Volksgemeinschaft jederzeit der Hinterbliebenen des Standschützen Leitner annehmen werde, schloß Pg. Riedl seine Ansprache.
Bei gesenkten Fahnen und Salutschüssen wurden unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden [„Ich hatt’ einen Kameraden“, Text: Ludwig Uhland, 1809, Melodie: Friedrich Silcher, 1825] die Kränze des Kreisleiters, der Ortsgruppenleiter und des Landrates am Sarge niedergelegt. Abschnittsleiter Pg. Troger sprach hierauf den Angehörigen das aufrichtige Beileid der Volksgemeinschaft aus. Die Lieder der Nation beendeten die Feierstunde; in ihr leuchtete die immerwährende Treue der Standschützen, uns wegweisend und zu höchstem Einsatz verpflichtend.
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Sonntag Großsammlung fürs „Volksopfer“
Wehrmacht und Standschützen sammeln in den Straßen Kufsteins
In: Tiroler Volksblatt vom 24. Jänner 1945, Seite 3
Da die berufliche Beanspruchung manchem Volksgenossen nicht erlaubte, seine Opfergabe zu den Annahmestellen für das „Volksopfer“ zu bringen, werden Sonntag, den 28. Jänner, ab 8 Uhr früh während des ganzen Vormittags pferdebespannte Schlitten der Wehrmacht durch alle Stadtteile Kufsteins fahren und die Opfergaben absammeln. Trompeten- und Fanfarensignale der Hitler-Jugend werden die Volksgenossen an ihre Pflicht zur Abgabe des „Volksopfers“ erinnern und sie auffordern, ihre Opfergaben zu den Schlitten zu bringen, wo sie von Soldaten und Standschützen entgegengenommen werden. Jeder Haushalt, auch derjenige, der bisher erst einen Teil seines Opfers zur Ansammelstelle brachte, suche bis dahin Spinnstoffe, Kleider aller Art, Wäsche, Uniformen und Ausrüstungsgegenstände zusammen und lege sie gebündelt oder verschnürt für Sonntag, den 28. Jänner, zurecht. Jedem Bündel soll ein Zettel mit dem Namen des Gebenden, seiner Anschrift und einem Inhaltsverzeichnis des Bündels beigelegt werden, damit auch diese Opfer wie die bereits gebrachten in das Ehrenbuch des deutschen Volkes, das aus den Spendenlisten in jeder Ortsgruppe gebildet wird, eingetragen werden können.
Bis Sonntag werden Hitlerjungen täglich mit Fanfaren und Trompeten durch unsere Stadt ziehen und damit die Bevölkerung auf die große Sammlung durch die Wehrmacht und Standschützen am kommenden Sonntag aufmerksam machen. Das Motto für diesen Sammeltag lautet: „Wir alle opfern!“ Jeder bringe daher ein wirkliches Opfer, ein Opfer, das der Größe der Opfer unserer Front würdig ist!
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Bozner Tagblatt vom 25. Jänner 1945, Seite 3
Goldrain. Tonfilmwagen
Bei seinem letzten Besuch erfreute uns der Tonfilmwagen mit dem Film „Der ewige Klang“. Vor ihm wurden die neue Wochenschau und der Film „Pioniere voran“ gezeigt. Den überaus gutbesuchten Vorführungen wurde reges Interesse entgegengebracht.
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„Nur aus dem Opfer kommt der Sieg“
Die Großversammlung der NSDAP. in Kufstein
In: Tiroler Volksblatt vom 26. Jänner 1945, Seite 2 f.
Kufstein. – Die Schlacht im Osten tobt mit unvorstellbarer Härte, der blutige Moloch Bolschewismus treibt seine Vorhuten in deutsches Land, das er sengend und mordend vernichten will. In dieser schweren Schicksalsstunde fragt sich manch einer von uns, ob die geballte Kraft der deutschen Nation so stark ist, um den letzten und entscheidenden Schlag der dunklen Mächte der Vernichtung gegen das aufbauende, um den ewigen Frieden in Freiheit und Schönheit kämpfende Deutschland aufzufangen und tödlich zurückzuschlagen. Nicht jeder Volksgenosse hat den klaren Blick, den wir für die Erfüllung der Forderungen unserer Zeit nötig haben. Hier setzt die weltanschauliche Schulung der NSDAP. ein, um allen Volksgenossen den einzig richtigen und gangbaren Weg zum Siege zu weisen. Diesem Zweck diente eine Großversammlung der beiden Kufsteiner Ortsgruppen der NSDAP. am 24. Jänner im Egger-Saal, in der Gauredner Arbeitsführer des RAD. Pg. [Reichsarbeitsdienstes Parteigenosse] Helmreich sprach […].
Ortsgruppenleiter Pg. Miller eröffnete mit Begrüßungsworten die Großversammlung, die von Marschmusik der Standschützenmusikkapelle eingeleitet wurde.
Gauredner Arbeitsführer Pg. Helmreich wies einleitend auf die Schwere der Zeit hin, die wir überwinden müssen. Er betonte, die Gegenwart ist es, in der die Zukunft geschaffen wird […]. Eines ist gewiß, je ärger wir bedrängt werden sollten, desto enger werden wir zusammenstehen […].
Unsere Feinde haben ihren Vernichtungswillen zur Genüge oft bekanntgegeben, stellte Arbeitsführer Pg. Helmreich weiters fest, wir wissen nicht nur aus dem Buche „Deutschland muß sterben“ des Juden Kaufmann, das Roosevelts helle Begeisterung fand, daß sie uns vernichten wollen, wir wissen auch, daß Churchill und Roosevelt dem Bolschewismus die Zusicherung gegeben haben, daß alle Männer Deutschlands nach Sibirien abgeschoben werden sollen, unsere Frauen und Mädel aber sollen den Horden des Bolschewismus als Beute ausgeliefert werden. Die Amerikaner führen den Krieg nicht besser als die Sowjets, sie führen ihn mit besonderer Härte gegen Frauen und Kinder, sie verurteilten und ermordeten in den von ihnen besetzten Gebieten deutsche Kinder, weil diese sich nicht für ihren Krieg mißbrauchen lassen […].
Wir wissen, daß es heute ums Ganze geht, wir wissen, daß wir den Kampf gewinnen müssen und werden, wir wissen aber auch, daß wir dem inneren Befehl gehorchen müssen, den wir schon oft gesprochen haben: „Führer befiehl; wir folgen!“
In dieser Stunde erkennen wir hell und klar: Ich bin nichts, mein Volks ist alles! […]
Und je näher der Feind an unsere Grenzen herankommen sollte, desto fester werden wir zusammenhalten. Es kommt jetzt wahrlich nicht auf einige Kilometer deutschen Bodens an, so schwer wir auch darum ringen, es kommt uns auf Deutschland an. Denn lieber sterben wir mit der Waffe in der Hand, als dass wir uns feige ergeben würden. Wir halten es mit unseren Ahnen, wir halten es mit den Standschützen, die in den Tiroler Freiheitskämpfen und im Ersten Weltkrieg in den Dolomiten bewiesen, daß sie bis zum letzten bereit waren, für die Heimat zu kämpfen […].
Wir wissen, wenn wir fallen, muß ganz Europa fallen, den der Krieg ist eine weltanschauliche Auseinandersetzung, auf deren einen Seite das Helle, das Aufbauende, die Kultur steht, während auf der anderen Seite das Zerstörende, die Vernichtung lauert. Die Zeit ist schwer, aber sie hat uns groß gemacht, und vor unserer Generation wird die Geschichte einmal in Ehrfurcht stehen.
Sollten wir aber wirklich einmal schwach werden, dann blicken wir im Geiste zum Führer, dann mögen wir wissen, daß der Führer alles für uns tut; er ist es, der uns immer wieder die Welle des Glaubens und des Vertrauens bringt, er ist es, an den wir mit der Kraft des Herzens glauben müssen, die uns wirklich bis ins Innerste erfaßt hat, er ist die Idee, die uns treibt und uns auch das Höchste opfern läßt, das eigene Leben […].
Nachdem Arbeitsführer Pg. Helmreich die Sicherung des Saargebietes und des Ruhrlandes als Zweck der deutschen Westoffensive erläutert hatte, befaßte er sich mit den Schwierigkeiten, die unsere Feinde in ihrem eigenen Lager zu überwinden haben. Diese Schwierigkeiten häufen sich derart, daß unsere Feinde mit letzter Anstrengung und rücksichtslosem Einsatz aller Kräfte den Krieg möglichst schnell beenden müssen, weil sie nicht mehr sicher sind, ihn noch lange durchhalten zu können. Der Vernichtungswille ist ihre treibende Kraft, ihm setzen wir die Kraft unseres Glaubens entgegen, denn aus dem Glauben entspringt das Opfer und nur aus dem Opfer kommt der Sieg. Wenn wir einmal den Sieg errungen haben werden, dann müssen wir uns mit ruhigem Gewissen sagen können: Habe ich in der schwersten Zeit Deutschlands alles getan, was ich tun konnte, um am [!] Siege beizutragen? War ich auch bereit, mein Leben einzusetzen? Und wenn wir uns dann alle sagen können: Ja! Ich habe mit allen Kräften am Siege gearbeitet! Dann werden wir das große Glück spüren, auch im entscheidenden Schicksalskampf unseres Volkes unsere Pflicht erfüllt zu haben. Heute schon wissen wir: Deutschland muß leben, Deutschland wird leben – und unser Reich wird ewig sein.
Tosender Beifall der rund 600 an der Großversammlung teilnehmenden Partei- und Volksgenossen bewies, daß Arbeitsführer Pg. Helmreich diesem Ausschnitt des deutschen Volkes aus dem Herzen gesprochen hat. Ortsgruppenleiter Pg. Miller versprach im Namen der Versammelten, daß wir im Glauben an unseren Führer und unser Volk niemals wanken werden und daß wir jedes Opfer auf uns nehmen, um Deutschland zum Siege zu führen. Der Gruß an den Führer und die Lieder der Nation beschlossen die Großversammlung, die den Volksgenossen die Größe unserer Zeit verpflichtend vor Augen führte.
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Bozner Tagblatt vom 27./28. Jänner 1945, Seite 7
Girlan. Elternabend der Jugend
Die Mädelschaft veranstaltete kürzlich einen Elternabend, der einen so großen Erfolg hatte, daß man ihn auf allgemeinen Wunsch noch zweimal wiederholen mußte. Das abwechslungsreiche Programm der Veranstaltung sah neben schönen Liedervorträgen drei kleine Einakter vor, die mit besonderem Beifall aufgenommen wurden.
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Bozner Tagblatt vom 31. Jänner 1945, Seite 3
Bozen. Konzert
Das kürzlich im Saale der Gewerbeschule vom Musikkorps eines Polizeiregiments gegebene Konzert bot den Zuhörern einen hohen Kunstgenuß. Eine reichhaltige Vortragsfolge von Streich- und Blechmusik umfaßte klassische Musik (Wagner, Lortzing, Weber, Liszt, Grieg) und einige der besten Walzer und Märsche. Die Ausführung selbst war von ganz hervorragender künstlerischer Güte. Die Zuhörerschaft dankte für den erlesenen Kunstgenuß mit lebhaftem Beifall und reichen Spenden für das Volkshilfswerk. Dem Konzert wohnten unter anderen auch Kreisleiter Kiebacher, Generalmajor der Polizei Albert, Präfekt Dr. Tinzl und Bürgermeister Dr. Führer bei.
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Bozner Tagblatt vom 31. Jänner 1945, Seite 3
Kastelruth. Feier zum 30. Jänner
Anläßlich des 30. Jänner veranstaltete die Ortsgruppe Kastelruth im Saale des Gasthofes Lamm eine Feierstunde, der alle Kameraden und breite Kreise der Bevölkerung beiwohnten. Einleitend wurde die Feier mit Liedern der Mädelschaft, einem Gedicht und einer kurzen Lesung. Hierauf ergriff Ortsgruppenleiter Dr. Simek das Wort. Er hielt einen Rückblick auf die Kampfjahre und betonte, daß gleich wie damals in den schwersten Zeiten, auch heute wieder der unerschütterliche Glaube und das feste Vertrauen auf unseren Führer das Unterpfand unseres Sieges sind. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen gab der Redner ein Bild von der gegenwärtigen Lage und verwies auf die Notwendigkeit, daß jeder Volksgenosse in der Heimat seine Pflicht erstlos erfülle und alle seine Kräfte in den Dienst des totalen Kriegseinsatzes stelle. Mit dem Gruß an den Führer und den Liedern derNation fand die Feierstunde ihren Ausklang.
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Bozner Tagblatt vom 31. Jänner 1945, Seite 3
Kastelruth. Theateraufführung
Die Heimatbühne Kastelruth brachte im Saale des Gasthofs Lamm „Wer anderen eine Grube gräbt“ zur Aufführung; das Stück hat dem zahlreich erschienen Publikum gut gefallen und die Spieler wurden mit reichem Beifall belohnt. Auf allgemeinen Wunsch wird die Aufführung demnächst wiederholt.
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Tiroler Volksblatt vom 31. Jänner 1945, Seite 3
Das „Volksopfer“ ruft
Viele Soldaten an der Front und in entfernten Heimatgebieten haben ihren Angehörigen mitgeteilt, was diese zum „Volksopfer“ abgeben sollen. Die meisten dieser Briefe kommen erst jetzt an ihr Ziel. Diese Tatsache berücksichtigend, wurde die Sammlung für das „Volksopfer“ bis Sonntag, den 11. Februar 1945 verlängert. Damit haben wir die Möglichkeit, die Wünsche unserer Lieben an der Front zu erfüllen und alles abzugeben, was nicht zum unmittelbaren Gebrauch benötigt wird. Es ist selbstverständlich, daß diese Verlängerung von allen Volksgenossen auch dazu benützt wird, um nicht nur in Kasten und Truhen der Wohnung, sondern auch an luftschutzmäßig gesicherten Orten hinterlegte Kleidung und Wäsche nochmals zu sichten und dabei zu prüfen, ob wir dieses oder jenes Stück der Front vorenthalten dürfen. Worum es geht, das weiß heute jeder Volksgenosse, wer jetzt noch abseits steht oder den Sinn des „Volksopfers“ mißdeuten zu können glaubt, und für ihn Entbehrliches zurückhält, der nützt dem Feind. Jetzt soll jeder das geben, was er später einmal wünschte, gegeben zu haben.
Wichtige Anordnungen zum „Volksopfer“
Der Generalbevollmächtigte für die Reichsverwaltung hat angeordnet, daß die in den Diensträumen der Behörden des Reiches, der Länder, Gemeinden, Gemeindeverbänden und Körperschaften des öffentlichen Rechts vorhandenen Fenstervorhänge und Gardinen, soweit nicht dienstlich unentbehrlich, für das „Volksopfer“ abgegeben werden müssen. Eine gleichlautende Anordnung hat auch der Reichsschatzmeister der NSDAP. für die Dienststellen der Partei, ihrer Gliederungen und Verbände erlassen. Grundsätzlich sind entbehrliche Einrichtungsgegenstände aus Spinnstoffen, wie Vorhänge, Gardinen, Dekorationsstoffe, Teppiche und so weiter von den Dienstsellen auf der nächsten Annahmestelle des „Volksopfers“ abzuliefern.
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Die Feier des 30. Jänner in Bozen
In: Bozner Tagblatt vom 2. Februar 1945, Seite 3
Bozen. – Am 30. Jänner traten zur Feier dieses denkwürdigen Tages, an dem Adolf Hitler mit der Reichskanzlerschaft betraut wurde und die schöpferische Neugestaltung Deutschlands durch den Nationalsozialismus begann, im Kreise Bozen die Volksgenossen in Stadt und Land zu Ortsgruppenversammlungen und Ortsgruppenappellen an.
In Bozen nahmen an dem Appell, der im Saale der Rottenbuchschule in schlichter, dem Ernst der Zeit entsprechender Weise stattfand, Kreisleiter Franz Kiebacher, Präfekt Doktor Tinzl, Bürgermeister Dr. Führer und die Kameraden und Kameradinnen der Ortsgruppe Bozen teil. Die Feier wurde vom Standschützenorchester unter Leitung von Sepp Thaler mit einem Vorspiel eingeleitet. Nach einem sinnvollen Tagesspruch und einem Liede des gemischten Jugendchors sprach Kamerad Emil Heinricher über die Bedeutung des Tages, der in der Geschichte des deutschen Volkes einen entscheidenden Wendepunkt bildet. Der Redner zeigte in einem geschichtlichen Rückblick die historische Sendung des Reiches als Schutzwall Europas gegen die asiatischen Horden auf, eine Sendung, der Frankreich und England immer wieder in den Rücken fielen. Im Schmachdiktat von Versailles erreichte diese wahnsinnige europafeindliche Politik der Westmächte ihren traurigen Höhepunkt. Inzwischen war auch mit dem Industriezeitalter die soziale Frage, der die liberale Welt auch heute noch hilflos gegenübersteht riesengroß geworden.
Erst der Führer wies den Weg zur Rettung aus diesem Chaos politischer und sozialer Zerrissenheit zur einzig richtigen europäischen Schicksalsgemeinschaft. Mit der ernsten Mahnung, die harte Prüfung des Willens in diesem wahrhaft revolutionären Umbruch unverzagt zu tragen und dem Führer auf dem vom Schicksal gezeichneten Wege bis zum Endsieg zu folgen, schloß Kamerad Heinricher unter lebhaftem Beifall seine eindrucksvolle Rede. Nach dem Schargesang der Jugend „Volk ans Gewehr“ [Refrain von: „Siehst du im Osten das Morgenrot“, Text und Melodie Arno Pardun, 1931; Joseph Goebbels gewidmet] brachte Ortsgruppenleiter Wilhelm das „Sieg-Heil“ auf den Führer aus, in das die Anwesenden mit Begeisterung einstimmten. Mit den Liedern der Nation schloß die Feier.
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Bozner Tagblatt vom 2. Februar 1945, Seite 3
Deutschnofen. Feier zum 30. Jänner
Im Saale de Schloßturmes fand in Anwesenheit aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Ortsgruppe die Feier zum 30. Jänner statt. Ortsgruppenleiter Sepp Geisler schilderte in seiner Rede den Kampf des Führers vor der Machtübernahme und verglich die schweren Stunden von damals mit unserem gegenwärtigen Schicksalskampf. Genau wie damals werden uns auch jetzt der feste Glaube an die Zukunft Deutschlands und das unerschütterliche Vertrauen auf unseren Führer zum sicheren Sieg führen. Lieder der Sängergruppe und Gedichte umrahmten die Feier und verliehen ihr ein besonders würdiges Gepräge.
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Gau Tirol-Vorarlberg
Schutz des Kulturgutes
Wichtige Verordnung des Gauleiters
In: Bozner Tagblatt vom 2. Februar 1945, Seite 3
Innsbruck. – Unser herrlicher Berggau mit seiner einzigartigen Landschaft, mit seinen schönen Bauernhäusern und Höfen, beherbergt noch heute ein großes Volksvermögen an wertvollen Gegenständen bodenständiger Heimatkunst, das im Laufe der Jahrhunderte von künstlerisch begabten Handwerkern geschaffen wurde.
Leider wurde der Wert dieser Stücke von seinen Eigentümern nicht immer richtig erkannt; schön geschnitzte Truhen und Schränke, meisterhaft gearbeitete Haus-, Hof- Küchen- und Almgeräte stehen und liegen unbeachtet in Scheunen und Speichern, bis sie einen schönen Tages von irgendeinem Fremden, oft zu Spottpreisen, gekauft werden,. Die Mauern des Bauernhauses bleiben stehen, der kulturell wertvolle Inhalt des Hauses verschwindet und wird durch wesensfremde, nicht artgemäße Massenware ersetzt.
Mit Rücksicht auf den hohen Stand der Volkskultur im Gau hat daher Gauleiter und Reichsstatthalter Hofer zur Erhaltung des noch vorhandenen Kulturgutes vor einiger Zeit eine Verordnung erlassen, wonach die Veräußerung oder Verbringung von heimischem Besitz an Zeugnisse bodenständiger alter Kultur (Gegenstände von geschichtlichem, wissenschaftlichem, künstlerischem, handwerklichem und kunstgewerblichem Wert), deren Erhaltung im öffentlichen Interesse liegt, nur mit Zustimmung des zuständigen Landrates bzw. Oberbürgermeisters zulässig ist. Besonders schutzwürdige Gegenstände im Sinne dieser Verordnung sind beispielsweise: Möbel aus Naturholz mit Malerei oder Einlegearbeit; Bilder in Oel, Tempera, Aquarell, Hinterglasmalerei; Figuren aus Holz, Ton, Stein, sowie Schnitzereien; Haus-, Hof- Küchen- und Almgeräte, Gegenstände aus Leder-, Stroh- und Wurzelgeflecht, Gefäße, Werkzeuge u. dgl.; brauchtümliche Festgeräte; alte Tafelungen, Stuben, Balkendecken und andere Holzdecken, Teile von Täfelungen, wie Portale, Türen, Wandkasten, Schlösser, Türbeschläge, Fenster- und Türgitter, Zunftzeichen und Schilder; alte Kachelöfen und einzelne Ofenkacheln; Textilien, insbesondere gestrickte oder mit Borten durchwebte Ueberleintücher und Polsterbezüge, Decken, Tischtücher, Bettzeug aus altem Blaudruck und ähnliches; Trachten und zur Tracht gehörige Teile.
Diese Beispiele zeigen, welche Fülle wertvoller, alter Volkskunstwerke im Gau noch vorhanden ist, die nicht als „Museumstücke“ aufbewahrt werden, sondern in Haus und Hof ein lebendiges Dasein haben und damit gleichzeitig auch auf das heutige Handwerk befruchtend wirken sollen.
Es ist daher zu wünschen, daß diese sinnvolle Verordnung von allen, die noch heimisches Kulturgut besitzen, richtig verstanden und im eigenen wie im Interesse der Gemeinschaft beachtet wird.
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Bozner Tagblatt vom 3./4. Februar 1945, Seite 5
Eröffnung der Brixner Lichtspiele
Die Brixner Lichtspiele wurden nunmehr in den Saal des ehemaligen Sternkinos verlegt und werden heute, Samstag, wieder eröffnet […].
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Bozner Tagblatt vom 5. Februar 1945, Seite 3
St. Pauls. Feierstunde [zum 30. Jänner]
Am Jahrestag der Machtergreifung hielt unsere Ortsgruppe eine Feierstunde, der alle Mitarbeiter, die Angehörigen der verschiedenen Organisationen, eine Abteilung Standschützen und die Jugend beiwohnten. Ortsgruppenleiter Willy Kößler schilderte die Lage Deutschlands vor der Machtergreifung und gab ein Bild von der großartigen Aufbauarbeit des Nationalsozialismus. Mit eindringlichen Worten ermahnte er die Anwesenden zu opferbereitem Einsatz im gegenwärtigen Kampfe um Sein oder Nichtsein des deutschen Volkes.
Leifers. 30. Jänner-Feier
Im festlich geschmückten Saale des Gemeinschaftshauses fand am 30. Jänner eine würdig gestaltete Feierstunde statt, zu der die Mitarbeiter und Gliederungen vollzählig erschienen waren. Der Ortsgruppenleiter sprach über die Kampfzeit der Bewegung und über das Zeitgeschehen. Er richtete an die Versammelten den Appell, im vollen Vertrauen auf unseren Führer alle Kräfte für den Endsieg einzusetzen.
Meran. Heimatbühne
Die Heimatbühne Meran wiederholt am 11. d[iese]s M[onats Februar 1945] die Vorstellung des Bühnenstückes „Der Hoamliche“ von Julius Pohl.
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„Der Hoamliche“
Neuaufführung der Heimatbühne Meran
In: Bozner Tagblatt vom 6. Februar 1945, Seite 3
Von Helene Prinnegg
Diesmal ist die Heimatbühne mit einem heiteren Bauernstück von Julius Pohl vor ihre zahlreichen Freunde getreten. Es ist ein Schwank um die Liebe, die hier wie überall ihre eigenen Wege gehen will, die in einer ein wenig anderen Richtung verlaufen, als der von den wohlmeinenden Eltern vorherbestimmten. So muß Hieronymus Haidacher, Nachtwächter und Gemeindediener, mit geradezu vorzüglicher schauspielerischer Gewandtheit dargestellt von Hans Plunger, auf seine ehrgeizigen Vaterpläne verzichten und seine Einstellung in gewisser Hinsicht abändern, denn sein Töchterlein zieht den schlagfertigen Friedl Lenz, Zahlkellner im „Goldenen Ochsen“ zu Neumarkt, dem reichen Viehhändlersohn Michel Huml vor, obwohl sich ihre ganze kleine Welt dagegen verschworen zu haben scheint. Aber Ende gut, alles gut, und so lösen sich die verschiedenen Spannungen, die zu allerhand humoristischen Verwicklungen Anlaß geben, zum Schlusse in allgemeine Zufriedenheit auf.
Die Zuschauer, zum großen Teil Verwundete und Genesende aus unseren Lazaretten, freuten sich über die erstklassige Aufführung, und auch die Heimatbühne selbst darf mit den erzielten Leistungen und dem schönen Erfolg ihrer Mühe vollauf zufrieden sein. Unter der sehr guten Spielleitung von Gustav Kastl stellen die einzelnen Mitglieder der Heimatbühne, Hans Plunger, Anton Metz, Emmy Duml, Nanni Torggler, Ida Egger, Luis Duml und Sepp Huber typische und gelungene Charakterstudien auf die Bretter. Stück und Dialog gewannen durch die frische lebendige Darstellung.
Zur Einleitung und während der großen Pause spielten die Heimatschrammeln und zeigten beachtliches Können. Der Leiter der Heimatschrammeln, Dr. Kleißl, erfreute die Zuhörer besonders durch meisterlich gespielte Melodien auf der singenden Säge, auf der der Spieler mit hervorragender Technik gute Klangwirkungen erzielen konnte.
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Bozner Tagblatt vom 6. Februar 1945, Seite 3
Schlanders. Volksversammlung
Im Gasthaus „Weißes Kreuz“ in Schlanders fand eine Volksversammlung statt, die von der Bevölkerung aus nah und fern gut besucht war. In seiner längeren Ansprache wies Kreisleiter Wielander auf die Gefahren hin, die Europa aus dem Osten drohen. Nur das deutsche Volk mit seiner tapferen und einsatzbereiten Wehrmacht ist imstande, den asiatischen Horden Einhalt zu gebieten und Europa vor der völligen Vernichtung zu retten. Heute muß jeder Volksgenosse durch die Tat zeigen, daß er gewillt ist, mit allen Kräften für sein Volk einzustehen. Das Volksopfer soll beweisen, daß jeder Einzelne das Gebot der Stunde erkannt hat. Wenn jeder seine Pflicht tut, so wird der Endsieg uns zufallen. Mit dem Gruß an den Führer schloß der Ortsgruppenleiter die Versammlung.
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Bozner Tagblatt vom 8. Februar 1945, Seite 3
Eppan. Feier des 30. Jänner
In Anwesenheit des Ortsgruppenleiters sowie aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Ortsgruppe fand im Saale des Eppaner Lichtspielhauses die Feier zum 30. Jänner statt. Eingeleitet wurde die Feier mit Festmusik, aufgeführt von der Eppaner Standschützen-Musikkapelle und [mit] Liedern der Jugend. Es folgte eine Lesung über die Kampfzeit der Bewegung und über das gewaltige Aufbauwerk nach dem 30. Jänner 1933. Der Ortsgruppenleiter betonte in seiner Ansprache, daß der Glaube an die Zukunft Deutschlands und das feste Vertrauen auf den Führer uns zum sicheren Sieg führen werden. Mit den Liedern der Nation schloß die Feier.
Girlan. 30. Jänner-Feier
Zum 30. Jänner veranstaltete die Ortsgruppe Girlan im Gemeinschaftssaal eine Feierstunde, die die Mädelschaft mit Liedern einleitete, Nach einem sinnvollen Gedicht und einer kurzen Lesung sprach Ortsgruppenleiter Toni Voelser über die Kampfjahre der Bewegung und betonte, daß uns heute gleich wie damals der feste Glaube an unsere Zuklunft und das unerschütterliche Vertrauen auf den Führer zum Sieg führen werden.
Petersberg. 30. Jänner-Feier
Zum 30. Jänner führte die Ortsgruppe eine gutgestaltete Feierstunde durch, an der die Kameraden aus nah und fern geschlossen teilnahmen. Eingeleitet wurde die Feier mit einem Lied, worauf der Ortsgruppenleiter über die Bedeutung des Tages sprach. Mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation fand die schlichte Feier ihren Ausklang.
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Bozner Tagblatt vom 8. Februar 1945, Seite 3
Jungmänner schwören den Treueid
Innsbruck. – In einer Kaserne des Wehrmachtsstandortes Innsbruck wurden kürzlich neuausgebildete Jungmänner zum erstenmal im Gau Tirol-Vorarlberg in der vom Reichsführer SS und Oberbefehlshaber des Ersatzheeres angeordneten Form vereidigt.
Ein Fahnenzug unter Gewehr und die Jungmannenkompanie sind im Hofe der Kaserne angetreten. Nach der Meldung schreiten der dienstvorgesetzte Stabsoffizier und der Kreisleiter Seite an Seite die Front ab. Frischbund freudig blitzen ihnen die Augen der strammen jungen Soldaten entgegen. Nun weist der Kompanieführer seine Männer in ernsten Worten auf die erhabene Bedeutung des Treueschwures hin. Dann spricht de Kreisleiter. Anschaulich schildert er Deutschlands dermaligen harten Kampf im Osten, die Einigkeit, in der sich dort Soldaten der Wehrmacht und Männer der Partei und ihrer Gliederungen im Volkssturm der aus Asien heranflutenden Gefahr mannhaft entgegenwerfen, alle beseelt von der gemeinsamen Pflicht und dem unbeugsamen Willen, das Vaterland bis zum letzten Atemzug gegen den drohenden Feind zu schützen. Diese verschworene Gemeinschaft aller wehrhaften deutschen Männer zu versinnbildlichen, so erläuterte der Kreisleiter, insbesondere die innige Verbundenheit von Partei und Wehrmacht sinnfällig zum Ausdruck zu bringen, waren für den Reichsführer SS und Oberbefehlshaber des Ersatzheeres bestimmend, der Eidesleistung unserer jungen Soldaten eine neue äusserliche Gestaltung zu geben.
Wieder erschallen kurze Kommandorufe. Vor der Reichskriegsflagge schwören die Jungmänner den Eid unverbrüchlicher Treue, dann fordert der Kompaniechef zum Gruss an den Führer auf. „Sieg Heil!“ hallt es hundertstimmig über den weiten Kasernenhof. Mit dem Ausklingen der Lieder derNation ist die schöne, würdige Soldatenfeier zu Ende.
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Bozner Tagblatt vom 9. Februar 1945, Seite 3
Meran. Brauchtumsabend
Auf Veranlassung der Kreisleitung wurden in Lazaretten einige gutgelungene Brauchtumsabende für Verwundete und Genesende veranstaltet. Es wirkten dabei mit: eine Singschar der Heimschule, die Kapelle Frasnelli, die Meraner Mädelsingschar, zwei Ziehharmonika mit Guitarrebegleitung, eine kleine Ziehharmonikaspielerin, Volkstanzgruppe, Schuhplattler und die Jugend. Zweien dieser Abende wohnte Kreisleiter Torggler bei, der in seiner Ansprache betonte, daß diese Veranstaltungen nicht nur einige frohe Stunden vermitteln, sondern den Kameraden aus den verschiedensten Gauen des Reiches auch einen kleinen Einblick in unser heimatliches Brauchtum ermöglichen sollen.
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Bozner Tagblatt vom 13. Februar 1945, Seite 3
Schlanders. Versammlung
Mit einer großen öffentlichen Versammlung im Gasthof zum „Weißen Kreuz“ wurde die erste diesjährige Versammlungswelle, welche das gesamte Kreisgebiet von Schlanders umfassen wird, eingeleitet. Nach den Begrüßungsworten des Ortsgruppenleiters sprach Kreisleiter Wilhelm Wielander mit eindrucksvollen Worten über den Schicksalskampf des deutschen Volkes und schilderte die Opfer und Heldentaten, die von der kämpfenden Front in immerwährender Einsatzbereitschaft vollbracht werden. Der Redner legte sodann die Aufgaben dar, welche wir in der Heimat in diesem Kampfe zu erfüllen haben, und betonte, wenn jeder auf dem ihm zugewiesenen Posten seine Pflicht restlos erfüllt und wenn wir uns alle als eine verschworene Kampfgemeinschaft fühlen, die im festen Vertrauen auf unseren Führer zu jedem Einsatz und zu allen Opfern bereit ist, so werden uns weder asiatische Horden, noch die Armeen der plutokratischen Westmächte mit ihren Terrorgeschwadern jemals bezwingen können. Von der Vorsehung ausersehen, die abendländische Kultur vor dem Untergang zu bewahren und Europa den Weg zu einer schöneren, freien und glücklichen Zukunft zu bereiten, wird uns der Sieg in der Entscheidungsschlacht nicht versagt bleiben, wenn wir alle unsere Kräfte einsetzen und in den Dienst jener geschichtlichen Aufgabe stellen, zu der das Schicksal unser Volk berufen hat. Mit einem feierlichen Treuegelöbnis fand die eindrucksvolle Kundgebung ihren Abschluß.
Sand in Taufers. Ortsgruppenappell
Im Saale des Hotel[s] „Schrottwinkel“ versammelten sich die Mitglieder des Opferringes zu einem Appell, bei welchem Kamerad Hans Peskosta aus Bruneck einen längeren Vortrag über das Zeitgeschehen hielt und ein Bild von der militärischen Lage gab. Der Redner forderte die Anwesenden auf, sich in ihrem festen Vertrauen auf den Führer und in ihrem Glauben an den deutschen Sieg niemals beirren zu lassen. Kamerad Peskosta sprach sodann über die Aufgaben und Pflichten eines jeden Volksgenossen in der Heimat. Abschließend verwies der Redner auf die Bedeutung des Volksopfers, für das jeder Volksgenosse spenden soll, so viel er überhaupt nur entbehren kann.
Sexten. Filmvorführung
In diesen Tagen kam der Tonfilmwagen wieder nach Sexten und führte im vollbesetzten Saale die neue Wochenschau und den Film „Schrammeln“ vor. Die Vorstellung wurde mit großem Interesse verfolgt.
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Bozner Tagblatt vom 15. Februar 1945, Seite 3
St. Pauls. Elternabend
Die Mädelschaft veranstaltete einen wohlgelungenen Elternabend, dessen reichhaltiges Programm mit schönen Liedern, einem Märchenspiel, mehreren heiteren Einaktern und Volkstänzen den Zuhörern frohe Stunden bereitete. Auch die Jungen führten einen heiteren Einakter auf und ernteten viel Beifall. Da der Saal im „Schwarzen Adler“ nicht alle Zuschauer fassen konnte, wurde die Veranstaltung auf allgemeinem Wunsch am Dienstag wiederholt.
Kastelruth. Goldene Hochzeit
Am 12. Februar feierten Herr Johann Profanter (Thomaseth) und seine Frau Katharina geborene Peternader das Fest der goldenen Hochzeit. Am Vortage besuchte Ortsgruppenleiter Dr. Walther Simek mit Kamerad Trockner und Zellenleiter Kamerad Colli den Hof, überreichte dem Jubelpaar ein Glückwunschschreiben des Obersten Kommissars und überbrachte die Glückwünsche der Ortsgruppe. Inzwischen spielte der Standschützen-Musikzugder Ortsgruppe Kastelruth einige flotte Weisen. Am Hochzeitstage fuhren die Jubilare mit ihren engsten Verwandten im Schlitten ins Dorf, wo die Mädelschaft ihnen zu Ehren schöne Heimatlieder vortrug.
Kastelruth. Eröffnung der Nähstube
Kürzlich wurde von der Frauenschaft unserer Ortsgruppe eine Nähstube eingerichtet und in Betrieb genommen, die gleich von den ersten Tagen an gut besucht war. Nun herrscht dort Hochbetrieb, da Frauen und Mädel die ausbesserungsfähigen Bekleidungsgegenstände, welche für das Volksopfer gespendet wurden, in emsiger Arbeit wieder herrichten.
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Bozner Tagblatt vom 16. Februar 1945, Seite 3
Meran. Heldenehrung
Die Ortsgruppe Meran veranstaltete auf dem Heldenfriedhof eine weihevolle Gedenkfeier für folgende Gefallene: Ob[er]gefr[eiter] Jakob Lastei […]. Zur Feier hatten sich mit den Angehörigen der Gefallenen der Kreisleiter und der Ortsgruppenleiter mit ihren Mitarbeitern, ferner Vertretungen aller Gliederungen und zahlreiche Volksgenossen eingefunden. Auf das „Gebet vor der Schlacht“, vorgetragen von einem Bläserquartett, folgte ein sinnvoller Spruch und das Lied „Heilig Vaterland“ [Text: nach Rudolf Alexander Schröder, 1914, Melodie: Heinrich Spitta, 1933],worauf Kamerad Franz Runger die Gedenkrede hielt […]. Nach dem Namensaufruf wurden unter den Klängen des Liedes vom „Guten Kameraden“ die Kränze niedergelegt.
Brixen. Jungendfilmstunde
Mit einer kurzen Ansprache eröffnete Bannführer Lang die erste diesjährige Jugendfilmstunde der Jugend in Brixen. Dass dazu gleich 280 Jungen und Mädel des Standortes Brixen und Umgebung kamen, zeigt, mit welcher Freude die Jugendfilmstunde aufgenommen wurde. Es lief der Film „Kameraden“, der in besonders enger Beziehung zur heutigen Zeit steht und eindrucksvoll den Typ des politischen Soldaten dem des Kämpfers gleichstellt.
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Bozner Tagblatt vom 19. Februar 1945, Seite 2
Bozen. Heldenehrung
Im Saale der Rottenbuch-Schule fand eine feierliche Heldenehrung für die in den letzten Monaten gefallenen Kameraden aus Bozen-Stadt statt. Hierzu hatten sich mit den Angehörigen der Gefallenen Kreisleiter Franz Kiebacher, der kommissarische Bürgermeister Dr. Führer sowie zahlreiche Kameraden, Vertretungen der Frontkämpfer, der Fauenschaft und der Jugend eingefunden […]. Mit einer getragenen Weise des Standschützen-Orchesters und dem Männerchor „Es ruhen die Toten“ wurde die Feier eingeleitet. Dann würdigte Kamerad Paul Fulterer in der Gedenkrede das Heldenopfer der Gefallenen, das sie für das ganze deutsche Volk dargebracht haben und das allen Verpflichtung sein muß, das Aeußerste zu leisten und zu kämpfen bis zum Siege, der uns Freiheit und Leben sichert. Unter Trommelwirbel erfolgte dann der Namensaufruf der toten Helden, die ihre Treue zum Führer, zu Volk und Heimat mit ihrem Blut besiegelt haben und die starben, damit wir leben. Mit der ergreifenden Weise vom „Guten Kameraden“ und dem Männerchor „Deutschland soll leben“ klang die eindrucksvolle Feier aus.
Kaltern. Ortsstabbesprechung
In der Ortsgruppe Kaltern fand eine Ortsstabbesprechung statt, an welcher Mitarbeiter und die Gliederungsführer vollzählig teilnahmen. Ortsgruppenleiter Sandrini sprach über die augenblickliche Kriegslage und ermahnte die Anwesenden zu erhöhtem Einsatz, den nur durch größte Leistung können wir den Sieg erreichen, der unter allen Umständen kommen muß, wenn wir als freies Volk weiterleben wollen. Abschließend wurden die verschiedenen Aufgaben der nächsten Zeit eingehend besprochen.
Frauenwald. Elternabend
Die Mädelschaft unserer Ortsgruppe veranstaltete in St. Felix einen Elternabend, den Ortsgruppenleiter Silbernagl mit einer Ansprache eröffnete. Das gut gestaltete Programm sah eine bunte Folge von Musik, Gesang und Spiel vor. Alle Anwesenden waren über das, was die Jugend ihren Eltern an diesem Abend bot, hocherfreut und spendeten lebhaften Beifall.
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Bozner Tagblatt vom 21. Februar 1945, Seite 3
Marling. Heldenehrung
Hier fand die Heldenehrung für die im Kampfe für Führer, Volk und Reich gefallenen Kameraden [statt]: G[efr[eiten] Leo Eller […]. An der Feier, die am Kriegerdenkmal abgehalten wurde, nahmen alle Gliederungen, die Standschützen-Musikkapelle und viele Volksgenossen aus nah und fern teil. Kamerad Rungge, Meran, sprach in bewegten Worten über das Heldentum und die Opferbereitschaft der Gefallenen, die uns allen jederzeit ein leuchtendes Vorbild sein müssen. Mit dem Namensaufruf und dem Lied vom „Guten Kameraden“ fand die Feier ihren Abschluß.
Goldrain. Volksversammlung
In einer großen öffentlichen Versammlung der Ortsgruppe Goldrain sprach Kreisleiter Wilhelm Wielander über das Zeitgeschehen. Nach einem kurzen Ueberblick über die derzeitige Lage an den Fronten, erinnerte der Redner an den blinden Haß unserer Feinde, die die völlige Vernichtung Deutschlands zu ihrem Ziele gemacht haben. Wie ernst ihnen dabei ist, das beweisen am besten die bestialischen Greueltaten, welche die bolschewistischen Horden im Osten vollbracht haben und vollbringen. Diesem Haß der Feinde stellt das deutsche Volk die feste Entschlossenheit gegenüber, unerbittlich und unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte zu kämpfen, bis der Sieg unser sein wird. Im weiteren Verlauf seiner Ausführung sprach der Kreisleiter über die Aufgaben der Heimat, die in ihrer Einsatz- und Opferbereitschaft den Soldaten nicht nachstehen dürfe.
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Tiroler Volksblatt vom 21. Februar 1945, Seite 2
Häring. Freiheit über alles
Im Rahmen einer vom Ortsgruppenleiter Pg. Bucher eröffneten Versammlung sprach Reichsredner Pg. Mutschler unter gespannter Aufmerksamkeit zahlreicher Zuhörer über den großdeutschen Freiheitskampf. Im Gau Tirol-Vorarlberg, wo die Namen der Freiheitshelden Michael Gaismair, Andreas Hofer und ungezählter anderer geschichtliche Zeugnisse für eine unbändige Freiheitsliebe des Volkes in den Bergen sind, wird der Sinn dieses Krieges, die Befreiung des deutschen Volkes von jüdischer Knechtschaft, voll begriffen. Von der Freiheit des nationalsozialistischen Großdeutschen Reiches hängt aber auch die Freiheit aller seiner Teile und jedes einzelnen Deutschen ab. Diese Freiheit zu erringen und für alle Zeiten zu sichern, darf kein Opfer zu groß und kein Kampf zu schwer sein. In diesem Sinne schloß der Redner seine Ausführungen mit dem begeistert aufgenommenen Gelöbnis: Führer befiehl, wir folgen!
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Tiroler Volksblatt vom 23. Februar 1945, Seite 3
Brandenberg. Wir müssen und werden siegen
Die Partei rief die Volksgenossen zu einer öffentlichen Versammlung, in der nach Eröffnung durch Ortsgruppenleiter Pg. Schatz Reichsredner SA.-Obersturmführer Pg. Krucher sprach. Er hob den unzählige Male bekundeten und bewiesenen Friedenswillen des Führers und des deutschen Volkes hervor, im Gegensatz zum internationalen Judentum mit seinem Bestreben, das deutsche Volk mit allen Mitteln zu vernichten. Mit gespannter Aufmerksamkeit folgten die Versammelten den eindringlichen Worten des Redners, als er darauf hinwies, daß wir jetzt auf dem Höhepunkt des Kampfes stünden, daß der Gegner nun alles daransetze, um mit der Niederlage Deutschlands nicht nur jeden einzelnen von uns Verderben und Untergang, sondern auch der ganzen kultivierten und gesitteten Welt Vernichtung zu bereiten, daß wir siegen müssen, damit nicht alle schon gebrachten Opfer umsonst wären, und daß wir siegen werden, wenn jeder im Vertrauen auf den Führer sein Bestes leistet.
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Bozner Tagblatt vom 24./25. Februar 1945, Seite 5
Meran. Tonfilmwagen
Der Tonfilmwagen besuchte im Monat Februar die Ortsgruppen Nals, Gargazon, Marling, Riffian, St. Martin, Tirol, Partschins und Naturns und führte den Film „Reitet für Deutschland“ vor, für den sich überall größtes Interesse fand. In allen Ortsgruppen waren die Vorstellungen vorzüglich besucht.
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Meraner Heimatbühne: „Hubertus“
In: Bozner Tagblatt vom 27. Februar 1945, Seite 3
Von Helene Prinnegg
Die Meraner Heimatbühne unter der rührigen Leitung von Gustav Kastl hat sich die gewiß nicht leichte Aufgabe gestellt, das menschlich tief ergreifende Schauspiel „Hubertus“ zur Aufführung zu bringen. Der Verfasser, Robert Overweg, behandelt in „Hubertus“ den Kampf zwischen Kindesliebe und Ehre, zwischen Kindesliebe und Pflicht. Johann Hiller, durch Unglück, Mißgeschick und Charakterschwäche zum Wilderer geworden, ist dieser Leidenschaft rettungslos verfallen. Sein Sohn Wilhelm, ein gerader, aufrechter und überaus pflichtbewußter Mensch, leidet schwer unter dem Konflikt, der sich aus seinem Wissen um den gewohnheitsmäßigen Jagdfrevel des Vaters und seinem Berufseid als Förster ergibt. Seine rastlosen Bemühungen, den Vater auf den rechten Weg zu bringen, führen erst dann zum Ziel, als es für eine glückliche Lösung des Konfliktes bereits zu spät ist und Wilhelm, um den Vater zu schützen und vor Schande zu bewahren, seiner Pflicht als Förster und seinem Schwur untreu geworden ist. Sein Leben zerbricht an der Gewissensqual und der Freitod erlöst ihn aus geistiger Umnachtung.
Dies ist in kurzen Umrissen der Inhalt des Stückes, das Aufmerksamkeit und Interesse der Zuschauer bis zum tragischen Ende fesselt und in Spannung hält. Dank der fähigen Spielleitung Hans Reiners und den anerkennenswerten Bemühungen aller Mitwirkenden darf die Aufführung als sehr gut gelungen bezeichnet werden […].
Wie immer bei den Aufführungen unserer Heimatbühne bestand das zahlreich erschienene Publikum zum großen Teil aus Verwundeten und Genesenden unserer Militärlazarette. Die Zuschauer spendeten herzlichen Beifall.
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Bozner Tagblatt vom 27. Februar 1945, Seite 3
Matsch. Volksversammlung
Im Gasthof „Weißkugel“ fand eine gutbesuchte Volksversammlung statt, in der Kamerad Lesina über die politische und militärische Lage sprach. Er forderte die Volksgenossen auf, sich gerade in den gegenwärtigen schweren Tagen durch besonderen Opfersinn und Treue auszuzeichnen und sich der kämpfenden Front würdig zu erweisen. Der Redner sprach sodann über Sinn und Bedeutung des Volksopfers und wies darauf hin, daß dadurch nicht nur für die Ausrüstung der Standschützenbataillone ein entscheidender Beitrag geleistet, sondern auch vielen Volksgenossen, die vor den bolschewistischen Horden ihre Heimat verlassen mußten, geholfen wird. Der Ortsgruppenleiter schloß die Versammlung mit dem Gruß an den Führer.
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1945, März
Bozner Tagblatt vom 2. März 1945, Seite 2
Deutschnofen. Heldenehrung
Im Saal des Schloßturmes fand eine weihevolle Heldenehrung für folgende in den letzten Monaten gefallenen Kameraden statt: Gefreiter Luis Herbst […]. Mit den Angehörigen der Gefallenen hatten sich der Ortsgruppenleiter, Vertretungen der Gliederungen und viele Volksgenossen zur Feier eingefunden. Kamerad Lauggas hielt die Gedenkrede, in welcher er besonders betonte, daß durch das Opfer dieser und aller Gefallenen für uns die Verpflichtung zum restlosen Einsatz erwächst. Es folgten Feiermusik der Standschützenmusikkapelle und Lieder der Kultursängergruppe, worauf Kamerad Gschwendt die Opfer und Taten der gefallenen Helden würdigte und mit ehrenden Worten des Kameraden Hans Völser gedachte, der in der Heimat zu den besten und eifrigsten Mitarbeitern zählte. Mit den Liedern der Nation fand die eindrucksvolle Feier ihren Abschluß.
Reschen. Volksversammlung
Im Gasthaus „Schwarzer Adler“ fand eine öffentliche Versammlung statt, in der Kreisleiter Wielander über die heutige Lage sprach, die Anwesenden zu Opferbereitschaft ermahnte und sie aufforderte, mit allen verfügbaren Kräften mitzuarbeiten und mitzukämpfen bis zum Endsieg. Kamerad Prenner dankte dem Kreisleiter und schloß die Versammlung mit einem Sieg-Heil auf den Führer.
St. Martin i[n] P[asseier]. Heldenehrung
[…] Gedichte und ein Lied leiteten die Feier ein, worauf Kamerad Egger, Meran, auf die immer wieder bewiesene Tapferkeit und auf das Heldentum der Söhne unserer Heimat hinwies. Der Kampfgeist und die Opferbereitschaft unserer toten Helden müssen und jederzeit Ansporn und Vorbild sein […].
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Bozner Tagblatt vom 3./4. März 1945, Seite 5
Bozen. Ehrung verdienter Frontkämpfer des Weltkrieges
Im Saale der Rottenbuch-Schule fand kürzlich die feierliche Ueberreichung der Ehrengaben für Träger der Goldenen und Silbernen Tapferkeitsmedaille des Weltkrieges an 54 in Bozen beheimatete Frontkämpfer statt. Zur Feier waren Ortsgruppenleiter Wilhelm und Kamerad Josef Runge erschienen. Der Ortsgruppenleiter wies in einer Ansprache darauf hin, daß der Führer diese Ehrengaben als ein Zeichen des Dankes des deutschen Volkes an seine verdienten Frontkämpfer von 1914-18 gestiftet habe. Der tapfere Soldat des Weltkrieges war auch in den Nachkriegsjahren durch seine mannhafte Haltung dem ganzen Volke und besonders der Jugend ein Vorbild und bewährt sich im gegenwärtigen Ringen um Bestand und Freiheit unseres Vaterlandes neuerdings aufs beste. Der Sieg wird uns allen kein Geschenk des Zufalls sein, sondern der verdiente Lohn für den opferbereiten Einsatz bis zum äußersten.
Liedervorträge des großen Chors des Bozner Männergesangsvereines und Scharlieder der Jugend umrahmten die schlichte, aber eindrucksvolle Feier, die mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation abgeschlossen wurde.
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Bozner Tagblatt vom 5. März 1945, Seite 2
Bozen. Brauchtumsabend für Soldaten
Das Amt für Volkswohlfahrt der Kreisleitung Bozen veranstaltete in einem Lazarett einen netten Brauchtumsabend, bei dem eine Bozner Frauen-Singgruppe, eine Volkstanzgruppe und das Streichorchester eines Musikkorps der Polizei mitwirkte […].
Meran. Brauchtumsabend für Verwundete
In der letzten Woche veranstaltete die Kreisleitung in Lazaretten mehrere wohlgelungene Brauchtumsabende, an denen hauptsächlich die Mädelsingschar Meran, eine Singschar derHeimschule und die Jungmädel mitwirkten. Damit wurde wiederum einer größeren Anzahl von Verwundeten und Genesenden Erholung und Entspannung bereitet und Einblick in unser Brauchtum geboten.
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Bozner Tagblatt vom 6. März 1945, Seite 3
Schlanders. Kreisarbeitstagung
In Schlanders fand eine Kreisarbeitstagung statt, der alle Ortsgruppenleiter des Kreises sowie die Kreisstabsmitglieder und Gliederungsführer beiwohnten. Kreisleiter Wielander eröffnete die Tagung mit einem Worte des Führers und gab die Richtlinien für die Arbeit in den nächsten Wochen und Monaten. In dieser Zeit des schwersten Kampfes des deutschen Volkes muß jeder sein Bestes leisten. Die Heimat muß sich der kämpfenden Front würdig erweisen und muß mit unseren Soldaten einen eisernen Block bilden, an dem die Wellen des Haßes unserer Feinde brechen. Der unbändige Siegeswille und der bedingungslose Einsatz aller unserer Kräfte werden uns zum Siege verhelfen […].
Schlanders. Volksversammlung[en]
In den letzten Tagen fanden in St. Valentin auf der Heide, Graun, Reschen, Langtaufers und Sulden Volksversammlungen statt, die von den Volksgenossen überaus gut besucht waren. In den drei erst genannten Ortsgruppen sprach Kreisleiter Wielander, in Sulden und Langtaufers Kamerad Lesina. Die Redner behandelten das heutige Kriegsgeschehen und wiesen auf die Notwendigkeit eines totalen Einsatzes der Heimat hin. Wenn Front und Heimat alle Kräfte in den Dienst des Vaterlandes stellen, unermüdlich arbeiten und zu allen Opfern bereit sind, kann uns keine Macht bezwingen. Der grenzenlose Haß unserer Gegner hat sich die Vernichtung Deutschlands und unseres Volkes zum Ziele gesetzt und das Unglück, das uns treffen würde, wenn wir in den Stunden der höchsten Bewährung erschlaffen sollten, den Glauben und das Vertrauen verlieren würden, wäre unaussprechlich. Jetzt gilt es, fest zusammenzustehen und unsere Pflicht in jeder Hinsicht [zu] erfüllen.
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Bozner Tagblatt vom 7. März 1945, Seite 2
Goldrain. Tonfilmwagen
In den letzten Tagen besuchte uns wieder der Tonfilmwagen und führte den Film „Reitet für Deutschland“ vor. Außer der neuen Wochenschau lief als Einklage der Kulturfilm „WienerSängerknaben“. Die Vorführungen waren sehr gut besucht und fanden größtes Interesse.
Schleis. Volksversammlung
In unserer Ortsgruppe fand eine große öffentliche Versammlung statt, in welcher Kamerad Wilhelm Lesina über die gegenwärtige politische und militärische Lage und über den Sinn und die Bedeutung des Volksopfers sprach. Er betonte, daß im gegenwärtigen Schicksalskampf des deutschen Volkes jeder verpflichtet ist, sein Höchstes zu leisten und für die Volksgemeinschaft alle Opfer zu bringen. Wenn jeder auf seinen Posten seine Pflicht erfüllt, so werden wir auch die schwerste Prüfung siegreich bestehen. Mit dem Gruß an den Führer wurde die Versammlung geschlossen.
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Tiroler Volksblatt vom 7. März 1945, Seite 2
Thiersee. Höchste Pflichterfüllung auch der Bauern!
In einer Bauernversammlung sprachen in Anwesenheit des Ortsgruppenleiters Pg. Ellinger der Kreisbauernführer Pg. Dr. Widschwendter sowie der Stabsleiter Pg. Ficker über die Pflichten und Aufgaben der Bauern sowie über landwirtschaftliche Fragen. Der Kreisbauernführer hob die Schicksalsgemeinschaft von Front und Heimat hervor und forderte die Bauern auf, es dem Kampfgeist und der Entschlossenheit der Front gleichzutun, ihre Kräfte noch mehr anzuspannen, um damit den höchsten ihnen möglichen Beitrag zum Wendsieg zu leisten […].
Ein Tiroler Dichter 80 Jahre alt
Am 6. März begann der Tiroler Dichter Arthur von Wallpach sein 80. Lebensjahr. 1866 in Untervintl als Sohn eines alten Geschlechts geboren, erkannte er schon früh inmitten der nationalen Kämpfe des alten Oesterreich seine dichterische Berufung. Keiner unserer Dichter hat so früh wie er und mit solcher Ueberzeugungskraft die Ideale von Rasse, Volkstum und germanischer Sendung verkündet, die er, unbeirrt durch alle Wechselfälle des Schicksals, bis zur Verwirklichung des großdeutschen Traumes durch Adolf Hitler verkündete. Sein reiches Lebenswerk umfaßt Blüten reinster Lyrik, darunter herrliche Berglieder und Naturbilder, vor allem aber auch Gedichte aus nationalem, völkischem Urgrund. Mit ungebrochener Begeisterung verfolgt der Dichtergreis auch heute noch das Zeitgeschehen und singt als Kämpfer des ersten Weltkrieges den Kameraden von heute manch hohes Lied der Tapferkeit.
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Bozner Tagblatt vom 10./11. März 1945, Seite 5
Völs am Schlern. Dienstappell
Der Ortsgruppenleiter von Völs berief die Mitarbeiter der Ortsgruppe, die Mitglieder des Arbeitsringes und die Standschützen zu einem großen Dienstappell zusammen, bei dem Kreisleiter Franz Kiebacher anwesend war. Der Kreisleiter sprach über die Kriegslage und stellte fest, daß das deutsche Volk im festen Vertrauen auf unseren Führer entschlossener denn je zum Kampf und zu allen Opfern bereit ist, bis der Sieg unser sein wird. Er erinnerte auch an die Notwendigkeit höchster Einsatzbereitschaft in der Heimat und forderte die Anwesenden Standschützen auf, jederzeit ihre Pflicht zu erfüllen. Nachdem Zugführer Georg Mahlknecht noch kurz zu den Standschützen gesprochen hatte, wurde der Appell mit dem Gruß an den Führer geschlossen.
Kastelruth. Ortsgruppenappell
Im Kinosaale von Kastelruth versammelten sich die Arbeitsringmitglieder sowie die Standschützen zu einem Appell, dem auch Kreisleiter Kiebacher beiwohnte. Nach einem Lied der Mädelschaft begrüßte Ortsgruppenleiter Dr. Simek die Versammelten, worauf der Kreisleiter einen Ueberblick über die allgemeine Lage gab und alle unsere Zeit berührenden Fragen eingehend besprach. Seine Worte richteten sich besonders an die zahlreich anwesenden Standschützen. Der Kreisleiter beendete seine mit großem Interesse aufgenommenen Ausführungen mit der Aufforderung zu unentwegter eifriger Mitarbeit. Mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation fand der Appell seinen Abschluß.
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Bozner Tagblatt vom 12. März 1945, Seite 2
Pedratsches. Lichtspiel
Der Tonfilmwagen besuchte uns vor kurzem wieder und hatte solchen Zudrang, daß die Vorführung wiederholt werden mußte. Besonderes Interesse fand die deutsche Wochenschau.
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Bozner Tagblatt vom 14. März 1945, Seite 2
Lorenzen. Elternabend
Die Mädelschaft von Lorenzen führte letzthin einen vorzüglich gestalteten Elternabend durch, der überaus gut besucht war. Die bunte Vortragsfolge sah Musik, Lieder, Volkstänze und ein Märchenspiel vor. Die Mitwirkenden wurden für ihren Eifer und ihre guten Darbietungen mit lebhaftem Beifall belohnt.
Terlan. Appell der Ortsgruppe
Im Oberhauser-Saale fand ein großer Appell der Ortsgruppe statt, an dem auch Kreisleiter Kiebacher teilnahm. Nach dem Liede „Heilig Vaterland“ begrüßte Ortsgruppenleiter Lauggas die Versammelten. In seiner darauffolgenden Rede schilderte der Kreisleiter den aufmerksam lauschenden Anwesenden die Tragweite des nun einsetzenden Entscheidungskampfs und sprach über die Haltung, die jetzt erforderlich ist, damit wir durch unseren totalen Einsatz diesen ungleichen Kampf gegen eine Welt von Feinden zu einem siegreichen Ende führen können. Das leuchtende Vorbild ist unser Führer, der mit unermüdlicher Tatkraft bis heute mit allen Schwierigkeiten fertig geworden ist. Der Ortsgruppenleiter dankte dem Kreisleiter für seine begeisternden Ausführungen und schloß den Appell mit dem Gruß an den Führer.
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Tiroler Volksblatt vom 19. März 1945, Seite 2
Die Verpflichtung der Jugend
Sonntag, den 25. März, spricht jeder und jede Vierzehnjährige in der Hitler-Jugend am „Tag der Verpflichtung der Jugend“ die folgenden Worte: „Ich verspreche, in der Hitler-Jugend allzeit meine Pflicht zu tun in Liebe und Treue zum Führer und zu unserer Fahne!“ […].
Das Wort von der Pflichterfüllung, das sich in die Herzen all jener deutschen Jungen und Mädel senkt, die mit dem 14. Lebensjahr zumeist ins tätige Leben hinaustreten, gilt in gleicher Weise für jeden unter uns. Es ist nicht deutsche Art, sich vor der scheinbaren Uebermacht unserer Feinde zu fürchten. Der deutsche Mensch weiß, daß Furcht der größte Gegner des Kämpfenden und Schaffenden ist. Furcht wäre das Gift in seinem Geiste, der Tod seines Strebens – und dabei ist es doch nichts anderes als eine Einbildung, ein feiger Gedanke.
Dieser Furcht stellen wir die Pflichterfüllung gegenüber, wobei wir uns an das Wort von Maria von Ebner-Eschenbach erinnern: „Die bedauernswertesten Menschen sind die, die Pflichtgefühl besitzen, aber nicht die Kraft, ihm zu genügen.“. Unsere Jugend wetteifert mit den Erwachsenen um diese Kraft, und die Erwachsenen lassen sich von der Jugend nicht beschämen. So werden wir durch Pflichterfüllung, Mut, Beharrlichkeit und Fanatismus jene Unüberwindlichkeit des deutschen Volkes verwirklichen, die der Führer prophezeit hat.
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Bozner Tagblatt vom 20. März 1945, Seite 3
Kreisleiter Kiebacher in Gröden
Kreisleiter Franz Kiebacher weilte zu verschiedenen Besichtigungen im Grödnertal und nahm bei diesem Anlaß an den gemeinsamen Appellen der Ortsgruppen und Standschützen teil.
In St. Ulrich begrüßte Ortsgruppenleiter Josef Sanoner den Kreisleiter, den die in Uniform erschienenen Standschützen mit dem Lied „Hellau!“ [„Hellau! Mir sein Tirolerbuam“ („Tiroler Schützenlied“), ca. 1860, in: Liederbuch „Hellau“ (1934), Nr. 52] empfingen. Der Kreisleiter wies in seiner Ansprache auf die gemeinsamen Aufgaben der Ortsgruppe und der Standschützen hin, die ein einiger fester Block sind. Er gab dann einen Ueberblick über das Kriegsgeschehen. Wie die rasche und umfassende Ausbildung der Standschützen bezeugt, will die Heimat nichts versäumen, denn Bereitsein ist alles. Daher müssen jene Außenseiter, die den Ernst de Lage noch nicht begreifen wollen, mit entsprechender Härte angefasst werden. Mit der Aufforderung zum restlosen Einsatz aller Kräfte schloß der Kreisleiter seine mit Beifall aufgenommenen Worte.
In St. Christina, wo auch die Kameraden und Standschützen von Wolkenstein am Appell teilnahmen, begrüßte Ortsgruppenleiter Anton Riffesser den Kreisleiter, der auch hier Worte der Aufmunterung zur gemeinsamen Arbeit der Ortsgruppe mit den Standschützen an die Versammlung richtete. Die Grödner Ortsgruppenleiter versicherten dem Kreisleiter, daß die Grödner in jeder Hinsicht voll und ganz ihre Pflicht tun werden.
Im Laufe des Tages besichtigte der Kreisleiter mehrere Lager und Erziehungsstätten, so das Mädellager im Rolf-Hillebrand-Haus, wo 63 Mädel aus dem Kreis einen achttägigen Lehrgang für Luftschutz und Erste Hilfe mitmachen.
Mit einem schönen Volkslied begrüßten die Mädel den Kreisleiter, der dann einer Unterrichtsstunde der Pflegeschwester beiwohnte und sich überzeugen konnte, daß die Mädel mit großem Eifer sich diese besonders am Lande so wichtigen Kenntnisse aneignen, die sie für Gesundheitspflege der bäuerlichen Familie gut verwerten können. Weiters besuchte der Kreisleiter das Bannausbildungslager in Wolkenstein, wo die Jungen in regelmäßigem Zeitabstand immer wieder in achttägigen Uebungen ihrer vormilitärischen Ausbildung obliegen. Waffenhandhabung und Geländeübungen sind die wesentlichen Unterrichtsgegenstände, während in dem mehrwöchigen Wehrertüchtigungslager, das sich unweit davon befindet, hierzu auch die militärischen Ordnungsübungen kommen […].
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Bozner Tagblatt vom 22. März 1945, Seite 3
Sand in Taufers. Filmvorführung
Letzthin besuchte uns wieder der Tonfilmwagen und führte den Film „Ochsenkrieg“ vor. Vorher wurde die neue Wochenschau gezeigt. Der geräumige Saal war bis zum letzten Plätzchen besetzt.
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Bozner Tagblatt vom 23. März 1945, Seite 2
Meran. Brauchtumsabende
In der ersten Hälfte des Monats März führte die Kreisleitung wiederum mehrere Brauchtumsabende in Lazaretten durch. Mitwirkende waren eine Jungmädel-Singschar, die Singschar der Heimschule, die Mädelsingschar Meran, die Volkstanzgruppe, Schuhplattler, Ziehharmonikaspieler und ein Trio sowie Dr. Kleißl mit seiner singenden Säge. Einen Abend bestritt die Jugend mit der gelungenen Aufführung des Märchenspiels „König Ziegenbart“, in dessen Pausen heimische Liedergesungen wurden. Alle Abende wurden von den Verwundeten und Genesenden mit großer Freude aufgenommen.
Sand in Taufers. Heldenehrung
[…] Nach einem Lied des Männerchors wurden die Gefallenen geehrt, ihre Taten und Opfer gewürdigt und als leuchtendes Beispiel für alle in der Heimat hingestellt. Es folgte der Namensaufruf der Gefallenen, worauf die Standschützenmusikkapelle das Lied vom „Guten Kameraden“ anstimmte und Kränze niedergelegt wurden.
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Bozner Tagblatt vom 24./25. März 1945, Seite 2
Neumarkt. Volksversammlung
Im Lichtspielhause fand eine gut besuchte Volksversammlung statt, in der nach Begrüßung durch Ortsgruppenleiter Menghin Obergemeinschaftsleiter Holzwarth über die allgemeine Lage sprach. Der Redner befaßte sich mit den Fragen, die heute besonders an uns herantreten, und betonte, daß [nicht nur] jeder Volksgenosse voll und ganz an den deutschen Sieg glauben müsse, sondern auch eine solche Haltung der ganzen Nation [notwendig sei]. Auch im innenpolitischen Kampf des Führers ist kurz vor Erreichung des Zieles ein schwerer Rückschlag eingetreten und dennoch folgte bald darauf ein glänzender Sieg. So muß auch heute, im schwersten Ringen des deutschen Volkes, jeder treu und gläubig zum Führer stehen, der der erste Garant für den deutschen Sieg ist. Lebhafter Beifall dankte dem Redner für deine interessanten Ausführungen. Mit dem Gruß an den Führer und den Liedern derNation wurde die Versammlung geschlossen.
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Bozner Tagblatt vom 27. März 1945, Seite 3
Klausen. Lichtspiel
Die beiden Vorführungen des Tonfilmwagens, bei denen die neue Wochenschau und der Tonfilm „Brüderlein fein“ gezeigt wurden, fand großes Interesse und waren sehr gut besucht.
Latsch. Heldengedenkfeier
Vor dem schön geschmückten Kriegerdenkmal fand unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung die Heldenehrung für die Kameraden, welche in der letzten Zeit ihr Leben für die Zukunft Deutschlands hingegeben haben, statt. Die Ehrenwache versahen Vertretungen der Frontkämpfer, der Standschützen und der Jugend. Kamerad Dr. Schgör würdigte in der Gedenkrede das Heldenopfer der gefallenen. Unter Trommelwirbel nahm Ortsgruppenleiter Anton Rinner den Namensaufruf der toten Helden vor: Ob[er]gefr[eiter] Franz Andersag […]. Mit der Weise vom „Guten Kameraden“, gespielt von der Standschützenmusikkapelle, und dem Lied „Deutschland über alles“ gesungen vom Männerchor, klang die eindrucksvolle Feier aus.
St. Martin i[n] P[asseier]. Filmvorführung
Hier fand wiederum eine gutbesuchte Filmvorstellung statt, bei der der Film „Schrammeln“ und der Kulturfilm „Heimat am hängenden Berg“ gezeigt wurden. Die Vorstellung fand wie immer großes Interesse.
Völs am Schlern. Filmvorführung
Der Tonfilmwagen ist als ein stets gern gesehener Gast dieser Tage wieder nach Völs gekommen und führte die neue Wochenschau, den Kulturfilm „Junges Europa“ und den Wienfilm „Mutterliebe“ vor. Der Besuch war wie immer sehr gut.
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Tiroler Volksblatt vom 28. März 1945, Seite 1
Verpflichtung der Jugend
Berlin. In allen Gauen gestaltete sich der „Tag der Verpflichtung der HJ.“ zu einem machtvollen Bekenntnis zum Kampf um die Freiheit unseres Volkes. Auf einer Reichskundgebung gab Reichsjugendführer Axmann der in der Hitler-Jugend kämpfenden nationalsozialistischen Kriegsjugend die Parole für die Zeit der kommenden Entscheidung. Die Verpflichtung der Hitler-Jugend stehe in diesem Jahre allein im Zeichen des Willens, alle Kräfte einzusetzen, die Wende mit dem Fleiß arbeitsamer Hände, der Intelligenz und vor allem der Tapferkeit junger Herzen herbeizuführen. Es gehe, so führte er aus, um das Reich, in dem die Jugend glücklich leben wolle und das ihr den sozialen Aufstieg sichern werde. Immer habe Ausdauer, Entschlossenheit und Beharrlichkeit im letzten entschieden. Der Reichsjugendführer schilderte die Kampffreudigkeit und Kampfentschlossenheit, mit der die Jugend sich dem Feind entgegenstellt, und betonte, daß den Jungen die Mädel nicht nachstehen. So sind Geist und Haltung der älteren Kameraden Beispiel und Vorbild der jüngeren. „Nicht Worte helfen, sondern allein Taten. Leidenschaftlich bekennt die Jugend: Wir kapitulieren nie!“
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Tiroler Volksblatt vom 28. März 1945, Seite 2
Kramsach. Verpflichtung der Jugend
Die Verpflichtung der Jugend führten die Ortsgruppen Kramsach, Münster, Radfeld und Rattenberg gemeinsam in einer Feierstunde in Kramsach durch, bei der Ortsgruppenleiter Pg. Gutmann über die Pflichten der Jugend sprach. Er ermahnte die Jungen und Mädel stets eingedenk zu sein, daß sie als Deutsche immer treu, gehorsam und tapfer sein müssen. Die Feierstunde klang aus mit dem Gruß an den Führer.
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Tiroler Volksblatt vom 28. März 1945, Seite 1
London: „5000 Deutsche werden täglich verhungern“
Stockholm. Der schändliche Ausrottungsplan gegen das deutsche Volk, in dessen Durchführung sich die Anglo-Amerikaner mit den bolschewistischen Henkern teilen wollen, erfährt eine neue Beleuchtung durch eine Mitteilung des Britischen Nachrichtendienstes über den Aushungerungsfeldzug, der gegen das deutsche Volk nach dem Kriege geführt werden soll.
Wie der ABC-Korrespondent meldet, schätzen alliierte militärische Regierungsbeamte, daß 5000 Deutsche an jedem Tage nach dem Kriegsende an Hunger sterben werden. Das sind in einem Jahr 1 1/2 Millionen Deutsche, die durch die alliierten Aushungerungsmethoden ausgerottet werden sollen. Durch den Hungertod von vielen Millionen soll so in Verbindung mit den brutalen Mördermethoden der Bolschewisten die von den Kriegsverbrechern erstrebte Dezimierung des deutschen Volkes erreicht werden. Das deutsche Volk setzt diesen Haßorgien seiner Feinde einen Damm seines fanatischen Haßwillens entgegen. Es weiß, daß nur durch den kompromißlosen Kampf der Vernichtungswille des Feindes gebrochen und unseren Kindern ein Leben in einem freien Deutschland gesichert werden kann.
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Bozner Tagblatt vom 29. März 1945, Seite 3
Kiens. Versammlung der Bauernschaft
Die Ortsgruppe Kiens veranstaltete in den letzten Tagen eine Bauernversammlung, bei der der Ortsbauernführer zu denn zahlreich erschienen Volksgenossen über die besonderen Aufgaben sprach, die der Bauernschaft übertragen sind und sie ermahnte, mit allen Mitteln für die Sicherung unserer Ernährung mitzuhelfen. Hierauf befaßte sich der Bürgermeister mit Fragen der Gemeinde und erläuterte den Rechenschaftsbericht über das Verwaltungsjahr 1944. Er betonte anschließend, daß die Bevölkerung im festen Vertrauen auf unsere Zukunft, entschlossener denn je zu allen Opfern bereit sein müsse.
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Tiroler Volksblatt vom 30. März 1945, Seite 2
Alpbach. Pflichterfüllung nach dem Vorbild der Front!
In einer öffentlichen Versammlung der Ortsgruppe Alpbach der NSDAP. gab Reichsredner Pg. Dr. Wieser einen zusammengefaßten Bericht über die Lage an den Fronten. Im weiteren Verlauf seiner Rede betonte er, daß wir unsere Pflicht nach dem Vorbild der heldenhaften Front erfüllen müssen, nur dann verhalten wir uns so, wie es die Größe der Zeit von jedem Deutschen erfordert. Entscheidend in unserem Tun und Lassen ist, daß wir auch innerlich an unsere Kraft und unsere Zukunft glauben, denn dann werden wir auch die schwersten Aufgaben und Prüfungen bestehen und uns durch nichts erschüttern lassen. Ortsgruppenleiter Pg. Lederer schloß die Versammlung mit dem Gruß an den Führer.
Breitenbach. Versammlung
In einer öffentlichen Versammlung am 27. März sprach Reichsredner Pg. Dr. Wieser über den Sinn des Kampfes und über die gegenwärtige politische und militärische Lage. Er betonte hierbei, daß uns nichts den Glauben und die Liebe zu Deutschland rauben könne. Um unser Deutschland zu erhalten, müssen wir kämpfen. Am Ende dieses Kampfes muß Deutschland bestehen, denn Deutschland stirbt nicht.
Erl. Kampf ist das Gebot der Stunde
In einer öffentlichen Versammlung der NSDAP. zeigte Reichsredner Pg. Dr. Wieser die politische und militärische Lage Deutschlands auf. Er ging hierbei von dem Gedanken aus, daß Kampf das Gebot der Stunde ist. Er betonte u. a., das deutsche Volk wird auch weiterhin unüberwindlich bleiben, weil es im Glauben an den Führer und an seinen gerechten Kampf um die Zukunft kraftvoll und zuversichtlich bereit ist, das Höchste einzusetzen, um sein Leben zu sichern. Die Feinde aber werden das deutsche Volk mit ihren Versprechungen und Drohungen nicht mehr über ihre wahren Absichten hinwegtäuschen. Heute weiß jeder Deutsche, daß sie Deutschland vernichten und das deutsche Volk für immer versklaven wollen. Ihrem Vernichtungswillen und ihrem Haß setzen wir den Willen zum Leben entgegen, die Kraft und die Haltung, die uns unsere heldenhafte Front immer wieder als leuchtendes Beispiel voranstellt. Trotz Not und größter Bedrängnis wird Deutschland am Ende dennoch in eine freie und gesicherte Zukunft schreiten, denn wir kämpfen um unser Leben.
Kitzbühel. Künstlerabende
Zugunsten des Kriegs-W[inter]H[ilfs]W[erks] fanden kürzlich in Kitzbühel zwei Veranstaltungen statt, an der prominente Künstler mitwirkten. An ihnen nahmen außer Vertretern aus Partei, Wehrmacht und Staat viele kunstverständige Partei- und Volksgenossen teil. Kammersängerin MariaCebotari von der Wiener Staatsoper und der stimmgewaltige Baß des Kölner OpernhausesWilhelm Witte, am Bechstein-Flügel ausgezeichnet von Martin Imaz begleitet, sangen Arien und Lieder von Mozart, Lortzing, Verdi, Liszt, Wagner und Meister Pfitzner. Mit glänzender Technik brachte der bekannte Meisterpianist Professor Winfried Wolf Werke von Liszt, Schubert und Chopin zum Vortrag. Unsere Filmlieblinge Staatsschauspielerin Käthe Haack und Hannelore Schroth erfreuten, jede nach ihrer Art, mit Gedichten und Balladen von Max Möller, Detleff von Liliencron sowie Theodor Storm die begeisterten Zuhörer. Mit seiner Rezitation von Kabinettstücken von Rudolf Hans Bartsch und Franz K. Ginskey überraschte Professor Dr. Erich Fortner aus Wien. Die Veranstaltungen lagen in den Händen des Oberbereichsleiters Pg. Hanak, der durch den Kreisobmann der Deutschen Arbeitsfront Pg. Münsterer, wirksam unterstützt wurde. Das finanzielle Ergebnis, das dem Kriegs-WHW. zugute kam, übertraf alle Erwartungen.
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1945, April
Bozner Tagblatt vom 3. April 1945, Seite 2
Brixen. Brauchtumsveranstaltung für Verwundete
Die Kreisleitung Brixen führte in einem Lazarett eine gutgelungene Brauchtumsveranstaltung für verwundete und genesende Soldaten durch. Die Darbietungen der Mädelgruppe Natz-Raas fanden besonderen Beifall. Den Soldaten wurde bei dieser Veranstaltung Einblick in unser bodenständiges Brauchtum geboten.
Brixen. Elternversammlung in Teis
In der Schule in Teis wurde eine Elternversammlung durchgeführt, in der der Leiter des Bannausbildungslagers Villnöß, Oberscharführer Franz Falch, über die Kriegslage und über die Notwendigkeit der Ausbildung der Jugend in den Wehrertüchtigungslagern sprach. Die Versammlung wurde von den Besuchern des Bannausbildungslagers mit Liedern umrahmt.
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Bozner Tagblatt vom 4. April 1945, Seite 3
Schlanders. Mädellager in Sulden
Die Kreisjugendführung von Schlanders führte erstmals in Sulden ein Mädellager durch. Die Tage waren mit Schulung, Singen, Werkarbeit, Sport, Heimatkunde und nicht zuletzt mit Schilaufen ausgefüllt. Die Mädel waren mit Begeisterung bei Schulung, Dienst und Sport und kehrten braungebrannt und in froher Stimmung nach Hause zurück.
Schlanders. Brauchtumsabend der Mädelschaft in Kortsch
Die Mädelschaft von Schlanders veranstaltete im Kinosaal in Kortsch unter dem Motto: „Ein fröhlich Herz, ein fester Sinn“ einen vorzüglich gelungenen Brauchtumsabend. Das Programm sah in bunter Folge frische Heimatlieder, Volkstänze und Musik vor. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Mitwirkenden ernteten lebhaften Beifall.
Stilfs. Versammlung der Frauenschaft
Vor den versammelten Frauen unserer Ortsgruppe sprach Kamerad Lesina über die Pflichten der Frau im Kriege und ihren Beitrag zu den Aufgaben der Heimat. Der Ortsgruppenleiter ermahnte die Frauen, sich jetzt, in der Zeit des schwersten Kampfes, noch mehr als bisher durch gewissenhafte Pflichterfüllung, erhöhte Einsatz- und Opferbereitschaft auszuzeichnen.
Naturns. Volksversammlung
Im Saale des Hotel[s] Post fand eine gutbesuchte Volksversammlung statt. Nach der Begrüßung durch Ortsgruppenleiter Luis Platzgummer sprach Kamerad Rungge, Meran, über die allgemeine Lage und forderte die Versammelten auf, im vollen Vertrauen auf den Führer unermüdlich zu arbeiten und zu kämpfen bis zum Endsieg […].
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Bozner Tagblatt vom 5. April 1945, Seite 3
St. Pauls. Brauchtumsveranstaltungen für Verwundete
Die Mädelschaft von St. Pauls besuchte kürzlich ein Lazarett und veranstaltete dort einen wohlgelungenen Brauchtumsabend, mit dem den Verwundeten und Genesenden frohe Stunden bereitet und ihnen zugleich ein kleiner Einblick in unser heimatliches Brauchtum gegeben wurde. Die bunte Vortragsfolge mit Liedern, Tänzen und einem kleinen Einakter fand reichen Beifall. Zum Schluß der Veranstaltung bedankten sich die Soldaten bei den Mädeln herzlich für die vorzüglich gestaltete Darbietung und für die Geschenke, die bei diesem Anlaß überreicht worden waren.
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Fanatischer Lebenswille gegen haßerfüllten Vernichtungswillen
Gauleiter Hofer bei seinen Standschützen – Einmütiges Bekenntnis für Deutschlands Freiheit
In: Tiroler Volksblatt vom 6. April 1945, Seite 2
In der Vorwoche ging in den Standschützenkasernen wieder eine Reihe von Grundlehrgängen zu Ende. Auch diesmal bildete die feierliche Vereidigung der neuausgebildeten Standschützen den Abschluß der Ausbildung nach der die Standschützen wieder in ihre Heimatorte zurückkehren. Zu dieser feierlichen Vereidigung kam, wie stets, Gauleiter und Reichsstatthalter Franz Hofer, um zu seinen Standschützen zu sprechen und sie in Eid zu nehmen. Die Ansprache des Gauleiters und die Vereidigung waren von Scharliedern und Märschen umrahmt und von der Verlesung des deutschen Bekenntnisses von Clausewitz eingeleitet. Die Kampfgrundsätze der Standschützen verlas der Gauleiter selbst, der auch die Eidesformel vorsprach.
In seiner Rede wies der Gauleiter darauf hin, daß er nun schon oftmals am Ende der Grundlehrgänge zu den Tausenden zur Eidesleistung angetretenen Kameraden gesprochen habe und daß er auch diesmal wieder gekommen sei, um ihnen ihre Verpflichtung der eigenen Familie und ihren Nachkommen sowie dem ganzen Volke gegenüber vor Augen zu halten. In folgendem führte der Gauleiter dann besonders nachstehende Gedanken aus:
Standschützenverpflichtung unser jahrhundertealtes Recht
Die Standschützenverpflichtung gilt nicht nur für einzelne, sondern für die Gesamtheit und ist in unserer Heimat ein jahrhundertealtes Recht, das für jeden gleich gesetzt ist, so wie es für jeden Mann selbstverständlich ist, für die Freiheit seines Volkstums und für dessen Erhaltung einzutreten. Schon bisher sind viele Zehntausende von Standschützen durch die Ausbildungslehrgänge gegangen, und wer noch nicht dran war, der wird noch drankommen. Keiner wird vergessen, da auch keiner zum Einsatz und – wenn es sein muß – zum Sterben zu gut ist.
Wir sehen uns heute dem Ansturm des Asiatentums gegenüber, das seine Bestialität in furchtbarer Weise in den besetzten Ostgebieten des Reiches austobt. Gleichzeitig stoßen die Anglo-Amerikaner uns im Westen das Messer in den Rücken. Unsere Nation aber wird diese furchtbare Bedrohung und Bedrängnis durch eiserne Entschlossenheit überdauern. Es ist für uns undenkbar, die Waffen niederzulegen, da wir uns damit alle miteinander den Schlächtern ausliefern würden. Unsere Gegner haben uns darüber durch ihre Aeußerungen keineswegs im unklaren gelassen. Der absolute Vernichtungswille unserer Feinde mit dem Ziel der völligen Ausschaltung des deutschen Volkes ist auf anglo-amerikanischer Seite nicht geringer als auf bolschewistischer, das haben uns unsere Feinde auch bereits in der Praxis bei den anderen Völkern, die kleinlaut und feige wurden, vorexerziert, und auch wo sie deutschen Boden betreten konnten, haben sie nicht anders, ja noch grausamer und gemeiner gehandelt. Kein Stand bleibt von ihnen verschont, und auch den einsam gelegenen Bauern trifft es genau so wie den Städter. Alle nicht zur Sklavenarbeit Fähigen werden geschunden, Frauen geschändet und dann alle diese samt den Kindern einem oft qualvollen Tode überantwortet. Die Vollarbeitsfähigen aber gehen als nach Sibirien verschleppte Sklaven einem keineswegs ungewissen, noch grausameren Schicksal entgegen. Engländer und Amerikaner quälen die Bevölkerung der besetzten Gebiete, geben sie dem Hungerelend preis und haben es oft zugegeben, daß sie ihre deutschen Gefangenen den Bolschewisten ausliefern werden. Darum muß on uns jeder Gedanke an Kapitulation als sinnlos abgewiesen werden. Uns bleibt jedoch der Glaube, daß wir niemals niederzuringen sind, solange wir uns nicht selbst aufgeben. Das zeigen uns die Beispiele der Geschichte, aber auch die Beispiele im Frontgeschehen dieses Krieges und im Kampf der Heimat gegen den Bombenterror. Mögen sie uns das, was wir mühsam nach Zerstörung wieder hergerichtet haben, neuerlich zusammenschlagen – wenn wir immer wieder unverdrossen ans Werk gehen, so zwingen wir immer wieder alle Schwierigkeiten und haben damit einen Erfolg errungen, der dem Gegner mehr als unangenehm ist.
Der Gauleiter appellierte dann an die Standschützen, daß sie die gleichen wackeren Kerle bleiben sollen, auf die er vertraut, und daß sie niemals schlechtere Tiroler und Vorarlberger sein dürfen, als es all ihre Vorfahren in vergangenen Jahrhunderten gewesen sind. In allen Fährlichkeiten dieser Vergangenheit und in den Schicksalskämpfen der Nation und der Bewegung hat der Glaube immer noch dem geholfen, der sich selbst helfen wollte. Die Standschützen sind aufgerufen und es wird von ihnen erwartet, daß sie mehr tun und geben, als ihre bloße Pflicht. Im vollen Verantwortungsbewußtsein hat Gauleiter Hofer dafür gesorgt, daß in unermüdlicher Arbeit die natürliche Felsenfestung noch durch umfangreiche Kunstbauten im Fels mit Beton verstärkt wurde und daß in Spezialausbildungslehrgängen für die Standschützeneinheiten auch die besonderen Abteilungen herangezogen werden, die die moderne Kriegsführung erfordert.
Der Gauleiter versicherte, daß er seinerseits diese Vorbereitungen zum Kampfe immer weiter treiben werde und daß er entschlossen sei, um Tirol-Vorarlberg und mit Tirol-Vorarlberg bis zum letzten Atemzuge zu kämpfen. Die Standschützen, die nun wieder in ihre Heimat zurückkehren, müssen Träger des Siegesglaubens und des Siegeswillens sein, sie müssen wissen, daß der Gegner im sechsten Kriegsjahre auch nicht stärker geworden ist und daß seinem Können ebenfalls Grenzen gesetzt sind.
Träger des Siegesglaubens und des Siegeswillens
Nach der Eidesleistung rief der Gauleiter den Standschützen zu: „Ihr habt euer Bekenntnis zu Deutschland hier vor der Südgrenze des germanischen Lebensraumes laut und vernehmlich abgelegt. Von diesem Eid kann euch nur der Tod entbinden. Wenn einer seine Pflicht nicht tun will, verfällt er nicht nur selbst der verdienten Strafe, es haftet darüber hinaus seine Familie und Sippe für seine Ehrlosigkeit, denn es wäre gegen jedes Naturgesetz, wenn Feiglinge weiterleben dürften, wo die Helden gestorben sind. Seid Stützen des Glaubens und helft mir, die Gemeinschaft hier in der Zitadelle im Süden des Reiches noch fester gestalten. Ich werde mit meinen Mitarbeitern dafür sorgen, euch alles zu geben, was ihr für den Kampf braucht. Seid meine verschworenen Kameraden, zum letzten Einsatz bereit. Wenn wir durchhalten, bleibt doch uns und unseren Kindern der Erfolg und die Zukunft. In dieser Erkenntnis grüßen wir unseren geliebten Führer. Führer, wir glauben mit dir an Deutschlands Sieg, denn wir setzen unseren fanatischen Lebenswillen dem haßerfüllten Vernichtungswillen unserer Feinde entgegen!“
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Bozner Tagblatt vom 17. April 1945, Seite 2
Meran. Brauchtumsnachmittag
Die Kreisleitung veranstaltete für eine Anzahl genesender Soldaten der Meraner Lazarette einen wohlgelungenen Brauchtumsnachtmittag. Von der Jugend und den Frauen mit Musik empfangen, wurden die Verwundeten in eine stilvoll gezierte Bauernstube geführt, wo sie durch Lieder, Schuhplattler, Volkstänze und durch Einakter in unser heimisches Brauchtum Einblick erhielten und so entspannende Stunden genossen. Die Frauenschaft von Rabland hatte auch für das leibliche Wohl gesorgt. Am Abend wurden die Soldaten mit einem Jodler herzlich verabschiedet.
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Bozner Tagblatt vom 20. April 1942, Seite 2
Meran. Verabschiedung
In den letzten Tagen wurde Alois Schwarz, Wiednerbauer in Vernuer, in der Nähe seines Besitzes von unbekannten Tätern erschossen. Am Dienstag fand in Riffian die Verabschiedung statt, zu der der Kreisleiter und ein Ehrenzug der Standschützen erschienen waren. Ein Bläserquartett spielte den „Bardenchor“ [„Stumm schläft der Sänger“, Text: Hermann Kurz (1813-1873) nach Thomas Moore, Melodie: Friedrich Silcher (1789-1860)], worauf Kreisleiter Hans Torggler in seiner Gedenkrede den Gefallenen als einen Soldaten der Heimat ehrte, der in treuer Pflichterfüllung sein Leben hingab. Während das Lied vom „Guten Kameraden“ gespielt wurde, wurden die Kränze des Kreisleiters und des Ortsgruppenleiters niedergelegt.
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Bozner Tagblatt vom 20. April 1945, Seite 2
Meran. Konzerte im Kurhaus
Ein Musikkorps der Ordnungspolizei gab im großen Kurhaussaal ein Konzert für die Verwundeten der Meraner Lazarette, wozu auch der Kreisleiter mit seinem Stabe erschienen war. Die mit feinem Geschmack zusammengestellte Folge brachte den Verwundeten wohltuende Entspannung. Für die tadellose, künstlerische einwandfreie Ausführung sowohl des ersten Teiles unter der bewährten Leitung des Musikmeisters Albert Hönig erntete die Kapelle lebhaften Beifall. Vorspiele ausbekannten Opern, schneidige Märsche und schmeichelnde Walzerklänge, auserlesenen Melodienfolgen und Lieder gaben auch verschiedenen Solisten Gelegenheit, ihr hohes Können zu zeigen. Neben diesem Abend gab das Musikkorps auf der Kurpromenade zwei Konzerte, zu welchen sich die Meraner Bevölkerung ungemein zahlreich eingefunden hatte.
Feindflugblätter sofort abliefern
Es wird nochmals in Erinnerung gebracht, daß Flugblätter, welche von feindlichen Flugzeugen abgeworfen werden, unverzüglich bei der nächsten Dienststelle der Polizei oder Gendarmerie abgeliefert werden müssen. Das gleiche gilt für jede andere Art feindlichen Agitationsmaterials in Form von Drucksachen.
Wer Feindflugblätter aufbewahrt, weitergibt oder deren Inhalt mündlich verbreitet, stellt sich in den Dienst der Feindpropaganda und hat daher schwerste Strafen zu erwarten.
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Bozner Tagblatt vom 26. April 1945, Seite 2
Aldein. Verschiedenes aus der Ortsgruppe
Im hiesigen Jugendheim nahm Bannführer Acherer die feierliche Verpflichtung der zehn- und vierzehnjährigen Jungen und Mädchen vor. Er sprach zu den Versammelten über die Pflichten und Aufgaben der deutschen Jugend im Rahmen der Volksgemeinschaft und ermahnte sie zu tatkräftigem Einsatz besonders jetzt in der schicksalsschwersten Zeit unseres Volkes. Die Feier endete mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation.
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Meraner Heimatbühne
In: Bozner Tagblatt vom 26. April 1945, Seite 2
Von Helene Prinnegg
Die Mitglieder der Meraner Heimatbühne haben in den vergangenen Monaten unter der rührigen Leitung von Gustav Kastl sehr viel dazu beigetragen, den in den Lazaretten unserer Stadt untergebrachten Verwundeten schöne und erholungsreiche Stunden der Entspannung und Unterhaltung zu bereiten. Die Vorstellungen in unserem freundlichen Stadttheater finden immer größten Zuspruch und aufrichtigsten Beifall von seiten der auf dem Wege der Heilung befindlichen und ausgehfähigen Verwundeten.
So wurde auch die Aufführung der dreiaktigen Dorfkomödie von Max Ferner und Wilhelm Köhler „Der lachende Erbe“ ein voller Erfolg. Unsere Heimatbühne versteht es vorzüglich, den ursprünglichen und herzlichen Volkshumor zum Ausdruck zu bringen. Die geschickt aufgebaute Handlung des Stückes ist reich an überraschenden Einfällen und die einzelnen Typen sind mit feinem Verständnis für die leisen Schwächen der Menschen gezeichnet. Die Aufführung kann in ihrer frischen Lebendigkeit regiemäßig und darstellerisch als tadellos bezeichnet werden. Hans Plunger war ein überzeugend echter, von allen Sorgen geplagter und von gutem Glück an der Nase herumgeführter kleiner Bauer, der zu List und urwüchsiger Grobheit seine Zuflucht nimmt und dem der günstige Zufall zum Schlusse doch noch lächelt. Die Mini, die Theres und die Huberin – Wilma Kiem, Emmy Duml und Ida Egger – sind ein reizendes und unterhaltendes Kleeblatt vielgeschmähter weiblicher Eigenschaften und auch Sepherl – mit flottem Spiel von Marianne Kirchlechner dargestellt – steht ihnen nicht nach. Albert Thaler, Gustav Kastl, Luis Duml und Wolfgang Heidenberger verkörpern ihre teilweise recht schwierigen Rollen mit viel Verständnis, Gewandtheit und Können.
Herzlicher und dankbarer Beifall lohnte die aufgewandte Mühe. Das Stück gefiel sehr gut, gleicherweise wie auch „Der Raub der Sabinerinnen“ – im vergangenen Monat dreimal gegeben – von der Theaterleitung mit richtigem Verständnis für die Freude der Zuschauer an fröhlichen und wirklich entspannenden Bühnenwerken ausgewählt worden war. „Der Raub der Sabinerinnen“, ein altbekannter und sehr beliebter Schwank von Franz und Paul von Schönthan, wurde erstklassig aufgeführt, die einzelnen darstellerischen Leistungen lagen bedeutend über dem Durchschnitt, und vor allem verdient das sehr gut durchgearbeitete Spiel von Franz Weger, der die Hauptrolle – Theaterdirektor Emanuel Striese – wiedergab, hervorgehoben zu werden.
An dieser Stelle sind auch die mit herzlichem Beifall aufgenommenen Darbietungen der „Heimatschrammeln“ zu erwähnen, die die große Pause in den einzelnen Aufführungen zu einem schönen musikalischen Intermezzo gestalteten. Besonderes Interesse fanden das Spiel auf dersingenden Säge, meisterlich beherrscht von Dr. Kreißl, und die von Hechensteiner vorgetragenen Volkslieder mit Zitherbegleitung.
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Am 3. Mai 1945 erschienen die Innsbrucker Nachrichten zum letzten Mal.
Das Nachfolge-Blatt wurde – mit den vielfach gleichen Akteuren – die Tiroler Tageszeitung(erste Ausgabe am 21. Juni 1945).