Erinnerungsfeste -
"Märtyrer" der Partei - Heldengedenken
Im Zeichen öffentlicher ideologisch fundierter Inszenierung hatten in der Zeit des Nationalsozialismus Erinnerungsfestivitäten einen besonderen Stellenwert. Es gab Manifestationen, die als Feste der NSDAP abgehalten wurden, die an bedeutende geschichtliche Stationen von Gründung, Aufbau und Machtübernahme der "Bewegung" erinnerten, und es gab Gedenkkundgebungen in Erinnerung an die "Märtyrer" der Partei, der gefallenen Helden des Weltkrieges und des damals gegenwärtigen "Schicksalskampfes".
Einer der wichtigsten Gedenktage war der 9. November, in Erinnerung an den misslungenen Münchner Putsch der Nationalsozialisten im Jahr 1923 mit den sechzehn Toten vor der Münchner Feldherrnhalle. Alljährlich wurde die Rückschau auf dieses historische Ereignis theatralisch aufwändig öffentlich inszeniert. Ambiente war in der Regel, wie bei vielen Ritualakten der Nationalsozialisten, das Dunkel der Nacht, wo Fackeln und in den Opferschalen der Pylonen flackernde Feuer wirkungsvoll zur Geltung kommen konnten. In der Gauhauptstadt fand die offizielle Feierstunde in Anwesenheit aller Größen der NS-Nomenklatur meistens im Theater statt. Fahnenaufmärsche, Fanfaren, Kampflieder und Rezitationen umrahmten die Zeremonien. Im Theater bot sich auch die Gelegenheit zu feierlicher ambitionierter Musik durch das Städtische Orchester. Im Jahr 1938 etwa wurde das Gedenkfest mit Wagners Lohengrin-Vorspiel eröffnet, 1941 mit einem Satz aus Beethovens Eroica-Symphonie, vermutlich dem Trauermarsch. Dem weihevollen Anlass entsprechend wurde nach der offiziellen Gedenkstunde noch ein patriotisches Schauspiel gegeben, so 1938 die Nibelungen von Friedrich Hebbel oder 1941 Prinz Friedrich von Homburg von Heinrich von Kleist. Den Höhepunkt der Feier bildete die Gedenkrede führender Nationalsozialisten nach der Verlesung der Namen der sechzehn getöteten Putschisten von München. Die Rezitation der "Märtyrer"-Namen erfolgte besonders bei Zeremonien auf dem Land, in Kreisstädten und kleineren Ortschaften theatralisch eindrucksvoll, unter beständigem Trommelwirbel. Mit Ausbruch des Krieges schloss man auch die Gefallenen in dieses Gedenken ein.
In Tirol ehrten die Nationalsozialisten vor allem drei "Blutzeugen" ihrer "Bewegung" mit offiziellen Festlichkeiten.
Als erster "Märtyrer" der Partei wurde der SA-Mann Sylvester Fink gefeiert, der bei der berüchtigten "Höttinger Saalschlacht" am 27. Mai 1932 durch Messerstiche von Anhängern der kommunistischen Partei umkam. Seinem Andenken war anlässlich der Wiederkehr seines 6. Todestages am 27. Mai 1938 ein Gedächtnismarsch in Innsbruck gewidmet, verbunden mit einer Kranzniederlegung am Westfriedhof durch den Gauleiter.
Eine wesentlich nachhaltigere Reverenz mittels öffentlicher Aktionen, besonders in der Gauhauptstadt Innsbruck, erfuhren allerdings die beiden Tiroler "Märtyrer" vom Juli 1934 im Gefolge des Putsches der österreichischen Nationalsozialisten: Friedrich Wurnig, der den Innsbrucker Polizeichef Franz Hickl am 25. Juli 1934 durch mehrere Pistolenschüsse ermordet hatte, wurde am 1. August 1934 gehängt, und der SA-Mann Josef Honomichl wurde am 26. Juli 1934 von fanatischen Heimwehrleuten in Geiselhaft erschossen. Das Gedenken an beide "Blutzeugen" wurde während der ganzen Zeit des Nationalsozialismus in Tirol, vorrangig in der Gauhauptstadt, durch die Kranzniederlegung des Gauleiters an deren Gräbern und des feierlichen, durch gesenkte Parteifahnen ritualisierten Erklingens des "Lieds vom guten Kameraden" ("Ich hatt" einen Kameraden"; Text: Ludwig Uhland, 1809; Melodie: Friedrich Silcher, 1825) wach gehalten.
Der "Heldengedenktag" im März galt Gefallenen. Im emotionalen Mittelpunkt der von Militär oder Partei organisierten und durchgeführten Ritualen standen eine Gedenkrede und musikalische Vorträge, allgegenwärtig bei solchen Anlässen das Lied "Ich hatt" einen Kameraden". Während für die Gefallenen des gegenwärtigen Krieges die zeremonielle, musikalisch begleitete Kranzniederlegung bei neugeschaffenen Mahnmalen stattfand, ehrte man die Toten des Ersten Weltkriegs, vor allem auf dem Land, in ihnen teilweise schon lang vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten gewidmeten Kriegerkapellen.
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1938, 9. November Innsbruck
Adolf-Hitler-Platz und Stadttheater
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
Aufmarsch und Festakt
"Musikalisches Vorspiel" "Gesang eines gemeinsamen Liedes" "Hymnen der Nation"
Deutsche Volkszeitung vom 9. 11. 1938, S. 7
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1938, 9. November Innsbruck
Adolf-Hitler-Platz und Stadttheater
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Fanfarenzug des Jungvolkes" auf der Theaterbühne
Eröffnung der Feier mit dem Vorspiel zu Lohengrin von Richard Wagner
"Kampflied der HJ"
"Gemeinsamer Gesang des Liedes Heilig Vaterland" "Hymnen der Nation"
Dem Gedächtnis der Toten
Die erste Feier des 9. November in Innsbruck
In: Deutsche Volkszeitung vom 10. November 1938, Seite 7
Innsbruck, 10. November. Tiefdunkle Schatten der Nacht umhüllen den Adolf-Hitler-Platz.
Alle Lichter waren verlöscht, nur auf hohen Pylonen loderten Opferflammen in blutroter Glut. In ihrer Mitte ein hochaufragendes Mahnmal mit den Namen der Toten der Bewegung. Fahnen, ruhig und unbewegt hängend, leuchteten feierlich im gedämpften Schein, der von den Opferschalen zuckend auf und niederwallt.
Tiefgestaffelt, zu schweigenden Kolonnen geballt, standen die Formationen der Bewegung. In ernster Sammlung und ergriffen von der Weihe der Stunde, die den wunderbaren Wandel unseres völkischen Schicksals wieder zum aufwühlenden und unauslöschlichen Erlebnis gestaltete, harrte die unabsehbare Menge der Volksgenossen.
Die Feierstunde im Stadttheater
Der Zuschauerraum der Städtischen Bühne hatte sich unterdessen dicht gefüllt. Der aus dienstlichen Gründen abwesende Gauleiter wurde vom stellvertretenden Gauleiter z[ur] V[ertretung] Pg. Parson vertreten; mit dem Kreisleiter Pg. Hanak waren sämtliche in Innsbruck anwesenden politischen Leider, Gliederungsführer, Vertreter der Wehrmacht, des Staates, der Stadt sowie der Gendarmerie und Polizei erschienen. Als sich an der Rückwand der festlich geschmückten Bühne die Fahnen der Bewegung und davor eine Schar Hitlerjungen und ein Fanfarenzug des Jungvolkes aufgestellt hatten, wurde die Feier mit Richard Wagners Lohengrin-Vorspiel eröffnet. Einem Kampflied der HJ folgten Gedenksprüche, die von Hitlerjungen gesprochen wurden, und die Verlesung der Namen der 16 Toten von der Feldherrnhalle [München], sowie der 5 Blutzeugen der Bewegung im Gau Tirol-Vorarlberg: Silvester Fink, Josef Kantner, Franz Dornauer, Josef Honomichl und Friedrich Wurnig.
Hierauf zeichnete in seiner Feierrede der Gaupropagandaleiter Pg. Artur Lezuo ein umfassendes Bild der Geschichte von Deutschlands Niedergang und Aufstieg [...].
Der gemeinsame Gesang des Liedes "Heilig Vaterland" ["Heilig Vaterland! In Gefahren deine Söhne steh"n"; Text: Rudolf Alexander Schröder, 1914; Melodie: Heinrich Spitta, 1933] leitete über zur Ehrung des Führers mit dem dreifachen "Sieg-Heil". Die Hymnen der Nation beschlossen diese Feierstunde, die ein neues Bekenntnis der Bewegung zu Volk und Führer und ein Gelöbnis zur Einsatzbereitschaft nach dem Beispiel unserer toten Helden war.
Die Vereidigung der SS-Angehörigen
Es ist 24 Uhr. Wieder leuchten die Opferschalen in flammendem Schein. Die SS der Standarte Innsbruck und Hall steht dicht aufgeschlossen vor dem Mahnmal auf dem Adolf-Hitler-Platz. Davor die Fahne, SS-Oberführer Feil und die Führer aller Gliederungen der Bewegung, die Vertreter von Staat und Wehrmacht.
Nun setzt die Uebertragung von München ein, wo vor dem Führer die Rekruten der SS-Verfügungstruppen und der Totenkopfverbände zur feierlichen Vereidigung Aufstellung genommen haben. So wie in München und in Innsbruck, stehen nun im weiten Großdeutschen Reiche die Angehörigen der SS und harren des großen Augenblicks, wo sie dem Führer das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue bis in den Tod werden ablegen dürfen.
Eine feierliche Weise erklingt, dann hallen helle, klare Kommandorufe über den Platz, ein Ruck schweißt die Massen zusammen, die Hände fliegen empor und mit fester Stimme sprechen die Männer der SS die Schwurworte:
"Ich schöre Dir, Adolf Hitler, als dem Führer und Kanzler des Großdeutschen Reiches, Treue und Tapferkeit. Ich gebe Dir und den von Dir bestimmten Vorgesetzten Gehorsam bis in den Tod. So wahr mir Gott helfe!"
Dann spricht der Führer.
In eindringlichen Worten zweigt er die Geschichte und Aufgaben der SS. Seine Worte sind das Gebot an jeden einzelnen Mann: "Deine Ehre sei deine Treue."
Nun klingt das Lied der Treue ["Wenn alle untreu werden"; Text: Max von Schenkendorf, 1814; Melodie: Variante eines französischen Jagdlieds aus dem Jahr 1724] und hallt hinauf zum nachdunklen Himmel.
Die Vereidigung ist beendet.
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1938, 9. November Schwaz
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Fanfarenmarsch der HJ"
Die Feier des 9. November in Schwaz
In: Deutsche Volkszeitung vom 10. November 1938, Seite 7
(NSG) [Nationalsozialistischer Gauverlag]. Auch in Schwaz fand die Feier des 9. November statt, an der alle politischen Leiter, alle Gliederungen mit ihren Fahnen und zahlreiche Volksgenossen teilnahmen. Nach dem Fahneneinmarsch, dem Fahnenspruch und einem Fanfarenmarsch der HJ sprach Sturmbannführer Kleißner die Totenehrung [...].
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1938, 9. November Telfs, Igls, Steinach am Brenner, Wattens
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
Melodramatischer Namensaufruf bei "leisem Trommelwirbel"
"Lieder der Nation" zum Beschluss
Gedenkfeiern zum 9. November
In: Deutsche Volkszeitung vom 11. November 1938, Seite 7
NSG [Nationalsozialistischer Gauverlag]. Am 9. November, 8 Uhr abends, fand in Telfs die Gedenkfeier der Toten des 9. November 1923 statt.
Sämtliche Formationen der NSDAP. und die angeschlossenen Verbände nahmen daran teil, sowie eine große Anzahl Volksgenossen.
SA-Sturmführer Löffler rief die Namen der vor der Feldherrnhalle [in München] Gefallenen, sowie der aus dem Gau Tirol-Vorarlberg für die Bewegung gefallenen Kämpfer auf. Währenddessen klang leiser Trommelwirbel und die SA erwiderte jeden Namensaufruf mit der Meldung "Hier!"
Hernach ergriff Ortgruppenleiter P[artei]g[enosse] Stockmayer das Wort und schilderte den Verrat, der dem deutschen Volke während des Weltkrieges angetan wurde, wie der Führer Adolf Hitler nach dem Zusammenbruch 1918 einen neuen Glauben predigte, bis dieser fanatische Glaube an Deutschland den Sieg von 1933 brachte, wie der Kampf dann gegen alles Deutsche außerhalb der Reichsgrenzen tobte, bis der Führer im März 1938 die Ostmark heimholte und sechs Monate später das Sudetenland und so das Großdeutsche Reich schuf.
Mit den Liedern der Nation und dem Sieg Geil auf den Führer wurde die eindrucksvolle Gedenkfeier geschlossen.
Auch in allen anderen Kreisen und Ortsgruppen der Bewegung im Gau Tirol-Vorarlberg wurde der 9. November festlich begangen. So [in] Wattens, wo der Tag durch einen Aufmarsch der HJ schon in aller Frühe eingeleitet und mit der Totenehrung zu später Nachtstunde, an der alle Politischen Leiter und Formationen, die Vertreter der Behörden und der Gemeinde sowie die Belegschaften der drei Fabriken teilnahmen, beendigt.
In Igls nahm die Feier einen besonders weihevollen Verlauf, die durch eine eindrucksvolle Gedenkrede des Oberlehrers Pg. Kopp vor der flammenden Opferschale noch besonders unterstrichen wurde.
Auch Steinach erlebte eine unvergeßliche Feierstunde. Außer der Partei und ihren Gliederungen nahmen hier auch starke Abteilungen des Arbeitsdienstes aus Gschnitz, der Zollschutz, die Kriegerkameradschaft und eine Schützenkompanie teil.
Neueste Zeitung vom 15. 4. 1938, S. 4
Leo Sebastian Humer (1896 Brixen Bregenz 1965) lebte ab 1907 in Innsbruck, übersiedelte als deutschnational Gesinnter 1926 nach Düsseldorf, wurde dort (nach seinem Eintritt in die NSDAP 1932) an der Kunstakademie 1933 außerordentlicher, 1939 ordentlicher Professor. Nach dem Krieg lebte er in Bregenz. Im Jahr 2009 war ihm als Porträtmaler im Südtiroler Landesmuseum auf Schloss Tirol eine Ausstellung gewidmet.
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1938, 9. November Kitzbühel
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Trommler und Fanfarenbläser der Pimpfe"
BDM singt "Der Himmel grau und die Erde braun"
"Trommelwirbel" zur Namensverlesung der 16 Toten vom 9. 11. 1923
"Stadtmusikkapelle Kitzbühel" spielt "Lieder der Nation"
Kitzbühel gedachte des 9. November
In: Kitzbüheler Nachrichten vom 12. November 1938, Seite 4
Bereits in den Morgenstunden des 9. November zweigte unser Bergstädtchen reichen Flaggenschmuck zum Gedächtnis der Opfer der Bewegung, welche ihren Glauben an die Idee mit ihrem Blut bezahlen mußten. Am Hauptplatz war ein Ehrenmahl mit einer Opferschale errichtet worden, vor welchem in den Abendstunden SA-Männer die Ehrenwache hielten.
Um 20 Uhr fand im Stadtsaale, der diesem Gedenken entsprechend würdig geschmückt war, die Gedenkfeier statt. Auf der Bühne nahmen Fahnenabordnungen der Formationen sowie Trommler und Fanfarenbläser der Pimpfe Aufstellung. Die Feier wurde mit dem Lied "der Himmel grau und die Erde braun" vom BDM gesungen [Text und Melodie: Werner Altendorf, Veröffentlichung in: "Die weiße Trommel", 1934] und einem Gedichtvortrag Pg. Christensens eingeleitet. Unter Trommelwirbel verlas SA-Sturmhauptführer Mayr die Namen der sechzehn Toten vom 9. November 1923 und der Toten der Bewegung des Gaues Tirol-Vorarlberg.
Sodann ergriff Gauinspekteur Pg. Mahnert das Wort und erinnerte an den 9. November 1937, an welchem in der Ostmark die Blutzeugen von einem Schuschnigg_System noch als Rebellen, Mörder und Verbrecher bezeichnet wurden und vier Monate später war die Ostmark befreit und ins deutsche Mutterland heimgekehrt. Die folgenden acht Monate brachten Arbeit und nochmals Arbeit, und dieser Aufbau, und dieser Aufschwung auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens ließ keine Zeit, in Erinnerungen zu leben und derer zu gedenken, die durch ihr Kostbarstes, ihr Leben, die Wegbereiter waren, unsere schöne Heimat einer glücklichen Zukunft entgegen zu führen.
Am 9. November 1923 fielen die ersten sechzehn Männer für die nationalsozialistische Bewegung Männer, die schon im Weltkrieg ihr Leben eingesetzt hatten, damit Deutschland lebe. Damals lag die junge Bewegung durch Verrat und Hinterlist am Boden; nach der Festungshaft des Führers in Landsberg ging der Kampf weiter, und immer wieder fanden sich Männer, die für ihren Führer und seine Idee ihr Leben ließen. Aus dem Blute der toten Helden erwuchsen immer wieder neue Männer, die die Freiheitsfahne des Führers hochrissen und zum Siege führten.
Als im Altreich der Aufstieg schon lange begonnen hatte, ging in der Ostmark der Kampf in schärfster Form weiter; zahlreiche Opfer der österreichischen Nationalsozialisten blieben am Weg. Dreizehn der Besten starben am Würgegalgen Schuschniggs. Aber die Saat ging auch bei uns auf! Nochmals floß das Blut in Strömen, das aber auch den sudetendeutschen Gauen die Freiheit brachte.
Heute gedenken wir jener Toten, denen wir Großdeutschland verdanken, und es sollen keine Klagelieder sein, die wir anstimmen. Es soll ein Bekenntnis sein an den Führer, ihm die Treue so zu halten, wie unsre Toten, die ihr Leben dafür gaben!
Die Lieder der Nation, gespielt von der Stadtmusikkapelle Kitzbühel, beschlossen die Feier, die den Dank an die Vorkämpfer für unseren Führer und für das ganze deutsche Vaterland darstellte.
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1938, 30. Mai München
Hitlers Erlass zur Verleihung des Blutordens
Innsbrucker Nachrichten vom 3. 6. 1938, S. 1
Neueste Zeitung vom 27. 7. 1938, S. 3
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Seit dem Kriegsbeginn im September 1939 wurde bei den Feierlichkeiten zum 9. November nicht mehr nur der NS-"Märtyrer" gedacht, sondern auch jener Soldaten, die im Ersten Weltkrieg und im aktuellen Kampfgeschehen gefallen waren.
1940, 9. November Innsbruck
Tiroler Landestheater
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch), die Opfer der "Bewegung", die Toten des Ersten Weltkriegs und des gegenwärtigen Kriegs
"Musikalische Einleitung"
Feierstunde zum Gedenken des 9. November in Innsbruck
Der Sieg der Bewegung und der Aufstieg Großdeutschlands wurzeln in der Treue der Gefallenen Ansprache des Stellvertretenden Gauleiters im Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. November 1940, Seite 7 f.
Signiert "g."
Innsbruck, 10. Nov[ember 1940]. Das Tiroler Landestheater gab am Samstagabend [9. 11. 1940] den würdigen Rahmen für eine Feierstunde, die dem Gedenken des 9. November, der Gefallenen der Bewegung, der Toten des Weltkrieges und der Toten des gegenwärtigen deutschen Schicksalskampfes gewidmet war. An Stelle des dienstlich abwesenden Gauleiters nahm an der Feier der Stellvertretende Gauleiter Pg. Parson teil. Unter den zahlreichen Ehrengästen der Partei, der Wehrmacht, des Staates und der Gauhauptstadt waren Generalleutnant Doehla und Generalleutnant Waldenfels zugegen. Auf der mit dem Hoheitszeichen der Bewegung geschmückten Bühne waren die Fahnen der Partei und ihrer Gliederungen aufgestellt.
Nach einer musikalischen Einleitung und der Eröffnung der Feierstunde durch den Gaupropagandaleiter Pg. Dr. Lapper gedachte der Stellvertretende Gauleiter Pg. Parson in einer Ansprache der Bedeutung des Tages. der Redner machte den Begriff Treue zum Angelpunkt seiner Ausführungen, wobei er darauf verwies, dass die Verpflichtung zur Treue nicht nur für die Gemeinschaft der Gefolgsmänner, sondern auch für die Führer der Gefolgschaft bindend sei. Diese gegenseitige Treue war die Voraussetzung für alles, was wir in den letzten Jahren an gewaltigen Ereignissen und Erfolgen erlebt haben [...].
Wir sind daher heute den Männern und Frauen, die damals dem Führer die Treue hielten, zu größter Dankbarkeit verpflichtet. Der Führer hat ihre Treue gelohnt, indem er für sie das Wort prägte "Und ihr habt doch gesiegt!" Der Glaube, das Vertrauen und die Treue der sechzehn Toten vom 9. November 1923, der vielen anderen Toten der Bewegung, der ungezählten Kämpfer der schweren Verbotszeit in der Ostmark haben ebenso im Sieg der Bewegung und im Aufstieg Großdeutschlands seine Erfüllung gefunden, wie das Opfer der Millionen deutscher Männer im Weltkrieg und der Gefallenen des gegenwärtigen Krieges. Für sie alle gilt daher das stolze Führerwort "Und ihr habt doch gesiegt!" [...].
An die Feierstunde schloß sich die festliche Aufführung des ersten Teiles der "Nibelungen" von Friedrich Hebbel an [Drama, entstanden 1850-1860]. Gauleiter Hofer traf während der Aufführung in Innsbruck ein und wohnte ihr bis zum Schluß bei.
Innsbrucker Nachrichten vom 11. 11. 1940, S. 7
Innsbrucker Nachrichten vom 11. 11. 1940, S. 7
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1940, 9. November Innsbruck
Tiroler Landestheater
Nach der Gedenkstunde zum 9. November 1923
Aufführung der Nibelungen von Friedrich Hebbel
Germanischer Mythos in klassischer Bühnengestaltung
Zur Feier des 9. November Glanzvolle Aufführung von Friedrich Hebbels "Nibelungen" im Trioler Landestheater
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. November 1940, Seite 7 f.
Von Karl Paulin
[...]
Hebbels "Nibelungen" sind noch nie über die Bretter unserer Innsbrucker Bühne geschritten, zum erstenmal unternimmt unser Landestheater in Verfolgung seiner großen künstlerischen Linie, die es in der gegenwärtigen Spielzeit mit "Faust" [von Johann Wolfgang von Goethe] und "Michel Gaismair" [von Josef Wenter, Musik von Josef Eduard Ploner, op. 105, UA Innsbruck 28. 9. 1940] so erfolgreich begann, dieses Wagnis. Dem künstlerischen Wollen folgte die Tat und ein Gelingen, wie wir es in solchem Ausmaß auf dieser Bühne nie erlebt [haben]. Der Triumph der Dichtung wurde zum Triumph der Bühne, beide hat Schauspieldirektor Siegfried Süßenguth als Spielleiter zu vollendeter Einheit zusammengeschweißt.
Das gewaltige Werk, dessen erste zwei Teile "Der gehörnte Siegfried" und "Siegfrieds Tod" an diesem Abend in 8 Bildern gegliedert als "Der Nibelungen Erster Teil" gegeben wurden, in großen, klaren, plastischen Linien herauszuarbeiten, ist Süßenguths Hauptverdienst. Kein charakteristischer Zug, keine Perle der wunderbaren Sprache Hebbels ging verloren, eine Meisterleistung der Spielleitung und Darstellung. Daß Süßenguth außerdem auch noch die schwierige, wenig dankbare Rolle des Königs Gunther mit der gebotenen inneren Zurückhaltung ausfüllte, erhöht sein Verdienst um den Abend [...].
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1940, 9. November Kufstein
Aula
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Fanfarenklänge" der HJ
"Kufsteiner Streichquartett" spielt "ernste Weisen" und den "Trauermarsch" von Robert Schumann
Das "Lied vom guten Kameraden"
Kufstein ehrt die Toten des 9. November
Feierstunde der beiden Ortsgruppen in der Aula
In: Tiroler Volksblatt vom 11. November 1940, Seite 3
Wie in allen Ortgruppen der NSDAP, so hat man auch in den Ortgruppen Kufstein-Süd und Kufstein-Nord am Samstag jener Toten der Bewegung gedacht, die an jenem schicksalsschweren 9. November 1923 vor der Feldherrnhalle in München ihr Leben gaben für die Idee Adolf Hitlers und damit für die Wegbereitung des Dritten Reiches. Die Kufsteiner Feierstunde vollzog sich in schlichtem Rahmen; der Raum der Aula wies würdigen Schmuck auf. Unter den Ehrengästen sah man mehrere Kreisamtsleiter, die beiden Ortgruppenleiter, Vertreter des Politischen Leiter-Korps, der NS.-Frauenschaft und sämtlicher Formationen, Vertreter der Wehrmacht, des Landrates, der Stadt, der Behörden und Aemter. An den beiden Seitenwänden des Raumes hatten HJ. und BDM.-Mädel Aufstellung genommen. Nach dem Fahneneinmarsch, nach Fanfarenklängen der HJ. und ernsten Weisen des Kufsteiner Streichquartetts, das u[nter] a[nderem] den Trauermarsch von Robert Schumann spielte, erfolgte durch den SA.-Sturmführer Rieder der Aufruf der Namen jener Sechzehn, die an jenem 9. November [1923] in München als Märtyrer der nationalsozialistischen Bewegung gefallen sind. Als der dumpfe Trommelwirbel verklungen war, sprach der Ortgruppenleiter von Kufstein-Süd zu den Erschienenen über die Bedeutung dieses Gedenktages, erinnerte an den Werdegang, an den Kampf der NSDAP. und an den harten, erfolgreichen Weg Adolf Hitlers und seiner Getreuen zur Macht. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden wurde allen Toten der Bewegung ein ehrendes Gedenken gewidmet, wie auch der zwei Millionen Toten des Weltkrieges und aller Helden des jetzigen Krieges in ehrenvoller Weise gedacht wurde. Mit der Erneuerung des Glaubensbekenntnisses zum Führer fand die kurze, aber eindrucksvolle Feierstunde ihren Abschluß. Sie hat den Teilnehmern die Gewißheit gegeben, dass die Sechzehn des 9. November 1923 auch bei uns in Kufstein im Gedächtnis weiterleben und im Geiste mitmarschieren auf unserem Wege zur Freiheit des großdeutschen Vaterlandes.
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1940, 9. November Kitzbühel
Vor dem Gedenkstein für die Gefallenen
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Das Lied vom Guten Kameraden, intoniert von der Standschützenkapelle, und die beiden Lieder der Nation"
Der 9. November in Kitzbühel
In: Kitzbüheler Nachrichten vom 16. November 1940, Seite 3
Der Abend des 9. November sah die Kitzbüheler Partei- und Volksgenossen vor dem Gedenkstein für die Gefallenen des jetzigen Krieges versammelt. Sie gedachten der Toten der Bewegung von 1923, sie gedachten aber auch der vielen namenlosen Helden des großen Krieges ebenso wie der Opfer des uns jetzt aufgezwungenen Waffenganges. Kreisleiter Parteigenosse Merath sprach zu den unter freiem Himmel Versammelten in warmen, eindringlichen Worten von der Sendung unseres Führers Adolf Hitler für das gesamte Deutschtum und von der Verpflichtung der Heimat gegenüber der Front, die nie erlahmen darf. Das Lied vom Guten Kameraden, intoniert von der Standschützenkapelle, und die beiden Lieder der Nation beendeten die Feierstunde. Ein Marsch der politischen Leiter und Parteiformationen durch die Stadt zum D[eutsche] A[rbeits] F[ront]-Haus schloß sich an.
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1941, 9. November Innsbruck
Tiroler Landestheater
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Orchester des Tiroler Landestheaters" unter Max Pflugmacher spielt Es-Dur-Symphonie von Beethoven (Eroica)
"Feierliche Chöre" vom "Orchester untermalt"
"Lieder der Nation"
Unser Dank sei der gemeinsam errungene Sieg!
Feierstunde im Tiroler Landestheater
Höchste Erfüllung des 9. November auf den Schlachtfeldern im Osten
In: Innsbrucker Nachrichten vom 10. November 1941 Seite 7
Signiert "thm."
Innsbruck, 9. Nov[ember 1940]. Im Rahmen einer eindrucksvollen und würdig gestalteten Feierstunde im festlich geschmückten Tiroler Landestheater gedachte die Partei in der Gauhauptstadt Innsbruck der 16 Männer, die am 9. November 1923 bei der Feldherrnhalle in München unter den Schüssen des Systems ihr Leben für die Zukunft des Reiches ließen.
Die Blutordensträger, Politische Leiter und Führer der Parteigliederungen und angeschlossenen Verbände sowie zahlreiche Vertreter der Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienstes füllten das Parkett und die Ränge. Auch Gauleiter Hofer, der Stellvertretende Gauleiter Befehlsleiter Parson, der Standortälteste von Innsbruck, Generalleutnant Freiherr von Waldenfels, Regierungspräsident Hofmann, Kreisleiter Dr. Primbs sowie zahlreiche andere führende Persönlichkeiten aus Partei, Wehrmacht, Staat und Gauhauptstadt nahmen an der Feierstunde teil. Außerdem waren auch Hinterbliebene der Innsbrucker Blutzeugen anwesend.
Die festlichen Weisen der III. Symphonie (Eroica) von Ludwig van Beethoven, gespielt vom Orchester des Tiroler Landestheaters unter Stabführung des Intendanten [Max Alexander] Pflugmacher, leiteten die Feierstunde ein, die in ihrer würdigen Formgebung jedem Besucher zum Erlebnis wurde. Als nach der musikalischen Einleitung sich der Vorgang teilte, löste sich aus dem Dunkel der Bühne ein Bild von eindrucksvoller Leuchtkraft: Zu beiden Seiten der Bühne haben Gruppen von Pimpfen und Jungmädel Aufstellung genommen. Im Hintergrund erinnert die lodernde Opferschale, flankiert von Fahnen der Bewegung, als symbolisches Zeichen an den Opfertod der gefallenen Helden. Nach feierlichen, vom Orchester untermalten Chören erinnerten Gestalten aus Wenters "Michel Gaismair" und Immermanns "Andreas Hofer", Freiherrn von Münchhausens "Das Ende" und Kurt Eggers "Kamerad" an die Befreiungskämpfe der Tiroler Bauern in den Jahren 1525 und 1809 und an den Kampf Deutschlands in den Jahren 1914 bis 1918 und im gegenwärtigen Ringen [...].
Auf die Rede des Gauleiters folgten der Treuegruß an den Führer und die beiden "Lieder der Nation".
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1941, 9. November Innsbruck
Tiroler Landestheater
Nach der Gedenkstunde zum 9. November 1923:
Aufführung einer Kurzfassung des Prinz Friedrich von Homburg von Heinrich von Kleist
Klassische Dichtung als würdiger Rahmen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 10. November 1941, Seite 7
Von Karl Paulin
[...] Unser Landestheater hat unter der Spielleitung Paul Schmids den Kern der Dichtung in einer Szenefolge enthüllt, die den geistigen und psychologischen Extrakt des Dramas in strahlendes Licht rückte. Der tiefste Sinn der Kleistschen Dichtung in knappste, szenische Form gebracht, befreit von allen dichterischen Ranken und Zutaten des vollständigen Schauspieles, wurde den Teilnehmern der Feierstunde zu einem eindrucksvollen Erlebnis, an dem die dramatische Ballung und die hervorragende Darstellung ihren besonderen Anteil hatten.
Aus der Reihe der Darstellenden ragten die Gestalten des Kurfürsten, des Prinzen von Homburg, des Obrist Kottwitz, des Grafen Hohenzollern und der Prinzessin Natalie von Oranien. Alle Mitwirkenden vereinigten ihre besten Kräfte zu einer Harmonie, die einen Edelstein deutscher Bühnendichtung hell erglänzen ließ.
Franz Liszts "Les Préludes" bildeten den weihevollen Ausklang der Feierstunde.
Les Préludes: Symphonische Dichtung, 1854, nach Alphonse de Lamartine. Aus ihr wurden zum Beispiel auch einige fanfarenartige Takte als Kennmelodie für Rundfunksendungen der Wehrmacht benützt.
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1941, 9. November Innsbruck
Ehrung der "gefallenen Blutzeugen"
Gefallenenehrung am 9. November
Notiz in Innsbrucker Nachrichten vom 10. November 1941, Seite 7
Signiert "G."
Die NSDAP. ehrte das Gedenken an ihre im Kampf um die Freiheit der Heimat gefallenen Blutzeugen Friedrich Wurnig, Josef Honomichl und Sylvester Fink durch Ehrenposten, die vor den Gedenktafeln und an den Gräbern Wache hielten. Zum Zeichen der unauslöschlichen Erinnerung legte Kreisleiter Pg. Dr. Primbs im Auftrag des Gauleiters an den Gräbern Kränze nieder. Der Gaupropagandaleiter Pg. Margreiter und eine Abordnung Politischer Leiter des Kreises Innsbruck der NSDAP. waren bei den Kranzniederlegungen zugegen.
Zu den Festlichkeiten in Erinnerung an die Tiroler "Märtyrer" der NSDAP siehe ausführliche Berichte unten.
Weitere, gekürzte Berichte über die Feierlichkeiten zum 9. November in Innsbruck finden sich zum Beispiel im Tiroler Volksblatt vom 12. November 1941 auf Seite 3 und im Tiroler Landboten vom 11. November 1941 auf Seite 4.
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1941, 9. November Kufstein
Adolf-Hitler-Platz
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Helle Fanfarenklänge" zum "Eintreffen des Kreisleiters"
"Leiser Trommelwirbel" zum Namensaufruf
Kranzniederlegung "während die Heldenorgel das Lied vom guten Kameraden intonierte"
"Kapelle der Standschützen" begleitet die "Lieder der Nation"
Der 9. November in Kufstein
Eindrucksvolle Feierstunde auf dem Adolf-Hitler-Platz
In: Tiroler Volksblatt vom 10. November 1941, Seite 3
Von Gustav Becker
Der 9. November ist für das deutsche Volk ein Tag der Verpflichtung. Seine Wiederkehr läßt uns in jedem Jahre des Blutopfers eingedenk werden, mit dem deutsche Männer, als erste Glaubensträger der nationalsozialistischen Bewegung des Preis für Deutschlands Wiederaufstieg und damit für ihres Volkes Größe bezahlten. Im dritten Jahre des gigantischen Kampfes, den Deutschland nicht nur für seinen eigenen Bestand, sondern für das Sein oder Nichtsein Europas führt, ist der 9. November darüber hinaus (wie in den beiden vergangenen Kriegsjahren) wieder zum Symbol der unüberwindlichen Opferbereitschaft des deutschen Menschen überhaupt geworden.
So senken sich an diesem Tage die Fahnen nicht nur vor jenen ersten Blutzeugen der Bewegung, sondern auch vor allen jenen, die in den Stahlgewittern des Weltkrieges und in den siegreichen Schlachten der Feldzüge dieses Krieges in treuester Pflichterfüllung ihr Leben ließen.
Die Stadt Kufstein hat der hohen Bedeutung des Tages am Abend des 9. November mit einer Feierstunde Rechnung getragen, deren schön und würdig abgestimmter Rahmen ebenso wenig in Vergessenheit geraten wird, als die eindrucksvolle, vom Geiste hoher Verpflichtung getragene Stunde selbst.
Um 20 Uhr hatten sich auf dem Adolf-Hitler-Platz (den gegen das Sparkassengebäude hin eine hohe, leuchtend rote Wand, flankiert von zwei geschmückten Pylonen, abschloß) sämtliche Formationen der Partei vollzählig eingefunden [...].
Der ganze Raum lag in strahlendem Schweinwerferlichte, in den Opferschalen der Pylonen flammten die Feuer, als nach dem Einmarsch eines Zuges der Wehrmacht unter Waffen helle Fanfarenklänge das Eintreffen des Kreisleiters und der Ehrengäste verkündeten. Zunächst begrüßte Kreisleiter [Hans] Ploner zusammen mit Ortsgruppenleiter Dr. Dillersberger die Angehörigen der Gefallenen durch Handschlag. Hierauf erfolgte der feierliche Einmarsch der Fahnen, die mit erhobener Rechten begrüßt, auf dem Podium hinter dem Rednerpult Aufstellung fanden. Sturmführer Pg. Lamche sprach mit markiger Stimme den Fahnenspruch "Ewig ist der Tatenruhm" [vgl. "Ewig lebt der Toten Tatenruhm", in der sog. Lieder-Edda] dann rief SA.-Obersturmführer Alois Rieder in der feierlichen Stille, die sich über den Platz gelegt hatte, unter leisem Trommelwirbel die Namen der 16 Gefallenen des 9. November 1923 auf.
Als sich die ehrfürchtig gesenkten Fahnen wieder hoben, hatte der Kreisleiter die Tribüne betreten, um in einer großangelegten, begeisternden Rede Sinn, Wesen und Verpflichtung des Tages darzulegen [...].
Kreisleiter [Hans] Ploner schilderte im weiteren Verlauf seiner Rede, wie der Geist der Blutopfer vom 9. November 1923 heute in den Helden der Schlachten in Polen, Norwegen, Flandern und Frankreich, auf dem Balkan und in Sowjetrußland Erben und Vollstrecker gefunden hat. Er würdigte mit Worten voll Wärme und Dankbarkeit die Größe auch ihres Einsatzes, der Millionen deutschen Menschen das Leben bewahrt hat. "So stehen sie denn vor uns, unsere toten Helden", rief Kreisleiter Ploner aus, "als die geheiligten Zeugen jenes Wortes, das nun erst recht für uns und für alle Zeiten das durch ihr Blut geweihte Gesetz unseres Volkes geworden ist:
Deutschland muß leben, auch wenn wir sterben müssen!"
Hier unterbrach der Kreisleiter seine Ausführungen, um zusammen mit Ortsgruppenleiter Dillersberger, Major Preuß und Hauptmann Kleidorfer in feierlicher Weise vor den beiden Pylonen die Kränze niederzulegen, während die Heldenorgel das Lied vom guten Kameraden intonierte. Im Rahmen dieses weihevollen Aktes verlas Ortsgruppenleiter Dr. Dillersberger gleichsam unter einem Baldachin der zur Trauer gesenkten Fahnen stehend mit klarer Stimme die Namen der Gefallenen des jetzigen Krieges. Nach ihm betrat ein Junge des Jungvolkes das Podium, um den Toten zum Gedächtnis, den Angehörigen zu Trost und Erhebung die tiefempfundene Dichtung "Die Mütter" von Anna Maria Roeppen vorzutragen [...].
Die Lieder der Nation, von der Kapelle der Standschützen begleitet, beschlossen die Stunde. Der Fahnenblock marschierte den Kranzabordnungen voraus noch zur Heldenorgel, wo Kreisleiter Ploner in Begleitung des Ortsgruppenleiters Dr. Dillersberger und der Ehrengäste die endgültige Kranzniederlegung vornahm.
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1941, 9. November Thiersee
Kriegerdenkmal
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
Das "Lied vom guten Kameraden"
"Gedämpfter Trommelwirbel" zum Namensaufruf
Deutschland-Lied zum Beschluss
Thiersee. Feier des 9. November
In: Tiroler Volksblatt vom 14. November 1941, Seite 3
Eine schlichte, eindrucksvolle Feierstunde zum 9. November beging die Ortgruppe Thiersee abends 8 Uhr am Kriegerdenkmal in Anwesenheit sämtlicher Parteigliederungen und zahlreicher Volksgenossen. Bei Scheinwerfer- und Fackelbeleuchtung erfolgte nach dem Weihespruch die Kranzniederlegung. Propagandaleiter Pg. Atzl gedachte ich ehrenden Worten der Opfer des 9. November, des Weltkrieges und des jetzigen Kampfes. Mit dem Lied vom guten Kameraden senkten sich die Fahnen, und unter gedämpften Trommelwirbel rief, begleitet von Böllerschüssen, SA.-Sturmführer Schuster die aus der Gemeinde Thiersee in diesem Kriege gefallenen Heldensöhne namentlich auf. Mit dem Deutschland-Lied schloß diese würdige Feierstunde.
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1942, 9. November Innsbruck
Reichsgautheater
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Landessymphonieorchester" unter Kapellmeister Ratjen spielt "Satz aus Beethovens 5. Symphonie"
Soldatischer Geist im Reichsgautheater
Gedächtnisfeier des 9. November Erstaufführung von Kahns Schauspiel "Die ewige Kette"
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. November 1942, Seite 3
Innsbruck, 10. Nov[ember 1942]. Das Gedächtnis der Helden des 9. November wurde, wie alljährlich durch eine Gedenkfeier im Reichsgautheater begangen. Aus diesem Anlaß fand eine geschlossene Veranstaltung der NSDAP. statt, an der Kreisleiter Pg. Dr. Primbs mit führenden Männern aus Partei, Staat und Wehrmacht teilnahm. Der festlich geschmückte Innenraum bot auch zahlreichen Verwundeten aus den Innsbrucker Reservelazaretten als Gästen der Partei Raum.
Eingeleitet wurde die Gedächtnisfeier durch einen Satz aus Beethovens 5. Symphonie, vom Landessymphonieorchester unter Kapellmeister [Hans Georg] Ratjens Stabführung gespielt.
Dann nahm Kreisgeschäftsführer Pg. Reuck das Wort zur Begrüßung der Verwundeten. Er betonte die Bedeutung der Gedächtnisfeier und wies besonders auf die untrennbare Verbundenheit zwischen Partei und Wehrmacht hin.
Es folgte die Erstaufführung von Edgar Kahns Schauspiel "Die ewige Kette", das der deutschen Panzerwaffe gewidmet ist.
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1942, 9. November Innsbruck
Reichsgautheater
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
Erstaufführung des Schauspiels Die ewige Kette von Edgar Kahn
Bericht über die Uraufführung von Kahns Schauspiel Die ewige Kette
In: Innsbrucker Nachrichten vom 11. November 1942, Seite 3
Von Karl Paulin
Das Kriegsgeschehen in dichterische bzw. dramatische Bilder zu fassen, ist eine schwierige Aufgabe, solange seine dämonische Wirklichkeit den Kämpfern im Herzen brennt und jedes Abbild sogleich am Vorbild gemessen und beurteilt werden kann. Um solchen Vergleich auszuhalten, bedarf der Dichter eines kämpferischen Geistes, er muß selbst entweder auf dem Feld der Waffen oder dem des Geistes die Klinge mit den feindlichen Mächten gekreuzt und sich dabei unerschüttert bewährt haben. Nur aus solcher Feuertaufe erwächst die Blüte echter und tiefer Kriegsdichtung, die auf dem Gebiet der Lyrik sich schon vielfach entfaltet, auf dem der Bühne und des Dramas bisher aber nur sehr spärlich gedeiht.
Da reicht uns nun Edgar Kahn, ein braunschweigischer Schriftleiter und Schriftsteller, in seinem Schauspiel "Die ewige Kette" ein Zeitstück, das in jedem Wort und jeder Gestalt von soldatischem Geist erfüllt ist, von jenem Geist, der die ersten Kämpfer der Bewegung beseelte, die am 9. November 1923 ihren blutgeweihten Marsch antraten und der heute die Millionen Kämpfern im gewaltigen Ringen um Großdeutschlands Zukunft zum letzten heroischen Einsatz befähigt. Darum hat unser Reichsgautheater die Erstaufführung dieses Schauspiels in die Gedächtnisfeier des 9. November eingegliedert, und der Erinnerung an die Blutzeugen von der Feldherrnhalle die künstlerische Weihe gegeben [...].
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1942, 9. November Kufstein
Adolf-Hitler-Platz
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Dumpfer Trommelwirbel" zum Namensaufruf der "gefallenen Kufsteiner Söhne",
"während gleichzeitig die Heldenorgel das Lied vom guten Kameraden intonierte"
Die Feier des 9. November in Kufstein
In: Tiroler Volksblatt vom 9. November 1942, Seite 3
[...] Der äußere Rahmen der Feier war ihrer hohen Bedeutung angemessen. Die Partei mit sämtlichen Gliederungen, ein Kommando der Wehrmacht, die Standschützen, die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und viele hundert Volksgenossen waren angetreten.
Kreisleiter P[artei]g[enosse Hans] Ploner und Obergemeinschaftsleiter Pg. Dr. Dillersberger begrüßten die Angehörigen der gefallenen Kufsteiner Söhne, deren Namen Pg. Dr. Dillersberger dann unter dumpfem Trommelwirbel aufrief, während gleichzeitig die Heldenorgel das Lied vom guten Kameraden intonierte. Den Abschluß der Stunde bildete der feierliche Akt der Kranzniederlegung.
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1943, 9. November Kufstein
Adolf-Hitler-Platz
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Fanfarenrufe" "Kampflied": "Der Himmel ist grau"
"Hell klingen die Stimmen der Singschar der Hitler-Jugend"
"Horst Wessels Lied grüßt von der Heldenorgel"
Heldenorgel "trägt" das Lied vom guten Kameraden hinaus "in das einige deutsche Land"
"Lieder der Nation"
Kufstein: Treue dem Führer und Glauben an den Sieg!
Die Feierstunde zum 9. November der Kufsteiner Ortsgruppen der NSDAP.
In: Tiroler Volksblatt vom 10. November 1943, Seite 5
[...] Still und feierlich ist es auf dem nächtlichen Adolf-Hitler-Platz. Mahnend leuchten Eiserne Kreuze vom roten Tuch eines mit frischem Grün geschmückten Aufbaues, zu dessen Seiten Pylonen stehen, aus deren Opferschalen qualmende Lohen züngeln. Ernst und schweigsam nehmen auf dem weiten, von hunderten Menschen umsäumten Platz die Politischen Leiter und die Gliederungen und Verbände der NSDAP. ihre Plätze ein. Eine Ehrenkompanie der Gebirgsjäger zieht auf. Fanfarenrufe ertönen, Kreisleiter [Hans] Ploner betritt mit Ortsgruppenleiter Pg. Schwarz und dem Standortältesten der Wehrmacht Oberstleutnant Faukal die Feierstätte, ihnen folgen Vertreter des Staates und der Stadt. Nach der Meldung begrüßt der Kreisleiter mit Handschlag die als Ehrengäste anwesenden Hinterbliebenen der für Deutschland Gefallenen aus Kufstein. Die Fahnen der Bewegung nehmen Aufstellung, davor stehen Fackelträger der HJ. Ein SA.-Mann ruft den Fahnenspruch, Ein Kampflied klingt auf: "Der Himmel ist grau, und die Erde ist braun , eure Gräber und Kreuze, die Mahnen , nun tragen wir eure Fahnen!" [Text und Melodie: Werner Altendorf, ca./vor 1934]. Hell klingen die Stimmen der Singschar der Hitler-Jugend, Symbol der sich in unserer Jugend immer wieder erneuernden Volkwerdung. Der Kreisleiter tritt vor und hält die Festrede [...]. Dieser Männer, der 16 Toten des 9. November 1923, und der vielen, die ihnen folgten, wollen wir in Dankbarkeit und Ehrfurcht gedenken.
Horst Wessels Lied grüßt von der Heldenorgel die sechzehn Ermordeten der Bewegung, die am 9. November 1923 ihren Glauben an Deutschland mit dem Tode besiegelten. Unter dumpfen Trommelschlägen ruft der Ortsgruppenleiter die Namen dieser Blutzeugen auf. "Die Fahne hoch, die Reihen dicht geschlossen ", das Kampflied dringt tief in die Herzen der stumm Grüßenden, die Erneuerung dieses Gelöbnisses erzwingend.
Kreisleiter Pg. Ploner setze dann seine Ansprache fort [...].
In dieser Stunde gedenken wir der zwei Millionen Gefallenen des ersten Weltkrieges und aller Blutopfer der Bewegung, wir gedenken der Opfer der Terrorangriffe auf unser deutsches Volk und der toten Helden des gegenwärtigen Ringens für unseres Volkes Freiheit und unseres reiches Ewigkeit.
Bei den letzten Worten des Kreisleiters klingt wieder die Heldenorgel auf, das Lied vom guten Kameraden hinaustragend in das einige deutsche Land. Unter Ehrensalven der Gebirgsjäger-Kompanie legen der Kreisleiter, der Ortsgruppenleiter und der Standortälteste der Wehrmacht an den Pylonen Kränze nieder. Der Ortgruppenleiter ruft unter Trommelschlägen die Namen der Helden aus Kufstein auf, die seit dem 9. November 1942 für Deutschland ihr Leben gaben. Ein Mädel tritt vor und spricht in einem Gedicht zu den Angehörigen der Gefallenen. Dann setzt der Kreisleiter seine Feierrede fort:
Aus dem Opfer unserer Toten erwächst uns die heldische innere Haltung der Front und der Heimat und der siegstrebende Wille, das Schicksal zu meistern [...].
Der Gruß an den Führer und die Lieder der Nation beschließen die weihevolle Feierstunde, von der sich der Kreisleiter, der Ortsgruppenleiter und der Standortälteste der Wehrmacht auf den unteren Festungshof begeben, um dort beim Ehrenmahl die Kränze niederzulegen [...].
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1944, 12. November Kufstein
Adolf-Hitler-Platz
Gedenken an den 9. November 1923 (Münchner Putsch)
"Fanfarenrufe der Hitler-Jugend" zum Auftritt des Kreisleiters
Zur Eröffnung "Marschmusik der Standschützenkapelle und ein gemeinsam gesungenes Kampflied"
Treu zur Fahne bis zum letzen Atemzug!
Die Feierstunde in Kufstein zum 9. November
Feierliche Vereidigung der Standschützen des ersten Ausbildungslehrganges
In: Tiroler Volksblatt vom 13. November 1944, Seite 3
Kufstein. Die Feier des 9. November wurde heuer mit der Langemarck-Feier und dem Heldengedenktag am 12. November begangen. Sie wurde in allen Gauen des Reiches zu einem flammenden Bekenntnis von Partei und Wehrmacht und darüber hinaus der ganzen deutschen Volksgemeinschaft zum verpflichtenden Vermächtnis unserer Gefallenen und Toten. An ihr nahmen auch die Standschützen teil, deren 1. Ausbildungslehrgang am Samstagabend nach Kufstein zurückkehrte.
Am frühen Morgen des 12. November legten in Anwesenheit des Ortsgruppenleiters Pg. Miller Abordnungen der beiden Kufsteiner Ortsgruppen der NSDAP. und des Standortes der Wehrmacht Kränze am Heldenfriedhof und an den Mahnmalen der Gefallenen und Toten nieder, an denen während des ganzen Tages Ehrenwachen aufgezogen waren.
Die große Feierstunde auf dem Adolf-Hitler-Platz, in der die Standschützen vereidigt wurden, stand völlig im Zeichen unbedingten Wehrwillens der ganzen Nation. An der Ostseite des Platzes waren die Standschützen aufmarschiert, ihnen gegenüber standen ein Ehrenzug und eine Kompanie der Wehrmacht. Auf der zwischen lodernden Opferschalen aufgebauten Tribüne waren die Fahnen der Bewegung und die der Standschützen aufgestellt. Die Mitte des Platzes füllten die Sippe der Gefallenen und Toten sowie die Gliederungen der NSDAP. Links von der Tribüne standen die Ehrengäste aus Partei, Wehrmacht und Staat, unter ihnen Landrat Dr. Walter und Bürgermeister SA.-Hauptsturmführer Pg. Reisch. Mit dem Erscheinen des Kreisleiters Pg. [Hans] Ploner leiteten Fanfarenrufe der Hitler-Jugend, Marschmusik der Standschützenkapelle und ein gemeinsam gesungenes Kampflied die Feierstunde ein. Anschließend hielt Kreisleiter Pg. Ploner die Ansprache.
[...]. Den Standschützen aber ist das Leben und Kämpfen und Sterben dieser aufrechten Deutschen leuchtendes Vorbild und heiliges Vermächtnis, das Gesetz des Kampfes zu erfüllen, das in den Kampfsätzen der Standschützen festgelegt ist. Wir werden, so rief er Kreisleiter aus, diese Kampfsätze stets getreu dem feierlichen Eid befolgen, den wir jetzt auf den Führer ablegen.
Kommandos klangen auf, die drei ältesten und die drei jüngsten Standschützen treten vor, legen die Hand auf die Fahne und sprechen mit den anderen Standschützen die Eidesformel nach [...].
Ein strammer Vorbeimarsch der Standschützen und der Wehrmacht beschloß die Feierstunde [...].
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1938, 25. Mai Innsbruck
Gedenken an den 27. Mai 1932 (Tod von Sylvester Fink nach der "Höttinger Saalschlacht")
31. Mai 1932: Trauerzug "ohne Musik" durch die Stadt und Finks Begräbnis
Erinnerung in der Presse
Die Saalschlacht in Hötting vor sechs Jahren
Erinnerung an den Tod des SA-Mannes Sylvester Fink
In: Deutsche Volkszeitung vom 25. Mai 1938, Seite 9
Sechs Jahre sind vergangen, seitdem in Hötting die große Saalschlacht im Gasthof "Goldener Bär" stattgefunden hat, bei der insgesamt über hundert Personen mehr oder minder schwer verletzt wurden und der 60 Jahre alte SA-Mann Sylvester Fink sein Leben für seine nationalsozialistische Gesinnung lassen mußte.
Die NSDAP. hatte für Freitag, den 27. Mai 1932, abends, in den Gasthof "Goldener Bär" eine Versammlung einberufen, in der Pg. Theo Stadler aus Salzburg über das Thema "Gebt Arbeit statt Almosen" sprechen sollte.
Die bloße Ankündigung dieser Versammlung genügte aber schon, um Sozialisten und Kommunisten in Wut und Aufregung zu bringen; sie überschmierten die Plakate mit Teer und ließen überall Flugzettel verteilen, in denen zu einer Gegenkundgebung zu gleicher Stunde im Gasthause "Reiter" in Mariahilf aufgefordert wurde. Aus verschiedenen Aeußerungen von Marxisten und aus anderen Anzeichen war zu entnehmen, dass schon von vornherein die Absicht bestand, die Versammlung der Nationalsozialisten, gegen die schon seit Monaten beispiellos gehetzt wurde, mit Gewalt zu sprengen.
Von Innsbruck kamen gegen halb 8 Uhr abends zirka 70 uniformierte Nationalsozialisten nach Hötting. Kaum hatte die Spitze der SA. das Gasthaus betreten, als schon die Rufe erschollen: "Heute könnt ihr was erleben, ihr sollt die Höttinger kennen lernen!" Als die Nationalsozialisten in den Saal kamen, war dieser schon von mehreren hundert Marxisten besetzt.
Mit ohrenbetäubenden Lärm und Gejohle wurde die in Ruhe einziehende SA. empfangen. Kaum waren die SA.-Leute im Saale, flogen Bierkrügel, Steine und Stühle. Wütend stürzten sich die Marxisten auf die Nationalsozialisten, die sich kräftigst wehrten und denen es auch gelang, in zehn Minuten die meisten der Angreifer aus dem Saale zu drängen; vielfach mußten diese durch die Fenster in den Hof springen.
Im Nu war die Saaleinrichtung zertrümmert, alle Scheiben und selbst schwere Tische wurden zerschlagen. Nur mit äußerster Kraftanstrengung konnte die Gendarmerie die immer wieder gegen den Saal vordrängende Menge abwehren; plötzlich fielen mehrere Schüsse, doch wurde niemand verletzt.
Draußen heulte und tobte die Menge, während die im Saale eingeschlossenen Nationalsozialisten ihren verletzten Kameraden erste Hilfe leisteten. Rasch war auch die Rettungsgesellschaft zur Stelle, die Zahl der Verwundeten stieg auf 66 an, so dass zum Abtransport ins Spital außer dem Rettungswagen auch noch ein Verkehrsomnibus herangezogen werden mußte.
Sylvester Fink wird schwer verletzt aus dem Saale getragen.
Auf einer Tragbahre lag mit einem Schulterstich, der bis in die Lunge eingedrungen war, der 60jährige SA.-Mann Sylvester Fink, der von einem gerichtsbekannten Messerstecher, dem Maurer Ludwig Zonta, diesen furchtbaren Stich erhalten hatte, dem er noch in der Nacht erlag.
Aber nicht einmal der Abtransport der Verwundeten konnte in Ruhe vor sich gehen. Als die Wagen mit den Verwundeten in die Schneeburggasse kamen, schlugen die verhetzten Menschen sämtliche Fenster des Wagens ein, zerrten die Nationalsozialisten heraus und traktierten die armen Verwundeten mit Fußtritten und Faustschlägen.
Militär greift ein und wird mit Steinen beworfen.
Obwohl es inzwischen vor dem Gasthause allmählich ruhiger geworden war, gelang es der Gendarmerie nicht, die Menge in der Schneeburggasse auseinander zu treiben; es wurde daher Militär zu Hilfe gerufen. Rasch war eine zweihundert Mann starke Alpenjägerkompanie zur Stelle, die die heulende und pfeifende Menge vor sich her trieb und den Nationalsozialisten gegen 11 Uhr nachts den Abmarsch nach Innsbruck ermöglichte.
Auch gegen die Soldaten wurden kindskopfgroße Steine teils von der Straße, teils sogar von den Fenstern herab zu geworfen.
Die Nationalsozialisten marschierten zu ihrem Parteiheim in der Müllerstraße, wo inzwischen bereits die Nachricht eingetroffen war, dass Kamerad Fink seinen schweren Verletzungen erlegen sei.
Sylvester Finks letzte Fahrt.
Der Tote wurde im Parteiheim der NSDAP. in der Müllerstraße aufgebahrt. Am Sarge hielten Tag und Nacht Kameraden der SA. und der SS. die Ehrenwache. Tausende von Volksgenossen zogen an dem Toten in tiefster Trauer vorbei.
Am 31. Mai nachmittags wurde das Opfer der blutigen Höttinger Saalschlacht von den Nationalsozialisten zu Grabe getragen. Ohne Musik, in mustergültiger Ordnung, bewegte sich der lange Trauerzug durch die Straßen der Stadt zum Westfriedhofe. Zehntausende standen Spalier. Auf dem Sarge lag der Kranz des Führers Adolf Hitler. Ueber fünfzehnhundert Nationalsozialisten aus Innsbruck, Salzburg und München, ein Ehrenzug des Freikorps "Oberland", der Wehrzug des Deutschen Turnvereines sowie starke Abordnungen der völkischen Vereine gaben dem lieben Kameraden das letzte Geleite. Ein eindrucksvoller Trauerzug, wie in Innsbruck kaum einmal gesehen [...].
Deutsche Volkszeitung vom 27. 5. 1938, S. 8
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1938, 27. Mai Innsbruck
Westfriedhof Innenstadt Hötting, Gasthof Goldener Bär
Gedenken an den 27. Mai 1932 (Tod von Sylvester Fink nach der "Höttinger Saalschlacht")
Aufmarsch der Ehrenformationen vor Finks Grab: "Voran zog der Spielmannszug der SA-Brigade"
"Bläserchor der SA-Kapelle" spielt das "Lied vom guten Kameraden"
"Fanfarenklänge der DJ-Gruppe" aus München
"Das Orchester" unter Max Köhler spielt "Trauermarsch" von Beethoven op. 26/WoO 96
"Leise und erhaben klingen die wehmütigen Melodien"
Horst-Wessel-Lied zum Beschluss
Dem ersten Blutzeugen der Bewegung in Tirol
Erinnerung an den SA-Mann Sylvester Fink Die sechste Wiederkehr seines Todestages
In: Deutsche Volkszeitung vom 28. Mai 1938, Seite 3
Innsbruck, 27. Mai.
Innsbruck feierte am Freitag [27. 5. 1938] die Erinnerung an den Tod des ersten Blutzeugen der nationalsozialistischen Bewegung in Tirol, des SA-Mannes Sylvester Fink, der am 27. Mai 1932, vor sechs Jahren, sein Leben für Großdeutschland ließ.
Um 8 Uhr früh war die Ehrenwache der SA am Grabe Sylvester Finks am städtischen Friedhof aufgezogen. Das Grab war schön geschmückt worden, Blumengewinde lagen über dem Grabhügel, und zu beiden Seiten des Gedenksteines, der den Namen Sylvester Finks trägt, brannten in schwarzverkleideten Pylonen, die das Hoheitszeichen trugen, die Opferflammen. Es war ein eindrucksvolles Bild der Erinnerung an den toten SA-Kameraden.
Kurz vor Mittag marschierten die Ehrenformationen auf und nahmen im Viereck um das Grab Aufstellung.
Voran zog der Spielmannszug der SA-Brigade, dann kamen die Kranzträger, dann die Ehrenstürme der SA, SS und der Ehrensturm des NSKK, eine Ehrenabordnung der HJ sowie des Reichsarbeitsdienstes.
Gauleiter Hofer erschien um 12 Uhr am Friedhof und nahm die Meldung der angetretenen Formationen entgegen. Dann sprach Gauleiter Hofer [...].
Ein Bläserchor der SA-Kapelle spielte darauf das Lied vom Guten Kameraden. Ergriffen stand die Menge, die die Grabstätte umsäumte. Gauleiter Hofer legte einen prächtigen Kranz nieder, dessen Schleifen die Inschrift trugen: "Seinem Kameraden Gauleiter Hofer." Pg. Hiebl legte im Namen der Kämpfer bei der Höttinger Saalschlacht einen Kranz nieder mit der Inschrift: "Die Saalschlachtkämpfer ihrem toten Kameraden." Ferner legten Kränze nieder die SA-Gruppe Hochland und 87. SS-Standarte. Zum Abschiedsgruß erklang das Horst-Wessel-Lied. Gauleiter Hofer besuchte dann noch die Gräber der anderen Blutopfer der Bewegung, [Friedrich] Wurnig und [Josef] Honomichl.
Gedächtnismarsch durch die Straßen Innsbrucks
In der Müllerstraße, wo einst Sylvester Fink auf der Totenbahre gelegen hatte, und von wo aus ihn seine Kameraden und Mitkämpfer zur letzten Ruhestätte begleitet hatten, versammelten sich die alten Kämpfer, um wie einstmals von derselben Stätte aus den gleichen Weg nach Hötting zu marschieren. Der Weg führte durch ein ununterbrochenes Spalier der Parteigliederungen und Formationen, hinter denen zu beiden Seiten der Straßen die Bevölkerung von Innsbruck stand, um den toten Helden ihre Ehrfurcht und Dankbarkeit zu bezeugen. Beim "Goldenen Dachl", am Beginn der Sylvester-Fink-Straße und vor dem Eingang zum "Goldenen Bären" in Hötting standen links und rechts auf schwarzen Pylonen die Opferschalen, aus denen das Feuer zum Himmel loderte.
In ernstem Schweigen marschierten die Kolonnen. Gauleiter Hofer und die führenden Persönlichkeiten der Partei wurden von der Menge überall stumm begrüßt. Vor den Fahnen hoben sich die Hände zum Deutschen Gruß. SA, SS, NSKK und Hitlerjugend marschierten in strammem Schritt. Dann kam, in treuer Kameradschaft, die Abordnung der SA-Standarte Feldherrnhalle, die zu der Gedächtnisfeier nach Innsbruck gekommen war. Der stumme Marsch der Kolonnen bot ein eindrucksvolles Bild, es war ein Erinnern an jenen Tag, da diese Männer in unerschütterlichem Glauben an die Siegeskraft des Nationalsozialismus vor sechs Jahren marschiert waren, ein Gedenken an jenen Tag, da Sylvester Fink als erster Blutzeuge des Nationalsozialismus in Tirol für Deutschland fiel.
Die Feierstunde in Hötting
Der Saal, in dem am 27. Mai 1932 der Kampf tobte, und wo Sylvester Fink sein Leben für die nationalsozialistische Idee und für Großdeutschland ließ, war sinnvoll ausgeschmückt. Von den Seiten hingen die blutroten Fahnen des dritten Reiches, die Bühne war rot umrandet, vom dunklen Hintergrund hob sich scharf die goldfarbene Büste des Helden ab. Grüner Lorbeer versinnbildlichte das ewige Leben.
Im Vordergrund der Bühne hatte eine Münchner DJ-Gruppe [DJ: Deutsches Jungvolk] mit Fanfaren Aufstellung genommen. Gauwahlleiter Christoph und Bürgermeister Dr. Denz betreten den Saal; ihnen folgen die Fahnenträger. Dann erschien Gauleiter Hofer in Begleitung der führenden Persönlichkeiten der Partei, der Wehrmacht und der Polizei.
In andächtiger Stille sammeln sich alle Teilnehmer, und nach kurzer Pause wird die Fahne in den Saal getragen, unter der Sylvester Fink gekämpft hatte, unter der er zum Sturm Horst Wessels eingegangen ist. Nachdem die Fanfarenklänge der DJ-Gruppe verklungen waren, spielt das Orchester unter der Leitung des Herrn Kapellmeisters [Max] Köhler den Trauermarsch "Zum Tod eines Helden" aus Beethovens 12. [Klavier-] Sonate [op. 26, 3. Satz "Marcia funebre sulla morte d"un Eroe", komponiert 1800/1801; vom Komponisten selbst 1815 für Orchester instrumentiert und als 4. Satz seiner Musik zu Friedrich Dunckers Drama "Leonore Prohaska" verwendet, WoO 96]. Leise und erhaben klingen die wehmütigen Melodien durch den Saal, man fühlt sich in die Ferne getragen, dorthin, wo Sylvester Fink für uns Deutsche weiterlebt für immerdar.
Dann betritt Brigadeführer Weidacher [Vinzenz Waidacher] das Rednerpult. Er ruft Sylvester Fink unter uns und meldet ihm, dass 62 Mitkämpfer jenes denkwürdigen Tages angetreten sind, um im Geiste bei ihm zu sein. Zwei sind nicht mehr: Laubacher und [Friedrich] Wurnig, den das System durch sein Symbol, den Galgen, gemordet hat. Wir alle stehen in Treue und Dankbarkeit zu Dir, Kamerad Fink! [...].
Neueste Zeitung vom 12. 5. 1938, S. 3
Der Tiroler Komponist Josef Eduard Ploner hat seine Tiroler Fanfare op. 111/14, komponiert vermutlich 1941/42, Vinzenz Waidacher gewidmet.
[Fortsetzung Deutsche Volkszeitung vom 28. 5. 1938, S. 3]
Nach ihm tritt Parteigenosse Hiebl ans Rednerpult. Er erinnerte an die Zeit der Kämpfe und der vielen Opfer, die die Bewegung bringen mußte, um der Idee Adolf Hitlers die Bahn zu brechen und Großdeutschland werden zu lassen. Namentlich gedenkt er der 15 Toten, die im Geiste Sylvester Finks gehandelt und gelebt und auch gestorben sind. Er verkündete, daß die erste Abteilung des Reichsarbeitsdienstes in Tirol den Namen "Sylvester Fink" tragen wird [...].
Mit dem Horst-Wessel-Lied, das auch in diesem Raume die damalige Saalschlacht beendete und mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer wurde die eindrucksvolle Weihestunde geschlossen.
Hierauf versammelten sich die Teilnehmer in der Sylvester-Finkstraße, von wo aus sie durch das Spalier brennender Pechfackeln in die Stadt zurückmarschierten, um sich am Adolf-Hitler-Platz aufzulösen.
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1938, 27. Mai Innsbruck
Westfriedhof Innenstadt Hötting, Gasthof Goldener Bär
Gedenken an den 27. Mai 1932 (Tod von Sylvester Fink nach der "Höttinger Saalschlacht")
Bilder von der Sylvester-Fink-Gedächtnisfeier in Innsbruck
In: Deutsche Volkszeitung vom 31. Mai 1938, Seite 9
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1938, 27. Mai Innsbruck
Westfriedhof Innenstadt Hötting, Gasthof Goldener Bär
Gedenken an den 27. Mai 1932 (Tod von Sylvester Fink nach der "Höttinger Saalschlacht")
"Nach der Weise vom guten Kameraden" legt Gauleiter Hofer einen "Kranz prächtiger Rosen" nieder
Gauleiter Hofer am Grabe des ersten Blutzeugen von Tirol
In: Tiroler Grenzbote vom 30. Mai 1938, Seite 2
Am 27. Mai 1932 wurde bei einer Saalschlacht im Innsbrucker Stadtteil Hötting der Innsbrucker SA.-Mann Sylvester Fink durch einen feigen marxistischen Ueberfall getötet. Der Todestag dieses ersten Blutzeugen der nationalsozialistischen Bewegung in Tirol wurde von der Partei und der Bevölkerung in würdigem Gedenken begangen. Um die Mittagsstunde nahmen Ehrenstürme der SA., SS. und des NSKK. sowie Ehrenabteilungen der HJ. mit ihren Fahnen am Grabe Aufstellung. Gauleiter Hofer würdigte in einer eindrucksvollen Ansprache den Tod Sylvester Finks. Mit den Kameraden des Toten grüße heute das ganze nationalsozialistische Deutschland den Blutzeugen der Bewegung in Tirol. Nach der Weise vom guten Kameraden legte Gauleiter Hofer einen Kranz prächtiger Rosen am Grabe nieder. Unter den zahlreichen Kränzen befanden sich auch solche der Saalschlachtkämpfer von Hötting und ein Kranz der SA.-Gruppe Hochland, den Obergruppenführer Helfer-München niederlegte. Anschließend besuchte der Gauleiter auch die Gräber der auf dem gleichen Friedhof ruhenden Blutzeugen [Friedrich] Wurnig und [Josef] Honomichl.
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1938, 27. Mai Innsbruck
Innenstadt, Altes Braunes Haus Hötting, Gasthof Goldener Bär
Gedenken an den 27. Mai 1932 (Tod von Sylvester Fink nach der "Höttinger Saalschlacht")
Gedenkmarsch Enthüllung einer Gedenktafel
Sylvester Fink wird Namenspatron der ersten Arbeitsdienstabteilung in Tirol-Vorarlberg
"Feierliche Musikklänge" "Horst-Wessel-Lied"
Erinnerungsmarsch des 27. Mai
In: Tiroler Grenzbote vom 30. Mai 1938, Seite 2
Zur Erinnerung an den vor sechs Jahren, am 27. Mai 1932, erfolgten SA.-Marsch nach Hötting, der mit der folgenschweren Saalschlacht und dem Opfertod Sylvester Finks endete, waren am Freitag nachmittag die Marschierer von damals zur Wiederholung des historischen Zuges vor dem alten Braunen Haus [erste Parteizentrale] angetreten. Tausende jubelten den opferbereiten Gefolgsmännern Adolf Hitlers zu, die damals vor sechs Jahren verlacht, verspottet und verfolgt worden waren. Hinter den alten Kämpfern zogen Ehrenstürme der SA.-Leibstandarte München und eine Ehrenabordnung der SA.-Standarte Rosenheim. Den Beschluß bildete eine Gruppe, die Gauleiter Hofer anführte. Im Versammlungslokal im "Goldenen Bären" hatten inzwischen die Fahnen Aufstellung genommen. Nach feierlichen Musikklängen meldete SA.-Brigadeführer [Vinzenz] Waidacher dem toten Kameraden Sylvester Fink, daß heute, an seinem sechsten Jahrestage seines Opfertodes, 67 Mitkämpfer und Teilnehmer an seinem letzten Appell angetreten sind. Der Redner gab dann Befehl zur Enthüllung einer Gedenktafel. Nach dem Horst-Wessel-Lied teile Parteigenosse Hiebl mit, dass Reichsarbeitsführer Hierl befohlen habe, daß die erste Arbeitsdienstabteilung in Tirol-Vorarlberg den Namen "Sylvester Fink" führen werde. Dann rief er die 15 Blutzeugen von Tirol-Vorarlberg zum letzten Appell auf und schloß mit der Versicherung, daß die SA. unter dem gleichen Schlachtruf wie Sylvester Fink in eine glückliche Zukunft marschieren werde. Zum Rückmarsch durch die Stadt hatten die spalierbildenden Ehrenformationen die Fackeln entzündet.
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1938, 9. Oktober Mayrhofen
Franz-Dornauer-Platz
Gedenken an den 8. Oktober 1933 (Ermordung des 18-jährigen SA-Mannes Franz Dornauer)
Enthüllung von "Opferstein" und "Gedenkstein"
Das "Lied vom guten Kameraden" während der Kranzniederlegung
Die "Lieder der Nation" zum Beschluss der Feier
Opfersteinweihe in Mayrhofen
Gedenkfeier für ein Systemopfer des Zillertales
SA.-Mann Franz Dornauer vor fünf Jahren von einer Heimatwehrstreife gemordet
In: Innsbrucker Nachrichten vom 10. Oktober 1938, Seite 6 f.
NSG [Nationalsozialistischer Gauverlag]. Mayrhofen, 10. Oktober.
Am Sonntag [9. 10. 1938] fand in Mayrhofen die Weihe eines Opfersteines statt, der dem Gedenken des vor fünf Jahren, am 8. Oktober 1933, als Opfer des Systems gefallenen SA.-Mannes Franz Dornauer gewidmet ist. Auf dem Platze, der schon seit einiger Zeit den Namen des gefallenen Kämpfers trägt, war hinter dem Opferstein ein mit Flaggen gespanntes und mit Girlanden geschmücktes mächtiges Gerüst aufgerichtet, vor diesem hatten die Fahnen der Bewegung und die Formationen der Hitlerjugend Aufstellung genommen. Auf einem mächtigen Sockel ruhte die Opferschale, daneben war die Rednerkanzel aufgerichtet, vor der ein freier Platz im Viereck von den Formationen und Gliederungen der Bewegung umgrenzt wurde; dahinter drängte sich Kopf an Kopf die Masse der Volksgenossen, die aus Mayrhofen und seiner näheren und weiteren Umgebung zusammengeströmt waren.
Vor fünf Jahren an derselben Stelle
Gauleiter Hofer war mit dem Gaustab, Kreisleiter Kunsek mit seinem Kreisstab anwesend, außerdem die Kreisleiter von Innsbruck, Kufstein, Kitzbühel, Imst und Landeck. In dem Augenblick, da der Gauleiter am Platz eintraf, leuchtete auf der Breitlahn ein Hakenkreuz auf, genau an derselben Stelle, wo Franz Dornauer mit seinem Bruder vor fünf Jahren das Hakenkreuz entzündet hatte. Auf dem Rückweg fiel er dann im Gewehrfeuer einer Heimatwehrstreife.
Dem Gauleiter wurden die Mutter, zwei Schwestern und drei Brüder des Gefallenen vorgestellt. Ein Gedenkspruch für den Toten ging der Entzündung der Opferschale voraus. Dann sprach Kreisleiter Pg. Kusek und verwies darauf, dass der Kampf um die Befreiung der Ostmark auch in den tiefsten Gebirgstälern unserer Heimat ausgefochten werden mußte; er erinnerte daran, daß an jenem 8. Oktober vor fünf Jahren hier sprach Kreisleiter Pg. Kunsek und verwies darauf, daß der Geist der damals gehaltenen Reden nicht der Geist des Friedens und der Einigkeit war, und daß Franz Dornauer gefallen sei im Kampfe gegen ein System, dessen wirkliche Herren dunkle internationale Mächte gewesen sind.
"Der Opferstein, den wir heute unserem toten Kameraden gesetzt haben, ist Sinnbild unserer und der dem Sudetenlande wiedergewonnenen Freiheit, ein Sinnbild der Ehre, die wir unserem Toten zollen, aber auch ein Sinnbild der friedlichen Einigung unseres Volkes". Der Redner schloß mit den Worten des Dankes für den einzigen Mann, der Deutschland aus dem Verderben gerettet und in diesem Jahre die Ostmark und die Sudetenlande wieder ins Reich zurückgeführt hat.
Während das Lied vom guten Kameraden erklang, legten der Gauleiter, der Kreisleiter, die Führer der Formationen und Gliederungen der Bewegung, sowie die Männer vom Zollgrenzdienst Kränze am Opferstein nieder. Dann trat Gauleiter Hofer an die Rednerkanzel und führte aus:
Wegen eines Hakenkreuzes erschossen
"Fünf Jahre sind ins Land gegangen, seit die Kugel des Gegners das junge Leben des SA.-Mannes Franz Dornauer jäh endigte. Noch nicht einmal 19 Jahre hatte dieses Leben gewährt. Unser Kamerad Dornauer war in einer Zeit herangewachsen, die dem deutschen Menschen und besonders der heranwachsenden Jugend nichts zu bieten hatte, als trübe Gegenwart und noch trübere Aussichten für die Zukunft. Es mußte einer schon einen guten Kern haben, wenn er die Kraft fand, das Leben zu bejahen, wenn er in sich den Mut fühlte, in die Reihen jener zu treten, die gegen das System kämpften, das Schuld daran trug, daß unsere Heimat immer mehr in Elend und Wirrnis versank. Franz Dornauer hatte diesen Mut. Gerade in der Zeit, in der die Willkürmaßnahmen der damals Regierenden immer schärfere Formen annahmen, reihte er sich in die Kolonnen des Führers ein, um für Deutschland zu opfern und zu streiten. Das Schicksal sollte von ihm nur allzu bald das letzte Opfer verlangen, das ein Mann und Kämpfer darbringen kann, das eigene Leben.
Als am 8. Oktober 1933 die sogenannte Vaterländische Front in Mayrhofen eine Kundgebung veranstaltete, war die Führung der wenige Monate vorher verbotenen NSDAP. entschlossen, dem Gegner bei dieser Gelegenheit wieder einmal zu beweisen, daß der Nationalsozialismus trotz Verbot nicht tot sei. Franz Dornauer und dessen Bruder erhielten von der SA.-Führung den Auftrag, ein Hakenkreuz abzubrennen und führten diesen Befehl auch pünktlich aus. Die Gegner machten sich bei Ansichtigwerden des verhaßten Zeichens wütend auf, um die Nationalsozialisten, die das Feuer entzündet hatten, zu verfolgen. Als ihnen die Brüder Dornauer in den Weg kamen, eröffneten die Heimwehrmänner sofort das Feuer. Während sich der Bruder retten konnte, ereilte Franz Dornauer das Geschick. Mit durchschossener Lunge blieb er tödlich getroffen am Platze. Ein hoffnungsvolles junges Leben war dem Götzen System freventlich geopfert worden, nur weil, dieses System die bloße Bekundung deutscher Gesinnung als toteswürdiges Verbrechen wertete!
Viele sind nach Franz Dornauer noch im Kampfe und die Freiheit der Heimat gefallen, aus allen diesen Blutopfern aber erwuchs den Lebenden das hehre Beispiel, auszuhalten und durchzuhalten bis zum Siege. Jeder einzelne unserer Helden hat wie Franz Dornauer beigetragen zur Befreiung der Ostmark. Darum werden uns die toten Kameraden immer leuchtende Beispiele sein. Wir können ihnen Opfersteine und Denkmäler setzen, der Nachwelt zum Zeugnis ihres Einsatzes, das schönste Denkmal haben wir ihnen längst in unseren Herzen gesetzt. Sie leben in uns, die Toten, sie sind unvergeßlich und unsterblich, sie werden uns Mahner und Vorbild immer sein.
Der Jugend des Gaues als Beispiel
Auch du, SA-Kamerad Franz Dornauer, sollst Beispiel sein der Jugend dieses Gaues! Auch du bist nicht umsonst gestorben. Dein Blut ist Same einer besseren Zukunft geworden, dein Opfer wird Beispiel für viele, und dein und deiner Kameraden Glaube an Führer und Reich wurde erfüllt. Damit wurde die Sehnsucht der Ostmark und ihres deutschen Stammes erfüllt und Großdeutschland Wahrheit. Dieses Großdeutschland ist nun unser Reich und wir stehen im Gedenken unserer Toten Wache vor diesem Heiligtum. Vom Volke ersehnt, durch den Opfertod von Tausenden geheiligt, gilt diesem Reich unsere Hingabe, unser aller Einsatz. Das Reich und der Führer, der es uns schuf, Sieg Heil!"
Nachdem die Enthüllungsfeier mit den Hymnen der Nation abgeschlossen war, führte Kreisleiter Pg. Kunsek den Gauleiter, seine Mitarbeiter und die anwesenden Kreisleiter zu der Stelle, an der Franz Dornauer gefallen ist und wo ebenfalls ein schlichter Gedenkstein enthüllt worden war. Inzwischen hatten die Fahnen und Formationen sich zu einem Vorbeimarsch aufgestellt, den der Gauleiter vor dem Gemeindehaus von Mayrhofen abnahm.
Innsbrucker Nachrichten vom 10. 10. 1938, S. 7
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1938, 25. Juli Innsbruck
Gedenken in der Presse an den Putschversuch der Nationalsozialisten vom Juli 1934
samt Ermordung des SA-Sturmbannführers Josef Honomichl in Innsbruck nach seiner Verhaftung durch die Heimwehr
Tirols Blutopfer
In: Innsbrucker Nachrichten vom 25. Juli 1938, Seite 7
Innsbruck 24. Juli.
Die Tage der Volkserhebung im Juli 1934 leben in der Erinnerung aller Nationalsozialisten des Gaues Tirol im Gedenken an die Todesopfer unserer Parteigenossen Friedrich Wurnig und Hauptmann a. D. Josef Honomichl fort.
Pg. Fritz Wurnig zählt zu jenen dreizehn Helden der Bewegung in der Ostmark, die von Henkern des christlichen Ständestaates in mittelalterlich grausamer Weise am Galgen erwürgt wurden. Pg. Honomichl wurde von haßerfüllten Heimatwehrleuten in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli in bestialischer Weise ermordet.
Pg. Honomichl hatte im Weltkrieg als Sappeuroffizier einer Aussiger Genietruppe Dienst getan. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und war unter anderem Träger der Goldenen Tapferkeitsmedaille. Besonders tat er sich bei einer Sprengung an der italienischen Front hervor, die er mit freiwilligen Mannschaften mit besonderer Schneid und Umsicht durchführte. Als Grenzlanddeutscher, der um die Bedrohung seines Volkes aus eigener Erfahrung von Kindheit an wußte, stand Honomichl von jeher bewußt im völkischen Lager. Die Erfahrungen, die er als deutscher Soldat und Offizier nach dem Kriege in der Tschecho-Slowakei machen mußte, konnten nur dazu beitragen, die Gesinnung dieses aufrechten Mannes noch weiter zu festigen. Im Jahre 1931 trat er der NSDAP. bei und wurde einer der eifrigsten Kämpfer für die Bewegung des Führers. In unermüdlichem Einsatz tat er Dienst beim NSKK [Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps]. Seine kameradschaftliche Hilfsbereitschaft sicherte ihm die Zuneigung aller Nationalsozialisten in ebensolchem Maße, wie seine Haltung ihm den Haß der damaligen Systemgrößen und ihrer Organe eintrug. Nach dem Verbot der Partei in Oesterreich gehörte Honomichl zu jener entschlossenen Schar, die den Glauben an die Befreiung der Ostmark unentwegt hochhielt. Für die Erfüllung dieses Hochzieles setzte er sich ohne Rücksicht auf die eigene Person ein. Für die SA. wurde Pg. Honomichl in jener Zeit ein unentbehrlicher Helfer und Berater. Mehrmalige Einkerkerungen konnten ihn nicht abhalten, seine übernommenen Pflichten weiterzuführen. Neben seinem SA.-Dienst war er auch als politischer Leiter tätig.
Es kam der 25. Juli 1934. An jenem Tag, da der mannhafte Versuch unternommen wurde, die Schmach der Ostmark durch eine gewaltsame Erhebung zu enden, sollte sich das Schicksal unseres Pg. Honomichl erfüllen. Doch war es ihm nicht vergönnt, im offenen Kampfe zu fallen. Sein Opfertod war einsam und furchtbar in seiner meuchlerischen Art.
In den Nachtstunden des 25. Juli [1934] wurde Pg. Honomichl von einem Trupp der Penzplatte [Heimwehr-Schlägertrupp/Sturmkompanie der Brüder Penz, Hötting] überfallen und in die Kaserne der Heimwehr geschleppt. Die Mitglieder dieser Heimwehrtruppe hatten schon seit Jahr und Tag die nationalsozialistisch gesinnte Bevölkerung Tirols und auch des benachbarten Salzburg terrorisiert. Im Falle Honomichl hatten sie nun endlich ein Opfer, an dem sie vollends ihr Mütchen kühlen konnten. Honomichl wurde von den Heimwehrleuten in der Kaserne einem zweimaligen "Verhör" unterzogen. Nach dem zweiten Vehör wurde er über eine Stiege geführt. Man ließ ihn vorausgehen. Auf den Anruf eines Heimwehrmannes drehte sich Honomichl auf der Treppe um. In diesem Augenblick feuerte der Heimwehrmann [Johann] Tomaschek auf ihn zwei Schüsse aus nächster Nähe aus seiner Pistole ab. Das eine Geschoß drang Honomichl in den Schädel, während das zweite in den Mund ging. Schon nach kurzen Augenblicken muß Pg. Honomichl verschieden sein [...].
Die Frau des Pg. Honomichl suchte der Nacht über und noch am nächsten Tag vergebens nach ihrem Mann, bis man sie schließlich in das Gebäude des pathologisch-anatomischen Instituts brachte, wo sie ohne weitere Vorbereitung auf das Schreckliche, das ihrer harrte, vor die Leiche des Gemeuchelten geführt wurde. Die Systembehörden ließen eine Ueberführung des Leichnams zur Einäscherung nach München nicht zu. Diese erfolgte dann in Salzburg. Bei der darauffolgenden Beisetzung in Innsbruck boten die Behörden eine Unzahl von Beamten auf, um den Friedhof gegen alle Gesinnungsgenossen des Toten abzuriegeln. Sofort nach dem Begräbnis wurde Frau Honomichl aus ihrer Wohnung heraus verhaftet und einem Verhör unterzogen. Ihr Sohn saß unterdessen, wie so viele Nationalsozialisten, im Kerker des Innsbrucker Landesgerichtes. P[artei]g[enossi]n Honomichl war während der folgenden Jahre fortwährenden Schikanen ausgesetzt. Als das Grab des toten Helden einmal mit Blumen geschmückt wurde, drohte ein eifriger Systembeamter, "den ganzen Plunder auszureißen".
Im Februar 1938 wurde Frau Honomichl durch behördliche Verfügung ständig aus Oesterreich ausgewiesen. Auf Grund von Interventionen verschiedener Persönlichkeiten wurde ihr dann doch gestattet, noch sechs Monate in Oesterreich zu bleiben, "vorausgesetzt, dass sie sich gut führe". Erst die Befreiung der Ostmark hat diesen Verfolgungen endlich ein Ende gemacht [...].
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1938, ab 21. November Innsbruck
Prozess für den Mörder des Nationalsozialisten Josef Honomichl ( 26. Juli 1934) und die beteiligten Heimwehrsoldaten
Der Geiselmord an Hauptmann Honomichl
In: Kitzbüheler Nachrichten vom 26. November 1938, Seite 6
In dieser Woche findet eine der feigsten Bluttaten der entmenschten Systembüttel zur Zeit der Volkserhebung im Juli 1934 endlich die gerechte Sühne.
Der heimtückische Geiselmord an dem Hauptmann a. D. Josef Honomichl, einem begeisterten Mitkämpfer der Tiroler SA., in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli 1934 im Hause der Landesleitung Innsbruck der Tiroler Heimwehr in Innsbruck ist weit über die Grenzen unseres Gaues hinaus noch in trauriger Erinnerung. Am 9. d[ieses Monats November 1938] leuchtete heuer zu erstenmal auch sein Name von einem der roten Pylonen in den Straßen Münchens, als Großdeutschland in Ehrfurcht und Ergriffenheit der Gefallenen der Bewegung gedachte.
Neueste Zeitung vom 10. 11. 1938, S. 1
[Fortsetzung Kitzbüheler Nachrichten vom 26. 11. 1938, S. 6]
Der Prozeß gegen die Mörder nahm am 21. November [1938] vor dem Schwurgericht Innsbruck unter Vorsitz des Oberlandesgerichtsrates Karl Wolf seinen Anfang. Angeklagt sind der 26jährige Johann Tomaschek des Mordes als unmittelbarer Täter, der 41jährige Ernst Martin und der 39jährige Rudolf Penz als Mittäter. Zur Verhandlung waren 28 Zeugen geladen.
Die Anklageschrift schildert den Hergang der Ermordung [Josef] Honomichls folgendermaßen:
Als die Vorgänge der heldenhaften Volkserhebung in Wien am 25. Juli 1934 in Innsbruck bekannt wurden, trafen die Sicherheitsbehörden des Systems Maßnahmen zur Niederzwingung der Freiheitsbewegung in Tirol selbst. Unter anderem wurde auch die sogenannte "Tiroler Heimatwehr" aufgeboten und deren Verwendung im Sicherheitsdienst angeordnet.
Die führenden Männer fanden sich in den Nachmittagsstunden des 25. Juli in dem in der Wilhelm Greil-Straße befindlichen Haus der Landesleitung zusammen. Das Haus war zur Sicherung gegen befürchtete Angriffe durch die Höttinger "Gausturmkompanie" besetzt worden. Diese fast ausschließlich aus kriminellen Elementen zusammengesetzte Garde hatte bis dahin schon durch ihre "Oelaktionen", bei denen überfallenen und außerhalb der Stadt verschleppten Nationalsozialisten gewaltsam Rizinus- und Maschinenöl eingegossen wurde, eine traurige Berühmtheit erlangt. Ihr Kommando hatte der "Hauptmann" Rudolf Penz, der ein reichhaltiges Register von kriminellen Vorstrafen aufweist.
Die Heimwehrführer faßten nun den Beschluß, Geiseln ausheben zu lassen, und übertrugen die Leitung der Aktionen dem Stadthauptmann der Heimwehr Ernst Martin. (Martin, damals Inhaber einer kleinen Autofahrschule, wurde im Herbst 1934 auf Grund seiner Verdienste Direktor der städtischen Gaswerke!) Nach Aufstellung der Geisellisten überließ Martin, seiner Abstammung nach deutschem Boden fremd und ein fanatischer Hasser der Nationalsozialisten, die Aushebung der Geiseln den Leuten der Gausturmkompanie.
In den späten Abendstunden wurde auch Hauptmann a. D. Honomichl eingeliefert, damals militärischer Berater der SA. und als aufrechter Nationalsozialist bekannt. Als Honomichl in die Landesleitung gebracht wurde, sprang ihm, nach Aussage eines Zeugen, [Rudolf] Penz "wie ein Panther" an und schlug ihn unter Beschimpfungen mit den Fäusten mehrmals ins Gesicht. In den folgenden Stunden wurden alle Geiseln von den bis an die Zähne bewaffneten Wachen unter Mißhandlungen und Beschimpfungen mit dem Erschießen und Aufhängen bedroht.
Um Mitternacht ließ [Ernst] Martin seinen Spießgesellen [Rudolf] Penz rufen und teilte ihm mit, dass "etwas geschehen müsse. Honomichl müsse weg". Man solle ihn "auf der Flucht erschießen". Penz war für diesen Plan Feuer und Flamme. Er schritt sogleich zu seiner Durchführung, und trat an zwei "gute Schützen" mit dem Mordansinnen heran. Beide weigerten sich, diese Schandtat zu vollbringen. Erst [Johann] Tomaschek erklärte sich ohne Bedenken dazu bereit.
Der Hergang der feigen Mordtat
Penz veranstaltete in einem Zimmer des ersten Stockwerkes ein Scheinverhör und ließ die Geiseln der Reihe nach vorführen. Vorher hatte er nochmals mit Martin sich gründlich besprochen. Drei Geiseln waren bereits die Stiege hinaufgeführt worden. Dann trat Tomaschek auf Honomichl zu. Der Hauptmann hatte aus Reden und Gebärden des Penz bereits erkannt, was ihn erwartete. Seine Ueberzeugung, nun unausweichlich für seine nationalsozialistische Gesinnung sterben zu müssen, geht auch daraus hervor, dass er beim Verlassen des Zimmers seine Zigaretten verschenkte mit den Worten, nun brauche er doch keine mehr.
Ruhigen Schrittes ging Honomichl durch den Gang zur Stiege, hinter ihm mit schussbereiter Pistole Tomaschek. In der Mitte der Stiege, wohl durch einen Zuruf bewogen, drehte sich Honomichl um: Im gleichen Augenblick schoß ihm der Mörder in den Kopf. Durch den Mund eindringend, durchschlug die Kugel die Rachenwand und verletzte die Wirbelsäule. Der Hauptmann sank, zu Tode getroffen, nieder. Ein Schuß in die Stirne machte seinem Leben ein Ende.
Nach diesem scheußlichen Mord wurde die Kriminalpolizei verständigt und eine widerliche Untersuchungskomödie veranstaltet. Die Staatsanwaltschaft legte den Fall zurück
Nun stehen die drei Mörder vor Gericht. [Rudolf] Penz bekannte sich voll und ganz schuldig und verantwortete sich damit, daß er den Eindruck hatte, der Mordbefehl sei von der Landesleitung. Als Soldat sei er gewöhnt zu gehorchen. Auch [Johann] Tomaschek redete sich auf den strengen Befehl aus; die beiden Schüsse habe er dann in der Aufregung "unbewußt" abgegeben. Der Anstifter [Ernst] Martin leugnete alles. Die Behauptungen des Penz stellte er als niederträchtige Lügen dar und versicherte immer wieder, er habe von der ganzen Sache keine Ahnung gehabt.
In den Zeugenverhören belasteten die ehemaligen Heimwehrführer den Angeklagten [Ernst] Martin schwer. Trotz Gegenüberstellungen verharrte er beim Leugnen.
Das Urteil wird voraussichtlich Samstag gefällt werden.
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1938, 1. August Innsbruck
Westfriedhof "vor dem Landesgerichtsgefängnis"
Gedenken an den Nationalsozialisten Friedrich Wurnig, als Mörder des NS-Gegners Polizeikommandanten Franz Hickl hingerichtet am 1. 8. 1934
Friedrich Wurnig, ein Soldat Adolf Hitlers
Wie er lebte und wie erstarb
In: Deutsche Volkszeitung vom 1. August 1938, Seite 2 f.
Heute, am vierten Jahrestag des Todes Friedrich Wurnigs, fand am Westfriedhof um 7 Uhr früh die feierliche Niederlegung eines Kranzes durch Gauleiter Hofer statt. Heute abends findet vor dem Landesgerichtsgefängnis eine Feierstunde für den toten Kämpfer statt.
NSG [Nationalsozialistischer Gauverlag]. Friedrich Wurnig wurde am 25. Jänner 1908 in Marburg in der Steiermark geboren. 1929 kam er nach Innsbruck. Durch Wirtschaftsnot und jahrelange Arbeitslosigkeit wurde er aus seiner Berufslaufbahn als Handelsangestellter geworfen, übernahm pachtweise die Fotscher Skihütte und schlug sich so mit Anstand durchs Leben. Der NSDAP gehörte er seit 13. Dezember 1930, der SS seit 1931 an.
Schon in den Jahren von 1931 bis 1933 zeichnete er sich im Dienste als SS-Mann durch Pflichttreue, Zuverlässigkeit und vorbildliche Schneid aus. An der Höttinger Saalschlacht 1932 war er hervorragend beteiligt. Als nachher ein SS-Mann überfallen und von einem Marxisten niedergeschossen wurde, verfolgte er den Täter; als dieser nicht mehr zu entkommen vermochte, drehte er sich Wurnig zu und brachte die Pistole in Anschlag. Mit beispielloser Behendigkeit und Furchtlosigkeit sprang Wurnig, die Mündung der Waffe vor Augen, seinen Gegner an, überwältigte ihn und ermöglichte so seine Festnahme. Für diese schneidige Tat wurde er vom damaligen Generalinspekteur der SA vor versammelter Mannschaft belobt [...].
Der 25. Juli [1934]
In den spannungsgeladenen Tagen gegen Ende Juli 1934 war die SS und mit ihr Friedrich Wurnig, ohne zu wissen warum, in ständiger höchster Bereitschaft. Wurnig war damals schon genötigt, sich vor der Polizei, die ihn genau kannte, sehr in Acht zu nehmen, so daß er ständig seine Wohnung wechselte.
Am 25. Juli ergab sich aus taktischen Gründen, um die Exekutive in die Hand zu bekommen, die Notwendigkeit, den Polizei-Stabshauptmann [Franz] Hickl zu beseitigen. Eine andere Möglichkeit, einen Wechsel in der Führung der Innsbrucker Polizei zu erreichen, war nicht gegeben. Hickl war ein verbissener Gegner der Nationalsozialisten und im Kampf gegen dieses schreckte er vor keinem, auch nicht dem gemeinsten Mittel zurück. Sein Verhalten gegen Wurnig vom Herbst vorher ist nur ein kleines Beispiel für die hochmütige Verachtung, den überheblichen Zynismus und die verbissene Brutalität, die er der nationalsozialistischen Bewegung und ihren Kämpfern entgegenbrachte. So kam es einem Urteil vor dem Gerichtshof des Volkes und einem Strafvollzug der Geschichte gleich, dass dieser Mann fallen musste. Daß er infolge der naturgemäß mangelhaften Nachrichtenübermittlung über den Stand der Dinge in Wien verfrüht geschah, tut grundsätzlich nichts zur Sache.
Fritz Wurnig fiel die Aufgabe zu, den Befehl auszuführen. Er erledigte ihn in soldatischem Gehorsam und ohne nach dem Warum und Wieso zu fragen, im vollen Bewußtsein der Gefährdung seines eigenen Lebens.
Er hatte Hickl, den er auf seinem Gang in die Amtsräume erwartete, zu spät gesehen und erreichte ihn erst mit dem Fahrrad, als er das Gebäude der Landesregierung in der Herrengasse schon betrat. Trotzdem dort zwei Gendarmen Posten standen und ein Entkommen nach der Tat nahezu aussichtslos war, sprang Wurnig den Stabshauptmann an und streckte ihn durch vier Schüsse aus der Repetierpistole nieder. Er schwang sich auf das Fahrrad und versuchte zunächst, mit diesem zu entkommen, wurde aber von herbeigelaufenen Zivilisten dreimal zum Sturz gebracht, warf das Fahrrad von sich und entlief behend und geschwind, wie er war, seinen Verfolgern um die Hausecke. Dort überkletterte er eine Toreinfahrt und suchte sich in dem Hause dahinter zu verbergen, wurde aber ergriffen und verhaftet [...].
Nach seiner Mordtat wurde Fritz Wurnig von der Polizei verhört und in das Innsbrucker Gefangenenhaus eingeliefert. Der Prozess am 1. August 1934 vor einem Militärgericht endete mit der Todesstrafe, die durch Erhängen noch am selben Abend vollstreckt wurde. Die Nationalsozialisten verklärten seine Tat und machten Fritz Wurnig zu einem der am meisten geachteten "Märtyrer" ihre Bewegung.
Der Tiroler Komponist Josef Eduard Ploner hat seine Tiroler Fanfare op. 111/12, komponiert vermutlich 1941/42, Friedrich Wurnig gewidmet. Sie dürfte bei Gedenkfeiern für Wurnig gespielt worden sein.
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1938, 1. August "Tirol und Gauhauptstadt Innsbruck"
Städtischer Westfriedhof
Eingang zum Landesgerichtsgefängnis
Gedenkfeier für den Nationalsozialisten Friedrich Wurnig, als Mörder des NS-Gegners Polizeikommandanten Franz Hickl hingerichtet am 1. 8. 1934
Kranzniederlegung "während das Lied vom Guten Kameraden und die Lieder der Nation erklangen"
Enthüllung einer Gedenktafel
Friedrich Wurnig zum Gedenken
Die Feiern zum 4. Jahrestag seines Todes
In: Deutsche Volkszeitung vom 2. August 1938, Seite 10
Innsbruck, 2. August.
Tirol und die Gauhauptstadt Innsbruck gedachten am 1. August des Blutzeugen des nationalsozialistischen Tirol, Friedrich Wurnig, der vor vier Jahren den Heldentod am Galgen des Terrorsystems gestorben war. Es war der vierte Jahrestag seines Todes, an dem zum erstenmal offen und frei der ganze Gau antreten konnte, um dem toten Kameraden zur Ehre und in treuem Gedenken die Fahnen zu senken.
Am städtischen Westfriedhof, wo sich seit kurzem ein mächtiger Granitblock über dem Grab Wurnigs erhebt, standen am frühen Montagmorgen Ehrenstürme der SA., SS. des NSKK. NSFK. Vater und Schwester Friedrich Wurnigs hatten sich mit dem Kameraden Christian Neyer, der mit Wurnig auf der Anklagebank gesessen hatte, eingefunden. Gauleiter Hofer, der mit sämtlichen Führern der Formationen und den Spitzen der Behörden und Verbände erschien, erinnerte in ergreifenden Worten an den Opfertod Friedrich Wurnigs und legte einen mächtigen, schleifengeschmückten Kranz am Grabe nieder, während das Lied vom Guten Kameraden und die Lieder der Nation erklangen.
Am Eingang zum Landesgerichtsgefängnis nahm Gauleiter Hofer dann die Enthüllung einer Gedenktafel vor, die folgenden Wortlaut trägt: "Hier wurde am 1. August 1934 SS-Scharführer Friedrich Wurnig von den Schergen des Schuschnigg-Systems gemordet. Wer im Gedächtnis der Gemeinschaft lebt, des Geist ist gegenwärtig."
Neueste Zeitung vom 1. 8. 1938, S. 1
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1938, 1. August Innsbruck
Gefangenenhaus, Ostfront
Gedenken an den Nationalsozialisten Friedrich Wurnig, als Mörder des NS-Gegners Polizeikommandanten Franz Hickl hingerichtet am 1. 8. 1934
Fallmerayerstraße wird umbenannt in Wurnigstraße
Tirol ehrt seinen Blutzeugen
Morgenfeier am Grabe Friedrich Wurnigs Gedenktafelenthüllung vor dem Gefangenenhaus
In: Neueste Zeitung vom 1. August 1938, Seite 4
[...] Heute, vier Jahre nach dem Hinrichtungstage des Tiroler Blutzeugen der Bewegung, sieht die unmittelbare Umgebung seiner Todesstätte anders aus.
Vor der Ostfront des Gefangenenhauses, hinter deren Mauern Fritz Wurnig gefallen, reihen sich rote mit dem Hakenkreuz geschmückte Fahnen, vor dem Tor stehen wie stumme, mahnende Wärter, vier schwarze Fahnen der SS. Rechts neben dem Gefangenhauseingang harrt eine dunkelverhangene Gedenktafel der Enthüllung.
Aber auch die Straße, die seit ihrer Eröffnung 1873 den Namen des großen Tiroler Orientforschers und Geschichtsschreibers Jacob Philipp Fallmerayer trug, führt seit heute zum immerwährenden Gedächtnis an den Blutzeugen den Namen "Wurnig-Straße", die neuen Straßentafeln sind bereits angebracht.
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1938, 1. August "Tirol und Gauhauptstadt Innsbruck"
Vor dem Hof des Landesgerichtsgefängnisses
Gedenkfeier für den Nationalsozialisten Friedrich Wurnig, als Mörder des NS-Gegners Polizeikommandanten Franz Hickl hingerichtet am 1. 8. 1934
Fallmerayerstraße wird umbenannt in Wurnigstraße
"Ununterbrochen hallte der dumpfe Trommelwirbel"
Trauermarsch aus Wagners Götterdämmerung
"Lieder der Nation wie ein feierlicher Schwur"
Friedrich Wurnig zum Gedenken
Die Feiern zum 4. Jahrestag seines Todes
In: Deutsche Volkszeitung vom 2. August 1938, Seite 10, Fortsetzung von oben
[...] Eine eindrucksvolle Gedenkfeier fand am Abend um 20 Uhr, der Todesstunde Wurnigs, vor dem Hof des Landesgerichtsgefängnisses statt, wo hinter düsteren Kerkermauern Wurnig einen einsamen Tod gestorben war. Die bisher nach dem Tiroler Geschichtsschreiber benannte Fallmerayerstraße trägt seit gestern den Namen Wurnig-Straße [siehe hierzu Notiz in den "Kitzbüheler Nachrichten" vom 6. August 1938, Seite 1: "Friedrich-Wurnig-Straße in Innsbruck. NSG <Nationalsozialistischer Gauverlag>. Der Oberbürgermeister der Stadt Innsbruck Pg. Dr. Egon Denz, hat mit Entschließung vom 30. Juli verfügt, dass die Fallmerayerstraße ab 1. August d. J. in Wurnig-Straße umbenannt wird"].
Vor den Mauern des Gefangen[en]hauses leuchteten die Hakenkreuzfahnen und vor dem Tor wehten sechs schwarze Fahnen der SS von hohen Masten.
Die Mauern des Gefängnishofes waren in schwarzem Tuch ausgeschlagen. Von hohen schwarzen Pylonen brannten die Opferflammen. Das Tor des Richthofes stand weit offen. An der Richtstätte selbst brannten ebenfalls die Opferflammen.
Eine Schrift kündete die Worte: "Deutschland muß leben und wenn wir sterben müssen." Die Fahnen aus dem ganzen Gau waren in langer Reihe angetreten, die Formationen der Partei waren aufmarschiert. Dunkel lagen die Straßen, die von einer unübersehbaren Menschenmenge erfüllt waren.
Deutsche Volkszeitung vom 3. 8. 1938, S. 2
[Fortsetzung Deutsche Volkszeitung vom 2. 8. 1938, S. 10]
Dumpfer Trommelwirbel klang auf. Eine Stimme rief den toten Kameraden zum Appell und meldete ihm den ganzen Gau angetreten.
Gauleiter Hofer und die Spitzen der Partei und der Behörden traten vom Richthof aus den Weg durch die dunklen, gitterbewehrten Gänge an. Der Gefängnisdirektor sprach kurze Worte. In der Zelle, in der Friedrich Wurnig den Tod erwartet hatte, standen die Männer in stillem Gedenken. Ununterbrochen hallte der dumpfe Trommelwirbel.
Ergreifend waren die Minuten, in denen der Gauleiter mit seiner Begleitung den letzten Weg Friedrich Wurnigs zurücklegte.
An der Richtstätte, die reicher Pflanzenschmuck verbarg, grüßte der Gauleiter mit erhobener Rechten den toten Kameraden. In ergreifenden Worten schilderte Gauleiter Hofer dann Leben und Sterben des toten Kameraden, Sinn und Größe seines Opfertodes. Dein Tod war nicht umsonst, wir sind alle bereit, Deutschland die Treue zu halten für ewig, für dieses Deutschland, für das Friedrich Wurnig gestorben ist.
SS-Sturmbannführer Erwin Fleiß sprach sodann ernste Worte des Gedenkens und versprach, dem Kameraden die Treue zu halten für immer.
Ernst und feierlich klang die Weise des Trauermarsches aus [dem 3. Akt von Richard] Wagners "Götterdämmerung" ["beim Tode Siegfrieds"] durch die dunkle, nur von roten Flammen erhellte Nacht.
Stumm standen die SS-Posten im Stahlhelm an der Eingangspforte des Gefängnishofes und an der Richtstätte selbst. Das Lied vom Guten Kameraden ertönte. Die Fahnen senkten sich zum Gedenken an den Toten. Leichter Regen rieselte nieder. So ging die Stunde zu Ende, die die Lieder der Nation wie ein feierlicher Schwur beschlossen.
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Die Gedenkfeier vom 1. August 1938 zum Jahrestag des Todes von Friedrich Wurnig wurde in den kommenden Jahren nicht wiederholt.
Das eigentliche Gedenken an die Tiroler "Märtyrer der Bewegung" fiel mit dem Jahrestag des Putsches der Nationalsozialisten am 25. Juli 1934 zusammen.
Neueste Zeitung vom 25. 7. 1938, S. 3
Innsbrucker Nachrichten vom 25. 7. 1938, S. 7
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1938, 25. Juli Innsbruck
Innenstadt Stadttheater
Gedenken an den Putsch der Nationalsozialisten vom 25. Juli 1934
Pressevorschau
6.30 Uhr: "Weckruf" durch "Musikzüge der SA, der HJ und verschiedene andere Musikkapellen"
19 Uhr: Feierstunde im Stadttheater, Eröffnung "mit Fanfarenruf", Aufführung der Ouverture zu Coriolan von Beethoven und des Finalsatzes von Schuberts C-Dur-Symphonie
Der 25. Juli im Gau Tirol
Feierliche Kranzniederlegung an den Gräbern der Opfer Feierstunde im Stadttheater
In: Deutsche Volkszeitung vom 23. Juli 1938, S. 8
NSG [Nationalsozialistischer Gauverlag]. Innsbruck, 22. Juli.
Am Montag, den 25. Juli, gedenken der Gau und seine Hauptstadt der Volkserhebung, mit der vor vier Jahren der Versuch gemacht wurde, das unerträglich gewordene Joch einer volksfremden Regierung abzuschütteln.
Der Versuch ist gescheitert. Dennoch hat das Blutopfer vieler der besten und tapfersten unserer Kämpfer, die Einkerkerung von vielen tausend anderen, die Zerschlagung der äußeren Organisation der Bewegung die lebendige Kraft der Idee nicht ersticken und ihren endlichen Sieg nicht verhindern können. Die Opfer jener schicksalsschweren Tage, deren wir am 25. Juli gedenken, sind für uns nicht düstere Schatten einer unheilvollen Vergangenheit, die wir überwunden haben und die uns niemals den Blick in eine tatenfrohe Zukunft trüben darf, sondern leuchtende Mahnzeichen des Opferwillens und der Einsatzbereitschaft, zu der die Arbeit für Deutschlands Größe und Zukunft unseres Volkes uns alle bis zum Letzten verpflichtet.
Die NSDAP und ihre Gliederungen werden den Gedenktag in feierlichster Weise begehen. Um 6.30 Uhr ziehen Musikzüge der SA, der HJ und verschiedene andere Musikkapellen zum Weckruf durch die Straßen der Stadt. An den Gräbern aller unserer Toten stehen tagsüber Ehrenwachen. Um 12.25 begibt sich Gauleiter Hofer mit seinen Ehrengästen vom Landhaus zum Friedhof und wird dort an den Gräbern von Friedrich Wurnig und Josef Honomichl Kränze niederlegen und dieser beiden Helden in ehrenden Worten gedenken.
Zur Kundgebung am Adolf-Hitler-Platz trifft der Gauleiter um 19.55 Uhr ein und begibt sich in das Stadttheater, von wo aus die Feierstunde auf den Adolf-Hitler-Platz übertragen wird. Die Feierstunde im Stadttheater wird mit Fanfarenruf eingeleitet und es werden die Coriolan-Ouvertüre von Beethoven [Ouverture in c-Moll zu Heinrich Josef von Collins Trauerspiel "Coriolan", op. 62], sowie die Symphonie Nr. 7 (C-Dur), 4. Satz, von F. Schubert [vermutlich der Finalsatz Allegro vivace aus der (nach korrekter Zählung) 8. Symphonie von Franz Schubert, C-Dur, D 944, der "Großen", weniger der Finalsatz Allegro moderato aus der 6. Symphonie, C-Dur, D 589] aufgeführt werden. Ein Hitlerjunge spricht aus dem Buch "Das Lied der Getreuen" [Untertitel: "Verse ungenannter österreichischer Hitlerjugend aus den Jahren der Verfolgung 1933-1937", hrsg. von Baldur von Schirach, Leipzig: Reclam 1938], desgleichen wird SS-Sturmbannführer [Fridolin] Glaß, der ehemalige Führer der SS-Standarte 89 Wien, sprechen.
Der Bedeutung des Tages entsprechend werden staatliche und private Gefolgschaftsführer gebeten, den Kameraden von SA, SS, NSKK, NSFK und HJ, die in den Ehrenstürmen oder bei den Ehrenwachen Dienst machen, ab 11 Uhr vormittags dienstfrei zu geben.
Laut dem nächstfolgend wiedergegebenen Artikel aus der Neuesten Zeitung vom 23. 7. 1938, S. 4 müssen die genannten Werke von Beethoven und Schubert durch das "Orchester der städtischen Bühne" aufgeführt worden sein.
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1938, 24./25. Juli Innsbruck
Stadttheater
Gedenken an den Putsch der Nationalsozialisten vom 25. Juli 1934 in Wien
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24. Juli: "Festaufführung von Karl Schönherrs Glaube und Heimat"
25. Juli: "Weihestunde" mit dem "Orchester der städtischen Bühne"
Zum Gedenktag der Bewegung
Veranstaltungen in Innsbruck
In: Neueste Zeitung vom 23. Juli 1938, Seite 4
Die Veranstaltungen anläßlich des Jahrestages der Volkserhebung im Juli 1934 werden am Sonntag, den 24. d[ieses] M[onats Juli 1938], im Stadttheater durch eine Festaufführung von Karl Schönherrs "Glaube und Heimat", von der Exlbühne in Neuinszenierung herausgebracht, eingeleitet. Den Verkauf der Karten, die zu dieser Festvorstellung zu ermäßigten Preisen ausgegeben werden, führen die Ortsgruppen der NSDAP. durch, jedoch sind auch Vorbestellungen im Stadttheater unter Fernruf 50 möglich.
Am Abend des 25. Juli findet ebenfalls im Stadttheater eine Weihestunde statt, bei der u. a. P[artei]g[enosse Fridolin] Glaß sprechen wird. Pg. Glaß war der politische und militärische Führer von [Franz] Holzweber, [Otto] Planetta und der übrigen Männer, die die Besetzung des Bundeskanzleramtes durchführten. Bei dieser Weihestunde wirkt das Orchester der städtischen Bühne mit. Für diese Weihestunde wird ein ganz kleiner Teil der Karten an der Tageskasse des Stadttheaters zu normalen Preisen abgegeben. der Vorverkauf hat bereits begonnen. Vormerkungen für diesen Abend sind nicht möglich.
Laut dem zuvor wiedergegebenen Artikel aus der Deutschen Volkszeitung vom 23. 7. 1938, S. 8 muss das "Orchester der städtischen Bühne" die Coriolan-Ouverture von Beethoven und den Finalsatz aus Schuberts C-Dur-Symphonie, vermutlich der Symphonie Nr. 8, gespielt haben.
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1938, 25. Juli Innsbruck
Städtischer Westfriedhof
Gedenkfeier für die "toten Helden" Friedrich Wurnig und Josef Honomichl
"SA-Musik" spielt "das Lied vom Guten Kameraden"
Die "Lieder der Nation" als Abschluss
Neuste Zeitung vom 26. 7. 1938, S. 3
Tirol gedenkt seiner Toten
Feierliche Gedenkstunde an den Gräbern der Tiroler Juli-Opfer Wurnig und Honomichl
In: Neueste Zeitung vom 25. Juli 1938, Seite 4
Heute mittags um halb 1 Uhr fand am Städtischen Westfriedhofe an den Gräbern Friedrich Wurnigs und Josef Honomichls, die vor vier Jahren, von einem über das deutsche Volk der Ostmark Verderben bringenden System ruchlos hingemordet, für Führer, Volk und Heimat ihr Leben lassen mußten, eine schlichte, eindrucksvolle Gedenkfeier statt.
An den mit Blumen und Kranzgewinden überreich geschmückten Gräbern, über denen auf schwarzen Pylonen die Opferfeuer als Sinnbild heldischer Größe schwelten, waren Doppelehrenposten der SA. und SS. aufgezogen, Ehrenstürme der SA., SS., HJ., des NSKK. und NSFK. hatten am Friedhof Aufstellung genommen. Auch hatten sich viele Hunderte zivile Trauergäste eingefunden.
Gauleiter Hofer am Grabe Wurnigs
Der Gauleiter trat nach Abschreiten der Ehrenfronten mit den Verwandten der toten Kämpfer, den Abordnungen der Partei, Wehrmacht, Polizei, der staatlichen und städtischen Behörden zuerst vor das Grab Wurnigs, wo er nach Niederlegung eines prächtigen Kranzgewindes mit erhobener Stimme die Worte sprach:
"An deinem Garbe, Friedrich Wurnig, lege ich zur Erinnerung an jene Helden, die heute vor vier Jahren ihr Leben eingesetzt haben für Führer und Reich, diesen Kranz nieder mit der Versicherung, daß wir Kameraden genau so weiterarbeiten und weiterkämpfen werden, wie Ihr es uns vorgelebt, daß wir jederzeit bereit sind, gleich Euch für den Führer und das Reich das Leben zu lassen."
Während die SA.-Musik das Lied vom "Guten Kameraden" spielt, verharrt alles mit erhobener Rechten im stillen Gedenken für die Toten.
Neueste Zeitung vom 21. 3. 1938, S. 3
[Fortsetzung Neueste Zeitung vom 25. 7. 1938, S. 4]
Am Grabe Josef Honomichls fand Gauleiter Hofer die Worte: "Vor vier Jahren, Kamerad, hast Du zum letztenmale Dein Leben für Führer und Heimat eingesetzt. Als Dein letzter Vorgesetzter und Dein Kamerad versichere ich Dir, daß der Gau Tirol, dem Du Dein Leben geopfert hast, Deinem Leben nachstreben wird."
Auch hier legte der Gauleiter einen schönen Kranz auf das Grab des Toten; im Namen der Kameraden, die mit Honomichl in den letzten Stunden beisammen waren, legte ein SA.-Mann ein herrliches Blumengewinde auf die letzte Ruhestätte des auf so verbrecherische Weise hingemordeten Kämpfers.
Wieder stehen Hunderte in stummer Ergriffenheit, während das Lied vom guten Kameraden ertönt. Zum Abschluß der Feier tönten die Lieder der Nation über die friedliche Stätte, in deren kühler Erde heute jene toten Helden ruhen, die, mit so vielen anderen, eines Opfertodes sterben mußten, damit das in Erfüllung gehen konnte, wofür sie verbluteten.
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1938, 24./25. Juli Tirol
Heldengedenkfeiern
Die Heldengedenkfeiern im Gau Tirol
In: Deutsche Volkszeitung vom 28. Juli 1938, Seite 10
(NSG. [Nationalsozialistischer Gauverlag]) Am 24. und 25. Juli fanden in allen größeren und kleineren Ortes des Gaues Tirol von den örtlichen Hoheitsträgern der NSDAP veranstaltete Heldengedenkfeiern statt, am Sonntag [24. 7. 1938] mit Gemeinschaftsempfängen der Feier in Klagenfurt mit der Rede des Stellvertreters des Führers, Reichsminister [Rudolf] Heß, und am Montag[25. 7. 1938] mit Uebertragungen der Feierstunde im Innsbrucker Stadttheater, bei der Gauleiter Hofer und Sturmbannführer [Fridolin] Glaß sprachen. Berichte hierüber liegen aus Schwaz, Landeck, Imst, Kirchberg, Kramsach, Hopfgarten, Steinach und zahlreichen anderen Orten bis in die innersten Bergtäler, u. a. auch aus Pfunds und Ischgl. Die Feiern, bei denen in würdiger Form der toten Kameraden gedacht wurde, nahmen überall den dem Anlaß entsprechenden ernsten und erhebenden Verlauf. Ueberall im Gau Tirol werden die Toten der Bewegung unvergessen und ihr Beispiel wird immer lebendig bleiben für den ferneren Einsatz der Bewegung für Führer, Volks und Reich.
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Während bei den Gedenkveranstaltungen in Innsbruck die Tiroler "Märtyrer" vom Juli 1934 im Mittelpunkt standen, wurde in den Kreisstädten wie Kufstein oder Reutte vor allem der 13 hingerichteten Putschisten des Wiener nationalsozialistischen Aufstandes, ebenfalls vom Juli 1934, gedacht.
1938, 25. Juli Kufstein
Egger-Saal
Heldengedenkfeier
"Streichquartett Greiderer" stimmt ein mit "weihevoller Musik"
Die "leise Melodie" vom "Guten Kameraden" zur Schweigeminute
"Hymnen der Nation"
Kufsteins Heldengedenkfeier
In: Tiroler Grenzbote vom 27. Juli 1938, Seite 2
[...] Mit Fahnen geschmückt waren die Häuser am 25. Juli 1938. Kein Trauerflor darüber. Wozu trauern? Die Helden, die für die Freiheit des Volkes das Schwerste auf sich nahmen, den opfervollen Tod, sie leben fort in der Erinnerung und Dankbarkeit eines Volkes, das weiß, wofür die 13 Ostmarkhelden gestorben sind.
Keine Kerzen werden angezündet in den Fenstern, aber nie wird die Flamme des Treuegedenkens in den Herzen erlöschen.
Erhebend war darum die Feier des 25. Juli 1938 in Kufstein Montag Abend, geweiht den Namen der Ostmarkgefallenen. Wie schon am Tag vorher, zogen wieder die Gliederungen der Partei im Egger-Saal ein, den die Bevölkerung von Kufstein bis auf den letzten Platz füllte. Die Bühne war zur Weihestätte ausgestaltet mit Blattgrün und Fahnen unter dem Hakenkreuzbanner.
Weihevolle Musik klang auf, [das] Vorspiel des Abends, ausgeführt vom Streichquartett Greiderer [Primarius wohl Max Greiderer, der 1940/41 mit Rudolf Eberl, Cyrill Deutsch und Fritz Bachler als "Kufsteiner Streichquartett" mehrfach bei NS-Veranstaltungen auftrat]. Nachdem die Töne verklungen, sprach ein Hitlerjunge flammende Gedichtworte "Deutschland erwache!"
Weiherede.
Dann betrat Prof. Kora die Rednerbühne und hielt eine Weiherede, die durchdrungen war vom Glauben an die Bewegung und vom tiefen Sinn des 25. Juli kündete. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand das heroische Opfer der 13 Toten, vor deren Andenken wir uns in tiefer Ehrfurcht beugen [...].
Schon am Beginn seiner Weiherede hatte Prof. Kora eine Minute des Schweigens eingeschaltet, während leise die Melodie vom Guten Kameraden gespielt wurde. Am Schluß seiner Ausführungen dankte aufrauschender Beifall dem Redner, der allen aus dem Herzen gesprochen hatte und dem auch der Vertreter der Ortsgruppenleitung den Dank aussprach. Mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer und den Hymnen der Nation wurde die würdige Juli-Kundgebung geschlossen.
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1938, 25. Juli Reutte
Heldengedenkfeier: "Alle" singen "Deutschland- und Horst Wessel-Lied"
"Vereidigung der illegalen HJ": Fanfarenklänge "begleitet von hellem Trommelwirbel"
Zur Nennung der 13 Toten vom 25. 7. 1934 in Wien:
"Dumpfer Trommelwirbel begleitete die Namen und er schwoll gemahnend an"
Das "Dröhnen" der "Trommeln und Fanfaren" während der Ablegung des Eids
Schlussmanifest: "Vorwärts, schmettern die hellen Fanfaren"
Den Ostmarkhelden vom Juli 1934
"Ewig bleibt der Toten Tatenruhm"
In: Neuer Auß[er]ferner Bote vom 27. Juli 1938, Seite 1 ff.
[...] Nach dem Marsch durch den belebten Markt stellten sich die Formationen im Viereck vor der überaus sinnreich geschmückten Rednertribüne auf [...]. Zu beiden Seiten der Tribüne waren hohe Pylonen errichtet, die mit rotem Fahnentuch und grünem Reisig umwunden waren. Zu den Versammelten hin grüßte aus diesem Schmuck groß und schlicht das Hakenkreuz auf weißem Grund und darüber ein goldener Lorbeerkranz, das Symbol verbluteten Heldentums, das dennoch den Sieg erwirkt hat.
Lautlose Stille lag über den annähernd 500 Menschen, die sich in einmütiger Gesinnung zum Opferdank eingefunden hatten, als der Sprecher im Radio mit tieferklingender Stimme zum Vorspruch anhob, der uns zurückversetzte an den Tag der Freiheit, für die unsere Kämpfer vor vier Jahren scheinbar fruchtlos gefallen waren [...]. Dann vernahmen wir die eindringlichen Worte des Stellvertreters des Führers [...].
Das Deutschland- und Horst Wessel-Lied beschlossen, von allen mitgesungen, die feierliche Stunde. Der Himmel hatte sich ganz zugezogen und leise rieselte ein feiner Regen nieder.
Vereidigung der illegalen HJ
Trostlos plätscherte der graue Regen nieder [...]. Wenn die Trommel geschlagen wurde, spritzte es wie feiner Sprühregen vom Fell auf. Da schwiegen die Trommeln, der lange Zug marschierender Hitlerjugend wird still. Der Schweigemarsch hat begonnen, denn sie marschieren zum Gedenken der Toten und zur Eidesleistung [...]. Die Hitlerjugend kennt keine Muttersöhnchen und verwöhnte Dämchen [...].
Am Sportplatz stellten sich die illegalen Mitglieder der HJ und des BdM in einem großen Halbkreis auf, in dessen Mittelpunkt der Fahnenträger mit seiner Fahne stand. Die anderen Kameraden und Kameradinnen bildeten dahinter ein großes Viereck, das ruhig und still im strömenden Regen ausharrte.
Da stiegen Fanfarenklänge hoch, begleitet von hellem Trommelwirbel. Anschließend sangen die Jungen und Mädels noch den Vorspruch eines Hitlerjungen, im Schargesang die Weise vom Opfertod der nationalsozialistischen Kämpfer. "Der Himmel grau und die Erde braun, da schritten Männer zum Sturme" [Text und Melodie: Werner Altendorf, ca./vor 1934]. Nach den ersten beiden Strophen bestieg der Gefolgschaftsführer Willi Zaderer die Rednertribüne und sprach die Totenehrung: "Wir gedenken der Toten im Sturme Horst Wessel! Wir gedenken der toten Kameraden in der Gefolgschaft Herbert Norkus! Wir gedenken der toten Helden unserer Heimat!" Und dann verlas er Namen für Namen die dreizehn Kämpfer, die am Würgegalgen der Regierung Schuschnigg ihr Leben für Deutschland beenden mußten. Dumpfer Trommelwirbel begleitete die Namen, und er schwoll gemahnend an, wenn ein neuer Name wieder genannt wurde. Noch standen die jungen Kämpfer Adolf Hitlers tief unter dem Eindruck dieses Heldengedenkens, als der Gefolgschaftsführer seine Ansprache zur Vereidigung begann [...].
Wie oft standen diese Illegalen droben in den Wäldern, auf den Almen und träumten von Deutschland! Am 13. März [1938] marschierten sie nun als junge Soldaten der Bewegung auf, sangen die Lieder der Bewegung, Kampflieder, Lieder vom Tod und vom Sieg [...].
Und anschließend daran sprach er die Schwurformel vor, die satzweise von Jungen und Mädel[n] nachgesprochen werden musste: "Ich gelobe, dem Führer Adolf Hitler in der HJ treu und selbstlos zu dienen. Ich gelobe, mich allzeit einzusetzen für die Einigkeit und Kameradschaftlichkeit der deutschen Jugend. Ich gelobe Gehorsam dem Reichsjugendführer und allen Führern und Führerinnen der HJ. Ich gelobe bei unserer heiligen Fahne, daß ich immer versuchen will, ihrer würdig zu sein, so wahr mir Gott helfe!".
[...] Der Gefolgschaftsführer ging nun mit dem Fähnrich in der Runde herum und wechselte mit jedem, nachdem er durch Berühren der Fahne seinen Eid bekräftigte, Handschlag und Deutschen Gruß. Währenddessen dröhnten wieder Trommeln und Fanfaren ihre eindrucksvolle Begleitung. Zum Schluß sangen alle Versammelten im Schargesang das Kampflied der HJ: "Vorwärts, vorwärts, schmettern die hellen Fanfaren!" Mit Fanfarenklängen verrauschte die schlichte Feier [...].
Erinnerungsfeier an den 25. Juli 1934
Wieder stampften die Kolonnen durch den abendlichen Markt, wieder marschierte die Jugend Adolf Hitlers, wieder sammelten sich Hunderte von Volksgenossen, um am Sportanger den vierten Jahrestag der Befreiung zu feiern.
[...] Nach Entgegennahme der Meldung stellte sich der Herr Kreisleiter mit den Führern der SA vor den Fahnen der Formationen und Verbände auf. Die Hitlerjugend sang das Feierlied "Heilig Vaterland" ["Heilig Vaterland! In Gefahren deine Söhne stehn"; Text: Rudolf Alexander Schröder, 1914; Melodie: Heinrich Spitta, 1933] und dann bestiegen die beiden beauftragten Führer der HJ und des BdM die Rednertribüne zu einem Vorspruch [...].
Dann sang wider die Weise vom Opfertod und vom Sieg des Sturms Horst Wessel durch den Abend: "Der Himmel grau und die Erde braun".
Nach dem Kommando: "Die Fahnen zur Totenehrung senkt!" bestieg Kreisleiter Pg. Schretter die Rednertribüne und sprach in die lautlose Stille: "Wir österreichischen Nationalsozialisten betrauern in Ehrfurcht und Verehrung unsere Toten der Bewegung. Wir bekennen uns zu ihnen und zu ihrem Beispiel. Wir ziehen keinen Trennungsstrich zwischen unseren Toten und uns. Sie starben für das deutsche Volk. Auch wir sind dazu bereit. Sie leben auf ewig im ganzen deutschen Volk, für das sie kämpften und fielen. Ihr Streben war das größte Opfer. Auf Befehl der Henkerregierung Schuschnigg-Starhemberg wurden ermordet:
Otto Planetta, 31. Juli 1934.
Franz Holzweber, 31. Juli 1934.
Friedrich Wurnig, 1. August 1934.
Ernst Feike, 7. August 1934.
Ludwig Maitzen, 13. August 1934.
Erich Wohlrab, 13. August 1934.
Josef Hackel, 13. August 1934.
Franz Leeb, 13. August 1934.
Johann Domes, 13. August 1934.
Franz Unterberger, 20. August 1934.
Franz Saureis, 20. August 1934.
Rudolf Erlbacher, 22. August 1934.
Franz Ebner, 29. August 1934.
[...].
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1939, 6. Januar Innsbruck
Bergisel-Schanze
Skispringen im Gedenken an den "Blutzeugen" Friedrich Wurnig
Wurnig-Gedenk-Springen
In: Tiroler Grenzbote vom 5. Jänner 1939, Seite 5
(NSG. [Nationalsozialistischer Gauverlag]) Am 6. Jänner 1939, 14 Uhr, findet, wie bereits berichtet, auf der Berg-Isel-Schanze das Friedrich-Wurnig-Gedenkspringen des Skiklubs Innsbruck statt. Sämtliche bekannten Springer Tirols haben bereits ihre Nennungen abgegeben, außerdem wird an dem Wettbewerb die gesamte Spitzenspringer-Klasse Großdeutschlands teilnehmen.
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1939, 24./25. Juli Innsbruck
Stadttheater Innenstadt
Gedenken an den Putsch der Nationalsozialisten vom 25. Juli 1934 in Wien
24. Juli: "Festaufführung von Karl Schönherrs Ein deutsches Heldenlied"
25. Juli: Kranzniederlegung Fackelzug Enthüllung einer Gedenktafel für Josef Honomichl
Innsbrucker Nachrichten vom 24. 7. 1939, S. 4
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1939, 25. Juli Innsbruck
Innenstadt Adolf-Hitler-Platz
Gedenken an den Putsch der Nationalsozialisten vom 25. Juli 1934 in Wien
Fackelzug und Kundgebung
Musikbegleitung durch "Gaumusikzug" und "Musikzug des Reichsarbeitsdienstes"
"Lied der Rebellen"
Fackelzug und Kundgebung auf dem Adolf-Hitler-Platz
"Wir tragen das Schicksal Deutschlands"
Gauleiter Hofer bei der nächtlichen Feierstunde
Die ersten Blutorden an die alten Kämpfer des Gaues verliehen
In: Innsbrucker Nachrichten vom 26. Juli 1939, Seite 3
Signiert "F. O."
Innsbruck, 26. Juli.
Einen erhebenden Abschluß des Erinnerungstages an den 25. Juli 1934 bildeten gestern abends der eindrucksvolle Fackelzug durch die Straßen der Gauhauptstadt und die gewaltige Kundgebung auf dem Adolf-Hitler-Platz, bei der Gauleiter Hofer das Wort ergriff. Auch diesmal galten die Feiern der Erinnerung an die Opfer der Juli-Erhebung 1934, an die Kameraden, die den Kugeln und dem blindwütigen Terror des Systems zum Opfer fielen.
Beim Einbruch der Dämmerung sammelten sich am Innrain die Männer der Partei und der Gliederungen zum Marsch durch die Stadt. Durch die einmündenden Straßen zogen die Politischen Leiter, die Kolonnen der SA., der SS, des NSKK., des NSFK. und der Hitler-Jugend.
Gegen halb 9 Uhr traf Gauleiter Hofer mit seiner Begleitung, Kreisleiter Dr. Primbs, den führenden Männern der Partei und ihrer Gliederungen, am Innrain ein. SA.-Standartenführer Mathoi meldete dem Gauleiter 1700 Mann der Partei und ihrer Gliederungen angetreten. Die Fackeln flammten auf, und durch ein dichtes Spalier von Menschen setzte sich der Zug in Bewegung.
An der Spitze marschierte Gauleiter Hofer mit den führenden Männern der Partei. Es folgten die Blutordensträger, die Kameraden Friedrich Wurnigs, die mit Josef Honomichl am 25. Juli 1934 verhafteten Geiseln und die Gliederungen der Bewegung. Der Gaumusikzug und der Musikzug des Reichsarbeitsdienstes spielten auf dem Marschweg.
Durch die Herzog-Friedrich-Straße, die Maria-Theresien-Straße und die Anichstraße führte der Weg des eindrucksvollen Zuges. Trotz des leise niederrieselnden Regens und der empfindlichen Kühle hatten sich Tausende in den Straßen eingefunden, die der Fackelzug nahm.
An der Richtstätte Friedrich Wurnigs
Ein besonders eindrucksvolles Bild bot sich dann vor dem Gefangenhaus, wo ein Ehrenposten der SS zu Seiten zweier mächtiger Pylonen Aufstellung genommen hatte. Mächtig loderten die Flammen aus den Opferschalen und leuchteten die Schrift an der Wand des Richthofes, in dem Friedrich Wurnig den Opfertod für Großdeutschland starb: "Deutschland muß leben und wenn wir sterben müssen." Im Vorbeimarsch grüßten die Männer der Partei und ihrer Gliederungen den toten Kameraden Wurnig. Weiter ging der Marsch durch die Maximilianstraße, die Meranerstraße zum Haus der SA.-Brigade, wo wiederum der stumme Gruß der marschierenden Kolonnen dem toten Kameraden Josef Honomichl galt, der an dieser Stelle von feigen Schergen des Systems hingemordet worden war.
Weiter bewegte sich der Zug zum Adolf-Pichler-Platz, wo zum Abschluß des Gedenktages die nächtliche Feierstunde stattfand.
Gedenktafel für Josef Honomichl enthüllt.
Zur gleichen Zeit, als sich die Formationen der Bewegung am Innrain zum Fackelzug stellten, traf Gauleiter Hofer mit Oberführer Waidacher, Frau Honomichl und den Stäben der SA.-Brigade und -Standarte in der Wilhelm-Greil-Straße ein, um an der Stelle, wo vor fünf Jahren Josef Honomichl von feigen Mördern niedergestreckt worden ist, eine Gedenktafel zu enthüllen, die für immer die Erinnerung an seinen Opfertod wachhalten soll. Vor dem Dienstgebäude der SA.-Brigade hatte ein Ehrensturm Aufstellung genommen. Aus mächtigen Schalen loderten blutrote Flammenzeichen zum nächtlichen Himmel empor.
Neueste Zeitung vom 27. 7. 1939, S. 1
[Fortsetzung Innsbrucker Nachrichten vom 26. 7. 1939, S. 3]
SA.-Oberführer [Vinzenz] Waidacher bat den Gauleiter, die Enthüllung der Gedenktafel vorzunehmen. Gauleiter Hofer tat dies, indem er darauf hinwies, daß diese Tafel mahnen soll an die Opfer, die für Führer, Volk und Reich den letzten Einsatz wagten.
Die Tafel, an der im Verlauf der Abendstunden des Dienstag[s] zahlreiche Volksgenossen mit dem deutschen Gruße vorüberzogen, hat folgende Innschrift:
"SA.-Führer Josef Honomichl,
am 26. Juli 1934 für Großdeutschland gefallen.
Wer sein Volks liebt,
beweist dies einzig durch die Opfer,
die er für dieses zu bringen bereit ist."
Der Adolf-Hitler-Platz bot in den Nachstunden vor Beginn der Feier ein eindrucksvolles Bild. Vor der reich geschmückten Front des Theaters, auf deren Stufen die führenden Persönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmacht Platz genommen hatten, stand die Reihe der 25 alten Kämpfer, denen als ersten der Blutorden überreicht werden sollte. Mächtige Fackeln loderten empor. Den weiten Platz füllten die ausgerichteten Kolonnen der Parteigliederungen. Das Dunkel wurde von den Fackeln eindrucksvoll erhellt. Trotz dem nun stärker einsetzenden Regen säumte eine große Menge den Platz und folgte dem Ablauf der eindrucksvollen Feier.
Neueste Zeitung vom 26. 7. 1939, Seite 3
[Fortsetzung Innsbrucker Nachrichten vom 26. 7. 1939, S. 3]
Die alten Kämpfer treu und unerschütterlich
Kreisleiter Dr. Primbs eröffnete die Feierstunde. Treu und unerschütterlich, so sagte er, stünden die alten Kämpfer gläubigen Herzens in dieser heiligen Stunde hier, um die Worte des Gauleiters zu vernehmen.
Der Spruch der SA. klang auf, der zum mutigen und unerschütterlichen Einsatz mahnte. Der Spruch der SS und das Lied der Rebellen folgten.
Dann sprach Gauleiter Hofer.
In seiner Rede, die vom unerschütterlichen Glauben an das Reich und den Führer getragen war und in der er tief zu Herzen gehende Worte über den Sinn des Opfers und des Sterbens der Blutzeugen der Bewegung fand, führte der Gauleiter aus: [...].
Innsbrucker Nachrichten vom 26. 7. 1939, S. 3
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1939, 25. Juli Innsbruck
Westfriedhof - Gefangenenhaus
Gedenken an den Putsch der Nationalsozialisten vom 25. Juli 1934 in Wien
Ehrenbezeugung an den Gräbern der "Blutzeugen" Honomichl und Wurnig
Ehemalige Wurnig-Zelle wird "Weihestätte der Partei"
"Ihre Ehre heißt Treue"
Gedenken an die Toten vom Juli 1934
Gauleiter Hofer übergibt die Zelle Wurnigs in die Obhut der SS
In: Neueste Zeitung vom 25. Juli 1939, Seite 3
Signiert "Se."
Innsbruck, 25. Juli.
Seit gestern prangt die Gauhauptstadt im Schmuck der Fahnen Großdeutschlands zum Gedenken an jenen 25. Juli 1934, an dem die Kämpfer der Bewegung den Schergen Oesterreichs die Macht zu entreißen versuchten. Heute vormittags um 7 Uhr zogen an den Gräbern von Josef Honomichl und Friedrich Wurnig, den Blutzeugen der Bewegung, die vor fünf Jahren von einem fluchwürdigen System feige hingemordet wurden und für Führer, Volk und Reich starben, Ehrenwachen der SA. und der SS auf. Als Sinnbild heldischer Größe schwelten Opferfeuer an der letzten Ruhestätte der Gefallenen der Bewegung.
Zu einer schlichten und eindrucksvollen Gedenkfeier versammelte sich die Führerschaft der Partei und ihrer Formationen, um im Rückblick auf die Julitage von 1934 der Blutzeugen zu gedenken. Um halb acht Uhr traf Gauleiter Hofer mit den Angehörigen von Friedrich Wurnig und Josef Honomichl am Westfriedhof ein, wo ihm der Führer der SS-Ehrenwache Meldung erstattete. Der Gauleiter begab sich sodann zum Grabe Friedrich Wurnigs und verweilte hier einige Minuten in stillem Gedenken, nachdem er sowie SS-Oberführer Feil, SA.-Oberführer Waidacher und Sturmkameraden Friedrich Wurnigs prachtvolle Kranzgebinde niedergelegt hatten. Am Grabe Josef Honomichls, wo Doppelposten der SA.-Standarte "Josef Honomichl" Aufstellung genommen hatten, wurden ebenfalls vom Gauleiter und den Führern der SA.- und SS.-Standarten Kränze niedergelegt.
Nach der Gedenkstunde auf dem Westfriedhof begab sich Gauleiter Hofer mit seiner Begleitung in das Gefangenenhaus, um die Zelle Friedrich Wurnigs in die Obhut der SS zu übergeben. Vor der Zelle hatte bis zu diesem Augenblick die Gauwache Aufstellung genommen, die nunmehr von einem Doppelposten der SS abgelöst wurde. Der Kerker war mit dem Bilde des Toten geschmückt. An den Wänden prangte die schlichte Inschrift:
"Friedrich Wurnig | 1. 8. 34 | Meine Ehre heißt Treue"
und "Wer sein Volk liebt, beweist es einzig durch die Opfer, die er für dieses zu bringen bereit ist."
Der Gauleiter übergab die Zelle mit folgenden Worten: "Oberführer Feil, ich übergebe Ihnen hiermit die Zelle Wurnigs in die Betreuung der SS als eine der Weihestätten der Partei aus dem Heldenzeitalter der nationalsozialistischen Bewegung dieses Gaues. Unser Kamerad Wurnig, der als Politischer Leiter und SS-Mann in der Erfüllung seines Dienstes sein Leben ließ, sei uns Erinnerung an die innige Verbindung der SS mit der Partei in den Jahren des Kampfes: Er sei uns Verpflichtung für die Zukunft, daß zwischen der Politischen Leitung der Partei und der SS auch in Zukunft immer dieselbe besondere Verbundenheit und dieselbe treue Kameradschaft zum Wohle Deutschlands herrschen wird."
SS-Oberführer Feil übernahm die Zelle in die Obhut der SS und erwiderte: "Die SS Ihres Gaues übernimmt aus Ihrer Hand, Gauleiter, die Zelle des Kameraden Wurnig in ihre Obhut. Sie verspricht Ihnen, im Geiste ihres Kameraden Wurnig weiterhin ihre Pflicht zu erfüllen."
Im Hofe des Gefangenenhauses ist an der Stelle, wo Friedrich Wurnig den Opfertod für Deutschland erlitt, die Inschrift angebracht: "Hier starb am 1. 8. 1934 Friedrich Wurnig. Ein Blutzeuge der Bewegung." Ein schlichter Alpenrosenstrauß, der von der zur Zeit in Tirol weilenden schwäbischen HJ. an dieser Stelle niedergelegt worden ist, zeugt davon, daß die Gefallenen der Bewegung, deren Opfertod Großdeutschland erstehen ließ, von der Jugend unvergessen sind und bleiben werden.
Neueste Zeitung vom 25. 7. 1939, S. 3
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1939, 5. Juli Gau Tirol-Vorarlberg
Im Gedenken an den "gefallenen Helden" Friedrich Wurnig:
Spendenaufruf des Gauleiters zum Ausbau der Wurnig-Hütte und der Glungezer-Hütte
Der "Blutzeuge" Friedrich Wurnig (1908-1934) hatte nach 1929, nachdem er in seinem Beruf als "Handelsangestellter" über Jahre arbeitslos geworden war (vgl. oben Deutsche Volkszeitung vom 1. 8. 1938, S. 2), die Schihütte im Fotschertal (Stubaier Alpen) gepachtet und bewirtschaftet.
Die Nationalsozialisten benannten daher nach ihrer Machtergreifung in Österreich diese Hütte in Wurnig-Hütte um.
Innsbrucker Nachrichten vom 5. 7. 1939, S. 3
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1939, 25. Juli Kufstein, Seefeld, Dornbirn
Gedenken an den Putsch der Nationalsozialisten vom 25. Juli 1934 in Wien
Kufstein, Aula der Oberschule:
Eröffnung mit "zwei musikalischen Sätzen" durch das "Kufsteiner Streichquartett"
Das "Lied vom guten Kameraden" und die Hymnen der Nation
Seefeld, Adolf-Hitler-Platz: "Die Musik" spielt das "Lied vom guten Kameraden"
Dornbirn, Zanzenberg
Die Feiern am 25. Juli
In: Innsbrucker Nachrichten vom 27. Juli1939, Seite 5
Die Erinnerung an den 25. Juli 1934 wurde in den größeren Ortsgruppen des Gaues Tirol-Vorarlberg überall in würdiger Form gefeiert. Zumeist wurden mehrere benachbarte Ortgruppen zusammengefasst, die dann gemeinsam den Gedenktag begingen. Von den uns vorliegenden Berichten bringen wir die folgenden:
Ko. Kufstein, 26. Juli. Die Ortgruppe Kufstein hielt in der Aula der Oberschule eine weihevolle Feierstunde ab. Vor der Stirnwand des Versammlungsraumes, die ein großes goldenes Hakenkreuz schmückte, hatten die Fahnenabordnungen Aufstellung genommen. Vertreter von Partei und Staat, die Politischen Leiter, Abteilungen der SA. und SS, des NSKK, der HJ. und der Frauenschaft und des BDM. hatten sich eingefunden. Das Kufsteiner Streichquartett eröffnete die Feier mit zwei musikalischen Sätzen. Anschließend hielt Kreisredner Pg. Hans Lechner aus Häring die Gedenkrede und betonte, dass diese Stunde des Gedenkens nicht Klage oder Anklage sei, sondern eine Stunde der Besinnung. Das Opfer sei der Anfang jeder großen Tat. HJ.-Führer Kirchler sprach dann ein Gedicht, worauf Ortsgruppenleiter Pg. Lang die Namen der Toten der Bewegung aufrief. Das Lied vom guten Kameraden erklang. Mit der Erinnerung an Franz Holzwebers letzte Worte: "Ich sterbe für Deutschland! Heil Hitler!", mit dem Gruß an den Führer und mit den Hymnen schloß der Ortsgruppenleiter die ernste Feierstunde.
Jg. Seefeld, 26. Juli. Am Dienstagabend [25. 7. 1939] fand in Seefeld am Adolf-Hitler-Platz die Gedenkfeier für die Gefallenen vom Juli 1934 statt. Zwei mächtige Pylonen mit lodernden Opferflammen und den Namen Josef Honomichl und Friedrich Wurnig waren aufgestellt. Nachdem die Ehrenwachen der SA. und SS ihre Posten bezogen hatten, marschierten die Politischen Leiter und die Gliederungen der Partei der Ortsgruppen Seefeld, Scharnitz, Leutasch und Reith auf. SA.-St[urm]f[ührer] Haslwandter meldete dem Ortsgruppenleiter Pg. Otto Meister die Aufstellung. Der Fahneneinmarsch und zwei Fanfarenmärsche der HJ. eröffneten die Feier. Nach Gedenkworten des Bürgermeisters Pg. Walter Boos spielte die Musik das Lied vom guten Kameraden. In der Stile der Gedenkminute rief HJ.-Führer Pilgerstorfer die Namen der Gefallenen auf. Trotz des strömenden Regens waren die Bewohner und Sommergäste der umliegenden Ortsgruppen zahlreich erschienen. Die Gesamtleitung lag in den Händen des SS-U[nter]st[urm]f[ührers] Pg. Dieter Hofmann-Credner.
G. Dornbirn, 26. Juli. Die Kreisstadt Dornbirn veranstaltete ihre Feier auf der festlich geschmückten Höhe des Zanzenberges [ ].
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1939, 25. Juli Kitzbühel
Hauptplatz
Gedenken an den Putsch der Nationalsozialisten vom 25. Juli 1934 in Wien
Marsch der Formationen "unter Vorantritt der Stadtmusik" zum Festplatz
Zu Beginn der Feier "Musikstück der Stadtmusikkapelle" und "Fanfarenruf der HJ"
Nach der Rede ein "Musikstück" und das "Lied der Rebellen"
"Vom Lied vom guten Kameraden durchklungene Gedenkpause"
Die "Lieder der Nation" zum Beschluss
Feierstunde zur Erinnerung an den 25. Juli 1934 in Kitzbühel
In: Kitzbüheler Nachrichten vom 29. Juli 1939, Seite 3
Am 25. Juli abends gedachte auch Kitzbühel in würdiger Form jener Männer, die vor fünf Jahren den Versuch unternahmen, jenes System zu beseitigen, das mit den niederträchtigsten Mitteln den Glauben der Nationalsozialisten an Deutschland und an den Führer ausrotten zu können glaubte.
Alle Formationen und Politischen Leiter von Kitzbühel, Aurach, Jochberg und Reith nahmen an dieser Feier teil, die unter reichem Besuch der Bevölkerung und der anwesenden Sommergäste verlief. Die Formationen und Politischen Leiter hatten sich in der Jochbergstraße gesammelt und waren unter Vorantritt der Stadtmusik im Fackelzug zum Festplatz marschiert. Am Hauptplatze, der wie die ganze Stadt in reichen Fahnenschmuck gehüllt war, war vor der Gewerbebank ein Pylon aufgestellt, dessen hellflackerndes Feuer die ernste Festesstimmung besonders betonte. Nach einem einleitenden Musikstück der Stadtmusikkapelle und einem Fanfarenruf der HJ. meldete SA.-Sturmhauptführer Mayr dem Kreisleiter die angetretenen Formationen und Politischen Leiter. Sodann betrat SA.-Sturmführer Zirkel des Rednerpult zur Festrede [ ].
Tiefen Eindruck machten die Worte des Redners auf die Versammelten. Zur Erinnerung an die Tage des Kampfes leuchteten Hakenkreuzfeuer von den Höhen ins Tal, Feuerzeichen, die in den Tagen des Kampfes mit jenen gebrannt wurden, die heute schon der grüne Rasen deckt.
An die Rede schloß sich ein Musikstück; das Lied der Rebellen leitete zur Heldengedenkfeier über. Sturmhauptführer Mayr richtete nach einer vom Lied vom guten Kameraden durchklungenen Gedenkpause Worte des Erinnerns an die Toten, die für uns und für Großdeutschland ihr Leben gaben. Besonders aber lenkte er die Gedanken aller auf die dreizehn Helden, die für unsere Freiheit mit den glaubensstarken Worten "Es lebe Deutschland!" Heil Hitler!" am Würgegalgen sterben mussten [ ].
Laut brauste nach diesem mächtigen Bekenntnis das Sieg Heil! auf den Führer über den Platz. Die Lieder der Nation schlossen die Feierstunde.
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1940, 25. Juli Innsbruck
Westfriedhof
Gedenken an den Putsch der Nationalsozialisten vom 25. Juli 1934 in Wien
Kranzniederlegung an den Gräbern der "Blutzeugen" Honomichl und Wurnig mit dem Gauleiter
Innsbrucker Nachrichten vom 26. 7. 1940, S. 1
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1940, 18. Mai Innsbruck
Sportplatz Leopoldstraße Grauer Bär
NS-Reverenz an den "Blutzeugen" Josef Honomichl:
Gebirgsjäger-Standarte 1 trägt den Namen Josef Honomichl
"Musikzug der Standarte" als Publikumsmagnet
"Stürmischer Beifall" für die Uraufführung zweier Marschkompositionen von "Angehörigen des Musikzuges"
SA. in der Heimat stets einsatzbereit
Der Führer der SA.-Gruppe Alpenland, Brigadeführer [Gustav] Nohel, bei der SA. des Standortes Innsbruck
In: Innsbrucker Nachrichten vom 20. Mai 1940, Seite 5
Signiert "F. O."
[ ] Am Samstagabend [18. 8. 1940] traten die Stürme des Standortes Innsbruck auf dem Sportplatz in der Leopoldstraße an. Brigadeführer Nohel, der in Begleitung von Oberführer Glück erschien, schritt nach der Meldung durch den Führer der GJ.-Standarte 1 "Josef Honomichl", Obersturmbannführer Kleißner, die Fronten ab [ ].
Der Marsch der SA. durch die Straßen Innsbrucks unter Vorantritt der Fahnen und des Musikzuges der Standarte [Honomichl] lockte zahlreiche Menschen an [ ].
[ ] Ein Kameradschaftsabend im "Grauen Bären" vereinte alle Stürme des Standortes Innsbrucks [ ]. Der Führer der G[ebirgs-]J[äger]-Standarte 1 "Josef Honomichl", Obersturmbannführer Kleißner, gab dem Bedauern aller Kameraden Ausdruck, die in der Heimat ihre Pflicht erfüllen, in diesen Tagen des Schicksalskampfes nicht an der Seite der Kameraden im feldgrauen Rock sein können. Der Befehl aber, die Innere Front, die Front der Heimat, zu stärken und jeder auf seinem Platz die Pflicht zu erfüllen, werde ebenso bedingungslos erfüllt wie an anderer Stelle [ ].
Der Musikzug der Standarte umrahmte den Abend mit Märschen und Liedern. Zwei von Angehörigen des Musikzuges komponierte Märsche, die bei dieser Gelegenheit uraufgeführt wurden, fanden den stürmischen Beifall der Kameraden.
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1944, 25. Juli Innsbruck
Gedenken an den Putsch der Nationalsozialisten vom 25. Juli 1934 in Wien
Letztmals Kranzniederlegung an den Gräbern der "Blutzeugen" Honomichl und Wurnig,
"im Auftrag des Gauleiters"
Die Partei ehrt ihre Blutzeugen
In: Tiroler Volksbote vom 28. Juli 1944, Seite 4
Auch inmitten der gewaltigen, schicksalentscheidenden Ereignisse unserer Tage gedenken wir der Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung, die einst im Ringen um die Freiheit unserer Heimat und das Werden Großdeutschlands Blut und Leben geopfert haben. Am zehnten Jahrestag der nationalsozialistischen Volkserhebung vom Juli 1934 wurden im Auftrag des Gauleiters an den Gräbern Josef Honomichls und Friedrich Wurnigs Kränze niedergelegt. Die nationalsozialistische Bewegung bewahrt ihren Blutzeugen, die ihre Treue zum Führer durch die Hingabe ihres Lebens besiegelten, als die Verwirklichung ihres Kampfzieles und der Sieg der Bewegung in unserer Heimat unerreichbar fern schienen, ehrende Erinnerung für alle Zeiten.
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[1941/42?] Innsbruck
Fanfaren-Kompositionen von J. E. Ploner in Reverenz an Tiroler "Helden" der NS-Zeit
Vermutlich um das Jahr 1941/42 hat der Tiroler Komponist Josef Eduard Ploner 15 Tiroler Fanfaren komponiert. Jede von ihnen trägt den Namen einer herausragenden Persönlichkeit der Tiroler Geschichte. Ploner hat diese Fanfaren in seinem Werkverzeichnis als Opus 111 zusammengefasst.
Die Fanfare Nr. 12 heißt Friedrich Wurnig (1908-1934).
Zu Fanfare Nr. 13 wurde im eigenhändigen Werkverzeichnis Ploners der Titel mit dem Namen des Widmungsträgers getilgt, in neuerer Zeit. Diese Fanfare war aufgrund ihrer Reihenanordnung im Werkverzeichnis wohl ebenfalls einem Tiroler "Blutzeugen der Bewegung" als klingendes Denkmal zugedacht. Naheliegend wäre Josef Honomichl ( 1934), eventuell auch Sylvester Fink (1876-1932).
Ploners Fanfare Nr. 14 ist einem engen Vertrauten und getreuen Mitkämpfer von Gauleiter Franz Hofer, dem SA-Brigadeführer Vinzenz Waidacher (1900-1941), gewidmet.
Die Musikhandschriften aller 15 Fanfaren sind derzeit nicht zugänglich respektive verschollen.
Ploners Fanfaren dürften bei aktuellen Anlässen des Gedenkens an die genannten Persönlichkeiten oder auch zu anderen Heldengedenken erklungen sein. Da Nr. 1-14 für "Es-Fanfare und [ ?, getilgt, wohl: HJ]-Trommeln" geschrieben sind, werden Musikzüge der Hitler-Jugend die Ausführenden gewesen sein.
Die Fanfaren Nr. 1-11 und Nr. 15 von Ploner sind Helden aus Tirols Vergangenheit und Größen der Tiroler Kulturgeschichte zugeeignet, die allesamt auch von den Nationalsozialisten verehrt und gefeiert wurden:
1. Walther von der Vogelweide(ca. 1170-ca. 1230), Minnesänger
2. Oswald von Wolkenstein (ca. 1377-1445), u. a. Tiroler Dichter, Sänger, Komponist
3. Michel Gaismayr (1490-1532), Anführer der Tiroler Bauern im Bauernkrieg, NS-Idol
4. Michel Gaismayr [Fanfare M. Gaismayr 2]
5. Leonhard Lechner (ca. 1553-1606), herausragender Komponist der Renaissance aus Tirol
6. Jakob Stainer (ca. 1617/18-1683), Tiroler Geigenbauer, sog. "Vater der deutschen Geige"
7. Michael Pacher (ca. 1435-1498), bedeutender Tiroler Maler und Bildhauer
8. Adolf Pichler (1819-1900), Literat, Naturwissenschaftler, Anhänger deutschnationaler Ideen, Skeptiker gegenüber Juden, Liebling der Nationalsozialisten in Tirol
9. Hermann von Gilm (1812-1864), Jurist, Deutschnationaler, von den Nationalsozialisten sehr verehrter Dichter
10. Andreas Hofer (1767-1810), Tiroler Freiheitskämpfer
11. Josef Speckbacher (1767-1820), Tiroler Freiheitskämpfer
12. Friedrich Wurnig (1908-1934), "Blutzeuge" der NS-"Bewegung"
13. [ ?, Name getilgt]
14. Vinzenz Waidacher (1900-1941), "Blutzeuge" der NS-"Bewegung"
15. Große Michel Gaismayr-Fanfare
für 2 Fanfaren-Chöre, Trompeten, Hörner, Posaunen und Pauken.
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Neben dem Bauernführer Michel Gaismair, der bei den Tiroler Nationalsozialisten den Status einer Kultfigur hatte, wurde aus historischer Zeit besonders Andreas Hofer verehrt. Andreas Hofer hatte als Anführer des erfolgreichen Tiroler Widerstandes gegen die Soldaten Napoleons bei den Abwehrkämpfen 1809 in Kreisen der Nationalsozialisten nahezu hymnische Bewunderung erlangt. Insbesondere galt auch sein heldenhafter Tod als allzeit gültiges Vorbild eines tapferen, aufrichtigen, edelmütigen Kämpfers. So wurde vor allem sein Todestag am 20. Februar alljährlich festlich begangen.
1939, 20. Februar Innsbruck
Bergisel
1. Andreas-Hofer-Gedenkfeier
Antritt einer Wehrmacht-Ehrenkompanie und einer Standschützen-Kompanie mit ihren Blaskapellen
"Musikzug der Standschützenkompanie" spielt Andreas-Hofer-Lied zu "ergriffenem Schweigen"
Zum Beschluss die "Hymnen der Nation"
Andreas Hofers Todestag
Gedenkfeier auf dem Berg Isel Partei und Wehrmacht ehrten den großen Freiheitskämpfer
In: Tiroler Landbote vom 23. Februar 1939, Seite 7
Der NS.-Gaudienst meldet: Zum 129. Male jährte sich der Tag, an dem zu Mantua die Schüsse fielen, die den tapferen Führer im Kampfe für Tirols Befreiung aus der Zwingherrschaft des Franzosenkaisers niederstreckten. Mit Stolz und Ehrfurcht gedenkt jeder Tiroler der größten Heldengestalt unserer deutschen Heimat.
Vor dem Denkmal auf dem Berg Isel, an jener denkwürdigen Stätte, von der aus er seine siegreichen Schlachten geschlagen hat, traten am 20. Februar das Politische Leiterkorps der Partei, eine Ehrenkompanie der Wehrmacht und eine Kompanie Standschützen, beide mit Musikzügen, an.
Nach dem Abschreiten der Fronten setzte der Musikzug der Standschützenkompanie mit dem Andreas-Hofer-Lied ["Zu Mantua in Banden", Text: Julius Mosen, 1831; Melodie: Leopold Knebelsberger, ca. 1846] ein, das in ergriffenem Schweigen angehört wurde. Dann trat Graf Bossi-Fedrigotti vor das Denkmal zur Gedenkrede. Darin zeigte er, wie der Sandwirt, ein deutscher Kämpfer und echter Volksmann, mit seinen Getreuen in der Stunde der Not von den Habsburgern verlassen und verraten wurde.
Darauf folgte die Kranzniederlegung durch Gauleiter [Franz] Hofer und Generalmajor Feurstein; weitere Kränze wurden von der SA., der SS, dem NSKK., der HJ., dem NS.-Reichskriegerbund und dem Tiroler Standschützenverband niedergelegt.
Von den Stufen des Denkmals aus sprach Gauleiter Hofer ehrende Worte für den Tiroler Freiheitshelden; er verwies darauf, dass ein Gedenktag wie dieser uns mit freudigem Stolz erfüllt, weil es im deutschen Land und besonders in unserer Bergheimat zu allen Zeiten Männer gegeben hat, die für ihr Vaterland nicht nur zu kämpfen, sondern auch zu sterben verstanden haben.
Zeichen der Trauer zu zeigen, entspricht nicht unserer Auffassung vom heroischen Leben und Sterben dieser Männer. Ihr Gedenken ist uns Erhebung und Ansporn, ihnen nachzueifern im Einsatz. Dieser unserer Denkweise entsprechend, entfernte der Gauleiter vom Denkmal, ebenso wie vorhin bei der Kranzniederlegung in der Hofkirche, den Trauerflor.
Mit den Hymnen der Nation fand die erste Andreas-Hofer-Gedenkfeier, bei der die Bewegung und Wehrmacht des Großdeutschen Reiches unserem heimatlichen Freiheitshelden ihren Ehrenzoll entrichtet haben, ihren Abschluß.
Weitere ausführliche Berichte von der 1. Andreas-Hofer-Gedenkfeier 1939 mit umfangreichem Zitat der Gedenkreden erschienen in der Deutschen Volkszeitung vom 21. Februar 1939 auf Seite 7 und im Tiroler Grenzboten vom 22. Februar 1939 auf Seite 1.
Neueste Zeitung vom 30. 8.1938, S. 3
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Zu den Eröffnungsfestivitäten der Tiroler Volksschauspiele in Tiersee mit dem Drama Andre Hofer von Franz Kranewitter (1860 Nassereith ebd. 1938), uraufgeführt am Hoftheater in Meiningen 1902 und Ursache eines Theaterskandals bei der Erstaufführung in Innsbruck 1903, hielt Gauleiter Franz Hofer eine programmatische Rede. Sie gibt Einblick in das Streben der NS-Ideologie nach solidarischer Volksgemeinschaft in der geschickten Einbindung assoziativer kultureller und historisch-politischer Traditionen.
1939, 6. August Thiersee
Rede von Gauleiter Hofer zur Eröffnung der Andreas-Hofer-Spiele
Als Beschluss die "Lieder der Nation"
Das Heldentum unseres Bergvolkes
Gauleiter Hofer eröffnet die Tiroler Volksschauspiele in Thiersee
In: Tiroler Volksblatt vom 7. August 1939, Seite 1
[ ] "Es kann nicht oft genug betont werden, daß das Ziel der nationalsozialistischen Aufbauarbeit nicht nur allein darin zu sehen ist, gewaltige Werke von bisher nie geahnter Größe und Einmaligkeit aufzuführen, sondern daß gewissermaßen als Unterbau für jene für Jahrhunderte und halbe Ewigkeiten bestimmten Werke die Pflege jener guten deutschen Überlieferung nicht zu kurz kommen darf, die unsere heutige Zeit und das heutige Gestalten erst ermöglicht.
Ich habe es mir in dieser Erkenntnis stets angelegen sein lassen, in meinem Gau Tirol-Vorarlberg diese gute Ueberlieferung, an der wir erfreulicherweise so reich sind, nicht nur lebendig zu erhalten, sondern diese Ueberlieferung auch dort, wo sie schon halb vergessen oder allzu sehr von fremdem Bauwerk umrankt war, von diesem Beiwerk zu befreien oder der Vergessenheit zu entreißen.
Die einzelnen Elemente unserer Volksbräuche haben als Teil einer Gesamtheit eine ihnen allen gemeinsame einzige Wurzel: die Boden- und Naturverbundenheit dieses Stammes im Lande in den Bergen, das ewige Gesetz des Kampfes, das den Menschen unserer Heimat seit Urväterzeiten her ihr Handeln vorschrieb.
Auf einem Boden, der karg und geizig den Menschen nur als Belohnung und Krönung heißesten Mühens die Lebensmöglichkeiten gibt, wuchs seit jeher das Geschlecht, das nicht daran denken konnte, jemals in süßem Nichtstun den Tag zu genießen. Härte heißt hier der Inbegriff der Lebenstüchtigkeit. So ist alles, was wir an Lebensäußerung unserer Menschen zu sehen gewohnt sind, nicht lässiges Tändeln, sondern entschlossenes Zugreifen. Diese Entschlossenheit hat unser Stamm nicht nur von seinem Heimatboden gelernt, dieses Zugreifen, wenn es sein mußte zum letzten Einsatz, mußte hier bei uns zur zweiten Natur der Volksgenossen werden, wenn sie nicht den äußeren Feinden erliegen wollten. So äußert sich denn auch im Brauchtum bei uns allenthalben der Geist der unbedingten Wehrhaftigkeit.
Es ist eine schöne Aufgabe unserer heutigen Zeit, auch das Laienspiel wieder ganz in den Dienst der Bildung unseres naturüberkommenen Wesens zu stellen. Ich kann daher mit großer Freude der Thierseer Spielgemeinschaft meinen Dank dafür aussprechen, daß sie darangegangen ist, Kranewitters Spiel vom Tiroler Volkshelden Andreas Hofer auf ihrer Bühne darzustellen. Daß es gelingen konnte, in so kurzer Zeit und gerade im Sommer, wo hierzulande die Menschen an sich doch wahrlich schon genug beschäftigt sind, die Durchführung der Thierseer Adreas-Hofer-Spiele 1939 zu ermöglichen, das stellt allen Mitarbeitern, denen das Zustandekommen des Werkes zu danken ist, das Zeugnis von Tüchtigkeit und Einsatzfreude aus.
So möchte ich die Volksgenossen meines Gaues zu jeder Stunde haben: Immer bereit, zu dem vollgemessenen Maß von Pflichten noch freiwillig weitere zu übernehmen, immer bereit, noch mehr zu leisten als bisher, und immer bereit, alle Arbeit und jede Anstrengung in den Dienst der Allgemeinheit, in das große Werk des deutschen Aufbaues einzugliedern [ ].
Wie anders war das doch alles im Jahre 1809. Das Entscheidende an der Geschichte der damaligen Zeit und ihrer Größe und Bedeutung für uns Nachfahren ist aber nicht die jämmerliche Haltung des Habsburger Geschlechtes und anderer deutscher Fürsten jener Zeit, sondern das Heldentum unseres Bergvolkes.
Es hat sich damals als würdiger Enkel der Kämpfer erwiesen, die es unter Michael Gaismairs Fahnen und später an der Pontlatzer Brücke nicht nur verstanden haben, einem übermächtigen Gegner Widerstand zu leisten, sondern diesen auch noch zu besiegen.
So wurden die Freiheitskämpfer der Franzosenzeit würdige Enkel ihrer Ahnen und hehres Vorbild für die kommenden Geschlechter.
Nur ein Volk, das solche Helden hervorbrachte, konnte zuletzt den Sieg erringen. Und wenn es heute oder morgen sein soll, wir sind bereit, unseren Söhnen und Enkeln dasselbe Beispiel zu geben. Wir bitten unseren Gott nicht um ein sorgloses Leben und kampfloses Genießen, wir bitten den Allmächtigen nur um die Kraft, alle Widerstände zu besiegen und jedem, der es wagen sollte, unsere Lebensrechte anzutasten, eine blutige Lehre für alle Zeiten zu erteilen.
In diesem Sinne eröffne ich die Spielzeit 1939 der Thierseer Andreas-Hofer-Spiele, und im Geiste Andreas Hofers, der der Geist ganz Tirols und Vorarlbergs ist, wollen wir den Mann grüßen, der männliche Haltung, tätige Kameradschaft und heldischen Sinn wieder zum erhabensten Begriff unseres deutschen Volkes gemacht hat.
Unser Bauernvolk ist noch vom selben Holz geschnitzt, wie die Mander von Anno Neun, und das Reich und der Führer können sich auf unsere Treue und unsere Bereitschaft verlassen.
Im Gedenken unserer Volkshelden, im Gedenken aller derer, die auszogen aus unserer Heimat und ihr Leben ließen in Erfüllung der Stimme ihres Blutes, grüßen wir den Führer Adolf Hitler!"
Mit dem "Sieg-Heil!" auf den Führer, in das die Anwesenden begeistert einstimmten, und den Liedern der Nation wurde die Eröffnungskundgebung am Vormittag beschlossen.
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1940, 20. Februar Innsbruck
Bergisel
Gedenken von Partei und Wehrmacht zum 130. Todestag von Andreas Hofer
Am 130. Todestage Andreas Hofers
Feierstunde auf dem Berg Isel
In: Tiroler Volksblatt vom 21. Februar 1940, Seite 2
Signiert "tvs"
Innsbruck, 20. Febr[uar]. Am 20 Februar, dem 130. Todestage Andreas Hofers, ehrte die Partei gemeinsam mit der Wehrmacht an historischer Stätte das Andenken an den deutschen Freiheitshelden.
Vor dem Andreas-Hofer-Denkmal auf der Höhe des Berg Isel waren die Formationen der Politischen Leiter und der Gliederungen der Bewegung angetreten. Gauleiter Hofer wohnte mit Mitarbeitern des Gaustabes und Generalleutnant Döhla der Feierstunde bei. Nachdem der Gauleiter an den Stufen des Denkmals einen Kranz niedergelegt hatte, gedachte er des Freiheitshelden und wies an seinem Beispiele nach, was ein Volk zu leisten vermöge, wenn es einig ist. Einen besonderen Gruß richtete der Gauleiter an die heimkehrenden Volksgenossen aus dem Süden. Zum Schlusse der Kundgebung schritten Gauleiter Hofer und Generalleutnant Döhla die Front einer Abteilung der Wehrmacht ab.
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1941, 20. Februar Kufstein
Festung
Nationalsozialistisches Gedenken zum 131. Todestag von Andreas Hofer
Andreas-Hofer-Lied auf der Heldenorgel
Zu Mantua in Banden
In: Tiroler Volksblatt vom 21. Februar 1941, Seite 2
Am gestrigen Donnerstag, 20. Februar, waren 131 Jahre verflossen, seit der Tiroler Nationalheld und Führer bei den Tiroler Freiheitskämpfen im Jahre 1809, Andreas Hofer, hinter den Wällen der oberitalienischen Festung Mantua, von französischen Kugeln durchbohrt, sein Leben gab für Volk und Heimatland. Dieser Gedenktag war der Anlaß, daß gestern Mittag von der Heldenorgel auf unserer Festung das Andreas-Hofer-Lied erklang: "Zu Mantua in Banden " [Text: Julius Mosen, 1831; Melodie: Leopold Knebelsberger, ca. 1846].
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1942, 20. Februar Innsbruck
Bergisel
Nationalsozialistisches Gedenken zum 132. Todestag von Andreas Hofer
Standschützenkapelle spielt Andreas-Hofer-Lied
In Erinnerung an Andreas Hofer
In: Tiroler Volksblatt vom 23. Februar 1942, Seite 3
Zum Gedächtnis Andreas Hofers, der am 20. Februar 1810 von den Franzosen in Mantua erschossen wurde, veranstaltete die Partei am Freitag am Berg Isel eine würdige Gedenkfeier. In Vertretung des Gauleiters legte der Stellvertretende Gauleiter Befehlsleiter Parson in Gegenwart des Standortältesten Generalleutnant Freiherrn von Waldenfels und zahlreicher Ehrengäste aus Partei, Wehrmacht und Staat sowie der Gauhauptstadt einen Kranz am Denkmal des Tiroler Freiheitshelden nieder. Zur Feier waren auch eine Hundertschaft Politischer Leiter sowie Abordnungen der NS.-KOV. [der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung] und des NS.-Reichskriegerbundes angetreten. Eine Standschützenkapelle begleitete die Kranzniederlegung mit dem "Andreas-Hofer-Lied", während sich die Fahnen der Bewegung zu Ehren des Blutzeugen der Befreiung Deutschlands von napoleonischer Zwingherrschaft senkten.
Tiroler Landbote vom 20. 11. 1942, S. 1
Tiroler Landbote vom 20. 11. 1942, S. 1
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1942, 14. Juli Tirol
Erinnerung an den Tiroler Freiheitskämpfer Josef Speckbacher zum 175. Geburtstag
Bildporträt Speckbachers von Albin Egger Lienz und Kurzbiographie
In: Tiroler Landbote vom 14. Juli 1942, Seite 3
Am 13. Juli 1767, also vor genau 175 Jahren, wurde auf dem Unterspeckhof im Gnadenwald Josef Speckbacher geboren, der später als einer der kühnsten Bauernführer an den Tiroler Freiheitskämpfen ruhmreich teilnahm. 1797 zog der "Spöck", damals schon Familienvater auf dem Schmidererhof bei Rinn, zum ersten Male mit dem Stutzen zur Landesverteidigung aus und machte die Schlacht bei Spinges mit. Im Neunerjahr zählte er zu den engsten Vertrauten Andreas Hofers. Auf dessen Zeichen "Es ist Zeit" überwand Speckbacher am 12. April 1809 die feindliche Garnison in Hall. Angeborenes Feldherrntalent wie heldischer Kampfwille und ungewöhnliche Körperstärke zeichneten Speckbacher aus, der bis zuletzt treu zum Sandwirt hielt. Nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges, musste sich Speckbacher monatelang auf Almen und im eigenen Hause verborgen halten, ehe ihm die Flucht nach Oesterreich gelang. Nach der endgültigen Niederwerfung Napoleons 1813 konnte auch Speckbacher wieder in die Heimat zurückkehren, doch er war ein siecher Mann feindliche Kolbenstöße hatten ein schweres Nierenleiden ausgelöst und am 28. März 1820 starb der Freiheitsheld in Hall. Sein Name aber leuchtet über alle Zeiten hinweg als der eines tapferen, aufrechten deutschen Mannes und erfolgreichen Bauernführers im Neunerjahr, da Tirols Freiheitskampf dem ganzen Deutschen Reich ein glorreiches Beispiel gab. (Unser Bild zeigt Josef Speckbacher, wie ihn Albin Egger-Lienz für die Tiroler Heldengalerie auf dem Berg Isel gemalt hat.)
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Von den kulturellen Heroen, denen Josef Eduard Ploner eine Fanfare widmete, hielten die Tiroler Nationalsozialisten vor allem Walther von der Vogelweide und Adolf Pichler hoch. Der Grund war deren nationales Engagement.
Noch am 7. Juli 1944 erschien im offiziellen Propagandablatt des Gaues Tirol-Vorarlberg, den Innsbrucker Nachrichten, auf Seite 5 ein ausführlicher Artikel mit der Schlagzeile:
Ein Minnesänger kämpft um das Reich. Walther von der Vogelweide als politischer Dichter.
Schon 1940 war eine "Kameradschaft" an der Universität Innsbruck nach Walther von der Vogelweide benannt worden.
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1940, 24. Februar Innsbruck
Aula der Neuen Universität
Festakt zur Benennung von "Kameradschaften" des NSD-StB nach NS-Leitfiguren
Musik eines Bläserquartetts
Vier Kameradschaften an der Innsbrucker Hochschule
Namensverleihung in Anwesenheit des Gauleiters Wahlsprüche von Arthur Seeber, Leutnant Günther, Georg Ritter von Schönerer und Walther von der Vogelweide Das Beispiel Horst Wessels als Ansporn der deutschen Studenten
In: Innsbrucker Nachrichten vom 26. Februar 1940, Seite 5
Signiert "G."
Innsbruck, 25. Febr[uar]. Am Samstag [24. 2. 1940] fand in der festlich geschmückten Aula der Neuen Universität die feierliche Namensverleihung an die Kameradschaften des NSD- [Nationalsozialistischen Deutschen] Studentenbundes in Anwesenheit des Gauleiters Hofer statt. Außerdem waren erschienen der Rektor der Universität, Professor Dr. [Harold] Steinacker, die Dekane der vier Fakultäten, Ehrengäste von Partei, Staat und Wehrmacht sowie zahlreiche Mitglieder des NS.-Altherrenbundes.
Nachdem die Musik eines Bläserquartetts und die einleitenden Feiersprüche verklungen waren, führte der Leiter der Abteilung Kameradschaftserziehung in der Reichsstudentenführung, Dr. Hans Martin Schleyer, u[nter] a[anderem] aus: Der Reichsstudentenführer hat anläßlich der zehnjährigen Wiederkehr des Todestages Horst Wessels achtzig Kameradschaften des NSDStB. Namen verliehen. Das hat seine tiefere Bedeutung; denn damals war es nur ein kleiner Teil des deutschen Volkes, der in den Reihen der Bewegung stand, und eine große Anzahl davon waren junge Studenten wie Horst Wessel. An dieses große Beispiel anknüpfend, lernt auch der heutige Student in den Betrieben, im Fabrik- und Landdienst die Arbeit kennen. Dadurch wird er erst fähig, den politischen Kampf auf sich zu nehmen, den jeder Akademiker einmal in seinem Leben als Führer einer größeren oder kleineren Menschengruppe durchfechten muß." Dann kam der Redner auf das Ringen um die studentische Einigung zu sprechen, die erst die Bewegung herbeigeführt hat und überreichte sodann im Auftrage des Reichsstudentenführers den Kameradschaftsführern die Urkunden der Namensverleihung.
Die Kameradschaften der Studentenbundgruppe Innsbruck führen folgende Namen:
"Arthur Seeber": Wahlspruch: "Sieghaftes Darüberstehen über dem Alltag und nur das Große sehen." Arthur Seeber war Hörer der Universität Innsbruck und Angehöriger des Korps "Gothia". Im politischen Kampf stand er in der ersten Linie. Bei den Kämpfen gegen das System im Jahr 1934 fiel er in Kärnten.
"Leutnant Günther": Wahlspruch: "Und setzt ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen sein." Auch Wolfgang Günther war Innsbrucker Student und Mitglied des "Vereines Deutscher Studenten". Als Leutnant der deutschen Wehrmacht wurde er bei einer Hochwasserkatastrophe im Mai 1938 in Kärnten eingesetzt. Nachdem er 21 Menschen das Leben gerettet hatte, kam er selbst in den Fluten um.
"Georg Ritter von Schönerer": Wahlspruch: "Es gibt nur eine Parole für uns Deutsche: Kämpfer zu sein!" Besonders die Studenten der Ostmark waren es, die den Kampf Schönerers um ein judenfreies Deutschland unterstützten und die Rassenfrage erkannten. Im Andenken dieses Mannes, immer besonders aktiv für die Bewegung einzutreten, wird stets heilige Pflicht der Angehörigen dieser Kameradschaft sein.
"Walther von der Vogelweide": Wahlspruch: "Sein Volk lieben heißt, nicht müde werden im Kampf für dieses." Besonders für eine Kameradschaft im Gau Tirol-Vorarlberg ist es von Bedeutung, den Namen dieses Sängers eines größeren und stärkeren deutschen Reiches zu tragen.
Hierauf überreichte der Gauleiter den Kameradschaftsführern je eine Prachtausgabe von "Mein Kampf" und rief sie in seinen Begleitworten zur Pflichterfüllung in ihrem Führungsamt auf.
Zum Schluß sprach noch Gaustudentenführer Claus Dreiseitl. Er betonte, daß es gerade für die Studenten, die im schönsten Gau des Reiches studieren dürfen, Pflicht ist, die Zusammenhänge des Lebens tiefer als andere anzusehen, da dies der Charakter der Landschaft und ihrer Bewohner erfordert. Auch davon müßten sie lernen, dass kein Schicksalsschlag die Tiroler erschüttern konnte. "Zwei Bitten habe ich an euch", so schloß der Gaustudentenführer, "seid erstens die Verkörperung dessen, was wir Sozialismus nennen. Materielle Dinge dürfen bei euch keine solche Wichtigkeit bekommen, die es unmöglich macht, darauf zu verzichten. Und zweitens, lernt von den großen Vorbildern unserer deutschen Geschichte. Haltet kein Ziel für unerreichbar. Denkt besonders immer und immer wieder an das Beispiel unseres Führers. Unser Leben, unsere Treue und Arbeit gehören ihm.
Im Anschluß an die Feier begaben sich der Rektor, der Gaustudentenführer und die Kameradschaften zu einer Kranzniederlegung am Ehrenmal vor der Universität.
Vgl. einen gekürzten Bericht dazu im Tiroler Volksblatt vom 28. Februar 1940, Seite 3.
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Ähnlich wie Josef Eduard Ploner klingende Denkmäler setzte, so schuf der Tiroler Maler Luis Alton (1894 Krumau Innsbruck 1972) im Jahr 1941 zwei Zyklen mit Fresken, verteilt auf sieben Siedlungshäuser, die damals im Innsbrucker Stadtteil Pradl errichtet worden waren. Altons Bildmotive nehmen wie Ploners Fanfaren Bezug auf kulturelle und heldische Gestalten der Tiroler Geschichte.
1941, Sommer Innsbruck-Pradl
Neue Häuserfresken mit Musikmotiven
Lutterottistraße 4: Tannhäuser
Mitterhoferstraße 8: Walther von der Vogelweide
Mitterhoferstraße 10: Wolfram von Eschenbach
Renkstraße 4: Oswald von Wolkenstein
Sillufer: Trommlerbub, 1809
Neuer Freskenschmuck in Innsbruck
Zwei Freskenzyklen von Louis Alton an Siedlungsbauten in Pradl Die heldische Geschichte Tirols liefert die Vorwürfe
In: Innsbrucker Nachrichten vom 5. Juli 1941, Seite 3 f.
Von Heinz Cornel Pfeifer
Immer mehr setzt sich der schöne Brauch durch, freie Flächen an Neubauten mit künstlerischen Fresken zu zieren und so den Häusern schon äußerlich ein überaus schmuckes und einladendes Aussehen zu verleihen. Besonders von Seite der Behörden wird diese Art Schmuck gefördert, doch auch private Bauherren folgen mehr und mehr dieser begrüßenswerten Initiative.
So zierte unser heimischer Kunstmaler Louis Alton kürzlich sieben Siedlungshäuser in Pradl mit zwei Freskenzyklen, deren einer die Minnesänger darstellt und deren anderer der heldischen Geschichte Tirols entnommen ist. In der Mitterhoferstraße am Hause Nummer 8 befindet sich, in einfacher Farbtönung gehalten Alton bevorzugt bewußt für diesen Zyklus eine gewisse naive, graphisch-lineare Darstellung, wie sie in der manessischen Handschrift aufscheint das Bildnis Herrn Walt[h]ers von der Vogelweide. Ein Spruchband umrankt die sitzende Figur, die in den Händen die Leier trägt, während das Königsschwert an seiner Linken lehnt. Das nachdenkliche Antlitz geneigt, sinnt er vor sich hin. Im Hintergrund erkennt man schattenhaft die Kontur des Schlern, der sich bekanntlich dem Vogelweiderhof gegenüber erhebt. Das Haus Nummer 4 der Renkstraße zeigt Oswald von Wolkenstein, von einem Spruchband umrankt, auf der Laute präludierend, während ein Mädchen seine Weisen auf einem Pergament niederschreibt. Rechts oben ist das helmgekrönte Wappen angebracht und im Hintergrund erhebt sich der Turm von Schloß Runkelstein. Das Haus Nummer 4 der ebenfalls dort befindlichen Lutterottistraße zeigt Tannhäuser in der Richard Wagnerschen Auffassung als Büßer mit dem Büßerstab und auf sein Schild gestützt. Wiederum nennt ein Spruchband die abgebildete Gestalt und über den Konturen der Wartburg scheint der Turnierhelm des Ritters auf. Als Vierter in der Reihe wäre in der Mitterhoferstraße 10 Wolfram von Eschenbach vom Künstler vorgesehen gewesen, welches Fresko dem Auftraggeber jedoch aus unbekannten Gründen nicht ganz zusagte und wofür Louis Alton dann ein ebenfalls außerordentlich gelungenes Bild von Kaiser Max als Jäger malte. Kaiser Max, zu Füßen das Wappen mit dem Tiroler Aar, sitzt, die Armbrust in der Faust, das Wild erwartend, auf einen Stein, während neben ihm ein Knappe mit Sauspieß und Hifthorn steht. In Anlehnung an die Legende zeichnet sich im Hintergrund der jähe Absturz der Martinswand ab, während rechts davon sein Jagdsitz, das Weiherburgschlößl, erkennbar ist. Die Anordnung dieser vier eindrucksvollen und gerade in ihrer Schlichtheit und herben Auffassung gutgewählten Fresken hat der Maler so günstig getroffen, dass, von welcher Seite man immer dieses Straßenzüge betritt, einem einige dieser Fresken zu Gesicht kommen.
Die zweite Reihe befindet sich an den neuen Siedlungshäusern nahe der Pembaurbrücke am Sillufer. In wuchtiger Gestaltung schuf hier Luis Alton drei Freskogemälde aus der heldischen Geschichte Tirols, die die Jahreszahlen 1524, 1809 und 1914 tragen und in geschlossener Gruppe je drei Figuren zeigen. Das Fresko mit der Jahreszahl 1524 stellt, flankiert von einem Morgenstern- und einem Hellebardenträger, Michael Gaismayr dar. Die Linke stützt sich auf einen mächtigen Bihänder, während die Rechte wie zu einer Anrede an die Reisigen und Bauern beschwörend erhoben ist. Das Fresko 1809 zeigt im Vordergrund einen weißbärtigen Bauern mit dem Stutzen über der Achsel, flankiert von einem
Trommlerbuben und einem mit Morgenstern bewaffneten Knecht. Das dritte Bild in dieser Reihe versinnbildlicht den Heldenkampf unserer Standschützen im Weltkrieg. Wiederum steht im Vordergrund, das Gewehr in den Fäusten, ein eisgrauer Standschütze und links und rechts von ihm zwei weitere mit Handgranate und Büchse. In jeder dieser drei Fresken ist symbolisch der Einsatz dreier Generationen während eines Kriegsgeschehens aufgezeigt, der bärtige Alte versinnbildlicht den Großvater, die Männergestalt den Vater und das jugendfrische Antlitz des Dritten den Sohn so wie es die heroische Geschichte Tirols bereichtet, daß von den Buben bis zu den Greisen alles zu den Waffen griff und auszog, wenn die Heimat bedroht war.
Durch die Fresken unseres heimischen Künstlers Louis Alton hat der Hausschmuck in Innsbruck eine wertvolle Bereicherung erfahren.
Innsbrucker Nachrichten vom 5. 7. 1941, S. 3
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1939, 27. September Tirol
Würdigung des "großdeutsch gesinnten" Dichters Adolf Pichler (1819-1900)
Ein Vorkämpfer des großdeutschen Gedankens in Tirol
in: Neueste Zeitung vom 27. September 1939, Seite 4
Von Dr. Hans Nägele
Eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der deutschen Dichtung in Tirol im letzten Jahrhundert bildet die Jahre 1845 von Adolf Pichler herausgegebene Sammlung "Frühlingslieder aus Tirol". Das Vorwort, das er dazu schrieb, wurde von der Zensur unterdrückt. Darin hatte Pichler auf einen Tiroler hingewiesen, der in einem ausländischen Blatte die achtbarsten Männer des Landes angegriffen hatte. Er bezeichnete diesen als Lump, der zuerst ein Oesterreicher, dann ein Tiroler, endlich ein Deutscher sein wolle. Zu solchen Gestalten stellte sich schon der junge Pichler in bewußten Gegensatz, denn er war vor allem ein Deutscher, dann ein Tiroler und erst zuletzt ein Oesterreicher.
Adolf Pichler ist am 4. September 1819 zu Erl unweit von Kufstein geboren. 1832 kam der begabte Junge an das Gymnasium nach Innsbruck. Er musste sich neben dem Studium den Lebensunterhalt selbst verdienen. Seine Hochschulstudien beendigte er 1848 in Wien als Doktor der Medizin, Schon als Student trat Pichler für die Vereinigung aller Deutschen in einem Reiche ein. Als Student in Innsbruck hatte Pichler einen "Verein der Nibelungen" gegründet, um den nationalen Sinn zu wecken. Bald nach dem Sturmjahr 1848 trat er für einen bedrängten Deutschen an der Nordgrenze ein. Anläßlich der Vorgänge in Schleswig-Holstein erließ er 1850 in der "Innsbrucker Zeitung" einen Aufruf um Beiträge zur Unterstützung der Armee in Schleswig. In den Sommerferien 1850 eilte er in das Kampfgebiet, um die Lage selbst kennen zu lernen. In die Heimat zurückgekehrt, wollte er Tiroler Schützen zur Verteidigung des deutschen Ordens werben. Der Tiroler Statthalter Graf Bissingen aber untersagte ihm dies und jede weitere Tätigkeit für Schleswig. Da er als Gymnasiallehrer Staatsbeamter war, mußte sich Pichler dem Befehl fügen.
Der großdeutsch gesinnte Adolf Pichler stand selbstverständlich im deutsch-französischen Kriege heißen Herzens auf der Seite Deutschlands [ ].
In mehreren Liedern besang der Dichter jene für jeden Deutschen herrliche Zeit. Nur eines tat ihm leid; daß die Tiroler in diesem Ringen um die deutsche Zukunft untätig zusehen mußten, daß sie nicht an der Seite ihrer Brüder die Siege miterringen durften.
Als nach dem Tode des Dichters die Gesammelten Werke Adolf Pichlers erschienen, schrieb der Norddeutsche Adolf Bartels über den größten Heimatdichter Tirols: "Was am stärksten an Pichler fesselt, ist die Persönlichkeit: er ist eine starke Natur, aber zugleich ein ausgeprägter Kulturmensch. Man kann bei ihm sogar die Entwicklung vom alten deutschen Patrioten und Freiheitskämpfer zum modernen Deutschvölkischen aufweisen, und auch hierauf beruht seine Bedeutung für unsere Zeit. Pichlers Tagebücher sind geradezu so etwas wie ein nationales Erziehungsbuch, das man jedem Deutschen in die Hand geben sollte, in unseren Tagen erst recht.
Daß dieser großdeutsch gesinnte Tiroler den schwarz-gelben Kreisen im alten Oesterreich ein Dorn im Auge war, liegt nahe. Als man ihn an einem Novembernachmittags des Jahres 1900 in Innsbruck zu Grabe trug, wurde, wie Franz Kranewitter berichtet, sogar Militär aufgeboten, weil die k. k. Statthalterei glaubte, es könnten sich Aufstand und Rebellion aus seiner Gruft erheben. Man fürchtete noch im Grabe den tapferen Dichter und bewertete mit den Regierungsmaßnahmen sowohl den Dichter als auch sich selbst. Das Leben und Schaffen dieses namhaften Tirolers galt ausschließlich der Größe des deutschen Volkes und seiner Zukunft.
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1940, 15. November Tirol
Adolf Pichler: der "große Bannerträger der deutschen Einheit" im 19. Jahrhundert
NS-Gedenken an den Tiroler Dichter zu seinem 40. Todestag
"Deutsche sein vor allem!"
Vor 40 Jahren starb Adolf Pichler Ein Freiheitskämpfer aus Tiroler Bauernblut Pichlerworte, die jeder kennen soll
In: Tiroler Landbote vom 15. November 1940, Seite 3
Unter den bedeutenden Männern Tirols nimmt der Dichter und Forscher Adolf Pichler einen besonderen Platz ein. In einer Zeit, in der untergangsreif die Habsburger Dynastie im Verein mit artfremden Mächten in Oesterreich das Zepter schwang, gehörte dieser große Mann zu den unentwegtesten und getreuesten Hütern des deutschen Volkstums. Viel Ungemach, Kränkungen und Zurücksetzungen musste er darob auf sich nehmen. Hart aber, wie das Gestein unserer Berge, hat er alles getragen und sich nie geduckt.
Sowohl vom Vater wie von der Mutter her hat Adolf Pichler Bauernblut in sich. Am 4. April 1819 erblickte er in Erl bei Kufstein als Zöllnerssohn das Licht der Welt. Seine Jugend war entbehrungsreich. Im Sturmjahr 1848 wurde er in Wien, wo er eben studierte, zum Hauptmann der Studentenkompanie gewählt. Mit der deutschen Fahne zog er für den damals noch bestehenden Deutschen Bundesstaat ins Feld. 1850 suchte er die Tiroler für den Kampf um Deutschlands Nordgrenze gegen das großmannsüchtige Dänemark zu begeistern. Als aber 1870 die deutschen Heere gegen das hochmütige Frankreich zogen, da ward er der große Bannerträger der deutschen Einheit, der in Wort und Schrift den Sieg der deutschen Waffen feierte. Ob seiner großdeutschen Einstellung warf ihm der Habsburger Staat Prügel vor die Füße, wo er nur konnte. Erst verhältnismäßig spät wurde Pichler eine Lehrkanzel für Erdgeschichte (Geologie) an der Innsbrucker Universität zugesprochen. Die von ihm erstrebte Lehrkanzel für deutsches Schrifttum, für die er sich wie kein Zweiter geeignet hätte, blieb dem "Deutschtümler" zeitlebens versagt.
Tiroler Landbote vom 15. 11. 1940, S. 3
Sein großes Lebenswerk konnte durch solche kleinliche Ränke nicht beeinträchtigt werden. Die ständigen Widerstände haben vielmehr seine Kampfnatur voll zur Entwicklung gebracht. Eine Fülle von Gedichten, Erzählungen und Aufsätzen, unter denen sich manche Perle deutscher Dichtkunst befindet, hat Adolf Pichler seinem Volke geschenkt. Es ist zu wünschen, dass namentlich seine bodenverbundenen prächtigen Erzählungen besonders auch in unseren Bauernhäusern viel gelesen werden. Es war nicht zu verhindern, daß dem unbeugsamen Manne von der deutschempfindenen Bevölkerung und vor allem von der Jugend immer mehr Verehrung gezollt wurde. Sein 80. Geburtstag wurde zu einer erhebenden Kundgebung deutscher Denkart. Als Adolf Pichler am 15. November 1900, aufrecht wie er gelebt, dahingeschieden war, nahm in Tirol an der Trauerfeier alles teil, was Sinn für wahre Große, Deutschtum und Freiheit hatte.
Von der Zeit der ersten Reife bis ins höchste Alter zieht sich durch Pichlers Wirken und Schaffen wie ein roter Faden seine heiße Liebe für sein deutsches Volk und zugleich der Haß gegen jene Mächte, die dessen Aufwärtsentwicklung und Einigung verhindern wollten. Hiefür einige Beispiele: "Nicht als Tiroler wollen wir angesehen sein, die ausziehen, um die Mark einer Provinz zu schützen, wir sind Deutschlands Grenzsoldaten. Wir sind Waffenbrüder, die Schranken, welche eigensüchtige Willkür zwischen die Provinz setzte, niederbrechen müssen, und gelten soll allein das Wort: Einer für alle, allen für einen! Alles für Deutschland!" (Ansprache Pichlers, als Hauptmann der Studentenkompanie an die Grazer, April 1848, "Das Sturmjahr".)
Adolf Pichler und das Jahr 1870/71
"Die bedrängten Schleswig-Holsteiner sind unsere Brüder, Deutschlands Grenzhut im Norden, wie wir Tiroler im Süden. Wir wollen uns erinnern an jenes große Jahr 1809, wo auch Tirol, preisgegeben von der Diplomatie, im letzten Verzweiflungskampf alles einsetzte, wie jetzt Schleswig-Holstein." (Aus einem von Pichler verfaßten Aufruf zur Sammlung für Schleswig-Holstein, "Aus Tagebüchern".)
Ueber den Zusammenbruch der schwarz-gelben Habsburger Politik durch die Niederlage von Königgrätz urteilt der Dichter: "Mir ist, als sähe ich in dem Schlachtgewitter, die Nemesis; was die Jahrhunderte zu Wien gesät, man hat es dort geerntet." ("Zaggler Fanz", "Neue Marksteine".) Wie aber pochte Pichlers Herz, als Bismarck in den Jahren 1870/71 das neue Deutsche Reich schuf: "Zum Schluß will ich von der leidenschaftlichen Anteilnahme erzählen, mit der ich den Ereignissen des Deutschen Krieges folgte, wie bei all den Heldentaten mein Herz zwischen Jubel und Sorge hin- und hergeworfen wurde, dass ich gar manche Nacht schlaflos lag. Am 1. September stieg ich mit meinen Kindern auf den Unnu[e]tz. Als wir uns gelabt, füllte ich ein Glas mit rotem Tiroler Wein und brachte ein Hoch auf den Sieg der Deutschen aus. Dann schleuderte ich das leere Glas an den Felsen, daß die Splitter weithin flogen und rief: So möge es allen Feinden des deutschen Volkes ergehen! Es war gerade 1 Uhr, die Stunde, wo Napoleon zu Sedan die Waffen streckte. ("Aus Tagebüchern.")
Könnte doch auch die Fahne Hofers dabei sein!
"Ein Wermut[s]tropfen nur, ein bitterer, floß in den Freudenkelch: Daß nicht auch auf dem Kamme der Vogesen, nicht vor den stolzen Wällen vor Paris die Fahne Hofers flatterte! Daß nicht vergönnt mir war, den Stutzen dort zu laden und mit dem heißen Blei der Trikolore aus unseren Bergen einen Gruß zu bieten. Doch als die Friedensbotschaft hell erklang, da stiegen wir im Inntal auf die Jöcher, von allen Gipfeln kündeten die Flammen hinaus ins flache Bayer[n]land, dass wir auch den Ehrentag als unseren feierten." ("Zaggler Franz", "Neue Marksteine".)
Neueste Zeitung vom 4. 5. 1939, S. 4
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1941, 23. Februar Kufstein
Aula
Feier zum 11. Todestag des SA-Sturmführers Horst Wessel
Der "städtische Musikdirektor" Fritz Bachler leitet Aufführung einer Napiersky-Kantate
Die Ausführenden: das "Bannorchester" sowie die "Singschar" der HJ und der Musikschule
Dem Gedenken Horst Wessels
In: Tiroler Volksblatt vom 28. Februar 1941. Seite 3
Am 23. Februar hielt die Standort-SA. in Kufstein im Einvernehmen mit der Hilter-Jugend anläßlich der 11. Wiederkehr des Todestages des SA.-Sturmführers Horst Wessel eine Feierstunde in der Aula ab. Das Bann-Orchester, die Singschar der Hitler-Jugend und der städt[ischen] Musikschule brachten die Kantate von [Heinrich] Napiersky "Wach auf" unter der Leitung des städt[ischen] Musikdirektors Fritz Bachler zur Aufführung. Im Anschluß brachte der Hitlerjunge Mitterach das "Lied des Helden" zum Vortrag. In der kurzen Gedenkrede des Obersturmführers Rieder schilderte dieser Horst Wessel [(1907 Bielefeld Berlin 1930)] als den unentwegten und unerschrockenen Kämpfer des Führers, insbesondere sein heldenhaftes Sterben, das für alle Deutschen Verpflichtung sei. Mit dem "Sieg-Heil!" auf Volk und Führer fand die Feierstunde einen würdigen Abschluß.
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Mit dem Kriegsbeginn am 1. September 1939 erhielt das "Heldengedenken" aufgrund der vielen gefallenen Soldaten eine neue Dimension. Die Heldengedenkfeiern wurden im ganzen Gau Tirol-Vorarlberg abgehalten, jeweils im März.
1940, 10. März Gau Tirol-Vorarlberg
Heldengedenktag
"Trachtenmusikkapellen des Standschützenverbandes" verleihen die "besondere Note"
Heldengedenken und Opferschießen im ganzen Gau
Schützengeist und Gebefreudigkeit unseres Bergvolkes machten sich in gleichem Maße geltend
In: Innsbrucker Nachrichten vom 13. März 1940, Seite 3
Signiert "G."
Zur gleichen Stunde, als am letzten Sonntag [dem 10. 3. 1940] auf dem geschichtlichen Boden des Berg Isel die Gefallenen Großdeutschlands geehrt wurden, fanden auch in allen anderen Orten des Gaues Feiern zum Heldengedenktag statt. In den Truppenstandorten wurden die Feiern von der Wehrmacht in Zusammenarbeit mit der Partei, in den anderen Ortsgruppen von den Hoheitsträgern der NSDAP. veranstaltet. Truppenabteilungen, Formationen der Bewegung und ihrer Gliederungen und des Standschützenverbandes Tirol-Vorarlberg erwiesen den Opfern des großen Ringens um die Einheit und Freiheit Großdeutschlands in würdiger Form die Ehre, die ihnen gebührt.
Durch die Teilnahme der Schützenabteilungen und Trachtenmusikkapellen des Standschützenverbandes erhielten die Veranstaltungen in unserem Gau ihre besondere Note. Sie waren ein äußeres Zeichen der inneren Verbundenheit der nationalsozialistischen Bewegung, der großdeutschen Wehrmacht und der Träger einer ruhmreichen heimatlichen Tradition, die in der Vereinigung und gemeinsamen Ausrichtung des gesamtdeutschen Schicksals durch Adolf Hitler nach Jahrhunderten in unseren Tagen endlich ihre Erfüllung gefunden hat. Wenn sich am Heldengedenktag die Hände zum Gruß erhoben und die Fahnen der Bewegung und der Wehrmacht zugleich mit den alten Sturmfahnen der Schützen senkten, so war dies ein Gelöbnis an unsere toten Helden, die endlich errungene Frucht auch ihres Kampfes in Treue zu bewahren, zu erhalten und wenn nötig gegen die ganze Welt zu schützen, mit dem gleichen Einsatz und den gleichen Opfern, die sie einst gebracht haben.
Es fügte sich harmonisch in den Rahmen des Heldengedenktages, dass am gleichen Tage auch das Opferschießen des Standschützenverbandes für das Kriegs-Winterhilfswerk seinen Abschluß fand. Der Andrang zu den Schießständen, angefangen vom Landeshauptschießstand in Innsbruck bis zu den kleinsten Zimmergewehrständen in den entlegensten Ortsgruppen war ungewöhnlich groß. Die Hoheitsträger der Partei wirkten tätig mit; so erschien Gauleiter und Landesoberstschützenmeister Hofer an den Schießständen in Landeck und St. Anton, auch Kreisleiter Pg. Dr. Primbs überzeugte sich an mehreren Schießständen von der Schießfreudigkeit der Schützen und der klaglosen Abwicklung des Schießens. Da in höheren Lagen noch erhebliche Schneemengen vorhanden sind, bedurfte es mancherorts angestrengtester Gemeinschaftsarbeit, um die Schießstände freizumachen; auch eigens für diesen Zweck behelfsmäßig eingerichtete Stände mussten an mehreren Orten erst geschaffen werden. Allen Erschwernissen zum Trotz wurde aber überall geschossen, was nur aus den Rohren ging und auch getroffen, wie es bei unseren Schützen Brauch ist.
Der alte wehrhafte Schützengeist hat sich in gleichem Maße geltend gemacht, wie die schon oft erprobte und nie erlahmende Gebefreudigkeit unseres Bergvolkes, die sich immer wieder zeigt, wenn das Winterhilfswerk ruft. ES besteht kein Zweifel, dass die Ergebnismeldung vom Opferschießen wieder ein schöner Erfolg unseres Gaues sein wird.
Gleichlautender Bericht in: Tiroler Landbote vom 14. März 1940, Seite 4.
Die Standschützenmusikkapelle Arzl spielt auf dem Kalvarienberg Arzl vermutlich soeben das "Lied vom guten Kameraden" oder die "Lieder der Nation".
Foto mit Blick nach Osten, im Westen läge die Kapelle.
Innsbrucker Nachrichten vom 13. 3. 1940, S. 3
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1940, [10.] März Reutte
Ortszentrum
Heldengedenktag
"Feierlich und ernst" das "Lied vom Guten Kameraden gesungen"
Zum Beschluss die "Lieder der Nation"
Der Heldengedenktag in Reutte
In: Neuer Auß[er]ferner Bote vom 13. März 1940, Seite 3
[ ] Die Häuser waren reich beflaggt. Am Aufgang zum Magistratsgebäude war inmitten grünender Bäume ein schlichtes Holzkreuz symbolisch als Heldengrab aufgestellt. Zu beiden Seiten hielt SA. Ehrenwache. Eine Wehrentafel gedachte des Gefreiten Adolf Beck, der als erster Reuttener sein junges Leben fürs Vaterland opferte.
In der Horst-Wessel-Straße versammelten sich die polit[ischen] Leiter, die Formationen, Verbände und die Gefolgschaften der Behörden und Betriebe. Voran die Fahnen, zogen die Versammelten zum Rathaus, wo sie vor der dort errichteten Gedächtnisstätte Aufstellung nahmen. Zahlreiche Volksgenossen umsäumten den Platz. Feierlich und ernst wurde das Lied vom Guten Kameraden gesungen, worauf durch Ortsgruppenleiter Pg. Kohler die Kranzniederlegung erfolgte.
Hierauf hielt Kreisleiter Pg. Merath eine tiefdurchdachte, inhaltsreiche Ansprache, in der er die Bedeutung des Tages würdigte, aller jener Helden gedachte, die seit Jahrtausenden für das deutsche Volk ihr Leben gaben und vom unbeugsamen Siegeswillen der deutschen Armee sprach. Er gedachte der Gefallenen des Weltkrieges, der Toten der Bewegung und der Gefallenen des gegenwärtigen Krieges. Seine Aufforderung an alle Volksgenossen, sie mögen in der inneren Front ihren Platz voll und ganz ausfüllen, damit diese innere Front das Rückgrat der äußeren ist, bohrte sich in die Herzen der Anwesenden. Mit den Liedern der Nation fand die erhebende Feier ihren Abschluß.
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1940, 10. März Kufstein
Ortszentrum
Heldengedenktag
"Um 8.45 Uhr ertönt die Heldenorgel"
Sie starben nicht umsonst!
Der Heldengedenktag in Kufstein
Ankündigung in: Tiroler Volksblatt vom 8. März 1940, Seite 2
Am 10. März gedenkt das ganze deutsche Volk unserer Helden des Weltkrieges und des Polenfeldzuges sowie der Gefallenen der Bewegung. Der Standort Kufstein begeht diesen Tag in ernster, feierlicher Form. Um 8.45 Uhr vorm[ittags] werden der Standortälteste, der Hoheitsträger der Partei, der Bürgermeister und die Vertreter der Gliederungen der Partei und der angeschlossenen Organisationen Kränze an den Heldenehrenmalen niederlegen. Um 9.30 Uhr findet auf dem Kasernenhof der Landesschützenkaserne eine militärische Gedenkfeier statt. Zur Teilnahme an diesen Feiern sind besonders die Hinterbliebenen der Gefallenen des Weltkrieges und des Polenfeldzuges herzl[ich] eingeladen. Um 8.45 Uhr ertönt die Heldenorgel. Der Reichsminister des Inneren und der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda geben bekannt, dass am Heldengedenktag, dem 10. März 1940, die Beflaggung vollstock zu erfolgen hat. Anläßlich des Heldengedenktages sind bis 18 Uhr alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen verboten, sofern bei ihnen nicht der der Bedeutung dieses Tages entsprechende soldatische und heroische Charakter gewahrt ist. Die deutschen Lichtspieltheater tragen dem Ernst des Heldengedenktages durch die Auswahl ihrer Vorführungen Rechnung. Bis 18 Uhr laufen an diesem Tage nur solche Filme, die dem soldatischen und heroischen Wesensgehalt der Heldendenkfeier angemessen sind.
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1940, 10. März Kufstein
Ortszentrum
Heldengedenktag
"Soldatenchor" singt das "Lied vom guten Kameraden"
Heldengedenktag im Standort Kufstein
In: Tiroler Volksblatt vom 15. März 1940, Seite 3
Schlicht und würdig gestaltete sich die militärische Feier am Heldengedenktag, Sonntag, 10. März, im Standort Kufstein, zu der Vertreter der Partei und Gliederungen, von Staat und Stadt erschienen, außerdem Hinterbliebene der im Weltkrieg und im jetzigem Krieg Gefallenen. Nach dem Einmarsch der Fahnenkompanie im Kasernenhof wurde durch den Kompanieführer die Meldung erstattet. Der Standortälteste und der Kreisleiter schritten die Front der Truppe ab. In seiner Ansprache hob der Bataillonskommandeur den tiefen Sinn des Heldengedenktages hervor und erinnerte auch an die tapferen Tiroler Regimenter im Weltkrieg, deren stolze Tradition in der Wehrmacht fortlebt. Heute verbürgt uns der Geist der Opferbereitschaft, von dem die gesamte geeinte deutsche Nation beseelt ist, den Sieg im Kampf um unsere Freiheit. Als der Redner der toten Helden gedachte, sang der Soldatenchor das Lied vom guten Kameraden. Die Kompanie präsentierte das Gewehr. Mit einem dreifachen "Sieg-Heil" auf den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht schloß die kurze, eindrucksvolle Heldendenkfeier.
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1940, 10. März Kufstein
Heldenhain
Heldengedenktag
Heldengedenktag in Kufstein
In: Tiroler Volksblatt vom 11. März 1940, Seite 2
In allen deutschen Gauen wehten am gestrigen Sonntag, 10. März, die Freiheitsfahnen des neuen Deutschland. Das deutsche Volk aber vereinte sich erhobenen Herzens an den Ehrenmalen seiner Toten aus dem großen Krieg und den frischen Gräbern der Gefallenen des jetzigen Kampfes, die auf den Feldern Polens, an der Westfront, auf dem Meer und in den Lüften tapfer in den Tod gingen, damit Deutschland lebe.
Zur Feier des Heldengedenktages fanden in Kufstein um 9 Uhr vorm[ittags] am Heldenhain Kranzniederlegungen durch Ortsgruppenleiter Dr. Dillersberger und den Standortältesten der Wehrmacht sowie den Vertreter der Gliederungen statt. Ehrengäste aus der Partei, der Wehrmacht, von staatlichen und städt[ischen] Behörden nahmen an der schlichten militärischen Feier der Gebirgsjäger teil.
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1940, 10. März Kitzbühel
Stadtzentrum
Heldengedenktag
Marsch durch die Stadt "unter dem klingenden Spiel der Stadtmusikkapelle"
"Musik" spielt "Lieder der Nation"
Heldengedenktag in Kitzbühel
In: Tiroler Volksblatt vom 11. März 1940, Seite 2, Rubrik Kitzbüheler Bote
Der Heldengedenktag am 10. März wurde in Kitzbühel in feierlicher Weise begangen. Um 1/2 9 Uhr versammelte sich der Hoheitsträger mit den Parteiformationen, die Mitglieder des NSKOV [der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung], des RKKV., des Standschützenverbandes usw., marschierten unter dem klingenden Spiel der Stadtmusikkapelle durch die Stadt und nahmen beim Heldenehrenmal Aufstellung. Ortsgruppenleiter Eberl gedachte in eindrucksvoller Weise der Helden des Weltkrieges und der toten Kameraden des uns aufgezwungenen heutigen Krieges. Während der Kranzniederlegung herrschte sodann durch eine Minute Schwiegen. Mit dem auf den Führer ausgebrachten "Sieg-Heil" und den von der Musik gespielten Liedern der Nation schloß die würdige Gedenkfeier. Anschließend erfolgte der Rückmarsch zum Schulhof.
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1941, 16. März Kufstein
Stadtzentrum
Heldengedenktag
"Die Kufsteiner Heldenorgel im Dienste des Heldengedenktages"
"Reichssender München" überträgt "das tönende Mahnmal Kufsteins"
Helden-Gedenktag 16. März
Mitwirkung der Kufsteiner Heldenorgel
Vorschau in: Tiroler Volksblatt vom 14. März 1941, Seite 2
[ ]
Der Heldengedenktag bei der Wehrmacht
Signiert "ndz"
Der Heldengedenktag am 16. März wird in allen Standorten und bei allen Truppenteilen mit schlichten militärischen Feiern begangen werden, die dem Gedenken der Gefallenen des Weltkrieges und des jetzigen Krieges gelten. Wie das OKW [Oberkommando der Wehrmacht] hiezu u[nter] a[nderem] bestimmt hat, werden Kränze der Wehrmacht an Gefallenen-Erinnerungsmalen und auf Ehrenfriedhöfen für deutsche Soldaten niedergelegt. Zu den örtlichen Feiern werden die Hinterbliebenen von Gefallenen des jetzigen Krieges bevorzugt herangezogen. Die Truppe wird für einfache, würdige Ausschmückung der Gräber der im Weltkrieg und seit September 1939 gefallenen Kameraden sorgen und auf den Ehrenfriedhöfen der Wehrmacht am Heldengedenktag die Reichskriegsflagge hissen. Diese Ehrung ist deshalb besonders bedeutungsvoll, weil es dem Deutschen Reich bis zu diesem Kriege verwehrt wurde, auf seinen Ehrenfriedhöfen in bestimmten fremden Ländern die Reichskriegsflagge zu zeigen.
Die Kufsteiner Heldenorgel im Dienste des Heldengedenktages
Am heutigen Freitag [14. 3. 1941] vorm[ittags] traf der Gerätewagen des Reichssenders München in Kufstein ein, um hier Probeaufnahmen unserer Heldenorgel zu machen. Am Heldensonntag vorm[ittags] von 10 bis 12 Uhr findet nämlich zum Gedenken an unsere Gefallenen eine Reichs-Ringsendung statt, deren Abschluß eine Uebertragung aus Kufstein bilden wird; das tönende Mahnmal Kufsteins, unsere Heldenorgel, wird die weihevolle Beendigung dieser Heldengedenkstunde des Großdeutschen Rundfunks bilden, bei der auch ein italienischer Sender (auf Sizilien) und ein norwegischer Sender (Oslo) mitwirken werden. Der bekannte Sprecher Otto Willy Gail vom Reichssender München wird dabei erläuternde Worte über Entstehung und Bedeutung der Kufsteiner Heldenorgel sprechen.
Vollstockbeflaggung am Heldengedenktag
Der Reichsminister des Innern und der Reichminister für Volksaufklärung und Propaganda geben bekannt, dass am Heldengedenktag, 16. März 1941, die Beflaggung vollstocks zu erfolgen hat.
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1941, 16. März Kitzbühel
Stadtzentrum
Heldengedenktag
Zug der Formationen "unter Klängen des Kaiserjäger-Marsches"
Kranzniederlegung "unter den Musikklängen Ich hatt" einen Kameraden""
"Aufruf der Gefallenen unter dem Trommelwirbel der HJ"
"Absingen der Lieder der Nation"
Kurzbericht in: Tiroler Volksblatt vom 19. März 1941, Seite 3, Rubrik Kitzbüheler Bote
Signiert "m"
Kitzbühel. Zur Krieger-Heldenehrung am Sonntag, den 16. März, versammelten sich die Gliederungen der Partei mit der Hitler-Jugend, der NS.-Reichskriegerbund und die Mitglieder der NSKOV [Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung], vor dem Landratsgebäude und marschierten unter den Klängen des Kaiserjäger-Marsches zur Kriegergedächtniskapelle der Helden des Weltkrieges 1914/18, wo die Kranzniederlegung durch den Sturm 21 G[ebirgs-] J[äger] /2 und des NSKOV.-Verbandes erfolgte. Hierauf fand der Aufmarsch durch die Stadt zur Gedenktafel im Warmbad-Park für die um die Erkämpfung Großdeutschlands Gefallen statt. Pg. Benesch hob in seiner Gedenkrede die großen Verdienste der Helden des Jahres 1914/18 sowie jener des derzeitigen Kampfes um das Bestehen der deutschen Nation und deren Lebensrechte hervor. Unter den Musikklängen "Ich hatt" einen Kameraden" erfolgte die Kranzniederlegung der Korporationen und der Aufruf der Gefallenen unter dem Trommelwirbel der HJ. Mit dem Gelöbnis der unverbrüchlichen Gefolgschaft und Treue zum Führer und dem Absingen der Lieder der Nation schloß die erhebende Heldengedenkfeier, der der Abmarsch der Parteigliederungen und Formationen vor dem Landratsgebäude folgte.
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1941, [Ende September] Kitzbühel
Hof des Landratsgebäudes
Gedenkfeier für die Gefallenen des aktuellen Krieges
Gestaltung "stimmungsvoll" durch ein "Bläserquartett" und "Liedervorträge"
Bei gesenkten Fahnen das "Lied vom guten Kameraden"
Heldengedenkfeier
In: Tiroler Volksblatt vom 1. Oktober 1941, Seite 4
Signiert "gd"
In Anwesenheit des Kreisleiters Pg. Merath, des Landrates Pg. Dr. Wersin, des Ortsgruppenleiters, Bürgermeisters und weiterer Gäste veranstaltete der SA.-Sturmbann III/G[ebirgs]J[äger] 4 im Verein mit der Hitler-Jugend des Standortes im festlich geschmückten Hof des Landratsgebäudes in Kitzbühel eine würdige Gedenkfeier für ihre im Kriege gefallenen Kameraden. Im Rahmen der von einem Bläserquartett eingeleiteten, durch Gedicht und Liedervorträge stimmungsvoll gestalteten Feierstunde sprach SA.-Sturmführer Pg. Zirkel ehrende Worte des Gedenkens und rief die Namen der Gefallenen auf, worauf sich die Fahnen senkten und das Lied vom guten Kameraden erklang. Zum Abschluß legten Sprecher der HJ. das Gelöbnis ab, das Erbe der Toten treu [zu] hüten.
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1942, 15. März Tirol
NS-Gedenken der Gefallenen der Kriege und der "Bewegung"
Landl, Kriegerdenkmal und Kramsach:
Das "Lied vom guten Kameraden" und die "Lieder der Nation"
Walchsee:
Die "Standschützenkapelle" mit dabei und das Lied "Ich hatt" einen Kameraden"
Unterlangkampfen, Ehrenmal: Das Lied "Ich hatt" einen Kameraden"
Kitzbühel, Grabmal der Gefallenen im städtischen Park:
Marsch der Formationen unter "Klängen der Standschützen-Musikkapelle"
"Trauerchoral" zu Beginn der Feier
"Musik intoniert" zur Kranzniederlegung "Ich hatt" einen Kameraden"
Itter, Festplatz:
"Unter Vorantritt der Musikkapelle" Aufmarsch der HJ "Liedvorträge Itterer Kinder"
"Würdige Trauermusik der Itterer Musikkapelle unter ihrem Dirigenten Kaspar Ager"
Das "Lied vom guten Kameraden" von "ergreifender Wirkung"
Zuletzt das "Deutschlandlied" und das "Kampflied der Bewegung"
Heldenehrungen
In: Tiroler Volksblatt vom 18. März 1942, Seite 3
Thiersee. Am Sonntag, 15. März, beging die Ortsgruppe Thiersee den 3. Heldengedenktag im großdeutschen Freiheitskampf. Die schlichte, erhebende Feierstunde fand vor dem Kriegerdenkmal in Landl in Anwesenheit sämtlicher Parteigliederungen und zahlreicher Volksgenossen und Volksgenossinnen statt. Die Gedenkrede hielt Obersturmführer Pg. Alois Rieder, die den Toten der Bewegung gewidmet war. Mit Stolz und Trauer gedachten alle derer, die für des Vaterlandes Freiheit und Größe, für die Zukunft des Reiches das Beste, ihr Leben, gaben. In besonderer Ehrung gedachte [der] Redner, Pg. Rieder, der in diesem Kriege Gefallenen der Ortsgruppe, besonders des Pg. Josef Bichler, Landl. Mit dem Liede vom guten Kameraden, der Kranzniederlegung und den Liedern der Nation schloß die eindrucksvolle Feier.
Walchsee. Am Sonntag, 15. März, wurde die Heldenehrung in würdiger und feierlicher Weise gefeiert. An der Heldenehrung nahmen sämtliche Gliederungen der NSDAP., sowie die Standschützenkapelle und eine große Menge Volksgenossen teil. Nach der Kranzniederlegung erklang das Lied "Ich hatt" einen Kameraden". Nach der Rede, in der Ortsgruppenleiter Pg. Wurnig der verstorbenen Helden des Weltkrieges und des heutigen Entscheidungskampfes gedachte, fand die Feier mit einem dreifachen "Sieg-Heil!" auf unseren Führer und Deutschland ihren Abschluß.
Langkampfen. Der heurige Heldengedenktag wurde in schlichter Weise vor dem Ehrenmal in Unterlangkampfen gefeiert. An der Gedenkstunde nahmen Abordnungen der Politischen Leiter, der SA., des NSKK. und des NSKOV. [der Sturmabteilung, des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung] teil. Bürgermeister Pg. Kapfinger gedachte in markigen Worten der toten Kämpfer und forderte auf, unserem Führer Treue zu bewahren, um den Erbfeind restlos in die Knie zu zwingen. Das Lied "Ich hatt" einen Kameraden" und Kränze-Niederlegungen folgten auf seine Gedenkworte. Die Weihestunde fand mit einem dreifachen "Sieg-Heil!" auf unseren Führer ihren Abschluß.
Kramsach. Unter Teilnahme der Politischen Leiter, aller Parteiformationen und Gliederungen und einer großen Volksmenge fand die heurige Heldengedenkfeier am Kriegerfriedhof statt. Ortsgruppenleiter Pg. Gutmann fand nach dem Fahneneinmarsch und der unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden erfolgten Kranzniederlegung erhebende Worte für die im Kampf für Führer und Vaterland gefallenen Kameraden, die in den Schwur treuer Gefolgschaft und williger Opferbereitschaft ausklangen. Mit dem Gruß an den Führer und den Liedern der Nation fand die Feier ihren würdigen Abschluß.
Kitzbühel. Die am 15. März am Grabmal der Gefallenen im städt. Park abgehaltene Heldengedenkfeier glich einer ergreifenden, wirkungsvollen Kundgebung. Vor dem Landratshause sammelten sich die Gliederungen der Partei einschließlich der NSKOV., des NSRKB., der Helfer und Helferinnen des DRK., der HJ. und des BDM. und marschierten unter Klängen der Standschützen-Musikkapelle zur Aufstellung vor das Grabmal, wo auch die Angehörigen bereits Platz genommen hatten. Ein Trauerchoral leitete die Heldengedenkfeier ein, worauf Kreisleiter Pg. Merath in ergreifenden Worten der gefallenen Helden des derzeitigen Krieges und des Weltkrieges gedachte und eindrucksvoll auf den zu jedem Verbrechen fähigen Haß der Bolschewisten und Plutokraten hinwies. Während des von der Musik intonierten Liedes "Ich hatt" einen Kameraden" erfolgte die Kranzniederlegung, und mit den Liedern der Nation endete die eindrucksvolle Heldengedenkfeier, worauf der geschlossene Aufmarsch zur Kriegerkapelle der Gefallenen des Weltkrieges erfolgte und mit der Kranzniederlegung die Ehrung beendet wurde. Nach erfolgtem Rückmarsch durch die Stadt erfolgte beim Landratshaus die Auflösung der Formationen.
Itter. Unter Blumen und Kränzen leuchteten in goldenen Lettern die Namen Jakob Rauter, Johann Strasser und Anton Astner, deren Andenken im besonderen die Heldenehrung galt. Auf dem Festplatz marschierte unter Vorantritt der Musikkapelle Itter die von Pg. Hans Savoy neuorganisierte HJ. auf, gefolgt von der Ortsgruppe des NS.-Reichskriegerbundes, deren Kameradschaftsführer gleichfalls Pg. Savoy ist. Nach Eröffnung der Feier durch den Ortsgruppenführer Pg. Bürgermeister Fuchs und Gedicht- und Liedvorträgen Itterer Kinder ergriff der Ortsgruppenführer Pg. Titze (Hopfgarten) das Wort zu einer Festrede, in der er das Heldentum des deutschen Soldaten feierte, das die Heimatfront verpflichtet, sich ihrer gefallenen Helden durch vollen Einsatz in getreuester Pflichterfüllung würdig zu erweisen. Drei Böllerschüsse grüßten die im Kampfe gegen den Bolschewismus gebliebenen Söhne Itters. Würdige Trauermusik der Itterer Musikkapelle unter ihrem Dirigenten Kaspar Ager erhöhte die Feierstimmung, das Lied vom guten Kameraden verfehlte seine ergreifende Wirkung nicht. Zum Abschluß der Feier erklangen das Deutschlandlied und das Kampflied der Bewegung [Horst-Wessel-Lied: "Die Fahne hoch"]. Die Ortsgruppe Itter des NS.-Reichskriegerbundes, die erst seit Mai vorigen Jahres besteht und gute Fortschritte macht, konnte dank der erfolgreichen Werbearbeit ihres Ortsgruppenführers Hans Savoy 26 Freiplätze für verwundete und erholungsbedürftige Soldaten zur Verfügung stellen. Dies ist ein glänzender Erfolg, mit dem Itter im Kreise Kitzbühel an erster Stelle steht, ein beredtes Zeugnis für die Opferbereitschaft und Dankbarkeit Itters für die Wehrmacht.
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1942, 15. März Kufstein
Vor der Heldenorgel
Heldengedenktag
Kranzniederlegung unter den "Orgelklängen des Liedes vom guten Kameraden"
Der Heldengedenktag in Kufstein
In: Tiroler Volksblatt vom 18. März 1942, Seite 3
Am vergangenen Sonntag [15. 3. 1942] fand eine militärische Heldengedenkfeier am Platze vor der Heldenorgel in Kufstein in einfacher und würdiger Weise statt.
Nachdem ein Ehrenzug der Wehrmacht, die Ehrengäste und Offiziersabordnungen ihre Plätze eingenommen hatten, schritt der Standortälteste [von] Kufstein in Begleitung des Landrates, der in Vertretung des erkrankten Kreisleiters erschienen war, den Ehrenzug ab, begrüßte die Ehrengäste und legte, während die ausgerückte Truppe präsentierte, unter den Orgelklängen des Liedes vom guten Kameraden den Kranz der Wehrmacht nieder. Gleichzeitig erfolgte auch die Kranzniederlegung durch den Landrat.
Zur selben Zeit fand in Anwesenheit von Abordnungen der Wehrmacht, der Partei und Gemeinde sowie der Hinterbliebenen von Gefallenen des jetzigen Krieges die Kranzniederlegung durch den Vertreter des Standortältesten und Bürgermeister der Stadt Kufstein am Ehrenmal der Gefallenen des Weltkrieges statt. Nach kurzen Ansprachen durch den Vertreter des Standortältesten und Bürgermeisters der Stadt Kufstein, die in einem dreifachen "Sieg-Heil!" auf den Führer ausklangen, endete diese schlichte und eindrucksvolle Feier.
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1943, 21. März Innsbruck, Hall
Heldengedenktag
Programm
Der Heldengedenktag in der Gauhauptstadt
Heldenehrung am Adolf-Hitler-Platz
Vorschau in den Innsbrucker Nachrichten vom 20. März 1943, Seite 3
Das ganze deutsche Volk begeht am Sonntag, den 21. März, den diesjährigen Heldengedenktag, um in würdigen und eindrucksvollen Veranstaltungen die deutschen Männer zu ehren, die im ersten Weltkrieg und im gegenwärtigen großdeutschen Freiheitskampf ihr Leben für die Zukunft unseres Volkes hingegeben haben. Den Helden der 6. Armee, ihrem heroischen Opfergeist und ihrer soldatischen Pflichterfüllung bis zum Letzten soll ein besonders Gedenken gewidmet sein.
Es würde der Haltung und dem Geist unserer Toten widersprechen, wenn wir uns an diesem Tag Gefühlen tatenloser Trauer hingeben würden. Wir wollen vielmehr das Gelöbnis wiederholen, in eiserner Entschlossenheit und in unerschütterlicher Gemeinschaft zusammenzustehen. Front und Heimat, Partei und Wehrmacht, alle deutschen Menschen ohne Unterschied sind in entscheidender Schicksalsstunde zu einer unzerstörbaren Einheit verschworen im Kampf und in der Arbeit für die Erfüllung des Opfers unserer toten Kameraden, für Großdeutschlands Sieg.
Die Heldengedenkfeiern am Sonntag werden in Orten mit Truppenbelag von der Wehrmacht unter Beteiligung der Partei, in Orten ohne Truppenbelag von der Partei veranstaltet. Es finden Kranzniederlegungen vor den Kriegerdenkmälern und öffentliche Kundgebungen statt, die durch stärkste Anteilnahme der Bewohnerschaft des Gaues den Dank der Heimat für das Lebensopfer der gefallenen Kämpfer und die Verbundenheit mit unseren Soldaten zum Ausdruck bringen werden.
Für den Standort Innsbruck findet die Feier auf dem Adolf-Hitler-Platz statt und beginnt um 9.30 Uhr.
Die Angehörigen gefallener und vermißter Soldaten, Verwundete des jetzigen Krieges, Kämpfer des ersten Weltkrieges, Vertreter von Partei und Staat sind als Ehrengäste eingeladen worden. Abordnungen der Partei und ihrer Gliederungen, der Truppenteile und Wehrmachtdienststellen des Standortes Innsbruck treten in geschlossenen Blocks an.
Die Bevölkerung wird die Fier durch stärkste Beteiligung zu einer machtvollen Kundgebung der Heimat gestalten.
Dieser Feier gehen Kranzniederlegungen vor dem Kaiserjägerdenkmal auf dem Berg Isel und am Ostfriedhof in Innsbruck-Pradl voraus.
In Solbad Hall beginnt die Kranzniederlegung mit anschließender Heldengedenkfeier um 9 Uhr vor dem Speckbacher-Denkmal.
Die Teilnehmer werden gebeten, die für die vorgesehenen Plätze spätestens zehn Minuten vor dem Beginn der Veranstaltungen (also in Innsbruck um 9. 20 Uhr, in Solbad Hall um 8.50 Uhr) einzunehmen.
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1944, 12. März Tirol
Gedenken an die Gefallenen
Innsbruck, Bergisel, Andreas-Hofer-Denkmal:
Defilierung "unter den Klängen des Präsentiermarsches"
Hall, Speckbacher-Denkmal
Landeck: "Mitwirkung" der "Standschützenmusikkapelle"
Heldenehrung auf dem Berg Isel
Würdige Feier vor dem Andreas-Hofer-Denkmal Kranzniederlegung am Ehrenmal
In: Innsbrucker Nachrichten vom 13. März 1944, Seite 3
Signiert "K."
Innsbruck, 12. März. Mit dem ganzen deutschen Volk gedachte die Gauhauptstadt Innsbruck auf traditionsreichen Boden in einer würdigen Feier der Gefallenen an der Front und in der Heimat. Auf dem Berg Isel waren die Formationen von Wehrmacht und Partei mit Fahnen zur Heldenehrung angetreten. Vor dem Andreas-Hofer-Denkmal hatten Angehörige der Gefallenen, in zwei Gruppen Verwundete und die Ehrengäste aus Wehrmacht, Partei, Reichsarbeitsdienst, Staat und Gauhauptstadt Platz genommen. Unter den Klängen des Präsentiermarsches schritten als Vertreter des dienstlich abwesenden Standortältesten Oberst Hainschwang die Front der Wehrmachtabteilung und in Vertretung des Gauleiters und Reichstatthalters der Stellv[ertretende] Gauleiter, Befehlsleiter Pg. Parson, die Fronten der Politischen Leiter und Gliederungen ab.
Oberst Hainschwang sprach dann von dem Vermächtnis unserer Helden, deren Tod wir nicht in Schmerz und Trauer beklagen, sondern als Mahnung hinnehmen wollen, mit unserem Bekenntnis zum Leben für den Sieg zu arbeiten und damit dem größten Opfer, das unsere Helden brachten, letzten Sinn und Erfüllung zu geben. Oberst Hainschwang erinnerte an den schweren Kampf der nationalsozialistischen Bewegung, die durch ihre Opfer groß und stark geworden ist. Im Kampf gegen die gleichen Feinde, die einst im Inneren des Reiches gegen uns standen, und die nunmehr von außen das Reich berennen wollen, bahnen wieder unsere gefallenen Helden den Weg zum Sieg. In diesem schicksalsschweren Ringen tritt durch die barbarische Kriegsführung eines satanischen Feindes der Heldentod auch an die Frauen und Kinder in der Heimat, die durch ihre Opfer neue Brücken zur Front schlägt.
Nach dem Appell, die gefallenen für immer in die große Gemeinschaft der Lebenden aufzunehmen, erklang das Lied vom "Guten Kameraden". Der Stellvertretende Gauleiter und Oberst Hainschwang legten am Ehrenmal, über dem die Reichskriegsflagge wehte, die Kränze des Gauleiters und Reichsstatthalters und des Standortältesten der Wehrmacht nieder, während Pg. Straka zum Gedächtnis der Toten Worte von Karl Robert Poop sprach.
Zur gleichen Stunde fanden auch am Ostfriedhof in Innsbruck, in Solbad Hall vor dem Speckbacher-Denkmal und in zahlreichen anderen Orten des Gaues Tirol-Vorarlberg Heldengedenkfeiern und Kranzniederlegungen statt, bei denen die großdeutsche Wehrmacht und die nationalsozialistische Bewegung dem ehrenden Gedenken für die Gefallenen und zugleich der aus ihrem Opfertod erwachsenen Verpflichtung namens des ganzen Volkes Ausdruck gaben. Besonders eindrucksvoll verlief die Feier in der Kreisstadt Landeck unter starker Anteilnahme der Bevölkerung. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, an der auch die Standschützenkapelle mitwirkte, standen die Ansprachen des Kreisleiters, Oberbereichsleiter Pg. Bernard, und des Standortältesten Major Hanika.
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1941, 24. Februar Kufstein
Aula
Feier zum Jahrestag der NSDAP-Gründung (24. 2. 1920)
"Musikvortrag" des "Bachler-Quartetts"
"Absingen der Lieder der Nation"
Weitere Gedenkfestivitäten
Parteigründungsfest
Feierstunde der Ortsgruppen Kufstein Süd und Nord
Kreisleiter Ploner sprach am Parteigründungstag
In: Tiroler Volksblatt vom 26. Februar 1941, Seite 2
Am Montag, 24. Februar 1941, versammelten sich die Politischen Leiter, die Führer der Gliederungen sowie die Frauenschaft zu einer schlichten Feierstunde. Nachdem der Ortsgruppenleiter Pg. Dr. Dillersberger dem Kreisleiter Pg. Hans Ploner Meldung erstattete, marschierten die Fahnen in die schön dekorierte Aula ein. Nach einem Musikvortrag, ausgeführt durch das Bachler-Quartett [Primarius Fritz Bachler, seit 1938 Musikdirektor in Kufstein], und einem Spruch eines HJ.-Jungen ergriff Kreisleiter Pg. Hans Ploner das Wort. Er führte u[nter] a[nderem] aus, daß wohl kein anderer Tag passender sei, um die Treue zu Führer und Volk anzuerkennen und auszuzeichnen. Deutschland habe sich seit dem 24. Februar 1920 sehr gewandelt, doch drei Dinge haben sich nicht gewandelt: der tiefe Glaube an den Führer und Deutschland, die Liebe zu Führer und Deutschland sowie die unbeirrbare Zuversicht an Deutschland. Man müsse aber immer auch an solchen Tagen der Zeiten des Kampfes gedenken, die auch Opfer aus unseren Reihen gekostet haben, doch diese Opfer werden stets Mahner für uns sein, nie zu verzagen, sondern stets alle Kräfte wieder für Führer und Deutschland einzusetzen.
Der Kreisleiter überreichte sodann zahlreichen Parteigenossen die Dienstauszeichnung für 10- und 15jährige Dienstzeit in der NSDAP. mit den Worten, daß es ihm eine besondere Freude sei, diese Dienstauszeichnung des Führers überreichen zu dürfen; diese Auszeichnung dürfe wirklich mit Stolz getragen werden, denn es stehen darauf kleine Worte, aber sie bedeuten heute alles: "Treue für Führer und Volk". Diese Dienstauszeichnung sei eine Anerkennung für den erstlosen Einsatz, für das Ausharren, und ein sichtbares Zeichen für den Glauben an unseren Führer und an unser herrliches Volk. Mit dem Erhalt dieser Dienstauszeichnung sei aber nunmehr nicht Ruhe oder Rast verbunden, sondern die Dienstauszeichnung verpflichtet noch mehr und soll Ansporn sein, nie zu erlahmen und gerade im jetzigen Schicksalskampfe unseres Volkes noch mehr wie bisher sich einzusetzen und den Spruch nicht zu vergessen: "Wer führen will, muß vor allem sich selber einsetzen!"
Mit dem Treu[e]schwur auf unseren Führer beendete der Kreisleiter seine Ausführungen und schloß mit einem "Sieg-Heil!" auf unseren Führer die Feierstunde. Nach dem Absingen der Lieder der Nation und dem Fahnenausmarsch klang diese schlichte Feier aus, die jedem Teilnehmer zu einem tiefen Erlebnis wurde.
Anschließend an diese Feier fand ein kameradschaftliches Beisammensein statt.
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1938, 19. Juni - Thiersee
Feier zum Jahrestag des Verbots der NSDAP in Österreich (19. 6. 1933)
Nachmittags "Gemeindebeiratssitzung" mit nun neuen Mitgliedern
Abends "Höhen-" und "Hakenkreuzfeuer"
"Bläserquartett spielte auf dem See nationale Lieder"
"Gastierender Sängerverein" lässt "von der Terrasse des Hauses Charlotte" das "Deutschland- und Horst-Wessel-Lied" hören
Bericht in: Tiroler Grenzbote vom 22. Juni 1938, Seite 3
Signiert "b"
Thiersee. Der Jahrestag des Parteiverbotes am Sonntag, den 19. Juni, wurde auch bei uns in würdiger Weise gefeiert. Schon in der Früh[e] flatterten die Fahnen in der Ortschaft. Um 2 Uhr nachmittags fand beim Parteigenossen Johann Foidl im Gasthaus Ursprung die erste Gemeindebeiratssitzung unter dem Vorsitz des Bürgermeisters und Ortsgruppenleiters Michael Ellinger statt, die sämtliche neu bestellten Gemeindebeiräte, die Parteigenossen Josef Mairhofer (Adamberg), Josef Juffinger (Maierhofbauer), Georg Atzl (Ruppenbauer), Johann Kaindl (Sattlermeister) und Johann Foidl (Bauer und Gasthauspächter) an Stelle des seinerzeitigen Gemeindetages beiwohnten. Auch sämtliche Gliederungsbeauftragte der NSDAP. waren zu dieser Sitzung geladen, und zwar die Parteigenossen Förster Köhler, SA.-Ortshoheitsträger, Johann Kühlechner, Ortsbauernführer, Johann Eder, Ortgruppenleiter-Stellvertreter, Johann Einwaller, Ortsobmann der DAF. [Deutschen Arbeitsfront], Ferdinand Gschwentner, KdF- [Kraft durch Freude-] Ortswart, und Altbürgermeister Joh[ann] Mairhofer, Ortsamtsleiter der NSV. [der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt], sowie der Gemeindekassier Altbürgermeister Joh[ann] Juffinger. Auch der seinerzeit in der Bezirksleitung tätige Rudolf Beligoi, der beinahe die ganzen fünf illegalen Jahre hindurch mit den Thierseern, besonders mit der SA., die Verbindung herstellte, konnte vom Vorsitzenden begrüßt werden. Der Bürgermeister erstattete auch einen ausführlichen Bericht über die seit der Machtübernahme getätigte Geschäftsabwicklung, wobei unter einer Menge anderem mehrere Konzessions- und Holzschlägerungs-Ansuchen, ein vordringliches Bauprogramm der Gemeinde, der Güterwegbau von Vorder- nach Hinterthiersee und Landl behandelt wurden; weiters Gemeindeholzverkauf, Gemeindejagdverpachtung, Verbauungspläne in der Ortschaft See, Kinderbeihilfen. Alle die durchgeführten Beschlüsse und vorgebrachten Vorhaben wurden einhellig gebilligt. Dem Beschluß, der schon früher gefaßt wurde, daß den unter dem Drucke des Altsystems ernannten Ehrenbürgern Otto von Habsburg, Fürst Starhemberg, Bundeskanzler Schuschnigg und Unterrichtsminister Pernter das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Thiersee aberkannt wurde, und der Umbenennung der Dollfußbrücke auf den alten Namen Seebachbrücke, ist ebenfalls einstimmig zugestimmt worden. Der Vorsitzende hat bei dieser Gelegenheit gezeigt, daß er gewillt ist, alle wichtigen Beschlüsse im Einvernehmen mit den Beiräten und den Gliederungen der NSDAP. durchzuführen. Nach dreistündiger Dauer schloß er die Sitzung mit einem Sieg-Heil auf den Führer. Abends, nachdem der Ortsführer der SA. um 9 Uhr vom Pendling das Zeichen gab, brannten im Gebiete von Thiersee über 40 Höhenfeuer und an schönster Stelle oberhalb dem Dorfe Vorderthiersee ein Hakenkreuzfeuer. Die illegalen Kämpfer brannten an der ehemaligen Grenze, wie sie schon unter schwierigsten Verhältnissen öfters tätig waren, ein zweites Hakenkreuzfeuer ab. Ein Bläserquartett spielte auf dem See nationale Lieder. Von der Terrasse des "Haus[es] Charlotte" wurde von einem dort gastierenden Sängerverein das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied laut.
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1943, 29.-31. Januar Innsbruck
Kundgebungen, Kranzniederlegungen, Festveranstaltungen zum 10. Jahrestag der Machtübernahme der NSDAP, der Ernennung Hitlers zum Reichskanzlers
31. 1. 1943 Innsbruck, Goldenes Dachl: "Standkonzert des Gaumusikzuges der NSDAP"
Neueste Zeitung vom 29. 1. 1943, S. 2
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1939, 13. März Ostmark
Ausrufung eines Feiertags zum Jahrestag des Anschlusses (13. 1. 1938)
13. März allgemeiner Feiertag
In: Tiroler Grenzbote vom 10. März 1939, Seite 4
Reichskommissär und Gauleiter [Josef] Bürckel hat aus Anlaß der ersten Jahreserinnerungsfeier an die denkwürdigen Befreiungstage des März 1938 den Montag, 13. März, zum allgemeinen Feiertag in der Ostmark erklärt. Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet der Ostmark, Gauleiter [Alfred] Proksch, hat auf Grund der Anordnung des Reichskommissärs Gauleiter Bürckel verfügt, dass am 13. März 1939 der volle Arbeitslohn zu zahlen ist.
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1939, 11.-12. März Innsbruck
Berg Isel Adolf-Hitler-Platz
Stadtsaalgebäude Maria-Theresien-Straße
"Befreiungsfeier" zum Jahrestag des Anschlusses (13. 1. 1938)
Kranzniederlegung, Kundgebung: "Lieder der Nation"
"Ratsherrensitzung", Fackelzug
Zur Erinnerung an den 11. März 1938
In: Tiroler Grenzbote vom 15. März 1939, Seite 4
Wien [ ].
Befreiungsfeier in Innsbruck.
tvs. Innsbruck, 12. März, Am Sonntag morgen [12. 3. 1939] legten Gauleiter [Franz] Hofer und der Kommandeur der 2. Gebirgsdivision, Generalmajor [Valentin] Feurstein, im Beisein zahlreicher Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht am Kaiserjäger-Denkmal auf dem Berg Isel Kränze nieder. Auch von Abordnungen der einzelnen Verbände wurden Kränze niedergelegt. Am Vormittag fanden sich Tausende von Volksgenossen auf dem Adolf-Hitler-Platz zur Großkundgebung ein, die dem Heldengedenktag und der Erinnerung an die Befreiung der Ostmark galt.
Generalmajor Feurstein gedachte in ehrenden Worten der gefallenen Helden des Weltkriegs und der Bewegung, aus deren Herzblut Großdeutschland erwuchs. Gauleiter Hofer ließ in seiner Ansprache den jahrhundertelangen Kampf seines Gaues um den Reichsgedanken, den schon ein Michael Gaißmayr zur stürmischen Zeit der deutschen Bauernkriege klar umriß, lebendig werden. Tirol-Vorarlberg hat als Glied der Nation stets seine Pflicht getan und wird sie auch in aller Zukunft würdig an die Seite der anderen Gaue stellen können.
Mit den Liedern der Nation und einem Vorbeimarsch der Formationen vor dem Gauleiter und Generalmajor Feurstein fand die Kundgebung ihr Ende.
tvs. Innsbruck, 12. März. Am Samstag [11. 3. 1939] stand der Gau Tirol-Vorarlberg völlig im Zeichen der Erinnerung an das unvergessliche Erlebnis vor einem Jahr, der Erinnerung an die stolzesten und glücklichsten Stunden jedes Deutschen in der Ostmark.
Einen besonders erhebenden Verlauf nahm die Feier des ersten Jahrestags der Machtergreifung in der festlich geschmückten Gauhauptstadt. Nachmittags fand im Stadtsaalgebäude in Anwesenheit des Gauleiters, der Kreisleiter und Ehrengäste die feierliche Verpflichtung des Oberbürgermeisters und der Ratsherren statt, die anschließend zu ihrer ersten öffentlichen Ratsherrensitzung zusammentraten. Abends war der Fackelzug angesetzt. Als sich das breite, lodernde Band des Fackelzugs zwischen den funkelnden Häuserreihen der Maria-Theresien-Straße hinzog, bot sich ein unbeschreiblich schönes Bild. An der Spitze des stattlichen Zuges marschierten Gauleiter Hofer und der Führer der SA.-Gebirgsjäger-Brigade, Oberführer Waidacher.
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1939, 11. März Innsbruck
Vor dem Innsbrucker Rathaus
Verleihung von Namen "gefallener Blutzeugen" an Stürme und Standarte der Gebirgsjäger
Ein Ehrentag der Tiroler SA
Standarte "Josef Honomichl, Sturm "Johann Kantner", Sturm "Franz Dornauer"
Vorbericht in: Deutsche Volkszeitung vom 10. März 1939, Seite 7
(NSG. [Nationalsozialistischer Gauverlag]) Am Vorabend des ersten Jahrestages der Machtergreifung in der Ostmark [Vorabend: 11. 3. 1939], in der Stunde freudiger und stolzer Erinnerung an den Aufbruch der "illegalen" Sturmsoldaten Adolf Hitlers zum Marsch in die Freiheit, trifft die Mitteilung ein, daß der Führer als Oberster SA-Führer der SA-Standarte GJ [Gebirgsjäger] 1 in Innsbruck den Namen ihres im Juli 1934 gefallenen Blutzeugen Josef Honomichl verliehen hat.
Nur ganz wenigen Standarten wurde bisher die Ehre zuteil, den Namen eines ihrer gefallenen Kämpfers tragen zu dürfen. Besondere Verdienste im Kampfe für die Nation in führender Stellung und äußerster kämpferischer Einsatz des Blutzeugen bis zum Opfertod, sowie hervorragende Leistung und Bewährung der gesamten Standarte bilden die Voraussetzung für eine solche Auszeichnung, die zugleich höchste Verpflichtung bedeutet. Beides trifft in vollstem Maße für die Namensverleihung an die Standarte GJ 1, die alte Traditions-Standarte des Gaues Tirol-Vorarlberg, zu, in deren Reihen auch der erste Tote der Bewegung im Gau überhaupt, Silvester Fink, stand. Stolz werden in Zukunft ihre Männer am braunen Ehrenkleid den Aermelstreifen mit dem Namen "Josef Honomichl" tragen.
Gleichzeitig mit der neuen Namensverleihung an die Standarte GJ 1 erhalten der Sturm 24/GJ 4, Pillersee, den Namen "Johann Kantner", und der Sturm 6/GJ 4, Mayrhofen, den Namen "Franz Dornauer". Die Männer, deren Namen diese zwei Stürme tragen werden, fielen beide im Sommer 1933 gegnerischen Mörderkugeln zum Opfer, weil sie sich zu ihrem deutschen Volk bekannten und als SA-Männer ihre Pflicht taten.
Die feierliche Namen[s]verleihung an die Stürme 24/GJ 4 und 6/GJ 4 und an die Standarte GJ 1 sowie die Uebergabe des neuen Feldzeichens der Standarte "Josef Honomichl" nimmt im Auftrage des Führers am Samstag, den 11. März, abends, anschließend an den Fackelzug, der Führer der Brigade GJ 99, Oberführer [Vinzenz] Waidacher, vor dem Innsbrucker Rathaus vor.
Innsbrucker Nachrichten vom 14. 3. 1939, S. 7
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1939, 11. März Innsbruck
Vor dem Rathaus
Verleihung von Namen "gefallener Blutzeugen" an Stürme und Standarte der Gebirgsjäger
Nach der Rede des Gauleiters die "Lieder der Nation"
Zur Erinnerung an den 11. März 1938 [Fortsetzung]
Der Führer verleiht SA.-Einheiten in Tirol den Namen von Blutzeugen
In: Tiroler Grenzbote vom 15. März 1939, Seite 4
Die Formationen nahmen vor dem Rathaus Aufstellung, wo Oberführer [Vinzenz] Waidacher im Auftrag des Führers den Stürmen 6/GJ. [Gebirgsjäger] 4 den Namen "Franz Dornauer", 24/GJ. 4 den Namen "Johann Kantner" und der Standarte GJ. 1 den Namen "Josef Honomichl" verlieh und ihnen die neuen Feldzeichen übergab. In einer kurzen Ansprache verwies der SA.-Führer auf die damit verbundene hohe Auszeichnung.
Vom Balkon des Rathauses sprach Gauleiter Hofer zu den Formationen und den Tausenden von Volksgenossen. Nach einem Rückblick auf die Entwicklung des Gaues Tirol-Vorarlberg im letzten Jahr des gemeinsamen Arbeitens und Ringens im Wiederaufbau unterstrich er, daß dabei nur ein Wille Geltung gehabt habe: den Gau Tirol-Vorarlberg so zu führen und hochzubringen, daß er zu einem Kleinod unter allen Gauen Großdeutschlands werde. Mit einem begeisterten Gelöbnis steten Einsatzes und der Treue seines Gaues schloß der Gauleiter seine Ansprache. Der Gruß an der Führer und die Lieder der Nation bildeten den Ausklang der einzigartigen Kundgebung.
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1939, 11./12. März Wörgl, Kirchbichl, Rattenberg, Thiersee, Kundl
"Heldengedenktag"
Wörgl, Andreas-Hofer-Platz:
Aufmarsch mit "Musikzug" Eröffnung der Feier durch "Musikzug des Reichsheeres"
Lied "Ich hatt" einen Kameraden" und die "Lieder der Nation"
Kirchbichl, Ortsgebiet:
"Gedächtnismarsch" mit Beteiligung der "Kirchbichler Musik"
"Die Musik" spielt das "Lied vom guten Kameraden"
Rattenberg, Stadt:
Aufmarsch der "Formationen und Anhänger der Bewegung von Kramsach, Brixlegg und Rattenberg [ ] begleitet von zwei Musikkapellen"
"Mit musikalischen Darbietungen verschönte Feier"
Thiersee, Kriegerdenkmal in Vorderthiersee:
Formationen mit der "hiesigen Musikkapelle" ausgerückt
Abmarsch "zum Weißen Rößl, worauf die Musik noch einige Stücke zum Besten gab"
Kundl:
Enthüllung einer Gedenktafel
Musikkapelle intoniert "Melodie vom Guten Kameraden"
Veranstaltungen am 11. und 12. März 1939
In: Tiroler Grenzbote vom 15. März 1939, Seite 4 f.
Wörgl.
Zum Jahrestag der Machtübernahme in Oesterreich war in Wörgl ein großer Fackelzug, der trotz des schlechten Wetters die gesamte Bevölkerung auf die Beine brachte. Zum Heldengedenktag marschierten ein Musikzug und zwei Kompanien des Heeres, die Politischen Leiter sowie die gesamten Formationen der Partei und die NSKOV. [Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung] auf den festlich geschmückten Adreas-Hofer-Platz. Nach Einleitung durch den Musikzug des Reichsheeres sprach Standortältester Hauptmann Sittmann über den Sinn des Gedenktages, Heldentum und Frontgeist. Nach dem Liede "Ich hatt" einen Kameraden" sprach Ortsgruppenleiter Pg. Gschöpf und gab einen kurzen Ueberblick über die deutsche Heldengeschichte. Mit dem Dank an unseren Führer und den Hymnen der Nation wurde die Feier würdig geschlossen.
Kirchbichl.
Anläßlich des Jahrestages der Machtergreifung durch die NSDAP. in der Ostmark führte die Ortsgruppe der NSDAP. in Kichbichl am Samstag, 11. März, einen Gedächtnismarsch durch. Um 20 Uhr begann der Marsch des Fackelzuges vom Konsumverein durch die Ortschaft bis zum Schulplatz. Es beteiligten sich daran die Kirchbichler Musik, Hoheitsträger der Bewegung, die SA., NSKK., Politische Leiter, Hitlerjugend, die NSKOV.-Kameradschaft und SS.
Am 12. März fand die Feier des Heldengedenktages um 9. 30 Uhr auf dem Schulplatz statt. Ihr ging eine feierliche Kranzniederlegung, bei welcher der Hoheitsträger der Partei und die Kameradschaftsführer der NSKOV. und des NS.-Reichskriegerbundes am Kriegerdenkmal Kränze niederlegten, voraus.
Nach Meldung der Verbände (360 Mann) und Abschreiten der Front durch den Hoheitsträger der Partei begann die Feier mit dem Einmarsch der Fahnen. Dann hielt Pg. Ing. Schuhbaur eine Ansprache, in welcher er der Gefallenen des Weltkriegs sowie der gefallenen Kämpfer der Partei gedachte. Die Musik spielte dann das Lied vom guten Kameraden. Hierauf sprach der Hoheitsträger der Partei über die Heldengedenkfeier, die mit einem dreifachen "Sieg-Heil!" auf den Führer ausklang.
Drauf formierten sich die Fahnen und Verbände zum Vorbeimarsch am Hoheitsträger der Partei vor dem Gasthof "Drei Grafen". Außer den Gliederungen der Partei nahmen auch die Standschützen und die Feuerwehr an der Heldengedenkfeier teil.
Rattenberg.
Eine der größten Kundgebungen seit den denkwürdigen Tagen des Umbruchs fand am Abend des 11. März in Rattenberg statt. Wieder haben sich die Formationen und Anhänger der Bewegung von Kramsach, Brixlegg und Rattenberg wie vor einem Jahr zu einem eindruckvollen Aufmarsch gesammelt, und mit hellen Fackeln und begleitet von zwei Musikkapellen durchzogen sie unsere Stadt. Die Größe des geschichtlichen Ereignisses des vergangenen Jahres für unser Volk, für welches auch die Redner Pg. Knoll und Pg. Poenisch hingewiesen haben, kam allen Teilnehmern und Zuschauern wieder lebhaft zum Bewußtsein und von heißem Dank erfüllt war der Gruß an den Führer, mit welchem die großartige Veranstaltung nach den Liedern der Nation geschlossen wurde.
Am 12. März wurden die Helden des Weltkrieges und die Opfer der Bewegung durch eine Kranzniederlegung beim Kriegerdenkmal geehrt. Außer der Partei und ihren Gliederungen nahmen an dieser Feier auch starke Abordnungen der Schützen und der Feuerwehr sowie auch eine Vertretung der Behörden und Aemter teil. Die gesamten Teilnehmer begaben sich hierauf in geschlossenem Zuge zum Gasthaus zur Traube, wo in einer erhebenden mit musikalischen Darbietungen verschönten Feier Pg. Ghedina den Helden die Gedenkrede hielt und Ortgruppenleiter Dr. Kammerlander in einer Rede das große Geschehen des vergangenen Jahres und die herrliche Befreiungstat des Führers noch einmal aufzeigte.
Thiersee.
Am 12. März fand um 9. 30 Uhr vormittags beim Kriegerdenkmal in Vorderthiersee die Gedenkfeier am Jahrestag der Heimkehr der Ostmark ins Mutterland mit Heldenehrung statt, wozu die SA., NSKK., HJ., die Hoheitsträger, der NS.-Reichskriegerbund, die Schützen und die Feuerwehr mit der hießigen Musikkapelle und mit ihren Fahnen ausgerückt waren.
Der Aufmarsch, die Gedenkreden mit Kranzniederlegungen, wozu die Musik den "Guten Kameraden" spielte, sowie die Defilierung vor dem Ehrenmal gaben der Feier die der großen Bedeutung des Tages entsprechende Würde. Die zahlreiche Beteiligung zeigte so recht die Einigkeit der gesamten Bevölkerung. Der Abmarsch erfolgte zum Saal des Gasthauses zum "Weißen Rößl", worauf die Musik noch einige Stücke zum besten gab. Der Bürgermeister und Ortsleiter der NSDAP. dankte für die zahlreiche Beteiligung an dieser erhebenden Feier und mahnte auch weiterhin zur unermüdlichen Arbeit am Aufbau unseres schönen, großen Vaterlandes.
Gedenktafel in Kundl.
Die Ortsgruppe der NSDAP. hat mit der Gemeinde Kundl zur Erinnerung der Eingliederung Oesterreichs in das Deutsche Reich eine kunstvoll ausgestattete Gedenktafel am Gemeindehaus anbringen lassen. Am Sonntag, 12. März, wurde diese Tafel in würdiger Form eingeweiht.
Die Feier begann um 10 Uhr. Nachdem der Reichsarbeitsdienst angetreten war, erstattete der Oberfeldmeister die Meldung.
Nun sprach Kreisleiter Pg. [Hans] Ploner das Vorwort [ ].
Anschließend intonierte die Musikkapelle die Melodie vom "Guten Kameraden". Die Fahnen senkten sich. Nachdem Bürgermeister Ellinger über die Bedeutung der Feier gesprochen hatte, nahm Bannführer Huber namens der Hitlerjugend die Enthüllung der Gedenktafel vor. Nach dem Erklingen der deutschen Hymnen fand die erhebende Feier mit dem Vorbeimarsch der Formationen vor dem Kreisleiter ihren Abschluß.
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1939, 11./12. März Kitzbühel samt Kreisgebiet
Festakte zum Jahrestag des Anschlusses von Österreich und Totengedenken
Kitzbühel, Hopfgarten, St. Johann: "Fackelzüge mit Musik" am Abend des 11. März
Festliche Begehung des Jahrestages des Anschlusses der Ostmark in Kitzbühel
Vorschau in: Kitzbüheler Nachrichten vom 11. März 1939, Seite 2
Am 12. März begeht der Gau Tirol-Vorarlberg zugleich mit ganz Großdeutschland die Gedenkfeier bedeutungsvollster Ereignisse.
Die Feier gilt dem Jahrestag der Machtergreifung durch den Führer und die NSDAP. und der Heimkehr der befreiten Ostmark ins Deutsche Reich.
Auf Befehl des Führers ist ferner der Heldengedenktag, der alljährlich der Erinnerung an unsere Toten im Weltkrieg gewidmet wird, vom 16. auf den 12. März verlegt worden.
Die Veranstaltungen feiern ferner die Erinnerung an die zeitlich in nächster Nähe liegenden Jahrestage der Wiedererrichtung der deutschen Wehrfreiheit und der militärischen Wiederbesetzung des Rheinlandes.
Im Kreis Kitzbühel werden folgende Feiern durchgeführt:
Fackelzüge mit Musik am Samstag, 11. [März 1939] in Kitzbühel, St. Johann und Hopfgarten, zu denen die umliegenden Gemeinden ihre Partei- und Gliederungseinheiten entsenden, geben in unserem Kreis den Auftakt zu den sonntägigen Feiern.
In Kitzbühel sammeln sich die Teilnehmer am Fackelzug am Samstag, 11. März, um 20 Uhr vor dem Gasthof Jägerwirt.
Am Sonntag, 12. März, werden in allen Orten des Kreises um 9 Uhr früh vor den Heldendenkmälern durch den Hoheitsträger, durch die NS.-Kriegsopferversorgung, den NS:-Reichskriegerbund und durch die Ortsstandschützenverbände in feierlicher Weise Kränze niedergelegt.
Um 10 Uhr vormittags begeht die NSDAP. die Feierstunde zum Heldengedenktag, zum Tag der Wehrfreiheit und zum geschichtlichen Tag des Anschlusses. Am Hauptplatze werden zur Flaggenhissung Ehrengäste, Kriegsbeschädigte, die Partei- und Gliederungseinheiten sowie Polizei und Gendarmerie antreten. Sodann werden die Hoheitsträger in Ansprachen der Bedeutung des Tages Ausdruck geben.
Flaggen heraus!
Die Bevölkerung im gesamten Kreisgebiet wird gebeten, zur festlichen Erinnerung an die größten Tage deutscher Geschichte durch Beflaggung der Häuser Ausdruck zu verleihen. Dauer der Beflaggung Samstag 12 Uhr mittags bis Montag spätabends. Um die zeitgebundene Wirkung der Beflaggung nicht zu beeinträchtigen, wird besonders gebeten, die Flaggen nicht länger als angegeben zu zeigen.
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1941, 13. März Kufstein
Festung
Unterweisung von HJ und BDM zur Geschichte der NS-Politik
Kufsteiner Hitler-Jugend gedachte des 13. März
Nächtliche Feierstunde auf der Festung
In: Tiroler Volksblatt vom 17. März 1941, Seite 3
Anläßlich der dritten Wiederkehr des denkwürdigen Tages, da unsere alpenländische Heimat ins große deutsche Mutterreich zurückkehrte, veranstaltete der HJ.-Bann 572 Kufstein am Donnerstag abend eine schlichte Feierstunde auf der Festung. Zu dieser waren die Einheiten der HJ., des BDM., des BDM.-Werkes "Glaube und Schönheit, des Jungvolkes und der Jungmädel vollzählig angetreten. Vom Hof der Oberschule aus marschierten sie durch die Kinkstraße hinauf auf die Festung und nahmen hier um 20. 30 Uhr Aufstellung. Der K[reis?].-Standortführer Bannführer Pg. [Hermann] Pepeunig hielt eine längere Ansprache an die Kufsteiner Jugend, in der er die Bedeutung dieser Stunde würdigte und den Jungen und Mädels einen gedrängten Ueberblick gab über die politischen Geschehnisse seit der Zeit des Weltkrieges. In zündenden Worten schilderte er dabei besonders den 14jährigen Kampf Adolf Hitlers um die Macht, er gedachte der großen Blutopfer, die die nationalsozialistische Bewegung in diesem Kampf gebracht hatte, der ja auch in den Reihen der Hitler-Jugend zahlreiche Todesopfer forderte. Packend wusste der Bannführer dann die Errichtung des nationalsozialistischen Staates im Jahre 1933 und den Aufbau im Reich wiederzugeben, begeisternd erzählte er den jungen Zuhörern von der weltgeschichtlichen Stunde, in der der Führer vom Rathausbalkon in Linz aus an jenem 13. März 1938 die Heimkehr der damaligen Ostmark unserer Alpengaue, ins große deutsche Vaterland vollzog. Er ermahnte die Kufsteiner Jugend, sich ihrer Zugehörigkeit zur Jugend des Führers immer würdig zu erweisen und in allem stets voll und ganz ihre Pflicht zu tun.
Die von Sinnsprüchen und Gedichtvorträgen umrahmte Rede des Bannführers inmitten der alten Festungsmauern fand bei den Jungen und Mädels begeisterten Widerhall. Erfüllt von der Weihe und der Größe dieser Feierstunde, zogen die Einheiten dann wieder von der Josefsburg hinunter in die Stadt.
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1938, 19. März Thaur
Interview des Reichsrundfunks Sender Stuttgart mit dem Initiator der Tiroler Volksabstimmung vom 24. 4. 1921 über den Anschluss an das Deutsche Reich
Ehrung eines Vorkämpfers des Anschlußgedankens in Tirol
Schulleiter i. R. Alois Wurnig spricht im deutschen Rundfunk
In: Neueste Zeitung vom 21. März 1938, Seite 4
Einer der ältesten Vorkämpfer des nationalen Gedankens in Tirol, Schulleiter Alois Wurnig, lebt in voller Zurückgezogenheit in Thaur bei Innsbruck, wo er mehr als vierzig Jahre verdienstvoll die Volksschule geleitet hat. Als nach dem Weltkriege die allgemeine Not Oesterreich und mit ihm Tirol zu vernichten drohte, war es der einfache, schlichte, aber vom unzerstörbaren heimatlichen und völkischen Idealismus erfüllte Schulmann Wurnig, der mit der Anregung einer Tiroler Volksabstimmung über den Anschluß an das Deutsche Reich die Herzen seiner Landsleute entzündete. Wurnigs Anregung wurde damals von unseren "Innsbrucker Nachrichten" veröffentlicht und fand ein so mächtiges Echo im ganzen Lande, daß der Tiroler Landtag eine solche Volksabstimmung für den 24. April 1921 festsetzte und trotz der Drohungen und des Verbotes der Entente wirklich durchführte. Das Ergebnis war großartig: 99 Prozent der abgegebenen Stimmen lauteten auf "Ja", nämlich 110.000 Stimmen gegen 1500 Stimmen "Nein".
Um die Erinnerung an diesen denkwürdigen Freiheitsruf des Tiroler Volkes zu beleben, besuchten die Herren des Reichsrundfunkes unter Führung des Sendeleiters Reuschle aus Stuttgart am Josefitag den greisen Vorkämpfer des nationalen Gedankens, den im 80. Lebensjahr stehenden Schulleiter [Alois] Wurnig, der übrigens ein naher Verwandter des Blutzeugen der Bewegung, Fritz Wurnig, ist, in Thaur. Im herrlichen Frühlingssonnenschein saß man auf einer Bank nahe dem Schulhaus in Thaur beisammen.
Auf die Fragen des Sprechers von Khuen erzählte Schulleiter Wurnig in beneidenswerter Frische und schlichter Natürlichkeit, wie er im Jahre 1921 auf den Gedanken gekommen ist, zur ersten Tiroler Volksabstimmung über den Anschluß aufzurufen. Im Laufe der Rede erstickten Tränen der Rührung die Worte des tirolischen Schulmannes, der sein deutsches Herz trotz Mißachtung und Zurechtsetzung nie verleugnet hat. Anschließend schilderte Schriftleiter Paulin den weiteren Werdegang und das Ergebnis der Anschlußabstimmung vom Georgisonntag 1921 und schloß mit dem Vortrag eines Gedichtes "Ein Volk, ein Reich!", das Schulleiter Wurnig schon im Jahre 1920 verfaßt hat und das so ergreifend wirkte, als wäre es erst in den jüngsten Tagen entstanden, da nach 17 Jahren Wurnigs Anregung zu wundervoller Wirklichkeit geworden.
Bewohner und Dorfjugend von Thaur lauschten mit gespanntem Interesse der Aufnahme dieser bedeutungsvollen Sendung, die dem deutschen Volk ins Gedächtnis rufen soll, daß der erste Ruf zur Vereinigung mit Deutschland vom Tiroler Volk und einem seiner treuesten Söhne ausgegangen ist.
Wir fügen Alois Wurnigs Gedicht bei, mit dem die Sendung, die demnächst im Rundfunk zu hören sein wird, schloß:
Neueste Zeitung vom 21. 3. 1938, S. 4
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1944, 26. Juli Innsbruck
Adolf-Hitler-Platz
"Treuekundgebung" nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli1944
"Standschützenmusikkapellen" unter den "Abordnungen aus allen Kreisen des Gaues"
"Gaumusikzug" spielt "heldische Musik" von Sepp Tanzer
Liedvortrag der "vereinigten Männergesangvereine Innsbrucks": "Der Gott der Eisen wachsen ließ"
"Landecker Jungschützenmusikkapelle" zieht "mit klingendem Spiel" bei Fackelbeleuchtung zum Bahnhof"
"Durch die Straßen hallte der Andreas-Hofer-Marsch, das Lied von der Treue bis zum Tod"
Wir haben den Führer und damit den Sieg!
Gewaltige Treuekundgebung in Innsbruck Rede des Gauleiters
Fackelzug durch die Straßen der Stadt
In: Innsbrucker Nachrichten vom 28. Juli1944, Seite 3
[ ] "Der Führer lebt! Es lebe der Führer!"
Am Adolf-Hitler-Platz nahmen die Politischen Leiter und Gliederungen der Bewegung aus Innsbruck und Abordnungen aus allen Kreisen des Gaues, die Offiziere und Soldaten der Standorte Innsbruck und Solbad Hall, starke Abteilungen des Reichsarbeitsdienstes und der Polizei, Standschützenkompanien und musikkapellen aus dem Kreis Innsbruck und aus anderen Kreisen nördlich und südlich des Brenners mit Front zum Reichsgautheater Aufstellung. Auf den Stufen des Gebäudes ordneten sich die Fahnen ein, zu beiden Seiten des davorstehenden Rednerpultes, versammelten sich die zahlreichen Ehrengäste. Die Bevölkerung von Innsbruck füllte den Platz nach allen Richtungen, von der Dogana bis hinauf zum Volkskunstmuseum bis zur letzten Möglichkeit. Nachdem Gauleiter Hofer mit den Standortältesten der Wehrmacht, Generalleutnant v. Faber du Faur, eingetroffen war, konnte ihm Befehlsleiter Pg. Parson, die Stärke der in geschlossenen Formationen angetretenen Kundgebungsteilnehmer mit über 23.000 melden.
Die Raumverhältnisse am Adolf-Hitler-Platz und der Seitenstraßen gestatteten nur einem Teil der Volksgenossen die unmittelbare Teilnahme an der Kundgebung. Wie groß die Anziehungskraft dieser Feierstunde auf die Bevölkerung von Innsbruck war, zeigte sich in vollem Ausmaß erst beim anschließenden Fackelzug, dessen langer Weg ohne Unterbrechung von dichten Massen eingesäumt war. Es ist unmöglich auch nur annähernd zahlenmäßig zu schätzen, fest steht aber, dass in vollem Sinne des Wortes ganz Innsbruck zur Stelle war.
Die Kundgebung nahm ihren Fortgang mit der heldischen Musik von Tanzer, die der Gaumusikzug spielte, einem von Pg. Breiner gesprochenen "Gelöbnis an den Führer" und dem von den vereinigten Männergesangvereinen Innsbrucks vorgetragenen Lied "Der Gott, der Eisen wachsen ließ" [Text: Ernst Moritz Arndt 1812; Melodie: Albert Methfessel, vor 1813; Erstdruck in: "Allgemeines Deutsches Commersbuch", 1858]. Dann sprach der Gauleiter.
Gauleiter Hofer erinnerte an die kürzliche Kundgebung zur Eröffnung des 7. Landesschießens und verwies darauf, dass nun neuerdings, und zwar zu einer der größten Kundgebungen, die dieser Platz jemals gesehen hat, das Land im Gebirge hier stehe, vertreten durch seine Menschen vom Bodensee bis zum Wilden Kaiser, von der Nordkette bis zur Salurner Klause.
Als der Gauleiter wörtlich fortfuhr: "Wir alle sind aus nah und fern hierher geeilt, weil wir vor aller Welt zeigen wollen, wie uns ums Herz ist, weil wir es hinausschreien wollen in alle Welt: Der Führer lebt!" Es lebe der Führer!" brandeten ihm Beifallskundgebungen und Jubelrufe entgegen, die kein Ende nehmen wollten [ ].
Der Gauleiter schloß seine Ausführungen mit den Worten: Volk, ans Gewehr! Mag kommen, was wolle! Der Führer lebt! Wir haben den Führer und damit den Sieg!
Mit minutenlangen Beifallskundgebungen nahm die Masse der Kundgebungsteilnehmer diese Schlußworte des Gauleiters auf. Nachdem der gemeinsame Gesang des Liedes "Volk ans Gewehr" [Refrain von: "Siehst du im Osten das Morgenrot"; Text und Melodie: Arno Pardun, 1931; Joseph Goebbels gewidmet] die Ueberzeugungskraft des Treuebekenntnisses noch eindringlich unterstrichen hatte, stimmte die Volksmenge bewegten Herzens und mit grenzenloser Begeisterung in das "Sieg-Heil!" auf den Führer ein, mit dem der Stellv[ertretende] Gauleiter die Kundgebung beendete.
Unmittelbar daran anschließend formierte sich der Fackelzug, an dessen Spitze Gauleiter Hofer und Generalleutnant von Faber du Faur schritten, von allen Seiten herzlich begrüßt. Der Fackelzug nahm seinen Weg über den Burggraben durch die Maria-Theresien-Straße bis zur Triumphpforte, dann durch die Maximilianstraße, Bürgerstraße und Anichstraße wieder zurück über den unteren Teil der Maria-Theresien-Straße zum Goldenen Dachl, wo der Gauleiter und der General den Vorbeimarsch des Zuges abnahmen. Wir haben die geradezu überwältigende Anteilnahme der Innsbrucker Bevölkerung an der Kundgebung und am Fackelzug bereits geschildert. Das letzte, was wir beobachtet haben, nachdem der Zug sich am Innrain aufgelöst hatte und die Volksmassen sich bereits wieder verteilt hatten, war die Landecker Jungschützenmusikkapelle. Mit klingendem Spiel, von den letzten brennenden Fackeln beleuchtet, zog sie zum Bahnhof und durch die Straßen hallte der Andreas-Hofer-Marsch, das Lied von der Treue bis zum Tod.
Innsbrucker Nachrichten vom 28. 7. 1944, S. 3
Das Gelöbnis der Heimat zum Führer
Bildausschnitte von der gewaltigen Treuekundgebung auf dem Adolf-Hitler-Platz in Innsbruck und dem großen Fackelzug
Innsbrucker Nachrichten vom 29. 7. 1944, S. 3
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1938, Anfang November Innsbruck
NS-Begräbnis
"Dumpfer Trommelwirbel hallt durch die Straßen"
Leichenzug "unter Vorantritt von 12 Trommlern, denen der Spielmannszug der SA folgt"
"Horst-Wessel-Lied"
Ein SA-Mann wird zu Grabe getragen
Sebastian Eders letzte Fahrt
In: Deutsche Volkszeitung vom 3. November 1938, Seite 9
Innsbruck, 3. November.
Dumpfer Trommelwirbel hallt durch die Straßen der Stadt. zu beiden Seiten des Fahrweges stehen dichtgedrängt die Menschen. Langsamer, schwerer Marschschritt ertönt.
Ein SA-Mann hat seine letzte Fahrt angetreten.
Mitten aus der Arbeit, aus der Sorge und den Kampf für die Bewegung ist er abgetreten, aus den Reihen seiner Kameraden heraus ist er gefällt worden.
Unter Vorantritt von 12 Trommlern, denen der Spielmannszug der SA folgt, bewegt sich nun der lange Zug, der die Leiche des bei der Schrottsammlung tödlich verunglückten SA-Obertruppführers Sebastian Eder zur letzten Ruhe geleitet, dem Friedhof zu.
Nach der Standarte "Innsbruck" und den Fahnen der Bewegung schreiten die SA-Führer seines Sturmes und die Kameraden. Zahlreiche Kränze werden dem Wagen vorangetragen, den die engsten Kameraden des Toten begleiten.
Den Angehörigen des Verstorbenen folgt Gauleiter [Franz] Hofer mit SA-Oberführer [Vinzenz] Waidacher, den politischen Leitern und den Vertretern von Wehrmacht, Gendarmerie, Polizei. Dann reiht sich Sturm an Sturm, alle Gliederungen der Bewegung schreiten mit, SS, NSFK, NSKK, TN [Technischer Notdienst] und HJ.
Am offenen Grabe lodern auf zwei Pylonen die Opferflammen. Zum letzten Male senken sich unter dumpfem Trommelwirbel die Fahnen, dann erklingt Horst Wessels Lied: "Zum letztenmal wird Sturmappell geblasen " [Anfang der 3. Strophe]. Sturmführer Bauer nimmt Abschied von seinem Kameraden und weithin hallen seine Worte: "Nichts für uns - alles für Deutschland!"
Dann spricht der Gauleiter:
"Wir stehen heute wieder am offenen Grabe eines Kameraden, der alle die Jahre der Not, des Kampfes, der Verfolgung und des Elends mit uns geteilt hat und der dann, als über der Heimat die siegreichen Fahnen der Bewegung wehten, nicht die Hände in den Schoß legte, sondern weiterkämpfte an der Front der Bewegung, damit Deutschland ewig stehe.
Parteigenosse Eder! Genau so, wie du deiner Pflicht treu geblieben bist, werden wir unserer Verpflichtung treu bleiben. Wir nehmen heute nicht Abschied von dir, denn ewig wirst du im Geiste Horst Wessels bei uns sein und in unseren Reihe mitmarschieren, denn wer für Deutschland ringt und kämpft, lebt ewig mit Deutschland!"
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1943, 19. Dezember Innsbruck
Platz vor dem Landhaus-Erweiterungsbau
Verschiedene Innsbrucker Friedhöfe
"Abschiedsfeier für die Gefallenen" des Bombenangriffs auf Innsbruck
Mit dem "Lied vom guten Kameraden" und dem "Horst-Wessel-Lied"
Abschied von den Gefallenen des 15. Dezember in Innsbruck
In: Tiroler Volksblatt vom 23. Dezember 1943, Seite 1
Innsbruck. Am Sonntagvormittag [19. 12. 1943] fand die Abschiedsfeier für die Gefallenen des Terrorangriffes [des Bombenabwurfs der Alliierten auf Innsbruck] vom 15. Dezember auf dem Platz vor dem Landhaus-Erweiterungsbau in Innsbruck statt. Gauleiter und Reichsstatthalter Hoher nahm trotz Erkrankung an der Feierstunde teil, mit ihm der Stellvertretende Gauleiter Befehlsleiter Pg. Parson, der Kreisleiter Pg. Dr. Primbs, Bereichsleiter Oberbürgermeister Pg. Dr. Denz, in Vertretung des Standortältesten der Wehrmacht Oberst Rauch mit einer Offiziersabordnung, ferner vollzählig die Politischen Leiter des Gau- und Kreisstabes und die Innsbrucker Ortsgruppenleiter der NSDAP., sämtliche Gliederungsführer, die Dienststellenleiter aller staatlichen Behörden der Gauhauptstadt und eine große Zahl von Volksgenossen.
In einer Ansprache führte Gauleiter und Reichsstatthalter Hofer unter anderem aus: "Es ist für den Einzelnen schwer, einen Lieben zu verlieren; viel schwerer noch ist es für uns alle, vor den Särgen von 215 Gefallenen zu stehen, die von Mordbuben aus unseren Reihen gerissen wurden. Besonders schwer aber vor Särgen in so großer Zahl, in denen nicht nur Soldaten, nicht nur Männer, sondern viele Frauen und Kinder liegen. Der Gauleiter wies sodann auf die an Kulturstätten und in Wohnvierteln angerichteten Verwüstungen und sagte: "Auch für all diese Opfer gilt das Wort: Was uns nicht umwirft, macht uns nur noch härter! [ ]".
Ein Kranz des Führers
Mit den Worten des Liedes [vom Guten Kameraden, Verszeilen 3-5 von Strophe 3]: "Kann dir die Hand nicht geben, bleib du im ewigen Leben, mein guter Kamerad", schloß der Gauleiter. Dann senkten sich die Fahnen, die Weise des Liedes vom guten Kameraden klang auf, drei Ehrensalven rollten über den Platz, und alle Hände hoben sich zum Deutschen Gruß, als der Gauleiter den Kranz des Führers einem gefallenen unbekannten Soldaten auf den Sarg legte, der erhöht in der Mitte der vordersten Reihe stand. Auf Lastwagen wurden dann die Särge, geleitet von Männern des Reichsarbeitsdienstes, unter den Klängen des Horst-Wessel-Liedes und begleitet vom stummen Gruß der erhobenen Hände, vom Kundgebungsplatz auf den Friedhof überführt.
Die Beisetzung der Opfer
Trotz des neuerlichen Angriffs auf Innsbruck in den Mittagsstunden des Sonntags [19. 12. 1943] und trotzdem Bombeneinschläge auch in Friedhöfen erfolgt waren, wurden am Nachmittag die Bestattungen zur festgesetzten Stunde und wie vorgesehen durchgeführt. In den verschiedenen Innsbrucker Friedhöfen gaben die Ortsgruppenleiter mit ihren Stäben den Gefallenen das letzte Geleit und nahmen von ihnen als Begleiter und Betreuer der Angehörigen Abschied. Die Gefallenen, für die keine Familiengrabstätten vorhanden waren, wurden in der neuen Zentralbestattungsanlage im Waldfriedhof am Osterfeld, der Heimaterde übergeben. Dort, wo in Hinkunft alle Verstorbenen der Gauhauptstadt soweit nicht Familiengräber in den anderen Friedhöfen bestehen ihre letzte Ruhestätte finden werden, sind die Gefallenen vom 15. Dezember 1943 die ersten stillen Schläfer. Kreisleiter Pg. DR. Primbs entbot an der Spitze einer Anzahl von Politischen Leitern der Gauleitung und der Kreisleitung den Gefallenen, über deren offenen Gräbern die Fahnen der Nation wehten, den letzten Gruß im Beisein jener Angehörigen, die sich den Gang zum Osterfeld nicht nehmen hatten lassen.
So waren, ungeachtet der Erschwernisse des Tages, die nationalsozialistische Bewegung und die Bevölkerung der Gauhauptstadt in den Stunden des Abschieds bei ihren Toten. Ebenso unbeirrt wird auch weiterhin jede Hilfe und jede Arbeit geleistet, die zur Linderung des schweren Schicksals unserer geliebten Heimatstadt und zur Sicherung von Weiterleben und Weiterschaffen vonnöten ist.
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1943, 19. Dezember Innsbruck
Platz vor dem Landhaus-Erweiterungsbau
"Abschiedsfeier für die Gefallenen" des Bombenangriffs auf Innsbruck
Zu Beginn "ein Spiel" des "Gaumusikzugs"
Der "Deutsche Männergesangverein" trägt "Wo gen Himmel Eichen ragen" vor
Abschied von den Gefallenen
Ansprache des Gauleiters
In: Tiroler Landbote vom 23. Dezember 1943, Nr. 101, S. 1
Am Sonntagvormittag [19. 12. 1943] fand die Abschiedsfeier für die Gefallenen des Terrorangriffes vom 15. Dezember auf dem Platz vor dem Landhaus-Erweiterungsbau in Innsbruck statt. Vor dem Eingangstor, das von den Fahnen der nationalsozialistischen Bewegung und des Standschützenverbandes flankiert wurde, waren die Särge aufgestellt, jeder mit der Hakenkreuzflagge und einem Kranz bedeckt. Gegenüber der Front des Gebäudes hatten sich die Angehörigen der Gefallenen in Begleitung der zu ihrer Betreuung bestimmten Politischen Leiter versammelt. An den beiden anderen Seiten des offenen Vierecks waren die Politischen Leiter und Gliederungen der Bewegung, eine Ehrenkompanie der Wehrmacht unter Gewehr und eine Abordnung des Standschützenverbandes angetreten [ ].
Nachdem der Gaumusikzug die Feier mit einem Spiel eingeleitet und der Deutsche Männergesangverein das Lied "Wo gen Himmel Eichen ragen" [Text: Otto Schairer; Melodie: Hans Heinrichs, 1918] vorgetragen hatte, sprach Gauleiter Hofer [ ].
Der zweite Angriff auf Innsbruck
In den Mittagsstunden des Sonntag [19. 12. 1943] wurde die Gauhauptstadt Innsbruck neuerdings von feindlichen Flugzeugen angegriffen. Es entstanden abermals Schäden in Wohnvierteln und Verluste unter der Zivilbevölkerung. Nach den bisherigen Feststellungen sind 30 Volksgenossen und Volksgenossinnen gefallen und weiter 60 verwundet worden.