1940, IV. Quartal

1940, Oktober

Innsbrucker Nachrichten vom 1. Oktober 1940, Seite 5

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Innsbrucker Nachrichten vom 1. Oktober 1940, Seite 6

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Innsbrucker Nachrichten vom 1. Oktober 1940, Seite 8

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Neueste Zeitung vom 4. Oktober 1940, Seite 1

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Kufsteiner Musikleben
In: Tiroler Volksblatt vom 4. Oktober 1940, Seite 6

Der Konzertbeirat des städt[ischen] Musikbeauftragten in Kufstein hielt am Dienstag abend im "Kufsteiner Hof" eine Arbeitstagung ab, der u. a. auch Kreisleiter [Hans] Ploner, Bürgermeister Schierl sowie der Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Kufstein-Nord P[artei]g[enosse] Lang und als Vertreter der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" Pg. Egon Egg anwohnten. Der Musikbeauftragte Pg. Fritz Bachler gab den Rechenschaftsbericht und den Kassebericht für das abgelaufene Konzertjahr 1939/40 bekannt, aus dem hervorzuheben ist, dass es trotz des Krieges gelang, erstmals eine ständige Konzertreihe in Kufstein durchzuführen, und zwar in Form von sechs Meisterkonzerten, als deren Veranstalterin die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" zeichnete. Diese sechs Konzerte, deren Abhaltung nur dank der Unterstützung durch die NSDAP. und die Stadtgemeinde sowie durch die Mithilfe der Konzertbeiräte möglich war, wiesen einen ausgezeichneten Besuch auf und haben auch in künstlerischer Hinsicht die Erwartungen nicht nur voll erfüllt, sondern sogar übertroffen. Auf der anderen Seite waren sie der Ausdruck eines starken Kunstwillens der Stadt Kufstein; wurden doch nicht weniger als 276 Abonnementskarten abgesetzt. Das Kufsteiner Streichquartett wirkte außerhalb der Konzertreihe bei 15 Veranstaltungen der Partei, ihrer Gliederungen und Verbände mit, und zwar mit nachahmenswertem Opfergeist. Die Vorträge an der Heldenorgel, die besonders bei den hier weilenden Fremden immer mehr Anklang finden und eine künstlerische Anziehungskraft für den Kufsteiner Fremdenverkehr darstellen, wurden teils von Fritz Bachler, teils von Max Greiderer bestritten. Erfreulich ist, daß die seit dem Umbruch stillgelegte Stadtmusikkapelle wieder in Gang gebracht werden konnte; ihre Standkonzerte auf dem Adolf-Hitler-Platz fanden auch im vergangenen Sommer wieder ihr gewohntes allseitiges Interesse. Die von Fritz Bachler geleitete Städt. Musikschule ist im vergangenen Schuljahr von 275 Schülern besucht worden; den Unterricht, der auch die Singschar mit einschloß, ersahen fünf Lehrkräfte. Recht erfolgreich entwickelte sich auch das auf Grund einer Vereinbarung mit der Bannführung Kufstein der HJ. ins Leben gerufene HJ.-Orchester, das rund 30 Spieler zählt und bei seinen ersten Vorträgen in der Oeffentlichkeit den besten Eindruck gemacht hat. Von der Kufsteiner Liedertafel ist zu berichten, daß sie ihre Probentätigkeit wieder aufgenommen hat und dass sie in Zukunft bei größeren Gemeinschaftsveranstaltungen mit herangezogen werden wird.

Der von Herrn Olbrich geprüfte und in Ordnung befundene Kassebericht weist auf, daß die Durchführung der erwähnten sechs Konzerte einen Kostenaufwand von über 2000 R[eichs]M[ark] erforderten, während sich die Einnahmen aus den Abonnements und an den Konzertkassen auf insgesamt 1835 RM. beliefen. Wenn es in Kufstein möglich war, in der Kriegszeit Konzerte von besonderer künstlerischer Höhe mit namhaften Gastspielkräften durchzuführen, so konnte dies nur geschehen, weil sich die ausübenden Künstler (unter denen sich allererste Namen befanden) mit verhältnismäßig bescheidenen Honoraren begnügten; ihnen wurde vom Bürgermeister der Stadt Kufstein ein künstlerisches
Bildnis Beethovens als Zeichen der Anerkennung überreicht. Dankbare Erwähnung verdienen hier auch die Mitglieder des Konzertbeirates, die Kreisstelle der NSG. "Kraft durch Freude", der Bürgermeister, das städt. Verkehrsamt und ganz besonders die Politischen Leiter der beiden Kufsteiner Ortsgruppen samt der NS.-Frauenschaft, die sich so opferwillig für den Absatz der Abonnementskarten des Konzertringes eingesetzt haben.

Im Anschluß daran sprach
der Musikbeauftragte Fritz Bachler auch über die vermutliche Gestaltung des neuen Arbeitsprogrammes im kommenden Konzertjahr, das bereits am 8. Oktober mit einem Gastspiel des berühmten Stroß-Quaretts seinen Anfang nehmen und dessen Durchführung in den Händen der Stadtgemeinde liegen wird. Bürgermeister Max Schierl nahm hiezu das Wort, hob die künstlerischen Leistungen des Kufsteiner Konzertringes im vergangenen Konzertjahr gebührend hervor und sprach allen Beteiligten seine Anerkennung und den Dank der Stadt aus. Die Stadtverwaltung wird diese kulturelle Arbeit nach wie vor in Wort und Tat unterstützen, was schon daraus ersichtlich ist, daß sie zur Durchführung des kommenden Jahresprogrammes eine Bürgschaft in der Höhe bis zu 1000 RM. übernimmt. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß nach dem Kriege auch die seit vielen Jahren brennende Saalfrage in Kufstein in befriedigender Weise gelöst werden kann [ ].


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Ein Film von der Arbeit des Bergbauern
Der Tobis-Kulturfilm "Bergbauern" von Guzzi Lantschner Die Harte Arbeit auf steiler Almwiese
In: Innsbrucker Nachrichten vom 4. Oktober 1940, Seite 6
Von Heinrich Miltner

Es ist für die Kulturfilmschaffenden eine dankenswerte Aufgabe, die Schönheit der deutschen Landschaft und das Wesen, die Arbeit und den zähen Lebenswillen ihrer Bewohner auf den Zelluloidstreifen zu bannen. Guzzi Lantschner und mit ihm Otto Lantschner und Harald Reinl waren hoch in die Berge Tirols gezogen, um für die Tobis einen Film von deutschen Bergbauern zu drehen [ ].

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Wieder einmal Filmleute im Oetztal
Außenaufnahmen für den neuen Ufa-Film "Hochzeitsnacht" beendet Albert Janscheck in seinem ersten Ufa-Film
In: Innsbrucker Nachrichten vom 5. Oktober 1940, Seite 8
Von Hermann Hacker

In dem neuen Georg-Witt-Film der Ufa, "Hochzeitsnacht" (der Titel wird sich noch ändern), den Carl Boese vor einigen Wochen in Oetz drehte, spielen zwei Paare, die lange nicht zusammenkommen können, die Hauptrolle. Der eigensinnige und nur auf Reichtum ausgehende Bürgermeister und Dorfwirt Eglinger Franz Vogelsang spielt ihn mit imponierender Echtheit in Erscheinung und Sprache muß erst einmal gründlich überlistet werden, ehe die Doppelhochzeit gefeiert werden kann.

Die beiden Mädels, die anders als die Alten wollen, sind Heli Finkenzeller und Geraldine Katt. Die "Buam", denen ihre Herzen gehören, sind für das Publikum gewiß in mancherlei Hinsicht eine Ueberraschung: Den Müller Balduin spielt Hans Fidesser, der berühmte Tenor, der über ein Jahrzehnt am Deutschen Opernhaus in Berlin gesungen hat und für den diese Filmaufnahme etwas ganz und gar Neues bedeutet, da er hier nicht zu singen, sondern nur zu spielen hat, was ihm offensichtlich einen Heidenspaß macht. Und als Franzl wird uns Albert Janscheck begegnen.

Alle vier Darsteller sind, wie auch fast alle übrigen, süddeutscher Herkunft, und der Ostmärker Albert Janscheck ist niemand anderer als der Salzburger Gaubühnenleiter. Wenn ihm die Filmkamera auf Kletterwegen oder bei der Arbeit als Holzfäller folgt, sieht sie keinen Städter, der ins Kostüm geschlüpft ist und seine Rolle schlecht und recht spielt, sondern einen Menschen, der mit diesem steilen und kargen Boden vertraut ist und aus dieser Kenntnis einer unberechenbaren Natur die überzeugenden Elemente seiner Darstellung schöpft. Die Verpflichtung für diesen Film betrachtet er ohne seine Aufgabe etwa auf die leichte Schulter zu nehmen als willkommene Freien vom Ich, und wer ihn, wenn er nicht vor der Kamera Herbert Körners steht, treffen will, muß schon hoch hinauf in die Berge steigen. Dann wird er Albert Janscheck möglicherweise begegnen die Kletterschuhe im Rucksack und die Freude an der Natur ins Gesicht geschrieben

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Innsbrucker Nachrichten vom 5. Oktober 1940, Seite 11

Tiroler Landestheater Innsbruck
Samstag [5. 10. 1940]: "Fahr"n ma, Euer Gnadn!" Wiener Volksstück von Weber.
Sonntag [6. 10. 1940] nachm[ittags]: "Fahr"n man, Euer Gnadn!"; abends "
Der Troubadour", Oper von Giuseppe Verdi.

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"Der Troubadour"
Die Erstaufführung am Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. Oktober 1940, Seite 6
Von Dr. Josef Thaler

Dank der ausgezeichneten Stabführung des Kapellmeisters Hans-Georg Ratjen gelang die Wiedergabe des glutvollen Werkes am Sonntagabend in derart packender Eindringlichkeit, daß es in rückschauender Besprechung schwer wird, die vielfältigen Eindrücke zu sondern und zu werten. Der anfeuernde Gestaltungswille des Dirigenten, der in kühner Berechnung der mitreißenden Gesamtwirkung manche Szene, manche Arie weitaus lebendiger als herkömmlich erzwang, formte damit eine Aufführung von kraftvollem, leidenschaftlichem Guß. Treffend zeichneten die Bühnenbilder Hans Siegerts in den verschwimmenden Farben und Linien der Hintergründe und in der wuchtigen szenischen Architektonik die düstere Schauerstimmung. Die Spielleitung (Ottomar Mayr) wußte Hand in Hand mit der technischen Durchführung (Hans Kircher) jeden Auftritt in voller Dramatik zu erhalten. Mit dieser hochwertigen Aufführung hat das Landestheater eine große Leistung vollbracht [ ].

Bezüglich des Vollgesanges wäre eine kräftigere Besetzung und straffere Führung des Männerchores wünschenswert.

Dem wiederholt auf offener Szene ausbrechenden und an den Aktschlüssen anhaltenden begeisterten Beifall war der Dank des ausverkauften Hauses zu entnehmen. Er galt auch jenen sichtbaren und unsichtbaren Mitarbeitern am großen Werk, denen aus räumlichen Gründen die namentliche Erwähnung versagt bleiben muß.

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Innsbrucker Nachrichten vom 8. Oktober 1940, Seite 6

Tiroler Landestheater Innsbruck
Dienstag [8. 10. 1940]: "Fahr"n ma, Euer Gnadn!", Wiener Volksstück von Weber.
Mittwoch [0. 10. 1940]: "Michel Gaismair", Schauspiel von Josef Wenter und A. E. Frauenfeld.



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Tiroler Volksblatt vom 4. Oktober 1940, Seite 8

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Tiroler Volksblatt vom 7. Oktober 1940, Seite 4

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Meisterkonzert Gaspar Cassado
In: Innsbrucker Nachrichten vom 7. Oktober 1940, Seite 5
Von Dr. Ehrentraut Straffner

Es gibt nur wenige Begnadete, denen es gegeben ist, schlackenlos zu musizieren. Zu ihnen gehört Gaspar Cassadó, der spanische Meistercellist. Innsbruck hörte ihn am vergangenen Freitag im Großen Stadtsaal im ersten Meisterkonzert der Konzertunternehmung Johann Groß mit einem gleicherweise gediegenen und technisch anspruchsvollen Programm einer Suite von Händel, den schwierigen Variationen über ein Thema von Mozart von Ludwig van Beethoven, der wunderbaren Sonate e-moll op. 38 von Johannes Brahms, einer Polonaise samt Introduktion op. 3 von Friedrich [!] Chopin und den Phantasiestücken op. 73 von Robert Schumann [ ].

Es war also nicht verwunderlich, daß sich die begeisterten Zuhörer nach Beendigung der Vortragsfolge noch nicht zufriedengeben wollten. Sie verlangten ungestüm nach einer Fortsetzung des seltenen Genusses, und so folgte noch eine ganze Reihe begeistert aufgenommener Zugaben, mit denen der schöne, festliche Abend, den wir neben Cassadó auch seinem ausgezeichneten
Begleiter Karl Willy Hammer danken, ausklang.



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Das Bauernhaus Wahrzeichen bäuerlichen Wesens
Ein Gang durch die Ausstellung "Das Bauernhaus der Ostmark" Im Taxis-Palais bis einschließlich 15. Oktober
In: Innsbrucker Nachrichten vom 8. Oktober 1940, Seite 5 f.

S. B. Innsbruck, 7. Okt[ober]. Die Landesgruppe Tirol des Deutschen Heimatbundes veranstaltet im Verein mit der Arbeitsgemeinschaft der ostmärkischen Landesgruppen des Heimatbundes in Wien im Ausstellungsraum des Taxis-Palais eine Ausstellung "Das Bauernhaus der Ostmark", die eine Uebersicht über die verschiedenen Gehöfteformen in der Ostmark geben und damit in der Stadtbevölkerung Sinn und Verständnis für volkskünstlerisches Gestalten auf dem Lande erwecken will.

Die Ausstellung, die am letzten Sonntagvormittag Gauleiter Hofer im Beisein der Vertreter der Dienststellen von Partei, Wehrmacht und Staat eröffnete, versucht ein Bild von der Mannigfaltigkeit der Gehöfteformen in der Ostmark zu geben und zeigt, wie das Bauernhaus, ein Ergebnis bäuerlicher Zweck- und Formgestaltung, in seiner Naturverbundenheit auch Ausdruck der Auseinandersetzung dieses Gestaltungswillens mit den örtlich verschiedenen Gegebenheiten der Natur, des Bodens und Klimas ist. Wir sehen einmal eine große, peinlich genau gezeichnete Gehöfteformenkarte im Maßstab 1:200.000, die Dr. Ing. Klaar, ein bekannter Erforscher der bäuerlichen Bauformen, zeichnete. Die Karte ist leider noch nicht vollständig, da die eingehende Bearbeitung des ganzen westlichen Teiles fehlt, sie zeigt aber, wie Volkstumsforschung vorgeht und die Verteilung und Grenzen der einzelnen Gehöfteformen festhält.

Rechts und links von der Karte sind in sehr guten Zeichnungen die einzelnen Typen der Gehöfteformen festgehalten, und zwar so, daß bei jeder Hofform ein Einblick in den Hof und das ganze Gefüge des Bauernhauses gestattet ist, was die photographische Aufnahme nicht immer ermöglicht. Wir sehen den Vierkanthof, den Vierseit- und Dreiseithof, den im Alpenraum vorherrschenden Haufen- und Paarhof mit seinen Sonderformen, dem Haupt- oder Einhaus, den Hacken- und Zwerghof, den Doppel-T-Hof und wie die verschiedenen Formen alle heißen mögen. Die übersichtliche klare Zeichnung und die Beschriftung vermitteln dem Beschauer einen genauen Begriff von den verschiedenen Formen, die wir dann auf den photographischen Bildern, die sich in Bilderfriesen rings an den Wänden des Ausstellungsraumes entlangziehen, in die Landschaft hineingestellt, wieder finden. Jede Hausform wird damit für uns ein fester Begriff, die wir dann mit geschultem Auge auch auf unseren Spaziergängen sofort feststellen können.

120 Bilder, alle geographisch von Ost nach West, von Nord nach Süd geordnet, offenbaren uns die Vielfalt der Hausformen der Ostmark. 16 Großaufnahmen zeigen die Hausform in ihrem Verhältnis zur Landschaft, in die sie hineingestellt sind, und das volkskünstlerische Element, das manches Bauernhaus zu einem wahren Schmuckstück bäuerlichen Gestaltungswillens macht.

Unter dem Bilderfries sind sauber ausgeführte Pläne von Bauernhäusern zu sehen, die alle nach einheitlichem Maßstab verfertigt sind und den Grundriß verschiedener Bauerhäuser zeigen. Die Ausstellung zeigt weiter verschiedene Modelle von besonders schönen Bauernhäusern aus dem Gau Tirol-Vorarlberg, Leihgaben des Tiroler Volkskunstmuseums, des Vorarlberger Landesmuseums in Bregenz und der Knabenhauptschule Leopoldstraße in Innsbruck, deren Schüler in fleißiger Arbeit diese bis ins kleinste der Natur nachgebildeten Modelle schufen.

Die sehr geschmackvolle Aufmachung des Ausstellungsraumes, die Architekt Schatz, Innsbruck, besorgte, nimmt den Besucher gleich gefangen und schafft jene Aufgeschlossenheit, die für die Zwecke der Ausstellung nur günstig sein kann. Erntekränze schmücken die Wände, Blumensträuße und Schalen mit Früchten ziehen den Blick auf sich. Man bewundert die wunderbare Farbenzusammenstellung, den erlesenen Geschmack. Tannenbäume an den Wänden beleben den Raum.


Die Ausstellung bleibt bis zum 15. Oktober in unserer Gauhauptstadt, wo sie den Besuchern täglich von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet ist. Hernach ist die Ausstellung in Salzburg und Graz zu sehen. Sie ist natürlich nicht vollständig, was bei der Vielfalt der Formen unseres Bauernhauses auch derzeit noch nicht möglich ist. Sie will aber wertvolles Anschauungsmaterial allen ihren Besuchern geben und eine Brücke des Verständnisses schlagen zwischen Stadt und Land. Die Zeichnungen der Hausformen sind ja besonders als Anschauungsmaterial geeignet, wie schon die Tatsache beweist, daß sie als Lehrmittel für die Schulen angefordert wurden. So wird die Ausstellung den ihr von den Veranstaltern zugedachten Zweck, in der Stadt Verständnis für bäuerliches Wesen und bäuerliche Wohnkunst zu erwecken und mancherlei Vorurteile zu bekämpfen, erfüllen. Das bestehende Bauernhaus ist ja keineswegs, wie allzu eifrige Techniker manchmal behaupten, den geänderten Wirtschaftsweisen gegenüber überlebt und für bäuerliche Neubauten nicht mehr verwendbar. Dies zeigte auch ein Preisausschreiben, das vor kurzem der Deutsche Heimatbund in Norddeutschland für die Neugestaltung des Bauernhauses erließ. Das Ergebnis war, daß der alte bewährte Typ beibehalten wurde und daß eben diese Form, die mit allen Abänderungen, die geänderte Wirtschaftsvorgänge erfordern, völlig vereinbar ist.



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Von der Schönheit des Tiroler Bauernhauses
In: Tirol. Natur. Kunst. Volk. Leben, Vierte Folge, Heft 1/1939 (!), Seite 16-23
Von Hugo Atzwanger

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Alpenheimat. Familienkalender für Stadt und Land, 1944, Seite 72 f.

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Jeden zweiten Tag ein Film für die Hitler-Jugend
35.000 in den Jugendfilmstunden unseres Gaues Ein neuer Pimpfenfilm aus unseren Bergen vor der Vollendung
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. Oktober 1940, Seite 4
Von Sepp Lehner

Seit der Film seinen Siegeszug durch die Welt angetreten hat, seit dem Tag, an dem die ersten flimmernden Bilder auf der Leinwand erschienen sind, hat auch die Jugend dem Film ihr Interesse zugewendet, zumal in ihren Reihen alles neue besonders freudig und begeistert aufgenommen wird. Gerade der Jugend, die so leicht beeinflußbar ist, muß man gute Filme vorsetzen können. Was wurde manchmal von Jungen und Mädeln nicht alles unternommen. gerade solche Filme zu sehen, die für sie verboten waren. Elternhaus und Schule wurden mit allen Mitteln umgangen, um doch ins Kino zu kommen und den Film zu sehen. Das war gefährlich genug in der Zeit, in der das Filmwesen in den Händen jüdischer Kapitalisten lag und auch in ihrem Sinne der Besucher beeinflußt wurde.

Mit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus wurde nicht nur darin Wandel geschaffen, sondern es wurde auch der Film in die Erziehungsarbeit der Hitler-Jugend eingebaut. Seit der Machtübernahme wurden im Gau Tirol-Vorarlberg fast 400 Filmstunden der Hitler-Jugend durchgeführt, d. h. mindestens an jedem zweiten Tag fiel ein Film in einer Filmstunde nur für die Hitler-Jugend. In diesen Filmstunden wurden fast 50 Filme annähernd 35.000 Hitlerjungen, BDM.-Mädeln, Pimpfen und Jungmädeln gezeigt.

In den Filmstunden sprechen Redner der HJ. Sie legen Jungen und Mädeln den Sinn der Filmstunden klar und besprechen den Film. Es werden nicht allein Filme von staatspolitischer Bedeutung gezeigt, sondern auch Lustspiele, geschichtliche Abenteuer- und Kulturfilme werden geboten. Die Besprechung der Filme gibt die Gewähr dafür, daß der Film nicht als billiges Vergnügen aufgefaßt wird, sondern daß die Jungend vor allem aus ihm etwas lernt.

Die gesamte Jugendfilmarbeit der HJ. erfolgt im engsten Einvernehmen mit der Gaufilmstelle der NSDAP. Die organisatorischen Aufgaben sowie die Durchführung der Jugendfilmstunden in den Einheiten und Standorten mit Lichtspieltheatern obliegt der Stelle Jugendfilm in der Gaufilmstelle. Bis jetzt können wir keine allzu große Zahl an guten Filmen für die Jugend aufzählen. Mit dem "Hitlerjungen Quex" wurde dem Film der Jugend eine neue Richtung gegeben. Es folgt dann der Landdienstfilm der Hitler-Jugend "Die Erde ruft". Der Adolf-Hitler-Marsch der deutschen Jugend, bei dem auserwählte Hitlerjungen Hunderte von Kilometern zurücklegen und ihre Fahnen in einem Sternmarsch zum Reichsparteitag nach Nürnberg tragen, wurde in dem Film "Der Marsch zum Führer" verewigt. Dieser Film lief in der Spielzeit 1939/40 durch alle Gaue des Großdeutschen Reiches und wurde von aller Jugend begeistert aufgenommen.

Unser Gebiet Tirol-Vorarlberg hat sich mit dem Film "Aus der Geschichte des Fähnleins Florian Geyer" einen Namen gemacht. Der Film wurde mit Tiroler Pimpfen in Ladis unter Leitung des bekanten Innsbrucker Sportlehrers E. Wieser gedreht. Ueberall wo er hinkam, löste er die Begeisterung der Jungen, besonders der Pimpfe, aus. Dieser erste Versuch ist nun gelungen und ermutigte die Bavaria-Filmkunst Ges. m. b. H. im Einvernehmen mit der Gebietsführung der HJ. Tirol-Vorarlberg einen zweiten Film zu drehen. Dieser Film, der das Leben und Treiben der Hitler-Jugend in den Bergen zeigt, ist nun fast vollendet und wird noch in der Spielzeit 1940/41 vorgeführt.

Voll Hoffnungen und in Erwartung der neuen Filme gehen wir der Spielzeit der Jugendfilmstunden 1940/41 entgegen, die in unserem Gebiet am Sonntag, den 13. Oktober, vom Führer des Gebietes Tirol-Vorarlberg, Hauptbannführer Otto Weber, eröffnet wird.


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Neueste Zeitung vom 12. Oktober 1940, Seite 3

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Innsbrucker Nachrichten vom 12. Oktober 1940, Seite 16

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Innsbrucker Nachrichten vom 12. Oktober 1940, Seite 16

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Neueste Zeitung vom 15. Oktober 1940, Seite 3

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Innsbrucker Nachrichten vom 16. Oktober 1940, Seite 11

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Innsbrucker Nachrichten vom 16. Oktober 1940, Seite 12

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Tiroler Volksblatt vom 18. Oktober 1940, Seite 4

Kufstein:

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Neueste Zeitung vom 22. Oktober 1940, Seite 4

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Prüfung und Bewährung in den Bergen
Attila Hörbigers Rolle in dem neuen Bavaria-Film "Im Schatten des Berges" In den Stubaiern gedreht
In: Innsbrucker Nachrichten vom 23. Oktober 1940, Seite 6

Die Bavaria-Filmkunst drehte in der Stubaier Alpen und in den Barrandow-Ateliers in Prag den von Rudo Ritter, J. F. Perkonig und A. J. Lippl verfaßten Filmstoff "Im Schatten des Berges". Der Film zeigt die Opferbereitschaft der alpinen Rettungsmänner und schildert eine Episode aus dem Leben eines Dorfes und seiner Bewohner. In den Hauptrollen wirken Attila Hörbiger, Hansi Knoteck, Viktoria von Vallasko, Franziska Kinz, Winni Markus, Heinrich Heilinger, Arnulf Schröder, Richard Häußler, Eduard Köck, Elise Aulinger usw. mit. Der Film wird ungewöhnlich schöne Außenaufnahmen aus unseren Tiroler Alpen bringen [ ].

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Neubesetzung im "Troubadour"
In: Innsbrucker Nachrichten vom 26. Oktober 1940, Seite 12
Von Heinz Cornel Pfeifer

Vor ausverkauftem Hause ging am Donnerstag neuerlich "Der Troubadour", eine der beliebtesten und feurigsten Opern Giuseppe Verdis, über die Bretter unsers Landestheaters, diesmal mit KammersängerRudolf Gerlach, München, als Gast, der zum zweitenmal in Innsbruck den Manrico sang. Die anfangs etwas verhaltene Stimme entwickelte sich bald zu voller Klangfülle, die in der Arie "Lodern zum Himmel " ihren stärksten Aufschwung fand und zweimal wiederholt werden mußte. Die vorhergehende Liebesszene brachte Gerlach in vollkommenen Zusammenspiel mit Margot Köchlin, der Leonore, mit so ergreifendem inneren Erleben, daß das Haus auf offener Szene in Beifall ausbrach. Die Chöre waren kräftig und sauber herausgearbeitet. Eine Würdigung der übrigen Rollenträger fand bereits in der Besprechung der Erstaufführung statt.



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Hofkonzert in der Welt Spitzwegs
Zur heutigen Erstaufführung am Tiroler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 26. Oktober 1940, Seite 12
Von R. Eckert

Schon der Titel verrät uns, daß es sich hier nicht um "kolossale" und "große" Dinge handelt, sondern um kleinen und gemütvollen Alltag aus der guten, alten Zeit. Uns allen ist durch die Meisterhand Carl Spitzwegs die geruhsame Atmosphäre von Anno dazumal bekannt; denn wer von uns, dessen Herz auch nur an ein Quentlein Poesie verhaftet ist, hätte nicht schon einmal verzückt und ein wenig neidvoll vor einem Bild Carl Spitzwegs gestanden, ohne sich den wunderschönen Traum von dieser ruhevollen kleinen Welt hinzugeben? Wer kennt nicht Spitzwegs "Bücherwurm", die heitere Gestalt seines Serenissimus, die alte Stadtwache in der versonnenen Kleinstadt, mit ihren spitzen Häusern, ihren kurzsichtigen Fenstern und buntfarbigen Blumenstöcken? Kein Wunder, daß dieses "Milieu" einen unwiderstehlichen Anreiz bot, es auch auf die Bühne zu zaubern. Denn das Theater soll der Freude dienen, auch der kleinen Freude am kunterbunten Alltag und am Klang der Geigen.

Paul Verhoeven und Toni Impekoven haben uns diese Freude beschert. Im Verein mit
Edmund NicksMusik, die das Thema in unübertrefflicher Weise behandelt, haben die Autoren uns Spitzwegs Bilder zum Leben erweckt: zu einem lustigen Leben voller Poesie, voller Freude am Dasein und an der Fröhlichkeit. Der humorvolle, stilgerechte Dialog und die reizende Musik dieser zehn Bilder haben dem "Kleinen Hofkonzert" an vielen deutschen Bühnen zu Serienerfolgen verholfen. Möge nun auch das Innsbrucker Theaterpublikum seinen Anteil daran haben.


Vgl. unten den Bericht von der Aufführung in den Innsbrucker Nachrichten vom 28. Oktober 1940, Seite 6.


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Innsbrucker Nachrichten vom 26. Oktober 1940, Seite 12

Letzte Aufführung von "Michel Gaismair"
Für Sonntagnachmittag [27. 10. 1942] hat die Intendanz des Tiroler Landestheaters die letzte Aufführung des Schauspiels "Michel Gaismair" von Josef Wenter und A[lfred] E[duard] Frauenfeld festgesetzt. Sie will damit auch der Landbevölkerung die Gelegenheit geben, ein gutes Schauspiel auf der Bühne zu sehen, da diese die Abendvorstellungen wegen der Länge der Aufführung ohne Uebernachtung in der Gauhauptstadt nicht besuchen kann.

"Der Tiroler Bauernführer Michel Gaismair (rechts) und der Landsknechtvater Georg von Frundsberg".
In: Tirol-Vorarlberg. Natur. Kunst. Volk. Leben, 1943, Heft 1, Seite 3

Michel Gaismair, die Berghofbäuerin und Marei.
In: Tirol-Vorarlberg. Natur. Kunst. Volk. Leben, 1943, Heft 1, Seite 8

"Bühnenbild von Hans Siegert: Bauernhof aus Michel Gaismair".
In: Tirol-Vorarlberg. Natur. Kunst. Volk. Leben, 1943, Heft 1, Seite 9

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Innsbrucker Nachrichten vom 26. Oktober 1940, Seite 12

Filmvorführung für Betreute des Kriegs-Winterhilfswerkes
Am Sonntag, 27. Oktober, findet um 10 Uhr vormittags im Rahmen der geistigen Betreuung von Unterstützten des Kriegs-Winterhilfswerkes eine kostenlose Vorführung des Lustspiel-Filmes "Hallo Janine" in den Kammerlichtspielen statt. Die Betreuungskarte ist an der Kinokasse vorzuweisen.


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Neueste Zeitung vom 28. Oktober 1940, Seite 4

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Innsbrucker Nachrichten vom 28. Oktober 1940, Seite 6

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Carl Spitzweg auf der Bühne
Das Singspiel "Das kleine Hofkonzert" am Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 28. Oktober 1940, Seite 6

[ ] Paul Verhoeven und Toni Impekoven haben nun einen erstmaligen und durchaus überraschenden Weg versucht, diese Mängel des zeitgenössischen Singspiels mit Hilfe der darstellenden Kunst zu begehen. Indem sie die volkstümlichen Bildwerke Spitzwegs durch eine geschickt gebaute Handlung verknüpften und damit das Alltagsleben der guten Biedermeierzeit zu unterhaltsamer Auferstehung brachten, schufen sie dem Singspiel eine neue eigenartige Grundlage: wertvolles Kulturgut vergangener Zeit wird in liebenswürdiger Form vergegenwärtigt, die lebensvolle Darstellung fördert das Verständnis dafür und in stiller Freude genießt man das seltene Vergnügen, mitzuerleben, wie vor hundert Jahren kleine und große Freuden und Sorgen das wechselvolle Dasein formten. Dies ist der Grundakkord des "Kleinen Hofkonzertes"; Handlung, Musik und Spiel sind nicht Selbstzweck, sondern ordnen sich beziehungsvoll jenem gemütvollen Zeitbild unter, dessen Farben und Formen Meister Spitzweg in unvergänglicher Innigkeit festgehalten hat [ ].

Die
Musik Edmund Nicks durchzieht das textlich und darstellerisch geschlossene, abgerundete Zeitbild aus 1840 mit einem Hauch gewürzter Gegenwartskunst. Läßt sich auch mit den zeitgenössischen Orchesterfarben manches Stimmungsbild eindrucksvoll untermalen, so ist es andererseits gewagt, stilgetreue und doch neuartige Melodik zu finden. Die einzige Ueberwindung dieser Gegensätze bietet sich aus der Beschränkung und der Komponist hat in seinen knappen, originellen Einlagen diesem Erfordernis geschickt Rechnung getragen [ ].


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Fresko am Heim
Sepp Ringel schmückte eine Wohnsiedlung in Solbad Hall
In: Innsbrucker Nachrichten vom 28. Oktober 1940, Seite 6
Von Hans Cornel Pfeifer

Immer mehr bürgert sich neuerlich wieder das Freskogemälde an den Außenfronten der Häuser sowohl als auch als dekorativer Wandschmuck im Innern ein. Für Bauten, die einem besonderen Zweck zu dienen haben, wie Gemeindehäuser, Schießstände, Gasthöfe u. dgl. gibt die deutsche Geschichte des Altertums und Mittelalters in überreicher Fülle geeigneten Stoff, der meist noch in inniger Beziehung zur engeren Heimatgeschichte steht, während Privatbauten mehr bodenverbundene symbolhafte Gestalten und Begebenheiten wählen werden, die zu Land und Leuten, Brauchtum und Kultur Bindung haben. Ein mit schönen Fresken geschmücktes Heim wird immer einen schmucken und einladenden Eindruck machen und den Bewohnern ein weithin sichtbares Zeugnis ihres Kunstsinnes ausstellen.

Eine kürzlich fertiggestellte Wohnsiedlung in Solbad Hall trägt von Sepp Ringel entworfene und ausgeführte Fresken, die dem Volksleben und der Haller Heimatgeschichte entnommen sind. Die Gestalten sind überlebensgroß, in Freskotechnik gehalten, jedoch in Mineralfarben gemalt, die eine höhere Wetterbeständigkeit verbürgen. Eines der Bilder zeigt drei Gestalten den Salzhäuer, den Salzträger und den Kaufmann, während ein Kahn die einstmals dort blühende Innschiffahrt versinnbildlicht.

Ein anderes stellt die "Obstleserinnen" dar, an dessen Ausführung auch Kunstmaler Prantl, der derzeit beim Heer steht, mitgewirkt hat, weitere den "Sämann", die "Schnitterin mit Kind" und den "Kraxentrager mit Hirtenknaben". Die wuchtigen Darstellungen aus der Künstlerhand Sepp Ringels, der verhältnismäßig erst spät durch Ernst Nepo zur Freskomalerei gekommen ist, beweisen hohes Können und tiefschürfende geistige Durchbildung seiner Gestalten, die immer lebenswahr, echt und bodenverwurzelt wirken. In einem der letzten "Bergland"-Hefte wurde Sepp Ringels Schaffen, das sich auch der Förderung des Gauleiters erfreut, schon eingehend gewürdigt.

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Innsbrucker Nachrichten vom 29. Oktober 1940, Seite 8

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"Jud Süß" Verbrecher an Volk und Staat
Eine Reportage unserer "Neusten Zeitung" im Lichtspiel Der Film in Innsbruck angelaufen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 30. Oktober 1940, Seite 5
Von Dr. Kurt Pichler

Die Terra-Filmkunst drehte einen Kulturfilm, der an einem Beispiel aus der Geschichte klar die Machenschaften des Judentums aufzeigt. (Wir erinnern unsere Leser an die Abhandlung "Jud Süß Hebräer, Mätressen und ein Galan", die wir vor einiger Zeit in der "N[euesten] Z[eitung]" brachten, und die das nunmehr verfilmte historische Geschehen aufzeigte.)

Wir wollen vorwegnehmen, daß dieses Lichtspiel trotz seiner spannenden und krassen Handlung durchaus die Grenzen des Künstlerischen wahrt und sich nirgends in eine Nur-Propaganda verliert. Die Tatsachen, die hier gezeigt werden, sind so überzeugend, so für sich sprechend, daß sie keiner grelleren Farben bedürfen, um sie in ihrer Wirkung zu steigern. Der Streifen führt uns zurück in die Zeit des Regierungsantrittes Herzog Karl Alexanders von Württemberg (Heinrich George), der, seinen Verfassungseid brechend, unter Ausschaltung der Landstände, eine souveräne Herrschaft aufrichten will. Er fordert eine Oper, ein Ballett, eine Garde. Das kostet Geld, sehr viel Geld, und die Landstände widersetzen sich ihm. Da wirft er sich in die Arme eines jüdischen Zeloten (Jud Süß, dargestellt von Ferdinand Marian). Und nun sieht man den zersetzenden Einfluß, verkörpert durch diese jüdische Gestalt, die bald zum Finanzminister aufsteigt, verkörpert aber auch in der Erscheinung seines Sekretärs Levy (Werner Krauß). Der große Gegenspieler dieser jüdischen Verbrecher ist der Landschaftskonsulent Sturm (Eugen Klöpfer), ein Sinnbild des aufrechten deutschen Menschen, den nichts zu Fall bringt, nicht Drohungen, nicht Kerkerhaft. Seine lieblich anmutige Tochter Dorothea (Kristina Söderbaum) und Aktuarius Faber, deren Bräutigam (Malte Jaeger), sind das Bewahrende in der Zeit des Verfalles, das Bewahrende deutschen Charakters und deutscher Innerlichkeit.

Furchtbar sind die Folgen der jüdischen Herrschaft über Württemberg. Preiserhöhungen, Straßen- und Brückenzölle, brutalste Niedertracht sind die Plagen, die sich über das Land senken. Bis nach Leiden und Qualen die Württemberger mit der Faust ihr Recht erkämpfen.

Eine Handlung von größter Spannung, voll Grauen, und am Ende voll tiefer Befriedigung spielt sich vor unserem Blick ab. Ferdinand Marian, Heinrich George, Werner Krauß, Kristina Söderbaum, Eugen Klöpfer und viele andere zeigen solche Meisterleistungen in Mimik und Gebärde, daß darüber jedem Versuch eines Werturteiles die Worte fehlen. Der Film, der unter der Spielleitung Veit Harlans lief, dessen Drehbuch in Gemeinschaft mit E. W. Möller vom Spielleiter selbst geschrieben wurde, ist eine einmalige Leistung. Dem Streifen wurden von kompetenter Stelle höchste Prädikate beigelegt. Von ihm kann man ohne jede Uebertreibung sagen, daß ihn jeder Deutsche gesehen haben muß.



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Heute Tiroler Bäuerin, morgen Japanerin
Filmarbeit im Gschnitztal Sybille Schmitz und Attila Hörbiger in den Hauptrollen Maria Koppenhöfer als Gast
In: Innsbrucker Nachrichten vom 29. Oktober 1940, Seite 7

Die Filmgesellschaft Märkische-Panorama-Schneider-Südost dreht derzeit im Gschnitztal den Film "Wetterleuchten um Barbara", Buch von Hans Saßmann, nach einem Roman von Irmgard Wurmbrand, der aus der Fülle der Schicksale des Befreiungskampfes und des Umbruches in der Ostmark ein Einzelschicksal herausgreift und damit jene ereignisschweren Tage, die bereits Geschichte wurden, in der Erinnerung wiederaufleben lässt. In den Hauptrollen wirken Attila Hörbiger, Sybille Schmitz, Maria Koppenhöfer, Viktor Staal, Oskar Sima und Eduard Köck mit. Der Film bringt Außenaufnahmen aus Innsbruck, Gschnitz und Kufstein.


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Innsbrucker Nachrichten vom 30. Oktober 1940, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 30. Oktober 1940, Seite 9

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1940, November

Innsbrucker Nachrichten vom 1. November 1940, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 2. November 1940, Seite 14

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Feierliche Ueberreichung des Mozartpreises 1940
Der Gauleiter beim Festakt Der Rektor der Universität überreichte den Künstlern die beiden Preisurkunden
In: Innsbrucker Nachrichten vom 4. November 1940, Seite 5
Von Dr. Kurt Pichler

Innsbruck, 3. Nov[ember]. In der Aula der Universität Innsbruck fand am Samstag [2. 11. 1940], 11 Uhr vormittags die Feier der Verleihung des Mozartpreises an Rudolf Stolz und Dr. Josef Wenter statt. An der Feier nahmen Gauleiter Hofer und zahlreiche Ehrengäste teil. Als Vertreter der Mozartstiftung waren Professor Metz aus Freiburg sowie der Präsident des Kuratoriums, Ministerialrat Fischer, anwesend. Der Rektor der Universität Wien sandte ein Glückwunschtelegramm, während der Rektor der Universität Graz, Professor Dr. Pohlheim beim Festakt persönlich zugegen war.

Den Auftakt der Festfolge bildete ein Vortrag von W. A. Mozarts Allegretto aus dem Streichquartett in D-Dur (Köch[e]l-Verzeichnis Nr. 575). Der Rektor der Universität Innsbruck, Professor Dr. H. Steinacker, begrüßte hierauf die Festgäste, betonte, daß die Aula der Universität zum erstenmal das Forum der Preisüberreichung sei und gab seiner besonderen Freude darüber Ausdruck, daß diesmal zwei Volksgenossen aus der Heimat mit dem Preis bedacht werden: der Maler Rudolf Stolz und der Dichter Dr. Josef Wenter.

Professor Dr. Hammer führte in einer Würdigung des Malergenies Stolz in dessen Werke ein [ ]. Einer besonderen Wertung wurden die Fresken in der Innsbrucker Bahnhofhalle unterzogen. Die Kompositionen des Malers zeigen tiefe Verbundenheit mit den Menschen, dem Volks- und Brauchtum der Heimat. Das aber besagt, daß sie zugleich echtes Deutschtum beinhalten.

Professor Dr. R. v. Klebelsberg, der Vorsitzende des Kuratoriums für den Mozartpreis, wies in seiner Ansprache zunächst auf die Stiftung selbst hin; sie sei geschaffen worden, um dem Künstlertum des Grenzlandes Anerkennung zu bieten. Denn gerade an diesem liegt es, deutsche Wesenart in der Kunst zu dokumentieren. So wie der Maler Stolz dieser Aufgabe lebt, so ist es auch beim zweiten Mozartpreisträger Dr. Josef Wenter, der heute in Baden bei Wien lebt und schafft. Geschichte und Natur sind die beiden Wurzeln, aus denen er die Kraft des dichterischen Werkes zieht. Sie sind in einer Sprache gestaltet, durch die die Musik klingt, der er sich zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn verschworen hatte. Wie stark die Kräfte der Heimat in Wenter wirksam sind, beweist auch sein dramatisches Schaffen. Neben den Gestalten der großen deutschen Geschichte finden sich Schauspielstoffe aus der Heimat. Heldische Persönlichkeiten der deutschen Vergangenheit werden von Wenter zu neuem Leben auf der Bühne erweckt.

Nun nahm der Rektor der Universität, Prof. Dr. Steinacker, die Ueberreichung der Preisurkunden vor. In seiner Ansprache betonte er, daß ein Volk von seinen Grenzen aus lebe. So fest wie die Menschen an diesen Grenzen stehen, so fest stehe das Reich, so hoch wie die Kultur an diesen Grenzen blühe, so wird es um die Kultur des Reiches bestellt sein. Das deutsche Volk stehe heute vor der Frage: Kultur oder Zivilisation? Wohl seien Technik und Planung, Produkte des denkenden Geistes, notwendig, vor allem in Zeiten des Krieges, in denen nicht nur der bessere Soldat, sondern auch die bessere Waffe und die bessere Organisation siegen. Dabei dürfe aber etwas nicht vergessen werden: der seelische Gehalt, die Empfindungswelt des deutschen Herzens. Sie allein sind imstande, eine Kultur zu bauen und vor einer Nur-Zivilisation zu bewahren. Gerade die Kunst des Alpenraumes sei eine Gewähr, daß das Gefühl für naturnahe künstlerische Gestaltung wach sei und reifste Früchte trage. Die Kunst ist es demnach, die ein Volk über die Zivilisation zur Kultur führt. Der Mozartpreis, diese Stiftung aus dem äußersten Norden unseres großdeutschen Vaterlandes, fördere nun diese schöpferischen Kräfte in den Grenzräumen unserer Alpengaue. Auch Rudolf Stolz und Josef Wenter sind zwei Künstler, die der gesamtdeutschen Kunst neue Werte hinzufügen. Die Ehrung durch den Mozartpreis erfülle also ihren vollen Sinn. Unter dem Beifall der Anwesenden nahmen nun die Künstler die Preisurkunden entgegen. Dr. Josef Wenter dankte im Namen beider und brachte eine Kurzlesung zum Vortrag. Ludwig van Beethovens Lento assai cantante e tranquillo aus dem Streichquartett, opus 135, reihte sich an die Worte Wenters. Mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation fand der Festakt in der Aula der Universität sein sinnvolles Ende.

Vgl. Karl Paulin, "Zwei Südtiroler Künstler Mozartpreisträger", in: Innsbrucker Nachrichten vom 2. November 1940, Seite 4 (mit besonderer Würdigung des künstlerischen Schaffens von Rudolf Stolz und Josef Wenter).

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Kitzbüheler Nachrichten vom 9. November 1940, Seite 4

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Großdeutschland ehrt Südtiroler Künstler
Die Verleihung des Mozartpreises an den Maler Rudolph Stolz und den Dichter und Dramatiker Josef Wenter
In: Innsbrucker Nachrichten vom 9. November 1940, Seite 11

Das auf allen Gebieten der Kunst und Kultur so reiche Schaffen unserer engeren Heimat hat von jeher im Deutschen Reich lebhaften Widerhall gefunden. Ein besonderes Zeichen dieser Verbundenheit und Wertschätzung ist die Verleihung des Mozartpreises 1940 an zwei unserer Landsleute, den Bozner Maler Rudolf Stolz und den aus Meran gebürtigen Dichter und Dramatiker Dr. Josef Wenter. Der großzügige Kunstsinn einer Hansischen Patrizierfamilie im Norden Deutschlands hat im Jahr 1935 die Johann Wolfgang-Goethe-Stiftung geschaffen, als deren Teil der Mozartpreis für künstlerische und kulturelle Leistungen im deutschen Alpenraum verliehen wird.

Schon einmal stand ein Tiroler im Mittelpunkt dieser großdeutschen Auszeichnung: Professor Dr. h. c.
Josef Pöll, der unvergeßliche Meister des Tiroler Volksliedes, der Wiedererwecker der Lieder des Minnesängers Oswald von Wolkenstein, der auch mit unserer Heimat sich besonders verbunden fühlte. In diesem Jahr nun standen zwei Südtiroler in vollem Licht dieser öffentlichen Anerkennung, zwei Männer, deren Werk und Schaffen weit über die engere Heimat hinaus dem deutschen Volk zum künstlerischen Besitz geworden ist und noch mehr werden wird.

Von Rudolf Stolz, unserem seit Jahrzehnten künstlerisch wirkenden Landsmann, brauchen wir nicht viel zu sagen, denn die Wände unserer Bürger- und Geschäftshäuser, die traulichen Stuben unserer Gaststätten ebenso wie manches Familienheim tragen Bilder aus seiner Künstlerhand, geschöpft aus unserer Landschaft und unserem Volksleben und auf die Stufe hoher Kunst gehoben.

Dr. Josef Wenter, dessen Wiege in Meran stand und der schon seit Jahren in Baden bei Wien lebt und wirkt, der meisterliche Erzähler naturbeseelter Tierromane und der erfolgreiche Dramatiker des Wiener Burgtheaters, ist in ganz Großdeutschland bekannt und anerkannt, dessen Bühnen die großen geschichtlichen Dramen aus der deutschen Kaiserzeit und aus der tirolischen Geschichte immer wieder zur Aufführung bringen. Wie sehr Wenters Schaffen die großdeutsche Gedankenwelt umspannt, zeigen seine Tragödien "Der deutsche Heinrich", "Heinrich VI." und "Johann Philipp Palm" sowie der Erzählungsband "Salier und Staufer", der Gestalten aus dem deutschen Mittelalter verlebendigt. Der Tiroler Geschichte entnommen sind Wenters Dramen "Der Kanzler von Tirol", "Die schöne Welserin" und sein erst kürzlich in Innsbruck uraufgeführtes Drama aus dem Tiroler Bauernkrieg, "Michel Gaismair".

In einer Feierstunde, die am Samstag, den 2. d[ieses] M[onats November] in der Aula der Innsbrucker Universität stattfand, wies Rektor Professor Dr. Steinacker in seinen begrüßenden Worten darauf hin, daß die Innsbrucker Hochschule zum erstenmal der Schauplatz der Verleihung des Mozartpreises sei. An der Spitze der Festgäste nahmen Gauleiter Franz Hofer mit Vertretern der Partei, Staat und Wehrmacht sowie auch der Leiter der Südtiroler Optanten, Peter Hofer, an der Feier teil [ ].

Der Widerhall dieser heimatlichen Feier, die zugleich ein stolzes Bekenntnis zum großdeutschen Reich Adolf Hitlers war, wird noch lange das Bewußtsein stärken, daß unser großes herrliches deutsches Vaterland die schöpferischen Kräfte aus den tirolischen Bergen zu schätzen und zu krönen weiß.


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"Ingeborg"
Komödie in drei Akten von Kurt Götz Im Tiroler Landestheater am 5. November
In: Innsbrucker Nachrichten vom 7. November 1940, Seite 6
Von Karl Paulin

Eine funkelnde Komödie, die im Kreuzfeuer schillernder Sarkasmen jede Schwerkraft verloren hat, soll man nicht schwerer nehmen als sie ist. Darf aber heute unser Gegenwartstheater als eines der wichtigsten Instrumente des nationalsozialistischen Kulturwillens von der großen allgemeinen Linie auch in seinen leichtesten Formen abweichen? Als vor Jahrzehnten Kurt Götz seine "Ingeborg" schrieb und selbst meisterhaft spielte, amüsierte man sich je nach der Einstellung mehr oder weniger bei diesem Lustspiel, das dem Problem des ehelichen Dreiecks eine kecke, pikante Wendung gibt.

Zwischen damals und heute hat sich aber doch eine grundlegende Wendung vollzogen. Unser Gefühl in grundsätzlichen, an die Wurzel des Lebens und des Volkes reichenden Dingen hat sich verfeinert und gereinigt. Daher hat heute eine solche Komödie, die, wenn auch in leichtbeschwingter humorvoller Form und in blitzender Dialogkunst, die Frage der Ehe und der Treue in einer Weise löst, die sich mit der allgemeinen volkserzieherischen Auffassung nicht deckt, ein anders Gesicht.

Humor ist allerdings in unserer Zeit auch auf der Bühne ein so gern gesehener Gast, daß wir aus der "Ingeborg" keine moralischen Folgerungen ziehen, sondern uns an der glänzenden Darstellung der Komödie unter der Spielleitung Siegfried Süßenguths erfreuen. Götz, selbst Schauspieler, liefert in seinen Stücken ja stets das dankbarste Rollenmaterial, an dem sich die Spielfreude der Darsteller leicht entzündet.

So bot Sonja Arlett als Ingeborg, die Frau zwischen zwei Männern, eine geradezu vollendete schauspielerische Leistung, ganz Natur, dabei sprühend von Geist und Temperament. Ihrem nüchternen Gatten Dr. Wendland wußte Siegfried Süßenguth eine entwaffende Liebenswürdigkeit zu geben, die besonders in der Bowlenszene zu bester Wirkung kam. Walter Jereb gab den "Dritten" im ehelichen Bunde. Peter Peter, mit einer naiven männlichen Art, die der Autor vorschreibt und die mehr der gegensätzlichen Wirkung als dem Leben entspricht. Dem Darsteller stand sogar eine gewisse Unbeholfenheit gut zu Gesicht. Gisa Ott erntete, wie schon vor Jahren in der gleichen Rolle, als Tante Ottilie mit ihren unnachahmlichen Aussprüchen den größten Heiterkeitserfolg, an dem auch Rudolf Tlusty als Diener Konjunktiv seinen Anteil hatte.

Der Schlußpunkt der Komödie am Ende des dritten Aktes war so unauffällig gesetzt, daß manche Zuschauer in Erwartung der weiteren Entwicklung, die doch eigentlich eindeutig gekennzeichnet war, sitzen blieben.



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Innsbrucker Nachrichten vom 8. November 1940, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 9. November 1940, Seite 20

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Innsbrucker Nachrichten vom 12. November 1940, Seite 7

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Das NS.- Symphonieorchester in Innsbruck
Abschluß einer erfolgreichen Gastspielreise durchs Reichsgebiet
In: Innsbrucker Nachrichten vom 13. November 1940, Seite 7

Heute abend gibt das NS.-Symphonieorchester unter Leitung von Staatskapellmeister Erich Kloß im Großen Stadtsaal in Innsbruck ein Konzert, das Werke von Haydn, Beethoven und Tschaikowskij zu Gehör bringen wird. Der Solist des Abends ist August Leopolder am Klavier.

Das Nationalsozialistische Symphonieorchester ist von einer Reise zurückgekehrt, die es im Auftrag der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" im Kriegseinsatz absolviert hat. Die Reise führte diesmal durch die Gaue Magdeburg, Anhalt und Halle-Merseburg, wo das Orchester unter der Leitung von
Generalmusikdirektor Franz Adam in 21 Städten insgesamt 25 Konzerte gab. Unter diesen Konzerten waren eine Reihe Konzerte in Fabriken und solche für geschlossene Betriebe. Auch Konzerte vor der Wehrmacht haben stattgefunden, so in Merseburg, wo in der Waffenmeisterschule vor tausend Soldaten gespielt wurde. In Magdeburg fanden allein fünf Betriebskonzerte statt. Daneben gab es Abendkonzerte in Zeitz, Naumburg, Halle, Wittenberg, Torgau und Dessau. Das Programm wurde um einige große Symphonien erweitert. Das Orchester spielte an wichtigeren Werken Tschaikowkijs 6. Symphonie, Brahms" Erste, Beethovens Achte, die "Unvollendete" Schuberts und dessen große 7. Symphonie. Auch wurden wieder Solisten eingesetzt. Edith von Voigtländer, Ilse von Tschurtschenthaler und Michael Schmid. Die Reise brachte für das Orchester in allen Städten einen starken Widerhall. Nach dem Konzert in Innsbruck wird Franz Adam sich wieder auf eine Reise begeben, die ihn mit seinem Orchester in 20 Städte des Gaues Schlesien und des Sudetenlandes führen wird [ ].



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Zweites Gastspiel des NS.-Symphonieorchesters
Ein musikalisches Großereignis Gauleiter Hofer und Generalmusikdirektor Adam an der Spitze der Festgäste
In: Innsbrucker Nachrichten vom 15. November 1940, Seite 3
Von Dr. Ehrentraut Straffner

R. H. S. Innsbruck, 14. Nov[ember]. Das große Symphoniekonzert des NS.-Symphonieorchesters im Großen Stadtsaal am Mittwochabend [13. 11. 1940] war das zweite Auftreten des "Orchesters des Führers" in unserer Gauhauptstadt. Bereits das erste Konzert des NS.-Symphonieorchesters unter der Stabführung von Generalmusikdirektor P[artei]g[enossen] Franz Adam am 20. Jänner v[origen] J[ahres 1939] hatte Innsbruck gezeigt, daß es sich hier um eines der ersten Symphonieorchester des Reiches handelt. Das Orchester wurde bekanntlich im Jahre 1930 von begeisterten Nationalsozialisten gegründet, die damit beschäftigungslosen Berufsmusikern Arbeit und Brot verschafften. Das NS.-Symphonieorchester wurde zunächst bei zahlreichen Parteiveranstaltungen im Reiche eingesetzt und war vor der Machtübernahme genau so der Verfolgung und Schikanen ausgesetzt, wie jeder, der damals zum Führer hielt.

Seit seinem ersten Konzert vor dem Führer trägt das Orchester voller Stolz den Namen "Orchester des Führers". Vom Stellvertreter des Führers Rudolf Heß wurde es beauftragt, sich für die Werbung auf dem Lande einzusetzen. Nach der Machtübernahme wurde das Orchester geradezu zum Symbol der musikalischen Freizeitgestaltung im Rahmen der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude". Mit dem immerwährenden längeren Zusammenspiel und den sich steigernden Aufgaben hielt auch das Ansteigen der Leistung des Orchesters Schritt, das jetzt auf solcher Höhe steht, daß seine Gastspielreisen durch das Reich eine nicht abreißende Kette größter Erfolge darzustellen pflegen.

Den Erwartungen entsprechend, die man in das zweite Auftreten des NS.-Symphonieorchesters in Innsbruck setzte, war auch der Andrang zu diesem Konzert sehr groß. Der Saal war ungemein würdig ausgestaltet worden, silbergraues Tuch, mit einem goldenen Hoheitsadler geziert, füllte die Rückwand vom Orgelbalkon herab bis zu dem riesigen. für die etwa 80 Musiker aufgebauten Podium. An der Spitze zahlreicher Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht wohnte Gauleiter Hofer selbst dem festlichen Konzert bei, als erster Festgast saß an seiner Seite der Gründer und erste Leiter des NS.-Symphonieorchesters
Generalmusikdirektor Pg. Franz Adam.

Das NS.-Symphonieorchester, dessen Musiker ursprünglich im Braunhemd spielten, zeigt auch heute noch nach außen hin seine Besonderheit im Rahmen aller anderen großen Orchester unsers Reiches: Sämtliche Musiker tragen einen dunkelbraunen Abendanzug mit Seidenaufschlägen, der Stabführer, in diesem Falle
Staatskapellmeister Erich Kloß, dirigiert im gleichfarbigen Frack.

Das von der NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" durchgeführte Festkonzert des NS.-Symphonieorchesters gehört ohne Zweifel zu den Ereignissen dieses Konzertwinters. Wir haben dieses Orchester, das vom Führer mit dem Auftrag betraut wurde, gleichsam in fliegendem Einsatz die Monumentalwerke der Musik jedermann vertraut zu machen, schon einmal in Innsbruck begrüßen können, wir wissen um seine Eigenart, um die lebendige ideale Kraft seines Wirkens. Und vor allem deshalb wurde das Wiedersehen, das Wiederhören zum festlichen Ereignis.

Das NS.-Symphonieorchester zählt in seiner vollen Besetzung 74 Musiker, Menschen, die ihr Bekenntnis zum neuen Deutschland zusammengebracht hat [ ].



Das Konzertprogramm:
Josef Haydn, Symphonie Nr. 88, G-Dur Tschaikowsky, Sinfonie Nr. 5, e-Moll, op. 64 Beethoven, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5, Es-Dur, op. 73 (Solist August Leopolder).



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Innsbrucker Nachrichten vom 15. November 1940, Seite 8

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Hervorragende "Salome"- Aufführung
Die Erstaufführung der Oper von Richard Strauß im Tiroler Landestheater ein ganz großer Erfolg
In: Innsbrucker Nachrichten vom 19. November 1940, Seite 7 f.
Von Karl Senn

Die Oper "Salome" von Richard Strauß, die am 1. Dezember 1905 ihre Uraufführung am Dresdener Hoftheater erlebt hatte, galt als eine unerhörte Neuheit, ja, sie wurde als Wegbereiterin für eine ganz neue Art von Musik angesprochen. Tatsächlich ist die Musik, von ihr beeinflußt, neue Wege gegangen, die ihre Ausdrucksweise in anderer Art gestalteten und eine musikgeschichtliche Entwicklung einleiteten, die zum erstenmal über das, was Richard Wagner an Neuem gebracht hatte, hinausging.

"Salome" ist Strauß" drittes Bühnenwerk; ihr vorausgegangen "Guntram", nach einem von Strauß selbst verfaßten Textbuch, und "Feuersnot", nach einen Buch von Ernst von Wolzogen. Beide blieben auf verhältnismäßig wenige Aufführungen beschränkt. "Salome" hingegen wurde ein Welterfolg, der erste eines deutschen Bühnenwerkes nach Humperdincks "Hänsel und Gretel". Die Hauptvorzüge der "Salome"-Partitur liegen in ihrer schillernden Farbenpracht, in dem strömenden Leben, das das Werk vom ersten bis zum letzten Takt erfüllt und in ihrer starken dramatischen Wirkung, die alle Geheimnisse um Salome und ihre Umgebung in ungewöhnlicher Weise ausdeutet und unterstreicht. Dazu verwendet Richard Strauß Mittel und Ausdrucksweisen, wie sie bisher als für nicht möglich gehalten wurden; das Orchester ist mit einer Virtuosität ohnegleichen behandelt, stellt aber auch die höchsten Anforderungen an die Musiker und den Dirigenten. Aber auch die Singstimmen sind in einer Weise geschrieben, die die letzte Hingabe der Ausführenden und von ihnen höchste Anstrengung fordert.

Strauß arbeitet meist nur mit kleinen und kleinsten Motiven, die an und für sich wenig sagen; aber die Art, wie er sie zusammenfaßt, sie wieder zerflattern läßt, dann wieder auf eine große Steigerung hinarbeitet und das ganze doch zu einem großen Zuge vereinigt, zeugt für die große Meisterschaft dieses überragenden technischen Könners, der sich in dieser Beziehung als wahres Genie erweist, der jeder Situation gerecht wird. Bezeichnend ist auch der häufige Verzicht auf Dissonanzauflösung, die Verwendung von Tonartenmischungen und Ballungen als reine Klangfarbenwirkungen. Daß daneben Stellen, in denen Strauß reine Harmonien verwendet, wie teilweise in den Gesängen des Jochanaan, in ihrer starken Gegenwirkung als "schöne" Klänge beinahe schon süß wirken, ist wohl auch ein gewolltes Mittel stärkster musikalischer Theatralik. Dabei fällt allerdings auf, daß die Charakterisierung, ja auch die Erfindungskraft solcher Themen ziemlich schwächer ist und sie nur durch den äußeren Umstand der starken Gegensätzlichkeit noch wirkungsvoll bleiben.

Das, was die "Salome"-Musik zur Zeit ihres Entstehens als unerhört neu erscheinen ließ, ist in den 35 seither verflossenen Jahren längst klangliches Gemeingut geworden. Sicher aber ist, daß die Wirksamkeit der "Salome" trotz des dekadenten Textbuches seither noch gewonnen hat. Die "Salome"-Partitur benötigte in der Urfassung zu ihrer Aufführung 110 Musiker, ein Orchester, über das auch große Bühnen nur mit Hilfe von Verstärkungen verfügten; um das Werk auch für kleinere Bühnen zugänglich zu machen, besorgte Richard Strauß eine zweite Instrumentierung, für die nur mehr 55 Musiker nötig sind. Trotzdem wurden aber die Schwierigkeiten einer Aufführung nicht kleiner.

Wenn nun die Innsbrucker Bühne sich an die Aufführung dieses Werkes gewagt hat, so waren von vorneherein gewisse Bedenken und Befürchtungen vielleicht nicht unberechtigt. Die Erstaufführung am Sonntag hat aber nicht nur alle Bedenken als grundlos abgetan, sondern auch alle Erwartungen weit übertroffen. Die Aufführung war restlos gelungen und erstand wie aus einem Gusse; man muß allen Mitwirkenden die höchste Anerkennung zollen. Vor allem war es der musikalische Leiter der Aufführung, Kapellmeister Hans-Georg Ratjen, der mit überlegener Ruhe über dem Werke stand und sich als ein allererster Dirigent erwies.

Die Salome sang als Gast Daga Soederquist aus Wien, eine der ersten, wenigen Vertreterinnen der schwierigen Salomepartie, die ihre große Leidenschaft erfordernde Aufgabe gesanglich wie schauspielerisch ganz hervorragend meisterte. Bewundernswert, wie ihre schöne Stimme über den Wogen des Orchesters leuchtete, was namentlich ganz besonders in der großen Schlußszene, nach dem von ihr sehr ausdrucksvoll getanzten Siebenschleiertanz, auffiel. Auch in ihren Gesten wußte sie das, was die Musik ausdrückte, sehr eindrucksvoll zu unterstreichen.

Die Herodias von Fritzi Heinen, auch im Ausdruck und Aussehen sehr charakteristisch, war mustergültig in Gesang und Spiel. Dank ihres glänzenden, vorzüglich geschulten Stimmaterials und ihrer Darstellungskunst war sie für diese Partie besonders geeignet. Georg Wilhelm Rothhaar, der auch für die Inszenierung zeichnete, bot als Vierfürst Herodes eine wahre Glanzleistung. Vor allem war es seine musikalische Treffsicherheit, mit der er diese schwierige Partie meisterte, dabei in der Charakterisierung ein glänzendes Bild des fahrigen, in seinen Stimmungen jäh wechselnden Herodes gab.

Die einsame Größe des Propheten Jochanaan wußte John Witt würdig zu verkörpern. Sein glanzvoller, warmer Bariton kam dabei zu voller Geltung. Ganz vorzüglich in Gesang, Spiel und Maske war Eugen Schürer in der kleinen, aber wichtigen Partie des syrischen Hauptmannes Narraboth. Sein schöner, klangvoller Tenor konnte hier in allen Lagen den Liebestaumel für die bestrickende Salome schwärmerisch ausklingen lassen.

Das Judenquintett Eugen Schürer, Alois Kleins, Hans Birnstiel, Heinz Voß und Kurt Lentz mauschelte "nach Noten". Man muß die Schwierigkeiten dieses Quintettes kennen, um diese Leistung entsprechend würdigen zu können. Such die übrigen Mitwirkenden: Mi Lenka, Max Bender, Max Rüden, Rolf Ankowitz und Adolf von Berenkamp haben ihren Anteil zum vollen Gelingen beigetragen.

Das Orchester des Tiroler Landestheaters hat sich mit der Salomeaufführung selbst übertroffen. Hans Siegert hatte ein stimmungsvolles, stilgetreues, orientalisches Bühnenbild geschaffen, das die farbenfrohen Kostüme der Mitwirkenden belebten.

Die Leitung unseres Landestheaters kann stolz sein, solche ein gewichtiges Werk in so würdiger, auch einer Großstadtbühne würdigen Weise, mit einer so außerordentlichen Sorgfalt und einer bewunderungswürdigen Hingabe vorbereitet, herausgebracht zu haben. Zahllose Proben waren wohl notwendig, um ein solches Ergebnis zu erreichen, aber die Mühe hat sich wahrhaftig gelohnt. Es dürfte sich wohl niemand entgehen lassen, diese mustergültige Aufführung unseres Landestheaters zu besuchen und seine Leistungsfähigkeit in einem so hervorragenden Werke zu bewundern. Die Aufführung am Sonntag fand vor ausverkauftem Hause statt. Die freudig erregten und wohl auch durch die erlesene Aufführung überraschten Zuhörer spendeten langanhaltenden Beifall. Die Darsteller konnten mit Kapellmeister Ratjen viele Male vor dem Vorhang für den Beifall danken.



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"Geh, mach dei Fensterl auf!"
Bauernposse von Veri Geisenhofer an der Breinößl-Bühne
In: Innsbrucker Nachrichten vom 19. November 1940, Seite 8
Von Theodor Mühlich

Wie in zahlreichen anderen ländlichen Lustspielen bildet auch in der Bauernposse "Geh, mach dei Fensterl auf!" von Veri Geisenhofer, die von den Darstellern der Breinößl-Bühne spritzig wiedergegeben wird, das "Fensterln" den Mittelpunkt einer humorvollen Handlung, die den Besucher nicht aus dem Lachen kommen läßt. Man kann es dem Korbi (Leo Gasser) nicht verargen, nachdem er bei der Leni (Resl Lüftinger) einige Male abgeblitzt war, daß er sein Leiterl schließlich beim Kammerfenster des hübschen Stadtfräuleins (Eva Volkmer) anlehnt. Da dieses aber, wie es sich später herausstellt, seine Schwester ist, wendet sich doch noch alles zum Guten. Die Leni erhält ihren Korbi du Mitzi, das Stadtfräulein, den Sohn des Bachleitners, der ihren schönen Augen zuliebe den Studentenfrack an den Nagel hängt, in die "Lederne" schlüpft und den Pflug zur Hand nimmt. Um die beiden Liebespaare bewegen sich aber noch andere komische Gestalten, wie der durstige Wirt "Zum blauen Bock" und dessen Weib, der alte Wastl und der Bürgermeister. In die Bauernposse (Spielleitung: Albert Peychär) sind erstmals Gesangsduette und Soloeinlagen eingestreut. In den Pausen Stimmungsmusik der Kapelle Fred Fordan. Die Zuschauer verbringen einen wirklich vergnügten Abend.


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Innsbrucker Nachrichten vom 19. November 1940, Seite 8


Das Landestheater [Innsbruck] bringt
Dienstag [19. 11. 1940]: "Die Nibelungen" von Friedrich Hebbel.
Mittwoch [20. 11. 1940]: "
Salome", Oper von Richard Strauß.


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Innsbrucker Nachrichten vom 21. November 1940, Seite 10

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Schubertiade
Kammermusikabend zum Tag der Deutschen Hausmusik
In: Innsbrucker Nachrichten vom 21. November 1940, Seite 7
Von Dr. Ehrentraut Straffner

Die Aufforderung, den Tag der Deutschen Hausmusik im Zeichen Franz Schuberts zu begehen, ist unabhängig von der Gelegenheit irgend eines Gedenktages in der Einsicht gegeben worden, daß wohl der Name keines deutschen Meisters so innig mit dem Begriffe der Hausmusik verbunden ist wie der Schuberts. Die musizierenden Dilettanten, die sich beim traulichen Lampenschein gemütlich in irgendeinem Wohnzimmer zusammenfanden, waren es, die Schuberts Genie vor den zünftigen Musikern kannten und ihm seinen Platz in der Reihe der Größten unsers Volkes eroberten. Welche Rolle damals die Hausmusik im Leben vieler Menschen eingenommen hat, dessen konnte sich der bewußt werden, der den Schubert-Abend am vergangenen Dienstag im Konzertsaal der Städtischen Musikschule nicht nur als ein selten ergreifendes Erlebnis, sondern vor allem auch als ein Beispiel und eine Aufforderung betrachtete [ ].

Der Abend, von dem wir berichten, war in vieler Hinsicht ein Erlebnis. Zwei der bedeutendsten Kammermusikwerke des großen Wiener Meisters, das
Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" und das große Streichquintett in C-dur, op. 136, erfuhren durch das Streichquartett der Münchner Staatsoper eine so harmonisch ausgeglichene, aus den Urquellen der Musik erfühlte Aufführung, daß alle Zuhörer der Saal war bis zum letzten Plätzchen besetzt einfach mitgerissen wurden [ ].

Zur Auflockerung der Vortragsfolge sang
Margot Köchlin vier Lieder, das "Gretchen am Spinnrad", "Du bist die Ruh", "Lachen und Weinen" und "Der Schmetterling" von Schubert. Margot Köchlin, die gefeierte Sängerin unseres Landestheaters, die heuer von der Operette zur Oper aufgestiegen ist, verspricht im Konzertsaal ebenso gefeiert zu werden wie auf der Bühne. Die Begleitung der Lieder besorgte Direktor Fritz Weidlich mit der führenden Sorgfalt, die wir von ihm gewohnt sind.


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Alpenheimat. Familienkalender für Stadt und Land 1940, nach Seite 102

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Fünf Wochen im Spiegel der Kultur unseres Gaues
Vom Kunstschaffen des Innsbrucker Landestheaters Musik, Dichtung, Malerei und Film Eine kleine Kunstbetrachtung
In: Innsbrucker Nachrichten vom 23. November 1940, Seite 7
Von Dr. Kurt Pichler

Innsbruck, 23. Nov[ember]. Betrachten wir die künstlerischen Lebensäußerungen im Gau Tirol-Vorarlberg in den letzten fünf Wochen, dann fällt zunächst besonders das reiche Programm des Innsbrucker Landestheaters auf. Freilich, ein Ida-Wüst-Gastspiel Die Männer sind nicht undankbar" knüpfte seinen Erfolg in erster Linie an die Person Ida Wüsts.

Hoch anzuerkennen waren dagegen wiederum die Leistungen, die das Tiroler Landestheater aus den eigenen Kräften schöpfte. "
Das kleine Hofkonzert" von Paul Verhoeven und Toni Impekoven war eine so außerordentlich gelungene Darbietung, daß selbst die strengste Kunstbetrachtung nur das beste Urteil abgeben konnte. "Ingeborg" von Kurt Götz und "Das Konzert" von Hermann Bahr boten zwar dem Inhalt nach nicht ganz unserer Zeit entsprechende Handlungen, befriedigten aber doch durch einwandfreie künstlerische Darstellung.

Eine Bereicherung des Operettenprogramms des Tiroler Landestheaters bedeutete eine Neuinszenierung von Franz Lehars "
Land des Lächelns".

Im Rahmen einer Feierstunde zum 9. November wurden Friedrich Hebbels "Nibelungen" aufgeführt. Das Tiroler Landestheater bewies durch diese Aufführung, von welch hoher künstlerischer und weltanschaulicher Warte es sein Programm zu gestalten versteht.

Das große Wagnis und es sei stärkstens unterstrichen der größte Erfolg am Theaterzettel unseres Landestheaters war eine ausgezeichnete Inszenierung und Aufführung der im modernen Tongefüge so schwierigen Oper "
Salome" von Richard Strauß.

Auf dem Gebiet des Musikschaffens zeigte sich in den vergangenen Wochen ebenfalls reichstes Leben. Ein großes Festkonzert zugunsten des Kriegs-Winterhilfswerkes vereinte Kräfte der Münchner Staatsoper mit dem Tiroler Landes-Symphonieorchester.
Weber, Gluck, Händel, Richard Strauß und in einem zweiten Teil Kompositionen aus der Welt der Operette füllten das hervorragende Programm.

Als Gast weilte in einer zweiten Veranstaltung Professor
Johannes Strauß, der Meisterpianist, in Innsbruck. Chopin und Liszt waren seine blendendsten Interpretationen.

Ein Konzert des
Tiroler Landes-Symphonieorchesters begeisterte vor allem durch eine feinsinnige Aufführung von Beethovens Erster Symphonie.

Auch eine
Schubert-Gedenkstunde der Städtischen Musikschule gestaltete sich zu einer wahren Feierstunde.

Reichsten Beifall erntete ein Gastspiel des
NS.-Reichssymphonieorchesters, dem Generalmusikdirektor [Franz] Adam beiwohnte.

In seiner Folge interessant gestaltet war das Programm eines Kammerkonzerts des
Innsbrucker Streichquartetts, das neben dem Mozartquartett in D-Dur moderne Kompositionen zu Gehör brachte. Julius Weismann, der als Tondichter von Opern Rang und Namen hat, wurde mit seinem "Phantastischen Reigen" zu Gehör gebracht. Ebenso neue Welt wurde durch Viteßlaw Novaks Klavierquintett op. 12 vermittelt.

Ein
Kammermusikabend zum Tag der Deutschen Hausmusik vermittelte im Zeichen Franz Schuberts Stunden tiefsten innerlichen Erlebnisses.

Auf dem Gebiet der Dichtkunst und der Malerei steht an der Spitze der Ereignisse der vergangenen Wochen die Zuerkennung des Mozartpreises an die beiden Südtiroler Joseph Wenter, den Dichter, und Rudolf Stolz, den Maler, worüber bereits eingehend berichtet wurde.

Im Rahmen der Buchwoche las der elsässische Dichter Paul Alverdes in Innsbruck, dessen tiefinnerliches Schaffen ein Spiegelbild modernen deutschen Schrifttums bot.

Auch das Filmschaffen suchte für eine seiner Arbeiten Tirol zum äußeren Rahmen: im Gschnitztal werden augenblicklich die Außenaufnahmen zu "Wetterleuchten um Barba" mit Sybille Schmitz, Attila Hörbiger u. a. gedreht.

Einen Spiegel des Volkslebens im Bregenzer Wald bot ein Trachten- und Brauchtumstag, der durch seine zahlreichen Veranstaltungen einen tiefen Einblick in vorarlbergisches Volkstum bot.

Alles in allem betrachtet, waren die vergangenen Wochen im Hinblick auf das kulturelle Leben im Gau Tirol-Vorarlberg mit ein Beweis dafür, daß auch im Krieg der Will zu Kultur und Kunst nicht schwächer geworden ist. Wohin man auch blicken mag, überall bietet sich das Bild blühenden Kulturschaffens und Kulturlebens ein eindrucksvolles Zeugnis der inneren Kraft der deutschen Nation.


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Innsbrucker Nachrichten vom 23. November 1940, Seite 5

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Innsbrucker Nachrichten vom 23. November 1940, Seite 7


Das Landestheater bringt
Samstag [23. 11. 1942]: "Aufruhr im Damenstift", Komödie von Axel Breitahl.
Sonntag [24. 11. 1942]: Nachmittags "
Der Vogelhändler", Operette von Carl Zeller; abends "Salome", Oper von Richard Strauß.

Breinößl-Bühne
Samstag, den 23., und Sonntag, den 24. November: "Geh" mach" dei" Fensterl auf!"

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Das Herz der Königin".
Zentral-Lichtspiele. "
Traummusik" mit Benjamin Gigli.
Triumph-Lichtspiele. "Herz modern möbliert".
Löwen-Lichtspiele. Heute und morgen: "Die drei Codonas".
Filmbühne Solbad Hall. "Der Fuchs von Glenarvon".

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"Das Land des Lächelns" in Neuinszenierung
Erfolgreiche Erstaufführung des Landestheaters in dieser Woche
In: Innsbrucker Nachrichten vom 26. November 1940, Seite 5

Franz Lehars berühmte Meisteroperette "Das Land des Lächelns", der Kassenerfolg schon so manchen Theaterwinters, wurde am Tiroler Landestheater Innsbruck auch bei der Erstaufführung in dieser Spielzeit wieder vor ausverkauftem Hause gegeben. Die Aufführung hielt sich im allgemeinen in dem bereits im Vorjahre eingehend besprochenen Rahmen. Margot Köchlin war wieder eine strahlende Lisa, deren Munde die Töne in vollkommener Bildung so leicht und mühelos entströmen, daß ihr ausdrucksvolles Spiel durch keinen Schimmer einseitiger Anstrengung gehemmt wurde. Neu war Egid Toriff in der Rolle des chinesischen Prinzen Sou Chong. Sein warmer baritonal gefärbter Tenor vermochte dank sorgfältiger Schulung alle Schwierigkeiten der umfangreichen Rolle zu meistern. Im zweiten Akt erzwangen Beifallsstürme sogar mehrfache Wiederholungen des beliebten Liedes "Dein ist mein ganzes Herz". In der Rolle der Mi sah man erstmals Adrienne Pokorny, ein reißendes Prinzeßlein mit süßer, klarer Stimme, ausdrucksvollem Spiel und graziösem, von echt musikalischem Empfinden getragenen Tanz [ ].


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Innsbrucker Nachrichten vom 26. November 1940, Seite 5

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Der Meister von der "Salome"-Aufführung begeistert
Dr. Richard Strauß bei der Festaufführung am Tiroler Landestheater Innsbruck "I. N"-Unterredung mit dem Tondichter
In: Innsbrucker Nachrichten vom 26. November 1940, Seite 5 f.
Von Dr. Rainer v. Hardt-Stremayr

Innsbruck, 25. Nov[ember]. Einer Einladung der Intendanz des Tiroler Landestheaters Folge leistend, kam Dr. Richard Strauß mit seiner Frau am Sonntag zu einer Aufführung seiner mit so großem Erfolg in Innsbruck gegebenen Oper "Salome". Die Anwesenheit des Meisters hob diese "Salome"-Aufführung, die dritte in dieser Spielzeit, weit über den Rahmen aller anderen Theaterabende unserer Bühne hinaus und gestaltete sie zu einer Festaufführung einmaliger Art. Mit Gauleiter Hofer an der Spitze waren zu dieser Aufführung zahlreiche Vertreter aus Partei, Staat und Wehrmacht im Gau Tirol-Vorarlberg erschienen, die in der großen Fremdenloge im ersten Rang Platz nahmen.

Als Dr. Richard Strauß an der Brüstung der Loge auftauchte, wurde er von dem bis auf den letzten Platz gefüllten und festlich gestimmten Haus zunächst minutenlang stürmisch begrüßt. Waren schon die vorangegangenen Aufführungen der "Salome" in Innsbruck, vor allem die Erstaufführung am Sonntag vor acht Tagen [17. 11. 1940], wirkliche Glanzleistungen unserer Bühne und des Orchesters, so überboten bei dieser Festaufführung im Beisein des Meisters Darsteller und Musiker sich selbst. Als zum Schluß der Vorhang niedergegangen und die letzten Takte verklungen waren, rauschte ein in Innsbruck wohl noch nie dagewesener Beifall durch das Haus. Er galt gleichermaßen dem Schöpfer dieser Oper, der dem Intendanten P[artei]g[enossen] [Max Alexander] Pflugmacher mit herzlichem Händedruck dankte, wie allen an dieser Aufführung Beteiligten, voran den Hauptdarstellern und dem
Kapellmeister Hans Georg Ratjen, der gleichfalls vor den Vorhang gerufen wurde; der Beifall steigerte sich in geradezu ungeahntem Maße, als bei einem der neun "Vorhänge" die Hauptdarstellerin Daga Soederquist [Söderqvist], die als Gast von der Wiener Volksoper die Partie der Salome innehatte, allein auf der Bühnenrampe erschien.

Strauß: "Die Aufführung ganz hervorragend und vorbildlich"
Dr. Richard Strauß äußerte sich, als er tags darauf den Vertreter der "Innsbrucker Nachrichten" in der Halle des "Tiroler Hofes" zu einer Unterredung empfing, begeistert über die "Salome"-Aufführung an unserem Landestheater. Sie sei tatsächlich ganz hervorragend und vorbildlich gewesen. Die Leistungsfähigkeit unserer Bühne sei geradezu erstaunlich, wenn man bedenkt, daß Innsbruck erst seit einem guten Jahr eine eigene Oper habe. Seine vor allem im musikalischen Sinne wohl schwerste Oper nach so kurzer Zeit an dieser Bühne aufzuführen, habe zwar ein Wagnis geschienen, aber der Erfolg habe der Wahl recht gegeben. Die Hauptdarstellerin, Daga Soederquist, bezeichnete der Meister als eine der größten Hoffnungen der deutschen Opernbühnen; sie habe die Salome genau so gesungen, gespielt und getanzt, wie er sie sich bei der Schöpfung seines Werkes vorgestellt habe. Namentliches Lob zollte er auch dem Darsteller des Herodes,
Georg Wilhelm Rothhaar, und seiner Regie. An Hans Georg Ratjen habe unsere Oper einen vorbildlichen Stabführer, der mit seinem Orchester alle Schwierigkeiten der Partitur zu meistern und aus dem Werk alle musikalischen Feinheiten herauszuholen verstehe. Der Theaterraum biete genügend Möglichkeiten, um gegebenenfalls auch einem noch größeren Orchester Platz gewähren zu können. Auch das Bühnenbild entspreche vollkommen den Vorstellungen des Meisters; den räumlichen Schwierigkeiten und vor allem der Tatsache, daß die Bühne unseres Landestheaters im Vorder- und Mittelgrund keine Versenkung aufweise, sei mit vorbildlichen Maßnahmen begegnet worden. Ein einhelliges Lob des Meisters also, das nicht nur unmittelbar die Leute vom Fach, sondern auch die Innsbrucker auf ihr Theater stolz machen kann [ ].


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Innsbrucker Nachrichten vom 26. November 1940, Seite 6

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Das Gewehr über!"
Zentral-Lichtspiele. "
Traummusik" mit Benjamin Gigli.
Triumph-Lichtspiele. "Herz modern möbliert."
Löwen-Lichtspiele. 6.30 und 9 Uhr: "Irrtum des Herzens".
Filmbühne Solbad Hall. "Die lustigen Vagabunden".


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Blaue Jungens konzertierten in Innsbruck
Ein Marine-Musikkorps spielte vor dem "Goldenen Dachl" Konzert im Großen Stadtsaal für das Kriegs-WHW.
In: Innsbrucker Nachrichten vom 28. November 1940, Seite 3

S. B. Innsbruck, 27. Nov[ember]. Für einige wenige Tage beherbergte Innsbruck, die Stadt in den Bergen, ungewöhnliche Gäste, die in ihrer blauen kleidsamen Uniform das Stadtbild belebten. Das Musikkorps einer Ersatz-Marine-Artillerie-Abteilung war hierzu Gaste, um einen Gruß von der Wasserkante in das Land der Berge zu tragen. Das 45 Mann starke Musikkorps hat bereits eine 14tägige Rundreise hinter sich, die es nach Wien und Salzburg brachte. Ueberall wurden die Männer der Kriegsmarine, von deren Heldentaten die täglichen Heeresberichte melden, freudig begrüßt. Auch Innsbruck bereitete den Angehörigen der Kriegsmarine einen herzlichen Empfang.

In den Spätnachmittagstunden des Dienstag [26. 11. 1940] kam das Musikkorps, insgesamt 47 Mann stark in Innsbruck an. Im Rahmen der vom Oberkommando der Wehrmacht durch die NS.-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" durchgeführte Truppenbetreuung veranstaltete die Abteilung Feierabend einen Besuch der Breinößlbühne am Dienstagabend. Die Männer von der Wasserkante haben sich dabei köstlich unterhalten und dankten den Darstellern der Gaubühne II mit herzlichem Beifall für den gelungenen Abend. Am Mittwochmittag, in der Zeit von 11 Uhr bis 12 Uhr, gab das Musikkorps ein Standkonzert vor dem "Goldenen Dachl". Zum Standkonzert der ungewöhnlichen Gäste hatten sich viele Zuhörer eingefunden, die begeisterungsvoll den Klängen der Musikkapelle lauschten. Bald drängten sich Kopf an Kopf die Zuhörer. Die Hausfrauen, die mit praller Einkaufstasche auf dem Wege nach Hause waren, wurden durch die Musikklänge der blauen Jungens angelockt und vergaßen Heim und Mittagessen. Doch auch den Angehörigen des starken Geschlechtes erging es nicht besser. immer wieder hörte man lobende Worte über das Spiel des Musikkorps aus der Menge, die mit lauten Bravo-Rufen und eifrigem Klatschen jedes Musikstück aus den Gebieten der Oper und der Operette und jeden schneidigen Marsch quittierte. All die bekannten Märsche, die ewig jung immer wieder mitreißend und aufmunternd wirken, erklangen. Nur allzuschnell kam das Ende des Standkonzertes und der Abmarsch der Marineabteilung.

In den Nahmittagstunden wurde wieder im Rahmen der Truppenbetreuung den Gästen ein einzigartiges Erlebnis geboten: eine Fahrt mit der Nordkettenbahn zum Hafelekar. Von der Gendarmeriekaserne in der Straße der Sudetendeutschen, wo die Angehörigen des Musikkorps untergebracht sind, ging es zur Hungerburg und von dort mit der Bahn hinauf zu den sonnigen Höhen, die gerade jetzt in der Pracht des Spätherbstes leuchten. Fast alle die Männer der Kriegsmarine kannten Tirol und seine Bergespracht nur vom Hörensagen und von Bildern. Nun konnten sie selbst die Pracht aus nächster Nähe betrachten und von der Wucht des Gesehenen überwältigt werden. Einstimmig waren sie des Lobes voll über ihren Innsbrucker Aufenthalt, der so viel Schönes geboten hatte. Für die Fahrt mit der Nordkettenbahn hatte Oberbürgermeister Pg. Dr. Denz ermäßigte Fahrkarten für die Fahrtteilnehmer zur Verfügung gestellt.

Zum Abschluß seines Innsbrucker Aufenthaltes gab das Musikkorps am Mittwochabend [27. 11. 1940] im Großen Stadtsaal ein Konzert zu Gunsten des Kriegs-Winterhilfswerkes, das vom Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk Pg. Elsensohn, veranstaltet wurde. Der schmissige Vortrag bekannter Musikstücke und Märsche riß die Zuhörer immer wieder zu starkem Beifall und Jubel hin.


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Tiroler Landbote vom 29. November 1940, Seite 3

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Motive der Kunst unseres Gaues
Eröffnung der Gaukunstausstellung in der alten Universitätsbibliothek am 30. November Eine Vorschau
In: Innsbrucker Nachrichten vom 29. November 1940, Seite 5
Von Dr. Kurt Pichler

Die bereits am 30. Oktober angekündigte Gau-Kunstausstellung wird am 30. November in der alten Universitätsbibliothek, Universitätsstraße 6, eröffnet und dauert bis zum 14. Dezember. Als Aussteller sind alle im Gau Tirol-Vorarlberg wohnenden Maler und Bildhauer, soweit sie Mitglieder der Reichskammer der bildenden Künste oder dort angemeldet sind, zugelassen.

Der Gauleiter hatte vor einiger Zeit die schaffenden Künstler Tirols aufgerufen, in einer Gauausstellung ihr Können unter Beweis zu stellen. Wir hatten Gelegenheit vor der Eröffnung einen Blick auf die Gemälde, Graphiken und Plastiken zu werfen und fanden sehr viel Gutes. Wenn wir an die letzte Ausstellung im Taxishof (allerdings nur des Kreises Innsbruck) denken, dann drängen sich Unterschiede auf, die nicht zu übersehen sind.

Die Ausstellung bietet eine Dreiteilung. Die Schaffenden des Gaues Tirol-Vorarlberg sind in einer Gruppe vertreten, eine andere zeigt Beweise des hohen künstlerischen Schaffens der Südtiroler, eine dritte weist auf die künstlerischen Gestaltung der Wehrmacht hin.

Die Ausstellung zeigt Gemälde, Graphiken und Plastiken in Holz, Gips, Marmor, getriebenem Kupfer und gebranntem Ton. Die Verbindung, die diese Ausstellung in bezug auf die Künstler festgesetzt hat, die Tatsache, daß diesmal auch die Südtiroler vertreten sind, bewirkt eine reiche Ueberschau, die einen bestimmten Zweck erfüllt: die Künstler sollen sich selbst gegenseitig befruchten, die Betrachter aber sollen den Eindruck gewinnen, welch tiefe Impulse der gesamtdeutschen Kunst von Tirol aus zuströmen. Neben dieser innerlichen Einstellung wird noch ein zweites in dieser Ausstellung fruchtbar: sie findet in einem Raum, statt, der den Erfordernissen der Beleuchtung zum Großteil entspricht, nämlich in einem Raume der alten Universitätsbibliothek. Das, was wir bisher so ersehnten, ein Künstlerhaus zu besitzen, das den Anforderungen einer Ausstellung entspricht, wurde durch diesen Ausstellungsraum zum Großteil überwunden.

Das eine steht fest: Gauleiter Hofer hat durch diese Ausstellung ein Forum geschaffen, das in solchem Ausmaß bisher noch nicht zur Verfügung stand und hat damit die Möglichkeit geboten, die Kunst Tirols in allen ihren Bezirken zu überblicken.

In dieser Ueberschau fallen vor allem auch die Motive der Kunstrichtungen unseres Gaues auf: Vom Stilleben bis zum Porträt, vom Genrebild bis zur Darstellung der heimischen Landschaft und weiter zur Gestaltung von Persönlichkeiten, Geschehnissen und inneren Anschauungen unserer Tage (die symbolhaften Ausdruck finden) ist jede Gattung vertreten. Es ist ein beweis der Stärke unserer Zeit, daß selbst Blumenstücke und Genrebilder, künstlerische Ergebnisse einer beruhigten inneren Schau, also nichts an Farbenbuntheit und Eindringlichkeit verloren haben. Dies ist nicht falsch aufzufassen: es ist nicht vielleicht dahin zu werten, daß die Gestalter im Bereiche der Kunst an unserer Zeit vorbeigegangen wären und ihr nicht soviel Erlebnis abgewinnen könnten, daß sich auch die Form ihrer Werke und deren Inhalt ändert; im Gegenteil, dies bietet den Beweis, daß jeder Künstler die tiefe Einsicht besitzen muß und besitzt, daß die Unmittelbarkeit des zeitlichen Geschehens erst aus beruhigter Schau heraus reif zur Gestaltung wird.

Auch diese Ausstellung wird in einem eigenen Raum Ergebnisse der Kunst von der Front her zeigen. Wenn diesen Werken zum Teil die künstlerische Vollendung mangelt, so ist dies dadurch bedingt, daß sie unter dem unmittelbaren Eindruck des Kampferlebens geschaffen wurden und den Künstlern Zeit und Ruhe fehlte[n]. Dafür aber sind die Bilder als Dokumente des Geschehens unserer Tage und als Ausdruck soldatischen Kämpfertums zu werten.

Alle in allem können wir nach einem kurzen Einblick in die Gauausstellung, deren Initiative, wie erwähnt Gauleiter Hofer zukommt, nur das eine feststellen: es hat bisher in Tirol-Vorarlberg keine Kunstausstellung gegeben, die so viele Beweise der künstlerischen Schaffenskraft unsers Gaues vermittelte. Wir sind davon überzeugt, daß alle, die die Ausstellung besuchen werden, der gleichen Meinung sind.

Es ist ein beglückendes Gefühl, zu sehen, daß selbst während des Krieges die Schöpferkraft unserer Künstler keineswegs erschlafft, ja, im Gegenteil, der Impuls zur Verewigung deutscher Kultur nur stärker geworden ist. Und dies ist ja letzten Endes nicht nur eine Aufgabe des stammesmäßigen Gefüges, dies ist vor allem ein deutsches Gebot. Denn der, der heute nicht mithilft, an der Front oder in geistigen Belangen der Heimat für Deutschlands Stellung in der Welt einzutreten, ist nicht wert, den Namen unseres Volkes zu tragen. Daß es unter den Künstlern unseres Gaues keinen gibt, der diesen Ruf nicht verstanden hätte, bietet den Beweis des hohen Ernstes, der einer solchen Berufung zukommt.



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Die gesamte Künstlerschaft des Gaues stellt aus
Eröffnung der ersten Gaukunstausstellung des Gaues Tirol-Vorarlberg durch Gauleiter Hofer
In: Innsbrucker Nachrichten vom 2. Dezember 1940, Seite 3

G. Gauleiter Hofer eröffnete am Samstag [30. 11. 1940] in der alten Universität in Innsbruck die Gau-Kunstausstellung in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste, unter denen von der Partei der Stellvertretende Gauleiter, Hauptdienstleiter Pg. Parson, Kreisleiter Pg. Dr. Primbs und fast alle Gauamtsleiter, von der Wehrmacht in Vertretung des Standortältesten Oberstleutnant Hebensberger, vom Reichsarbeitdienst Generalarbeitsführer Pg. Kahlen, ferner Gauhauptmann Pg. Linert, in Vertretung des Oberbürgermeisters der Gauhauptstadt Bürgermeister Pg. Christoph, der Rektor der Universität Pg. Prof. Dr. Steinacker u. v. a., anwesend waren. Auch war die Künstlerschaft des Gaues unter Führung des derzeit geschäftsführenden Landesleiters der Reichskammer der bildenden Künste Prof. [Max] Esterle zugegen.

Nach einer
musikalischen Einleitung und Begrüßungsworten des Gaupropagandaleiters und Landeskulturwalters Parteigenossen Dr. Lapper, der dem Gauleiter den Dank der Künstlerschaft und der Oeffentlichkeit für die Veranstaltung und Förderung dieser Ausstellung aussprach, ergriff Gauleiter Hofer selbst das Wort zur Eröffnungsrede.

Der Gauleiter stellte zunächst fest, daß seinem Rufe zu dieser Ausstellung über hundert Künstler gefolgt seien, womit der Beweis erbracht sei, daß der Begriff "unmöglich" auch auf dem Gebiete des Kulturlebens des deutschen Volkes ausgeschaltet sei. Diese erste Kunstausstellung des Gaues Tirol-Vorarlberg verdient die Bezeichnung Gauausstellung in vollem Maße, weil in ihr zum erstenmal fast die gesamte Künstlerschaft des Gaues, auch die Kunstschaffenden der Vorarlberger Kreise, vertreten sind und sich so auf ihrem Sektor in der gleichen Kameradschaft zusammengefunden haben, wie diese Länder immer eine Einheit waren. Damit zeigte auch diese Ausstellung, daß die unselige Kleinstaaterei auch in diesem Gau beseitigt ist.

Mit Worten besonders herzlicher Freude und Anerkennung begrüßte der Gauleiter ferner die Teilnahme der Südtiroler Künstler, deren Beteiligung an der Ausstellung für uns den höheren Sinn eines Treuebekenntnisses für unsere Brüder im Süden verleiht, mit denen uns gleiches Fühlen und Denken verbindet, der Kameraden, die derzeit das Ehrenkleid der deutschen Wehrmacht tragen, wobei er besonders des Landesleiters der Reichskammer Bildende Kunst Pg. [Ernst] Nepo gedachte, der derzeit als Hauptmann unter den Waffen steht und bereits mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde. Es ist als ein Zeichen besonderer Opferbereitschaft und Hingebung zu werten, daß auch diese Kameraden auf der Ausstellung vertreten sind.

Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen verwies der Gauleiter darauf, daß diese Ausstellung im Vergleich zu den früheren, in kleinerem Rahmen gehaltenen Veranstaltungen einen erheblichen Fortschritt erkennen läßt und richtete an die Künstlerschaft seines Gaues den Mahnruf, in ihrem Schaffen mit der Bewältigung der großen Arbeitsaufgaben des Gaues Schritt zu halten. Er erinnerte dabei an die umfangreichen Bauvorhaben, die im Gau auf dem Gebiete der Siedlungstätigkeit in Ausführung begriffen sind. Diese Bautätigkeit stellt auch hohe Anforderungen an die Künstlerschaft, denn die Ausschmückung der Wohnstätten soll mit ihr Hand in Hand gehen. Die Südtiroler und die vielen Familien, deren Neugründung durch den wirtschaftlichen Aufschwung seit der Heimkehr des Gaues ins Reich möglich wurde, sollen in geschmückten Häusern auch künstlerisch ausgestaltete Wohnungen finden.

Daraus ergibt sich die Forderung, daß die Früchte künstlerischen Schaffens nicht mehr reichen Leuten vorbehalten bleiben oder in Sammlungen und Museen als unerreichbare Ausstellungstücke betrachtet werden sollen, sondern auch dem weniger bemittelten Volksgenossen, der den Kaufpreis mühsam vom Ertrag seiner Arbeit abspart, zugänglich sein müssen. In der Wohnung des "kleinen Mannes" als Freudebringer nach des Tages Mühe und Arbeit zu wirken, ist der höchste Sinn und die schönste Erfüllung eines jeden Kunstwerkes. Die Künstlerschaft soll danach streben, Bannerträger dieser Idee zu werden.

Mit dem Wunsche, daß die erste Gau-Kunstausstellung in diesem Sinne ein Anfang und ein erster Schritt sei und mit dem Treuegruß an den Führer beendete der Gauleiter seine Ausführungen und besichtigte sodann mit den Ehrengästen die Schau, deren Reichhaltigkeit und hoher künstlerischer Gehalt dem Kunstschaffen des Gaues ein ehrenvolles Zeugnis ausstellt.



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Innsbrucker Nachrichten vom 3. Dezember 1940, S. 7

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Innsbrucker Nachrichten vom 27. November 1940, Seite 9

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Innsbrucker Nachrichten vom 30. November 1940, Seite 6

Das Landestheater bringt:
Samstag [30. 11. 1940]: "Das kleine Hofkonzert", Lustspieloperette [von Edmund Nick].
Sonntag [1. 12. 1940]: Nachmittags "
Clivia", Operette von Nico Dostal; abends "Salome", Oper von Richard Strauß.


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Innsbrucker Nachrichten vom 30. November 1940, Seite 5

Harmonikakonzerte für das WHW.
Sonntag spielen die Handharmonikaschulen Kauth und Nogler
Die Jugendgruppe der Handharmonikaschule Helmuth Kauth veranstaltet am kommenden Sonntag, den 2. [richtig: 1.] Dezember, im großen Saal des Hotels "Maria Theresia" um 19 Uhr ein volkstümliches Handharmonikakonzert unter Mitwirkung des Handharmonikaorchesters Innsbruck zugunsten des Kriegs-WHW. Es gelangen Solo-, Duetteinlagen und Originalkompositionen zum Vortrag. Wie bereits angezeigt wurde, gibt die Harmonikaschule A[nton] Nogler am Sonntag um16 Uhr im Großen Stadtsaal ebenfalls ein Konzert, dessen Erlös dem Kriegs-Winterhilfswerk zufällt.



Standkonzerte
Am Samstag, den 30. d[ieses] M[onats November], ist von 16 bis17 Uhr vor dem "Goldenen Dachl" ein Standkonzert des Musikkorps eine Gebirgsjäger-Ersatzregimentes mit nachfolgender Vortragsfolge: "Schönfeld", Marsch von C[arl] M[ichael] Ziehrer; "Aquarellen", Walzer von J[osef] Strauß; "Bagatelle", Ouvertüre von J[osef] Rixner; Phantasie aus der Oper "Der Freischütz", von C[arl] M[aria von] Weber; Wiener Operettenklassiker, Melodiefolge von H[ans] Kliment; "Florentiner Marsch", von J[ulius] Fucik.

Am Sonntag, den 1. Dezember, von 11 bis 12 Uhr, gibt das Musikkorps eines Gebirgsjägerregimentes auf dem Adolf-Hitler-Platz ein Standkonzert mit folgender Vortragsfolge: "
Mit Eichenlaub und Schwertern", Marsch von [Franz von] Blon; "1812", Ouvertüre von Tschaikowsky; "Walküre", große Phantasie von R[ichard] Wagner; Melodien aus der Operette "Die lustige Witwe" von [Franz] Lehar; Zwei neue Tonfilmlieder; "Hoch Heidecksburg", Marsch von [Rudolf] Herzer.

Gleichfalls von 11 bis 12 Uhr ist Standkonzert vor dem "Goldenen Dachl", ausgeführt vom RAD.-Gaumusikzug XXXIII, der nachstehende Stücke zum Vortrag bringt: "
Königs-Grenadiermarsch", von Teichert; "Dramatische Ouvertüre", von Franz von Blon; "Eva-Walzer", von Franz Lehar; "Blinkende Spaten", Marsch von [Albert] Tittel; Erinnerungen an Richard Wagners "Tannhäuser", von [Franz] Burald; "Petersburger Schlittenfahrt", von Richard Eilenberg; "Der Wille zur Tat", Marsch von E. Müller.


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1940, Dezember

Das 50. Wehrmachts-Wunschkonzert
Ein Fest am letzten Sonntag
In: Tiroler Volksblatt vom 2. Dezember 1940, Seite 2

Der Großdeutsche Rundfunk feierte am 1. Dezember ein besonders stolzes Jubiläum: das 50. Wehrmachts-Wunschkonzert. Seit dem 1. Oktober 1939 sind die Wehrmachts-Wunschkonzerte im Deutschen Rundfunk hervorragende Mittler zwischen Front und Heimat, eine Brücke, die über die Aetherwellen das ganze deutsche Volk miteinander verbindet. Im Vordergrund dieser Konzerte steht einmal die Erfüllung zahlreicher Soldatenwünsche und zugleich der uns alle heute mehr denn je beseelende soziale Gedanke, daß einer für den anderen in unserer Gemeinschaft einsteht, so wie wir es seit Weihnachten 1934 gewohnt sind, als zum erstenmal im Rundfunk ein Wunschkonzert erklang. 74 Wunschkonzerte des Großdeutschen Rundfunks werden bisher verzeichnet, davon 50 für die Wehrmacht, und durch alle klang der Leitsatz: "Sie wünschen, wir spielen, geholfen wird vielen!" Was ist allein in den 50 Wehrmachts-Wunschkonzerten geleistet worden! Sie sind mehr als Konzerte und unterhaltende Veranstaltungen gewesen; sie sind in jedem Fall eine feierliche Kundgebung des deutschen Gemeinschaftswillens im Kriege. Am 5. Oktober 1939 erklang zum ersten Male die Melodie des Engelland-Liedes, das unsere Herzen hochreißt [Engelland-Lied: Text (Hermann Löns, 1914) "Heute wollen wir ein Liedlein singen", Refrain: "Denn wir fahren gegen Engeland", gesungen auf verschiedene Melodien, s. Liederbuch "Hellau" (1942), Nr. 3 und 4]. Zur Bilanz der Wehrmachts-Wunschkonzerte gehört eine Geld- und Sachwertspende von über 71/2 Millionen Mark, davon die ansehnliche Summe von mehr als 900.000 Mark aus dem Auslande. 1,2 Millionen Briefe mußten im Rundfunkhaus gelesen und erledigt werden. 6300 deutsche Soldaten wurde die freudige Kunde über die Aetherwellen zugetragen, daß daheim ein Bube oder ein Mädel angekommen ist. 637 Zwillingsgeburten und 18 Drillingsgeburten wurden verkündet, 47 Patenschaften vermittelt, 10 verwaisten Kinder konnten Adoptiveltern gewonnen werden, und was die Geburten betrifft, so erhielt das 10. Wehrmachts-Wunschkonzert in dieser Hinsicht eine besondere Note, als einem unserer braven Soldaten die Geburt seines 19. Kindes angesagt wurde. 44.634 Soldatennamen sind bisher genannt worden. War das50. Wunschkonzert überhaupt seinerseits bereits der Anlaß zu einer besonders festlichen Kundgebung, so wird auch dieses 50. Wehrmachts-Wunschkonzert als ein festliches Jubiläum besonderer Art von den Hörern und Hörerinnen des Großdeutschen Rundfunks begrüßt worden sein.



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Innsbrucker Nachrichten vom 3. Dezember 1940, Seite 10

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10.000 mal am Dirigentenpult
Dreißig Jahre wirkte Max Köhler als Dirigent am Innsbrucker Theater Ein Rückblick auf seine Tätigkeit
In: Innsbrucker Nachrichten vom 4. Dezember 1940, Seite 3
Signiert "R. E."

Am 4. Dezember, anläßlich der Vorstellung für das 2. Kriegswinterhilfswerk dirigiert Musikdirektor Max Köhler letztmalig die Operette "Das Land des Lächelns" und tritt dann in den Ruhestand.

Dreißig Jahre lang hat Max Köhler für das Musik- und Theaterleben der Innsbrucker gewirkt. Dreißig Jahre, welch eine Fülle von Arbeit verbirgt sich hinter dieser nüchternen Zahl "30". Künstler wollen ja im allgemeinen von Zahlen nichts wissen, trotzdem haben wir Max Köhler gebeten, zu versuchen, uns seine künstlerische Tätigkeit in Innsbruck in Ziffern auszudrücken. Es sind geradezu astronomische Zahlen herausgekommen: 6.000 Theatervorstellungen hat Max Köhler in Innsbruck dirigiert und nicht weniger als 10.000mal hat das Orchester unter seiner Leitung Konzerte aller Art gegeben. "Es sammelt sich eben allerhand an in dreißig Jahren", meint lächelnd Musikdirektor Köhler, "und wenn ich dann noch dazu zähle, was ich vor Innsbruck schon alles zu tun hatte, dann reicht"s mir wirklich." Köhler war nämlich vor Innsbruck bereits in Olmütz, Gablonz, Nürnberg und Reichenberg engagiert. Wie die meisten Künstler kam er nicht ohne Umwege zu einer eigentlichen Domäne, der Musik. Er betätigte sich anfänglich als Bildhauer und widmete sich gleichzeitig dem Musikstudium, bis er eines Tages, um eine Zersplitterung zu vermeiden, die Bildhauerei aufgab und sich ganz seiner geliebten Musik zuwandte.

Gleich die Antrittsvorstellung im ersten Engagement in Olmütz war eine recht aufregende Sache, denn es gastierte der berühmte, aber auch gefürchtete [Schauspieler und Sänger] Alexander Girardi. Doch alles ging gut und Max Köhler zählt es zu seinen schönsten Erinnerungen, dass ihm der große Girardi nach der Vorstellung die Hand drückte und wohlwollend meinte: "Sie machen Ihre Sache schon recht gut, junger Mann!"

1910 kam Köhler dann nach Innsbruck. Thurner war damals Direktor. Und nun sind 30 Jahre seit damals voll geworden. Viele Sterne hat Köhler in dieser Langen Zeit am Innsbrucker Theaterhimmel aufgehen und wohl auch wieder verlöschen gesehen. Er war es, der es zum ersten Male unternahm, eine
ständige Oper in Innsbruck einzurichten, zu einer Zeit, in der es noch keine Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln gab. Allerdings war das Publikum, dem damals weder Film noch Rundfunk Musik oder Unterhaltung vermittelten, wesentlich theaterfreudiger, so daß zum Beispiel "Lohengrin" 35mal und "Aida" 28mal aufgeführt werden konnte. Besonders schwere Zeiten erlebte das Theater im Kriege und nach dem Kriege. "In Strohpantoffeln und Mantel habe ich während des Krieges so manchesmal dirigiert, während meine Musiker ebenfalls in Strohpantoffeln und Decken vermummt im Orchesterraum des ungeheizten Theaters saßen. Auch das Publikum hatte seine Mäntel an, nur die bedauernswerten Schauspieler standen zitternd in ihren leichten Kostümen auf der Bühne." Alte Theatererinnerungen tauchen auf. "Dreimal war ich Direktor des Theaters und habe es im ganzen sechs Jahre lang selbständig geleitet. Meine gesamten Ersparnisse sind dieser meiner Liebe zum Theater, und besonders zum Innsbrucker Theater zum Opfer gefallen, aber ich bereue es nicht, heute schon gar nicht." Immer wieder, wenn ein Direktor in finanzielle Schwierigkeiten geraten und der Bestand des Theaters gefährdet war, sprang Köhler ein. Erst die Direktion nach ihm erhielt eine Subvention, weil man zur Einsicht kam, daß es anders nicht ging. Es war also sicherlich nicht übertriebener Ehrgeiz, der Köhler dazu trieb, in damaliger Zeit die Theaterdirektion selbständig zu übernehmen. Es war die Liebe zur Kunst, die Liebe zu seinen Musikern und nicht zuletzt die Liebe zu der Stadt, die ihm Heimat geworden war, die ihn immer wieder dazu bewog, so schwere Verantwortung auf sich zu nehmen, die immer ein finanzielles Wagnis darstellte [ ].

"Daß wir nach dem Weltkrieg oft mittags nicht wußten, ob wir abends spielen konnten, passierte uns öfter als einmal. Das war das Werk der jüdischen roten Bonzen, die mit Streikparolen aller Art den Betrieb behinderten. Immer wieder aber hat auch hier der gesunde Sinn unserer Bühnenarbeiter und die allen gemeinsame Liebe zur Sache Oberhand behalten."

"Sind Sie denn nicht traurig darüber, dass Sie morgen abend den Taktstock zum letztenmal schwingen?" fragen wir Musikdirektor Köhler. Die Antwort erfordert einiges Nachdenken: "Traurig bin ich nicht, denn etwas Ruhe dürfte mir nach diesen 30 Jahren wohl nicht schaden, obwohl ich mich noch vollkommen frisch fühle. Aber es ist klar, daß ein Abschied immer etwas wehmutvolle Gedanken mit sich bringt. Was mich aber wirklich freut, ist, daß gerade meine letzte Vorstellung dem Kriegs-Winterhilfswerk des deutschen Volkes zugute kommt und daß auch ich im Rahmen meiner bescheidenen Kräfte noch mithelfen kann, ein großes Ziel von uns allen zu erreichen: den Sieg unseres großen deutschen Volkes!"

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Abschiedsvorstellung eines Innsbrucker Dirigenten
Zahlreiche Ehrungen für Musikdirektor Köhler
In: Innsbrucker Nachrichten vom 6. Dezember 1940, Seite 4
Von Theodor Mühlich

Bei der festlichen Aufführung von Franz Lehars "Das Land des Lächelns" im Tiroler Landestheater zu Gunsten des 2. Kriegs-Winterhilfswerkes stand Musikdirektor Max Köhler nach 30jähriger Tätigkeit in Innsbruck zum letzten Male am Dirigentenpult, um dann in den Ruhestand zu treten.

Die Verehrung und Hochschätzung, der sich der verdiente Dirigent beim Innsbrucker Theaterpublikum erfreut, fand seinen Ausdruck in dem stürmischen Beifall, mit dem ihn das voll besetzte Haus geradezu überschüttete. Diese Wertschätzung fand auch ihren sichtbaren Ausdruck in den Lorbeerkränzen, die Max Köhler am Schluß des zweiten Aktes im Namen der Gauhauptstadt Innsbruck, des Orchesters sowie der Intendanz des Tiroler Landestheaters auf der Bühne überreicht werden konnten. Dazukamen noch Blumengebinde, die ihm durch den Obmann der Fachschaft "Bühne" im Namen der Mitglieder des Tiroler Landestheaters übergeben wurden, sowie zahlreiche andere Blumenspenden von den Berufskameraden des scheidenden Musikdirektors.

Die Aufführung selbst, die Max Köhler mit liebevoller Sorgfalt und jugendlichem Elan betreute, gestaltete sich in der flotten Inszenierung Ottomar Mayrs wieder zu einem vollen Erfolg. Auch die Darsteller leisteten wiederum ihr bestes. Besonders hervorheben wollen wir jedoch nochmals Margot
Koechlin als gesanglich und schauspielerisch ausgezeichnete Lisa, und unseren unverwüstlichen Poldi Harlanns als feschen Dragonerleutnant, Egid Toriff als den besonders gesanglich gut wiedergegebenen Prinzen Sou-Chong und Rudolf Tlusty als Heiterkeit erregender Obereunuchen. Die besondere Ueberraschung des Abends bot jedoch die ausgezeichnete Besetzung der Rolle der chinesischen Prinzessin durch einen Gast; Hilde Födo, die sich durch ihre entzückend gestaltete "Mi" einen Sonderbeifall holen konnte. Am Schlusse der festlichen Aufführung, bei der Premierenstimmung herrschte, rief der stürmische Beifall die Hauptdarsteller und vor allem Max Köhler immer wieder vor die Rampe.


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Innsbrucker Nachrichten vom 4. Dezember 1940, Seite 3


Die Lichtspieltheater bringen

Kammerlichtspiele. "Der ewige Jude".
Zentral-Lichtspiele. "Friedrich Schiller, der Triumph eines Genies".
Triumph-Lichtspiele. "Das sündige Dorf".
Löwen-Lichtspiele. 6.30 und 9 Uhr: "Befreite Hände".
Filmbühne Solbad Hall. "Golowin geht durch die Stadt".

Breinößlbühne
Heute: "Geh mach dei Fensterl auf!"


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Innsbrucker Nachrichten vom 5. Dezember 1940, Seite 8

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Buren-Tragik auf der Bühne
Erfolgreiche Erstaufführung des Schauspiels "Christian De Wet" von Arnold Krieger im Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 5. Dezember 1940, Seite 5

Wer von den älteren Zeitgenossen erinnert sich nicht noch lebhaft an den Burenkrieg [ ].

Damals zeigte sich um ersten Male auch der tiefe politische Gegensatz zwischen dem deutschen Volk und den Briten, der in der glühenden Anteilnahme des zweiten Reiches am Freiheitsringen der Buren gegen die englische Vergewaltigung zu elementarem Ausdruck kam [ ].

Mit der Darstellung dieses Schauspieles hat unser Landestheater nach seinen bisherigen erfolgreichen Erst- und Neuaufführungen auch das zeitnahe Stück in die Premierenerfolge eingereiht. Es war kein leichtes Beginnen, das sich Spielleiter Dr. Sigfrid Färber stellte, denn es galt, aus der afrikanischen Umgebung und der Weltkriegssphäre die Stimmen der Gegenwart herauszuholen. Das ist in überraschendem Maße gelungen, nicht nur, weil die Dichtung selbst die uns heute berührenden Akzente immer stärker anklingen läßt, sondern weil auch unser Ohr für koloniale Probleme und ihren Boden in jüngster Zeit besonders geschärft worden ist. Daher hörte sich dieses Burenschauspiel aus dem Weltkrieg beinahe wie ein Bericht aus unseren Tagen an; man brauchte nur die Namen De Wet und Botha gegen Hertzog und Smuts zu vertauschen [ ].

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Innsbrucker Konzertwinter 1940/41
Ueber zehn Veranstaltungen geplant Festliches Eröffnungskonzert heute Freitag, im Großen Stadtsaal
In: Innsbrucker Nachrichten vom 6. Dezember 1940, Seite 4
Von Dr. Sigfrid Färber

Die Musik hat in schweren Zeiten eine noch viel wichtigere Aufgabe als in normalen: Sie ist als gleichsam unwirkliche Kunst jene, die am unmittelbarsten das Gemüt und die Seele des Menschen anspricht. So vermag sie wie keine andere Kunst den Menschen zu erheben, zu stärken und zu trösten, auch zu entspannen. Unsere Staatsführung hat daher heute mit vollem Recht auf die Pflege der Musik ihr besonderes Augenmerk gerichtet. Wenn wir in großen deutschen Musikzeitschriften die Konzertprogramme der einzelnen Städte überblicken, erkennen wir sofort, daß in der Tat die Musikpflege eine sehr lebhafte ist und in keiner Weise geringer als im Jahre vor Ausbruch des Krieges. Wenn man bedenkt, daß selbstverständlich in unseren Tagen keine geringe Anzahl technischer Schwierigkeiten zu überwinden sind, so fühlen wir auch hier die von einem zukunftsstarken Geist erfüllte Lebenskraft unserer Nation.

Auch der Innsbrucker Konzertwinter 1940/41 stellt sich ebenbürtig in die Reihe der übrigen deutschen Städte und ist mit ein Beweis für die Blüte des Konzertlebens in der Gegenwart. Unter der
Gesamtleitung des Intendanten des Tiroler Landestheaters Innsbruck, M[ax] A[lexander] Pflugmacher, und unter der künstlerischen Leitung von Musikdirektor Fritz Weidlich bringt das nunmehr in das Tiroler Landes-Symphonieorchester umgewandelte frühere Städtische Orchester vom Dezember 1940 bis zum Mai 1941 sechs große Symphoniekonzerte im Großen Stadtsaal zur Durchführung. Ferner finden im Konzertsaal der Städtischen Musikschule vier Kammer[musik]abende statt und weiterhin sind außergewöhnliche Konzerte sowohl im Großen Stadtsaal wie auch im Konzertsaal der Musikschule und im Tiroler Landestheater Innsbruck vorgesehen.

Die hohen Zwecke, denen die Musik gerade in unseren Tagen dient, fordern eine Programmgestaltung, die alles beiseite läßt, was sich seiner Haltung nach nicht mit der Größe der Zeit verträgt. Aufwühlendes, Problematisches oder Experimentelles hat jetzt keinen Platz im Konzertprogramm. Die Symphoniekonzerte des Tiroler Landes-Symphonieorchesters bringen hervorragende Meisterwerke deutscher, italienischer, slawischer und russischer Komponisten, Werke klassischer und lebender Meister. Im Aufbau der einzelnen Programme wurde nach harmonischer Gestaltung getrachtet. So bringt um Beispiele zu nennen- ein Symphoniekonzert die große
Toccata in d-moll von J. S. Bach in Orchesterfassung und die 9. Symphonie von Anton Bruckner, ein anderes als "Russischer Abend" Werke von Rimsky-Korsakow, Prokofieff und Glasunow, das letzte Konzert soll mit Werken von Rossini, Schubert, Johann Strauß und Suppé der heiteren Entspannung gewidmet sein, denn gerade auch der Unterhaltungsmusik edler Prägung fällt im Kriege ihre besondere Aufgabe zu. Für die Symphoniekonzerte wurden auch hervorragende Solisten gewonnen, wie Professor Friedrich Wührer (Klavier), Professor Franz Bruckbauer (Violine) oder Professor Ludwig Hoelscher, ein deutscher Meistercellist. In den Kammerabenden werden Meisterwerke vor allem der deutschen Kammermusikliteratur geboten, mit einheimischen und auswärtigen Kräften, von denen für den ersten Kammerabend die Professoren Joseph Pembaur (Klavier) und Joseph Peischer (Violine) genannt werden können. Die außergewöhnlichen Konzerte sollen die regelmäßigen Symphonie- und Kammerkonzerte ergänzen. Zunächst sind fest vorgesehen zwei Morgenfeiern im Tiroler Landestheater Innsbruck, die eine mit Gerhard Hüsch von der Staatsoper Berlin, die andere mit Kräften des Landestheaters, die unter dem heiteren Motto "Ein Morgen in Wien" stehen soll, ferner ist im Mai eine festliche Aufführung von Ludwig van Beethovens 9. Symphonie geplant.

Die Eröffnung des Konzertwinters 1940/41 findet heute, Freitag [6. 12. 1940], im Großen Stadtsaal mit dem 1. Symphoniekonzert statt. Das Programm durchaus festlichen Gepräges bringt zwei deutsche und zwei russische Meister. Den weihevollen Auftakt bildet das
Vorspiel und Isoldes Liebestod aus Richard Wagners Oper "Tristan und Isolde". Richard Strauß" Werk 28, "Eulenspiegels lustige Streiche", gehört zu den bekanntesten und beliebtesten der zahlreichen symphonischen Dichtungen des Meisters. Der göttliche Witz des Paganinis der Komposition wie man Strauß nach Eulenspiegel genannt hat lebt sich hier virtuos aus. Es handelt sich um Programm-Musik blendendster Gestaltung [ ]. Das Klavierkonzert in b-moll, das Tschaikowsky 1875 komponierte das durch Professor Fridrich Wührer zum Vortrag kommt ist nicht das einzige, aber das einzig bekannte des russischen Meisters [ ]. N. Rimsky-Korsakow ist der erste russische Komponist, der eine Symphonie und eine symphonische Dichtung geschrieben hat, andererseits liegt aber seine Hauptbedeutung auf dem Gebiet der nationalen-russischen Oper. In Deutschland sind sein dramatischen Werke nicht bekannt, von seinen symphonischen vor allem die prächtige "Scheherezade", Werk 35 [ ].


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Innsbrucker Nachrichten vom 7. Dezember 1940, Seite 7

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Innsbrucker Nachrichten vom 7. Dezember 1940, Seite 24

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Innsbrucker Konzertwinter eröffnet
Das erste Konzert des Tiroler Landes-Symphonieorchesters
In: Innsbrucker Nachrichten vom 9. Dezember 1940, Seite 5
Von Dr. Ehrentraut Straffner

Die Gestaltung des Innsbrucker Konzertlebens hat im vergangenen Herbst eine Neuordnung erfahren, die in der Zentralisation der Leitung nicht nur eine straffere Führung gewährleistet, sondern die auch der ausgezeichnete Besuch des ersten Symphoniekonzertes am 6. Dezember bewies es durch eine großzügig und klar durchdachte Anrechtswerbung neuen Schwung in die äußere Durchführung brachte. Daß dabei Neues mit bewährtem Alten die künstlerische Leitung liegt nach wie vor in den bewährten Händen Direktor Fritz Weidlichs in glücklicher Weise vereint wurden, mag nicht zuletzt seine besondere Anziehungskraft geübt haben.

Die Vortagsfolge des ersten, als festliche Eröffnung der in neue Bahnen gelenkten Konzerttätigkeit angesetzten Symphoniekonzertes brachte
Musik aus dem Zeitalter Richard Wagners. Unser verstärktes Landessymphonieorchester ist heute groß genug, sich an solche Aufgaben zu wagen. Der Streicherkörper scheint uns fülliger, satter im Ton als im Vorjahre, und er ist durch fleißige Probenarbeit auch in einer Weise diszipliniert, die alles Lob verdient. Auch die einzelnen Bläserchöre sind zum Teil mit alten, zum Teil mit neu zugezogenen Kräften ausgezeichnet besetzt, so daß es nur weniger auswärtiger Gäste bedurfte, um Richard Strauß" "Till Eulenspiegel" mit seinen zum Solistischen sublimierten Orchesteransprüchen in würdiger Form herauszubringen. Denn orchestermäßig gesehen war der "Till Eulenspiegel" das Hauptwerk des Abends, das Werk wohl auch, in das sich Musiker und Dirigent mit größter Sorgfalt vertieft hatten [ ].


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Vielversprechender tänzerischer Nachwuchs
Vorführungen der Tanzschule Fini Pointner am Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 9. Dezember 1940, Seite 5
Von Dr. Rainer v. Hardt-Stremayr

Die Innsbrucker Tanzschule Fini Pointner trat am Sonntagvormittag [8. 12. 1940] auf der Bühne des Tiroler Landestheaters zum erstenmal in diesem Winter vor die Oeffentlichkeit. Fini Pointner, die selbst mehrere Programm Nummern bestritt und in anderen mitwirkte, zeigte dabei sowohl ihr eigens tänzerisches Können, als auch ihre Lehrbefähigung. Künstlerische Leitung und Choreographie lagen in ihren Händen, es stammte also jeder Tanz von ihr, auch wenn sie bei der einen oder anderen Vorführung nicht mitwirkte. Es war gleichzeitig ein Querschnitt durch die verschiedenen Jahrgänge, die an ihrer Schule lernen, wie auch durch die Höchstleistungen, die aus der tänzerischen veranlagten weiblichen Jugend unserer Stadt herauszuholen sind.

Den drei Kindergruppen, die ihre rhythmischen Spiele vorführten, war bereits durchwegs die Selbstverständlichkeit der Bewegung eigen. Eine Scheu vor dem Publikum war nirgends zu bemerken, und wenn bei den "Allerkleinsten auf der Frühlingswiese" gewisse individuelle Selbständigkeiten des Handelns festzustellen waren, so wirkten diese bei den Drei- bis Fünfjährigen in ihren Blumenkleidchen aus Kreppapier eben auch als dazugehörig: denn die Veranstalterin mußte damit rechnen. Die "Festliche Begrüßung" der größeren Kleinen zeigte schon eine geradezu erstaunliche Sicherheit, und die Mädel an der Grenze des Kindesalters hatten schon die Ansätze zum richtigen "Fröhlichen Walzerschwung" in sich, der dem Mädchenkörper sozusagen von Natur aus eigen ist.

Was dann an richtiggehenden Tänzen geboten wurde, rief berechtigtermaßen den Beifall des erfreulich gut gefüllten Hauses hervor: zart der "Tanz der Blumen"; richtig frech und keck "Die Gassenjungen", von denen manche geradezu akrobatische Anlagen verrieten; gut erfühlt das "Nocturno", Sololeistungen, die sich an Tanz, Ausdruck und Mimik bereits sehen lassen können, boten Herta Liener mit ihrer "Erinnerung" und Edith Martinstetter mit dem übermütigen "Herzensbrecher". Fini Pointner selbst mit ihren Solotänzen "Espagnole-Walzer", "Monika" und "Crescendo" zeigte überzeugend, wohin sie ihre Schülerinnen leiten will, mehr noch kam dies in jenen Tänzen zum Ausdruck, in denen sie mit ihren besten Schülerinnen auftrat: einer "Serenade", der Groteske "Er und sei" (mit Mila Thüringer), die wiederholt werden mußte, und vor allem in der "Totenklage", die bereits mit Massenwirkung arbeitete und dabei doch die Verschiedenartigkeit der einzelnen Tänzerinnen ihrer Veranlagung nach bewußt zum Ausdruck brachte. Dies an das Ende des ersten Teiles der Tanzvorführung gesetzt, war wohl der Höhepunkt der Veranstaltung.

Die
Begleitung am Flügel besorgte Franz Tschernich. Die Auswahl der Komponisten war zugleich auch Programm für die Vielgestaltigkeit der Vorführung, die Hofmann, Puccini, Johann Strauß, Künnecke, Plessow, Rimsky-Korsakow, Mascheroni, Liszt, Dostal, Chopin, Lasson und Kreuder interpretierten.


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Innsbrucker Nachrichten vom 10. Dezember 1940, Seite 5

Das Landestheater bringt

Dienstag [10. 12. 1940]: Einmaliger
Liederabend, Kammersänger Rudolf Gerlach.
Mittwoch [11. 12. 1940]: "Aufruhr im Damenstift", Komödie von Alex Breidahl.


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Das Tiroler Landestheater auf Gastspielreisen
Operetten-Vorstelllungen in den Vorarlberger Städten "Aufruhr im Damenstift" in Garmisch-Partenkirchen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. Dezember 1940, Seite 8
Signiert "R. H. S." [Rainer von Hardt-Stremayr?]

Das Tiroler Landestheater sieht seine kulturelle Aufgabe nicht nur darin, auf der eigenen Bühne in Innsbruck zu spielen, sondern will auch der Bevölkerung am Lande Gelegenheit geben, Aufführungen des Landestheaters zu erleben. Das ist bei den Entfernungen in unserem Gau eben nur durch Gastspielreisen innerhalb des Gaugebietes möglich. Obzwar die drei Gaubühnen, die ja auch der Intendanz des Tiroler Landestheaters unterstehen, ständig unterwegs sind, hat es sich als äußerst wünschenswert herausgestellt, wenn das Landestheater selbst mit solchen Stücken in die Kreisstädte geht, die ihrer Art nach von den Spielscharen der Gaubühnen nicht aufgeführt werden können. Diesmal ist es die Operette "Clivia" von Nico Dostal, mit der das Tiroler Landestheater gerade in diesen Tagen vom 9. bis 13. d[ieses] M[onats Dezember 1940], im Vorarlberger Teil unseres Gaues, in Bludenz, Feldkirch, Dornbirn und Bregenz, auf Gastspielfahrt ist.

Doch nicht genug damit, haben sich auch unsere Schauspielerinnen auf eine Gastspielreise begeben. Sie traten nämlich gestern abend in Garmisch-Partenkirchen in der Komödie "Aufruhr im Damenstift" von Axel Breidahl auf, in der es bekanntlich 17 weibliche, aber keine männlichen Rollenträger gibt.

Nun soll aber das noch lange nicht heißen, daß deswegen die Pforten des Tiroler Landestheaters selbst geschlossen sind, denn es gab ja am gleichen Abend Kammersänger Rudolf Gerlach von der Münchner Staatsoper am Tiroler Landestheater einen Liederabend. Die Gastspiele des Landestheaters bringen also in den Spielplan keine Lücke. Aber auch wenn gleichzeitig zwei Ensembles des Tiroler Landestheaters, wie in diesem Falle, sich außerhalb Innsbrucks befinden, sind immer noch genügend Kräfte da, um durch Probenarbeit die nächste Erstaufführung, die am kommenden Samstag über die Bretter geht, vorzubereiten. Der ganze Dienstag diente der Vorarbeit für das Lustspiel "Meine Schwester und ich" von Raph Benatzky.

Aus diesem kleinen Einblick in die Spielplangestaltung unserer Bühne geht jedenfalls hervor, welch eingehende Planung bis ins Kleinste von der Intendanz vorzunehmen ist, um der Bevölkerung nicht nur der Gauhauptstadt, sondern des ganzen Gaues und selbst über die Gaugrenzen hinaus ein möglichst abwechslungsreiches Programm zu bieten und den zahlreichen Wünschen aller Kreise einigermaßen gerecht zu werden.


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Tiroler Volksblatt vom 11. Dezember 1940, Seite 3

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Volkskunst und Hausfleiß
"Tiroler Hausindustrie" heißt jetzt "Tiroler Heimatwerk" Vollversammlung in Imst
In: Tiroler Landbote vom 10. Dezember 1940, Seite 3

Kürzlich hielt die bisherige "Tiroler Hausindustrie" reg. G. m. b. H. in der Landwirtschaftsschule in Imst unter der Leitung ihres Obmannes Pg. Lantschner ihre ordentliche Vollversammlung ab. Es nahmen daran Gauamtsleiter Pg. Margreiter, Ortgruppenleiter Pg. Botschen, die Führerin des BDM.-Obergaues Pgn. Mignon, Gauhauptmann Pg. Linert, der die Grüße und Erfolgswünsche des Gauleiters und Reichsstatthalters überbrachte, sowie Pgn. [Gertrud] Pesendorfer teil. Bei der Vollversammlung wurde der Name der Genossenschaft geändert; sie heißt nunmehr "Tiroler Heimatwerk". Auch wurde das Flickwerk der alten Satzungen durch eine neue Fassung ersetzt.

Der Genossenschaft, so führte Pg. Lantschner aus, gehören zwei Arten von Mitgliedern an: Bäuerliche Mitglieder, die sich durch häusliche Tätigkeit einen zusätzlichen Verdienst schaffen, wie z. B. Strickerinnen, Klöpplerinnen, Heimweber, Korbflechter und Flechtblumenerzeuger. Ferner sind in der Genossenschaft die bäuerlichen Kunsthandwerker vereinigt. Zu ihnen zählen Tischler, Schlosser, Schnitzer, Bildhauer, Gürtler, Töpfer, Schüsseldreher, Federkielsticker und Schellenschmiede. Die Genossenschaft setzt sich zum Ziel, den auf einen Nebenverdienst angewiesenen Bergbauern Einkommensquellen zu schaffen sowie heimische Volkskunst aller Art zu fördern und zu pflegen.

Die Genossenschaft hat sich seit dem Umbruch sehr erfreulich entwickelt. So hat sich der Umsatz vom Jahre 1938 bis zum Jahre 1940 verdreifacht. Dies fällt um so mehr ins Gewicht, als der gegenwärtige Entscheidungskampf gegen die Feinde des Reiches in mancher Hinsicht Umstellungen und Einschränkungen mit sich bringt. Während die Genossenschaft vor dem Umbruch keine Realitäten besaß, gehören ihr heute ein Haus in Innsbruck (Anichstraße 7) sowie die Wollspinnerei in Matrei a[m] Br[enner]. Ueber die künftigen Aufgaben sagte Gauamtsleiter Pg. Lantschner:

Die Heimarbeit soll weiter ausgedehnt werden. Insbesondere liegt der Genossenschaft daran, daß die aus Südtirol zuströmenden Kräfte sowie die Heimarbeiter der Vorarlberger Kreise zielbewußt und planmäßig erfaßt werden. All das, was die Mitglieder zu ihrer Arbeit brauchen, soll so billig als möglich beschafft werden. Durch entsprechende Schulung ist weiter dahin einzuwirken, daß nur wirklich hochwertige, geschmackvolle und bodenständiger Art gemäße Erzeugnisse hergestellt werden. Die Erzeugnisse der Mitglieder werden von der Genossenschaft übernommen und abgesetzt. Die Verkaufsorganisation in Innsbruck wird weiter ausgebaut. Unter anderem soll eine ständige Verkaufsausstellung für den Absatz der Erzeugnisse werben. Dem Sieg des Nationalsozialismus in der Ostmark verdanken wir die erfreuliche Entwicklung der letzten zwei Jahre. Er gewährleistet durch die Führung und Förderung durch die Partei auch weiteren Aufschwung.

Sodann erläuterte Pg. Mayr die Jahresabschlüsse 1938 und 1939. Sie wurden genehmigt und den Sachwaltern die Entlastung erteilt. Die Geschäftsanteile werden von sieben Reichsmark auf zehn Reichsmark aufgewertet. Der Aufwertungsbeitrag wird aus den Genossenschaftsgeldern entrichtet. (Ein weiterer Beschluß setzte eine Höchstgrenze für Mitgliederkredite und Genossenschaftsdarlehen fest.)

Sodann wurden Aufsichtsrat und Vorstand neu bestellt. Vorsitzender des Aufsichtsrates wurde Gauhauptmann Pg. Linert. Mitglieder des Aufsichtsrates sind: Pg. Grosch, Gauamtsleiter Pg. Margreiter; Pg. Willi Eder, Rinn; Pg. Josef Zangerl, Langesthei; Pg. Dagostin; Oberregierungsrat Pg. Mayr; Kammeramtsdirektor Dr. Anton Amman und Pg. Leo Ploner, Matrei. Gauamtsleiter Pg. Ing. Lantschner wurde zum Obmann und Vorsitzenden des Vorstandes gewählt. Pgn. [Gertrud] Pesendorfer, sowie Geschäftsführer Pg. Ludwig Rotter gehören dem Vorstand als Mitglieder an. Sämtliche Beschlüsse wurden mit Stimmeneinhelligkeit gefaßt.

Nach einer Ansprache des Gauhauptmannes Pg. Linert und Ausführungen von Pgn. [Gertrud] Pesendorfer über die Volkstracht im Gau Tirol-Vorarlberg, schloß Pg. Lantschner die Vollversammlung mit dem Gruß an den Führer.

In: Alpenheimat. Familienkalender für Stadt und Land 1941, S. 126

In: Alpenheimat. Familienkalender für Stadt und Land 1941, S. 127

In: Alpenheimat. Familienkalender für Stadt und Land 1941, S. 129

In: Alpenheimat. Familienkalender für Stadt und Land 1941, S. 130

In: Alpenheimat. Familienkalender für Stadt und Land 1941, S. 128

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Morgen Weihnachtsabend der Wehrmacht
Bescherung der Verwundetet des Standortes Innsbruck
In: Innsbrucker Nachrichten vom 12. Dezember 1940, Seite 5

Das Programm des morgigen Weihnachtsabends unserer Wehrmacht im Großen Stadtsaal, der unter dem Ehrenschutze des Standortältesten, Generalleutnant Doehla steht, sieht vor: Ein vierstimmiger Männerchor einer Gebirgsjäger-Ersatzkompanie singt Krippenlieder von Josef Pöll ("Wiegenlied", "Südtiroler Weihnachtslied", "Deine Wangalan sein röselerot", "Buama, potz schliggra") und Volkslieder mit Jodler von Josef Pöll ("Mei Denai hat Wangai", ""s Zeisele", ""s Fruajahr", "Der Wein"). Das Musikkorps eines Gebirgsjäger-Ersatzregiments spielt den Kreuzritter-Fanfarenmarsch, Weihnachts-Bläserchoräle, im heiteren Teil spielt die Musik die Ouverture zu Webers "Oberon", dann "Lehariana", den Strauß-Walzer "Geschichten aus dem Wienerwald". Das Gitarre[n]duett Lorenz-Schletterer bringt zwei konzertant Stücke "Legende" und "Bolero". Als besondere Ueberraschung des Abends wird ein prominenter Tiroler Tenor der Wiener Oper, begleitet von Musikdirektor Fritz Weidlich, eine Arie aus "Butterfly" sowie Lieder aus "Land des Lächelns" ("Dein ist mein ganzes Herz"), "Zarewitsch" ("Wolgalied") und "Giuditta" singen.

Vor der Weihnachtsbescherung der Verwundeten des Standortes Innsbruck wird ein Offizier des Standortes Innsbruck eine Ansprache halten. Der Kartenvorverkauf für diese allgemein zugängliche Feier der Wehrmacht findet im "Deutschen Alpenverlag", Maria-Theresien-Straße, statt.


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Zwei Musikzüge spielen!
Gastkonzert des Reichsarbeitsdienstes zugunsten des WHW.
In: Innsbrucker Nachrichten vom 12. Dezember 1940, Seite 5

Am Samstag, den 14. Dezember, 20 Uhr vereinigen sich zwei Gaumusikzüge des Reichsarbeitsdienstes im Großen Stadtsaal in Innsbruck zu einem mächtigen Klangkörper von 84 Musikern. Der hiesige Gaumusikzug unter Obermusikzugführer Schmidt hat sich in zweieinhalb Jahres seines Bestehens bereits in die Herzen unserer musikfreudigen Gauhauptstadt hineingespielt. Der Gaumusikzug München erfreut sich seit sieben Jahren in ganz Bayern eines hervorragenden Rufes. Obermusikzugführer Waelde ist nicht nur als Dirigent, sondern auch als Komponist bekannt geworden. Er wird im Konzert am Samstag unter anderem auch eigene Märsche und Marschlieder zu Gehör bringen.

Die Spielfolge bringt Werke von
Weber, Schubert, Liszt, Wagner und im zweiten Teil auserlesene, hier zum Teil noch nicht bekannte Märsche unter Mitwirkung eines hundert Mann starken Chores von Arbeitsmännern. Es sei besonders darauf hingewiesen, daß das Konzert, das zugunsten des WHW. durchgeführt wird, mit soldatischer Pünktlichkeit Schlag 20 Uhr beginnt.


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Innsbrucker Nachrichten vom 12. Dezember 1940, Seite 5

Innsbrucker Nachrichten vom 30. November 1940, S. 5

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Winterlicher Glückslauf auf der Bühne
"I[nnsbrucker] N[achrichten]"-Besuch vor und hinter den Kulissen des Tiroler Landestheaters während der Generalprobe der Weihnachtsoperette
In: Innsbrucker Nachrichten vom 12. Dezember 1940, Seite 7 f.
Von Rainer v. Hardt-Stremayr

"Sie wollen einmal sehen, wie es bei einer Probe auf unserer Bühne zugeht?", klang es vom anderen Ende der Fernsprechleitung, wo die Intendanz des Tiroler Landestheaters am Draht hing, zu uns zurück. "Das trifft sich ja großartig, denn wir sind jetzt gerade bei der Vorbereitung unserer Weihnachtsoperette und haben morgen Vormittag die erste Generalprobe. Sie sind herzlichst eingeladen, sich diese Sache einmal von allen Seiten zu besehen!"

Theater sozusagen einmal ganz unter sich zu erleben und den Eindruck davon unseren Lesern vorzusetzen, erschien also als dankenswerte Aufgabe. Zunächst muß man aber einmal hinkommen. Wenn man nun um 10 Uhr vormittags an die Pforten unseres Musentempels pocht, dann wird einem zunächst bedeutet, Kassaeröffnung sei erst um 11 Uhr. Das Glück will es, daß gerade gleichzeitig ein Wagen der Stadtgärtnerei mit ein paar Metern Buchsbaumhecken vorfährt, man wird also für dazugehörig betrachtet und kommt mit dem "Zerberus" zunächst ins Gespräch und dann gleichfalls mit ihm in den Zuschauerraum des Theaters hinein. Der ist beileibe nicht leer. Aber was auf den Sitzen des Parketts anzutreffen ist, ist eben auch schon Theater: wer nicht gerade auf der Bühne beschäftigt ist, schaut in Kostüm und Schminke seinen tätigen "Leidensgefährten" zu.

Mitten im Zuschauerraum sitzt der Intendant M[ax] A[lexander] Pflugmacher, merkwürdigerweise mit einem Fernsprechhörer in der Hand und flüstert da etwas hinein, worauf ersichtlich auf der Bühne eine Veränderung entsteht: irgendwie wurde die Beleuchtung wirkungsvoller. Neben dem Intendanten sitzt der springlebendige Ottomar Mayr; der muß also auch irgendwie maßgebend beteiligt sein, welche Vermutung sich dann im Laufe des Vormittags als richtig herausstellt.

Die Sache ist nämlich so: Da hat Fred
Raymond, dessen "Salzburger Nockerln" im vorigen Jahr der große Kassenschlager unseres Landestheaters war und von dem auch die bekannten Operetten "Maske in Blau", "Ball der Nationen" und "Auf großer Fahrt" stammen, für die Winterolympiade im Jahre 1936 eine Operette "Lauf ins Glück" verfaßt, die sich gleichfalls für das Publikum als Lauf an die Theaterkasse auswirkte. Diese Operette war jedoch ihrem Inhalt nach auf die Olympiade abgestellt und wäre damit heute nicht mehr zeitgemäß, wenn nicht Ottomar Mayr mit Einwilligung Fred Raymonds so eine Art von "Tiroler Skilauf ins Glück" daraus gestaltet hätte. Fred Raymond hat ferner einige neue Melodien dazu beigesteuert, und ein paar alpenländische und in Skilaufkreisen beliebte Lieder werden auch noch eingestreut. Da Ottomar Mayr weiß, was er will, hat er auch die Spielleitung. Die Gesamtleitung liegt in den Händen des Intendanten M. A. Pflugmacher selbst. Werner Gotsch ist ungefähr der Einzige, der sich bei dieser Generalprobe noch nicht wie die anderen "ins Kostüm" zu werfen brauchte: er wird dann im Frack bestimmt genau so dirigieren, wie jetzt im Sportanzug.

Die Erlaubnis, sich so ein Theater einmal von allen Seiten zu betrachten, muß gründlich ausgenützt werden. Es kann also hier auch nicht gut ein Gesamteindruck von der Operette gebracht werden, sondern vielmehr nur eine Aneinanderreihung von Ausschnitten, wie sie sich eben dann bieten, wenn man einmal Ballettratten aus der Froschperspektive des Souffleurkastens und dann Liebe auf den ersten Blick aus der Vogelschau von der Beleuchtungsbrücke auf sich wirken läßt, wenn man einmal hinter das Geheimnis kommen will, wieso ohne Schnee sogar auf der Bühne gerodelt werden kann. (Röllchen in die Schlittenkufen eingebaut und gute Beine, mit allem, w as dazu gehört, daraufgesetzt), wenn man zwischendurch einen Blick zum Theaterfriseur hineinwirft und gelegentlich deshalb eine Zeitlang nichts sieht, weil man irgendwo auf einem der kommenden Bilder hinter den Kuliseen herumsteigt oder auch gerade geblendet wird nicht so wie Sie meinen, liebe Leser, sondern einfach dadurch, weil man ins Blitzlicht des mitgenommenen Photographen hineingerät.

Und dann dauert so eine Probe ja auch den ganzen Tag, viel länger, als der Mann von der Zeitung Zeit hat. Es ist ja auch eine Operette mit 12 Bildern, also eine höchst umfangreiche Sache und das ist der Grund, warum ausnahmsweise eine sogenannte erste Generalprobe angesetzt wurde. Die zweite und letzte liegt dann knapp vor der ersten Aufführung, die für Sonntagabend [15. 12. 1940] vorgesehen ist.

Trotz allem, inwieweit es sich um einen "Lauf ins Glück" handelt, kann man bereits aus den wenigen am Vormittag ablaufenden Bildern erahnen. Da rodelt zunächst einmal ein Teil der Hauptdarsteller ins Blickfeld und dann schaut man in ein Mädchenpensionat hinein. Man merkt es sofort: Hansi
Koller wird schließlich das Glück haben, ins Glück gelaufen zu sein. Von der diesmal ungarisch radebrechenden Soubrette Adrienne Pokorny hat man eine ähnliche Vorstellung. Edith Boewer als bebrillte Amerikanerin scheint jedoch etwas weniger Glück zu haben. Dafür kann man sie in der Bar des "Badener Kurkasinos" noch hinter den Kulissen bei einem anscheinend trostreichen Gespräch mit dem Mixer entdecken, aber leider, leider machen sich die beiden im Theater selbst ein Theater vor, denn die herausfordernd schön gefärbten Getränke, von denen man selbst, weil man ja die Erlaubnis hat, sich alle anzuschauen, gerne kosten würde, sind nur gefärbtes Wasser [ ].

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Heimatspiele Deutscher Märchen in Innsbruck
Weihnachtsüberraschung des Landestheaters für die Kinder
In: Innsbrucker Nachrichten vom 12. Dezember 1940, Seite 8

Wie im Vorjahre, ist es der Intendanz des Tiroler Landestheaters auch heuer wieder gelungen, eine Märchenbühne für die zweite Dezemberhälfte nach Innsbruck zu verpflichten. Es handelt sich um die "Heimatspiele Deutscher Märchen", die bereits im Vorjahre in Innsbruck mit so großem Erfolg eine Gastspielserie gegeben haben. Als erste Vorstellung wird am kommenden Montag "Hänsel und Gretel", ein Kindermärchen mit Gesang und Tanz nach Gebr[üder] Grimm gebracht. Für weitere Vorstellungen sind vorgesehen "Frau Holle", "Rotkäppchen", "Max und Moritz" und "Schneeweißchen und Rosenrot".


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Kammersänger Gerlach-Rusnack singt
In: Innsbrucker Nachrichten vom 12. Dezember 1940, Seite 12
Von Dr. Ehrentraut Straffner

Kammersänger Rudolf Gerlach-Rusnak gehört seit Jahren zu den gefeiertsten Sängern der Münchner Staatsoper. Sein Gebiet ist die Oper. Man merkte das mit einer fast handgreiflichen Deutlichkeit bei seinem Lieder- und Arienabend am 10. Dezember im Tiroler Landestheater. Erst nach der Arie aus "Die Boheme" "Wie eiskalt ist dies Händchen" war der Kontakt mit den Zuhörern gegeben, erwärmte sich die Stimmung, um zu einer wirklichen und herzlichen Begeisterung aufzusteigen. Und das mit Recht, denn Kammersänger Gerlach-Rusnak versteht es, mit jeder Arie ein Glanzstück, ja die Quintessenz einer ganzen Oper zu geben. Wie fein in Stimmung und Technik ausgewogen, wie biegsam im Klang die "Boheme"-Arie und die Arie aus "Martha", wie strahlend die große Arie des Radames aus der "Aida", wie in ihrer technischen Vollendung gleichsam auf die Spitze getrieben das Lied des Postillons von Lonjumeau. Es war nicht verwunderlich, daß die Zuhörer immer wieder stürmisch Zugabe um Zugabe verlangten und daß so dem "offiziellen" ein kleines "inoffizielles" Konzert mit natürlich ausschließlich Opernarien folgte.

Wir hätten der Schilderung dieses wunderbaren Ausklanges eines bemerkenswerten Konzertabends nichts mehr hinzuzufügen, wenn wir nicht des ersten Teiles des Abends deshalb Erwähnung tun müßten, weil man in ihm
Kapellmeister Hans Georg Ratjen vom Tiroler Landestheater als einen besonders ausgezeichneten Begleiter kennen gelernt hätten, was natürlich bei der Untermalung der Lieder bei weitem mehr zur Geltung kam, als bei der Begleitung der Opernarien. Aber gerade in der ersten Hälfte des Abends galt ein entscheidender Anteil des Beifalles dem Kapellmeister Ratjen.


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Innsbrucker Nachrichten vom 13. Dezember 1940, Seite 10

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Innsbrucker Nachrichten vom 13. Dezember 1940, Seite 12

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Innsbrucker Nachrichten vom 14. Dezember 1940, Seite 22

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Vier Wochen im Zeichen der Kultur unseres Gaues
Von der Gau-Kunstausstellung über Neuaufführungen des Landestheaters zur Musik Kulturelle Forderungen unserer Zeit
In: Innsbrucker Nachrichten vom 14. Dezember 1940, Seite 6
Von Dr. Kurt Pichler

Eine kulturelle Rückschau über die bedeutenden Ereignisse der letzten vier Wochen im Gau Tirol-Vorarlberg muß vor allem auf die Gau-Kunstausstellung hinweisen, die unter dem Ehrenschutz Gauleiter Hofers veranstaltet wurde, dem auch die Initiative dazu zu danken ist. Gauleiter Hofer hatte nämlich vor geraumer Zeit die schaffenden Künstler Tirols aufgerufen, in einer Gauausstellung ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Ausstellung bietet eine Dreiteilung. Das Schaffen der Künstler aus Tirol und besonders auch aus Vorarlberg ist in einer Gruppe vertreten, in einer zweiten die schöpferische Kraft der Südtiroler, eine dritte weist auf die künstlerischen Gestaltungen der Wehrmacht hin. Die Ausstellung zeigt Gemälde, Graphiken und Plastik in Holz, Gips, Marmor, getriebenem Kupfer und gebranntem Ton. Die Fülle der ausgestellten Werke mußte neben den Räumlichkeiten der alten Universität auch die Korridore benützen, um so viel wie möglich zeigen zu können. Die Landschaftsmalerei, ein Hauptgebiet künstlerischen Schaffens unserer Zeit, ist vor allem auch durch den Vorarlberger Maler Alfons Kreutler bereichert worden. Ueberhaupt bietet die Landschaft ein Hauptmotiv der gestaltenden Künstler. Alle in Tirol und über dessen Grenzen hinaus klangvollen Namen finden sich hier zu einem Akkord ihres Schaffens zusammen. Von den Südtiroler Künstlern wäre vor allem Hubert Lanzinger zu nennen, zu dessen 60. Geburtstag übrigens seine Vaterstadt Innsbruck eine eigene Ausstellung im Rundsaal des Ferdinandeums vorbereitet hat. Auch die Brüder Rudolf und Albert Stolz, von denen der eine den Mozartpreis für 1940 erhielt, sind vertreten.

Es ist unmöglich, alle Künstler dem Namen nach aufzuzählen. Eine Fülle von Großartigem wird geboten, eine Fülle des Ueberreichen, wie es bisher der Gau Tirol-Vorarlberg noch durch keine Kunstausstellung zeigte. Es ist ein beglückendes Gefühl, zu sehen, daß selbst während des Krieges die Schöpferkraft der Künstler Tirol-Vorarlbergs keineswegs erschlafft ist, ja, im Gegenteil, der Impuls zur Verewigung deutscher Kultur nur stärker wurde. Und dies ist nicht nur eine Aufgabe des stammesmäßigen Gefüges, dies ist vor allem ein deutsches Gebot.

Das
Tiroler Landestheater zeigte auch in den letzten vier Wochen ein reiches Programm. Die hervorragende "Salome"-Aufführung von Richard Strauß bot einen starken Beweis für die künstlerischen Fähigkeiten des Theaters. Daß der Künstler selbst einer dieser Aufführungen beiwohnte und sie als "großartig" bezeichnete, ist ein Beweis der Richtigkeit dieses Urteils. Die Tragik der Buren fand im Schauspiel "Christian De Weet" von Arnold Krieger seinen bestimmenden Ausdruck. Axel Breidahls Komödie in zehn Bildern, "Aufruhr im Damenstift", fand vollen Erfolg.

Auf dem Gebiet der Musik brachte vor allem zum
Tag der deutschen Hausmusik ein Kammermusikabend in Innsbruck, der auf Schubert abgestimmt war, innerste Erfüllung. Der Konzertwinter in Innsbruck wurde durch das Landessymphonieorchester, der Musik aus demZeitalter Richard Wagners brachte, größten Erfolg. Die einzelnen Darbietungen waren so hervorragend, daß selbst größte Kenner nur das Urteil des eindeutig Guten aussprechen konnten.

Wir können an einer kulturellen Rückschau nicht vorbei gehen, ohne ein seltenes Jubiläum, zu erwähnen, das ein bekannter Innsbrucker Dirigent, nämlich Max Köhler, beging.
Musikdirektor Köhler stand bei seinem letzten öffentlichen Auftreten zum zehntausendsten Male am Dirigentenpult. Die begeisterte Aufnahme durch die Zuhörer (Max Köhler dirigierte die Operette "Das Land des Lächelns" im Landestheater) zollte reichsten Beifall.

Auf dem Gebiet des Schrifttums wären vor allem zwei Ereignisse hervorzuheben. Dr. Otto Rudl beging seinen 70. Geburtstag. Rudl war lange Zeit hindurch Stadtarzt in Bozen. Der Schriftsteller wurde vor allem durch seine "Hieslgschichten" bekannt. Sie sind der Ausdruck echtester Tiroler Dichtung. Dort wo man seine meisterhafte Dialektdichtung verstehen konnte, wurde sie weit drinnen im deutschen Land zum Spiegelbild Tirols. Die berühmte deutsch-österreichische Literaturgeschichte von Willibald Nagl und Jakob Zeidler, die von Eduard Castle herausgegeben wurde, schreibt über den Dichter im Schlußband der neunten Abteilung der Gesamtausgabe: "Meisterhaft versteht Otto Rudl die Mundart des Meraners wiederzugeben. Sein Hiesl" und sein Ander" sind kraftvolle Gestalten Sie wirken naturecht, wenn auch der Fritz Reuter Tirols" der realistischen Wirkung halber stark aufträgt und überzeichnet." Kein geringerer als Peter Rosegger hat über den Dichter folgendes Urteil gefällt: "Das Buch (Hieslgschichten) wiegt wohl ein Dutzend Dialektdichter auf, es ist eine wahre Fundgrube von eigenartigen Volksausdrücken. Es wird nicht uneben sein, wenn ich sage, daß Rudl an Fritz Reuter erinnert." Als der Dichter dem großen Tiroler Maler Franz Defregger eine Ausgabe seiner "Hieslgschichtn" sandte, da fand er es an Witz und guten Einfällen so originell, er wurde davon so gepackt, daß er Rudls Gestalt des Tiroler Hiesl in einer flotten Bleistiftzeichnung widergab.

Die zweite bemerkenswerte Tatsache auf dem Gebiet der Literatur bezieht sich auf die Herausgabe der Prosa-Schriften des Tiroler Komponisten
Josef Pöll. "Stimmen der Heimat" ist die Ausgabe benannt, die der Tiroler Schriftsteller Karl Paulin besorgte. Es war zu fürchten, daß nach dem Tode dieses einzigartigen Menschen seine Lebensarbeit in bezug auf naturwissenschaftliche Forschung und zu tiefst innerlicher Erlebnisdichtung verloren gehe. Karl Paulin hat nun aus den verschiedensten Zeitschriften und Zeitungen die Aufsätze gesammelt, die ein klares Bild auf den Dirigenten der weitbekannten "Wolkensteiner" wirft. Dies Werk in einer kulturellen Ueberschau zu erwähnen, und über den Rahmen einer Buchbesprechung herauszuheben, scheint vermessen. Dies wird es jedoch in diesem Augenblick nicht mehr, wo man die Erfahrung gewinnt, daß die "Stimmen der Heimat" in einer Sammelausgabe ein Gut des Volkstums bewahren, das andererseits der Vergessenheit preisgegeben wäre.

Dieser Ueberblick über die kulturellen Leistungen des Gaues Tirol-Vorarlberg in den letzten vier Wochen bietet das reiche Spiegelbild der verantwortungsbewußten Leistung eines Gaues, der mitten im Kriege den Forderungen des Reiches auch auf kulturellem Gebiet voll und ganz entsprach und entspricht.


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Bergland 1940, Heft 11/12, Seite 56

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"Meine Schwester und ich"
(Erstaufführung im Tiroler Landestheater)
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. Dezember 1940, Seite 6
Von Rainer v. Hardt-Stremayr

Stück und Aufführung könne zwei verschiedene Dinge sein. Dies trifft vor allem dann zu, wenn das Stück seiner Art nach einer Zeit angehört, die mit der heutigen nichts mehr zu tun hat, ohne deshalb "historisch" zu sein, die Darsteller hingehen mit beiden Beinen in der Gegenwart stehen und wissen, was sie ihr schuldig sind: nämlich Höchstleistung. So soll bei dem musikalischen Lustspiel "Meine Schwester und ich", das Ralph Benatzky zwischen Inflation und Wirtschaftskrise Gelegenheit gab, damals viel gesungene Schlagerlieder herauszubringen, und das unser Tiroler Landestheater am Samstagabend zum ersten Male in dieser Spielzeit wieder über die Bretter gehen ließ, eben auch ein doppelter Maßstab angelegt sein: einmal am Stück, einmal an der Aufführung.

Dem Stück sieht und hört man seine Herkunft an. Es ist die Geschichte von einer Prinzessin, die einen schüchternen Bibliothekar liebt und sich als ihre eigene verstoßene Schwester ausgeben muß, um, als angebliche Verkäuferin in einem Schuhgeschäft, an den Mann zu kommen, den sie möchte. Das ganze ist als Rahmenerzählung aufgezäumt, die der Richter und damit auch das Publikum bei einer zwecklosen Scheidungsverhandlung über sich ergehen lassen muß. Gewisse kleine Längen und sich daraus ergebende Unzulänglichkeiten mögen darauf zurückzuführen sein, daß der Spielleiter (Hans Kurth, der auf der Bühne selbst den Richtertalar anzieht) sich aus Gründen, die in der Herkunftszeit und der damit verbundenen Atmosphäre zu suchen sein dürften, zu Strichen und Milderungen veranlaßt gesehen haben mag. Zum Rahmen des Stücks gehören
zwei Klaviere, an denen Werner Gotsch und Hermann Keis das Lustspiel musikalisch begleiten und lenken, und ein Bühnenbild, dessen Verwandlungsfähigkeit mit geringsten Mitteln von der Halle eines Schlosses zum Verkaufsraum eines Schuhgeschäfts Hans Siegerts Erfindungsgeist entsprang.

Daß die Aufführung selbst erfolgreich wirkte und auch als Erfolg zu werten ist, liegt an der erstaunlichen Vielseitigkeit der Darsteller, über die unser Landestheater verfügt. Nur so war es auch möglich, gleich am Abend nach dieser Erstaufführung eine Operette zum ersten Male über die Bretter gehen zu lassen, bei der die ein über die andere Kraft des musikalischen Lustspiels des Vorabends mit beschäftigt ist. Die große Überraschung der Aufführung ist Siegfried
Süßenguth, der sich in seiner bekannten Vielseitigkeit auch in der Hauptrolle des teils schüchternen (bei der "Prinzessin"), teils draufgängerischen Bibliothekars (bei der "Verkäuferin") noch selbst übertrumpft: er singt, zungenfertig und sicher, wenn auch nicht mit der Stimme eines Operettentenors, und tanzt, allein und auch mit seiner Partnerin Edith Boewer als Prinzessin-Verkäuferin, bei der jene Voraussetzung als Mitglied unseres Operettenensembles eher selbstverständlich sind [ ].


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Josef Pembaur und Josef Peischer in Innsbruck
In: Innsbrucker Nachrichten vom 16. Dezember 1940, Seite 6
Von Dr. E[hrentraut] Straffner

Der erste Kammer[musik]abend der Konzertgemeinde des Tiroler Landestheaters am Freitag, 13. Dezember, im Konzertsaal der Städtischen Musikschule war für Innsbruck eine Veranstaltung, der viele mit einer besonderen erwartungsvollen Freude entgegensahen, denn die zwei Künstler, die diesen Abend bestritten, Josef Pembaur und Josef Peischer, sind Kinder unserer Stadt, die sich im deutschen Musikleben Rang und Namen erworben haben und die persönlichen Bindungen der beiden zu ihrer Heimat sind, auch wenn das nicht mit Regelmäßigkeit im Rahmen öffentlicher Konzertveranstaltungen geschah, niemals unterbrochen gewesen. Die Besucher des ausverkauften Konzertabends waren deshalb von allem Anfang [an] mit einer gesteigerten Anteilnahme bei der Sache.

Es schien ein Wagnis, zwei so verschiedene Persönlichkeiten zum gemeinsamen Musizieren zu gewinnen. Aber, und das war die Ueberraschung des Abends, das Wagnis gelang. Wir hätten es nie für möglich gehalten, daß sich die mit ungewöhnlicher Schärfe geprägte Künstlernatur Professor Pembaurs in solcher Biegsamkeit dem Wesen eines ungleich verhalteneren Partners angleichen würde, wie das bei der Begleitung des Abends, vor allem bei der
Brahms-Sonate (op. 130, A-dur) geschehen ist, und wir sehen darin den Ernst und die Hingabe eines Künstlertums bestätigt, das wir nie bezweifelt haben. So entsprach der Abend in allem den besonderen Erwartungen, die man in ihn gesetzt hatte, und der nach jeder Nummer der Vortragsfolge einsetzende Beifall verhehlte mit Recht die besondere Herzlichkeit, mit der er gespendet wurde, nicht.


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Innsbrucker Nachrichten vom 16. Dezember 1940, Seite 6

Das Landestheater bringt

Montag [16. 12. 1940]: "Der Troubadour" [von Giuseppe Verdi] (Bereits ausverkauft).
Dienstag [17. 12. 1940]: "
Meine Schwester und ich", musikalisches Lustspiel von Ralph Benatzky.


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"Lauf ins Glück"
Erstaufführung der Weihnachtsoperette im Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 17. Dezember 1940, Seite 7
Von Ludwig Groß

Am Sonntagabend [15. 12. 1940] bescherte das Tiroler Landestheater den Innsbruckern seine diesjährige Weihnachtsüberraschung. Vor voll besetztem Hause wurde der "Lauf ins Glück" gestartet. Fred Raymond, der Komponist der "Salzburger Nockerln", schrieb den "Lauf ins Glück" anläßlich der Olympiade 1936. Für das Tiroler Landestheater neu bearbeitet und neu gestaltet wurde diese schmissige Operette, die so recht in unsere winterliche Weihnachtszeit paßt, von Ottomar Mayr, der auch die Spielleitung übernommen hat. Er hat dafür gesorgt, daß jeder Innsbrucker die beißende Kälte ohne "Punkteverlust" vergessen kann, denn wem bei diesem Lauf nicht warm wird, dem ist nicht zu helfen. Die musikalische Leitung hat Werner Gotsch, der ein gutes Zusammenspiel zwischen Bühne und Orchester ermöglicht und uns die schöne Lisa und die dumme Liebe unwiderstehlich an und ins Herz legte. Die Bühnenbilder Wolf-Georg Reuthers als Gast gefielen ebenso wie der Chorgesang, für den Hermann Keis verantwortlich zeichnete. Die Tanzeinlagen bewiesen wieder, dass wir in Käti und Fred Serno ein Meisterpaar besitzen, dem wir immer wieder dankbar Beifall zollen. Zu ihnen gesellt sich die liebenswürdige Gerti Simpel als Dritte im Bunde. Die Pantomime "Der Traum des Spielers" verdient besonders genannt zu werden, denn damit bot Fred Serno eine ausgezeichnete Tanzleistung und es bleibt nur ein kleines Bedauern darüber übrig, daß die ernste Wirkung dieses Tanzes von der schier endlosen Reihe grotesker Einfälle während des Laufes ins Glück überdeckt wurde. Aber eine Operette soll ja heiter stimmen und dieser Aufgabe wurden alle Beteiligten gerecht, nicht zuletzt die Mädel vom Ballett.


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Innsbrucker Nachrichten vom 17. Dezember 1940, Seite 7

Das Landestheater bringt
Dienstag [17. 12. 1940]: "Meine Schwester und ich", musikalisches Lustspiel von Ralph Benatzky.
Mittwoch [18. 12. 1940]: "
Salome", Oper von Richard Strauß.

Breinößl-Bühne
Heute, Dienstag: "Der Schneesturm". Beginn halb 9 Uhr

Die Lichtspieltheater bringen
Kammerlichtspiele. "Rosen in Tirol".
Zentral-Lichtspiele. "Die große und die kleine Liebe".
Triumph-Lichtspiele. "Der Sündenbock."
Löwen-Lichtspiele. 6.30 und 9 Uhr: "Anton der Letzte".
Filmbühne Solbad Hall. "Beates Flitterwochen".


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Innsbrucker Nachrichten vom 19. Dezember 1940, Seite 10

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Innsbrucker Nachrichten vom 20. Dezember 1940, Seite 12

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Innsbrucker Nachrichten vom 23. Dezember 1940, Seite 10

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Innsbrucker Nachrichten vom 21. Dezember 1940, Seite 22

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Tiroler Volksblatt vom 23. Dezember 1940, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 23. Dezember 1940, Seite 9

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Tiroler Volksblatt vom 30. Dezember 1940, Seite 7

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Tiroler Volksblatt vom 30. Dezember 1940, Seite 8

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Tiroler Volksblatt vom 30. Dezember 1940, Seite 8

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Tiroler Volksblatt vom 31. Dezember 1940, Seite 8

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Innsbrucker Nachrichten vom 31. Dezember 1940, Seite 9