Werkverzeichnis

Kompositionen von Josef Eduard Ploner kurz vor, während und kurz nach der NS-Zeit:
Opus 76 (vor 1938?) bzw. Opus 77 (1935)
Opus 147 (Dezember 1945)

Von Hildegard Herrmann-Schneider

Die Auflistung im Kurzformat erfolgt nach dem vom Komponisten selbst sukzessive erstellten Werkverzeichnis (ohne Datierung, begonnen um 1930?, fortgeführt bis 6. Juni 1955/op. 235 Ich liebe mein Österreich Todestag Ploners ist der 23. Juni 1955, nachfolgend abgekürzt "WV"). Die Einträge dort sind vorgenommen wie folgt:
für Opus 1 bis Opus 131 Typoskript, dazu einige autographe Anmerkungen sowie handschriftliche Notizen von Gilbert Ploner, für Opus 132 bis Opus 235 hingegen komplett autograph.
Opus 236 bis Opus 259 sind von ca. 1955 bis ca. 1965 handschriftlich von Gilbert Ploner beigefügt. Original dieses Werkverzeichnisses im Archiv Gilbert Ploner.

Komplementär wurden für die vorliegende Übersicht, soweit es derzeit durchführbar war, als Quellen autographe Notenmaterialien verwendet, die teilweise auch Vermerke oder Hinweise zu Aufführungen enthalten, ferner, wenn verfügbar, Druckausgaben (alles im Archiv Gilbert Ploner).

Diplomatischer Wortlaut von Titeln ist kursiv gesetzt. Fettdruck ist eigene Hervorhebung, etwa zur Kennzeichnung von Titeln. Anmerkungen sind generell als Auswahl zu verstehen, insbesondere auch die Daten zu Aufführungen.

Die vorliegende Aufstellung soll nun erstmals wenigstens einen ersten informativen Überblick vermitteln. Ein fundiertes thematisches (Gesamt-) Verzeichnis der Werke von Josef Eduard Ploner zu erstellen wird ein zeitaufwändiges Unternehmen sein. Ein Grund dafür ist zum Beispiel, dass von etlichen Werken mehrere autographe Fassungen existieren oder verschiedene umfangreiche Materialschichten, dass vielfach vom selben Werk mehrere autographe Reinschriften in variabler Struktur vorliegen, gelegentlich auch Teilautographe und Abschriften von anderer Hand. Somit müssten einem thematischen Werkverzeichnis erst einmal ausgiebige Sichtungsarbeiten im Detail vorangehen.

Ein herzlicher Dank ergeht an Herrn Gilbert Ploner, der im August 2012 Einblick in sein Archiv gewährte und geduldig für Auskünfte zur Verfügung stand.

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Opus 76 [vor 1938?]
[Titel WV:]
Drei Tiroler Fanfaren (C, F u[nd] c [sic]) für Fanf[aren], 4 Tromp[eten], 2 Hörner, 2 Tenorhörner, 3 Pos[aunen], Baßtuba u[nd] Pauken.

Mit autographem Vermerk, später: "ausgeschieden / eingetragen [ins WV] 11. 8. 38".
Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "Nicht vorhanden".

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Opus 77 (1935, Juli-August)
[Titel WV:]
"Der grimmig Tod". Liedkantate für Einzelstimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel.

[Titel Autograph, Partitur, ("2. Fassung":]
"Der grimmig Tod". Kantate über das gleichnamige Lied (Weise Wittenberg um 1530, Worte: München um 1600) für 2 Einzelstimmen (Sopran, Baßbaryton), gemischten Chor [später autograph beigefügt: "allenfalls Kinderchor oder Gemeindegesang"], gemischten Chor, Orchester u[nd] Orgel.

Kompositionsdatum laut Autograph: Juli und August 1935, Innsbruck.Textincipit: "Der grimmig Tod mit seinem Pfeil".

Uraufführung:

20. November 1935, Wolfenbüttel, Garnisonkirche: Neue Kirchenmusik.

Aufführung:

24. November 1935, Braunschweig, St. Magnikirche. Neue Kirchenmusik.

Aufführung:

24. November 1936, Innsbruck, (Evangelische) Christuskirche. Konzert zum 10-jährigen Chorbestand (Solosopran: Anna Ploner, Leitung: Josef Eduard Ploner).


Druckausgabe (Chorstimmen): Ohne Ort, ohne Jahr, teils nach hs. Vorlage.

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Opus 78 (1935, September)
[Titel WV:]
Vier kurze Stücke (Geige und Klavier).
1. Schwungvoll 2. Gesang 3. Walzer 4. Marsch.

Kompositionsdatum laut Autograph, Partitur: 12. September 1935, Innsbruck.

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Opus 79 [1935?]
[Titel WV:]
Vier Stücke über den alten Reigen "Kommt ihr G"spielen" (Klavier).
1. Sehr rasch 2. Langsam-ernst 3. Reigen 4. Lebhaft-lustig.

[Außentitel Autograph:]
Vier Klavierstücke über das alte Reigenlied "Kommt, ihr Gspielen" [folgt Melodieincipit].

Weiteres Autograph, Druckvorlage, mit Datierung:
"Copyright by Josef Eduard Ploner, Innsbruck 1935".

Druckausgabe: Josef Eduard Ploner Werk 79. Klavierstücke 2. Folge. Vier Sätze [!] über den alten Reigen "Kommt, ihr G"spielen", Innsbruck-Wilten: Eigenverlag 1935.

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Opus 79a [ca. 1935?]
[Titel Autograph:]
Monolog für Orgel.

Autograph ohne Datierung.

Im WV ursprünglich kein Opus 79a, handschriftlich als solches (Monolog für Orgel) von Gilbert Ploner zwischen Opus 79 und Opus 80 nachgetragen.

Nicht identisch mit dem Orgelvorspiel zu "So gelte denn wieder", aufgeführt am 19. 4. 1944 in Innsbruck (laut Gilbert Ploner, persönliche Mitteilung am 22. 8. 2012).

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Opus 80 [ca. 1935?]
[Titel WV:]
Musik der Landschaft (Innsbruck) (Orchester).
1. Auf der langen Wiese 2. Im Mittelgebirge 3. Auf Almhöhen 4. Im Hochgebirge.

[Außentitel Autograph, Partitur, "Werk 80":]
Innsbruck"s Landschaft.

[Innentitel dieses Autographs:]
2 Sätze aus dem Orchesterwerk "Innsbruck"s Landschaft".
Satzfolge hier: 1. Raunen und Rauschen in Feld und Flur 2. Die Wälder singen.

Verbleib des Notenmaterials zum Stück mit der im Werkverzeichnis genannten Satzfolge derzeit fraglich. Unbekannt, ob jemals Aufführung des Stücks erfolgt ist (laut Gilbert Ploner, persönliche Mitteilung am 22. 8. 2012).

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Opus 81 (Mai 1936/November 1939, Uraufführung 1939 Bozen)
[Titel WV:]
"Trauernd Land" (Tondichtung in einem Satz, für Orchester).

Mit autographem Vermerk:
"(Land im Gebirge November 1918). /
1.) Fassung: Einfach Holz (Fl[öte], Ob[oe] 2. Klar[inetten], 1 Fag[ott], 2 Hörner, 2 Tromp[eten], Becken, Triangel, Paulen, Harfe, Streichquintett; /
2.) Fassung: 2 Fl[öten], 2 Ob[oen] 2 Klar[inetten], 2 Fag[otte], + [und] 3 Pos[aunen] + Tuba."

[Innentitel Autograph, Partitur (1. Fassung):]
Trauernd Land eine Tondichtung der Heimatliebe für Orchester: Flöte, Oboe, Klar[inette in] B, Fagott, 2 Hörner [in] F, 2 Trompet[en in D], Pauken, Triangel, Klavier; Streichquintett. Innsbruck Mai 1936, Werk 81.

Auf Titelblatt ferner autographe Anmerkung zu "Streichquintett": "je nach der Stärke der Streicherbesetzung können die Holzbläser bei allen f[orte]-Stellen doppelt besetzt werden".

[Außentitel Autograph, Partitur (2. Fassung), gebunden, Goldprägung (!):]
Josef Eduard Ploner W[er]k 81 "Trauernd Land" Tondichtung für Orchester.

[Innentitel Autograph, Partitur (2. Fassung):]
Trauernd Land. Eine Tondichtung der Heimatliebe für Orchester von Jos[ef] Ed[uard] Ploner, W[er]k 81, Innsbruck, Mai 1936.

Unter diesem Titel autographe Anmerkung: "Ohne Kürzungen!! Schließlich weiß auch der Komponist etwas von der Form"."

Autographer Vermerk am Schluss dieser Partitur (Seite 42): "Aufführungsdauer 20" J. E. Pl. Innsbr[uck] Mai 1936-November 1939."; "20" später mit Rötel autograph gestrichen, darüber: "15-18" [Minuten]".

Uraufführung:

2. 3. 1939 [1. Fassung] in Bozen unter dem Titel Land im Gebirge.

Aufführung:

12. April 1940 [2. Fassung?] in Innsbruck unter dem Titel November 1918.

Sendungen in Radio Tirol: "[zum] 10. Mal: 2. XI. [19]53 / [zum] 11. Mal [am] 19. 2. [19]55 ([zu] Andreas Hofers Todestag) [Dirigent] Walter Hindelang", jeweils unter dem ursprünglich vorgesehenen Titel Trauernd Land.

Zur Werkumbenennung siehe oben Kommentar zum Konzert mit der Uraufführung am 2. März 1939 in Bozen.

Tonaufnahme: CD Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 74 / Historics 5 (2011), Aufnahme aus dem Jahr 1955.

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Opus 82 (1. Fassung 1936/2. Fassung 1939)
[Titel WV:]
"Volk und Vaterland" ("4 Sätze", Orchester).

Titel autograph durchgestrichen, darunter autographe Anmerkung:
"(Unsterblich ist der Toten Tatenruhm) / 6 Sätze".

[Außentitel Autograph, Partitur (1. Fassung):]
Den volksdeutschen Gefallenen des [1.] Weltkrieges! Unsterblich ist der Toten Tatenruhm (Edda) eine Folge deutscher Heldenlieder für Orchester von J. Eduard Ploner, W[er]k 82.

Satzfolge, autograph auf Umschlag vorne, f.1v:

1. Satz:

Mahnung" Passacaglia über "Es ist ein Schnitter" 4" [Minuten] /

2. [Satz]:

"Stilles Gelöbnis" gegebene Weise "Freiheit, die ich meine", 3 1/2" /

3. [Satz]:

"Siegesfeier" "Wir treten zum Beten" 3" /

4. [Satz]:

"Unsterblich ist der Toten Tatenruhm" geg[ebene] Weise "Der Tod von Flandern", 8" /

5. [Satz]:

"Heilig Vaterland" Fuge über das gleichnamige Lied. 7" / [Aufführungsdauer insgesamt] 25 1/2"

Autographer Vermerk am Schluss der Partitur (ohne Paginierung): "I[nns]b[ruc]k 1936/39 J. E. Ploner."

[Außentitel Autograph, Partitur (2. Fassung):]
Unsterblich ist der Toten Tatenruhm (Edda) eine Folge deutscher Heldenlieder für Orchester von Josef Eduard Ploner W[er]k 82. Satzfolge, autograph auf Umschlag vorne, f.1v:

1. Satz:

Mahnung" (Passacaglia über "Es ist ein Schnitter, heißt der Tod" 4 1/2" [Minuten] /

2. [Satz]:

"Den Namenlosen" (gegebene Weisen "Deutschland, Deutschland über alles", "Ich hatt" einen Kameraden, "Wenn ich einmal soll scheiden" u[nd] "Großer Gott [wir loben dich/Cantus firmus", 8" /

3. [Satz]:

"Stilles Gelöbnis" (gegebene Weise: "Freiheit die ich meine")" 3" /

4. [Satz]:

"Siegesglauben" (Kanon in der Oktave über "Wir treten zum Beten") 4" /

5. [Satz]:

"Unsterblich ist der Toten Tatenruhm" (kanonische Veränderungen über "Der Tod von Flandern"), 9" /

6. [Satz]:

"Bekenntnis [ursprünglich "Heilig Vaterland", autograph gestrichen] (Choral und Fuge über das gleichnamige Lied von R. A. Schröder und H[einrich] Spitta). 8"

Autographer Vermerk am Schluss dieser Partitur (Seite 78): "I[nns]b[ruc]k 6. I. 1939 J. E. Pl.".

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Opus 83 (1936, September)
[Titel WV:]
Heldische Musik (Blasorchester).
Satzfolge laut Autograph, Partitur:
1. Mahnung 2. Den Namenlosen (Trauermarsch mit Veränderungen nach "Der Tod reit" [auf einem kohlschwarzen Rappen] 3. Siegesfeier (Kanon: Wir treten zum Beten) 4. Gelöbnis (Heilig Vaterland).

Autographe Datierung auf dem Titelblatt der autographen Partitur:
"Innsbruck, 30. Sept[ember] 1936".

Notenedition (Partitur und Stimmen): Grosse Suite, op. 83 ("Heldische Musik") nach deutschen Volksliedern, für 6 B-Trompeten, 3 Posaunen, Basstuba, Pauken und Becken ad lib. in 4 Sätzen, bearbeitet von Josef Wetzinger, Mieders/Tirol: TSS-Musikverlag 2000.
Mit einer Umschrift der Trompeten 5 und 6 in B nach Es als Alternativbesetzung.


Im Archiv Gilbert Ploner auch Fragment einer autographen Fassung für Orgel (und teilweise weitere Instrumente?) vorhanden, im Werkverzeichnis nicht genannt. Möglicherweise nur als Werkentwurf zu sehen?


2. Satz Den Namenlosen nicht identisch mit Ploners Werk Den Namenlosen! Fanfare, Choral, Monolog und Kanon für Blasorchester op. 182a, komponiert 1951, auch nicht mit einem Teil daraus (Druckausgabe: Den Namenlosen [...], Mieders/Tirol, TSS-Musikverlag 2007).

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Opus 84 (1935)
[Titel WV:]
Musik für Kammerorchester.

1. Vorspiel. Glocken 2. Langsames Mittelstück. Selbstgespräch 3. Schnelles Mittelstück. Parodie: Neue Sachlichkeit = Plakatstil 4. Schlussstück. Lobgesang.

[Kopftitel Autograph, Partitur:]
Musik für Kammerorchester. Josef Eduard Ploner, W[er]k 84.
Autographe Datierung am Schluss (Seite 59):
"Innsbruck, 17. November 1935 / Sonntag / JosefEdPloner" (Namenszug durchgeschrieben).

Autographer Vermerk zu Beginn der Partitur, später hinzugefügt:
"Das Ganze ist eigentlich ein Konzert für Sologeige u[nd] Solocello mit Kammerorchester".

Notenedition (Partitur): Musikedition Tirol (2011), im Internet (www.musikland-tirol.at).

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Opus 85 [ca. 1936?]
[Titel WV:]
November (Ottokar Kernstock)
Ein kleines Lied (Marie von Ebner-Eschenbach) (jeweils Männerchor).

Im Archiv Gilbert Ploner nicht vorhanden.

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Opus 86 (1936, Februar)
[Titel WV:]
Unser Schaffen (Ida Maria Deschmann) (Singstimme, Klavier).

Autographe Datierung am Schluss der autographen Partitur:
"[Monogramm:] JEPl I[nns]b[ruc]k 26. 2. 1936".

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Opus 87 [ca. 1936?]
[Titel WV:]
Bekenntnis (Adolf Pichler) (Männerchor).

Im Archiv Gilbert Ploner nicht vorhanden.

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Opus 88 [ca. 1936?]
[Titel WV:]
Naturbilder (Männerchor).

1. Ans Herz des Waldes (Ina Seidel)
2. Kalt war die Nacht (Einhart Mann)
3. Weiße Wolken (Hermann Hesse)
4. Vor dir lacht das Licht (Rudolf G. Binding)
5. Abseits des Weges (Fritz Günther)

Im Archiv Gilbert Ploner nicht vorhanden.

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Opus 89 (1. Fassung 1936/2. Fassung 1939)
[Titel WV:]
Gruß (Ernst Leibl) für Kinder- und gemischten Chor, 4 Blechbläser und Klavier.
Autographer Vermerk, später: "(u[nd] Orchester)".



[Außentitel Autograph, Partitur (1. Fassung):]
Gruß (Ernst Leibl) für Kinderchor, gemischten Chor, 2 Trompeten, 1 Horn, 1 Posaune u[nd] Klavier von Josef Eduard Ploner, Werk 89. (Innsbruck, 23. April 1936).Autographer Vermerk am Schluss der Partitur (Seite 12): "Innsbr[uc]k 6. 5. 36".

[Außentitel Autograph, Partitur (2. Fassung):]
Gruß (Ernst Leibl) für Kinder- u[nd] gemischten Chor, Streichquintett, 1 Flöte, 1 Oboe, 2 Klarinetten in B, 1 Fagott, 2 Hörner [in] F, 2 C-Trompeten, 2 Posaunen, Harfe, 2 Pauken, Becken (nach Belieben Triangel u[nd] 4 Glocken a, d, h, e von Josef Ploner, W[er]k 89. (I[nns]b[ruc]k 23. 4. 1936 [später hinzugefügt:] instrumentiert 29. 1. 39.Auf diesem Titelblatt oben Widmung (später hinzugefügt?):
"Diese Fassung dem Uraufführer u[nd] Landsmann Dr. Anton Mayr Bozen."

[Ur-] Aufführung: 2. März 1939, Bozen, Gesellenhaus, Großer Saal:
Musikalische Feierstunde. Generalprobe (Madrigalchor St. Georg, dazu Mitglieder des Pfarrchores, des Eucharistinerchores und des Pfarrchores von Gries, das verstärkte Kammerorchester des Madrigalchores, Dirigent Dr. Anton Mayr).

Dr. Anton Mayr (1902 Terlan Bozen 1952):Musikausbildung bei Karl Koch, in Wien und in Rom, Kirchenmusiker an mehreren renommierten Institutionen in Südtirol, 1940-1945 Musikpädagoge in Straßburg und am Konservatorium in Mühlhausen/Elsass, 1946-1949 Ausübung verschiedener musikalischer Tätigkeiten in Vorarlberg, zum Beispiel Leitung des Gesangvereins Liederkranz, des Rundfunkorchesters und einer Blaskapelle in Dornbirn, ab 1949 wieder in Südtirol, Initiator der Gründung der Kantorei Leonhard Lechner in Bozen.

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Opus 90 (um 1935/36)
[Titel WV:]
"Gesegn dich alles, was da was" eine fortlaufende Sammlung deutscher Volkslieder und volkstümlicher Lieder für gemischten Chor.

1. Gesegn dich Laub
2. Ich fahr dahin
3. Es geht eine dunkle Wolke herein
4. Ich hab die Nacht geträumet
5. Schwesterlein, wann gehen wir nach Haus
6. Ich hört ein Sichelein rauschen
7. Es steht ein Baum im Odenwald
8. Es fiel ein Reif
Autographe Partitur mit Datierung "12. 7. 35", Schluss umgearbeitet, datiert "1. 5. 36".
9. Guten Abend, gut Nacht
10. Der Sämann säet den Samen (Grablied)
Autographe Partitur mit Datierung "1935, 16. 6.".
11. Der Tod von Flandern
Autographe Partitur mit Datierung "28. 12. 1936".
12. Frühlingslied von Neidhart von Reuental
13. Ein Reigen (Oswald von Wolkenstein)
14. Maienzeit bannet Leid
15. Ei Mutter, liebe Mutter
16. Jetzt kommt die Zeit
17. Es hatt" ein Bauer
Autographe Partitur mit Datierung "8. III. 1935".
18. Ich ging einmal spazieren
19. Es war einmal ein Schneiderfest
20. Hansel nimmts Gretelein

Autographe Werkdatierungen zitiert, soweit ersichtlich.


Druckausgabe von Nr. 8 und Nr. 11: Stuttgart, Scholing.

Druckausgabe von Nr. 20:
Chorpartitur (Männerchor): Leipzig, Carl Merseburger o. J. (Verlagsnummer 1364).
Chorpartitur (gemischter Chor): o. O., o. J.

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Opus 91 (1937)
[Titel WV:]
Diatonische Fantasie (Klavier).
1. Toccata 2. Passacaglia 3. Reigen (Oswald v. Wolkenstein) 4. Fuge (cantus firmus: "Frisch auf in Gottes Namen").

Autographer Vermerk am Schluss des vollständigen, gebundenen Autographs (Seite [19]): "I[nns]b[ruc]k 23. 5. 37 J. E. Pl.".

Weiteres Autograph (35 x 27 cm), mit Bleistift geschrieben, am Schluss (Seite 29) datiert: "I[nns]b[ruc]k 12. 4. 41 (Karsamstag) J. E. Pl.".



Autographes Umschlagblatt (33 x 25 cm) zur Diatonischen Fantasie vorhanden, möglicherweise zur Stimme gehörig, mit Bleistifttitel, dazu Widmung oben:
"Hertha Reiß Innsbruck in Dankbarkeit u[nd] Verehrung!", zu Beginn ursprünglich "Frl.", autograph gestrichen.

Hertha Reiß: Pianistin, Tochter aus dem Musikhaus Groß-Reiß, Innsbruck.

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Opus 92 (1936)
[Titel WV:]
Zehn Sonette von Gustinus Ambrosi (Singstimme, Klavier).

1. Oh Gott! Zu dem diese tönerne Wortgepräge aufstöhnt
2. Du schweigst nun reden mir die Steine
3. Ja schweige Herr, doch mich laß weiterreden
4. Denn Glaube ist nur da, wo Liebe ist
5. Und immer ist es doch nur so gewesen
6. Wir sind die Zeiten, welche oftmals waren
7. Schwer ist an dich zu glauben
8. Gesegnet sei der Glaube
9. Dein Name ist nicht Gott allein
10. Dein Wille ist nicht Wille

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "(Bariton o[der] Alt)".


[Titel Autograph, Partitur (aller Lieder):]
"Zwiesprache mit Gott", zehn Sonette: von Gustinus Ambrosi für Baryton u[nd] Klavier (oder Orchester) von Jos[ef] Eduard Ploner, Innsbruck, Juli u[nd] August 1936. Werk 92.

Die Fassung mit Orchester wurde laut Auskunft von Gilbert Ploner am 22. 8. 2012 nicht realisiert.

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Opus 93 (1936)
[Titel WV:]
Drei Lieder (Singstimme, Klavier).

1. Das unergründliche Herz (Josef Georg Oberkofler)
2. Im Schoße der ewigen Mutter (Josef Georg Oberkofler)
3. Glaubt mir (Spruch von Josef Leitgeb)

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "26. 7. 36 / 2+3 nicht vorhanden".

Autographe Partitur [1] enthält Lied Nr. 1, am Schluss autograph datiert:
"26. 7. 36 I[nns]b[ruc]k".

Autographe Partitur [2] enthält Lied Nr. 1 und Nr. 2 (sic), am Schluss autograph datiert:
"10. 8. 36".
Verbleib von Lied Nr. 3 derzeit unbekannt.

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Opus 94 (1937)
[Titel WV:]
"Was wir still gelobt im Walde" vier Gedichte von Josef von Eichendorff
(Männerstimmen, Klarinette, Horn und Harfe).

1. Wer hat dich du schöner Wald
2. O wunderbares, tiefes Schweigen
3. Nacht ist wie ein stilles Meer
4. Wer in die Fremde will wandern


[Titel Autograph, Partitur:]
Was wir still gelobt im Walde vier Gedichte von Josef Eichendorff für Männerstimmen, A-Klarinette, F-Horn u[nd] Harfe [folgen Textincipits und jeweilige Aufführungsdauer] von Josef Eduard Ploner. Werk 94. Namenszug als Faksimile-Stempel.

Autographer Vermerk am Schluss der Partitur (Seite 17): "I[nns]b[ruc]k 22. 10. 37 J. E. Pl.".
Druckausgabe: Stuttgart, Scholing, ca. 2006.

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Opus 95 [1938?]
[Titel WV:]
"Des Pagen Liebe und Tod". 5 Lieder.

1. Wach auf, meins Herzens Schöne (Alt, Frauenchor, Geige, Klarinette und Violonello)
2. Es geht ein dunkle Wolk" (Alt, Frauenchor, Klarinette)
3. Gesegn dich Laub (Alt, Frauenchor, Geige)
4. Komm, süßer Tod (Alt, Geige, Klarinette, Violoncello)
5. Es sungen drei Engel (Frauenchor, Geige, Klarinette, Violoncello)
Mit Anmerkung von Josef Eduard Ploner: "umgearbeitet zur II. Fassung, daß alle 5 Lieder mit den drei Instrumenten gespielt [begleitet] werden".


[Titel Autograph, Partitur:]
Des Pagen Minne und Tod fünf deutsche Lieder zu einer zusammengehörigen Folge vereinigt für eine tiefe Altstimme, dreistimmigen Oberchor, Geige, Klarinette u[nd] Kniegeige [folgen Textincipits und jeweilige Aufführungsdauer] von Josef Eduard Ploner Werk 95.
Autographe Anmerkung: "Die Lieder können auch einzeln gesungen werden."


Im WV hs. Vermerk, autograph: "Dr. Val.".

Dieses Kürzel dürfte sich auf den Musikwissenschaftler Dr. Erich Valentin (1906-1993) beziehen, der von 1939 bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1944 in Salzburg am Mozarteum Dozent für Musikwissenschaft, Leiter des Zentralinstituts für Mozartforschung sowie Generalsekretär der Stiftung Mozarteum war. Erich Valentin wirkte ab 1953 als Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in München, von 1963 bis 1972 als deren Präsident. Zwischen 1956 und 1992 erhielt er hohe Auszeichnungen, darunter 1987 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Laut Fred K. Prieberg (Handbuch Deutsche Musiker 1933-1945, CD-ROM, 2. Edition, Selbstverlag, Auprès de Zombry 2009, Artikel "Valentin", Seite V 7831 ff.), spiegeln Publikationen von Erich Valentin während der Jahre 1935 bis 1940 einen "linientreuen Parteigänger des NS-Regimes" wider. In der Standardenzyklopädie Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 2. neubearbeitete Ausgabe, Personenteil, Bd. 16 (Kassel etc. 2006), Sp. 1274 f., wird im Artikel "Valentin, Erich" von Friedhelm Brusniak dazu nichts erläutert.

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Opus 96 [1938]
[Titel WV:]
2 Scharlieder ("1-3 S[ing]st[immen]", Klavier).
a. [NSFK] Tirol [NSFK übermalt]
b. Der Herrgott hat uns einen Mann gesandt

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "ausscheiden / nicht vorh[anden]".

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Opus 97 [1938]
[Titel WV:]
Männerchor "Von Blut und Liebe ward der Bau gemauert" (Arthur von Wallpach).

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "ausscheiden / nicht vorh[anden]".

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Opus 98 (1938)
[Titel WV:]
Fünf [!] Winterlieder (Singstimme, Klavier).

1. Winternacht (Nikolaus Lenau)
2. Flocken (Fritz Arnold)
3. Wintergang [richtig: Winterwanderung] (Georg Unterbuchner)
4. Wintersonnenwende (Fritz Arnold)
5. Zum neuen Jahr (Georg Unterbuchner)

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "XII/38".


[Titel Autograph, Partitur:] Vier [!] Winterlieder für tiefe Stimme und Klavier von Josef Eduard Ploner, W[er]k 98 I[nns]b[ruc]k Dezember 1938.
Autographer Vermerk am Schluss der Partitur (Seite 8): "I[nns]b[ruc]k 26. 12. 38.".
Verbleib von Opus 98/5 aus dem Werkverzeichnis derzeit fraglich.

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Opus 99 (1938/39)
[Titel WV:]
"Scherz, List und Rache". Ein Singspiel von Johann Wolfgang von Goethe (4 Akte, für 3 Personen, Klavier oder Orchester).

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "komp[oniert] 1938/ 31. 3. 39".


[Innentitel Autograph, Partitur:]
"Scherz, List und Rache" Ein Singspiel von Johann Wolfgang Goethe (1784- 1785 geschaffen). Personen: Scapin-Tenor; Scapine-Sopran; Doctor-Bariton. Vertont von Josef Eduard Ploner I[nns]b[ruc]k Juli 1938 [!].

Autographer Vermerk am Schluss der Partitur (Seite 107):
"I[nns]b[ruc]k 8. 4. 1939 [!] J. E. Pl.".

Am Schluss eines mit "23. 7. 1938" autograph datierten Klavierauszugs mit Bleistift Unterschriften von Mitwirkenden der "öffentl[ichen] Gen[eral]Probe am 19. 3. [19]39".


Aufführung: 1939 in Innsbruck.
Aufführung: Juni 1942 in Innsbruck, Heim der NS-Frauenschaft.

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Opus 100 [ca. 1938?]
[Titel WV:]
Verschiedene Tiroler Lieder im leichten Satz für 3 Stimmen und Instrumente.

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "nicht vorh[anden]".

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Opus 101 [1938?])
[Titel WV:]
"wer des vergäß, der tät mir leide". Eine Folge von Gedichten und Sprüchen aus der Kampfzeit in Tirol für Gemeinschaftsgesang.

1. Nächtlicher Gesang "1922" (Ingeborg Mahnert) (2-stg. Chor, 2 Flöten, Schlagzeug)
2. Deutschland "1933" ([Fritz] Zelle) "3st[g]. Singrad"
3. Unser Fähnrich ist gefallen "1934" (2-stg. Chor, 2 Flöten, Schlagzeug)
4. Spruch "1935" von Hugo von Trimburg ["wer des vergäß"] ("Klampfe")
5. Du saggrisches Leben "1936" (J[osefine] M. Urich) ("Klampfe")
6. Ehern ist der Schritt "1937" ([Norbert] Wallner) (2 Singstimmen, 2 Trompeten, Schlagzeug)
7. Sendung der Deutschen "1938" ([Norbert] Wallner) ("Schargesang, Bläserchor, Pauken")

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "ausscheiden / NS Literatur".


Druckausgabe (Partitur):
"...wer des vergäß, der tät mir leide!" Eine Folge von Gedichten und Sprüchen aus der Kampfzeit in Tirol. Für Gemeinschaftsgesang vertont von Josef Eduard Ploner, Innsbruck (Werk 101), Innsbruck: Johann Gross, Maria-Theresien-Strasse 37, o. J. [1938?], ohne Verlagsnummer.

Gedruckte Widmung auf Titelblatt oben: "P[artei]g[enossen] Othmar Patiß zu eigen!".



Jedes Lied in autographer und gedruckter Partitur vorhanden, jeweils mit einer Jahreszahl vorab (siehe Auflistung).

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Opus 102 (1940)
[Titel WV:]
Musik für Blechbläser und Pauken oder Trommel (Heldengedenken)
für 2 Trompeten, 2 Hörner, 2 Posaunen und Basstuben, Pauken oder Trommel.

"Heldengedenken" später gestrichen.
Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "[komponiert] V/1940".

Aufführung (?): vergleiche oben Anmerkung zum Konzert am 19. April 1943.

Notenedition (Partitur und Stimmen): Heldengedenken opus 102, für 2 Trompeten, 2 Hörner, Tuba und Pauken, Mieders/Tirol: TSS-Musikverlag 2005.


Verbleib des Autographs unbekannt.

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Opus 103 (1940)
[Titel WV:]
Wolkenstein-Suite (Streichorchester).
1. Taglied 2. Klage 3. Reigen 4. Kleine Fuge.

Mit hs. Vermerk von Josef Eduard Ploner:
"siehe [Eintrag] nach Werk 191/für Symphonieorch[ester, opus 103a, komponiert 1951]".

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "30. 6. 40".


[Titel Autograph, Partitur:]
Vier Stücke für Streichorchester nach Liedern Oswald"s von Wolkenstein (1377-1445). 1. Satz: Taglied "Los Frau und hör des Hornes Schall", 4" / 2. [Satz]: Klage "Ich klag ein Engel wunderlich", 6" / 3. [Satz]: Reigen "Wohlauf! Wohlan! Kind, Weib und Mann", 4" / 4. [Satz]: Fuge über das Greifensteiner Kampflied: "Nu huß! sprach der Michel von Wolkenstein" 4" / [insgesamt:] 18" / von Jos[ef] Eduard Ploner I[nns]b[ruc]k, Werk 103.

Autographer Vermerk am Schluss der Partitur (Seite 25): "Ibk. 30. 6. 40 JEPl [Monogramm]".

Die letzten drei Takte des Stücks (auf Seite 25 unten) autograph gestrichen, ersetzt durch sechs neue Schlusstakte auf Seite 26 oben, danach autographe Datierung: "J. E. Pl. Ibk. 10. 7. 40".

Im Anschluss Skizze von 1948 zu 2 Hornstimmen, relevant für die Orchesterfassung 1951.



Aufführungen der Fassung für Streichorchester op. 103:

Uraufführung:

20. März 1947, Innsbruck, [Gasthof Sailer?], Leitung Josef Eduard Ploner.

Aufführung:

29. März 1947, Innsbruck, Gastof Sailer, Adamgasse, Leitung J. E. Ploner.

Aufführung:

1948, Innsbruck, Saal der Arbeiterkammer, Maximilianstraße, Leitung Peter Paul Suitner.

Aufführung:

17. April 1950, Innsbruck, Musikvereinssaal, Leitung Fritz Weidlich.

Aufführung:

August 1950, Leitung Dr. Anton Steyrer (?).

Aufführung:

17. September 1950 Sterzing, Kinosaal, 90. Stiftungsfest des Männergesangvereins Sterzing (Streichorchester der Akademischen Musikgesellschaft Innsbruck, Leitung Dr. Anton Steyrer).

Aufführung:

Juni 1960, Innsbruck, Josef-Eduard-Ploner-Gedenkkonzert (Orchester des Collegium musicum, Leitung Dr. Othmar Costa), siehe Tiroler Tageszeitung vom 13. 6. 1960.

Aufführung:

30. Juli 2011, Stift Stams, Konzert des Instituts für Tiroler Musikforschung, CD-Edition in Vorbereitung.

Tonaufnahme der Fassung für "Symphonieorchester" opus 103a (1951):
CD Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 74 / Historics 5 (2011), Aufnahme aus dem Jahr 1960 (Städtisches Symphonieorchester Innsbruck, Leitung Walter Hindelang).

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Opus 104 [1940]
[Titel WV:]
Wintersonnwendlieder.

1. Wer kommt durch den Winterwald
2. Weihnachtsglaube
3. Frau Holle (Martin Greif)
4. Hollerlied
5. Der Weihnachtsmann (Julius Sturm)
6. Ich kenn" ein kleines Bäumchen
7. Nun zündet die heimlichen Kerzen an (Heribert Böhme)
8. Ein Weihnachtsang (Christian Morgenstern)
9. Schlummre, süße Heimat, du
10. Gebet (Carl Lange)
11. Und mitten im Winter (Josef Eduard Ploner)
12. Weihnachtslied (Hermann Claudius)

Mit hs. Vermerk von Josef Eduard Ploner: "Dr. Val.".
(Bezug auf Dr. Erich Valentin?, vgl. oben Anmerkung zu Opus 95).

Mit hs. Vermerk von Josef Eduard Ploner: "Voggenreiter Hellau".
Dies bezieht sich auf das Lied Und mittn in [!] Winter von Ploner ("Text, Weise und Satz", mit der Interpolation einer Bearbeitung des "Sterzinger-Jodlers" [des sog. Sterzingen Metten-Jodlers]) als Nr. 192 in Hellau! Liederbuch [...], hrsg. v. J. E. Ploner, Potsdam 1942.

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "nicht vorh[anden]".

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Opus 105 (1940)
[Titel WV:]
Michl Gaißmayr [Michel Gaismair, Michael Gaismair] (Orchester).

1. Vorspiel zum Wenter"schen Drama
2. Zwischenakt-Musik
3. Landsknechtslied
4. Gesangszene
5. "Das Gaißmayr-Lied" ([Wilhelm] Lackinger)

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "[komponiert] 1940 / NS?".

Autographe Datierung am Schluss der autographen Partitur zur Zwischenaktmusik (Seite 24): "13. 9. 1940".

Uraufführung:

28. September 1940 Innsbruck, Tiroler Landestheater.

Aufführung Vorspiel:

25. Jänner 1942, Wien, Großer Konzerthaussaal: Symphoniekonzert.

Aufführung Vorspiel, Zwischenaktmusik:

11. Dezember 1942, Innsbruck, Stadtsaal: Feierstunde der Heimat.

Aufführung Vorspiel, Gaismair-Lied:

9. Juli 1943, Innsbruck, Großer Stadtsaal: Heimatliche Feierstunde.

Aufführung Vorspiel:

19. April 1944, Innsbruck, Großer Stadtsaal: Feier zum Geburtstag des Führers (Reichsgausymphonieorchester, Leitung H. G. Ratjen).

Radiosendung Zwischenaktmusik: 1. Mai 1952, Innsbruck, Radio Innsbruck, dazu Kompositionen von Johann Gänsbacher, Artur Kanetscheider, Karl Senn, Hans Teufel und Ludwig Thuille (siehe "Radiokritik" in: Tiroler Tageszeitung vom 3. Mai 1952).


Tonaufnahme (Vorspiel, Zwischenaktmusik): CD Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 74 / Historics 5 (2011), Aufnahme von 1956 bzw. 1957 (Städtisches Symphonieorchester Innsbruck, Leitung Walter Hindelang).

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Opus 106 (1940/1946?)
[Titel WV:]
Südtiroler Jahreszeiten (Erich Kofler) für gemischten Chor.
Ursprünglich Südtiroler Lieder, "Lieder" autograph überschrieben mit "Jahreszeiten".

1. Langes
2. Bergsummer
3. Törggelelied [ursprünglich: Winternacht]
4. Winternacht [ursprünglich: Abschied]

Mit hs. Vermerk von Josef Eduard Ploner: "als 2-stimmige Lieder im "Hellau"-Voggenreiter".
Dies bezieht sich auf die Lieder
Bergsummer, Törggelelied und Winternacht, als Nr. 189, 190, 191 in Hellau! Liederbuch [...], hrsg. v. J. E. Ploner, Potsdam 1942 (Text jeweils von "Erich Kofler, Bozen", "Weise und Satz" jeweils von J. E. Ploner).

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "[komponiert] 1940".

[Titel Autograph, Partitur:]
Südtiroler Jahreszeiten. Worte: Erich Kofler Bozen. Vertonung: Jos[ef] Ed[uard] Ploner Sterzing.

Nach "Jahreszeiten" später von Gilbert Ploner mit Kugelschreiber beigefügt: "opus 106".

Autographer Vermerk am Schluss der autographen Partitur [Duplikat?]:
"I[nns]b[ruc]k 18. 2. 46 J. E. Pl.".

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Opus 107 (1941)
[Titel WV:]
Heimat und Reich [von Gilbert Ploner durchgestrichen, daneben hs:] Und Gott die Ehr für "1-4 stimm. [Stimmen] mit Klavierbegleitung"
Mannschaftslieder der Südtiroler Rückwanderer [hs. beigefügt:] "von Erich Kofler".

1. Vorspruch
2. Wir Bauern steh"n in Gottes Hand
3. Nun ist der Kampf zu Ende
4. Verloren das Land
5. Begegnung
6. Wir treten an
7. Soldatenabschied
8. Abschied der Kriegsfreiwilligen
9. Zum Sieg
10. Aufbruch

Mit hs. Vermerk von Josef Eduard Ploner neben Nr. 8 und 9: "Hellau" sowie später von Gilbert Ploner: "NS".
Dies bezieht sich auf die Lieder
Abschied der Kriegsfreiwilligen und Zum Sieg, als Nr. 62 bzw. 31 in Hellau! Liederbuch [...], hrsg. v. J. E. Ploner, Potsdam 1942 (Text jeweils von "Erich Kofler, Bozen", "Weise" jeweils von J. E. Ploner, bei Nr. 31 auch der Satz).



[Titel Autograph, Partitur:]
Heimat und Reich. Zehn Gedichte von Erich Kofler für Mannschaftschor u[nd] kleines Orchester vertont von Josef Eduard Ploner W[er]k 107.

Im Titel "Heimat und Reich" nachträglich dick übermalt, darüber: " und Gott die Ehr"", jeweils autograph.
Autographe Widmung über dem Titel: "Dem Dichter!".

Autographer Vermerk am Schluss der autographen Partitur (Seite 63): "I[nns]b[ruc]k 16. 2. 41".

"Mannschaftschor": Besetzung alternierend ein- oder zweistimmig, im Lied Nr. 10 am Schluss vierstimmig bzw. vier "Chorgruppen".

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Opus 108 (1941)
[Titel WV:]
Opfersieg (Ingeborg Mahnert) für Bariton oder Alt, Kinderchor, gemischten Chor, Orchester.

1. Klage
2. Bereitschaft
3. Opfergang

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "[komponiert] 22. 1 - 17. 2. 41 / NS".



[Titel Autograph, Partitur:]
Meinen Südtiroler Landsleuten! Opfersieg eine süddeutsche Grenzland-Cantate für Bariton, gemischten Chor und Orchester von Josef Eduard Ploner, Werk 108. Innsbruck 22. I. 1941.

Unter "Gemischten Chor" autograph nachträglich: "(Kinderchor)".

Autographer Vermerk am Schluss der autographen Partitur (Seite 38):
"I[nns]b[ruc]k 22. 1. 41 J. E. Pl.".

Auf Seite 37-38 die ursprünglichen Takte 249-254 (Schluss) autograph gestrichen, ersetzt durch neue Fassung auf Seite 39-40 (jetzt Takt 249-255), ohne Datierung.

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Opus 109 (1. Fassung 1941/2. Fassung 1946-1949)
[Titel WV, 1. Fassung:]
Das Land im Gebirge (Josef Georg Oberkofler)
"4 Oberkofler Gedichte / für gemischten Chor, Jugendsang und Orchester [hs. beigefügt:] Soli (Sopran u[nd] Bariton)".

1. Die alte Sippe
2. Der Hausspruch
3. Der Hofbrunnen
4. Das ewige Bauernland

Später autograph später beigefügt, mit Einfügungszeichen: "u[nd] Vorspiel / Ia Der Erbe / IIa Das Bauernmädchen / IIIa Das junge Paar" (zusätzliche Sätze der 2. Fassung von 1946-1949).

Mit hs. Vermerk von Josef Eduard Ploner: "Dr. Val.".
(Bezug auf Dr. Erich Valentin?, vgl. oben Anmerkung zu Opus 95).
Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner [irrtümlich]: "Uraufführung 2. 3. 39 Bozen / NSZ[eit]".

Dieses Datum bezieht sich richtig allerdings nicht auf die Kantate Das Land im Gebirge op. 109, die (in ihrer 1. Fassung mit vier Sätzen) erst 1941 komponiert wurde, sondern auf die nach dem 2. Weltkrieg als Trauernd Land op. 81 bezeichnete symphonische Dichtung, die unter dem Titel Das Land im Gebirge (op. 81) 1939 in Bozen uraufgeführt wurde, weil es damals aufgrund des Hitler-Mussolini-Abkommens nicht opportun war, über den Verlust Südtirols zu klagen.


Datum der Uraufführung von Das Land im Gebirge op. 109 mit Orchesterbegleitung (1. Fassung/4 Sätze) richtig:
11. Dezember 1942, Innsbruck, Großer Stadtsaal: in einer Feierstunde der Heimat unter dem "Ehrenschutz" von Gauleiter Franz Hofer, siehe oben beim Jahr 1942.

"Häusliche Uraufführung" (sic, mit Klavierbegleitung):
[16.] Februar 1942, Innsbruck, "im Hause Dr. [Josef] Straffners".
Dies geht zum Beispiel aus der handschriftlichen Widmung des Komponisten in einem Exemplar des gedruckten Klavierauszugs (s. u. Druckausgaben) an [die Südtiroler? Sopranistin] "Frl. Helene Mayr" hervor, "mit landsmännischem Gruß", datiert Innsbruck, 3. 5. 1941 (sic).

Öffentliche Uraufführung (mit Klavierbegleitung, da Original einer Einladung im autographen Klavierauszug von 1941):
10. April 1942, Innsbruck, Großer Stadtsaal:
Stimmen der Heimat, Abend des Volksbildungswerkes, unter Mitwirkung der NS-Frauenschaft im Chor.


Weitere Aufführungen von Das Land im Gebirge op. 109 (1. Fassung/4 Sätze):

9. Juli 1943, Innsbruck, Großer Stadtsaal:
Heimatliche Feierstunde, anlässlich des 6. Landesschießens.

1. Juli 1947, Lustenau, unter dem Titel Berglandkantate, Leitung Dr. Anton Mayr.
Zu Berglandkantate vgl. Druckausgaben von Opus 109,
zu Anton Mayr siehe Anmerkung unter Opus 89.

23. April 1949, Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum:
Festakt des Landes Tirol zum 60. Geburtstag von Josef Georg Oberkofler, u. a. mit einer "Festrede" des Landeskulturreferenten Landeshauptmannstellvertreter Prof. Dr. Hans Gamper, einer Lesung aus Oberkoflers Nie stirbt das Land und dem Vortrag des Chorsatzes Die alte Sippe aus Ploners Land im Gebirge (Kopfsatz in der 1. Fassung von 1941, 2. Satz in der 2. Fassung von 1946-1949) durch den Kammerchor Walther von der Vogelweide unter der Leitung von Bert Breit, mit Klavierbegleitung.

Bert Breit war kurze Zeit Schüler von Josef Eduard Ploner in Harmonielehre (persönliche Mitteilung von Gilbert Ploner am 23. 8. 2012).



Die neun Sätze der 2., erweiterten Fassung von 1946-1949:

1. Vorspiel (Orchester)
2. Die alte Sippe (gemischter Chor, Orchester)
3. Der Erbe (Bariton, Orchester)
4. Der Hausspruch (gemischter Chor, Orchester)
5. Das Bauernmädchen (Sopran, Orchester)
6. Der Hofbrunnen (gemischter Chor, Orchester)
7. Reigen (Orchester)
8. Das junge Paar (Sopran, Bariton, Orchester)
9. Das ewige Bauernland (gemischter Chor, Jugendchor, Orchester)


Uraufführung der 2. Fassung (9 Sätze):
19. Juni 1949, Dornbirn, Vereinshaussaal: "Chor- und Orchesterkonzert" des Gesangvereins Liederkranz Dornbirn, dazu von Mozart die Haffner-Sinfonie KV 385 und von Beethoven die Chorfantasie op. 80.
Leitung Dr. Anton Mayr.

ca. 1949 in Leoben, dazu Werke von Mozart, Haydn, Brahms.



Verschiedene autographe Materialschichten zum Stück vorhanden, großer Konvolut mit unterschiedlichen Fassungen und Datierungen, darin zum Beispiel:



Klavierauszug, Autograph (1. Fassung/4 Sätze), mit Innentitel:
Das Land im Gebirge. Vier Gedichte von Joseph Georg Oberkofler für gemischten Chor, einstimmigen Jugendsang und Orchester von Jos[ef] Eduard Ploner I[nns]b[ruc]k 18. Septemb[er] 1941. Werk 109.

Auf Titelblatt links unten Aufzählung der 4 Sätze mit Aufführungsdauer (Summe 22 Minuten).

Auf der Innenseite des Umschlags vorne zu diesem Exemplar der Ur- "Aufführung im Kleinen" am 16. Februar 1942 bei Dr. "Sepp Straffner", Innsbruck [Innrain 56], haben sich mit Autogrammen deren Ausführende und Zuhörer eingetragen:
"6 Vokalisten": Sopran: Elisabeth Raubitschek, Anna Ploner, Helene Mayr; "Notalt/eigentlich Sopran": Marianne Mayr; Tenor: Josef Sailer; "Baß und Dirigent" Rudolf Stainer; ferner als "Kinderchor": Anna Ploner und "als Orchester am Klavier" Josef Eduard Ploner.
Zuhörer waren der Dichter Josef Georg Oberkofler, "Hausherr" Dr. Sepp Straffner, die "Hausfrau" Maria Straffner und die "Initiatorin" Ehrentraut Straffner, die Verfasserin vieler Konzertberichte in den Innsbrucker Nachrichten damals.
Ehrentraut Straffner schrieb auch eine Vorschau auf die Uraufführung von Das Land im Gebirge am 11. Dezember 1942 in den Innsbrucken Nachrichten vom 7. Dezember 1942 (siehe bei den Veranstaltungsberichten 1942).



Neufassung der Partitur für kleinere Orchesterbesetzung, Autograph (1. Fassung/4 Sätze), mit Datierung am Schluss (Seite 78): "Not = Eil = Instrumentation f[ür] Miksch in 2 1/2 Tagen! Tarrenz, 14. 1. [19]45 [!]". Nachträglich autographer Bleistiftvermerk: "eigentlich 15. 1. 45 um 3h früh, am 15. 1. 45 um 10h erfuhr ich, daß das Propagandaamt die in Innsbruck deponierten Noten nach Leoben zu [Hugo?] Miksch geschickt hat".

Hugo Miksch: 1911-1939 Leiter der Musikvereinsschule Leoben (1939-1945 Städtische Musikschule/Zweigstelle der NS-Landesmusikschule).


Separate Partitur
zum Vorspiel (2. Fassung, 1. Satz), Autograph, am Schluss datiert: "27. 1. [
19]46 JEPl [Monogramm]".

Separate Partitur
zu Das junge Paar (2. Fassung, 8. Satz), Autograph, am Schluss datiert: "I[nns]b[ruc]k, 14. 5. [19]49 J. E. Pl.".



Notenedition des Stücks (1. Fassung von 1941/4 Sätze):

Das Land im Gebirge eine Tiroler Kantate. Worte von Joseph Georg Oberkofler, Musik von Jos[ef] Eduard Ploner Werk 109.
Klavierauszug: Wien, Siegfried Stanberg 1943, "Bestell-Nr. 501", Verlags-Nr. (?) "Q/0570",
Umfang: 28 Seiten.
Auf Cover (Gebirgszüge aus Vogelperspektive):
"Titelzeichnung: Atelier [Architekt] Franz Baumann [(1892-1974)], Innsbruck".
Gedruckte Widmung über dem Innentitel (S. [1]): "Dem tatkräftigen Förderer heimischen Brauchtums, Franz Hofer, Gauleiter und Reichsstatthalter in Tirol und Vorarlberg, zu eigen!".

Das Land im Gebirge eine Tiroler Kantate. Worte von Joseph Georg Oberkofler, Musik von Jos[ef] Eduard Ploner Werk 109.
Chorpartitur: Wien, Siegfried Stanberg 1943, "Bestell-Nr. 500", Verlags-Nr. (?) "Q/0570",
Umfang: 10 Seiten.
Cover und Widmung wie Klavierauszug "Bestell-Nr. 501", Verlags-Nr. (?) "Q/0570".

3. (?) Das Land im Gebirge. Eine Berglandkantate [!]. Worte von Joseph Georg Oberkofler, Musik von Jos[ef] Eduard Ploner Werk 109.
Wien, Siegfried Stanberg 1943, "Bestell-Nr. 501", Verlags-Nr. (?) "Q-0480-43 451".
Auf Cover (gemauertes Haus mit Legschindeldach, Berglage, vor Brunnen und oberhalb von Wald, mit Blick über Gebirgszüge hinweg ins Weite):
"Titelzeichnung: Atelier [Architekt] Franz Baumann [(1892-1974)], Innsbruck".
Hiervon im Nachlass Josef Eduard Ploner nur loser Umschlag vorhanden; fraglich, ob zu separater Ausgabe gehörig; vermutlich eher verworfener Entwurf.
In diesem Umschlag-Exemplar (im Archiv Gilbert Ploner) lose inliegend Klavierauszug wie unter Nr. 1, "Bestell-Nr. 501", Verlags-Nr. (?) "Q/0570", jedoch ohne Cover.
Vgl. im Archiv Gilbert Ploner mehrere grafische Entwürfe (von Hand mit unterschiedlicher Provenienz) für das Cover des Landes im Gebirge.

Zu Berglandkantate vgl. oben Aufführung unter diesem Titel am 1. Juli 1947 in Lustenau.

Textedition von Das Land im Gebirge op. 109 bzw. der neun Gedichte von Joseph Georg Oberkofler in dessen Band Nie stirbt das Land, Jena 1937; Neuausgaben 1953 im Verlag Kremayr & Scheriau, Wien (36.-38. Tausend) und 1967 im Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien-München, in einer erweiterten Edition (39. Tausend) als Band 43 der Tyrolia-Geschenktaschenbücher.

Tonaufnahme von Das Land im Gebirge op. 109 (9 Sätze, 2. Fassung von 1946-1949): CD Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 74 / Historics 5 (ITMf 2011), Aufnahme aus dem Jahr 1966 (Städtisches Symphonieorchester Innsbruck, Innsbrucker Liedertafel, Wiltener Sängerknaben, Dirigent Walter Hindelang).

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Opus 110 (1942?)
[Titel WV:]
Deutschland über alles!
"Worte von Walther von der Vogelweide / [Kantate] für gemischten Chor und Orchester".

Autographe Partitur ohne Datierung.
Hingegen Hektographie einer "Chorstimme" mit autographem Vermerk: "Ploner 19. 2. 42".

Aufführung: 16. November 1943, Innsbruck, Claudiasaal: Hausmusikstunde

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Opus 111 [1941/42?]
[Titel WV:]
Verschiedene Tiroler Fanfaren.

"a) für Es-Fanfare und [...?, getilgt, vielleicht: HJ?]-Trommeln" (Nr. 1-14)
"b) [für] 2 Fanf[aren]-Chöre, Tromp[eten], Hörner, Pos[aunen] u[nd] Pauken" (Nr. 15)


1. Walther von der Vogelweide [(ca. 1170-ca. 1230), Dichter]
2. Oswald von Wolkenstein [(ca. 1377.1445), u. a. Tiroler Dichter, Sänger, Komponist]
3. Michel Gaismayr [(1490-1532), Tiroler Anführer der Tiroler Bauern im
Bauernkrieg, NS-Idol]
4. Michel Gaismayr [sic]
5. Leonhard Lechner [(ca. 1553-1606), Tiroler Komponist]
6. Jakob Steiner [Jakob Stainer (ca. 1617/18-1683), Tiroler Geigenbauer]
7. Michael Pacher [(ca. 1435-1498), Tiroler Maler und Bildhauer]
8. Adolf Pichler [(1819-1900), Literat, Naturwissenschaftler,
Anhänger deutschnationaler Ideen, Skeptiker gegenüber Juden]
9. Hermann von Gilm [(1812-1864), Dichter, Jurist, Liberaler]
10. Andreas Hofer [(1767-1810), Tiroler Freiheitskämpfer]
11. [Josef] Speckbacher [(1767-1820), Tiroler Freiheitskämpfer]
12. Friedrich Wurnig
13. [...?, getilgt]
14. Vinzenz Waidacher
15. Große Michel Gaismayr-Fanfare


Friedrich Wurnig, Führer der T(error)-Gruppe der Tiroler SS, erschoss am 25. Juli 1934 in Innsbruck den Polizeioffizier und NS-Gegner Franz Hickl. Er wurde deswegen von einem Senat des Militärgerichtshofes verurteilt und am 1. August 1934 durch Erhängen hingerichtet.

Vinzenz Waidacher, gefallen 1941, gehörte zum Täterkreis des Judenpogroms von Innsbruck 1938.

Opus 186 im WV mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "ausscheiden / NS".


Unter "Opus 186" im WV von Josef Eduard Ploner die Jugend-Fanfare für "2-B Tr[ompeten], 2 Es-Tr[ompeten], 2 Es-Hörner, 2 Pos[aunen], 2 Bässe, Pauken + [und] Becken / f[ür] Radio Tirol" mit einer Aufführungsdauer von "1" [Minute]".
Autographe Datierung von Opus 186: "7. 5. 51".
Im WV mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "siehe op. 111".

Notenedition der Jugend-Fanfare op. 186: Mieders/Tirol: TSS-Musikverlag 2005.

Fraglich, ob Opus 186 vielleicht eine umbenannte Fanfare bzw. die neue Fassung eines Stücks aus Opus 111 ist. Verifizierung offen.

Ferner Verifizierung offen, inwieweit möglicherweise zwischen Ploners Adolf-Pichler-Fanfare op. 179, laut WV für "3 Tromp[eten], Pos[aune], Tuba [und] Pauken" und seiner Adolf-Pichler-Fanfare op. 118/8 für "Es-Fanfare und [...? HJ?]-Trommeln" ein Konnex besteht.

Notenedition der Adolf-Pichler-Fanfare op. 179 (für 3 Trompeten und Bassposaune sowie Tuba und Pauken ad lib.): Mieders/Tirol: TSS-Musikverlag 2005.

Indiz für die Aufführung einer Adolf-Pichler-Fanfare von Ploner:
15. November 1950 Innsbruck, Adolf-Pichler-Denkmal, Gedenkfeier zum 50. Todestag von Adolf Pichler. Laut Berichterstattung in der Tiroler Tageszeitung vom 16. November 1950 erklang dazu "festlich" ein "Fanfarenruf Josef Eduard Ploners".

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Opus 112 [ca. 1942]
[Titel WV:]
Vier Pöll-Liedln (gemischter Chor, 2 Geigen, 2 Klarinetten, Zither, "Klampfn", Bass).

1. "s Hoamatl
2. A[u]f der Alm
3. Kasermandl
4. Der Boarische

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "nicht vorhanden".

Lieder des Tiroler Mundartdichters und Komponisten Josef Pöll (1874-1940), bearbeitet von Josef Eduard Ploner.
Verbleib des autographen Notenmaterials zu den Liedern derzeit fraglich.

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Opus 113 (1941)
[Titel WV:]
Der Sandwirt ("Schargesang", Orchester).

[Titel Autograph, Partitur:] "Der Sandwirt" [Andreas Hofer] (aus dem Sarntal; Satz für Schargesang u[nd] Orchester von Jos[ef] Eduard Ploner Ibk Okt[ober] 1941).
Nachträglich autograph beigefügt:
unter "Sandwirt": "neues Tiroler Volkslied", neben "Sarntal": "etwa um 1892 [!]".

Textincipit: "Grüaß Gott enk Herren und Frauen".
"Schargesang": Chor unisono.
Orchesterbesetzung laut WV: 2 Violinen, Viola, Violoncello, Bass, 2 Flöten, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Basstuba, Pauken.

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Opus 114 (1942, 9.-10. Januar)
[Titel WV:]
Zwei kurze Tonstücke für Gefallenen-Feiern
1. Totenfeier
2. Heldenehrung


[Titel Autograph, für Klavier:]Für Gefallenen-Feiern. Zwei kurze Tonstücke: 1. Totenfeier (Totengedächtnis) 2. Heldenehrung von Jos[ef] Eduard Ploner, Ibk 9. u[nd] 10. 1. 42, W[er]k 114.

Auf Titelblatt links Leitgedanke:
"Habt Ruh und Frieden! Wir alle gedenken euer [...]" Aus dem Hymnus "Den Gefallenen" von Jos[ef] Weinheber.

Autographe "Klavierskizze" mit Widmung: "Den Gefallenen", datiert "Innsbr[uck] 9. 1. 42".


Druckausgabe (Stimmen/Streicher und Bläser für variable Besetzungen, ferner "Klavierpartitur"):
Jos[ef] Eduard Ploner Werk 114: Den Gefallenen. Zwei Tonstücke: 1. Totengedenken / 2. Heldenehrung. Für Blasorchester gesetzt [von] Sepp Tanzer.

Auf Titelblatt oben jetzt neu adaptierter Leitgedanke:
"Und nun muß Deutschland unser gedenken und für uns stehn, sonst mag und wird Deutschland zugrunde gehn." Heinrich Lersch.

Heinrich Lersch (1889-1936): deutscher Dichter, unterzeichnete 1933 öffentliches Treuegelöbnis für Hitler, verblieb in Naheverhältnis zum Natonalsozialismus.

Unbeschnittenes Exemplar der Druckausgabe im Archiv des Institus für Tiroler Musikforschung.

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Opus 115 ([1940?/] 1941, Druckausgabe 1943)
[Titel WV:]
Und"s Vögei hat g"sungen. A Sträußl
Kinder- und Wiegenlieder aus Tirol-Vorarlberg. 16 Lieder (Oberstimmen, Blockflöten).

1. Und "s Vögei hat g"sungen
2. Es regelet, es schneibelet
3. Es schneielet, es beielet
4. Blauer blauer Fingerhut
5. Ritta, ritta [sic] Rößle
6. Säge, säge Holz
7. Willst du wissen, wie der [sic] Bauer
8. Frau Holle tuat das Wasser trag"n
9. Eia popeia
10. Die rigglate [sic] Kuah
11. Und du mei k[l]oans Biabl [!]
12. "s Kätzle
13. Schlaf, mei Kindl
14. Es hat sich halt aufton
15. I fahr mit der Post
16. Wenn der Guggu schreit

Auflistung hier nach WV.

die Anmerkungen zur Publikation oben beim Jahr 1943.
[Titel Autograph, Partitur, Reinschrift mit Bleistift, Titel mit Blaustift:]
Und s"Vögei hat gsungen a Sträußl
Kinder- und Wiegenlieder aus Tirol-Vorarlberg für Oberstimmen u[nd] Blockflöten gesetzt von Jos[ef] Eduard Ploner W[er]k 115 Ibk 10.-12. 1. 1941.


Druckausgabe:
"Und"s Vögei hat g;sungen". A Sträußl
Kinder- und Wiegenlieder aus Tirol und Vorarlberg für Oberstimmen und Blockflöten oder andere Melodieinstrumente gesetzt von Josef Eduard Ploner, Wien: Siegfried Stanberg 1943.
Widmung auf Umschlagblatt vorne innen: "Ingeborg Friedel, Kindertagesstättenreferentin des Gaues Tirol-Vorarlberg, als Dank für die Anregung zugeeignet."

Vgl. die Anmerkungen zur Publikation beim Jahr 1943.

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Opus 116 (1941)
[Titel WV:]
8. und 9. Folge der Liederblätter aus [!] Tirol und Vorarlberg.

Druckausgabe:
Liederblätter für [!] Tirol und Vorarlberg, Potsdam, Ludwig Voggenreiter 1941
(siehe oben beim Jahr 1940/41, dort auch Auflistung von Nr. 67-82 in Folge 8-9 der insgesamt 87 Lieder in 10 Folgen).

Im Archiv Gilbert Ploner weder Autograph noch andere handschriftliche Vorlage vorhanden (23. 8. 2012).

Vgl. Liedblatt-Folge 1-7 mit Titel Liederblätter des Reichsgaues Tirol-Vorarlberg: nicht im WV, daher auch ohne Opuszahl.

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Opus 117 (1942, März)
[Titel WV:]
Kleine Suite aus dem Singspiel: "Scherz, List und Rache"
[von (Johann Wolfgang von Goethe), 1784]
("jeder Satz für 4 Melodieinstrumente").
Intrade Lustig Derb Sentimental/Walzer.



[Titel Autograph, Partitur:]
Kleine Suite aus dem Singspiel "Scherz, List und Rache" als Zwischenaktsmusiken für vier Melodieinstrumente. Jos[ef] Ed[uard] Ploner, W[er]k 117 / 20. III. 42.
Besetzung bzw. Bezeichnung der Instrumente, autograph):
"Querflöte in C oder Geige / Altflöte in C oder Geige / Tenorflöte oder Geige / Bratsche".
Aufführung: Juni 1942, Innsbruck, Heim der NS-Frauenschaft.

Vgl. die Ausführungen zur Aufführung oben beim Jahr 1942.

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Opus 118 (1942)
[Titel WV:]
"Bauernliebe". Sieben Gedichte von Jos[eph] Georg Oberkofler
("für Frauenstimmen, 2 C-, 1 Alt-, 1 Tenor-Blockflöte, 2 Geigen, Laute und 1 Baßinstrument").

1. Der Hausspruch
2. Das Gebet der Bauern
3. Das Bauernmädchen
4. Das junge Paar
5. Die Wiege
6. Das Segensjahr
7. Die Dirnenkammer

Mit hs. Vermerk von Josef Eduard Ploner: "Dr. Val."
(Bezug auf Dr. Erich Valentin?, vgl. oben Anmerkung zu Opus 95).



[Titel Autograph, Partitur, Reinschrift:]
Dem Dichter! Bauernliebe. Sechs Gedichte von Joseph Georg Oberkofler für Frauenstimmen, 4 Blas-, 3 Streich- u. 1 Zuginstrument (oder für Klavier allein) von Josef Eduard Ploner, W[er]k 118. [folgen Titel und Texte der Lieder, S. 1-2, ohne Datierung].

Besetzung bzw. Bezeichnung der Instrumente, autograph:
"C-Sopran-Block-Flöte 1.2 / Oboe + [und] Klarinette / Geige 1. 2. / Gitarre / Kniegeige [vlc] / Frauenchor [4stg]".
Partitur enthält auch "Klavier", damit als Klavierauszug verwendbar.Auf Seite 3 unten autograph umfangreiche Anmerkung ad ob, cl, vlc für Besetzungsalternativen von Oboe, Klarinette, Cello.

Ursprüngliche autographe Partitur mit zahlreichen Korrekturen, dabei der 1. Satz Hausspruch ebenso analog zu Opus 109, jedoch komplett autograph gestrichen (Bleistift), teilweise Taktzählung mit Rötel.
Autographe Datierung am Schluss dieser Part (Seite 27): "I[nns]b[ruc]k 10/5. 42 19. Uhr".



Aufführung: 17. November 1942 Innsbruck, Claudiasaal.


Nr. 1 Der Hausspruch: Bearbeitung aus Ploners Kantate Das Land im Gebirge opus 109,
in Fassung 1 (1941/4 Sätze) als 2. Satz, in Fassung 2 (1946-1949/9 Sätze) als 4. Satz.

Nr. 3 Das Bauernmädchen: Mit Ploners Vertonung in Das Land im Gebirge opus 109,
in Fassung 2 (1946-1949/9 Sätze) als 5. Satz, nicht identisch.

Nr. 4 Das junge Paar: Mit Ploners Vertonung in Das Land im Gebirge opus 109,
in Fassung 2 (1946-1949/9 Sätze) als 8. Satz, nicht identisch.
Vergleich mit Ploners Vertonung in Bergbauernwelt opus 122 als Chorsatz Nr. 3 offen.

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Opus 119 (1942/1953)
[Titel WV:]
Drei Frauenchöre nach Tiroler Dichtern.

a) Empor (Anton Renk) ("3-stimmig")
b) Am Ährenfeld (Erich Kofler) ("4-stimmig")
c) Das Segensjahr (Joseph Georg Oberkofler) ("4-stimmig")

Mit hs. Vermerk von Josef Eduard Ploner: "Dr. Val."
(Bezug auf Dr. Erich Valentin?, vgl. o. Anmerkung zu Opus 95).

Verbleib eines vollständigen Autographs fraglich.

Verschiedene autographe Skizzenblätter sind 1942 datiert, aber auch 1953.
Nr. 3 Das Segensjahr fehlt dabei.

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Opus 120 (1942, September)
[Titel WV:]
12 Kanonische Kraft- und Trostsprüche für gleiche oder gemischte Stimmen.
[12 Kanons, jeweils drei- oder vierstimmig]

1. Ärgere dich nicht [sondern wundere dich nur]
2. Humor ist, wenn man trotzdem lacht [hahaha]
3. Erstens kommt es anders [zweitens als man denkt]
4. Wer andern eine Grube gräbt [muss schwitzen]
5. Höchstes Glück der Erdenkinder [ist ja doch nur eine dicke Haut]
6. Wer schaffen will, muß fröhlich sein [lalala]
7. Von der Wiege bis zur Bahre [fabriziert man Formulare]
8. Jeder ist seines [eignen] Glückes Schmied
9. Laß dich nicht aus der Fassung bringen
10. Willst du immer weiter schweifen (Goethe)
11. Wie einer ist, so ist sein Gott (Goethe)
12. Und so lang du das nicht hast (Goethe)



Auflistung laut WV, im Notenautograph (1942) Abweichungen:

[Kopftitel Autograph bzw. mechanische Reprografie einer autographen Reinschrift:]
Kraft- u[nd] Trostsprüche f[ür] gleiche od[er] gem[ischte] Stimmen von Jos[ef] Eduard Ploner, W[er]k 120.
Autographe Datierung am Schluss (Seite [4]): "I[nns]b[ruc]k, Sept[ember] 1942 J. E. Pl.".



Für Kanon Nr. 1-9 gibt das WV den Textanfang wieder.
Nr. 8 im WV "Jeder ist" im Notenautograph als Nr. 9.
Nr. 9 im WV "Laß dich" im Notenautograph als Nr. 8.
Nr. 10 im WV "Willst du" im Notenautograph als Nr. 11.

Als Nr. 10 im Notenautograph Kanon mit Text von Goethe:
Und solang du das nicht hast, dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde.

Als Nr. 12 im Notenautograph Kanon mit Text von Eichendorff:
Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort,
und die Welt habt an zu klingen/singen, triffst du nur das Zauberwort.

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Opus 121 (1942, 29. September)
[Titel WV:]
"Für Lisbeth". Leichte Variationen für Klavier über ein eigenes Thema.

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "Nichte von Jos. Ed. Ploner / [komponiert] 29. 9. 42".

[Kopftitel Autograph:]
Für Lisbeth! Leichte Variationen über ein eigenes Thema für Klavier von Jos[ef] Eduard Ploner W[er]k 121.
Autographe Datierung am Schluss (Seite [4]): "I[nns]b[ruc]k 29. 9.42 J. E. Pl.".

Lisbeth: Lisbeth Eigentler geb. Baumann (1927-1985), Nichte von Josef Eduard Ploner, Klavierschülerin von Margarete Jenewein in Innsbruck (damals Meinhardstraße 14, 5. Stock), die unzählige Kinder und Jugendliche im Klavierspiel unterrichtete, auch Gilbert Ploner; später Gattin von Hofrat Dr. Ernst Eigentler ( 2009), Leiter der Kulturabteilung im Amt der Tiroler Landesregierung um 1980 (persönliche Mitteilung von Gilbert Ploner am 23. 8. 2012).
Margarete Jenewein war ferner 1942 zum Beispiel Leiterin der Innsbrucker Marionettenspiele, als solche Initiatorin der Aufführung von Scherz List und Rache mit Musik von Ploner im Heim der NS-Frauenschaft im Juni 1942 (siehe oben beim Jahr 1942).

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Opus 122 (1942, September-Oktober)
[Titel WV:]
"Bergbauernwelt". 6 Gedichte von Joseph Georg Oberkofler für gemischten Chor.

1. Der Hirt
2. Der Wald
3. Das junge Paar
4. Die Heimkehr von der Alm
5. Die Bergheuzieher
6. Das Bauernbett

[Umschlagtitel auf grünem Karton, Autograph, Partitur:]
Berg-Bauernwelt Sechs Gedichte von Joseph Georg Oberkofler für gemischten Chor von Jos[ef] Eduard Ploner, W[er]k 122, I[nns]b[ruc]k, Sept[ember]-Okt[ober] 1942.

Über bzw. unter "Berg-Bauernwelt" Zeichnung: Gebirgszug / Ähren, Tannenzweige, Sichel, Axt, Haue.
Nr. 3 Das junge Paar: Mit Ploners Vertonung in Das Land im Gebirge opus 109,
in Fassung 2 (1946-1949/9 Sätze) als 8. Satz, teilweise ähnlich, aber nicht identisch.
Vergleich mit Ploners Vertonung in Bauernliebe opus 118 als Lied Nr. 3 offen. /


Druckausgabe: Stuttgart: Scholing.

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Opus 123 (1942, 14. Oktober)
[Titel WV:]
Für Gilbert [Ploner]. Drei kleine Klavierstücke.

1. Gehend
2. Langsam
3. Schnell

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "von Frl. [Margarete] Jenewein am 23. 6. [19]65 zurückerhalten".

[Kopftitel Autograph:]
Für Gilbert (Drei kleine Klavierstücke) J. E. Pl. W[er]k 124.
Autographe Datierung am Schluss: "I[nns]b[ruc]k 14. 10. 42 J. E. Pl.".
Autographe Werkzählung "124" von Gilbert Ploner mit Bleistift gestrichen und darunter "123" geschrieben.


Zu Margarete Jenewein vgl. Anmerkung bei Opus 121 (Für Lisbeth).

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Opus 124 (1942?)
[Titel WV:]
Kleine Hausmusik
"für 3 Geigen, 3 ad lib., Bläser, Cello u. ad lib. Klavier".
a) Marsch b) Stilles Lied c) Tanz.

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "(N.o 1) / [komponiert] 1942".

[Kopftitel Autograph, Partitur:]
Der Hausmusikgruppe [...? Name mit Tinte dick übermalt, mit Relikt von: Innsbruck] zugeeignet! Kleine Hausmusik von Josef Eduard Ploner, Werk 124.

Umfang der Partitur: 4 Seiten, ohne Datierung.
Besetzung bzw. Bezeichnung der Instrumente, autograph: "Sopran- / Alt- / Tenor-Blockflöten / Klavier".
Auf Seite 1 unten umfangreiche autographe Anmerkungen zu alternativen Besetzungen.

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Opus 124a [ca. 1945/50?]
[Titel WV, hs. eingefügt von Gilbert Ploner:]
Kleine Blechbläser-Suite [!]

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "am 15. 3. 58 an AKM gemeldet / (auch Bläser) / bei [Otto] Ulf / Grosch Verlag München".


Notenedition (Partitur, Stimmen), ohne Opuszahl:
Kleine Blechbläsermusik [!] für fünf Instrumente (= Spiel in kleinen Gruppen, hrsg. v. Hermann Regner/Das Bläserschiff Nr. 511), München: Philipp Grosch Musikverlag o. J. [ca. 1958?]Satzfolge: 1. Feierlicher Aufzug 2. Stilles Lied 3. Tanz.

Bearbeitung der Kleinen Hausmusik op. 124 für Blechbläser (2 Trompeten/Flügelhörner in B, Horn in Es und Tenorhorn in B/Bass).

Autograph bzw. hs. Notenmaterial dieser Fassung des Stücks verlegt (laut Gilbert Ploner, 23. 8. 2012).
Autograph bzw. hs. Notenmaterial dieser Fassung des Stücks verlegt (laut Gilbert Ploner, 23. 8. 2012).
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Opus 125 (1942/43)
[Titel WV:]
"Die Nachtigall" eine Märchenoper in 6 Bildern [Libretto von Wilhelm Lackinger nach dem Märchen Die Nachtigall von Hans Christian Andersen].

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "Komp[oniert] 1942/43 / VII/1942".

[Titel Autograph, Klavierauszug, S. (1):]
Die Nachtigall. Eine Märchenoper in sechs Bildern nach dem gleichnamigen Märchen von Andersen. Worte: Wilhelm Lackinger. Musik: Jos[ef] Eduard Ploner, W[er]k 125 Innsbruck Juli 1942-Feber 1942

Autographe Datierung am Schluss: "I[nns]b[ruc]k 9.3.1943 J. E. Pl."

Die Personen der Handlung, laut Klavierauszug Seite 2:
Der Kaiser, Bariton
Der Kämpfer, Bass
Der Kavalier, Tenor
Der Spielmeister, Tenor
Der Hofarzt, Bariton
Der Mandarin, Bass
Das Küchenmädchen, später Nachtigallenpflegerin, Sopran
Die Nachtigall, Sopran
Chor: 6 Hofdamen, 4 Stimmen aus der Versammlung
Stumm: Bonze, Der japanische Gesandte, Der Ehrenlose, Hofgesellschaft, Gesinde

Das Stück schließt mit einer Huldigung durch den Chor an den Kaiser und wohl die Nachtigallenpflegerin:

Heil dem Herrn des Reichs der Mitte, Heil auch seines Hauses Zier!
Segen leite eure Schritte! Hohes Paar, wir folgen dir!
Glück für euch! Heil dem Reich!
Instrumentierung bzw. Orchesterfassung nicht realisiert; das Stück wurde nie aufgeführt (persönliche Mitteilung von Gilbert Ploner, 23. 8. 2012).

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Opus 126 (1. Fassung 1942?/2. Fassung 1944?)
[Titel WV:]
Vier Wolkenstein-Lieder "a) f[ür] hohe Stimme (Tenorbaryton) und Klavier, b) für Einzelstimme (Tenorbaryton) und Orchester".

1. Wach auf, mein Hort
2. O wunnigklicher, wohlgezierter Mai
3. Es nahet geg"n der Fasennacht
4. Vergangen ist mein"s Herzens Weh

Bei Nr. 4 nachträglich autograph hinzugefügt: "oder Frühling auf Hauenstein".


[(Kopf-) Titel Autograph, Partitur, Reinschrift, für jedes Lied separat, 1. Fassung, mit Klavierbegleitung:]

1. Wach auf mein Hort! Oswald v[on] Wolkenstein, Übertragung ins Neuhochdeutsche u[nd] Instr[umental]-Satz J. E. Pl.
Autographer Vermerk am Schluss: "copiert I[nns]b[ruc]k 18. 6. 42 J. E. Pl."

2. O, wunniglicher [!], wohlgezierter Mai! Text und Übersetzung [...?, Fortsetzung übermalt] Melodieentzifferung u[nd] Klaviersatz Jos[ef] Eduard Ploner.
Autographer Vermerk am Schluss: "cop[iert] 12. 9. 42 J. E. Pl."

3. Fasnacht im Kerker. Oswald von Wolkenstein. Übersetzung ins Neuhochdeutsche: Dr. Hans Lederer. Klaviersatz: J[osef] E[duard] Ploner.
Darunter autographe Datierung: "25/5. 42 I[nns]b[ruc]k".

3. Frühling auf Hauenstein.
Autographer Vermerk am Schluss: "Übertr[agun]g ins Neuhochdeutsche: Dr. Hans Lederer I[nns]b[ruc]k". Ohne Datierung.

Aufführungsvermerke auf dem Vorsatz des Covers hinten, für 1943 autograph, für 1954-1959 hs. von Gilbert Ploner:

Uraufführung, "öffentlich": 16. November 1943, Claudiasaal: Tag der Hausmusik,
Ausführende Toni Schiechtl, Sänger, Hermann Josef Spiehs, Pianist.


Aufführungen

22. November 1943:

Konzertwiederholung vom 16. November 1943

17. Oktober 1954:

Innsbruck, Musikverein: Konzert Tiroler Komponisten - Ausführende Eduard Lopatiew, Sänger, Walter Hindelang, Pianist

23. Juni 1957:

Musikverein: Konzert J. E. Ploner zum Gedächtnis - Ausführende Eduard Lopatiew, Sänger, Hermann Josef Spiehs, Pianist

25. November 1958:

Sterzing: Konzert J. E. Ploner zum Gedächtnis - Ausführende Eduard Lopatiew, Sänger, Kapellmeister Graf/Schwaz, Pianist

26. November 1959:

[Kufstein?]: Konzert 100 Jahre Kufsteiner Liedertafel - Ausführende Eduard Lopatiew, Sänger, Kapellmeister Graf/Schwaz, Pianist

[Titel Autograph, Partitur, Reinschrift, 2. Fassung, mit Orchesterbegleitung:]
Oswald von Wolkenstein ([richtig: ca.] 1376-1445): Vier Lieder für eine Singstimme (womöglich Tenorbariton) u[nd] Orchester. Melodieentzifferung, Satz u[nd] Instrumentation: Jos[ef] Eduard Ploner. Werk 126/b.

Vermerk am Schluss der Partitur (Seite 69): "[Monogramm:] JEPl Schärding 8. 3. 1944".

Als Frontispiz dieser Partitur Postkarte (1. Hälfte 20. Jh.) mit Ansicht der Ruine Hauenstein bei Seis am Schlern.

Auf Titelblatt links unten Auflistung der Sätze (analog 1. Fassung) mit Aufführungsdauer, diese insgesamt "22 1/2" Minuten.

Auf Titelblatt rechts unten autographe Anmerkung, später: "Einband: am 10. X. 1951 (Donnerstag) S[chilling] 21- (machte am selben Tag die Bestandsaufnahme der Josef Abentung"schen Musikwerke in Götzens) / siehe am Schlusse!)".


Josef Abentung (1779-1860): Organist, Komponist, Lehrer, Schützenhauptmann in Götzens, seinem Geburts- und Sterbeort. Seine Musikaliensammlung befindet sich seit langem in der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum.


Auf der letzten Seite der Partitur (ohne Noten) autographe Schilderung von Eindrücken Ploners bei der Rundfunkaufnahme am 10. Oktober 1951:

I[nns]b[ruc]k, am 10. X. 51 (Donnerstag).
Komme soeben von der Tonbandaufnahme der ersten 3 Wolkensteinlieder des Studios "Radio Tirol". Leitung: Walter Hindelang, Solist: Gutstein vom Theater [...].

Es folgen eine Auflistung der Orchesterbesetzung bzw. deren Stärke, Äußerungen über den Zweifel an seinem Hörvermögen, das "Staunen" über "den Tonumfang Gutsteins", die Zufriedenheit mit seinem Können in der Instrumentierung und vor allem in der Beherrschung von Formen, im Vergleich zu "anderen Komponisten". Abschließend gesteht Ploner, dass er sich nach der Aufnahme "als Solotrinker beim Henschel" [Gasthof am Innrain] in Ruhe und Muße ein Viertel Wein" gönnte, "auch, um das Elend meiner Schwester etwas hinabzuschwemmen".


Die Aufnahme der vier Wolkenstein-Lieder op. 126b von 1951 hat sich im ORF-Archiv des Landesstudios Tirol nicht erhalten.

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Opus 127 [ca. 1943?]
[Titel WV:]
Zwei Lieder "für mittlere Stimme und Klavier".

1. Jugend (Ida Benedik)
2. Der Spielmann (Grete Gaßner-Köhler)
Autograph nur eine Singstimme vorhanden, Reinschrift, ohne Datierung.

Von unbekannter Hand eine Abschrift der Klavierstimme vorhanden, ebenfalls ohne Datierung (vielleicht um 1948?), mit Widmung an "Direktor Alfred Parth", dem "selbstlosen Idealisten".


Vgl. unten Werk ohne Opuszahl und WV deest Der Spielmann (Cantor Dei) für gemischten Chor, Kinderchor und Orchester (ca. 1938/1939?).

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Opus 128 (1943)
[Titel WV:]
Musik zur tirolischen Historie "Die Räuber vom Glockenhof" (Rudolf Brix).

[1.] Vorspiel
[2.] Räuberlied
[3.] 2 Zwischenaktmusiken
[4.] Choral und Räuberlied
[5.] Schlußmusik
[6.] Spanischer Tanz


[Titel Autograph, Klavierauszug, mit Bleistift:]
Musik zu "Die Räuber am [!] Glockenhof" eine tirolische Historie in drei Akten von Rudolf Brix von Jos. Eduard Ploner. Klavierpartitur. Instrumentiert von Sepp Thaler. Ibck (!) Ende Juni 1943. [über "Ende" nachträglich: "25. u[nd] 26."].
Beiliegend Instrumentierung von Sepp Thaler, Partitur, datiert:
"I[nns]b[ruc]k Ende Juni 1943 [!]".
Schrift vermutlich Sepp Thaler.


[Ur-?] Aufführung: 11. Juli 1943, Innsbruck, Eröffnung der Innsbrucker Heimatbühne, anlässlich des 6. Landesschießens.

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Opus 129 (1943, Mai)
[Titel WV:]
Schützenlied (Hermann von Gilm)
"f[ür] 1-4 Stimmen (M[änner]Chor, 8 Holz-, 8 Blechbläser u[nd] Schlagzeug oder Klavier".



[Kopftitel Autograph, Klavierauszug:]
Schützenlied. Worte: Hermann v. Gilm. Vertonung für 1-3stimmigen Schargesang u[nd] Instrumente: J. E. Ploner.
Autographe Datierung am Schluss (Seite [3]): "I[nns]b[ruc]k Mai 1943".

Textincipit: "Ihr Schützen schwingt die Fahnen".
Besetzungsangabe "Schargesang und Instrumente" nicht präzisiert.



[Titel Autograph, Partitur, Reinschrift:]
Schützenlied. Gedicht von Hermann von Gilm. Vertonung für Männerchor, sechs Holzbläser, acht Blechbläser und Schlagzeug von Jos[ef] Eduard Ploner. Innsbruck, Mai 1943.
Autographe Datierung am Schluss (Seite [3]): "I[nns]b[ruc]k 23. 6. 43 [Monogramm:] JEPl.".


Besetzung laut Partitur: 2 Flöten, 2 Klarinetten in B, 2 Fagotte, 2 Hörner in F, 2 Trompeten in B, 2 Posaunen, Bassposaune oder Basstuba, Pauken, "Kleine Trommel (allenfalls Sturmtrommel ohne Schnarrsaiten) / Becken u[nd] Gr[oße] Tr[ommel]", "Männerchor".


[Ur-?] Aufführung: 9. Juli 1943, Innsbruck, Großer Stadtsaal: Heimatliche Feierstunde, anlässlich des 6. Landesschießens.

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Opus 130 (1940, November)
[Titel WV:]
In memoriam Fritz Kappel [(1895-1940), Komponist] (Streichquartett).


[Kopftitel Autograph, Partitur, diese komplett mit Bleistift geschrieben:]
Largo in memoriam Fritz Kappel.

Autographe Datierung am Schluss (Seite [4]): "11. 11. 40".


Fritz Kappel: Musikdirektor in Leoben, vermutlich befreundet mit Josef Eduard Ploner.

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Opus 130a
siehe zwischen Opus 131 und 132

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Opus 131 (1943?/1947)
[Titel WV:]
"Das Tiroler Jahr". Orchestersuite.

a) Winter (Imster Schemenlauf)
b) Frühling (Holepfan)
c) Sommer (Brixentaler Flurritt)
d) Herbst (Erntetänze)

Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "1941 [richtig: 1943?]".


[Innentitel Autograph, Partitur:]
Das Tiroler Jahr. eine Orchester Suite.

Auf Titelblatt oben rechts: "Kennwort: Tief aus Land u[nd] Brauch u[nd] Samen"".
Dieses Kennwort, verwendet zum von Gauleiter Franz Hofer ausgeschriebenen Wettbewerb Fröhliche Orchesterwerke, ist ein Zitat aus Josef Georg Oberkofler, Der Hausspruch, von Ploner vertont in Das Land im Gebirge op. 109, als 2. Satz in der 1. Fassung/1941 bzw. 4. Satz in der 2. Fassung/1946-1949.

Nachdem Das Land im Gebirge op. 109 mit den markanten Texten Oberkoflers am 11. Dezember 1942 unter dem "Ehrenschutz" von Gauleiter Franz Hofer in einer Feierstunde der Heimat uraufgeführt worden war, wäre es vielleicht vorstellbar, dass durch das von Ploner nur kurze Zeit später verwendete Kennwort bei der Beurteilung der Wettbewerbswerke 1944 (oder noch 1943?) Erinnerungen bzw. Assoziationen aufkamen.


[Außentitel Autograph, Partitur, später:]
Das Tiroler Jahr. Suite für Orchester. Josef Eduard Ploner Werk 131.
Rechts oben wiederum das "Kennwort".

Ursprünglicher Schluss der Partitur auf Seite 169, ohne Datierung.

Der Schluss des 4. Satzes wurde nachträglich erweitert, siehe neu hinzugefügter Takt auf Seite 169, ferner neu die Seiten 170-172.

Auf Seite 172 rechts unten hierzu autographer Aermerk:
"umgearbeitet: I[nns]b[ruc]k, 3. XI. 47 J. E. Pl.".


Uraufführung: 12. Juli 1944 Innsbruck, Großer Stadtsaal: Symphoniekonzert mit "preisgekrönten Kompositionen der Ausschreibung des Gauleiters für Fröhliche Orchesterwerke", dazu Werke von Christian Artl, Heinrich Barthelmes, Josef Gasser, Eduard Lucerna (Reichsgausymphonieorchester, "verstärkt", Dirigent Max A. Pflugmacher); im Rahmen des 7. Landesschießens.


Notenedition (Partitur): Musikedition Tirol (2011), im Internet (www.musikland-tirol.at).


Tonaufnahme: CD Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 74 / Historics 5 (2011), Aufnahme aus dem Jahr 1956 (Städtisches Symphonieorchester Innsbruck, Dirigent Walter Hindelang)


In Josef Eduard Ploners eigenhändigem Werkverzeichnis in der Fortsetzung von Gilbert Ploner für Opus 236 bis Opus 259/Ende als "Opus 237": Imster Schemenlaufen (Orchesterrondo), für großes Orchester, im WV mit Datierung: "12. 6. 43 [!]".

Dieses Imster Schemenlaufen (Orchesterrondo) op. 237 ist eine Bearbeitung des 1. Satzes aus der Orchestersuite Das Tiroler Jahr op. 131.

Notenedition (Partitur und Stimmen): Imster Schemenlaufen. Ein Orchesterrondo für großes Symphonieorchester (Komponiert 1943), hrsg. von Franz Treffner, Mieders/Tirol: TSS-Musikverlag 2005.

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Zwischen den Einträgen von "Opus 131" und "Opus 132" folgender Einschub J. E. Ploners:
[Opus 130a (1941)]

"An Stagma [STAGMA] weiterhin ohne Werkzahl gemeldet am 15. 5. [19]41 (siehe Schreiben dsb [Deutscher Sängerbund])":

1. 7 Liederblätterfolgen der Reichsgauliederblätter
2. "Die Mutter" [hs. beigefügt:] (Linus Kefer)
3. "Imster Standschützenmarsch"

"1. 7 Liederblätterfolgen" und 3. "Imster Standschützenmarsch" hs. durchgestrichen;
in Spalte "Besetzung" in Zeilenhöhe von "Die Mutter": "[für] 3-stimm[igen] Frauenchor".

Von Josef Eduard Ploner später beigefügt: "[Opus] 130a [sic]".
Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "(gewidmet Klaus Mahnert) / 1. 3. 1941 / nur Direktionsstimme".



Die "7 Liederblätterfolgen [...]" siehe oben bei den Jahren 1940/41.
Die Notiz einer Widmung an Klaus Mahnert bezieht sich wohl auf den Imster Standschützenmarsch.

Verifizierung des Notenmaterials zu Opus 130a/2-3 offen.



STAGMA: Staatlich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Aufführungsrechte, unter diesem Namen 1933-1947, dann (in Deutschland) GEMA/Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte; Leiter der Fachschaft Komponisten bei der STAGMA 1941-1945 Werner Egk.

Klaus Mahnert (1913 Marburg an der Drau - Innsbruck 2005) war u. a. Gauinspektor für Tirol-Vorarlberg, im Juli 1934 in den Putsch der Nationalsozialisten samt der Ermordung von Franz Hickl durch Friedrich Wurnig verwickelt, SA-Sturmführer, SS-Obersturmbannführer, Kreisleiter der NSDAP Imst.
Von 1959 bis 1966 Abgeordneter zum Nationalrat in Wien, von 1965 bis 1973 Mitglied des Innsbrucker Gemeinderats (jeweils FPÖ/Freiheitliche Partei Österreichs). Ausgezeichnet 1978 mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol, 1980 mit der höchsten Würdigung der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, ihrem Ehrenring.
Quelle: Wikipedia, Stand 29. 8. 2012.
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Opus 132 (1943, November-Dezember)
[Titel WV:]
"Frauen Minne". 8 Chöre für Frauenstimmen
[ursprünglich: "Frau Minne"].

1. Taglied der Frau (Wolfram von Eschenbach)
2. Ich bin dein (Werner von Tegernsee)
3. Unter der Linden (Walther von der Vogelweide)
4. Dein Bildnis wunderselig (Joseph von Eichendorff)
5. Es muß ein Wunderbares sein (Osk[ar von] Redwitz)
6. Süße Gefahr (Josef Weinheber)
7. Das trunkene Lied (Friedr[ich] Nietzsche)
8. Freudvoll und leidvoll (Joh[ann] Wolfg[ang von] Goethe)

Besetzung: Nr. 1-6 und Nr. 8: "3-stimmig", Nr. 7: "3 bis 4-stimmig".


[Titel Autograph, Partitur, Reinschrift:]
Frauen-Minne Acht Frauenchöre von Jos[ef[ Eduard Ploner Werk: 132. Gearbeitet von Mitte November bis 15. Dez[ember] 1943 in Innsbruck.

Autographer Vermerk am Schluss dieser Partitur: "abgeschrieben am 15., 16. u[nd] 17. II. 1944 in Schärding [Monogramm:] JEPl.".

Autographer Vermerk auf Seite 2 unten, Fußnote zu Takt 8 des 1. Liedes Taglied der Frau ("Wie"s dir gefalle Wächter"): "an dieser Stelle 1. Bombenangriff auf Innsbruck am 15. 12. 43 mittags. Einschlag in den Keller. Nichte Motti blind geschlagen. Haller Adi tot u. s. w.". An die Partitur der Acht Frauenchöre im Jahr 1947 noch beigefügt Liebesreim und Es geht ein dunkle Wolk.

Druckausgabe: Stuttgart, Scholing.

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Opus 133 (1944)
[Titel WV:]
Acht Lieder nach verschiedenen Dichtern für hohe Stimme u[nd] Klavier.

1. Ein kleines Lied (Marie Ebner von Eschenbach)
2. Schläft ein Lied in allen Dingen (Joseph von Eichendorff)
3. Liebesreim (Werner von Tegernsee)
4. Zärtliches Sonett (Irene Orth)
5. Wiesenidyll (Hans Hron)
6. Siegende Seele (Anton Schiechtl)
7. Mondnacht (Fritz Zelle)
8. Oh. Mensch! (Friedrich Wilhelm Nietsche)

Nr. 7 von Josef Eduard Ploner gestrichen, ebenso im Titel "Acht", darüber: "7".

Autographe Partituren zu jedem Lied einzeln, datiert 1944 in Tarrenz; autographe Reinschriften auch zum Beispiel mit 1947 datiert. Sammeltitel für alle Lieder nur im WV.

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Ohne Opuszahl (1944, Mai)

Miar Oberländer (Jakob Kopp)
für Männerchor

[Ur-?] Aufführung: 27. Mai 1944, Imst, Brauchtumsabend im Rahmen des Kreisschießens; Ausführende: "Singgruppe Vogelhändler", als "Oktett besetzt".

Quelle: Tiroler Landbote vom 2. Juni 1944, S. 3.

Von Josef Eduard Ploner nicht in sein Werkverzeichnis eingetragen, jedoch von Gilbert Ploner später hinzugefügt und - im Widerspruch zur Werkchronologie - mit der Opuszahl "253" versehen.

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Opus 134 [ca. 1944?]
[Titel WV:]
Zwei schlichte Lieder für mittlere Stimme und Klavier.

1. Heimat (Max Steege)
2. Weihnachtszeit (Jakob Kopp)

Nr. 2 von Josef Eduard Ploner gestrichen, darüber: "op. 157".
Dieses Lied dann als Nr. 3 der Drei Winterlieder op. 157 "für hohe Mittelstimme und Kammerorchester".
Verbleib des Notenmaterials derzeit fraglich.

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Opus 135 [ca. 1944?]
Südtiroler Jahreszeiten für gemischten Chor, zwei Jodlerstimmen u[nd] Zither.

1. Im Langes (Erich Kofler)
2. Bergsummer (Erich Kofler)
3. Törggelelied (Erich Kofler)
4. Winternacht (Erich Kofler)

Eintrag von Josef Eduard Ploner komplett durchgestrichen, darüber: "Siehe op. 156 [166?]".
Neue Zuordnung fraglich (op. 156: Drei Gedichte von Carl Dallago für "mittlere" Singstimme und Streichtrio, op. 166: Choral-Suite für Blechbläser und Schlagzeug).

Auch ursprüngliche Opuszahl "135" autograph gestrichen und darunter: "[op.] 135 [sic] Chorbuch Tirol-Vorarlberg".

Das Tirol-Vorarlberg Chorbuch (Wien 1943, siehe beim Jahr 1943), ist von Ploner auch unter Opus "147a" angeführt.

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Opus 136 [ca. 1944/45?]
[Titel WV:]
Neue und alte Tirolerlieder für 2-6 Singstimmen u[nd] Zither.

1. Und mittn in Winter (J[osef] E[duard] Ploner)
2. Zeisai, Zeisai (Friedrich Mair)
3. Im schianen Innsbruck (I[ngeborg] Friedel)
4. "s Wattental (Volksdichtung)
5. Und miar sein halt die lebfrischn Tirolerbuam (Volksdichtung)
6. Juche, Tirolerbua (Volksdichtung)
In der Besetzungsangabe "u. Zither" von Josef Eduard Ploner eingeklammert, darüber: "ad lib. Instr[umente]".
Nr. 4-5 von Josef Eduard Ploner gestrichen, ebenso (ersatzlos) die Opuszahl "136".

Verbleib des Notenmaterials derzeit fraglich.



Die Lieder Nr. 1-3 und 5-6 sind in anderem Satz von Ploner gedruckt in: Hellau! Liederbuch für Front und Heimat des Gaues Tirol-Vorarlberg. Im Auftrage des Gauleiters und Reichsstatthalters Franz Hofer herausgegeben von Jos[ef] Eduard Ploner, Potsdam 1942.

Opus 136/1 = Hellau Nr. 192 (Singstimme, "Klampfe").
Opus 136/2 = Hellau Nr. 158 (Singstimme, "Klampfe").
Opus 136/3 = Hellau Nr. 121 (Singstimme).
Opus 136/5 = Hellau Nr. 192 (2 Singstimmen, Quellenangabe: "Pustertal").
Opus 136/6 = Hellau Nr. 132 (2 Singstimmen, Quellenangabe: "Volkslied").


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Opus 32a (1945)
[Titel WV:]
Stirb und werde.Tonstück für Orchester.
Bearbeitung von "Media vita in morte sumus" (Invokation, Passacaglia, Fuga brevis et Coda) für Orgel op. 32, komponiert um 1930.


Tonaufnahme von Stirb und werde op. 32 a: CD Klingende Kostbarkeiten aus Tirol 74 / Historics 5 (2011), Aufnahme aus dem Jahr 1960 (Städtisches Symphonieorchester Innsbruck, Dirigent Walter Hindelang).


Zu Stirb und werde vgl. auch Ploners Kanon op. 120/10 mit dem Text von Goethe: "Und solang du das nicht hast, dieses: Stirb und werde! [...]".

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Opus 137 (1945, Juni)
[Titel WV:]
Suite für Zither in G-Dur.
I. Mäßig II. Schnell III. Langsam IV. Marsch.

[Kopftitel Autograph:]
Suite für Zither.
Fraglich, ob Kopftitel auch von Ploner geschrieben, die Noten jedenfalls.

Autographe Datierung: Seite [1], am Schluss des 1. Satzes: "14. 6. 45", ferner Seite [3], am Schluss des 3. Satzes: "14. 6. 45 Tarrenz".
Autograph ohne Opuszahl.

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Opus 138 (1945)
[Titel WV:]
Kleine Liedersuite für Zither nach eigenen Tirolerliedern.
I. Lustig. Thema mit Veränderungen [II.] Ruhig [III.] Marsch.

[Kopftitel Autograph:] Kleine Liedersuite für Zither nach eigenen Tirolerliedern. Jos[ef] Ed[uard] Ploner.

Autographe Datierung am Schluss (f. 8r): "Tarrenz, 22. 6. 45".

Stück nachträglich zu Ploners Sonate in C-Dur für Zither op. 140 (s. d.) hinzugeschrieben.
Autograph ohne Opuszahl.

Zu Beginn der Suite sind die Tiroler Lieder autograph mit Bleistift vermerkt:
"C I. Zeisei / F II. Und mittn in Winter / C III. Miar Oberländer".



Die Lieder Nr. 1 und 2 sind in anderem Satz von Ploner gedruckt in: Hellau! Liederbuch für Front und Heimat des Gaues Tirol-Vorarlberg. Im Auftrage des Gauleiters und Reichsstatthalters Franz Hofer herausgegeben von Jos[ef] Eduard Ploner, Potsdam 1942.

Opus 138/1 = Hellau Nr. 158 (Singstimme, "Klampfe").
Opus 138/2 = Hellau Nr. 192 (Singstimme, "Klampfe").

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Nach dem Eintrag von "Opus 138" im WV Anmerkung Josef Eduard Ploners: "bis hie[r]her am 20. 7. [19]49 der AKM [Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger, Wien] gemeldet".

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Opus 139 (1946, April)
[Titel: WV]
Mittelschweres Geigentrio (3 Geigen).
1. Frisch 2. Langsam 3. Lebhaft bewegt.



[Titel Abschrift mit Fragment des 1. Satzes, wohl von Autograph:]Frl. Bertl Steiger und ihrer Geigenschule herzlichst zugeeignet! Mittelschweres Geigentrio in D-Dur. 1. Satz: "Frisch" 3 1/2" / 2. [Satz]: "Sehr langsam" 5" / 3. [Satz]: "Lebhaft bewegt" 3 1/2" [Addition:] 12" [Minuten]. Von Josef Eduard Ploner / Innsbruck, 1. Aprilhälfte 1946.
Keine Opuszahl auf der Quelle.

Mehrere autographe Skizzenblätter vorhanden, aber kein vollständiges Autograph.

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Opus 140 (1945, Juni)
[Titel WV:]
Sonate in C-Dur für Zither.
I. Mäßig II. Langsam III. Lebhaft IV Tänzerisch beschwingt, nicht hastig.



[Titel Autograph:] Franz Mayr, dem Meister des Zitherspieles, freundschaftlich zugeeignet! 1. Sonate [ursprünglich: Sonatine] (C-Dur) für Zither von Josef Eduard Ploner, Tarrenz 19.-22. 6. 45.
Über der Autorenangabe später autograph hinzugefügt: "u[nd] Kleine Tiroler-Liedersuite"".

Autograph ohne Opuszahl.

Sammelhandschrift; auf f.7r-8r Ploners Zitherstück Kleine Liedersuite op. 138 (s. d).

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Opus 141a (1945, April)
[Titel WV:]
Suite nach Liedern Oswalds von Wolkenstein im leichtspielbaren Klaviersatz.
1. Greifensteinermarsch 2. Klage 3. Mailied 4. Reigen.

[Titel Autograph:] Suite nach Liedern Oswalds von Wolkenstein (1377-1445) im leichtspielbaren Klaviersatz von Jos[ef] Eduard Ploner, Tarrenz, 20. 4. 45 [darunter mit Bleistift:] (noch Krieg!).

Bleistiftvermerk auf Titelseite links unten, von Gilbert Ploner: "von Frl. [Margarete] Jenewein zurück erhalten am 14. 4. 1981".

Autograph ohne Opuszahl.
Auf Seite [5] nachträglich autographer Kopftitel:
Ein Taglied (Wach auf mein Hort) Oswald. Wolkenstein. Klaviersatz (auch Geige u. Cello) J. E. Ploner.
Datierung am Schluss: "9. 11. 45" (nur Entwurf?, zweistimmiger Satz in Klaviernotation).

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Opus 141b (1945, April)
[Titel WV:]
Suite nach Liedern Oswalds von Wolkenstein (mittelschwer) für Klavier.1. Greifensteinermarsch 2. Klage 3. Mailied 4. Reigen.
Autograph datiert: 1. Satz: "Tarrenz 9. 4. 45", 2. Satz: "Tarrenz 10. 4. 45".
Ohne Vermerk bezüglich "mittelschwer".

Autograph ohne Opuszahl.

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Opus 141c (1945, April)
[Titel WV:]
Suite nach Liedern Oswalds von Wolkenstein.
für Klavier und Geige [oder , später beigefügt:] Klavier und Bratsche.
1. Greifensteinermarsch 2. Klage 3. Mailied 4. Reigen.

Teilautograph (?, laut Gilbert Ploner autographe Reinschrift) auf Titelblatt datiert:
"Werk 141c. Innsbruck (Tarrenz), April 1945".
In dieser Quelle kein Hinweis auf Viola.

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Opus 142 (1945, 7. Oktober)
[Titel WV:]
Streichquartett in C-Dur.
1. Fröhliches Marschzeitmaß 2 Ruhig fließend 3. Sehr rasch (gespenstig hastig) 4. Breit.


[Titel Autograph, Partitur:]
Streichquartett in C-Dur von Josef Eduard Ploner (an einem Tage gemacht: Sonntag, den 7. X. 1945)".
Autographe Partitur mit zahlreichen Korrekturen, ohne Opuszahl.

1945 (ohne genauere Datierung) noch ein "neuer" 1. Satz von Ploner geschrieben, dieser jetzt Fröhliches Marschzeitmaß, ursprünglich: Allegro moderato. Froh bewegt.

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Opus 143 (1945, Oktober-November/1946, August)
[Titel WV]
Streichquartett in a-moll / Werkzahl 143. 1. Mäßig schnell 2. Etwas langsam 3. So rasch als möglich dämonisch bewegt 4. Ernst und getragen.

[Titel Autograph, Partitur, 1. Fassung:]
Quartett a-moll für 2 Geigen, Viola u. Cello von Jos Eduard Ploner, Ibk, Oktober u. Nov. 1945.
1. Mäßig schnell 2. Etwas langsam 3. Im Trauerschritt 4. Ernst und getragen.

Autographe Datierung am Schluss: "I[nns]b[ruc]k 3. 11. 45".


Satzfolge in Partitur, 2. Fassung:
1. Mäßig schnell 2. Etwas langsam 3. Dämonisch [sic] bewegt 4. Ernst und getragen.

Autographe Datierung am Schluss: "I[nns]b[ruc]k 11. 8. 46".

Keine Opuszahl auf den Partituren.

Notenedition (2. Fassung, Stimmen): Josef Eduard Ploner 1894-1955. Streichquartett in a-moll, WZ 143, hrsg. v. Ensemble pro Arte Tirolensi (Romed Gasser, nach einer Ausgabe im Eigenverlag 1994), Mieders/Tirol: Herbert Eberl 2005.

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Opus 144 (1946)
[Titel WV:]
Streichquartett in F-Dur.
1. Kräftig bewegt 2. Sehr langsam [Part: Sehr langsam. Im Trauerschritt] 3. Sehr schnell 4. Beschwingt.

In WV hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "komp[oniert] Jänner-Feber 1946. Arbeit beendet 13. XI. 46".

Ohne autographe Opuszahl.

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Opus 145 (1946, März)
[Titel WV:]
Passacaglia, Fuge und Coda für Streichquartett / Werkzahl 145 [!].

[= Media vita in morte sumus <...>, op. 32, für Orgel, um 1930, Bearbeitung].
[= Stirb und werde <...>, op. 32a, für Orchester, 1945, Bearbeitung].


In WV (Opus 145) hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "komp[oniert] 5. 3. 1946".

Notenedition (Partitur): Josef E. Ploner 1894-1955. Streichquartett in d-Moll, Werk 145a [!, irrtümlich], in einem Satz. Passacaglia, Fuge und Koda komp[oniert] 1946 , hrsg. v. "Ensemble pro Arte Tirolensi" [Romed Gasser], Innsbruck 1996.
Mit Werkdatierung am Schluss: Innsbruck, 4. 9. 1946.


Fassung für Streichorchester (1946) siehe Opus 145a.


Das Stück ist eine Bearbeitung von Ploners Opus 32 (komponiert um 1930, uraufgeführt in Braunschweig am 1. 5. 1932):
[Titel WV op. 32:]
"Media vita in morte sumus" (Invokation, Passacaglia, Fuga brevis et Coda) für Orgel.

Eine Fassung aus dem Jahr 1945 für Orchester hat die Opuszahl "32a" (s. d.) und den Titel Stirb und werde.

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Opus 145a (1946, September)
[Titel WV:]
Passacaglia, Fuge und Coda für [Streich-] Orchester / Werkzahl 145a [!, autograph].



Mit hs. Vermerk von Gilbert Ploner: "komp[oniert] 5. 3. 1946 / bei Siber in Tarrenz".

Das Stück ist vom Streichquartett op. 145 eine Fassung für Streichorchester.

Autographe Stimmen zur Fassung für Streichorchester op. "145a" datiert Innsbruck, 4. September 1946.

Vgl. die Anmerkungen und alternativen Titel zu Opus 145.


Aufführung: 30. Juli 2011, Stift Stams, Konzert des Instituts für Tiroler Musikforschung, CD-Edition in Vorbereitung.

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Opus 146 (1945, Herbst)
[Titel: WV]
"Tiroler Rokoko" Streichtrio in G-Dur.
1. Mäßig schnell, fröhlich 2. Anmutig (Ständchen) 3. Etwas behäbig (Menuett) 4. Fröhlich, nicht zu rasch.


[Titel Autograph, Partitur:]
Tiroler Rokoko: Leichtes Trio für Geige, Bratsche und Cello in G-Dur Werk 146 von Josef Eduard Ploner, Innsbruck, Herbst 1945.

Keine Opuszahl auf der Quelle.

Notenedition (Partitur und Stimmen): Tiroler Rokoko. Streichtrio in G-Dur opus 146, Mieders/Tirol: TSS-Musikverlag 2005.

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Opus 147 (1945)
[Titel WV:]
Streichtrio in C-Dur über Tirolerlieder (Violine, Viola, Violoncello).
1. Kräftig bewegt 2. Sehr ruhig 3. Mäßig schnell.


[Kopftitel, Autograph:]
Trio für Geige, Bratsche u. Cello über Tirolerlieder.

Autographe Datierung nach dem 2. Satz: "14. 12. 45 .
Autograph mit zahlreichen Korrekturen, teilweise nur mit Bleistift geschrieben.

Keine Opuszahl auf der Quelle.

Notenedition (Partitur): Musikedition Tirol (2011), im Internet (www.musikland-tirol.at)

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Opus 147a (1943)
[Titel WV:]
Chorbuch "Tirol-Vorarlberg", Wien: Stanberg 1943
"24 Lieder u[nd] Jodler aus Tirol / 16 Lieder u[nd] Jodler aus Vorarlberg".

Vgl. Anmerkung im WV bei "Opus 135"; Inhalt siehe beim Jahr 1943.

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Werke ohne Opuszahl und nicht in Ploners Werkverzeichnis



Hellau! Liederbuch
für Front und Heimat des Gaues Tirol-Vorarlberg. Im Auftrage des Gauleiters und Reichsstatthalters Franz Hofer herausgegeben von Jos[ef] Eduard Ploner, Potsdam: Ludwig Voggenreiter 1942.



Liederblätter des Reichsgaues Tirol-Vorarlberg. Herausgegeben von Jos[ef] Eduard Ploner in Zusammenarbeit mit Karl Horak. Folge 1 (September 1940) - Folge 7 ( März 1941).
Vgl. Folge 8-9 mit Titel Liederblätter für Tirol und Vorarlberg im WV als Opus 116.



Orgelvorspiel zu "So gelte denn wieder [Urväters Sitte]" [1944?]
Aufführung: 19. April 1944 Innsbruck, Großer Stadtsaal: Feier zum Geburtstag des Führers.



Der Spielmann (Cantor Dei) für gemischten Chor, Kinderchor und Orchester (ca. 1938/1939?)
Aufführung: 2. März 1939, Bozen, Gesellenhaus, Großer Saal:
Musikalische Feierstunde. Generalprobe (Madrigalchor St. Georg, dazu Mitglieder des Pfarrchores, des Eucharistinerchores und des Pfarrchores von Gries, das verstärkte Kammerorchester des Madrigalchores, Dirigent Dr. Anton Mayr).

Vgl. Opus 127/2 das Lied Der Spielmann (Text: Grete Gaßner-Köhler) für Singstimme und Klavier (ca. 1943?).



Tiroler Schützenlied ("Seit Bolschewik und Plutokrat"), Tarrenz 1944 und
Tiroler Volkssturm ("Hellau! Jatz fangt der Volkssturm an!"), Tarrenz 1944,
beide Lieder "für Frau M. Wolf-Pischl zur Erinnerung an den Macher"
(laut Erwerbungsbericht 2010 der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum im Jahresbericht 2010 des Vereins TLMF, Innsbruck o. J., Seite 131).



Jakob Kopp (1871 Imst Hall in Tirol 1960)

Tiroler Volk[s]sturm 1944

1. Hellau! Iatz ruckt der Volkssturm an!
Iatz, alle Mannder, drauf und dran!
Seids föscht und hart wia Eisn!
Und daß es uns an Schuld nit fahlt,
weard unserm Führer Jung und Alt
freiwillig bald beweisn.
Koa Deutscher eahms vergössn kann,
was ear für Reich und Volk hat tan.
[Refrain:]
Drum: Alle Mannder, drauf und dran!
Hellau! Iatz ruckt der Volkssturm an!
Holari holdio [..., Jodler].

2. Die Judenbruat und "s Judngeld,
dö möchtn schaffn af der Welt
und uns den Garaus machn.
Na, na, so oanfach geaht dös nit,
da rödn miar a a Wort no mit,
göbts acht iatz weards bald krachn.
Iatz, Hiasl, Veitl, Joch und Jörg,
brechts los, als wia die Muar vom Berg.
[Refrain, wie Strophe 1, mit Jodler].

3. Tirolertreu und frischer Muat,
dö stöckn föscht bei uns im Bluat,
so wars bei unsern Altn.
A bei uns Jungen ist"s no so,
miar sein für ünsern Füahrer do,
daß miar die Treu eahm haltn!
Miar schlagn drein af alt und nei,
der Hear steaht uns in Gnaden bei!
[Refrain, wie Strophe 1, mit Jodler].

Die schlicht im Volkston gehaltene Melodie mit marschmäßigem Rhythmus verläuft einstimmig. Der jede Liedstrophe beschließende Jodler ist zweistimmig gesetzt.

Ploners Autograph aus der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum ist abgebildet im Internet auf der website www.dietiwag.org (Stand 30. 8. 2012). Es ist am Schluss autograph datiert: "Tarrenz [...?, Rasur?, unklar] 44".

Beim Bombenangriff auf Innsbruck am 15. Dezember 1943 war auch die Wohnung der Familie Ploner in Innsbruck vollkommen zerstört worden. Aus diesem Grund hatte Josef Eduard Ploner in Tarrenz Zuflucht gesucht.



Zu Jakob Kopp, dem "Altmeister der Tiroler Dialektdichtung" mit der "heißen Heimatliebe", von dem zahlreiche Gedichte u. a. von Josef Pöll vertont zu Volksliedern wurden, vgl. einen Nachruf von Karl Paulin ("Der Tiroler Mundartdichter Kopp ") in: Tiroler Tageszeitung vom 10. Mai 1960, S. 4.
Über Jakob Kopps Schaffen zur NS-Zeit liegen noch keine Publikationen vor (vgl. z. B. Paul Wimmer, Wegweiser durch die Literatur Tirols seit [!] 1945, Darmstadt 1978, Seite 145f. oder das "Lexikon Literatur in Tirol", Eintrag "Josef Kopp", im Internet unter http://orawww.uibk.ac.at, Stand 31. 8. 2012).

AUFFÜHRUNGEN
VON KOMPOSITIONEN
JOSEF EDUARD PLONERS
(19. MAI 1938 bis
12. JULI 1944)

1938/39/40

1941/42

1943/44

Werkverzeichnis


Komponisten

Josef Eduard Ploner
Emil Berlanda
Karl Senn
Artur Kanetscheider
Karl Koch
Josef Gasser
Peter Marini
Albert Riester