1941, I. Quartal

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1941, Jänner

Alpenheimat 1941. Familienkalender für Stadt und Land, Seite 4 f.

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Abschluß der Gau-Kunstausstellung
Nächste Gau-Kunstausstellung im kommenden Frühjahr
Mehr als ein Viertel der ausgestellten Werke verkauft
In: Innsbrucker Nachrichten vom 2. Jänner 1941, Seite 5

G. Innsbruck, 1. Jänner. Die Gau-Kunstausstellung in Innsbruck wurde am 31. v[origen] M[onats Dezember 1940] geschlossen. Aus diesem Anlaß rief Gauleiter Hofer nochmals die gesamten bildenden Künstler zusammen und gab neben Hinweisen auf den unbestreitbaren Erfolg dieser ersten Gesamtschau des Gaues über sein Schaffen auf dem Gebiete der bildenden Kunst richtungweisende Parolen für die fernere Gestaltung des Kunstschaffens. Der Gauleiter setzte dabei auseinander, daß die schönste Anerkennung des schaffenden Künstlers nicht dadurch zu erreichen sei, daß von geldkräftigen Käufern das eine oder andere Kunstwerk erworben und mit der mäßigen Wertschätzung, die der verhältnismäßig leichte Erwerb bedingt, in Besitz genommen werde. Unendlich viel höher schätzt der schaffende Volksgenosse das mit schwer ersparten Mitteln erworbene Kunstwerk, das in der Wohnung des "kleinen Mannes" als Mittelpunkt und Gegenstand höchsten Wertes betrachtet wird. Dort bleibt das Kunstwerk als wertvoller Schatz in der Familie wirklich lebendig und erfüllt eine Aufgabe, die dem Schaffen und der Herzensverbundenheit jedes Künstlers mit seinem Werk würdig ist. In Verfolg dieses Gedankens richtete der Gauleiter an die Künstlerschaft die Bitte, im gesunden Leistungswettstreit ihr Schaffen danach einzurichten, daß die vielen neuen Wohnstätten im Gau zu erschwinglichen Preisen mit gediegenen Kunstwerken geschmückt werden können und so dem Leitwort "Kunst ins Volk" praktische Geltung verschafft werde. Mit dem Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für das anläßlich dieser ersten Gau-Kunstausstellung Geleistete verband der Gauleiter die Mitteilung, daß der Termin für die nächste gleichartige Veranstaltung in kurzer Zeit bereits festgesetzt werden soll. Mit dieser Veranstaltung wird im Laufe des kommenden Frühjahrs zu rechnen sein, während für späterhin die Gau-Kunstausstellung zu Ende eines jeden Jahres zu einer ständigen Einrichtung werden soll.

Die Ausstellung war mit über 200 Werken beschickt, von denen mehr als ein Viertel verkauft wurde. Nicht nur der künstlerische, sondern auch der materielle Erfolg ist demnach als verheißungsvoller Beginn einer erfolgreichen Arbeit auf dem Gebiet des Kulturschaffens im Gau Tirol-Vorarlberg zu bewerten.

Rudolf Stolz, Sarntaler Hirt, Aquarell
In: Tirol-Vorarlberg. Natur Kunst Volk Leben 1941, Heft 1, Cover

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Innsbrucker Nachrichten vom 2. Jänner 1941, Seite 15

Breinößlbühne
Donnerstag, den 2. Jänner 1941: "Der unüberlegte Schritt".

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Kora Terry".
Zentral-Lichtspiele. "Im Schatten des Berges".
Triumph-Lichtspiele. "Herz geht vor Anker".
Löwen-Lichtspiele. 6.30 und 9 Uhr: "Herz modern möbliert" (Letztmalig).
Filmbühne Solbad Hall. "Friedrich Schiller" (Letztmalig).



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Innsbrucker Nachrichten vom 4. Jänner 1941, Seite 15

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Innsbrucker Nachrichten vom 4. Jänner 1941, Seite 6

Das Landestheater bringt:
Samstag [4. 1. 1941]: "Carmen", Oper von Georges Bizet.
Sonntag [5. 1. 1941]: Nachmittags: "
Das Land des Lächelns", Operette von Franz Lehar; abends "Lauf ins Glück", Operette von Fred Raymond.



Theater + Musik + Kunst
Violinkonzert Siegfried Borries
Der deutsche Nationalpreisträger spielt in Innsbruck
Im 3. Meisterkonzert am 8 Jänner werden die Innsbrucker Musikfreunde erstmals die Bekanntschaft mit dem ersten Konzertmeister in Wilhelm Furtwänglers Meisterorchester den Berliner Philharmonikern machen: mit Siegfried Borries, den Furtwängler bereits als Zwanzigjährigen zu seinem ersten Konzertmeister berief, nachdem Borries in steilem Anstieg eine Reihe der größten Preise erringen konnte: 1932 den großen Internationalen Preis in Wien, in dem er als einziger Deutscher unter 300 Bewerbern siegte, 1936 den Musikpreis der Reichshauptstadt Berlin und als Krönung 1939 den Nationalpreis für Violine, der durch Reichsminister Doktor Goebbels hiemit zum erstenmal verliehen wurde [ ].

Das außergewöhnlich sorgfältig gewählte Innsbrucker Programm bringt ernste und virtuose Musik:
Beethoven Frühlingssonate, J. S. Bachs grandiose Chaconne, Mozarts D-dur-Konzert (zum Gedenken der 150. Wiederkehr des Todestages), Paganinis berühmte Hexentänze, des spanischen Geigerkönigs Sarasate "Faust"-Fantasie und Richard Strauß" beschwingten "Rosenkavalier"-Walzer in der Bearbeitung [Vá a] Prihodas. Musikdirektor Weidlich wird dem jungen Künstler ein bewährter Helfer am Flügel sein, so daß ein genußreicher Abend zu erwarten ist.



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Innsbrucker Nachrichten vom 6. Jänner 1941, Seite 4

Theater + Musik + Kunst
Frohe Unterhaltung im Großen Stadtsaal
Rumäniens Meistergeiger Georges Boulanger in Innsbruck
Die Deutsche Arbeitsfront, Abteilung Feierabendgestaltung, führt heute, Montag, abends im Großen Stadtsaal in Innsbruck einen Meisterabend froher Unterhaltung durch. Für die reich ausgestattete Vortragsfolge wurde in erster Linie Georges Boulanger, der berühmte rumänische Meistergeiger, gewonnen, ferner eine Reihe bester deutscher, italienischer und ungarischer Künstler, die heitere, virtuose und volkstümliche Musik bieten werden.

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Innsbrucker Nachrichten vom 6. Jänner 1941, Seite 8

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Ein Meisterabend froher Unterhaltung
Der rumänische Meistergeiger Boulanger spielte im Großen Stadtsaal
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. Jänner 1941, Seite 5
Von Theodor Mühlich

Um es gleich vorwegzunehmen: selten sah man das Innsbrucker Publikum so begeistert wie an dem Meisterabend froher Unterhaltung, den die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" am Montag im Großen Stadtsaal veranstaltete. Im Mittelpunkt der äußerst gut besuchten Veranstaltung stand natürlich der rumänische Meistergeiger Georges Boulanger, ein Musiker von hinreißendem Temperament. Zeigte er als Solist in einigen seiner Kompositionen wir denken hier vor allem an "Ein Brief" oder "Ewige Jugend" sein musikalisches Einfühlungsvermögen, so liegt seine Stärke doch vor allem in der Beherrschung moderner Tanzrhythmen, denen seine impulsive Musikalität, die auch in seinem persönlichen Auftreten zum Ausdruck kommt, mitreißendes Tempo verleihen. Die Solisten seines ausgezeichneten Orchesters, vor allem der Akkordeonsolist Bruno Klibor, leisteten wirklich Vorzügliches. Die humorvolle Ansage hatte Carl Eichheim übernommen, der sich mit der Improvisation des Volksliedes "Am Brunnen vor dem Tore" auch als ein guter Pianist erwies. Die 5 Vokal-Melodios, die wir schon des öfteren am Rundfunk hören konnten, fanden mit ihren gesanglichen Darbietungen ebenfalls den Beifall der Zuhörer. Mit einer akrobatischen Tanzeinlage überraschte Marja Tamara und brachte so in die musikalische Vortragsfolge des Abends eine dankbar begrüßte Abwechslung. Alles in allem ein Abend, der, wie angekündigt, den Besuchern wirklich frohe Stunden der Unterhaltung vermittelte. Das zeigte sich in dem stürmischen Beifall, der kein Ende nehmen wollte, als Baulanger zum Abschluß sich mit mehreren Zugaben für die Begeisterung seiner Zuhörer erkenntlich zeigte.



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Innsbrucker Nachrichten vom 6. Jänner 1941, Seite 4

Veranstaltungsring Dienststelle Umsiedlung Südtirol
Montag, 6. d[ieses] M[onats Jänner 1941], KdF. [Kraft durch Freude], Großer Stadtsaal, Meisterabend der Unterhaltung Boulanger, ab 18 Jahre. Dienstag, 7. d. M., 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Carmen", Oper von Bizet, ab 18 Jahre. Mittwoch, 8. d. M., 20.30 Uhr, Bierwastlsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre; 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Die Nibelungen", erster Teil, von Friedrich Hebbel, ab 16 Jahre. Donnerstag, 9. d. M., 20.30 Uhr, KdF., Bierwastlsaal, "Heim g"funden", Gauwanderbühne, ab 16 Jahre; 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Lauf ins Glück", Operette von Fred Raymond, ab 18 Jahre. Freitag, 10. d. M., 20.30 Uhr, Bierwasltsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre. Sonntag, 12. d. M., 20 Uhr, KdF., Großer Stadtsaal, großer Varietéabend, ab 18 Jahre; 15 Uhr, KdF., Südtiroler Heim Stams, "Heim g"funden", Gauwanderbühne.



Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Kora Terry".
Zentral-Lichtspiele. "Im Schatten des Berges".
Triumph-Lichtspiele. "Herz geht vor Anker".
Löwen-Lichtspiele. 6.30 Uhr und 9 Uhr: "Jud Süß" (Letztmalig).
Filmbühne Solbad Hall. "Zwischen Hamburg und Haiti (Letztmalig).



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Innsbrucker Nachrichten vom 7. Jänner 1941, Seite 7

Theater + Musik + Kunst
Ludwig Auer gastiert im Metzer Stadttheater
Ludwig Auer, eines der ältesten und hervorragendsten Mitglieder unserer Exl-Bühne, ist gegenwärtig vorübergehend an das deutsche Stadttheater in Metz verpflichtet worden. Daß unser Landsmann seine starke künstlerische Kraft nicht nur im volkstümlichen Schau- und Lustspiel, sondern auch in ersten Charakterrollen des klassischen Spielplanes bewährt, beweist der große Erfolg, den Ludwig Auer schon am Eröffnungstag des Metzer Stadttheaters als Musikus Miller in Schillers "Kabale und Liebe" errungen hat [ ].



Egid Torrif singt in "Carmen"
In der heutigen Aufführung der Oper "Carmen" von Georges Bizet am Tiroler Landestheater singt Egid Toriff die Partie des Don José. Edig Toriff war bereits am Opernhaus in Hannover als lyrischer Tenor tätig. Die musikalische Leitung der Aufführung liegt in den Händen von Kapellmeister Hermann Keis.

Konzert Siegfried Borries abgesagt.
Wie der Künstler gestern abend aus Berlin telephonierte, mußte er die ganze Gastspielreise durch die Alpengaue absagen; das Innsbrucker Konzert wird später nachgeholt.



Das Landestheater bringt
Dienstag [7. 1.]: "Carmen", Oper von Georges Bizet.
Mittwoch [8. 1.]: "Die Nibelungen", 1. Teil, von Friedrich Hebbel.

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Kora Terry".
Zentral-Lichtspiele. "Im Schatten des Berges".
Triumph-Lichtspiele. "Herz geht vor Anker".



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Deutschlands Führung im Nachrichtenwesen der Welt
Geleitwort des Reichsministers zum "Tag der Briefmarke" am 12. Jänner 1941 Festpostkarten mit Sonderüberdrucken
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. Jänner 1941, Seite 3

Am 12. Jänner findet bekanntlich der diesjährige "Tag der Briefmarke" statt. Reichspostminister Dr. Ohnesorge hat der Deutschen Sammlerschaft zum Tag der Briefmarke 1941 folgendes Geleitwort gewidmet:

"Der Tag der Briefmarke soll uns mitten im siegreichen Abwehrkampf unseres Volkes daran erinnern, daß Deutschland seit jeher führend auf dem Gebiete des Nachrichtenwesens aller Völker gewesen ist [ ].

So ist die Briefmarke aus ihre ursprünglichen Bestimmung als reiner Gebührenmarke herausgewachsen zu einem Zeitdokument und zu einer Künderin deutscher Art und Kunst. Sie bietet zunächst eine dankbare Aufgabe für den schaffenden Künstler; fleißige Hände bringen dann in wohldurchdachten Vervielfältigungsverfahren alle Feinheiten des künstlerischen Entwurfes in der endgültigen Ausführung zur Geltung. In Millionenauflage findet sie schließlich den Weg zu allen Volksgenossen.

Vor allem seit der Machtübernahme hat sie sich zudem mit großem Erfolg unmittelbar in den Dienst der Volksgemeinschaft gestellt. Schöne Sondermarken haben dazu beigetragen, das Winterhilfswerk des deutschen Volkes zu unterstützen und zu fördern. Andere wieder tragen, selbst kleine Kunstwerke, durch Spenden zum Kulturfonds des Führers zur Förderung des deutschen kulturellen Lebens bei [ ]."

Ueber die Herausgabe von Sonderpostzeichen zu diesem Tage werden jetzt noch weitere Einzelheiten bekannt, die bei den Philatelisten großes Interesse finden werden [ ].

Für die 83 Sonderpostämter, von denen eines, wie gemeldet, auch nach Innsbruck kommt, werden diesmal insgesamt 101 verschiedene Sonderstempel angefertigt [ ].



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Zwei Millionen Meter Rohfilm für jede Wochenschau
Einheitliche Herstellung der Wochenschauen durch die deutsche Wochenschau G. m .b. H. Aus der Arbeit des Kameramannes
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. Jänner 1941, Seite 5

[ ] Wenn der deutsche Film auch während des Krieges beispiellose Erfolge aufzuweisen hat, wenn der Kinobesuch sich nicht nur gehalten hat, sondern sich sogar in aufsteigender Linie befindet, so hat an dieser erfreulichen Entwicklung neben den ausgezeichneten Spielfilmen nicht zuletzt auch die Wochenschau ihren erheblichen Anteil. Mit der Gründung der Deutschen Wochenschau G. m. b. H. findet eine Entwicklung, die sich bereits seit Kriegsbeginn durch einheitliche Herstellung der Wochenschauen angebahnt hatte, ihren Abschluß. Während früher nämlich verschiedene Produktionsfirmen verschiedene Wochenschauausgaben herausbrachten, ist jetzt mit der Deutschen Wochenschau G. m. b. H. eine Zentralisation erreicht, die nicht nur dem Filmschaffen selbst, sondern auch dem Publikum zugutekommt. Ein ganz einfaches Rechenbeispiel: Durch den konzentrierten Einsatz von Tonwagen und Kameraleuten lassen sich viel größere Abschnitte "bestreichen", was seinen praktischen Niederschlag in der Länge der Wochenschauen findet. Waren sie früher durchschnittlich 300 Meter lang, so umfassen sie heute eine Länge von 900 Meter; und die früheren Rohfilmlängen von wöchentlich 2000 bis 3000 Meter sind während der Großkampftage gar auf 40.000 bis 50.000 Meter in der Woche gestiegen. Unvorstellbar für den Laien sicherlich, wieviel Mühe, wieviel Arbeit, wieviel Einsatz der Filmreporter aufbringen muß

Unsere Reporter ganz gleich, ob sie zu den 80 gehören, die jetzt draußen in den Propagandakompanien als Soldaten in vorderster Front das große Geschehen mit der Kamera festhalten, oder zu den zivilen Berichtern hier in der Heimat sind von einem wahren Fanatismus für ihre Arbeit besessen. Sie sind ihr völlig verhaftet, mit Leib und Seele verschrieben und sie müssen es sein, wenn sie wirklich Wochenschaureporter sein wollen [ ].

Die Berichter werden nicht anders als die Journalisten bei einer Zeitung eingesetzt. Von der "Einsatzstelle" aus werden den Filmberichtern die einzelnen Aufgaben zugewiesen. Und von dort aus erstrecken sich auch die Fäden bis weit über die Grenzen hinaus. Auch wir haben im Ausland unsere eigenen Zweigstellen und Berichter; wir stehen auf der anderen Seite auch im Austauschverkehr mit den großen ausländischen Wochenschauen. Uebrigens sollen nach dem Kriege bei uns in Deutschland wieder verschiedene Wochenschauen mit verschiedenem Inhalt erscheinen, und zwar von zentraler Stelle aus [ ].

Während vor dem Kriege die Wochenschauen zwölf Wochen hintereinander liefen, ist die Spielzeit seit Kriegsausbruch auf vier Wochen verkürzt worden. Das bedeutet, daß im kleinsten Lichtspieltheater des verstecktesten Dorfes nicht später als nach längstens vier Wochen die Wochenschau landet. Das bedeutet andererseits aber für alle Wochenschauschaffenden erhebliche Arbeitsvermehrung und Konzentration. Denn durch diese Aufteilung ist die Zahl der Kopien praktisch vervierfacht worden, und zwar von rund 400 auf 1700. Das bedeutet einen Verbrauch von zwei Millionen Meter Rohfilm.


Die deutsche Einheitswochenschau, die in enger Zusammenarbeit mit dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda hergestellt wird und sich dessen weitgehender Unterstützung und Förderung erfreut, ist sich ihrer verantwortungsvollen Aufgabe bewußt! Sie wird sie, wie bisher, auch in Zukunft zu meistern wissen. Dafür dankt ihr ein ganzes Volk. Es dankt den Männern in der Heimat, den Männern an der Front. Denn alle setzen sich jeden Tag von neuem mit ganzem Herzen für ihre große Aufgabe ein.



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Innsbrucker Nachrichten vom 8. Jänner 1941, Seite 5

Das Landestheater bringt
Mittwoch [8. 1. 1941]: "Die Nibelungen", 1. Teil, von Friedrich Hebbel.
Donnerstag [9. 1.1941]: "
Lauf ins Glück", Operette von [Fred] Raymond.

Szene aus "Die Nibelungen" von Friedrich Hebbel: Kriemhild und Hagen an der Leiche Siegfrieds.
In: Tirol-Vorarlberg. Natur Kunst Volk Leben 1943, Heft 1, Seite 15

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Innsbrucker Nachrichten vom 8. Jänner 1941, Seite 5

Breinößlbühne
Heute: "Der unüberlegte Schritt".

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Kora Terry".
Zentral-Lichtspiele. "Im Schatten des Berges".
Triumph-Lichtspiele. "Herz geht vor Anker". Heute letzter Tag.
Löwen-Lichtspiele. 6.30 und 9 Uhr: "Das Fräulein von Barnhelm".
Filmbühne Solbad Hall. "Herr im Haus" mit Hans Moser.



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"Der unüberlegte Schritt"
Komödie von Maximilian Vitus an der Breinößl-Bühne
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. Jänner 1941, Seite 5

Maximilian Vitus zählt zu den verläßlichsten Stützen der Breinößl-Bühne. Seine Stücke sind so solide gezimmert und gedrechselt, daß ihnen der Lacherfolg nie versagt bleibt. Mehr sollten sie ja auch gar nicht bezwecken. Auch in seiner kleinen Komödie vom "unüberlegten Schritt" zieht Vitus wieder alle Register seines Humors und seiner Komik, die von den Schwächen der Menschheit ihr höchst bekömmliches Dasein führen. Der polternde Hauptmann a. D. Ganslmeier, der durch seinen ewigen Krieg mit seinem Hausdrachen und seinen Hausparteien längst ein podagrabelasteter Griesgram geworden ist, entdeckt auf grotesken Umwegen seine späte Liebe. Vicki aber, die vermeintliche Braut, zieht Gansmeiers ungleich jüngeren und daher begehrenswerteren Neffen Franz dem alten Onkel vor, welch abgrundtiefen Irrtum der Alte erst sehr spät erkennt. In müder Resignation sinkt schließlich der Hauptmann in die seit Jahrzehnten geöffneten Arme seiner Köchin. Vitus macht aus dieser harmlosen Handlung ein lustiges Stück, das die Kräfte der Gaubühne unter Sepp Reschs Spielleitung mit gewohnter Hingabe auf die Bretter stellen. Die drei Akte werden stürmisch beklatscht, ebenso wie die Jodler, die Luise Zaderer als Einlagen bringt.



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Erstes Opern-Auftreten von Egid Toriff
Eine Umbesetzung bei "Carmen" am Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 9. Jänner 1941, Seite 4
Von Dr. Rainer von Hardt-Stremayr

Die letzte, Dienstagabend gegebene Vorstellung der Oper "Carmen" von Georges Bizet am Tiroler Landestheater brachte eine bemerkenswerte Umbesetzung in der männlichen Hauptpartie: der erste Operettentenor unserer Bühne, Egid Toriff sang den Don José und trat damit zum ersten Male bei uns in einer Oper auf. Erscheinung, Gesang und Spiel lösten beim Publikum freundlichen Beifall aus, der natürlich in gleichem Maße gar, wenn er auf offener Szene erfolgte den übrigen, die Handlung tragenden Darstellern galt, allen voran der Trägerin der Titelpartie, Fritzi Heinen, deren Leistung schon anläßlich der Erstaufführung eingehend gewürdigt wurde, und Erna Reiniger als Micaela. Von Aufzug zu Aufzug ließ sich immer mehr feststellen, wie sich Egid Toriff in seine Tenorpartie hinein- und das Zusammenspiel mit den schon von früher her aufeinander abgestimmten Darstellern fand. Das Hauptverdienst an dieser zu einem Opernerlebnis gerundeten Vorstellung trägt wie schon zur Selbstverständlichkeit geworden, aber darum erst recht hervorzuheben Hans Georg Ratjen, der keiner vor sich liegenden Partitur bedarf und daher das Augenmerk seiner Stabführung im besonderen Maße der Bühne und dem Orchester widmen kann.



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Tiroler Volksblatt vom 10. Jänner 1941, Seite 8

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Heimatverbundenes Theater im ganzen Gau
Zwei Spielscharen der Gaubühnen Tirol-Vorarlberg auf Gastspielfahrt durch den Gau Neue Schauspielkräfte eingestellt
In: Innsbrucker Nachrichten vom 10. Jänner 1941, Seite 3
Signiert "R. H. S." [Rainer von Hardt-Stremayr?]

Innsbruck, 10. Jänner. Gegen Ende des vergangenen Jahres hat, wie gemeldet, eine Spielschar unserer Gaubühne eine Gastspielreise zu unseren Soldaten im Westen angetreten, nachdem gleichfalls von unseren Gaubühnen den Soldaten in Nordnorwegen bodenverwachsene Schauspielkunst gezeigt worden war. Dem Intendanten des Tiroler Landestheaters unterstehen bekanntlich die Gaubühnen Tirol-Vorarlberg mit drei Spielscharen, die als Gaubühnen I, II und III bezeichnet werden.

Trotzdem aus den Gaubühnen II und III die Spielschar für die Gastspielreisen nach dem Westen zusammengestellt worden war, ist es durch Neueinstellung begabter schauspielerischer Kräfte gelungen, auch weiterhin drei Gaubühnen mit voller Besetzung aufrechtzuerhalten. Dies wirkt sich nun in der Form aus, daß mit dem gestrigen Tage wiederum zwei Gaubühnen auf Fahrt durch unseren Gau gehen konnten, und zwar die eine von der Gauhauptstadt ostwärts bis Kufstein, die andere von Innsbruck westwärts bis Bregenz, während eine dritte Spielschar es handelt sich um die Gaubühne III nach wie vor in Innsbruck an der Breinößlbühne ihre Vorstellungen gibt.

Der Spielplan der auf der Fahrt durch unser Gaugebiet gegangenen Gaubühnen I und II wurde mit ausgesprochen heimatverbundenen Stücken ausgestattet. Die Gaubühne I geht mit dem Volksstück "Heimg"funden" [Weihnachtskomödie, Uraufführung Wien 1885] von Ludwig Anzengruber (nach einer neuen Bearbeitung des Dramaturgen R. Eckert vom Tiroler Landestheater) auf Spielfahrt, die Gaubühne II mit dem Einakter "Der Med" aus dem Zyklus "Die sieben Todsünden" von Franz Kranewitter und "Der dürre Baum" von Dr. Rudolf Brix, insoferne eine wichtige Neuerrungenschaft unserer Gaubühnen, als die Stücke von Dr. Brix bisher nahezu ausschließlich auf der Exlbühne aufgeführt wurden.

Durch die Fahrten von zwei Spielscharen unserer Gaubühnen durch das ganze Gaugebiet wird es ermöglicht, daß auch in diesem Kriegsjahr jeder wichtige Ort des Gaues Tirol-Vorarlberg mindestens einmal im Monat vollendete Aufführungen guter Heimatstücke erleben kann.



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Innsbrucker Nachrichten vom 11. Jänner 1941, Seite 7

Veranstaltungsring der Dienststelle Umsiedlung Südtirol
Montag, 13. d[ieses] M[onats Jänner 1941], 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Die Liebe ist das Wichtigste im Leben", Lustspiel von Netto, ab 18 Jahre. Dienstag, 14. d. M., 20.30 Uhr, Bierwastlsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre; KdF., Tiroler Landestheater, "Land des Lächelns", Operette von Franz Lehar, ab 18 Jahre. Mittwoch, 15. d. M., 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Carmen", Oper von Bizet, ab 18 Jahre. Donnerstag, 16. d. M., 20.30 Uhr Bierwastlsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre; KdF., Tiroler Landestheater, "Die Liebe ist das Wichtigste im Leben", Lustspiel von Netto, ab 18 Jahre. Freitag, 17. d. M., 20 Uhr, KdF., Großer Stadtsaal, 2. Symphoniekonzert des Tiroler Landessymphonieorchesters. Samstag, 18. d. M., 15 Uhr, KdF., Breinößl-Bühne, Vorstellung der Gaubühne, ab 18 Jahre.



Theater + Musik + Kunst
Die "Abenteuer Casanovas"
Ballettpantomime von Sigfrid Färber und Emil Berlanda
Das Ballett, das demnächst in Innsbruck zur Aufführung gelangt, ist aus den praktischen Forderungen nach einer Pantomime, die im Rahmen einer geschlossenen Handlung abwechslungsreiche Bilder bietet, entstanden. Es wurde der junge Innsbrucker Komponist Berlanda von Intendant M[ax] A[lexander] Pflugmacher mit der Vertonung beauftragt und das Werk wurde nunmehr fest zur Uraufführung für das Tiroler Landestheater Innsbruck erworben.

Emil
Berlanda ist im vergangenen Konzertwinter mit seinen "Variationen über ein Thema von Mozart für großes Orchester" hervorgetreten. Dieses Werk haben übrigens auch die bekannten Dirigenten Oswald Kabasta und Erich Kloß zur Aufführung angenommen. Für die Symphoniekonzerte 1940/41 hat Berlanda eine Orchesterfassung von J. S. Bachs Toccata in d-moll fertiggestellt, die im April zur Aufführung kommen wird.

Seine galanten Abenteuer besteht Casanova in der Ballettpantomime im Getriebe eines venezianischen Karnevals, im Harem eines türkischen Paschas, am Hofe einer phantastischen Prinzessin und auf einer böhmischen Kirmes. In der Buntheit dieses Szenariums hat der Komponist mannigfaltige Möglichkeiten für eine in ihrem Kolorit stets wechselnde Musik.

Das Ballett wird unter der musikalischen Leitung von Hans Georg
Ratjen einstudiert und vom Ballettmeisterpaar Fred und Käti Serno inszeniert. Fred Serno wird die Titelrolle tanzen. Das Werk kommt abwechselnd mit der Oper "Bajazzo" von Leoncavallo, oder mit der einaktigen lustigen Oper "Spiel oder Ernst" von Ernst von Reznicek zur Aufführung, womit des 80. Geburtstages des Komponisten gedacht werden wird.

In: Tirol-Vorarlberg. Natur Kunst Volk Leben 1943, Heft 1, Seite 19

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Innsbrucker Nachrichten vom 11. Jänner 1941, Seite 7

Das Landestheater bringt
Samstag [11. 1. 1941]: "Lauf ins Glück", Operette von Fred Raymond.
Sonntag [12. 1. 1941], nachmittags: "
Der Vogelhändler", Operette von Carl Zeller; abends: "Carmen", Oper von Georges Bizet.

Breinößlbühne
Samstag, den 11. Jänner, halb 9 Uhr abends, Sonntag, den 12. Jänner, nachmittags 15.30 Uhr und 20.30 Uhr , das Erfolglustspiel von Vitus "der unüberlegte Schritt". Das werte Publikum wird ersucht, pünktlich zu erscheinen, da nach Beginn der Vorstellung der Einlaß nicht gestattet ist, um Störungen zu vermeiden.

Innsbrucker Puppenbühne, Leopoldstraße 12
Sonntag [12. 1. 1941], halb 3 Uhr und 5 Uhr: "Kasperl als Bergknappe".

Stadtsaalcafé
Sonntag [12. 1. 1941] nachmittags und abends Tanz.

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Kora Terry".
Zentral-Lichtspiele. "Im Schatten des Berges".
Triumph-Lichtspiele. "Ein ganzer Kerl".
Löwen-Lichtspiele. Heute und morgen: "Der ungetreue Eckart".
Filmbühne Solbad Hall. "Ein Leben lang" mit Paula Wessely.



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Innsbrucker Nachrichten vom 11. Jänner 1941, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 11. Jänner 1941, Seite 16

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Innsbrucker Nachrichten vom 11. Jänner 1941, Seite 7

Das Landestheater bringt
Mittwoch [15. 1. 1941]: "Der Gigant", Schauspiel von Richard Billinger.
Donnerstag [16.1. 1941]: "Der Schatz", Lustspiel von G. E. Lessing und "Der zerbrochene Krug", Lustspiel von H. v. Kleist.

[ ]
Die neue Wochenschau, die vor dem Hauptfilm ["Der 7. Junge Liebesurlaub"] läuft, zeigt wieder eine große Reihe außerordentlich interessanter Bilder aus dem Zeitgeschehen. Vor allem Blickpunkte aus der Führer-Kundgebung zum 30. Jänner bilden einen unvergesslichen Eindruck.



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Tanzabend Harald Kreutzberg
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. Jänner 1941, Seite 7
Von Dr. Karl Senn

Als "Tänze und gestalten" gab Harald Kreutzberg zur Freude der vielen Verehrer seiner Kunst am Montag im Tiroler Landestheater wieder einen Tanzabend [ ].

Was Harald Kreutzberg am Montag zeigte, war die Ausdeutung abwechslungsreicher Stimmungen und Gestalten nach den Musiken verschiedener Meister:
Spanisches Fest von Granados, Lieder von Brahms und Schumann, Ungarische Tänze von Brahms, Königstanz von Reger, Vagabundenlied von Smetana, Orpheus" Klage um Eurydice von Wilckens. Unerhört wirksam durch die plastische Eindringlichkeit, Erhabenheit und Größe des Ausdrucks war der "Engel des letzten Gerichtes". Nach dem Beifall des Hauses zu schließen, gefiel am besten die Groteske "Pan", ein faustisch-naturalistisches Tanzgebilde, zu der sein Begleiter Wilckens die Musik schrieb, dann das ganz reizende Pastorale "Der verliebte Gärtner" nach Mozart und am Schluß die feine Tanznovelle "Der Barbier von Sevilla" von Rossini, die auch viele Verwandlungsmöglichkeiten in sich schloß: Figaro als Liebhaber, als Barbierter, als Geliebter, als bombastischer Alter usw.

Kreutzbergers ständiger Begleiter
am Flügel, Friedrich Wilckens, ist ein trefflicher Pianist, der mit seinem Meister bis auf die kleinste Gebärde eingespielt ist.

Der Beifall des vollbesetzten Hauses, der von dem Künstler einige Wiederholungen erzwang, wollte am Schluß der Vorstellung überhaupt kein Ende nehmen, bis der eiserne Vorhang endgültig Schluß machte.

Auf Grund des außerordentlichen Erfolges hat Harald Kreutzberg ein weiters Gastspiel in Innsbruck für den Monat März zugesagt.



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Innsbrucker Nachrichten vom 13. Jänner 1941, Seite 7

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Volkstumsabend für Fallschirmspringer
Eine Veranstaltung in Nassereith als Vorbild
In: Innsbrucker Nachrichten vom 14. Jänner 1941, Seite 4

G. Ein Beispiel besonderer Kameradschaft und unverbrüchlicher Einheit von Partei und Wehrmacht bot der Volkstumsabend für die zu kurzem Aufenthalt in Nassereith weilenden Fallschirmspringer. Ganz besondere Freude hatte das Erscheinen des ersten Ritterkreuzträgers Major Koch hervorgerufen. Außerdem waren erschienen der Kreisleiter Gauinspekteur Pg. Mahnert mit dem Kreisstab. Fast alle anwesenden Fallschirmjäger waren Träger des Eisernen Kreuzes erster Klasse, das sie sich bei ihrem mutigen und unübertroffenen Einsatz gegen Holland und Belgien am Albertkanal und beim Fort Eben Emael geholt hatten.

Das
Fallschirmjägerlied leitete den Abend ein. Sodann begrüßte Major Koch sämtliche Gäste und Kameraden; Kreisleiter Gauinspekteur Pg. Mahnert wies in seiner Erwiderung mit eindrucksvollen Worten auf die unzertrennliche Kameradschaft zwischen Partei und Wehrmacht hin. Hernach entwarf Kreisschulungsleiter Pg. Lechner für die Fallschirmjägerkameraden, die fast durchwegs aus anderen Gauen des Reiches stammen, ein richtiges und anschauliches Bild unserer Heimat, seiner Natur, seiner Bevölkerung und einer schweren und opferreichen Kämpfe um das Deutschtum durch die Jahrhunderte bis zur endlichen Heimkehr ins Großdeutsche Vaterland. Unterarzt Dr. Nössing zeigte hernach eine Anzahl seiner schönsten Farbenfilmaufnahmen, die wiederum dazu beitrugen, die Schönheiten unseres Gaues und seiner Bergwelt richtig kundzutun. Lied, Tanz und Brauchtum zeigten dann die Jungmädel mit ihren Volksliedern, die Jodlergruppe Tarrenz, die Solojodlerin Fräulein Walch aus Imst und die meisterhaften Zither- und Gitarrevorträge von Siegfried Schöpf und Johann Gstrein aus Roppen.

Die Kameraden aus allen Gauen des Reiches verstanden diesen Abend als eine Bekundung der unlöslichen Verbundenheit zwischen Nord und Süd, Ost und West im deutschen Volk.



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Innsbrucker Nachrichten vom 14. Jänner 1941, Seite 2

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Innsbrucker Nachrichten vom 14. Jänner 1941, Seite 11

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Innsbrucker Nachrichten vom 14. Jänner 1941, Seite 4

Das Landestheater bringt
Dienstag [14. 1. 1941]: "Das Land des Lächelns", Operette von Franz Lehar.
Mittwoch [15. 1. 1941]: "
Carmen", Oper von Georges Bizet.

Breinößl-Bühne
Dienstag: "Alles in Ordnung".



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Innsbrucker Nachrichten vom 15. Jänner 1941, Seite 4

Das Landestheater bringt
Mittwoch [15. 1. 1941]: "Carmen", Oper von Georges Bizet.
Donnerstag [16. 1. 1941]: "Die Liebe ist das Wichtigste im Leben", Lustspiel von Hadrian M. Netto.

Breinößl-Bühne
Heute, halb 9 Uhr, Erstaufführung der Neuheit "Herzkönig über dem grünen Weg", ländliche Bauernposse in drei Akten von A. Martens.

Stadtsaalcafé
Mittwoch abends Tanz.

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Wie konntest du, Veronika".
Zentral-Lichtspiele. "Der dunkle Punkt".
Triumph-Lichtspiele. "Ein ganzer Kerl".
Löwen-Lichtspiele. 6.30 und 9 Uhr: "Opernball".
Filmbühne Solbad Hall. "Ein Leben lang" mit Paula Wessely.



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2. Symphoniekonzert im Großen Stadtsaal
In: Innsbrucker Nachrichten vom 17. Jänner 1941, Seite 7
Von Dr. Sigfrid Färber

Unter Leitung von Musikdirektor Fritz Weidlich bringt das Tiroler Landes-Symphonieorchester heute, Freitag, den 17. d[ieses] M[onats Jänner], im Großen Stadtsaal das 2. Symphoniekonzert zur Aufführung, bei dem als Solist der einheimische Violinvirtuose Roman Wisata mitwirkt.

Die Ouvertüre zu "
Iphigenie in Aulis" von Chr[istoph] W[illibald] Gluck eröffnet den Abend [ ].

Nur die
Iphigenien-Ouvertüre hat sich durch Wagners Bearbeitung die Konzertsäle erobert und ist hier bekannt und beliebt geworden ein symphonisches Stück, das genügt, die Größe seines Schöpfers zu umreißen. Wagners Bearbeitung im Original leitet die Ouvertüre nämlich unmittelbar ins Drama über ist mehr "wagnerisch" als "gluckisch"; es ist sehr interessant, daß Musikdirektor Weidlich die viel seltener gehörte Bearbeitung Mozarts der Ouvertüre zur Aufführung im 2. Symphoniekonzert gewählt hat.

Roman Wisata spielt das Violinkonzert in D-dur, op. 61, von Ludwig van Beethoven [ ].

Der zweite Teil des Abends steht im Zeichen der 3
. Symphonie in F-dur, op. 90 von Johannes Brahms [ ].



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Erich Protz als Escamillo
Rollenumbesetzung in "Carmen" am Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 17. Jänner 1941, Seite 7
Von Theodor Mühlich

Bei der letzten Aufführung der Oper "Carmen" von Georges Bizet am Tiroler Landestheater Innsbruck sang als Gast Erich Protz vom Stadttheater Regensburg die Partie des Stierkämpfers Escamillo. Außer einem warmen und vollen Bariton verfügt der Gast über großes schauspielerisches Ausdrucksvermögen. Sein Escamillo sprühte von Leidenschaft, Stolz und Temperament, ohne dabei ins Pathetische und Prahlerische abzugleiten, eine Darstellung, die den vollen Beifall des gutbesuchten Hauses fand. Der Beifall galt jedoch auch den übrigen Darstellern für ihre ausgezeichneten Leistungen, die wir bereits anlässlich der Erstaufführung eingehend gewürdigt haben.



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Innsbrucker Nachrichten vom 17. Jänner 1941, Seite 7

Das Landestheater bringt
Freitag [17. 1. 1941]: "Der Gigant", Schauspiel von Richard Villinger
Samstag [18. 1. 1941]: "
Lauf ins Glück", Operette von Fred Raymond



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Vier Wochen im Spiegel der Kultur unseres Gaues
Das Tiroler Landestheater zeigt wiederum Spitzenleistungen - Kolbenheyer kommt nach Innsbruck Reiches Kunstleben
In: Innsbrucker Nachrichten vom 18. Jänner 1941, Seite 5
Von Dr. Kurt Pichler

Das Tiroler Landestheater, Innsbruck, erfreute durch zahlreiche Neuaufführungen, die das Publikum zu ununterbrochenem Beifall zwang. Mit dieser Feststellung wollen wir die Rückschau über die kulturellen Ereignisse der letzten vier Wochen beginnen. Richard Villingers "Gigant" brachte ein klassisches Stück auf die Bühne, Georges Bizets "Carmen" war eine glückliche Gestaltung, der "Lauf ins Glück" von Fred Raymond eine reizende Operette und schließlich traf die Satire auf allerlei Englisches, nämlich das Lustspiel H. M. Nettos "Die Liebe ist das Wichtigste im Leben" tief in die Herzen derer, die für gelungenen Humor ein offenen Gemüt haben.

Der Künstler der Exlbühne, Ludwig Auer, gastierte im Stadttheater Metz, eine Berufung, die der weitbekannten Heimatbühne unseres Alpengaues zur Ehre gereicht.

Auf dem Gebiet der Literatur gab es in den vergangenen vier Wochen Lesungen bekannter Autoren und Neuerscheinungen in Verlagen, die in Bezug auf ihre Wirksamkeit von weittragender Bedeutung waren und sind: Karl Hans Strobl sprach über das "Deutsche Prag" und legte all das dar, was deutsche Kultur in vergangener Zeit zu schaffen vermochte, zeigte aber auch, was es heute zu wahren und für alle Zukunft zu festigen gibt.

Kolbenheyer, einer der größten Dichter unserer Zeit, einer der größten Künder deutscher Vergangenheit, wurde für einen Leseabend in Innsbruck verpflichtet, ein literarisches Ereignis eigener Art.

Wären noch zwei kulturpolitisch außerordentlich wertvolle Neuerscheinungen zu erwähnen, die in Innsbrucker Verlagen herauskamen und als Beweis für die Eigenart der deutschen Kultur des Gaues Tirol-Vorarlberg von außerordentlicher Wichtigkeit sind: Universitätsprofessor Dr. Heinrich Hammer publizierte erstmalig ein Werk über den Tiroler Künstler Defregger, in dem erstmals das Malerische im Schaffen dieses Meisters wissenschaftlich dargestellt wird. Die andere Neuerscheinung ist der Gedichtband eines jungen Südtiroler Künstlers, der in tiefer Liebe zu Heimat und Deutschtum Verse großer Schönheit zu schaffen versteht: die "Bekenntnisse" Erich Koflers sind ein Spiegelbild kunstvoller deutscher Lyrik, die die moderne Formung nicht umgeht, sondern sie, als Beweis und gültige Festlegung unseres künstlerischen Zeitgeschmackes, für die Zukunft bewahrt hat. Die Motive, die in diesen Versen aufleuchten, sind die Liebe zu Volk, Heimat, Brauchtum und Weib. Sphären also, die jeder echte Künstler durchmessen muß, heute und für alle Zeit.

Während die Gau-Kunstausstellung, die sowohl in Bezug auf ihre künstlerische Formung als auch in Bezug auf ihre Wirkung zu weitem Ruf gelangte, abgeschlossen wurde, stellte der Tiroler Maler Hubert Lanzinger in einer Ueberschau seines Schaffens Werke zusammen, die tiefstes Können bezeugen. Die Gauhauptstadt Innsbruck hatte zu Ehren des 60 Jahre alt gewordenen Malers unter dem Ehrenschutz des Gauleiters eine Ausstellung geformt, die einen Einblick in das Schaffen Hubert Lanzingers durch das letzte Jahrzehnt bot. Seine Domäne ist und bleibt das Porträt. Wir erinnern uns an das Bild des Führers, das zu den bekanntesten Darstellungen Adolf Hitlers gehört und auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1937 in München lebhaft diskutiert wurde. Bekannt wurden ferner vor allem die lebensechten und charaktervollen Darstellungen des Bildnisses des Malers Egger-Lienz, des Reichsministers Dr. Todt und des in Wien wirkenden berühmten Knochenspezialisten Professor Dr. Lorenz Böhler. Unter den Landschaften aus der Heimat des Künstlers sind vor allem "Mondnacht im Eisacktal" und der "Morgen auf der Seiseralm" ein großartiges Bekenntnis zur schweigenden und stimmungsschweren Schönheit de Natur.

Auch die vergangenen Wochen des kulturellen Wirkens des Gaues Tirol-Vorarlberg bieten den klaren Beweis, wie stark in dieser deutschen Grenzmark des Südens die Kräfte der Kunst wirksam waren und gefördert wurden. Keine Unbill der Zeit, auch nicht der Kampf unseres Volkes um Erringung seines Lebensanspruches, konnte dies kulturelle Wirken hemmen.



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Innsbrucker Nachrichten vom 18. Jänner 1941, Seite 5

Veranstaltungsring Dienstelle Umsiedlung Südtirol
Montag, 20. d[ieses] M[onats Jänner], 20.30 Uhr, Altersheim "Lanserseehof", Unterhaltungsabend, Berchtold singt Tiroler Lieder. Dienstag, 21. d. M., 20.30 Uhr Bierwastlsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre; 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Die Liebe ist das Wichtigste im Leben", Lustspiel von Netto, ab 18 Jahre. Mittwoch, 22. d. M., 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Abenteurer Casanova" [richtig: "Abenteuer Casanovas"], Pantomime [Musik: Emil Berlanda], und "Der Bajazzo", Oper von Leoncavallo, ab 18 Jahre. Donnerstag, 23. d. M., 20.30 Uhr, Bierwastlsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre; 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Der Gigant", Schauspiel von Villinger, ab 18 Jahre. Freitag, 24. d. M., 20.30 Uhr, Bierwastlsaal, heiterer Unterhaltungsabend, Kapelle Schlögl. Samstag, 25. d. M., 14.30 Uhr und 17 Uhr, Innsbrucker Puppenbühne, Leopoldstraße 12, Kindervorstellung; 15 Uhr, Breinößl-Bühne, Vorstellung der Gaubühne, ab 18 Jahre.

Ausgestelltes Porträt
Im Schaufenster der Kunsthandlung Czichna ist gegenwärtig ein Porträt des akademischen Malers Hans Zötsch ausgestellt, das den Kommandeur der Schutzpolizei Innsbruck, Major Hermann Balke, darstellt. Außerdem sind im Schaufenster noch andere neuere Werke des Künstlers, ein Kinder-Porträt, einen Blumen-Stilleben und sein aus der Gau-Kunstausstellung bekannter "Blick in die Sillschlucht" zu sehen.

Das Landestheater bringt
Samstag [18. 1. 1941]: "Lauf ins Glück", Operette von Fred Raymond.
Sonntag [19. 1. 1941]: Nachmittags "
Carmen", Oper von Georges Bizet; abends "Das Land des Lächelns", Operette von Franz Lehar.

Breinößl-Bühne
Samstag, den 18. d. M., halb 9 Uhr abends: "Der Herzkönig übern grünen Weg". Sonntag, 15.30 Uhr und 20.30 Uhr, "Der Herzkönig übern grünen Weg" von A. Martens. Das Publikum wird ersucht, pünktlich zu erscheinen, da nachher kein Einlaß.

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Wie konntest du, Veronika".
Zentral-Lichtspiele. "Der dunkle Punkt".
Triumph-Lichtspiele. "Der liebe Augustin".
Löwen-Lichtspiele. Heute und morgen: "Traummusik".
Filmbühne Solbad Hall. "Kora Terry".

Innsbrucker Puppenbühne
Leopoldstraße 12
Sonntag, halb 3 und 5 Uhr, "Kasperl als Bergknappe".

Stadtsaalcafé
Sonntag nachmittags und abends Tanz.



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Innsbrucker Nachrichten vom 18. Jänner 1941, Seite 16

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Innsbrucker Nachrichten vom 21. Jänner 1941, Seite 10

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Innsbrucker Nachrichten vom 22. Jänner 1941, Seite 4

Das Landestheater bringt
Mittwoch [22. 1. 1941]: "Abenteuer Casanovas", Ballett-Pantomime von Emil Berlanda, und "Der Bajazzo", Oper von Leoncavallo.
Donnerstag [23. 1. 1941]: "Der Gigant", Schauspiel von Richard Billinger.

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Vorstadtvarieté".
Zentral-Lichtspiele. "Feinde".
Triumph-Lichtspiele. "Der liebe Augustin".
Löwen-Lichtspiele. 6.30 und 9 Uhr: "Menschen, Tiere, Sensationen".
Filmbühne Solbad Hall. "Der ewige Jude".



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"Bajazzo" in bemerkenswerter Neuinszenierung
In: Innsbrucker Nachrichten vom 24. Jänner 1941, Seite 5
Von Dr. Karl Senn

Eine ganz ausgezeichnete Aufführung wurde anschließend daran mit Leoncavallos Oper "Bajazzo" geboten [ ].

Die Neuinszenierung hat endlich mit der alten Schablone gebrochen und ein ganz neuartiges, hübsches und stilvolles Bühnebild geschaffen,
Kapellmeister [Hans Georg] Ratjen holte mit Meisterhand zündende Dramatik aus der Partitur. Für das nötige Leben auf der Bühne, das im "Bajazzo" von besonderer Wichtigkeit ist und allerhand Arbeit und Proben erforderte, sorgte Spielleiter Ottomar Mayr vorbildlich.

Beide Aufführungen "
Abenteuer Casanovas" [Musik von Emil Berlanda] und "Bajazzo" waren wiederum Glanzleistungen unserer Landesbühne und gaben neuerdings Beweis von Fleiß und nimmermüder Liebe wie erfolgreicher Schaffenskraft.



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Innsbrucker Nachrichten vom 24. Jänner 1941, Seite 5

Wie wir [die "Innsbrucker Nachrichten"] erfahren, hat das Theater in Düsseldorf auf Grund der erfolgreichen Uraufführung in Innsbruck bereits das Aufführungsrecht für das Ballett "Abenteuer Casanovas" erworben.

M. A. Pflugmachers "Prinz Eugen"
Zur Erstaufführung der Operette des Intendanten des Landestheaters
In: Innsbrucker Nachrichten vom 25. Jänner 1941, Seite 5
Von Dr. Sigfrid Färber

In die abenteuerliche Welt der Türkenkriege des 17. Jahrhunderts, in das Leben und Treiben des Wiener Hofes zur Zeit des prachtliebenden Barocks versetzt uns die Operette "Prinz Eugen" von M[ax] A[lexander] Plugmacher, Intendant des Tiroler Landestheaters, der bei der Erstaufführung an unserer Bühne am morgigen Sonntag auch die Stabführung übernimmt [ ].

Prinz Eugen, die Hauptgestalt des Werkes, kommt nicht durch den Tenor, sondern durch einen Schauspieler, durch den ersten Helden zu Darstellung. Das Melodram ist zu einem bedeutenden Stilmittel ausgebaut. Der kräftige soldatische Ton der Musik erwächst au dem alten
Lied vom "Prinz Eugen, dem edlen Ritter", dessen Entstehung uns die Operette vorführt: der Trompeter Franzl komponiert es, ein unbekannter lustiger Soldat, während der Savoyer Belgrad stürmt, und am Schluß des ersten Aktes schallt es in einem großangelegten Finale als Siegesgesang aus den Soldatenkehlen.

Die Operette "Prinz Eugen", die bereits Erfolgserien an großen deutschen Bühnen hinter sich hat, wird im Tiroler Landestheater im Jänner 1941 unter der Spielleitung von Poldi Harlanns, unter der musikalischen Einstudierung von Werner Gotsch und unter der künstlerischen Gesamtleitung des Komponisten, Intendant M. A. Pflugmacher, neu inszeniert.



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Innsbrucker Nachrichten vom 25. Jänner 1941, Seite 5

Das Landestheater bringt
Samstag [25. 1. 1941]: "Abenteuer Casanovas", Ballett-Pantomime von Sigfrid Färber, Musik von Emil Berlanda, und "Spiel oder Ernst?", komische Oper in einem Akt von E[mil von] Reznicek,
Sonntag [26. 1. 1941], nachmittags: "
Meine Schwester und ich", musikalisches Lustspiel von Ralph Benatzky; abends: "Prinz Eugen", Operette von M[ax] A[lexander] Pflugmacher.

Breinößl-Bühne
Samstag, 20.30 Uhr: "Der Herzkönig übern grünen Weg". Sonntag, 15.30 Uhr und 20.30 Uhr: "Der Herzkönig übern grünen Weg." In Vorbereitung für Mittwoch, den 29. Jänner, das Schlagerlustspiel "Eine tolle Almnacht" von G[ustav] Horst.

Innsbrucker Puppenbühne
Leopoldstraße 12
Sonntag, halb 3 und 5 Uhr: "Das Glück ist blind".

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Wunschkonzert".
Zentral-Lichtspiele. "Feinde".
Triumph-Lichtspiele. "Der liebe Augustin".
Löwen-Lichtspiele. Heute und morgen: "Friedrich Schiller".
Filmbühne Solbad Hall. "Rosen in Tirol".


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Innsbrucker Nachrichten vom 27. Jänner 1941, Seite 3

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"Spiel oder Ernst?"
Zur Erstaufführung am Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 27. Jänner 1941, Seite 7
Von Dr. Karl Senn

Als nachträgliche Festgabe zu Emil Nikolaus von Rezniceks 80. Geburtstag brachte das Tiroler Landestheater am Samstag dessen einaktige komische Oper "Spiel oder Ernst?" [ ].

Die komische Oper "Spiel oder Ernst?" schrieb Reznicek [(1860 Wien - 1945 Berlin)] im Alter von 70 Jahren. Das Textbuch lieferte ihm Paul Knudsen. Die Idee ist ziemlich harmlos. Einem Tenor, der zwar eine herrliche Stimme, aber keine Ausdruckskraft besitzt, wird von seiner Frau und einem Freude gelegentlich einer Probe von Rossinis "Othello" Eifersucht gelehrt. Der Verfasser hat das nach dem Muster französischer Lustspiele in zierliche und gefällige Reime und spitzige Dialoge gebracht. Das Hauptgewicht liegt aber in der Musik, die da flimmert und flirrt, mit winzigen Motivteilchen Fangball spielt, alles reizend unterstreicht und untermalt. Schade, daß der Aktschluß so unerwartet verpufft. Die Wirkung hängt von einer flüssigen, unbeschwerten und lebendigen Durchführung auf der Bühne und im Orchester ab. In dieser Beziehung kann man mit Fug und Recht behaupten, daß unser Landestheater das Werk in bestmöglicher Besetzung herausgebracht hat [ ].

Kapellmeister Hans Georg Ratjen am Dirigentenpult deutete mit seinem Fingerspitzengefühl die vielen, oftmals allerdings auch recht heiklen Schönheiten der Partitur aus.



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Euripides: ein gegenwärtiger Dichter
Zur "Medea"-Lesung in der Aula
In: Innsbrucker Nachrichten vom 27. Jänner 1941, Seite 7

Die Wahl der "Medea" von Euripides zum Thema der jüngsten Veranstaltung des Vereines "Freunde des Gymnasiums" hat sich trefflich in den Geist und die Absichten der Grillparzer-Woche eingefügt. Nicht nur, weil beide Dichter diesen gewaltigen Stoff, der einen größeren Inhalt hat, als eine persönliche Auseinandersetzung mit tragischer Auswirkung, künstlerisch gestaltet haben, sondern weil der Dichter, der vor 2300 Jahren sein Werk geschaffen hat, mit dem großen Sohn unserer Heimat, dessen 150. Geburtstag das Reich eben gefeiert und damit neue Schätze ans Licht gebracht hat, überraschend viel gemeinsame Wesenszüge aufweist und weil beide an dem Schnittpunkte, der eine überlebte Welt von einer neu aufzurichtenden trennt, standen [ ].

Die vom Vorstande der "Freunde des Gymnasiums", Prof. Doktor Mallina, gesprochene gehaltvolle Einleitung, in der auch auf den Willen des Führers, das wesensverwandte Geistesgut der hellenischen Kultur in unseren Arbeitskreis einzubeziehen, hingewiesen wurde, bereitete diese Auffassung des große griechischen Dichters, der im höchsten Sinn des Wortes auch ein Revolutionär und Umerzieher war, vor [ ].



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Beginn der Innsbrucker RAD.-Führerinnen-Tagung
Der Dichter Karl Springenschmid las vor den Führerinnen des Bezirkes XX des weiblichen Reichsarbeitsdienstes
In: Innsbrucker Nachrichten vom 28. Jänner 1941, Seite 23

G. Innsbruck, 28. Jänner. Die bereits angekündigte Tagung der Reichsarbeitsdienstführerinnen des Bezirkes XX hat am Montag in Innsbruck begonnen [ ].

Den Abschluß der Tagungsfolge bildete ein Vortrag des Dichters Karl Springenschmid über den Anteil unserer Alpenheimat an der Entstehung des Großdeutschen Reiches. Da sehr viele Führerinnen aus anderen Gauen des Reiches stammen, war es für sie ganz besonders wertvoll, all das große Geschehen von einem Manne vorgetragen zu hören, der selbst mitten drin in diesem Kampfe gestanden hat.

Als Ausklang des ersten Tages besuchten die Führerinnen eine Aufführung des "Gigant" im Tiroler Landestheater.



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Innsbrucker Nachrichten vom 29. Jänner 1941, Seite 24

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Innsbrucker Nachrichten vom 30. Jänner 1941, Seite 10

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Militärmusik nach München telephoniert
Schallplattenaufnahmen des Reichssenders München in Innsbruck Der Rundfunk benützt das Fernsprechkabel
In: Innsbrucker Nachrichten vom 31. Jänner 1941, Seite 7
Signiert "R. H. S." [Rainer von Hardt-Stremayr?]

Innsbruck, 31. Jänner. Wenn wir während des Frühstücks oder sonst irgendwann untertags den Rundfunkempfänger eingeschaltet haben und uns flotte Weisen entgegenschallen, dann verbindet sich beim Hören meist damit die Vorstellung, im Senderaum des Rundfunkgebäudes sitze gerade gleichzeitig ein Musikzug oder ein Orchester oder es stehe dort ein Chor, der uns genau zur gleichen Zeit den Kunstgenuß übermittelt. Das trifft in der Mehrzahl der Fälle wohl auch zu. Oft aber hören wir diese Musik nur mittelbar, nämlich von Schallplatten. Wenn diese Schallplatten auch genau so aussehen, wie die, die wir vielleicht in unserem Kofferapparat zum Wochenende mitnehmen oder die wir auf den dem Rundfunkempfänger angeschalteten Plattenspieler auflegen, so handelt es sich bei den Schallplattensendungen des Reichsrundfunks, die wir hier meinen, doch um ganz besondere Platten: sie werden nämlich zum ersten Male von der Oeffentlichkeit gespielt und sind, zumindest vorläufig, im Handel noch nirgends erhältlich.

Es sind hauptsächlich technische Erwägungen, die dazu führen, Rundfunkübertragungen nicht immer unmittelbar, sondern auf dem Umweg über die Schallplattenaufnahme vorzunehmen. Gerade jetzt haben wir in Innsbruck ein solches Beispiel. In diesen Tagen befindet sich nämlich ein Aufnahmewagen des Reichssenders München im Gau Tirol-Vorarlberg. Er erledigt da gleichzeitig eine Reihe von Aufträgen, die den Sendeplan des Reichssenders in nächster Zeit mitgestalten helfen werden. Würde nämlich die Anwesenheit des Rundfunkwagens nur zu einer einzigen unmittelbaren Rundfunkübertragung ausgenützt werden, dann würden wir etwa einen ganzen Tag lang aus unserem Radioapparat nur Tirolerisches hören und dann dafür wieder wochenlang nichts mehr, was aus unserer Alpenheimat stammt. So erginge es aber nicht nur uns, sondern allen deutschen Stämmen unseres großen Reiches, während es begreiflicherweise doch uns allen lieber ist und auch der Programmgestaltung nur zugute kommt, wenn für eine entsprechende Mischung der verschiedenen Sendungen gesorgt ist.

Der Reichssender München hat nun die Absicht, in nächster Zeit Musik aus Innsbruck auf seinen Sendeplan zu setzen. Vor allem sind es da
die beiden Musikkorps der Wehrmacht, die derzeit ihren Standort in Innsbruck haben, und ein Soldatenchor unserer Gebirgsjäger, die durch den Rundfunk allgemein zu Gehör gebracht werden sollen. Aber auch "Die lustigen Inntaler" stehen am Programm sowie eine Reihe anderer heimatgebundener Sendungen, die anläßlich der Anwesenheit des Rundfunkwagens in unserem Gau aufgenommen werden.

Es ist ein eigenes Gefühl, ein Rundfunkkonzert zu hören, noch bevor es gesendet wurde. Das ist sogar in doppelter Hinsicht möglich: Einmal kann der Mann vor der Presse sich unmittelbar in den Aufnahmeraum begeben und dort die Militärmusik auf sich einwirken lassen. Daß es sich um eine Aufnahme für den Rundfunk handelt, erkennt er eigentlich nur an den aufgestellten Mikrophonen. Der Senderaum lag diesmal im "Grauen Bären". Zuerst wurde im großen Saal musiziert, aber da stellte es sich heraus, daß sich der Ton von der Bühne her für die Schallplattenaufnahme zu sehr brach, und daraufhin übersiedelt der ganze Musikzug der Gebirgsjäger in einen kleineren Nebenraum. Von dort aus sah man ein Kabel in den Garten hinausgehen, wo es in den Rundfunkwagen des Reichssenders München mündete.

Ein Fernsprechapparat in der Aktentasche stellte zunächst die Verbindung zwischen dem improvisierten Senderaum und dem Rundfunkwagen her. Dieser Rundfunkwagen erfüllt eine doppelte Aufgabe. Zunächst einmal ist er ein fahrbarer Verstärkerraum. Er bringt nämlich die durch den Draht hereingeleitete Musik auf jene Lautstärke, wie sie der Reichssender München für seine Schallplattenaufnahme braucht. Vom Rundfunkwagen läuft zur Uebertragung ein weiteres Kabel zum nächsten Fernsprechapparat, von dort geht es über die Telephonleitung in die Fernsprechzentrale der Reichspostdirektion Innsbruck, dort übernimmt das Innsbrucker Verstärkeramt die Sendung, schaltet sie auf das vom Reichssender München gemietete Kabel nach München um, und dort wird im Rundfunkhaus gleichzeitig, während in Innsbruck die Musik spielt, die für die künftige Sendung notwendige Schallpatte "geschnitten". (Der Ausdruck "Schneiden" wird in Fachkreisen deshalb angewendet, weil eine Nadel in die glatte Wachsplatte jene Rillen hineinschneidet, die wir im umgekehrten Verfahren von Grammophonplatten her kennen und zur Führung der Grammophonnadel benützen.)

Musik, die im Rundfunk übertragen werden soll, bedarf nämlich ganz empfindlicher Platten, die der Rundfunkwagen aus technischen Gründen nicht mit sich führen kann. Trotzdem hat auch der Rundfunkwagen sein eigenes Schallplattenaufnahmegerät mit, auf dem er gleichzeitig eine Probeaufnahme macht. Sofort nach dieser Aufnahme kann man die Platte auf einem Schallplattenapparat abspielen. Und das war die zweite Gelegenheit, bei der der Pressemann die Rundfunksendung hören konnte, noch bevor sie gesendet wurde.

Wenn es also in nächster Zeit einmal so weit ist, daß uns aus unserem Rundfunkempfänger
Militärmusik aus Innsbruck entgegenschallt, dann wissen wir, wie diese Musik zustande gekommen ist. Wir werden sie vom Reichssender München hören, verbreitet wird sie aber für unseren Bereich vom Aldranser Sender in Innsbruck, und dorthin kommt sie von München nach Innsbruck auf dem gleichen Kabel wiederum zurück, auf dem sie anläßlich der Aufnahme nach München geleitet worden war.



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Innsbrucker Nachrichten vom 31. Jänner 1941, Seite 7

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1941, Februar

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G. W. Rothhaar sang "Bajazzo"
Umbesetzung im Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 5. Februar 1941, Seite 6
Von Dr. Kurt Pichler

Die tragische Oper Leoncavallos "Der Bajazzo" erlebte Montagabend mit einer Umbesetzung G. W. Rothhaar sang den Bajazzo eine hervorragende Aufführung. Rothhaars Einfühlungsvermögen in die Gestalt, die er darzustellen hatte, war bedeutend [ ].

Die
musikalische Leitung Hans-Georg Ratjens bot wieder alles auf, um das Orchester in den Dienst der hohen Aufgabe zu stellen. Es ist ihm, wie immer, gelungen. Das Bühnenbild Hans Siegerts hat sich zugunsten der Aufführung der vergangenen Spielzeit noch verschönt. Dies besagt sehr viel.

Der Aufführung voraus ging die Ballettpantomime ["
Abenteuer Casanovas"] von Sigfrid Färber, zu der Emil Berlanda die Musik schrieb. Wieder entzückten die fünf Bilder durch den Reichtum des Einfalls und des Schmisses der Komposition. Auch mit der Aufführung am Montagabend hat das Landestheater einen kostbaren Stein in das Mosaik seiner Spielerfolge gereiht.



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"Der Schatz" und "Der zerbrochene Krug"
Vorbemerkungen zu den beiden Lustspiel-Erstaufführungen von Lessing und Kleist am Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 5. Februar 1941, Seite 6
Signiert "R. E."

Mit der heutigen Erstaufführung von Lessings Einakter "Der Schatz" und Heinrich von Kleists "Der zerbrochene Krug" gestaltet das Landestheater gewissermaßen einen "klassischen" Lustspielabend.

Mit Lessings Lustspiel wird im wahrsten Sinne des Wortes ein Schatz gehoben, denn dieser Einakter ist wirklich ziemlich tief vergraben, denn er gehört zu den kaum bekannten und fast nie aufgeführten Stücken des Dichters. Die Aufführung soll aber nicht nur den Dichter Lessing ehren, ihn, der um die Mitte es 18. Jahrhunderts das deutsche Theater gleichsam aus dem Nichts geschaffen hat, sondern dieser "Schatz" soll auch deshalb gefördert und ins Licht der lebendigen Bühne gestellt werden, weil er sich trefflich als Vorspiel auch literaturgeschichtlich gesehen zum "Zerbrochene Krug" eignet.

Dieses Lustspiel hat Heinrich von Kleist in seiner glücklichsten und fruchtbarsten Zeit, die er zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Königsberg verlebte, geschaffen [ ].



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Innsbrucker Nachrichten vom 5. Februar 1941, Seite 6

Die Exl-Bühne unter neuer Leitung
Nach mehrjähriger Unterbrechung eröffnet die Exl-Bühne nun wieder in Wien ihre Spielzeit. Am Mittwoch, den 5. d[ieses] M[onats Februar], findet im Theater, Praterstraße 25, die Wiener Erstaufführung des Schauspiels "Vroni Mareiter" von F. K. Franchy als Eröffnungsvorstellung der diesjährigen Wiener Spielzeit statt. Diese Eröffnungsvorstellung ist von besonderer Bedeutung, denn von diesem Abend an führt die Direktion der Exl-Bühne Ilse Exl, die bekannte jugendliche Darstellerin, welche nun die Leitung der Exl-Bühne von ihrem Vater Direktor Ferdinand Exl übernommen hat [ ].



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Innsbrucker Nachrichten vom 6. Februar 1941, Seite 11

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Innsbrucker Nachrichten vom 6. Februar 1941, Seite 12

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Neu- und Umbenennung von Straßen und Plätzen
Alte Flurnamen kommen wieder zu Ehren Keine Doppelbezeichnungen bei Innsbrucks Straßennahmen mehr
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. Februar 1941, Seite 6
Signiert "HCP" [Heinz Cornel Pfeifer?]

Innsbruck, 8. Febr[uar]. Durch die in Innsbruck und Umgebung errichteten zahlreichen Neubauten sind neue Straßen und Plätze entstanden, die nunmehr Namen erhalten. Es hat sich aber auch als notwendig erwiesen, einige Straßen umzubenennen, da sie laufend zu Irrtümern und Mißständen Anlaß gaben; gab es doch in Innsbruck durch die in den letzten Jahren erfolgten Eingemeindungen nicht weniger als drei Kirchgassen, drei Fürstenwege und zwei Andreas-Hofer-Straßen. Insbesondere auch die neue Adrema-Anlage der Stadtverwaltung verlangte, daß zur Errichtung der Volkskartei alle zu Irrtümern verleitenden Doppelbezeichnungen ausgeschaltet werden, um von vorneherein größte Einfachheit und Klarheit zu gewährleisten. Daß dabei auch gleich Straßen umbenannt werden, die ihren Namen lediglich der Existenz irgendeines ehemaligen Potentaten verdanken, er sich weder um Innsbruck noch um das Land oder das Reich verdient gemacht hat, ist nur begrüßenswert. Vielfach kommen bei diesen Neu- und Umbenennungen wieder die schönen alten Flurnamen zu Ehren oder aber Persönlichkeiten, denen eine Ehrung wirklich zusteht.

Es sei vorweg genommen, dass zwei Straßenumbenennungen erst nach dem Kriege zur Durchführung gelangen. Es sind dies die derzeitige Universitätsstraße, der diese Bezeichnung nach dem Neubau der Universität am Innrain nicht mehr zukommt. Sie wird zur Erinnerung an das berühmte Adelsgeschlecht der Grafen von Andechs, denen die Stadt Innsbruck ihre Gründung verdankt, "Andechser-Straße" benannt werden [ ].

Desgleichen wird nach dem Krieg auch die Erzherzog-Eugen-Straße, welcher Name heute vollständig gegenstandslos geworden ist, zur Erinnerung an den großen Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen, der u. a. im November 1711 zu Besprechungen mit Kaiser Karl VI. in Innsbruck weilte und beim Wirt Florentin im heute noch bestehenden Gasthof "Burgriesen" wohnte, "Prinz-Eugen-Straße" heißen.

Mit sofortiger Wirksamkeit wird der von der Sillbrücke nach Amras führende ehemalige Fürstenweg, der sich längs des Nordhanges des Paschberges hinzieht, in "Paschbergweg" umbenannt, die frühere Kirchgasse in St. Nikolaus, dort in älterer Zeit nach der dort gelegenen Schmelzerischen Behausung in "Schmelzergasse" und die Kirchgasse in Hötting zur Erinnerung an die bekannte, besonders im 16. Jahrhundert tätige Innsbrucker Malerfamilie Dax als "Daxgasse" bezeichnet. Desgleichen erhält die früherer Algunder Straße am Sandbühel im westlichen Hötting, die zum Schlotthof führt, den Namen "Schlotthofweg", die von der Höttinger Au zur Sonnenstraße führende Auffahrt die Bezeichnung "Höttinger Auffahrt" und die Andreas-Hofer-Straße in Mühlau den richtungweisenden Namen "Haller-Straße".

An Neubezeichnungen erhält in Wilten in der Nähe der Verlängerung der Egger-Lienz-Straße zur Erinnerung an den bekannten Orientalisten und Historiker Jakob Philipp Fallmerayer eine Straße dessen Namen. Wie erinnerlich, wurde die seinerzeit schon bestehende Fallmerayerstraße beim Landesgericht zu Ehren des Blutzeugen der Bewegung im Gau Tirol-Vorarlberg in "Friedrich-Wurnig-Straße" umbenannt. Quer zur Fallmerayerstraße entstand die "Spergesstraße" zum Gedenken an den verdienten Kartographen und Historiker Josef Fr[ei]h[errn] von Sperges, der als Präsident der Akademie der bildenden Künste in Wien ein besonderer Förderer der Tiroler Künstler war.

Zwei Parallelstraßen in Südost-Pradl heißen nunmehr "Josef-Pöll-Straße" und "Lönsstraße". Professor Dr. J[osef] Pöll, der bekannte Heimatforscher und Botaniker, Ehrendoktor der Universität Innsbruck und Inhaber des Ehrenringes der Stadt Innsbruck sowie des Mozartpreises, hat sich besonders um die Pflege des Volksgesanges verdient gemacht, während der Heidedichter Hermann Löns, welcher am 27. September 1914 vor Reims fiel, einer der meistgesungenen deutschen Dichter der Neuzeit ist. Neu entstanden ist auch zwischen den großen Neubauten in Pradl, welche den Blocknamen "Lindenhof" und "Ahornhof" sowie "Am Rain" und "Am Roßsprung" erhielten, zur Erinnerung an die berühmte Baumeisterfamilie Türing, welche um 1470 an einer Reihe bedeutender Bauwerke, u. a. dem Wappenturm, wesentlich beteiligt waren, die "Türingsstraße". Bei den angeführten Blocknamen, zu welchen noch in der Nähe die Wohnbauten "Eichhof" und "Panzing" kommen, handelt es sich durchwegs um alte Flurnamen, nur "Am Roßsprung" soll sich nach der im Tiroler Landreim von 1557 stehenden Erzählung zugetragen haben, daß zur Zeit Erzherzogs Sigmund ein Edelknabe auf einem Pferd an dieser Stelle einen 40 Schuh breiten Graben übersprang. Ein weiterer Flurname ist "An der Furt" (rechts und links der Gaswerkbrücke), "An der Sill" (der Südtiroler Neubaublock in der Nähe des Schlachthofes, nur rechts der Sill) und der "Pradler Saggen" dortselbst.

Am Ende der die Viaduktbögen durchführenden Verlängerung der Prinz-Eugen-Straße (Erzherzog-Eugen-Straße) wird ein großer Platz ausgespart, der zur Erinnerung an den 1930 ermordeten Vorkämpfer des Nationalsozialismus "Horst-Wessel-Platz" benannt wird, während zwischen diesem und dem Inn in der Nähe des Flugplatzes zu Ehren des heldenmütigen Vorkämpfers der deutschen Wiedergeburt der am 26. Mai 1923 auf der Golzheimer Heide bei Düsseldorf von den Franzosen erschossene Albert Leo Schlageter mit seinem Namen Pate stehen wird. Die Verbindung zwischen diesen Plätzen stellt etwas nördlicher die "Schönererstraße" her. Georg Ritter von Schönerer war der bekannte deutschnationale österreichische Politiker und Vorkämpfer des Antisemitismus.

Zur Vermeidung weiterer Unklarheiten erhält der östliche Teil der Kapuzinergasse nach dem berühmten Innsbrucker Maler des 15. Jahrhunderts den Namen "Sebastian-Scheel-Straße und zwei Straßen in der Nähe der Gaswerkbrücke die Namen "Lützowstraße" und "Moltkestraße". Adolf Freiherr von Lützow war der Führer der nach ihm benannten Freischar, der auch eine Tiroler Scharfschützenabteilung angehörte, während die zweite Straße ihren Namen nach dem großen Feldherrn Hellmuth Graf von Moltke trägt.

Abschließend wäre noch zu erwähnen, daß der vor dem Landhauserweiterungsbau liegende freie Platz die Ortsbezeichnung "Landhausplatz" bekommt, womit nunmehr alle möglichen Irrtümer und Fehlbezeichnungen vermieden werden und restlose Klarheit in die Namensgebung der Straßenzüge Innsbrucks gebracht wurde.



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Neuer Wandschmuck im Telfser Rathaus
Ein Besuch bei Peter Paul Morandell Ueberblick über seine Arbeiten Wie entsteht ein Fresko?
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. Februar 1941, Seite 7
Von Heinz Cornel Pfeifer

Es ist in früherer Zeit in unserer Heimat viel gesündigt worden mit sogenanntem "Wandschmuck". Noch bis vor kurzer Zeit fühlte sich bald einer dazu berufen, den Pinsel nicht nur zur schablonenmäßigen ornamentalen Ausgestaltung der Wohnräume zu führen, sondern stellte sich aus einem gewissen falschen Ehrgeiz heraus Aufgaben, die weit über sein handwerkliches Können und sein Kunstverständnis hinausgingen. Aus diesem Wunsche mancher Hausbesitzer, ihr Heim zu "verschönern", entstand eine Unsitte, die der Volksmund in trefflicher Kritik als "Tuifelemalerei" bezeichnete. Es war daher höchste Zeit, daß dieser Verschandelung Einhalt geboten wurde und nunmehr die echte Volkskunst auch da zum Durchbruch kommt.

Auch im Gau Tirol-Vorarlberg ist es wieder die Partei und an ihrer Spitze Gauleiter Hofer, der echter, bodenverwurzelter Volkskunst jene Förderung angedeihen läßt, die sich im Laufe der Jahre wohltuend auf das Auge des Beschauers auswirken wird, ist doch das schöne, aus der überreichen Geschichte unseres Landes geschöpfte Freskogemälde sinnvollster Schmuck jeder Heimstatt. Die im ganzen Gau neuerrichteten Schießstände, Dienstgebäude der Wehrmacht, Rathäuser und sonstigen öffentlichen Bauten tragen solche bereits in zunehmendem Maße.

Unter anderem sei auch hier das Rathaus in Telfs genant, das nun im großen Saal ein Wandfresko von Peter Paul Morandell erhielt.

Das Gemälde stellt symbolhaft den Grundpfeiler des Reiches dar: ein Politischer Leiter, die Partei verkörpernd, reicht links dem Bauern und rechts dem Soldaten die Hand. Ein Spruchband trägt die Worte: "Front und Heimat", während in den oberen Ecken das Tiroler Landeswappen und das Telfser Wappen aufscheinen [ ].

Peter Paul Morandell ist vielseitig. In Keramik, Holzplastik, Oel, Aquarell und Pastell hat er schon Beweise seines Könnens abgelegt, erhielt 1928 in einer Kunstausstellung in Turin ein Ehrendiplom, 1929 auf der internationalen Ausstellung in Barcelona die silberne Medaille zwischendurch hat er aber auch ums tägliche Brot dekorative Wandfliesen angefertigt, ja sogar Schablonen geschnitten und Tischlerarbeiten gemacht.

In Südtirol und im Reichsgebiet gibt es von ihm eine ganze Reihe Fresken, denn immer wieder kehrte er zur Malerei zurück [ ].

Auf der Gauausstellung in Innsbruck war Peter Paul Morandell mit drei Oelgemälden, darstellend den "Sämann", die "Brotzeit" und den "Feierabend" vertreten. Besondere Ausdruckskraft, Plastik und Eigenart in der Pinselführung zeichnen dieses bodenverwachsenen Motive aus dem bäuerlichen Leben aus.



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Innsbrucker Nachrichten vom 10. Februar 1941, Seite 12

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Zur "Tiefland"-Aufführung am Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. Februar 1941, Seite 6
Von Karl Senn

[ ] Die Aufführung am Sonntag, den 9. d. M., war im ganzen genommen wieder eine vorzüglich gelungene Leistung unserer Landesbühne. Die immer dankbare und erfolgsichere Rolle des Hirten Pedro verlangt nicht nur einen stimmlich hervorragenden Sänger, sondern auch einen ganzen Schauspieler. Georg Wilhelm Rothhaar ließ in dieser Partie, die er in jeder Hinsicht überragend zu gestalten wußte, keinen Wunsch offen. den Höhepunkt seiner gesanglichen Leistung erreichte er in der Wolfserzählung, die er, wirkungsvoll gesteigert, zu erschütterndem Ausdruck brachte; ebenso glücklich gelang ihm auch der Schluß der Oper, den er, ganz in seiner Rolle aufgehend, sieghaft in breitem bel canto ausstrahlen ließ [ ].

Gespannt war man auf die Partie der Martha, die unsere beliebte Margot Koechlin zum erstenmal sang und die mit ihrer blühenden Stimme ausgezeichnet wirkte. Auch in ihren Gebärden war sie vornehm und beherrscht.

Unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Hans Georg Ratjen hörte man eine wirklich schwunghafte, fein abgetönte, dann wieder machtvoll gesteigerte Ausdeutung des Werkes. Spielleiter Rothhaar hatte für ein bunt bewegtes Leben auf der Bühne gesorgt, woran der Chor reichlichen Anteil hatte. Für die beiden Bühnenbilder hatte Hans Siegert eine geradezu geniale Lösung gefunden. Es war ein künstlerisch vollendeter Entwurf.

Das ausverkaufte Haus dankte am Schluß der beiden Akte durch reichen, minutenlangen Beifall für die schöne und wirkungsvolle Wiedergabe des Werkes.



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Innsbrucker Nachrichten vom 13. Februar 1941, Seite 10

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Franz Kranewitter am Tiroler Landestheater
Einakterfolge zum Gedenken des 80. Geburtstages des Dichters
In: Innsbrucker Nachrichten vom 14. Februar 1941, Seite 6
Von Dr. Sigfrid Färber

Das Tiroler Landestheater begeht den 80. Geburtstag Franz Kranewitters (geb. 17. Dezember 1860), gest. 4. Jänner 1938 in Nassereith) mit der Aufführung seiner einaktigen Tragödie "Totentanz" und seiner Komödie "Der Honigkrug", die der heiteren Einakterfolge "Und morgen hat alles ein ander Gesicht" entnommen ist. Durch eine Vorlesung aus der Bekenntnisschrift des Dichters "Aus meinem Leben" soll Franz Kranewitter gleichsam selbst und unmittelbar zu uns sprechen. So mag dem Theaterabend die Weihe eines persönlichen Gedenkens an den großen Tiroler Dramatiker gegeben sein, eines Gedenkens an den Kämpfer, der gegen Unverstand und Niedrigkeit seine im höchsten Sinne volkstümliche Kunst, wie er sie im Zwang seiner Berufung schuf, echt und unverfälscht und daher groß behauptete.

Das Tiroler Landestheater hat es als seine Aufgabe erachtet, zur Feier seines achtzigsten Geburtstages Franz Kranewitters zwei entlegenere Werke des Dichters aufzuführen, zudem z. B. die Dramenfolge "Die sieben Todsünden" in den vergangenen Sommerspielzeiten noch alljährlich durch die Exl-Bühne in Innsbruck dargeboten oder das Schauspiel "Andre Hofer" noch im Sommer 1939 durch die Thierseer Bauernspieler vorgestellt wurden. Ein Abend, der im Zeichen eines Dichter-Gedenktages steht, gestattet auch, zwei Werke auf das Programm zu setzen, die, zwei ungleichen Gattungen der dramatischen Kunst abgehörend und voneinander grundverschieden, die Vielfalt des Dichters ausweisen können wenngleich man sich wohl bewußt sein mag, daß für Kranewitter nicht die Komödie, sondern die Tragödie das eigentliche Feld war [ ].



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Innsbrucker Nachrichten vom 14. Februar 1941, Seite 6

Auszeichnung einer Tiroler Künstlerin
Die bekannte Kunstmalerin Hilde Pirlo, Kufstein, erhielt vor kurzem den ehrenvollen Auftrag, ein Oelgemälde von Kufstein als Geburtstagsgeschenk für die Schwester des Reichsmarschalls Göring, Frau Olga Rigele, zu malen.



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Tiroler Volksblatt vom 14. Februar 1941, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 15. Februar 1941, Seite 14

Theater + Musik + Kunst
Erfolgreicher Auftakt der Exl-Bühne in Wien
Daß die Exl-Bühne, nun unter der Leitung Ilse Exls, im Theater an der Praterstraße vor kurzem nach mehrjähriger Pause ihre Wiener Spielzeit eröffnete, haben wir bereits berichtet. Nun liegen Wiener Pressestimmen über die Eröffnungsvorstellung "Vroni Mareiter" von K. Franchy vor, an der u. a auch Ilses Vater, der Gründer und langjährige Leiter der Exl-Bühne, Ferdinand Exl, und Leopold Esterle, der aus dem Film "Geier-Wally" bekannte Darsteller, als neue Kraft künstlerisch beteiligt waren [ ].

Die "Kronenzeitung" schreibt u. a.: "Die Exl-Bühne ist schon längst ein deutsches Nationalgut von grundlegender Bedeutung. Ihre Stärke blieb dadurch erhalten, daß sie ihre Mission der lebendigen Pflege rassischen Volkstums und erdgebundener echter Heimatliebe, mit einer vollendeten absoluten Schauspielkunst zu tarnen vermochte. Dadurch konnten die Exl-Leute ihrer Aufgabe auch in den Zeiten schwerster nationaler Bedrängnis mehr oder weniger unangefochten und von den nationalen Systemen geduldet opfermutig durchführen [ ].



Veranstaltungsring Dienststelle Umsiedlung Südtirol
Sonntag, 16. d[ieses] M[onats Februar], 20 Uhr, Heim Stams, Lustiger Abend mit Franz Resl. Dienstag, 18. d. M., 20.30 Uhr, Gaufilmstelle, Bierwastlsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre; 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Prinz Eugen", Operette [von Max Alexander Pflugmacher], ab 18 Jahre. Mittwoch, 19. d. M., 20 Uhr, KdF., Städtische Musikschule, Lustiger Abend mit Franz Resl, ab 16 Jahre; 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Totentanz", Tragödie, "Der Honigkrug" von Franz Kranewitter, ab 16 Jahre. Donnerstag, 20. d. M., 20.30 Uhr Gaufilmstelle, Bierwastlsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre. Freitag, 21. d. M., 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Der Gigant", Schauspiel ab 16 Jahre. Samstag, 22. d. M., 15 Uhr, KdF., Breinößl-Bühne, Vorstellung der Gaubühne, ab 18 Jahre.



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Innsbrucker Nachrichten vom 20. Februar 1941, Seite 7

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Russischer Abend des Landes-Symphonieorchesters
Großer Konzerterfolg in Innsbruck. Kapellmeister Ratjen als Stabführer, Direktor Weidlich als Pianist
In: Innsbrucker Nachrichten vom 17. Februar 1941, Seite 5
Von Dr. Karl Senn

Mit großen Erwartungen hatte man dem dritten Symphoniekonzert des Tiroler Landes-Symphonieorchesters am letzten Freitag diesmal ein Abend mit russischer Musik entgegengesehen [ ].

Im letzten Symphoniekonzert kamen drei Hauptvertreter russischer Musik mit bedeutenden Werken zur Aufführung.
Rimsky-Korsakows Ouvertüre "Russische Ostern" ist hymnenartig über russisch-liturgische Themen aufgebaut, gelegentlich von einer Sologeige (Konzertmeister Schmalwieser) umspielt, mit großer Instrumentationskunst zu einer überwältigenden Wirkung gesteigert und gibt ein überzeugenden Bild echter russischer Festesfreude. Die Ouvertüre befriedigte alle Ansprüche der Zuhörer und gefiel restlos.

Das zweite Werk:
Drittes Konzert für Klavier und Orchester von Sergei Prokofieff gehört der modernsten Richtung russischer Musik an. Es birgt in seiner Polytonalität wohl manche Härten, wirkt in seiner rasanten Motorik und scharf ausgeprägten Rhythmik gelegentlich wie mechanisiert; seine visionären Klänge aber scheinen aus einer anderen Welt zu kommen und zaubern die Weite russischer Landschaft mit ihrem unendlichen Horizont und ihren seltsamen Gehörs- und Gesichtseindrücken vor unsere Seele. Der romantisch eingestellte Zuhörer wird gerade diesem Werke nicht voll befriedigt gegenüberstehen und darin manches Ungewohnte und Unerklärte finden: Eindrücke, mit denen er nicht viel anzufangen weiß, da für ihn hauptsächlich Melodik und weniger komplizierte Harmonik Musik bedeutet. Er wird vielleicht manches in diesem Konzert sogar konstruiert, also nicht empfunden finden. Für den Musiker ist dieses Werk reich an Schönheiten und interessanten Klagverbindungen.

Am Eingänglichsten wirkte das letzte Werk, die hier ja schon oft gehörte sechste Symphonie die "
Symphonie pathetique" in b-moll von Peter Tschaikowsky, sein letztes Werk, in das er alle Sehnsüchte seines Lebens hineinlegte. In dieser Symphonie hatte er sein künstlerisches und menschliches Schicksal zum musikalischen Gebilde geformt. Die verschleierte Melancholie und die zartschwebende Grazie der Symphonie ist von deutscher Romantik überhaucht, die den Gegensatz zu dem vorher gespielten Klavierkonzert in grelles Licht stellte.

Das Konzert leitete diesmal
Kapellmeister Hans Georg Ratjen. Seine meisterhafte Stabführung zeigte sein kolossales Einfühlungsvermögen in jede Art Musik. Wie er die drei so verschiedenen Werke, die er auswendig dirigierte, auszulegen verstand, die Eigenart eines jeden ausdeutete, nötigte zur Bewunderung. Die Leistungen des Orchesters waren, von Kleinigkeiten abgesehen, ausgezeichnet [ ]. Den Solopart im Klavierkonzert spielte Musikdirektor Fritz Weidlich. Es war nicht nur seine große Virtuosität, die den schwierigen Klavierteil ohne weiteres so voll gelingen ließ. Erst das, was über dem Virtuosenhaften liegt, die Gestaltung und Auslegung, die Lebendigkeit seines Spieles machte die Wiedergabe zu einer ganz großen Leistung. Die eminente Musikalität Direktor Weidlichs hat der Aufführung den letzten Glanz und den äußersten, mitreißenden Schwung gegeben. Es war ein ungetrübter künstlerischer Genuß, die beiden unvergleichlichen Meister Weidlich und Ratjen zusammen das Werk gestalten zu hören. Der große Beifall nach diesem Konzert war in erster Linie der ganz ausgezeichneten Wiedergabe zugedacht.

Das große Interesse, das dem Abend mit russischer Musik entgegengebracht wurde, zeigte sich darin, daß der Saal schon Tage zuvor ausverkauft war. Die Zuhörer folgten mit größter Spannung und Aufmerksamkeit den glänzenden Aufführungen und dankten mit reichem, eindringlichen Beifall. Kaum einer der Zuhörer ist wohl ohne das Bewußtsein eines starken Erlebnisses nach Hause gegangen.



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Innsbrucker Nachrichten vom 17. Februar 1941, Seite 7

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Prof. Kabasta und die Münchener Philharmoniker
Zum Konzert in Innsbruck am 24. Februar
In: Innsbrucker Nachrichten vom 18. Februar 1941, Seite 6

Das "Orchester der Hauptstadt der Bewegung" die Münchener Philharmoniker unternimmt alljährlich in den ersten Monaten des Jahres ausgedehnte Konzertreisen durch das Deutsche Reich und ins Ausland, die ihm den Ruf eines der hervorragendsten und beliebtesten Orchester des Reiches eingetragen haben, besonders seit Generalmusikdirektor Kabasta ihr musikalischer Führer wurde. Die diesjährige Konzertreise führt das Orchester in zwei Abteilungen durch 34 Städte des Deutschen Reiches und des Protektorates; am 24. Februar beginnt in Innsbruck der zweite Teil der Reise, der durch die Alpengaue und ins Protektorat führt.

Professor Kabasta hat für Innsbruck ein geradezu vorbildlich zu nennendes Programm gewählt, das insbesondere Bezug nimmt auf die musikalischen Gedenktage des Jahres: eingangs gedenkt die kurze, dennoch aber vollendete, ungemein lebendige und festfreudige "
Haffner-Symphonie" der 150. Wiederkehr des Todestages Mozarts; sie ist in unmittelbarer Nachbarschaft der "Entführung aus dem Serail" entstanden, nimmt im letzten Satz auch auf die berühmte Osmin-Arie Bezug und weist alle Vorzüge der großen Meisterschaft des Schöpfers auf. An die 25. Wiederkehr des Todestages eines anderen deutschen Großmeisters Max Reger gemahnen die berühmten "Mozart-Variationen", wohl Regers klarstes und schönstes Orchesterwerk überhaupt. In acht Variationen und einer großangelegten Fuge beleuchtet Reger das berühmte Thema aus der A-dur-Klaviersonate Mozarts. Nach der Pause erklingt als grandioser Abschluß die VII. Symphonie E-dur von Anton Bruckner, die gewissermaßen auch ein Jubiläum feiert; denn sie wurde vom Meister vor 60 Jahren 1881 in Angriff genommen und ist besonders durch das herrliche Adagio mit den Wagnertuben bekannt geworden, das der Meister in Vorahnung des Todes von Richard Wagner geschrieben haben soll. Professor Kabasta und seine 90 Künstler haben ja gerade als Bruckner-Interpreten besonders von sich reden gemacht, so daß man der Wiedergabe mit besonderer Spannung entgegensehen darf. Aus technischen Gründen muß das Innsbrucker Konzert bereits um 19 Uhr beginnen.



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Innsbrucker Nachrichten vom 19. Februar 1941, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 20. Februar 1941, Seite 7

Theater + Musik + Kunst
Schüler-Vorspielabend der Privatmusikerzieher
Signiert "S."

Die Reichsmusikkammer, Fachschaft Musikerziehung, Kreismusikerschaft Innsbruck, hatte am Dienstag, den 18. d. M., im Saal der Städtischen Musikschule einen Schüler-Vortragsabend der Privatmusikerzieher veranstaltet. Man hörte Schüler und Schülerinnen der Klavierschulen: Leopoldine Bachmann, Paula Belcic, Margarethe, Lisbeth und Hermine Helff-Hibler von Alpenheim, Margarethe Jenewein, Emma Kosel, Ottilie Praxmarer, Dr. Albert Riester, Luise Strele, Ludwig Zaresky, Anna von Zitkovsky sowie der Gesangsschulen Rose Hagenauer und Charlotte von Zallinger.

In einer allerdings allzu reichlichen Vortragsfolge von 28 Nummern kamen 32 Schüler und Schülerinnen mit 38 Musikstücken zu Gehör. Die Leistungen von den ersten Anfängen bis in einem Falle: Heinz
Pollack mit der As-dur-Ballade von Chopin fast das Virtuosenhafte streifend zeigten, daß unsere Privatmusikerzieher fleißig und mit Erfolg arbeiten; auch eine oder die andere über dem Durchschnitt stehende Begabung konnte man feststellen, die außer dem korrekten Spiel schon selbständige Auffassung erkennen ließ. Daß im Uebereifer oder noch mehr in der Aufregung manches nicht immer ganz gelang, ist ja begreiflich, waren doch die meisten der Spielenden zum ersten Male vor einer größeren Zuhörerschaft [ ].

Alles in allem bot der Abend ein erfreuliches Bild von dem erfolgreichen Wirken unserer Privatmusikerzieher und auch von dem Eifer, mit dem von Seite der Lernenden das Studium betrieben wird.



Das Landestheater bringt
Donnerstag [20. 2. 1941]: "Tiefland", Oper von Eugen d"Albert.
Freitag [21. 2. 1941]: "Der Gigant", Schauspiel von Richard Billinger.



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Innsbrucker Nachrichten vom 21. Februar 1941, Seite 12

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Innsbrucker Nachrichten vom 22. Februar 1941, Seite 8

Veranstaltungsring Dienststelle Umsiedlung Südtirol
Montag, 24. d[ieses] M[onats Februar], 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Der Schatz", Lustspiel von Lessing, "Der zerbrochene Krug" von Kleist, ab 18 Jahre. Dienstag, 25. d. M., 20.30 Uhr, Gaufilmstelle, Bierwastlsaal, Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre. Donnerstag, 27. d. M., 20 Uhr, KdF., Stadtsaal, großes Varieté-Programm, ab 18 Jahre; 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, Franz-Kranewitter-Abend, ab 16 Jahre. Freitag, den 28. d. M., 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater, "Der Graf von Luxemburg", Operette von Lehar, ab 18 Jahre.

Das Landestheater bringt
Samstag [22. 2. 1941]: "Tiefland", Oper von Eugen d"Albert.
Sonntag [23. 2. 1941], nachmittags: "Der Schatz", Lustspiel von G. E. Lessing, und "Der zerbrochene Krug", Lustspiel von H. von Kleist; abends: "
Der Vogelhändler", Operette von Carl Zeller.



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Innsbrucker Nachrichten vom 22. Februar 1941, Seite 16

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Innsbrucker Nachrichten vom 25. Februar 1941, Seite 10

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Innsbrucker Nachrichten vom 26. Februar 1941, Seite 8

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"Der Graf von Luxemburg"
Operette in drei Akten von Franz Lehar Erstaufführung in dieser Spielzeit am Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 27. Februar 1941, Seite 6
Von Dr. Rainer von Hardt-Stremayr

Eine Operettenspielzeit ohne ein Werk von Franz Lehar ist bei uns eigentlich so gut wie nicht denkbar. Franz Lehar ist nun einmal der bedeutendste lebende Meister der Operette. Zahlreiche seiner Melodien sind schon so sehr Volksgut geworden, daß sich die meisten, die sie irgendwann und -wie vor sich hinsummen, wohl kaum Rechenschaft ablegen, eine Lehar-Melodie im Gehör zu haben, noch viel weniger aber, sozusagen auf Anhieb, sagen können, aus welchem seiner Werke sie gerade stammt. So werden wohl auch zahlreiche Besucher des Tiroler Landestheaters am Fasching[s]dienstag abends bei der Erstaufführung des "Grafen von Luxemburg" in dieser Spielzeit erstaunt gewesen sein, wie viel bekante Melodien gerade diese Operette enthält. Sie haben allerdings noch mehr darin gefunden als nur musikalische Themen, die Franz Lehar für diese Operette geschrieben hat, denn die Spielleitung, für die Ottomar Mayr mit gewohntem Erfolg verantwortlich zeichnete, verstand es, auch noch einige der populärsten Weisen aus anderen Lehar-Operetten derart einzuflechten, daß mit dem, jetzt neu über die Bretter gehenden "Grafen von Luxemburg" auch wirklich eine Neuinszenierung verbunden erscheint. Die Zugkraft der Lehar-Operetten bewies ein ausverkauftes, beifallfreudiges Haus, der Erfolg war also in künstlerischer und kassenmäßiger Hinsicht im vorhinein sichergestellt [ ].

Die
Stabführung hatte Werner Gotsch, in diesem Fall eine besonders erfreuliche und dankenswerte Aufgabe, weil ja Lehars Musik Sängern wie Orchester aus sich selbst heraus zufliegt. Hans Siegerts Bühnenbilder haben auch hier den richtigen Hintergrund getroffen. Die Operette, die mit einer Karnevalsszene beginnt, ist am Faschingsdienstag zeitgerecht gestartet und bringt in der jetzigen Inszenierung des Tiroler Landestheaters das Zeug zu einer erfolgreichen Aufführungsserie mit.



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Innsbrucker Nachrichten vom 27. Februar 1941, Seite 6

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Blutsbrüderschaft".
Zentral-Lichtspiele: "Sieben Jahre Pech".
Triumph-Lichtspiele. "Falschmünzer".
Löwen-Lichtspiele. 6.30 und 9 Uhr: "Wie konntest du, Veronika".



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Innsbrucker Nachrichten vom 28. Februar 1941, Seite 12

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1941, März

Tiroler Mädchen mit rotem Hut, Pastell von Hubert Lanzinger, 1940
In: Bergland März-April 1941, Heft 3/4, Cover

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Innsbrucker Nachrichten vom 1. März 1941, Seite 11



Das Landestheater bringt
Samstag [1. 3. 2014]: "Tiefland", Oper von Eugen d"Albert.
Sonntag [2. 3. 1941]: Nachmittags: "
Prinz Eugen", Operette von M[ax] A[lexander] Pflugmacher; abends: "Der Graf von Luxemburg", Operette von Franz Lehar.

Breinößl-Bühne
Heute, Samstag, den 1. März, 20.30 Uhr, Sonntag, 15.30 Uhr und 20.30 Uhr, das Schlagerlustspiel "Er hat Glück mit Monika" von Walfried. Das P. T. Publikum wird aufmerksam gemacht, daß nach Beginn der Vorstellung kein Einlaß ist.

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Blutsbrüderschaft". Ab 21 Uhr: "Der Sieg im Westen".
Zentral-Lichtspiele. "Sieben Jahre Pech".
Triumph-Lichtspiele. "Falschmünzer".
Löwen-Lichtspiele. 6.30 und 9 Uhr: "Leidenschaft".
Filmbühne Solbad Hall. "Bismarck".



Veranstaltungsring Dienststelle Umsiedlung Südtirol
Montag, 3. d[ieses] M[onats März 1941], 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater: "Das Glück kommt über Nacht", Volksstück von Christamara, ab 11 Jahre. Dienstag, 4. d. M., 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater: "Carmen", Oper von Bizet, ab 18 Jahre. Mittwoch, 5. d. M., 20 Uhr, KdF., Tiroler Landestheater "Tiefland", Oper von Eugen d"Albert, ab 18 Jahre. Donnerstag, 6. d. M., 20.30 Uhr, Gaufilmstelle: Bierwastlsaal: Tonfilmvorführung mit Wochenschau, ab 18 Jahre. Freitag, 7. d. M., 19.30 Uhr, KdF., Großer Stadtsaal: NS-Reichssymphonieorchester, ab 18 Jahre.



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Innsbrucker Nachrichten vom 3. März 1941, Seite 20

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Feldgraue Komponisten im 4. Symphoniekonzert
Aufführung ihrer Werke durch das Tiroler Landes-Symphonieorchester am 14. März
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. März 1941, Seite 8
Von Dr. Sigfrid Färber

Bald nach Ausbruch des gegenwärtigen Krieges hat der verdiente Geschäftsführer der Fachschaft Komponisten in der Reichsmusikkammer, Theodor O. Seeger, eine großzügige und wirksame Betreuung der im Felde stehenden Komponisten unternommen. Die im Wehrdienst stehenden Komponisten sollten nicht abgetrennt sein vom Kulturschaffen der Heimat, ihr Waffendienst sollte nicht eine Unterbrechung ihrer geistigen Arbeit und ihrer künstlerischen Entwicklung bedeuten, ihre Werke sollten weiterhin ungehindert den Weg zum Verleger und zu den Hörergemeinden der Konzertsäle finden. Auf Anregung der Fachschaft Komponisten meldeten sich bald über zweihundert Komponisten, die seit Kriegsbeginn den feldgrauen Rock angezogen haben und heute sind es schon rund dreihundert Komponisten von Bedeutung, die der Fachschaft die organisatorische und wirtschaftliche Seite ihres Berufslebens anvertraut haben. Unter den überaus zahlreichen Werken feldgrauer Komponisten, die der Fachschaft zur weiteren Betreuung eingereicht worden sind, stellten sich auch solche ein, die erst im Felde entstanden oder dort vollendet worden sind. Die ersten Werke konnte die Fachschaft beim Rundfunk zur Aufführung bringen, der Deutschlandsender hat bereits zahlreiche "Feldgraue Konzerte" durchgeführt. Die Fachschaft ist aber auch bestrebt, das Werk der im Felde stehenden Tonsetzer in Symphoniekonzerten unmittelbar den Hörergemeinden nahezubringen. Durch die Initiative Theodor O. Seegers wurden bereits mehrere derartige Konzerte mit großem Erfolg in verschiedenen Städten des Altreiches abgehalten.

Das Tiroler Landes-Symphonieorchester bringt am Freitag, den 14. März, in Innsbruck ein Konzert mit feldgrauen Komponisten zur Durchführung. Es werden symphonische und konzertante Werke von folgenden Komponisten aufgeführt: Wolfgang
Fortner, Friedrich Witeschnik, Othmar Gerstner, Gustav Schwickert, Gerhard Strecke, Artur Kanetscheider, Hermann Ambrosius, Gustav Adolf Schlemm, Karl Sczuka. Als Gäste werden mehrere der Künstler persönlich anwesend sein. Auch der genannte Geschäftsführer [Seeger] der Fachschaft Komponisten der Reichsmusikkammer hat sein Erscheinen zum ersten Konzert feldgrauer Komponisten in den Alpengauen zugesagt.

Ueber die Persönlichkeiten der oben erwähnten Komponisten und ihre zur Aufführung gelangenden Werke wird ein weiterer Bericht Aufschluß geben.



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Die feldgrauen Komponisten des 4. Symphoniekonzertes
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. März 1941, Seite 5

Abweichend von der im allgemeinen üblichen Programmgestaltung für Symphoniekonzerte bringt der Abend "Feldgraue Komponisten" am Freitag, 14. März, im Großen Stadtsaal eine sehr reichhaltige Vortragsfolge mit Werken von neun verschiedenen zeitgenössischen Tonsetzern. Diese feldgrauen Komponisten, die durch großzügige Betreuung durch die Reichsmusikkammer trotz ihres Wehrdienstes von der friedlichen Kunstpflege der Heimat nicht abgeschnitten sind und von denen einige als Gäste des Reichsstatthalters und Gauleiters am 14. März in Innsbruck erwartet werden, stellen wir im folgenden vor:

Wolfgang Fortner
geboren 1907 in Leipzig [ ].

Friedrich Witeschnik
ist Ostmärker, geboren 1902 in Wien [ ].

Ottmar Gerster
geboren 1897 in Braunfels [ ].

Gustav Schwickert
geboren 1901 in Heidelberg [ ].

Artur Kanetscheider
geboren 1898 in Innsbruck, studierte an der Musikschule seiner Heimatstadt unter Direktor [Emil] Schennich. Kanetscheider ist heute Sangwart des Deutschen Männergesangvereins, hauptberuflich Lehrer. Er schuf Chöre, Lieder, Kammermusik, Klavier- und Orgelwerke (Heldenorgelsuite), Orchesterwerke. Aus seiner "Suite über Tiroler Volksweisen" hören wir das "Spingeser Schlachtlied".

Hermann Ambrosius
geboren 1897 in Hamburg [ ].

Gustav Adolf Schlemm
wurde 1904 in Gießen geboren [ ].

Karl Sczuka
geboren 1900 in Schillersdorf [ ].



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Werke feldgrauer Komponisten
Das 4. Symphoniekonzert des Landes-Symphonieorchesters
In: Innsbrucker Nachrichten vom 17. März 1941
Von Dr. Karl Senn

Auf Anregung der Reichsmusikkammer Fachschaft Komponisten und auf Veranlassung des Landesleiters für die Reichsmusikkammer beim Landeskulturwalter unseres Gaues, Intendanten M[ax] A[lexander] Pflugmacher, spielte das Landesorchester unter der Stabführung von Musikdirektor Fritz Weidlich in seinem 4. Symphoniekonzert am Freitag, den 14. März, Werke feldgrauer Komponisten. In einer Begrüßungsansprache wies Intendant Pflugmacher darauf hin, daß es in der Musik galt, zurückzufinden auf die Quellen, die aus dem Volkstum und aus deutscher Erde kommen, und daß so die schaffenden Künstler mithelfen an dem großen Aufbau. Darauf sprach der Geschäftsführer der Fachschaft Komponisten der Reichsmusikkammer, Theodor O. Seeger, der zu diesem Konzert nach Innsbruck gekommen war: Die Reichsmusikkammer erachte es als ihre Pflicht, sich der im Felde stehenden Komponisten anzunehmen, damit es ihnen nicht ergehe, wie nach dem Weltkrieg, von dem sie als Künstler völlig vergessen heimkehrten und wieder von vorne anfangen mußten. Das Schaffen der jetzt im Felde stehenden Tondichter müsse dem Volke nahe gebracht werden. Ueber 300 Komponisten stehen mit draußen in dem gigantischen Ringen für ihr Vaterland und damit auch für Erhaltung deutscher Kunst und deutscher Kultur [ ].

Musikdirektor Weidlich hatte im Einvernehmen mit der Landesleitung neun Werke von neun feldgrauen Komponisten ausgewählt [ ].

Das "
Spingeser Schlachtlied" aus der "Suite über Tiroler Volksweisen" von dem Innsbrucker Artur Kanetscheider wandelte das schlichte, orchestral nicht sonderlich ergiebige Thema klanglich schön gestaltet ab [ ].

Für Musikdirektor
Weidlich war es keine kleine Aufgabe, diese so verschieden gearteten, völlig neuen Werke in verhältnismäßig kurzer Zeit einzustudieren; er hat das aber in seiner bekannt temperamentvollen Weise so glänzend gemacht und die neun Werke so al fresco hingelegt, daß kein Wunsch unerfüllt blieb. Lebhafter Beifall dankte ihm und dem Orchester für das volle Gelingen. Drei der beim Konzert anwesenden Tondichter, Gustav Schwickert, Gerhard Strecke und Artur Kanetscheider konnten den Beifall der Zuhörer für ihre Werke persönlich entgegennehmen.



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Schubert-Morgenfeier im Tiroler Landestheater
Gerhard Hüsch als Gast
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. März 1941, Seite 8

Kammersänger Gerhard Hüsch von der Berliner Staatsoper und ordentlicher Professor an der Staats-Akademie der Tonkunst in München singt am Sonntag, den 9. März in einer Morgenfeier im Tiroler Landestheater Lieder und Balladen von Franz Schubert. Sowohl als Bühnen- wie als Liedersänger gilt Kammersänger Hüsch als ein allererster Künstler, dessen warmer Bariton von ausgesprochener Eigenart ist. Kammersänger Hüsch [(1901 Hannover-1984 München)] vollendet eben eine Konzertreise, die ihn nach Norddeutschland, Schweden und Finnland geführt hatte, wo er überall große Erdfolge zu verzeichnen hatte. Die Vortragsfolge enthält mit die schönsten Lieder der Schubertschen Muse, wie "Frühlingsglaube", "Lied eines Schiffers an die Dioskuren", die beiden Ständchen "Leise flehen meine Lieder" und "Horch, horch, die Lerche im Aetherblau", "Fischerweise", "Liebeslauschen", "Im Frühling". In den Mittelpunkt der Vortragsreihe ist bezeichnenderweise die Ballade "Der Taucher" gestellt. Am Klavier begleitet den Künstler sein ständiger Konzertbegleiter Hans Udo Müller. Der Beginn der Morgenfeier am Sonntag, den 9. März, ist für 11 Uhr festgesetzt.



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Die Franz-Schubert-Morgenfeier im Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 12. März 1941, Seite 7
Von Dr. Albert Riester

[ ] Professor Gerhard Hüsch zog uns wieder in den Bann seines überwältigenden Könnens. Wer am Liedgut Schuberts so besticht wie Hüsch, kann zu den ganz großen Gestaltern des Liedes gezählt werden [ ].

Der rauschende Beifall brachte den Dank der Zuhörer für Professor Hüsch zu lebhaftem Ausdruck und war gleichzeitig eine Huldigung für den Meister des Kunstliedes, Franz
Schubert, Hüsch schenkte uns noch Zugaben und schloß mit dem Liede "An die Musik", dem erhabensten Hymnus auf das Reich der Töne, den es in der gesamten Musikliteratur gibt. Nicht vergessen dürfen wir die meisterhafte Begleitung Hans Udo Müllers, der mit Vornehmheit und vorbildlicher Anpassung an Werk und Sänger am Flügel tätig war.

Der Intendanz des Landestheaters verdanken wir eine erhebende Stunde bei Franz Schubert.



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Innsbrucker Nachrichten vom 8. März 1941, Seite 8

Tiroler Landestheater Innsbruck
Samstag [8. 3. 1941]: "Der Graf von Luxemburg", Operette von Franz Lehar.
Sonntag [9. 3. 1941], vormittags: "
Schubert-Matinee", Kammersänger Gerhard Hüsch; nachmittags: "Das Land des Lächelns", Operette von Franz Lehar; abends: "Königskinder", Oper von Engelbert Humperdinck.

Breinößl-Bühne
Samstag [8. 3. 1941]: "Geh mach dei Fensterl auf". Sonntag, den 9. März, um 15.30 Uhr und 20.30 Uhr das Lustspiel "Die Töchter Josefs". Nur für Erwachsene. Strenges Jugendverbot. Die Besucher werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Saaltüren mit Beginn des ersten Aktes geschlossen werden und daß Zuspätkommende erst nach Schluß desselben zu ihren Plätzen gelangen können.

Ein Rudolf-Greinz-Abend der Breinößl-Bühne
Am Montag, den 10. d. M., veranstaltet die Breinößl-Bühne einen Tiroler-Dichter-Abend, an dem das tragische Volksstück "Die Thurnbacherin" von Rudolf Greinz zur Aufführung gelangt. Die Breinößl-Bühne will mit der Darstellung dieses selten gegebenen Dramas Rudolf Greiz, den weitbekannten und vielgelesenen Tiroler Dichter und Erzähler, der in Kürze seinen 75. Geburtstag feiert, auch als Dramatiker ehren.

Innsbrucker Nachrichten vom 16. August 1941, Seite 6

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"Die Thurnbacherin"
Bergbauernstück von Rudolf Greinz an der Breinößl-Bühne
In: Innsbrucker Nachrichten vom 12. März 1941, Seite 7

Es war bestimmt ein Wagnis für die Breinößl-Bühne, unsere Tiroler Mundartbühne, die bisher ausschließlich lustige Bauernschwänke zur Aufführung brachte, ihren Besuchern als Auftakt für weitere Tiroler Heimatkunstabende einmal ein ernstes, an dramatischen Spannungen und Konflikten reiches Volksstück zu bieten: das Bergbauernstück "Die Thurnbacherin" des Tiroler Dichters Rudolf Greinz, der demnächst seinen 75. Geburtstag begehen kann. Der starke Beifall gab dem Wagnis recht, und es würde sicher von vielen begrüßt werden, wenn die Programmfolge an der Breinößl-Bühne unter die leichte Kost des Schwankes, den man gerade dort natürlich nie missen möchte, ab und zu das etwas anspruchsvollere Volksstück ernsten Charakters in wohlabgewogener Form mischen wollte.

Wie in seinen Romanen zeichnet Rudolf Greinz auch in seinem Bergbauernstück "Die Thurnbacherin" lebensechte Gestalten, die selbst auf Irrwegen in die Leidenschaft, ja ins Verbrechen tief mit ihrer Tiroler Heimaterde verwurzelt sind. Da ist die Moid, die nur aus Sehnsucht nach einem eigenen Hof und nach eigener Scholle den ungeliebten Mann heiratet, den sie dann später in unheilvoller Verzweiflung auf dem Krankenlager erwürgt [ ].



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Innsbrucker Nachrichten vom 8. März 1941, Seite 8

Innsbrucker Puppen-Bühne
Sonntag [9. 3. 1941], halb 3 und 5 Uhr: "Waldkönig Laurin".

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele: "Sieg im Westen". Samstag [8. 3.], Sonntag [9. 3.] und Montag [10.3.1941] finden vier Vorstellungen statt, und zwar um 13, 15, 18.30 und 21 Uhr.
Zentral-Lichtspiele. "Sieben Jahre Pech".
Triumph-Lichtspiele. "Mein Leben für Irland".
Löwen-Lichtspiele. "Herz geht vor Anker".
Filmbühne Solbad Hall. "Unser Fräulein Doktor".

Luise Walker,
die größte Gitarrekünstlerin der Gegenwart, kommt nach Innsbruck und spielt am Samstag, den 15. März, abends im Musikvereinssaal.



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Gitarrekonzert Luise Walker
In: Innsbrucker Nachrichten vom 18. März 1941, Seite 5
Von Dr. Karl Senn

Von der Gitarristischen Vereinigung Tirol eingeladen, gab die jugendliche Gitarrekünstlerin Luise Walker [(1910 Wien-1998)] am Samstag, den 15. d. M., im Saale der Städtischen Musikschule ein Konzert. Luise Walker ist den Innsbruckern nicht mehr unbekannt und so war der Konzertsaal voll besetzt. Es war auch eine große Freude, den Darbietungen dieser ganz hervorragenden Künstlerin, ihrem Ruf nach der besten Gitarristin der Welt, zu lauschen.

Luise Walker ist Wienerin, stammt aus einer musikalisch sehrt interessierten Familie und kam eigentlich aus Zufall zur Gitarre, auf der sie Meisterin wurde. Sie studierte an der Wiener Staatsakademie, wo der bekannte Gitarrist, unser Landsmann Professor Ortner ihr Lehrer war [ ]. Seit Herbst vorigen Jahres ist sie für das Hauptfach Gitarre an die Wiener Staatsakademie verpflichtet [ ].

In ihrem Konzert am Samstag lies sich Luise Walker als fabelhafte Künstlerin erkennen, bei der man nicht wußte, soll man die ganz einzigartige Grifftechnik der linken Hand oder die wunderbar ausgeglichene Spieltechnik der rechten Hand mehr bewundern. Sie versteht sich auf alle Spielarten und alle Kunstgriffe, vermeidet aber, ihrem künstlerischen Gewissen folgend, billige Effekte; prachtvoll ist ihr Legato, auffallend die Schönheit und weiche Rundung ihres Tones, den man bei einem Zupfinstrument gar nicht für möglich halten würde.

Die Vortragsfolge enthielt wertvolle Gitarremusik mit Werken, die zu den schwersten für das Instrument gehören, besonders mit solchen von spanischen Meistern aus der Hochblüte der Gitarrekunst. Besonders gefielen eine Etüde von [Benedetto]
di Ponio [(1898-1962)], [eine] Sonatine von [Federico] Moreno Torroba [(1891 Madrid-1982 ebd.)], Variationen über das Schubertsche Lied "Die Forelle" von Karl Friesenegg, Recuerdos de la Alhambra von [Francisco] Tarrega [(1852 Villarreal-1909 Barcelona)]. Stürmischer Beifall erzwang von der Künstlerin noch eine Reihe von Zugaben.



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Festliches Konzert des NS.-Symphonieorchesters
Gauleiter Hofer übernahm den Ehrenschutz Stürmische Kundgebungen für Generalmusikdirektor Adam und sein Orchester
In: Innsbrucker Nachrichten vom 10. März 1941, Seite 5
Von Dr. Albert Riester

Die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" lud am Freitag, den 7. März, zum zweiten Abend des NS.-Symphonieorchesters in diesem Konzertwinter ein. Konzerte dieses hervorragenden Klangkörpers pflegen immer Festabende besonderer Prägung zu sein. Unser Stadtsaal prangte daher in festlichem Schmuck: Rot, Weiß und Gold vermischten sich mit dem Grün des Blattschmuckes auf dem Podium und [der] Orgelempore. An der Spitze der Vertreter von Partei und Staat war Gauleiter und Reichsstatthalter Hofer erschienen, der den Ehrenschutz des Abends übernommen hatte. Uniformierte der Partei, ihrer Gliederungen und solche aller Wehrmachtteile sowie eine festliche erwartungsfreudige Zuhörerschaft füllten den Saal bis auf den letzten Platz.

Stürmischer Beifall begrüßte den Schöpfer des Orchesters der Bewegung, Generalmusikdirektor Franz Adam, der zum zweiten Male in Innsbruck dirigierte. Es erklang nun die
dritte Leonoren-Ouvertüre von Ludwig van Beethoven [ ].

Das Hauptgewicht der Vortragsfolge lag auf den beiden folgenden Werken: Anton
Dvoraks Konzert für Violoncello und Orchester in h-moll und Franz Schuberts VII. Symphonie in C-dur [ ].

In dem Solisten des Abends, Philipp
Schiede, lernten wir einen ausgezeichneten Virtuosen auf seinem Instrument kennen. Reine Intonation, satter Klang in der Kantilene, restlose technische Beherrschung und eine sichere, unverbildete Musikalität bürgten für eine in allen Einzelheiten ausgefeilte Wiedergabe des Meisterwerkes. Der Künstler wurde für seine hervorragende Leistung stürmisch gefeiert.

Eine besondere Freude bereitete die abschließende Siebte Symphonie von Franz Schubert. Dieses seit Jahren hier nicht mehr gespielte herrliche Werk, das vom Geiste wahrer und urgesunder Romantik durchweht wird, entstammt dem Todesjahr (1828) des Meisters [ ].

Die Leistungen des NS.-Symphonieorchesters in bezug auf Geschlossenheit des Klanges, Schönheit des Streicherkörpers und der Bläsergruppen sowie auf die Dynamik, vom strahlendsten Fortissimo bis zum hauchzarten Pianissimo, wurden schon oft gewürdigt. Besonders gedenken wollen wir aber des Meisters, der in jahrelanger Arbeit die Vorzüge des Orchesters zu höchster Vollendung brachte. Generalmusikdirektor Franz Adam versteht es, nicht nur seine Musiker, sondern auch die Zuhörer in den Bann seiner überragenden Persönlichkeit zu ziehen. Von ihm geht suggestive Wirkung bei oft sparsamster Zeichengebung aus [ ]. Er ist bei treuester Dienerschaft im Geiste des Werkes vollendeter Mittler aller Schönheiten [ ].

Zum Schluß gebührt ein Sonderdank der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude", die durch diesen Abend einen erlesenen Kunstgenuß vermittelte und die Werke unserer Meister der Tonkunst mitten in die Reihen des Volkes hineinträgt.



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Innsbrucker Nachrichten vom 11. März 1941, Seite 5

Das Landestheater bringt
Dienstag [11. 3. 1941]: "Das Glück kommt über Nacht" (Bahnwärter Graßl), Volksstück von Christamara.
Mittwoch [12. 3. 1941]: "
Königskinder", Oper von Engelbert Hunperdinck.

Breinößl-Bühne
Heute: "Die Töchter Josefs".

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Sieg im Westen".
Zentral-Lichtspiele. "Sieben Jahre Pech".
Triumph-Lichtspiele. "Mein Leben für Irland".
Löwen-Lichtspiele. "Ein ganzer Kerl".
Filmbühne Solbad Hall. "Das Lied der Liebe".



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"Königskinder"
Die Humperdincksche Oper im Tiroler Landestheater am 9. März
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. März 1941, Seite 5
Von Dr. Karl Senn

[ ] Ein zweites Mal [nach dem musikalischen Märchenspiel "Hänsel und Gretel"] versuchte [Engelbert] Humperdinck wieder ein deutsches Märchen, die "Königskinder", diesmal auf eine andere Weise zu gestalten. Er schuf ein Melodram, bei dem das gesprochene Wort von Musik begleitet und ausgedeutet wird. In dieser Form wurden die "Königskinder" im Jahre 1898 in München aufgeführt. Abgesehen von den außerordentlichen Schwierigkeiten, die das Gesangsprechen den Darstellern zu schaffen macht, genügte auch diese Form nicht, um das Wesen des Märchens sinnfällig zu gestalten, weshalb Humperdinck sich zur Umarbeitung entschloß und wieder auf die Form der Märchenoper zurückgriff. Zwölf Jahre später, im Dezember 1910, fand in Newyork die Erstaufführung statt, der sich in kürzester Zeit die Bühnen Deutschlands anschlossen. So war das Werk schon im Jahre 1912 auch über die Innsbrucker Bühne gegangen [ ].

Die Aufführung am Sonntag [9. 3. 1941], vom Intendanten M[ax] A[lexander] Pflugmacher selbst geleitet, war mit den ersten Kräften unseres Landestheaters besetzt und wurde wieder ein voller, glänzender Erfolg [ ].

Ensemble und Chor klangen gut studiert und waren wirkungsvoll abgetönt. Auch der Kinderchor der Städtischen Musikschule für Jugend und Volk hatte seine Sache gut gemacht.

Intendant M. A. Plugmacher am Dirigentenpult deutet mit wahrer Lust und Freude am Werk die vielfältigen Schönheiten der Partitur sinnfällig aus und verstand ihre blühenden Wunder und namentlich die deutsche Innigkeit richtig zu beleuchten. Das Orchester folgte jedem seiner Winke auf das beste.

Georg Wilhelm Rothhaar hatte die Spielleitung zu getreuen Händen und war um eine abgerundete Vorstellung in seinen Belangen besorgt. Hans Siegert hatte wiederum prächtige Bühnenbilder geschaffen; namentlich die Winterlandschaft im dritten Akt war ein Gedicht. Das gut besetzte Haus spendete nach allen Aktschlüssen reichen Beifall, der am Schluß schier kein Ende nehmen wollte.


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Innsbrucker Nachrichten vom 12. März 1941, Seite 7

Das Landestheater bringt
Mittwoch [12. 3. 1941]: "Königskinder", Oper von Engelbert Humperdinck.



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Deutscher Tanzabend der Innsbrucker Hitler-Jugend
In: Innsbrucker Nachrichten vom 12. März 1941, Seite 5

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Das Hindemith-Konzert
Ein künstlerisches Erlebnis für Kufstein
In: Tiroler Volksblatt vom 14. März 1941, Seite 3
Von Fritz Bachler

Im Rahmen der Ständigen Konzertreihe der Stadt Kufstein fand am letzten Samstag in der Aula der Oberschule das vierte Konzert statt. Der erste Eindruck sowohl wie auch der letzte endgültige, den man aus diesem interessanten Abend vom 8. März mitnahm, war der: Das ist Musik, Vollblutmusik im wahrsten Sinne des Wortes! Hier gibt es keine Künsteleien, keine Primadonnen-Allüren, keine mit Gewalt herbeigezerrte Problematik, keine Philosophie, von der der Komponist meist gar nichts weiß, hier gilt nur das Werk und die Treue. Ein Verhältnis zum Kunstwerk also ,das beim Interpreten eine starke künstlerische Persönlichkeit voraussetzt. [Rudolf] Hindemith-Warnecke [(1900-1074] hat diese Persönlichkeit, und nicht minder sein Partner, der Pianist Hermann Bischler. Wenn nun der vorzügliche Geist solcher Künstler noch dazu getragen ist von einem todsicheren musikalischen Instinkt, und wenn es kraft eines eminenten Könnens technischen Schwierigkeiten überhaupt nicht gibt, dann werden Beethovens Cello-Sonate in g-Moll und seine Pathétique eben zu dem unvergleichlichen Erlebnis, das wir am Samstag mit nach Hause nahmen [ ].

Im 2. Teil standen 8
Fugen für Klavier von [Paul] Hindemith und die g-Moll-Cellosonate von Rachmaninow. Der Fugen nahm sich Hermann Bischler, der in allen Stilarten der Musik zu Hause ist, mit besonderer Liebe an. Mit sehr viel Intelligenz durchlichtete er die feinsinnige Polyphonie dieser köstlichen und ganz im strengen Fugensatz geschriebenen Werkchen und meisterte glänzend den überaus schweren, aber auch ebenso genialen Rhythmus, der unglaublicherweise oft ohne geringste Tempo- oder Taktänderung den Eindruck eines dem Augenblick entspringenden Improvisandos macht, in Wahrheit aber nichts anderes ist, als eben origineller Rhythmus. Hätten diese Kompositionen Hindemiths ansonsten keine Vorzüge, der Rhythmus allein müßte sie uns wertvoll machen. Die abschließende und zu den vorangegangenen Fugen im größten stilistischen Gegensatz stehende Rachmaninow-Sonate für Cello und Klavier gab mit ihren romantischen Stimmungsmomenten, mit ihren sich gewaltig türmenden Klangballungen und mit den wundervollen Kantilenen im Cello (namentlich im 2. Satz) dem 4. Konzert der ständigen Konzertreihe eine alle Ansprüche zufriedenstellenden Abschluß.

Die beiden Künstler wurden mit langanhaltendem und sie oftmals hervorrufenden Beifall, voller Herzlichkeit und Dank, bedacht, wie er in Kufstein nicht allzu oft vorkommt.



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Innsbrucker Nachrichten vom 15. März 1941, Seite 6

Das Landestheater bringt
Samstag [15. 3. 1941]: "Königkinder", Oper von Engelbert Humperdinck.
Sonntag [16. 3. 1941]: Nachmittags: "
Tiefland", Oper von Eugen d"Albert. Abends: "Der Graf von Luxemburg", Operette von Franz Lehar.

Breinößl-Bühne
Samstag, den 15. d[ieses] M[onats März 1941]: "Die blaue Kerze", Posse. Sonntag, den 16. d. M.: 15.30 Uhr und 20.30 Uhr: "Die blaue Kerze", Posse. Montag, den 17. d. M.: "Die blaue Kerze", Posse.

Innsbrucker Puppenbühne
Sonntag [16. 3. 1941], halb 3 und 5 Uhr: "Das Glück ist blind."



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Innsbrucker Nachrichten vom 19. März 1941, Seite 12

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Innsbrucker Nachrichten vom 17. März 1941, Seite 4
Tiroler Landestheater Innsbruck
Heute, Montag [17. 3. 1941], geschlossen.

Breinößl-Bühne
Heute: "Die blaue Kerze", Posse.

Die Lichtspieltheater bringen
Zentral-Lichtspiele. "Sieben Jahre Pech".
Triumph-Lichtspiele. "Mein Leben für Irland".
Löwen-Lichtspiele. "Im Schatten der Berge".
Filmbühne Solbad Hall. 5 und 8 Uhr: "Sieg im Westen". Letztmalig.



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Innsbrucker Nachrichten vom 19. März 1941, Seite 7

Bei den Skirennen 1941 in St. Anton am Arlberg dabei: die Standschützenkapelle

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Innsbrucker Nachrichten vom 13. März 1941, Seite 7

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Innsbrucker Nachrichten vom 20. März 1941, Seite 9

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Unsere Heimat im Farbbild
Dr. Defners Vortrag im Konzertsaal der Städtischen Musikschule
In: Innsbrucker Nachrichten vom 21. März 1941, Seite 6
Von Karl Paulin

Der jüngste Zweig der Lichtbildkunst, die Farbenphotographie, hat in den letzten Jahren in den breitesten Kreisen immer mehr ausübende Freunde gefunden. Wiederholt haben auch in Innsbruck Vorträge in die ersten Versuche begeisterter Farblichtbildner Einblick gewährt und viele Interessenten angezogen. Am Mittwoch, den 19. d. M., trat nun ein einheimischer Meister der Lichtbildkunst im Konzertsaal der Städtischen Musikschule an das Vortragspult, um im Rahmen der Volksbildungsstätte Innsbruck der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" die Zuhörer in sein künstlerisches Schaffen auf dem Gebiet des Farblichtbildes einzuführen. Dr. Adalbert Defner, seit Jahren weit bekannt durch seine Schwarz-Weiß-Lichtbilder, die in Karten, Kalendern und Publikationen die Schönheit unserer heimatlichen Natur verkünden, sprach über das Farblichtbild im allgemeinen und seine Anwendung auf die Tiroler Landschaft im Ablauf der Jahreszeiten [ ].

Nach einer kurzen Einführung in die Technik des Farbfilms und des Farblichtbilddruckes führte Dr. Defner eine sorgsam ausgewählte Folge seiner eigenen Farblichtbilder vor, die im Kranz der Jahreszeiten nicht nur die heimatliche Landschaft und ihre wechselnden Stimmungen, sondern alle Motive umschloß, die das Auge des geübten künstlerisch empfindenden und arbeitenden Lichtbildners erfaßt und in die Versuche mit dem Farbfilm einbezieht [ ].

Dr. Defners Name und die Anziehungskraft seines Schaffens, das aus dem unerschöpflichen Qualle der Schönheit immer wieder neue entzückende Bilder in das nun farbenbelebte Licht hebt, hatten eine solche Menge Besucher herbeigerufen, daß der Saal überfüllt war und der Vortrag am 1. April l[aufenden] J[ahres 1941] wiederholt werden muß. In feinsinnigen Worten zog der Vortragende am Schluß die Grenzlinien zwischen Malerei und der Lichtbildkunst, die dazu bestimmt ist, den Menschen unserer Tage Augen und Herz zu öffnen für die Wunder der uns umgebenden Natur.

Begeisterter Beifall folgte den Ausführungen Dr. Defners, der seinen Zuhörern ein noch lange nachwirkendes Erlebnis bereitet hat.



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Innsbrucker Nachrichten vom 21. März 1941, Seite 6

"Wallenstein"-Aufführung verschoben
Die Intendanz des Tiroler Landestheaters teilt uns mit, daß infolge neuerlicher Erkrankungen "Wallenstein" vom Spielplan abgesetzt und auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden muß. Am Samstagabend wird die Oper "Tiefland" [von Eugen d"Albert] gegeben.

Kapellmeister Keis nach Danzig verpflichtet
Der derzeit am Tiroler Landestheater in Innsbruck tätige Kapellmeister Hermann Keis-München [sic, (1913 München-nach 1949)] wurde für die kommende Spielzeit als Kapellmeister an das Staatstheater in Danzig verpflichtet.



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Großvarietéabend durch KdF.
In: Innsbrucker Nachrichten vom 21. März 1941, Seite 6
Von Theodor Mühlich

Eine auserlesene Schau internationaler Artistik bot der letzte Großvarietéabend in Innsbruck, zu dem die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" in den Großen Stadtsaal geladen hatte. Umrahmt von den schmissigen Weisen der Kapelle Fritz Wenzel wickelte sich in bunter Folge ein reichhaltiges Programm ab, dessen Ansage der Münchner Humorist Adam Müller mit herzerfrischendem, echt bajuvarischen Humor besorgte. Nach einem drolligen Hundedressurakt zeigten die drei Bremlows verblüffende Jongleurkunst im Eiltempo, während die zwei Westergards mit vollendeter Akrobatik stürmischen Beifall errangen. Weitere Höhepunkte der reichhaltigen Darbietungsfolge bildete der spanische Musikal- und Kombinationsakt "Garcia Perez und Comp.", sowie die sechs Tarantellis, die Akrobaten und Springer der Sonderklasse. Die Darbietungen des Exzentrikers Bobby Walking fanden denselben fröhlichen Widerhall wie der lustige Kampf um die Flasche des köstlichen Humoristen Bux. Nicht zu vergessen die wirbelnden Tänze des Greenway-Balletts, alles in allem ein vergnügter Abend, für den die zahlreichen Besucher mit herzlichem Beifall dankten.

Vor dem Innsbrucker Gastspiel hatte die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" bereist in Solbad hall verschiedene Vorstellungen mit demselben Programm gegeben, die durchwegs überfüllt waren und Veranlassung bieten, daß dort in Zukunft öfter das KdF.-Varieté zu Gast sein wird.



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Innsbrucker Nachrichten vom 21. März 1941, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 22. März 1941, Seite 20

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"Deutsche Alpenuniversität Innsbruck"
Begrüßenswerte Neubenennung der Innsbrucker Hochschule durch Reichsminister Rust Ein Festakt in der Aula der Universität
In: Innsbrucker Nachrichten vom 23. März 1941, Seite 3
Signiert "G."

Innsbruck, 23. März. Der Festakt, den die Universität Innsbruck am Samstag in der Aula anläßlich der Anwesenheit des Reichserziehungsministers Rust veranstaltete, gewann besondere Bedeutung durch die Verleihung des Namens "Deutsche Alpenuniversität Innsbruck", die der Reichminister, einer Anregung des Gauleiters folgend, vornahm.

Die Hochschule war bekanntlich bisher nach Kaiser Leopold, in dessen Regierungszeit ihre Gründung im Jahre 1675 fiel, "Leopold-Franzens-Universität" benannt. Dieser Name erinnert daran, daß die Gründung einst konfessionell gebundene Absichten verfolgte; er stand daher im Widerspruch zu der späteren Entwicklung der Hochschule zu einer Pflegestätte deutschbewußten Geistes und freier wissenschaftlicher Forschung und damit zu den Ueberlieferungen , die für ihre heutige Stellung der Hochschule in Großdeutschland mitbestimmend sind. Der neue Name erinnert zudem an die raumgebundenen wissenschaftlichen Sonderleistungen, die die Innsbrucker Universität zur gesamtdeutschen Wissenschaft beiträgt.

Zum Festakt in der Aula hatten sich neben dem Reichsminister Gauleiter und Reichsstatthalter Hofer, der Stellvertretende Gauleiter, Hauptdienstleiter Parson, der Standortälteste, Generalleutnant Freiherr von Waldenfels, zahlreiche weitere Ehrengäste aus Partei, Wehrmacht und Staat, der vollzählige Lehrkörper der Hochschule und zahlreiche Studenten und Studentinnen eingefunden. Nach einer
musikalischen Einleitung ergriff der Rektor der Universität P[artei]g[enosse] Dr. Steinacker, das Wort zu eingehenden Ausführungen, in denen er nach der Begrüßung des Reichsministers, des Gauleiters und der übrigen Ehrengäste die Volksverbundenheit der deutschen Hochschulen damit begründete, daß der Führer das Reichserziehungsministerium geschaffen und seine Aufgaben zur Reichssache, also zu einer Sache des ganzen Volkes gemacht hat. Im weitern Verlauf seiner Ausführungen ging Pg. Steinacker auf die hohen Aufgaben der Wissenschaft ein, und zwar "der Wissenschaft als überpersönliches Gebilde, nicht als der Summe ihrer Vertreter". Daß die Wissenschaft zu den ganz großen Mächten des völkischen Lebens gehört, lehrt wiederum dieser Krieg, zu dem sie die Grundlagen der Technik, der geistigen Neuordnung und der Propaganda vorgedacht hat und mitdenkt.

Schon in den Zeiten der deutschen Zerrissenheit hat die deutsche Wissenschaft durch die Verbundenheit der deutschen Hochschulen Großdeutschland vorweggenommen. Heute zählt auch die Universität Innsbruck zu ihren Lehrern Kameraden aus allen deutschen Gauen und im Jahr des stärksten Besuches stammten von den 3400 Hörern genau die Hälfte aus den Alpen- und Donaugauen, die übrigen aus anderen Gauen Großdeutschlands.

Aus der Forderung der Lebensnähe und Volksverbundenheit der Hochschule ergibt sich, so führte der Redner weiter aus, die Notwendigkeit, neben den allgemeinen auch die örtlichen Aufgaben im Dienst und im Auftrag des Reiches zu erfüllen. Für die Universität Innsbruck ist ihre Lage im Hochgebirge bedeutungsvoll für die Pflege der Kameradschaft am Vorbild der Kameradschaft der Bergsteiger und für die wissenschaftliche Auswertung bergsteigerischer Leistungen. Die Universität steht ferner in einem Land kostbarer biologischer Reserven, die die Frage des Tiroler Bergbauerntums zu einer Daseinsfrage des Reiches machen; Medizin und naturwissenschaftliche Fächer finden ihre Aufgabe in der Erschließung des Landes als Erholungsgebiet. Die wichtigste wissenschaftliche Aufgabe der Universität ist indessen die Erforschung der Auseinandersetzung des germanischen mit dem Mittelmeerraum, da sie in unmittelbarer Nähe der vom Führer und vom Duce nunmehr endgültig festgelegten Grenze der beiden Räume liegt. Die Ausgestaltung der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen beider Räume erfordert auch nach dem Abstoppen der politischen Dynamik dieser Grenze wissenschaftliche Erforschung und Bearbeitung. bei der wir hinter der Wissenschaft unserer Bundesgenossen nicht zurückbleiben dürfen.

Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen beschäftigte sich Pg. Dr. Steinacker eingehend mit inneren Problemen der deutschen Hochschulen im allgemeinen und der Innsbrucker Universität im besonderen und verband mit der Bitte an den Reichsminister und den Gauleiter, der Hochschule ihre Fürsorge und Unterstützung angedeihen zu lassen, das Bekenntnis zum Leistungswillen bis zum äußersten, um der deutschen Wissenschaft ihre Weltgeltung zu erhalten und sie fruchtbar zu machen für unsere Aufgaben als Weltvolk.

Gauleier Hofer gab in seiner darauffolgenden Ansprache seiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß die Universität Gelegenheit habe, dem Reichsminister Einblick in die Leistungen der letzten drei Jahre zu geben und erinnerte daran, daß gerade diese Hochschule von der früheren Systemregierung besonders stark vernachlässigt worden sei, weil sie im freien Alpenlande als Kernpunkt des nationalen Widerstandes gegolten habe. Was damals an dieser Universität verbrochen worden sei, müsse nun wieder gutgemacht werden.

Hierzu erbat der Gauleiter die Hilfe des Reichsministers, zumal die Hochschule nicht nur ein wissenschaftlicher, sondern auch ein wesentlicher politischer Faktor sei und sich auch als solcher einfüge in die Aufgabenstellung dieses Gaues.

Mit lebhaftem, spontanem Beifall wurde es begrüßt, als hernach Reichsminister Rust ans Rednerpult trat und zum erstenmal die Hochschule mit ihren neuen Namen "Deutsche Alpenuniversität Innsbruck" bezeichnete. Der Reichsminister gab weiterhin seiner hohen Befriedigung Ausdruck über die Eindrücke von dem kämpferischen Geist und dem rückhaltlosen Bekenntnis zum Reich, die er bei seinem Besuch in diesem Gau und an dieser Hochschule gewonnen habe und entwickelte einen Ueberblick über die revolutionäre Umwandlung der deutschen Hochschulen im Jahre 1933. Im Anschluß daran sprach er über die Notwendigkeit der allgemeinen Leistungssteigerung der Schulen und Hochschulen im Hinblick auf die großen Aufgaben, die mit der Neuordnung Europas verbunden sind, über die mannigfachen Schwierigkeiten, die sich für die Schulen aus der Ablenkung durch mancherlei außerschulische Arbeiten ergeben und über die Intensivierung der Arbeit, die deshalb gefordert werden muß, weil mit Rücksicht auf bevölkerungspolitische Notwendigkeiten, vor allem möglichst frühzeitige Eheschließungen, die Ausbildungszeit im gesamten nicht verlängert werden kann. Der Minister verwies im besonderen auf die Aufhebung der von Haus aus nur vorübergehend gedachten Trimestereinteilung und auf die Vereinbarung zwischen Schule und Hitler-Jugend, die im Dienste der Oekonomie der Kräfte Ueberbeanspruchung vermeiden und Leistungssteigerungen sicherstellen sollen.

Der Reichsminister erwähnte noch besonders, dass er nicht zum erstenmal in den Gau gekommen sei, daß er dieses Land und sein Menschen sehr gut kenne und daß er sein Versprechen, dieser Universität alles zu verschaffen, was in seinen Kräften stehe, einhalten werde.

Zum Abschluß verwies er auf die geschichtliche Bedeutsamkeit der spannungsreichen Stunden der Entscheidungen, in der sich keiner von uns etwas anderes vornehmen soll, als vor der deutschen Geschichte und vor dem Führer anständig zu bestehen.



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Innsbrucker Nachrichten vom 24. März 1941, Seite 5

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Innsbrucker Nachrichten vom 25. März 1941, Seite 7

Meisterkonzert Edwin Fischer abgesagt
Ueber telegraphischen Bescheid aus Berlin wurde Meisterpianist Edwin Fischer auf eine Auslandtournee berufen, die ihn bis Mitte April bindet. Das geplante Konzert in Innsbruck kann daher nicht stattfinden. Bereits gelöste Karten werden zurückgenommen.

Ein junger Innsbrucker Bildhauer, Emmerich Kerle, stellt gegenwärtig im Schaufenster der Kunsthandlung Czichna zum erstenmal Proben seines plastischen Schaffens aus. Zwei Reliefs "Mädchen an der Quelle" und "Wanderers Rast" tragen noch ausgesprochene akademische Züge, während sich die selbständig formende Kraft des jungen Künstlers, der seine Studien in Wien und München eben beendet hat, in der anmutig bewegten "Badenden" noch stärker in dem volkstümlich kraftvoll aus Holz gearbeiteten "Flötenspieler" offenbart. Das reifste Stück der kleinen Schaustellung ist die Porträtbüste Felix Wopfner. [Mitteilung von] Karl Paulin.



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Tiroler Volksblatt vom 28. März 1941, Seite 8

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"Der Lügner und die Nonne"
Lustspiel in einem Vorspiel und drei Akten von Curt Goetz.
Erstaufführung am 27. März im Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 29. März 1941, Seite 10
Von Karl Paulin

"Ich lüge aus Zartgefühl. Ich erlaube niemanden, mir nur die Wahrheit zu sagen, weil ich auch mir selbst nie erlauben würde, anderen nichts als die Wahrheit zu sagen." Also spricht Charly in diesem Lustspiel und gibt damit der gesellschaftlichen Lüge als unentbehrlichem Lebensrequisit jenen Rang, den ihr die tiefsten Lebenskenner von Molière über Lessing und Grillparzer bis Shaw eingeräumt haben. Freilich eignen sich nur Komödien zum Spiegel dieser Kehrseite der Wahrheit, denn nur ein leichtgeflügelter Geist kann der Lüge die tragische Schwerkraft nehmen und sie als bewegendes Element in das Puppenspiel des Lebens einbauen.

Das vermag nun kaum ein anderer unserer deutschen Bühnendichter so aus dem Handgelenk, wie Curt Goetz, dem das Theater nicht nur Gelegenheit zu schauspielerischer Entfaltung er ist ja ein blendender Darsteller seiner eigenen Stücke -, sondern auch Tummelplatz lockerster Einfälle ist. Seine Einakter und Komödien schöpfen ohne alle Anleihen aus anderen Literaturen aus einer schrankenlosen Phantasie, die am liebsten die Dinge ihres Alltagsgewandes entkleidet, so daß wir sie zu unserem Ergötzen wie neu sehen. So ist es auch in dem Lustspiel "Der Lügner und die Nonne", das eine romantische oder pikante Klostergeschichte so darstellt, daß sich Romantik und Pikanterie zu schillernden Seifenblasen verflüchtigen. Die Geschehnisse um Charly, seine Freunde und die junge Nonne, die er aus dem Fluß rettet, sind so flott, aber auch so verwischt skizziert, daß man sie nur sehen, aber nicht erzählen kann [ ].

Aus solchem Stoff läßt sich Theaterspielen! Das zeigte vor allem der Gast vom Stuttgarter Staatstheater Manfred Kömpel-Pilot als Charly, der zugleich die Spielleitung führte. Mn konnte sich keinen scharmanteren Kavalier denken, dessen Lügen wie von selbst zu konventionellen Selbstverständlichkeiten werden und der nur in diesem Element leben und wirken kann. Mit feinstem Takt umwirbt er die kleine Angela und entzündet sich selbst in den künstlerisch wunderfein getönten Zwiegesprächen mit der Nonne. Als Kardinal im Nonnenkloster wirkte seine Verkleidung stärker als die ursprüngliche Natur, die allerdings in der überlegenen Ironie des Weltmannes durchbrach. Die Nonne Angela der Margareta Castana schien in ihrer mädchenzarten Anmut, über der ein Hauch fraulichen Erblühens lag, einer der "Sieben Legenden" Gottfried Kellers entstiegen [ ].



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Innsbrucker Nachrichten vom 29. März 1941, Seite 10



Martha Reinisch
singt am Sonntag, den 30. d. M., in der Nachmittagsvorstellung die Martha in der Oper "Tiefland" [von Eugen d"Albert].

Veranstaltungsring Dienststelle Umsiedlung Südtirol
Dienstag, 1. April, 20 Uhr, Tiroler Landestheater, KdF., "Der Lügner und die Nonne", Lustspiel von Goetz, ab 18 Jahre. Mittwoch, 2. April, 20 Uhr, Tiroler Landestheater, KdF., "Graf von Luxemburg", Operette von Lehar, ab 18 Jahre. Donnerstag, 3. April, 20.30 Uhr, Bierwastlsaal, Gaufilmstelle, Tonfilmvorführung mit Wochenschau; 20 Uhr, Tiroler Landestheater, KdF., "Gespenster", Schauspiel von Ibsen, ab 18 Jahre. Freitag, 4. April, 20 Uhr, Altersheim "Lanserseehof", Südtiroler Kulturgruppe mit einem Musikabend. 20 Uhr, Tiroler Landestheater, KdF., "Der Lügner und die Nonne", Lustspiel von Goetz, ab 18 Jahre.

Das Landestheater bringt
Samstag [29. 3. 1941]: "Der Graf von Luxemburg", Operette von Franz Lehar.
Sonntag [30. 3. 1941]: Nachmittags: "
Tiefland", Oper von Eugen d"Albert. Abends: "Der Graf von Luxemburg", Operette von Franz Lehar.

Breinößl-Bühne
Samstag[29. 3. 1941]: "Der Jäger von Fall", Volksstück in vier Akten von Ganghofer. Sonntag [30. 3. 1941], 15.30 und 20.30 Uhr: "Der Jäger von Fall". In Vorbereitung: "Die Liebesbeichte". Lustspiel.

Innsbrucker Puppenbühne
Sonntag [30. 3. 1941] nur um 5 Uhr: "Aschenbrödel".

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Zwischen Hamburg und Haiti".
Zentral-Lichtspiele. "Operette".
Triumph-Lichtspiele. "Operette".
Löwen-Lichtspiele. "Der liebe Augustin".
Filmbühne Solbad Hall. "Blutsbrüderschaft".



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Innsbrucker Nachrichten vom 29. März 1941, Seite 13